Ansprechpartner: Richard Jank, MA, T , M
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- Helene Kalb
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1 Wir laden sehr herzlich die Vertreter der Medien am Mittwoch, 30. April 2014 um 17:30 Uhr zu einem Pressegespräch des Wiener Wirtschaftsbundes ein: Pressegespräch: Team Mittelstand Ein-Personen Unternehmen und Start-ups - Neue Arbeitgeber für die Zukunft Thema Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Start-ups prägen die Unternehmenslandschaft in Österreich stärker denn je. In Wien sind rund Unternehmen EPU. Sie verkörpern den Wandel von der Industrie- zur Wissensökonomie. Sie treiben den heimischen Grad an Technologie, Innovation und Qualität. Jährlich werden in Wien über neue Betriebe gegründet. Die Wiener Start-Up Szene wächst und bringt mit innovativen Konzepten neues Leben in die Unternehmenswelt. Diese Entwicklungen sind Resultat eines Wirtschaftswandels, in der auch kleinste Unternehmen, mit ihren Talenten, ihren speziellen Fähigkeiten und neuen Technologien ihren Platz finden. EPU und Start-ups sind die Arbeitgeber der Zukunft. Ihre Probleme zu kennen, sie zu fördern und für sie die Rahmenbedingungen für das Wirtschaften der Zukunft zu schaffen sieht das neue Wirtschaftbund-Team als eine seiner zentralen Aufgaben. Wirtschaftsbund-Obmann Walter Ruck und sein Stellvertreter Robert Bodenstein informieren im Pressegespräch über diese Pläne. Ihre Gesprächspartner Dipl. Ing. Walter Ruck, Obmann des Wiener Wirtschaftsbundes und designierter Präsident der Wirtschaftskammer Wien Robert Bodenstein, MBA, CMC, Fachgruppenobmann UBIT und designierter Bundesspartenobmann der Sparte Information und Consulting ORT: REGUS Fleischmarkt 1, A-1010 Wien Termin: Mittwoch, 30. April 2014 Zeit: 17:30 Uhr Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Rückfragehinweis & Anmeldung: Wirtschaftsbund Wien Pressesprecher: Richard Jank, MA r.jank@wirtschaftsbund-wien.at T , M
2 Die neue Situation der Unternehmerlandschaft in Wien Am Tag der Arbeitgeber (30. April) soll ganz besonderes Augenmerk auf jene gelegt werden, die in Zukunft Arbeit und Beschäftigung in dieser Stadt neu schaffen. Es sind die kleinen und neuen Unternehmen die das Unternehmerbild dieser Stadt prägen und die zum Wohlstand beitragen. Und sie schaffen bereits zu Beginn Beschäftigung. Denn neben den rd Arbeitgeberbetrieben in Wien, die rd Arbeitsplätze bieten, schaffen sich die rd Ein-Personen Unternehmen ihren eigenen Arbeitsplatz. Und sie wachsen und schaffen manchmal sogar mehr Beschäftigung als die etablierten Unternehmen. EPU Ein-Personen-Unternehmen sind ein ganz wesentlicher Bestandteil der heimischen Wirtschaft. Sie bringen Leben in die Unternehmerlandschaft und haben eines gemeinsam: Die Courage, ihre wirtschaftlichen Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Noch vor zehn Jahren hätte man sich die Dimension nicht zu denken gewagt: In Wien haben wir EPU das sind 58% aller Wiener Unternehmen. 61,3 % Gewerbe, 60,1% Information und Consulting und 46,5% Handel Die meisten EPUs kommen aus den Branchen: Gewerbliche DL (Pfleger), Unternehmensberater, Werbung, Kosmetiker Die häufigste Rechtsform ist die als Einzelunternehmen (rd. 94%) Die Motivation der EPUs stimmt. Dem immer wieder kolportierten Großleid aller EPUs wird in einer aktuellen Studie des Projekts GAVA (Gesund und arbeitsfähig von Anfang an) aller Gesundheitsakteure in Wien (Ministerien, Stadt Wien, WK Wien) klar widersprochen. So sind 83%der EPUs mit ihrer Arbeit zufrieden Rd. 18% der EPUs sind nebenbei unselbständig tätig. Eine starke Zeitbelastung ist das Resultat Etwa 35% sehen ihr EPU als ersten Schritt in Unternehmensaufbau
3 Start-ups Unternehmensgründungen sind nicht gleich start ups. Sie werden eher als innovative, technologieorientierte Jungunternehmer definiert, denen ein hohes Wachstumspotenzial zugesprochen wird. Diese besonders zu fördern ist die Aufgabe von Politik und Förderwesen. Start up Unternehmen sind insbesondere in der IKT-Branche zu finden. Sie sind noch nicht etabliert und versuchen ihre kreative Geschäftsidee mittels Finanzierung auf einen wenn möglich internationalen - Markt zu bringen. Alleine im Mobile- und Internetbereich betreten jährlich über 500 qualitative Wachstums-Unternehmen den Markt. Der Großteil davon in Wien. Eine Inkubator-Studie belegt, diesen Trend. 1 Neben der Innovation wurde erst kürzlich ihre wesentliche Bedeutung für den Arbeitsmarkt herausgestrichen. Nach einer OECD-Studie 2 sind nicht die oft kolportierten KMUs der Motor der Beschäftigung sondern junge Unternehmen. Österreich weist über 20% der Beschäftigung durch junge innovative Unternehmen aus 1 i5invest.com, Standard-Artikel 2013; 2 OECD Science, Technology and Industry Scorboard 2013,
4 Das 6-Punkte-Paket für EPUs und Start-ups für eine neues Wachstum in Wien (1) FINANZIERUNG: Neues Geld um wachsen zu können Um sich auf einem breiten Markt etablieren zu können muss die Geschäftsidee auch finanziert werden. Der klassische Kredit, als Fremdkapital, ist dabei heute nicht mehr die häufigste Finanzierungsquelle. Das marketmind-institut hat Unternehmen in ganz Österreich (davon 400 in Wien) zum Thema Finanzierung befragt und aufgezeigt, dass in Wien nur noch 11% der Unternehmen ihre Investitionsvorhaben mit Bankkredit finanzieren. Die Österreich-Quote liegt hier noch bei 26%. Wiens Unternehmen greifen vermehrt auf den eigenen Cashflow (54%) oder neue Formen des Eigenkapitals (22%) zurück. Diese sollten weiter gestärkt werden. Quelle: ON Das Magazin der Wiener Wirtschaft #2, S.2; Crowdfunding: Viele private Geldgeber, die an ein Projekt oder ein Unternehmen glauben finanzieren es mit relativ kleinen Beträgen. In Summe ergibt sich aber eine kräftige Finanzspritze. Die Beweggründe für die Geldgeber: Spendencharkater (donation based), Recht auf einen Prototypen (reward based) oder spätere Beteiligung am Unternehmen (equity based). Und beim Geldsammeln helfen oft Internetplattformen. Soweit die Theorie (oder zumindest in den USA gelebte Praxis) hier aber die österreichische Rechtsrealität: Crowdfunding ist nur bis ,- unproblematisch dann besteht nach Bankwesen- und Kapitalmarktgesetz Prospektpflicht. Kosten rd ,-. In anderen europäischen Ländern (Dänemark, Finnland, Luxemburg) liegt die
5 Prospektpflicht-Grenze bei ,-. Mittels eines Stufenmodells soll auch in Österreich erst ab einer Grenze von ,- Prospektpflichten bestehen und damit Crowdfunding erleichtert werden. Quelle: Wiener Wirtschaft Nr. 20/21 aus 2013, S.4f; Business Angels: Der ehemalige Unternehmer oder Top-Manager hilft dem jungen start-up mit Know How, Netzwerk, Management oder auch finanzieller Beteiligung (= smart money). Derzeit wird der österreichische Markt auf bis Business Angels geschätzt wovon allerdings nur ein Bruchteil über offizielle Plattformen zugänglich ist. Um hier eine größere Menge an Business Angels zu gewinnen müssen Anreize für diese geschaffen werden. Mit der Registrierung auf einer offziellen Business Angels Plattform (bspw. die der aws) sollte ein dem Business Angel einen angemessener Freibetrag für sein Engagement gewährt werden. Darüber hinaus unterscheidet sich die Qualität der Business Angels massiv. Um diesen wesentlichen Beitrag für Unternehmenswachstum besser zu nutzen bedarf es internationaler Standards für Business Angels, die auch als Zugangsbestimmungen für die Plattformen gelten sollen.
6 (2) SICHERHEIT: Neue soziale Absicherung um sorglos zu wachsen Soziale Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für Wachstum. Vieles konnte in den letzten Jahren für Unternehmerinnen und Unternehmer hier verbessert werden. Dennoch muss weiter an dem Ziel gearbeitet werden: Soziale Absicherung muss leistbar und wirkungsvoll sein. Der Wirtschaftsbund stand als treibende Kraft hinter den Verbesserungen der letzten Jahre: Beinahe Verdoppelung des Wochengeldes für Unternehmerinnen. Beitragsbefreiung während Bezug von Wochengeld und Kinderbetreuungsgeld Überbrückungshilfe der SVA in besonders berücksichtigungswürdigen Fällen bei vorübergehendem Einkommensrückgang unter die Mindestbeitragsgrundlage. Krankengeld für Selbstständige ab dem 43. Krankenstandstag. Selbständigenvorsorge als Zusatzpension Erleichterungen bei Nachzahlungen (keine Keule nach dem dritten Jahr) Arbeitslosenversicherung: Anrechung aus unselbständiger Tätigkeit Halbierung des Selbstbehaltes von Arztkosten bei Erreichung von individuellen Gesundheitszielen im Rahmen des SVA- Vorsorgeprogramms Kostenbeteiligungsdeckel für alle Selbstständigen bei 5 % des Einkommens Krankenversicherungsbeitrag auf Arbeitnehmerniveau gesenkt (7,65%) Und diese Entlastungen für den gesamten unternehmerischen Mittelstand werden wir weiter vorantreiben. Die Sozialversicherung der Selbständigen muss attraktiver sein als die für Unselbständige. Und dazu gibt es einen klaren Weg: es müssen die Beiträge gesenkt werden. In der Pensionsversicherung liegen wir bereits auf einem deutlich niedrigern Niveau sind als die Unselbständigen (18,50% statt 22,80%) In der Krankenversicherung liegen wir auf einem gleich hohen Niveau liegen (7,65%) Die Beiträge in der Krankenversicherung sollten daher gesenkt werden. Idealerweise um den Beitrag, den der Selbstbehalt ausmacht. Das bringt eine Reihe von Vorteilen: (1) wir schaffen also den finanziellen Effekt des Selbstbehaltes ab. (2) wir behalten den Steuerungseffekt des Selbstbehaltes aber bei. Immerhin konnten die Vorsorgeuntersuchungen durch das Selbstbehalt- Halbierungsprogramm um 50% gesteigert werden. Dieses Programm bleibt natürlich (3) Sozial Schwächere, Kinder, chronisch Kranke sind natürlich weiterhin vom Selbstbehalt ausgenommen
7 (4) Die SVA wird damit auf voller Linie deutlich attraktiver als die anderen SV- Träger und somit auch zu noch höherer Transparenz und Service-Qualität motiviert. Die Finanzierung dieser Beitragsreduktion sollte möglich sein, wenn die Regierung in diesem Fall der zuständige Sozialminister die Zusage einhält und die Zuschüsse zur Pension wieder auf das Regelniveau anhebt. (3) VERTRÄGE: Dienstvertrag versus Werkvertrag Es besteht Modernisierungsbedarf für Werkverträge! Immer öfter werden freie Dienstnehmer rückwirkend in ein Angestelltenverhältnis versetzt. Damit ein her gehen Rückforderungen von Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge die sich schnell auf Euro belaufen können. Besonders oft betroffen sind wissensbasierte Dienstnehmer, sowohl als Auftraggeber als auch als Auftragnehmer. Wir fordern daher klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die auch auf die Bedürfnisse der modernen Arbeitswelt Rücksicht nehmen. Wer im Bereich der wissensbasierten Dienstleister tätig ist und einen Gewerbeschein hat, soll auch selbst entscheiden können, in welchem Vertragsverhältnis er arbeitet. Das Lösen eines Gewerbescheines setzt eine bewusste Handlung voraus, die den Unternehmer dazu berechtigt, uneingeschränkt unternehmerisch tätig zu sein und auch selbst Dienstnehmer anzustellen. Der Grund, warum der gleiche Unternehmer aber nicht über sich selbst bestimmen darf, ist nicht nachvollziehbar
8 (4) STEUERN: Neue Befreiungen um Wachstum zu fördern Gerade durch Steuerbefreiungen können Anreize für neue Beschäftigungen für neue Arbeitgeber - geschaffen. Auf der Wirtschaftsbundagenda bleiben: Lohnnebenkosten-Förderung mit NeuFöG für Betriebsnachfolger ausweiten Mindest-KöSt abschaffen Anhebung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf Euro sofort abschreibbar bedeutet auch Senkung der Verwaltungslast. Beseitigung der Vorsteuerabzugsbeschränkungen bei PKWs und Kombis Erleichterter Zugang zur Klein- bzw. Kleinstunternehmerregelung ab statt ab Bis zu diesem Betrag Befreiung von Ust- und SV-Zahlungen (5) GRÜNDERBEWUSSTSEIN: Neues Denken für neues Wachstum Unternehmerisches Denken muss an den schulen beginnen und an allen weiteren Lehrstätten gefördert werden. Daher: Talentechecks in der Sekundarschul-Stufe für geeignete Lehrberufe Unternehmerische Ausbildung bereits an den Höheren Schulen integrieren Leidenschaft durch Unternehmenspersönlichkeiten wecken Start up Center an Unis und FHs etablieren (siehe Startup Center an ULV University of Las Vegas woraus bspw. Zapos entstanden ist) (6) BÜROKRATIE: Neue Spielregeln um Wachstum nicht zu verhindern Die Bürokratie muss für die Wirtschaft da sein und nicht umgekehrt. Manche Auflagen dienen sicher nicht der Ankurbelung der Wirtschaft sondern der Ankurbelung neuer Einnahmen. Das ist für kleine und neue Unternehmen doppelt belastend. Nach dem Abgabenbelastungsgesetz bedarf es seitens der Regierung nun eines klaren Entbürokratisierungssignals. EPUs und start ups kann schon mit wenigen Maßnahmen deutlich geholfen werden: Notariatsaktpflicht abschaffen und Behördenwege reduzieren Bei Veränderungen wie Änderung der Beteiligungsverhältnisse, Investition durch Risikokapitalgeber, Mitarbeiterbeteiligungen muss zu viel Zeit und Geld investiert werden. Dies betrifft auch ausländische Business Angels, da diese solche Behördenwege oft nicht kennen. Pflichtveröffentlichungen in der Wiener Zeitung abschaffen dazu gibt es im Regierungsprogramm bereits Ansätze Lohnverrechnung vereinfachen auch das verhindert neue Beschäftigung
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