Unzufriedenheit mit der Versorgung unserer Heimbewohner (defin. Personengruppe) Menschen im Schwerststadium der Demenz
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- Elizabeth Herta Sommer
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2 Seite 2 Ausgangssituation Unzufriedenheit mit der Versorgung unserer Heimbewohner (defin. Personengruppe) Menschen im Schwerststadium der Demenz zugleich besteht eine erheblich eingeschränkte Mobilität (Bettlägerigkeit) in nahezu allen alltagsverrichtenden Tätigkeiten eingeschränkt die Verbalsprache ist verlorengegengen
3 Seite 3 Ausgangssituation Unzufriedenheit mit der Versorgung unserer Heimbewohner Einsamkeit und Isolation defizitäre palliative Versorgung Unzufriedenheit der Mitarbeiter mangelnde Möglichkeiten zum Erleben der nahen Umwelt (Personalpräsenz/Mitbewohner) schlechtes Raumprogramm (EZ/Vorraum/Flur) zu kleine Wohn- und Speiseräume
4 Seite 4 Ausgangssituation Bettlägerigkeit Unter Bettlägerigkeit wird ( ) ein längerfristiger Daseinszustand verstanden, bei dem sich der betroffene Mensch die überwiegende Zeit des Tages (und der Nacht) im Bett aufhält. Dabei ist es unerheblich, ob dieser Mensch sich überwiegend in halb sitzender oder flach liegender Position befindet, auch das Sitzen an der Bettkante ist dabei eingeschlossen sowie alle bettähnlichen Liegemöbel. * schwere Bettlägerigkeit, keine bzw. nur gelegentliche eingeschränkte Eigenbewegungen (Eingruppierung nach Zegelin) *Dr. Angelika Zegelin, Festgenagelt sein - Der Prozess des Bettlägerigwerdens, 2010, S.21-29
5 Seite 5 Ausgangssituation Ausblick Anzahl dieser Bewohnergruppe steigt Anforderungen an das Personal steigt finanzielle und personelle Ressourcen künftig begrenzt Institutionelle Versorgung wird an Bedeutung gewinnen Jährlich neu erkrankte Menschen* Abnahme familiärer Betreuungspotentiale* (mit zunehmenden Schweregrad in Verbindung mit Erschöpfung pflegender Angehöriger) *Bickel, H. (Epidemilogie und Gesundheitsökonomie)
6 Seite 6 Ist-Analyse Analyse in Kooperation mit der Fakultät Gesundheitsund Pflegewissenschaften der WHS Zwickau (Bachelorthesis) 2010 teilnehmende Beobachtung (Pflege- und Betreuungsprozess) standardisierte Interviews (Befragung von Mitarbeitern und Angehörigen) Darstellung und Diskussion der Ergebnisse Grundlagen für ein Rahmenkonzept Pflegeoase
7 Seite 7 Ist-Analyse Auszug aus den Ergebnissen 5,70% 3% 39,80% 51,50% Körperpflege Essen psychosoziale Betreuung sonstiges
8 Seite 8 Ist-Analyse Einschätzungen, wie die Bedürfnisse nach Trost, Identität, Beschäftigung, Einbeziehung, Bindung und Liebe befriedigt werden können (Schulnotensystem): - Trost: einmal 1, dreimal 2, dreimal 3, einmal 4 - Identität: zweimal 1, zweimal 2, viermal 3 - Beschäftigung: einmal 1, viermal 2, einmal 3, zweimal 4 - Einbeziehung: fünfmal 2, dreimal 4 - Bindung: viermal 2, dreimal 3, einmal 4 - Liebe: einmal 1, dreimal 2, dreimal 3, einmal 4
9 Seite 9 Ist-Analyse Empfindungen und Wünsche der befragten Mitarbeiter - mehr Zeit für diese Bewohner - die Bewohner sind zu isoliert - wir wünschen uns mehr Wissen über dieses Klientel.. - mehr Beschäftigung/Basale Stimulation/Musiktherapie u.ä. - Flexiblere Tagesabläufe Anpassung an die Bedürfnisse der Bewohner -..mehr Therapie auch bei Bewohnern, bei denen es augenscheinlich zu keinen großen Reaktionen mehr kommt
10 Seite 10 Ist-Analyse Empfindungen und Wünsche der befragten Mitarbeiter - nutzen der Körperpflege und des Essens für mehr zwischenmenschlichen Kontakt..erleben von Gemeinschaft.. - mehr Kontakte und längere Kontakte
11 Seite 11 Ist-Analyse Feststellungen verschiedener Studien konnten im Rahmen der internen Untersuchungen bestätigt werden, u.a. aus folgenden: - Evaluationsstudie zur Pflegeoase im Seniorenzentrum Holle (Demenz-Support Stuttgart Zentrum für Informationstransfer) - Innovative und herkömmliche Versorgungsstrukturen für Menschen mit schwerer Demenz im Vergleich: Evaluation einer Pflegeoase (AGP, Institut für angewandte Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg) - Evaluationsstudien zu Pflegeoasen (ISGOS Institut für Sozialpolitische und gerontologische Studien)
12 Seite 12 Ergebnisse der Studien deutlichere Anteilnahme und Wahrnehmung der Umgebung Steigerung des Aufmerksamkeitsniveaus Zunahme sprachlicher Reaktionen Verbesserung der Ernährungssituation mehr Kontakte zu positiven Bezugspersonen mehr Aktivitäten, die Freude bereiten häufiger angenehme Alltagssituationen fett Ergebnis wurde von zwei oder allen Studien festgestellt
13 Seite 13 Ergebnisse der Studien nicht-kognitive Störungen gehen gegen null (Unruhe, Aggressivität, Halluzinationen ) Angehörige sind sehr zufrieden (Unsicherheit im Umgang mit den Bewohnern nimmt ab) Pflegende haben zwar eine höhere Belastung, aber eine höhere Arbeitszufriedenheit
14 Seite 14 Eigenerfahrung 4 Stunden in einer PO (liegend im Bett zeitweise mit verbundenen Augen) Geräusche (angenehm bis nervend) Musik/Klangschalen/Gebimmel/Sprachgewirr/ abhusten/röcheln/schmatzen/geplätscher Gerüche (angenehm bis schlimm) Pflegemittel/Parfüm/Kaffee/Speisen/Rauchstäbchen/ Pflege Atmosphäre des Raumes (angenehm wer`s mag) asiatische und mediterrane Gestaltung
15 Seite 15 Ziele Die Lebenswelt an die Bedürfnisse dieses Klientel anpassen - Milieugestaltung - Nachbarschaft zu Mitbewohnern und Mitarbeitern fördern und ausbauen - Bedürfnis nach Nähe befriedigen - Teilnahme an der Gemeinschaft stärker ermöglichen - Palliative Pflege implementieren (Projekt Palliative Praxis..)
16 Seite 16 Ziele Die Lebenswelt an die Bedürfnisse dieses Klientel anpassen - Erstellung eines neuen Raumkonzeptes Keine Mehr-Bett-Einrichtung 10 Personen leben in einem großen Raum zusammen; geschützte Privatsphäre durch Einzelzimmer mit individueller Gestaltungsmöglichkeit Raumgestaltung mit Farb- und Lichtkonzept Sinnesanregende Gestaltung (Siehe Grundriss)
17 Seite 17 Ziele Personal - Präsenzzeiten 06:00 22:00 - Absicherung Nachtdienst durch SPH - Palliativfachkraft/Pflegefachkraft/Ergotherapeut/ Pflegehelfer/Betreuungsassistenten 87/ BFD/FSJ/Ehrenamt
18 Seite 18 Ziele Personal - 2,875 VZÄ Altenpflegerin/ Gesundheits- und Krankenpflegerin/Palliativfachkraft - 0,500 VZÄ Heilerziehungspflegerin - 1,000 VZÄ ohne spezifische Ausbildung - 0,500 VZÄ Ergotherapeutin/ Betreuungsassistentin 87b - 1,00 VZÄ FSJ/BFD - Fachkraftquote 74%
19 Seite 19 Ziele
20 Seite 20 Ziele
21 Seite 21 Ziele
22 Seite 22 Ziele
23 Seite 23 Ziele
24 Seite 24 Ziele
25 Seite 25 Ziele
26 Seite 26 Ziele
27 Seite 27 Ausblick In dieser Variante stellen Personal, Bewohner, Angehörige und Besucher Teile eines Kommunikationssystems dar, die die Verantwortung um das Wohlergehen der Bewohner teilen. Das Kommunikationssystem bildet die Grundlage des Milieus und somit auch der Milieutherapie, deren Ziel in der positiven Beeinflussung der Kommunikationsund Handlungsmöglichkeiten gesehen wird. Persönliches Wohlbefinden der Personen als zentrales Pflegekonzept wird als Ziel von Lebensqualität wahrgenommen
28 Seite 28 Ausblick kontinuierliche Präsenz von Pflegenden diese nehmen die Bedürfnisse der Bewohner direkt wahr und können darauf reagieren durch Präsenz wird Einsamkeit und Isolation vorgebeugt bessere Facharztbetreuung Verbesserung medikamentöser Versorgung (Kontext Palliative Versorgung) Einweisungen ins Krankenhaus werden reduziert
29 Seite 29 Vision - Betreutes Wohnen gewinnt zunehmend an Bedeutung - Erwartungen Interessenten daran steigen - Schwere Demenz ist in diesen Einrichtungen nicht händelbar - Schaffung von Pflegenestern - andocken an die Wohnanlagen - Baukastensystem verringern die Kosten - Multifunktionales Pflege- und Betreuungsteam
30 Seite 30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Wer nicht mehr gut denken kann, kann dennoch sehr gut fühlen. Dr. Marina Kojer, Ärztin und Theologin
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