Nützt(e) die Grippe-Impfung überhaupt? Die Grippe-Saison 2017/2018. Dr. Thomas Sigrist, Chefarzt Pneumologie & Co-Leiter Departement Innere Medizin
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- Clara Schmitz
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1 Nützt(e) die Grippe-Impfung überhaupt? Die Grippe-Saison 2017/2018 Dr. Thomas Sigrist, Chefarzt Pneumologie & Co-Leiter Departement Innere Medizin
2 Prinzip der Impfung Aktive Immunisierung Passive Immunisierung Ziel: langfristiger Schutz Mittel: abgetötete Erreger oder Teile von Erregern (Totimpfstoff, abgeschwächte Lebendimpfstoffe) Reaktion: Körper bildet Antikörper und Gedächtniszellen Nutzen: Körper reagiert bei Infektion schnell, lange anhaltend Ziel: rasch einsetzender Schutz Mittel: Antikörper (gentechnologisch hergestellt, Blutextrakte von Mensch oder Tier) Reaktion: Antikörper markieren die Erreger, Körper kann diese dann abwehren Nutzen: Körper wird bei der Abwehr rasch unterstützt 2
3 Die Grippeviren 3 unterschiedliche Typen Influenza-Viren Typ A (diverse Stämme / Subtypen) Weit verbreitet und bei Menschen häufig. Die gefährlichsten Grippeviren, da sie sich genetisch schnell verändern und dadurch das menschliche Immunsystem umgehen. A-Viren kommen auch bei Tieren vor. Sie können in seltenen Fällen vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Namensgebung/Benennung von Influenzastämmen des Typs A Neuartige Viren des Typs A, welche durch die Kombination eines tierischen und menschlichen Virus oder durch die Mutation eines tierischen Virus entstehen, können Pandemien wie z.b. die «Spanische Grippe» 1918/19 oder «Schweinegrippe» verursachen. 3
4 Die Grippeviren 3 unterschiedliche Typen Influenza-Viren Typ B (zwei Stämme / Subtypen: Victoria und Yamagata) Kommen fast nur beim Menschen vor. Sind seltener als Influenza-A-Viren. Sind mutationsfähig, mutieren aber zwei- bis dreimal langsamer als A-Viren und sind daher genetisch weniger vielfältig. 4
5 Die Grippeviren 3 unterschiedliche Typen Influenza-Viren Typ C Ist unter Menschen eher wenig verbreitet. Der am wenigsten gefährliche Influenza-Typ. 5
6 Die Grippesaison 2017/2018 in der Schweiz Primärer Höhepunkt in der Woche 2/2018 mit 361 Grippeverdachtsfällen pro 100'000 Einwohner Sekundärer Höhepunkt in der Woche 4/2018 mit 354 Grippeverdachtsfällen pro 100'000 Einwohner Erstreckte sich über 15 Wochen Zusammenfassender BAG-Bericht zur Grippe-Saison 2017/2018 ist noch ausstehend (erwartet 06/2018) 68 Anzahl wöchentliche Konsultationen aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen, hochgerechnet auf 100'000 Einwohner (Quelle: Sentinella-Meldesystem BAG) 6
7 Die Grippeimpfung im Allgemeinen Die saisonalen Grippeimpfstoffe sind in der Regel: trivalent: inaktivierte Bestandteile von drei Influenzaviren-Stämmen (Subtypen A/H1N1, Subtyps A/H3N2 und eines des Typs B) quadrivalent: wie trivalent, jedoch zusätzlich zweiter B-Stamm. traditionell mittels Hühnereikultur hergestellt, frei von Quecksilber- und Aluminiumverbindungen, in der Regel ohne wirksamkeitsverstärkende Zusatzstoffe und zugelassen für Erwachsene und Kinder ab 6 Monaten. 7
8 Die Grippeimpfung in der Schweiz 2017/2018 Stämme der trivalenten Grippeimpfstoffe: A/Michigan/2015 (H1N1)pdm09 + A/Hong Kong/2014 (H3N2) + B/Brisbane/2008 (Victoria-Linie) Stämme der quadrivalenten Grippeimpfstoffe: zusätzlich B/Phuket/2013 (Yamagata-Linie) 8
9 Wie wirksam ist die Grippeimpfung? Abhängig von Übereinstimmung der Impf-Antigene mit den zirkulierenden Viren* Alter und Immunkompetenz der geimpften Person Durchschnittlich bei gesunden Personen unter 50 Jahren eine Wirksamkeit von 70 bis 90% bei älteren Personen und bei Menschen mit geschwächten Immunsystem deutlich tiefer Anmerkung 1: Auch wenn die Impfung nicht 100% der Geimpften schützt, mildert sie im Erkrankungsfall den Schweregrad der Symptome, reduziert die Häufigkeit von Komplikationen und senkt die Sterblichkeit. Anmerkung 2: Schwere unerwünschte Wirkungen sind äusserst selten, auch um ein Vielfaches seltener als die Komplikationen im Fall einer Grippeerkrankung. * In manchen Jahren verändern sich die Grippeviren vor oder während der Grippewelle genetisch so stark, dass die Grippeimpfung nicht oder nur teilweise vor der Krankheit schützt. In vier von fünf Jahren ist die Übereinstimmung der Impfung mit den tatsächlich zirkulierenden Grippeviren jedoch sehr gut. 9
10 Wer sollte sich gegen Grippe impfen? Empfehlung des BAG 1. Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko: Personen ab 65 Jahren Schwangere Frauen und Wöchnerinnen Personen mit chronischen Erkrankungen, welche die Funktion des Herzes, der Lungen, der Nieren oder des Immunsystems beeinträchtigen 2. Personen, welche in der Familie oder im Rahmen ihrer privaten oder beruflichen Tätigkeiten regelmässigen Kontakt haben mit oben genannten Patienten 10
11 Die Grippe-Impfung nützt! Thomas Sigrist Chefarzt Pneumologie
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