Konstruktivistisches Denken für musikpädagogisches Handeln

Transkript

1

2

3 Berichte aus der Pädagogik Henning Scharf Konstruktivistisches Denken für musikpädagogisches Handeln Musikpädagogische Perspektiven vor dem Hintergrund der Postmoderne- und der Konstruktivismusdiskussion Shaker Verlag Aachen 2007

4 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Zugl.: Päd. Hochschule Heidelberg, Diss., 2005 Copyright Shaker Verlag 2007 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN ISSN Shaker Verlag GmbH Postfach Aachen Telefon: / Telefax: / Internet: info@shaker.de

5

6

7 INHALT 1. Einleitung 1 2. Grundbegriffe konstruktivistischen Denkens Wahrnehmung und Konstruktion Subjektive Welten Wahrnehmung und Kognition Erlebnis und Erfahrung Erlebnisse als subjektgebundene mentale Konstrukte die Bedeutung des Kontextes die innere Einstellung die Frage der Mitteilbarkeit von Erlebnissen und Erfahrung(en) Hinführung: Musiklernen aus konstruktivistischer Perspektive Der Kompetenzbegriff in musikpädagogischen Kontexten Kompetenz und Qualifikation Kompetenz und Performanz Beobachterkompetenz Kompetenz und Lernziel Schlussfolgerungen Kompetenz und Musikalität Der Selbststeuerungsaspekt musikbezogener Lernprozesse Ist fremdgesteuertes Lernhandeln möglich und sinnvoll? selbstgesteuertes Lernen Ansatzpunkt: Vermittlung oder Erwerb? Autopoiese und selbstbestimmtes Lernen Perturbation statt Instruktion situative Kontexte schaffen Komplexitätsreduktion vermeiden Musikpädagogik im Spannungsfeld moderner und postmoderner 66 Bildungsvorzeichen Bildungsanforderungen, die sich ausschließen materiales und formales Bildungsdenken ein Leitbild musikalischer Bildung Soziokultureller Wandel Individualisierungstendenzen und Erlebnisorientierung Individualisierungsschub und neue soziale Gruppierungen Spannungsschema Der Diskurs über die Postmoderne Vorläufer im Denken: Kritischer Idealismus Postmoderne: eine Frage der Einstellung Scheitern der Meta-Erzählungen und Ende der Moderne 89

8 Postmoderne als Paradies? Kritik an Lyotard das Demokratieprinzip als Meta-Erzählung der Postmoderne ein Vorschlag zur Lösung des Normproblems in der (Musik-) Pädagogik Aufklärung als Meta-Theorie der Pädagogik? (Musik-)Erziehung als offener Erfahrungsprozess Musik in der Postmoderne Postmoderne Musik Ende der Teilkultur Moderne: Paradigmenwechel in der Musik Doppelkodierung als Kennzeichen postmoderner Literatur und Architektur Grenzüberschreitung als zentrales Merkmal postmoderner Musik die Aufhebung des Gegensatzes von Kunst und Leben ( Nicht-Kunst ) postmoderne Musik einige Anregungen für musikpädagogisches 128 Handeln Erlebnisorientierung und selbstgesteuertes Lernen Erlebnisorientierung als Kulturerschließung Bildungserlebnis contra evaluierbare Leistung Prozess statt Ergebnis PISA und die Folgen Gedanken zur Kanondiskussion im Fach Musik Zusammenfassung und Ausblick Konstruktivistisches Denken als erkenntnistheoretische Grundlage für musikpädagogische Theorie und Praxis ein Überblick die skeptische Grundhaltung philosophische Skepsis Beobachter erster und zweiter Ordnung Sind Naturgesetze Naturgesetze? Wissenschaft und Wahrheit Konstruktivismus als erkenntnistheoretischer Ausweg konstruktivistisch legitimierte Pädagogik musikbezogene Aspekte konstruktivistischen Denkens die Welt im Kopf : Monismus statt Dualismus das informationstechnische Modell der Übertragung von Kommunikation sprachliche Kommunikation musikalische Kommunikation Metakommunikation Musik als Konstruktion? Hörwelten als subjektgebundene Phänomene Objektives in der Musik? subjektive Hörwelten Der Dreiklang als ordnungsschaffender Faktor der Kognition von Musik der neurobiologische Konstruktivismus von Gerhard Roth Konstruktion statt Repräsentation Realität und Wirklichkeit 200

9 neurobiologische Grundlagen und Lernprozess Bewusstsein und Lernen Zusammenfassung Schlussfolgerungen für Lernen, insbesondere musikbezogene Lernprozesse Musikalisches Lernen und Verstehen bei Wilfried Gruhn kortikale Musikverarbeitung Ansatzpunkt: natürliches Lernen figurale und formale Repräsentation genuin musikalisches Lernen Kritik I Kritik II Audiation musikalisches Verstehen musikalische Bedeutung Improvisations-Können / musikalische Sprechfähigkeit als Lernziel Fazit: nicht mehr als Orientierungen Systemtheorie und konstruktivistisches Denken Systembegriff Weiterentwicklung, Kritik Luhmannsche Systemtheorie: die Generalisierung des Autopoiesekonzepts Das Geist-Gehirn- (oder Leib-Seele-) Problem bei Luhmann und Popper psychische und soziale Systeme Handeln in Erziehungsabsicht Paradigmenwechsel in der Musikpädagogik Abschied vom Machbarkeitsmythos von der Objektdidaktik zur Handlungsorientierung Subjektorientierung und konstruktivistische Legitimation Führen oder Wachsenlassen? Veränderung der Lehrer-Schüler-Beziehung Musiklernen im inszenierten Kontext Impulse (systemisch-) konstruktivistischer Pädagogik für musikpädagogisches Handeln allgemeine Aspekte zu Lernen und Unterricht Heinz von Foerster: Erfinden statt Entdecken Ernst von Glasersfeld: Förderung des begrifflichen Konstruierens Pädagogik als Beziehungskommunikation konstruktivistisches 304 Denken bei Kersten Reich und Paul Watzlawick Kersten Reich: interaktionistisch-konstruktivistische Pädagogik Beziehungen als pädagogisches Entwicklungsland I und Me : die Blicke der Dritten Reduktion auf das Symbolische die Ebene des Imaginären Konstruktion Rekonstruktion Dekonstruktion Zusammenfassung: Interaktionistisch-konstruktivistische Pädagogik kritische Würdigung und eigene Einschätzung 318

10 Kritik an Watzlawicks Kommunikationstheorie die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren der Beziehungsaspekt bestimmt den Inhaltsaspekt Metakommunikation zusammenfassende Kritik Perspektive I: Improvisation das neue musikalische Paradigma Improvisation statt Reproduktion Improvisationsmerkmale geführte Improvisation Perspektive II: Musiklernen im inszenierten Kontext am Beispiel 347 des Klassen- und Ensemblemusizierens Einleitung gemeinsames Musizieren ein archaischer Handlungsmodus Musiklernen ein (nicht-)beabsichtigter Nebeneffekt?! Einwände gegen das Klassenmusizieren? Modelle des Klassenmusizierens als Personalkonzeptionen die black box des Klassen- bzw. Ensemblemusizierens Perspektive III: symbolische und imaginäre Kommunikation die imaginäre Ebene der Musik die Ebene des Imaginären im Kontext des Gemeinsamen Musizierens Zusammenfassung Probleme und Perspektiven musikpädagogischer Praxis vor dem Hintergrund konstruktivistischen Denkens eine resümierende Betrachtung konstruktivistische Haltung erwerben aber wie? musikalische Alltagsvorstellungen contra musikpädagogisch erwünschte 383 Vorstellungen 8.3. pragmatischer Konstruktivismus, oder: Vereinbarkeit von Instruktion 387 und Konstruktion? 8.4. conclusio 394 Literaturverzeichnis