Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen Einstieg: Sprache und Sprachwissenschaft. PD Dr. Alexandra Zepter

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1 Einführung in die Sprachwissenschaft des Deutschen Einstieg: Sprache und Sprachwissenschaft PD Dr. Alexandra Zepter

2 Sprache und Sprachwissenschaft Sprachwissenschaft als Wissenschaft von der Sprache wirft zwei Fragen auf: Was verstehen wir in diesem Zusammenhang eigentlich unter Sprache? Was heißt es, Sprache wissenschaftlich zu erforschen?

3 Sprache und Sprachwissenschaft Sprachwissenschaft als Wissenschaft von der Sprache Was verstehen wir unter Sprache? Gesamtes Bemühen der Sprachwissenschaft ist letztlich seit ihren Anfängen bis heute darauf gerichtet, ebendiese Frage zu beantworten! The whole point of setting up a [linguistic theory] is to provide a definition of [language] that is, a systematic account of [its] nature. (Geoffrey Leech, Karl Heinz Wagner)

4 Sprache als Alltagsbegriff: mehrdeutig Die Begriffe Sprache und Sprechen begegnen uns (im Alltag) in unterschiedlichen Verwendungsweisen und bezeichnen dann unterschiedliche Phänomene. Welche Bedeutungen fallen Ihnen ein? Übung: Welche unterschiedlichen Ebenen oder Phänomene von Sprache und Sprechen können Sie in den folgenden Beispielen differenzieren?

5 1) Kinder fangen normalerweise im Alter von einem Jahr an zu sprechen. 2) Lola spricht fünf Sprachen: Deutsch, Türkisch... 3) Als ich zur Tür hereinkomme, spricht Cem gerade türkisch mit seinen Kindern. 4) Sprich bitte lauter! Ich verstehe dich nicht! 5) Ich liebe die Sprache Goethes. 6) Ich kann die jungen Leute heute kaum noch verstehen das ist ja gar kein Deutsch mehr, das die sprechen.

6 Sprachfähigkeit langage 1) Kinder fangen normalerweise im Alter von einem Jahr an zu sprechen. Nur Menschen sind in der Lage, zu sprechen: Tiere (Pflanzen, Computer...) besitzen keine natürliche, kognitiv und biologisch bedingte Fähigkeit, Sprache zu produzieren und zu verstehen. In einigen europäischen Sprachen gibt es für diese Bedeutung von Sprache ein eigenes Wort: Französisch langage, Italienisch linguaggio, Spanisch lenguaje

7 Einzelsprache langue 2) Lola spricht fünf Sprachen: Deutsch, Türkisch... Von verschiedenen Sprechergemeinschaften werden verschiedene Einzelsprachen gesprochen. Wir können eine Einzelsprache X als ein abstraktes Sprachsystem mit jeweils eigenen Einheiten und Verknüpfungsregeln auffassen. Und/oder annehmen, dass jeder Sprecher, der X beherrscht, auch über kognitives Wissen über X (ein abstraktes Regelsystem?) verfügt. Spezielle Wörter für Einzelsprache : Französisch langue, Italienisch lingua, Spanischen lengua

8 Sprache im tatsächlichen Gebrauch parole 3) Als ich zur Tür hereinkomme, spricht Cem gerade türkisch mit seinen Kindern. Wenn wir (in einer Einzelsprache X) miteinander sprechen, produzieren wir konkrete akustisch messbare, auditiv oder durch andere Kanäle materiell wahrnehmbare Sprachdaten. Wir können annehmen, dass dabei unser kognitives Wissen über X zum Tragen kommt. Im Deutschen schreiben wir in diesem Fall den Sprachnamen klein, im Französischen gibt es erneut ein eigenes Wort: parole

9 Sprechweise paraverbale Aspekte 4) Sprich bitte lauter! Ich verstehe dich nicht! Spricht ein Mensch z.b. deutsch, kann er dabei, ohne in eine andere Sprache zu wechseln, Aspekte wie Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke, Deutlichkeit der Artikulation, Stimmlage etc. variieren. Vgl. Spanisch oír (hören, akustisch verstehen) vs. escuchar (zuhören, kognitiv verstehen): Oigo la radio pero no la estoy escuchando. Ich höre das Radio, aber ich höre nicht zu.

10 Individueller Sprachstil 5) Ich liebe die Sprache Goethes. Verschiedene Menschen entfalten sich sprachlich auf unterschiedliche Weise, können einen eigenen sprachlichen Stil mit besonderen linguistischen Eigenheiten entwickeln. Individuelle Formen des Ausdrucks: So wie jedes menschliche Gesicht einzigartig ist, so spricht auch jeder Mensch einen Idiolekt.

11 Varietäten: Soziolekte, Dialekte, Register 6) Ich kann die jungen Leute heute kaum noch verstehen das ist ja gar kein Deutsch mehr, das die sprechen. Die Idee, dass Menschen Einzelsprachen wie das Deutsche sprechen, ist letztlich bereits eine Abstraktion: Das Deutsche kann auch als Konglomerat aus diversen Dialekten, Soziolekten bzw. Varietäten und Registern aufgefasst werden.

12 Exkurs: Varietäten: Soziolekte, Dialekte, Register

13 Sprachen dieser Welt

14 Sprachen dieser Welt Auf der Welt werden schätzungsweise 5000 bis 8000 Sprachen gesprochen. Die Zahl umstritten; nur etwa 500 davon sind umfassend linguistisch beschrieben und analysiert! Warum ist die Schätzung so schwer?

15 Sprachen dieser Welt Umstrittene Abgrenzung von Dialekten und Sprachen Viele Sprachen: nur einige hundert Sprecher Aussterbende Sprachen Noch nicht entdeckte Sprachen Die Anzahl der gesprochenen Sprachen variiert ständig!

16 Wann ist eine Sprache eine Sprache? Sprache vs. Dialekt Abgrenzungskriterien: 1. Gegenseitige Verständlichkeit a. Deutsch: Österreich, Deutschland b. Englisch: Großbritannien, Nordamerika, Australien, Neuseeland c. Deutsch: Bayern und NRW? 2. Standardisierte Schriftnorm 3. Hoher Anteil lexikalischer und struktureller Gemeinsamkeiten

17 Abgrenzungskriterien: Herausforderungen Beispiel Serbisch vs. Kroatisch: Serben und Kroaten sprechen eigentlich die gleiche Sprache haben aber unterschiedliche Schriftsysteme (Kroatisch: lateinisches Alphabet; Serbisch: kyrillisches Alphabet)! Dies sowie die Religions- und Landesgeschichte führen dazu, dass Serben und Kroaten der Überzeugung sind, verschiedene Sprachen zu sprechen. Linguisten fassen die Dialekte meist unter dem gemeinsamen Begriff Serbokroatisch zusammen.

18 Abgrenzungskriterien: Herausforderungen Beispiel Chinesisch : Es gibt acht chinesische Hauptsprachen, die alle das gleiche (logographische) Schriftsystem verwenden. Die Sprachen sind jedoch so verschieden, dass sie untereinander unverständlich sind. Trotzdem spricht man von chinesischen Sprechern.

19 Dialektkontinuum Regionale Nähe führt durch langen, intensiven Sprachkontakt zu Angleichung von Nachbardialekten und zu gegenseitigem Verstehen: Ausbildung einer Dachsprache (Hochsprache) Schriftsystem und Schriftsprache (Texte!) als Stabilisator! Ab einer gewissen Distanz wird die gegenseitige Dialektverständlichkeit unmöglich; bzw. schwierig/unmöglich wird die Verständigung, wenn es keine gemeinsame Dachsprache gibt.

20 Und es wird noch komplizierter... William Labov (*1927), Soziolinguist: Jeder Mensch (auch der vermeintlich monolinguale) ist bereits mehrsprachig! (Implizites/explizites) Sprachwissen stellt keine homogene Grammatik dar, sondern ist ein heterogenes Gebilde aus mehreren Varietäten (aus Dialekten, Soziolekten, Fachund Sondersprachen, Stilen und Registern)

21 Mehrsprachigkeit in der Muttersprache Drei-Dimensionen-Modell sprachlicher Variation: (vgl. u.a. Riebling 2013: 111 (in Gogolin et al. 2013)) Variationsdimension Sprachvariation Varietät Kommunikative Reichweite Diatopik Soziale Reichweite Diastratik Funktionale Reichweite Diaphasik Geographische Variation, gebunden an bestimmte Räume, Orte eines Sprachgebiets; Variation betrifft v.a. Ausdrucksysteme (Phonologie, Lexik, z.t. Morphologie) Soziale o. ethnische Variation, gebunden an eine gesellschaftliche Gruppe (Alter, Berufsgruppe...); V. betrifft Ausdrucks- und Inhaltssysteme Funktional an Situationskontexte (Ort, Zeit, Kommunikationspartner, institutionelle Zwecke) gebunden; v.a. Inhaltssysteme, aber auch Syntax Dialekte (Kölsch), nationale Varietäten, Sprachinseln Jugendsprache, Kiezdeutsch Bildungssprache, Fachsprache

22 Register (z.b. Bildungs-/Fachsprache) Diaphasisch hoch markierte Varietäten können nach Michael Halliday als Register bezeichnet werden (vgl. Halliday 1978: 195, zit.n. Riebling 2013: 112) = set of meanings that is appropriate to a particular function of language, together with the words and structures which express these meanings Zur Registercharakterisierung drei Subkategorien relevant: Field Mode Tenor Kommunikativer Bezugsbereich: Der Redegegenstand, Inhalt der Verständigung, Thema und Typ eines Textes, Fach- bzw. Arbeitsgebiet, in dem sprachlich gehandelt und über das sprachlich verhandelt wird Orientierung an gesprochener oder geschriebener Sprache bezogen auf Konzeptionsmöglichkeiten, die hinsichtlich ihrer Formalität zahlreiche Abstufungen kennen Das soziale Verhältnis der Kommunikationspartner: Beziehungen und soziale Rollen beeinflussen die Wahl der sprachlichen Mittel, über die auch eine Positionierung des Selbst gegenüber dem anderen vorgenommen wird!

23 Register (vgl. Lehmann 2013; nach Strevens 1964, Corder 1973: 62) Mode und Formalität Beispiel für Register abnehmender Formalität anhand von Varianten einer englischen Äußerung: Register Frozen (erstarrt) Formal Consultative (beratend) Casual (salopp) Intimate Beispiel Visitors should make their way at once to the upper floor by way of the staircase. Visitors should go up the stairs at once. Would you mind going upstairs right away, please? Time you all went upstairs now. Up you go, chaps!

24 Vier-Quadranten-Modell (vgl. Portmann-Tselikas/Schmölzer-Eibinger 2008: 6) Thematische Orientierung: Welt des Alltags Dialogisch organisiert A C Mündliche Alltagskommunikation Bereich der Interviews, Diskussionen Mündliche/Schriftliche Alltagserzählungen Bereich der Sachtexte, auch Vorträge, Vorlesungen B D Textuell durchformt Thematische Orientierung: Welt des systematisierten Wissens

25 Dialogisch organisiert Vier-Quadranten-Modell A C Welt des Alltags: Alltagssprachliche Register Mündliche Alltagskommunikation Bereich der Interviews, Diskussionen Mündliche/Schriftliche Alltagserzählungen Bereich der Sachtexte, auch Vorträge, Vorlesungen Welt des systematisierten Wissens/Kontext Schule: Bildungs-/Fachsprachliche Register B D Textuell durchformt

26 Vier-Quadranten-Modell (vgl. Cummins 2000: 68) A B C D

27 Vier-Quadranten-Modell (vgl. Cummins 2000) BICS (Basic Interpersonal Language Skills): im Alltag leichter zugänglich A B C D CALP (Cognitive Academic Language Proficiency): besondere Herausforderung für L2- Lernende, Seiteneinsteiger*innen, bildungsferne Kontexte (vgl. Cummins 2000: 68)

28 Soziolekte, Dialekte Sprachgebrauchsnorm In jeder Gesellschaft gibt es bevorzugte sprachliche Verwendungsformen, die als Norm (für einen bestimmten Kontext) gelten: Ein ARD-Tagesschau-Sprecher verwendet keine Ausdrücke wie echt krass der Flugzeugabsturz und spricht auch kein Sächsisch. Eine (überregional) geltende Norm wird von der Gesellschaft bestimmt und ist wie die Gesellschaft selber ständigem Wandel unterlegen!

29 Präskriptiv vs. deskriptiv Beachte die Mehrdeutigkeit des Normbegriffs: Differenzieren wir nach Soziolekten, Dialekten etc., so hat jede Varietät wieder ihre eigenen (systemintern geltenden) Normen Regeln/ grammatischen Muster!

30 Präskriptiv vs. deskriptiv Mehrdeutigkeit des Normbegriffs: Norm als willkürlich gesetztes Gebot Präskription = ein anderen Menschen Vorschreiben, wie sie zu sprechen (zu schreiben) haben! Beispiel präskriptives (normatives) System (teilweise): eine amtlich festgesetzte Rechtschreibreform

31 Präskriptiv vs. deskriptiv Mehrdeutigkeit des Normbegriffs: Gegensatz Deskription = Beschreibung, wie Menschen sprechen (schreiben)/ Beschreibung der systeminternen Normen, die sie dabei verwenden! Linguistische Forschung zielt auf die Modellierung deskriptiver Grammatiken

32 Metasprachliche Ebene Was ist an der folgenden Äußerung doppeldeutig? (1) Lola beherrscht die deutsche Grammatik. (1) kann bedeuten:?

33 Primär- vs. metasprachliche Ebene Frage an einen deutschen Muttersprachler: Erzählen Sie uns in ein paar kurzen Sätzen, was Sie am Wochenende gemacht haben! Gemeinsam: Analyse der geäußerten Sätze

34 Primär- vs. metasprachliche Ebene (a) Primärsprachliches Wissen; implizites Sprachwissen: Lola beherrscht das Deutsche im Gebrauch; sie verfügt über umfassendes entsprechendes kognitives Wissen und spricht daher regelkonform! (b) Metasprachliches Wissen; explizites Sprachwissen: Lola weiß viel über die deutsche Sprache, weil sie sich z.b. in der Schule explizites Grammatikwissen angeeignet hat; sie kann Einheiten und Strukturen bzw. deren Funktionen erkennen, beschreiben und benennen!

35 Primär- vs. metasprachliche Ebene Beachte: Weder impliziert primärsprachliches Wissen notwendig metasprachliches Wissen noch umkehrt! 1) Ich kann fließend Deutsch sprechen, ohne zu wissen, dass das Deutsche eine Verbzweitsprache ist. 2) Ich kann wissen, dass Deutsch eine Verbzweitsprache ist (und wissen, was das bedeutet), ohne ein Wort Deutsch sprechen zu können.

36 Sprache als Gegenstand der Linguistik Alle bis dato aufgeführten Betrachtungsaspekte und Ebenen von Sprache spielen in (unterschiedlichen) sprachtheoretischen Forschungen eine Rolle; z.b.: Generelle Sprachfähigkeit ist Teilgegenstand der Spracherwerbsforschung (ebenso der Psychologie, Biologie, Neurologie) Soziolinguisten erforschen Varietäten und Register Sprechwissenschaftler analysieren paraverbale Aspekte Die metasprachliche Ebene ist die Beschreibungs- und Theoriebildungsebene der Linguistik!

37 Sprache als Gegenstand der Linguistik Die metasprachliche Ebene ist die Beschreibungsund Theoriebildungsebene der Linguistik! BEACHTE den Unterschied: a. interne Grammatik mental; natürlich ( Teil des menschlichen Geistes) b. externe Grammatik gemacht ; kann deskriptiv o. präskriptiv sein

38 Sprache als Gegenstand der Linguistik Ziel linguistischer Theoriebildung Modellierung interner Grammatiken qua Deskription: Das Modell ist an sich eine externe (deskriptive) Grammatik und als solche zu unterscheiden von einer internen (mentalen, meist impliziten) Grammatik Unterscheide auch: Systemperspektive vs. Erwerbs-/ Entwicklungsperspektive auf interne Grammatiken

39 Wissenschaft als Theoriebildung Verschiedene Linguisten definieren den Gegenstand Sprache aus je unterschiedlichen Perspektiven und kommen derart auch zu unterschiedlichen Definitionen! Wissenschaft Theoriebildung über einen Gegenstand involviert stets einen Beobachter und Abstraktionsprozesse Theorie des Gegenstands impliziert per se auch alternative Theorien!

40 Sprache als Gegenstand der Linguistik Übung: Stellen Sie sich vor, Sie wären Linguist: Definieren Sie Sprache in einem Satz! Tauschen Sie sich mit Ihrem Nachbarn aus und entwerfen Sie auf der Basis Ihrer beider Definitionen gemeinsam eine neue (finale) Definition!

41 Sprache als Gegenstand der Linguistik Sprachwissenschaftler kommen, indem sie sich dem Phänomen Sprache aus je unterschiedlichen Blickwinkeln nähern, möglicherweise zu sehr unterschiedlichen Definitionen von Sprache (wenn wie überhaupt einen fixierten Definitionsversuch machen)! Beispiele für Definitionen bedeutender Sprachforscher, die die Paradigmen der Disziplin (bzw. die wissenschaftsgeschichtliche Herausbildung von linguistischen Teildisziplinen) mehr oder minder geprägt haben:

42 Sprache als abstrahiertes Zeichensystem Ferdinand de Saussure Begründer des europäischen Strukturalismus: Sein einflussreichstes Werk: Cours de linguistique générale, posthum (1916, 1922) von einigen seiner Studenten veröffentlicht Saussure analysierte bzgl. Sprache mehrere Dichotomien, die noch heute grundlegend für die linguistische Theoriebildung (die Art und Weise, wie über Sprache nachgedacht wird) sind! Ferdinand de Saussure ( ), Schweitzer Sprachwissenschaftler

43 Dichotomie: Synchronie Diachronie Ferdinand de Saussure (vgl. Saussure 2001: 121): Differenzierung zwischen diachronischer und synchronischer Sprachwissenschaft Diachronischer Sprachwissenschaftler: erforscht die historische Entwicklung einzelner Sprachen. Synchronischer Sprachwissenschaftler: nimmt eine statische Perspektive ein und untersucht einen gegebenen Zustand von Sprache.

44 Synchronische Sprachwissenschaft Der synchronische Sprachwissenschaftler befasst sich mit logischen und psychologischen Verhältnissen, welche zwischen gleichzeitigen Gliedern, die ein System bilden, bestehen, so wie sie von einem und demselben Kollektivbewusstsein wahrgenommen werden. (Saussure 2001: 119)

45 Synchronische Sprachwissenschaft Saussures Logik allein die synchronische Sprachwissenschaft vermag das Systemhafte von Sprache zu erfassen: Zu jedem gegebenen Zeitpunkt befindet sich eine Sprache in einem Sprachzustand X. X stellt ein bestimmtes, in sich strukturiertes Zeichensystem dar, dessen Strukturen wir untersuchen und das wir in seiner synchronen, d.i. simultanen Ordnung erfassen können.

46 Dichotomie: Syntagmatik vs. Paradigmatik Die Zeichen von X (eines Sprachsystems) können dabei zueinander in paradigmatischer oder syntagmatischer Relation stehen! Z Z Z Z Z Z Z Z

47 Syntagmatik vs. Paradigmatik Syntagmatische Achse (und-achse) Z Z Vor dem Haus steht ein Baum. Neben dieser Schule ist der Kiosk. Paradigmatische Achse (oder-achse) Z Elemente einer syntagmatischen Relation sind linear angeordnet und bilden eine Einheit. Elemente einer paradigmatischen Relation können füreinander substituiert werden. Z Z

48 Synchronische Sprachwissenschaft Saussures Logik Primat der Synchronie: Ein System lässt sich ausschließlich dann erkennen und beschreiben, wenn wir uns auf den Standpunkt eines gewissen Zustandes X stellen. Diachronische Perspektive setzt die synchronische voraus: Untersuchung von Relationen zwischen Gliedern, die zu jeweils unterschiedlichen Systemen von zeitlich einander nachfolgenden Sprachzuständen X und Y gehören

49 Sprache als Zeichensystem zur Kommunikation Language is a purely human and noninstinctive method of communicating ideas, emotions and desires by means of a system of voluntarily produced symbols. (Sapir 1921: 8) Deskriptiver Strukturalismus nordamerikanischer Prägung: Sapir erforschte synchron zahlreiche Indianersprachen Nordamerikas: Sprachen als statische Systeme von Zeichen (Symbolen) mit kommunikativem Zweck Er erzielte eklatante Fortschritte in der Sammlung und Klassifizierung sprachlicher Daten. Er trug entscheidend bei, mit dem alltagsgebräuchlichen Vorurteil aufzuräumen, man könne Sprachen in zivilisierte vs. primitive ( rückständige ) einteilen. Edward Sapir, nordamerikanischer Sprachwissenschaftler und Anthropologe ( )

50 Sprache als Gesamtheit möglicher Äußerungen The totality of utterances that can be made in a speech-community in the language of that speech-community (Bloomfield 1926: 153) Nordamerikanischer, behavioristischer Strukturalismus: Bloomfield bemühte sich in den 1920er Jahren, die Sprachwissenschaft methodisch nach dem Stand der damals entwickelten Wissenschaftstheorie zu systematisieren: Orientierung am europäischen Strukturalismus und am Behaviorismus des Psychologen J.B. Watson ( ) Sprache wird als Verhalten gefasst, erworben auf der Basis von Imitation: Stimulus, Response, Reinforcement: Sprachliche Äußerungen im Umfeld (imitierende) Reaktion Feedback aus dem Umfeld Leonard Bloomfield, nordamerikanischer Sprachwissenschaftler ( )

51 Sprache als algorithmisch generierte Satzmenge From now on I will consider a language to be a set (finite or infinite) of sentences, each finite in length and constructed out of a finite set of elements. (Chomsky 1957: 13) Kognitive, generative, nativistische Linguistik: Kritik am Behaviorismus; Wegbereiter der kognitiven Wende und der modernen theoretischen Linguistik Von der Außen- zur Innenperspektive: Sprache wird als biologisch verankertes kognitives Modul analysiert. Natürliche Sprache als ein Untertyp möglicher Sprachsysteme statt Fokus auf kommunikativer Funktion oder symbolischer Natur: Fokus auf Strukturabhängigkeit der Prozesse, nach denen Sätze algorithmisch konstruiert/generiert werden! Noam Chomsky, nordamerikanischer Linguist und Politikwissenschaftler (*1928); lehrt nach wie vor am MIT in Cambridge (Boston)

52 Sprache als dynamische Tätigkeit Language does not exist, it happens. It is neither an organism, as many nineteenth-century linguists saw it, nor an edifice [Gebäude], as it was regarded in the early modern structuralist period of linguistics. Language is an activity basically of four kinds: speaking, listening, writing and reading. (Halliday et al. 1964: 9) Systemische, funktionale Linguistik: Halliday fokussiert erneut auf das Bedeutungspotenzial von Sprache und auf den sozialen Aspekt: Sprache wird dabei als systemische Ressource für Bedeutung und als dynamische Kreation und Kreator menschlicher Gesellschaften gefasst. Linguistik als das Studium of how people exchange meanings by languaging Michael A. K. Halliday (*1925), britischer Sprachwissenschaftler, lebt als Emeritus Professor University of Sydney in Australien

53 Wissenschaft als Theoriebildung Wir verstehen noch besser, was wissenschaftliche Theoriebildung (generell und für die Sprachwissenschaft im Besonderen impliziert), wenn wir nach Ferdinand de Saussure unterscheiden zwischen: 1) Materialobjekt (Stoff der Linguistik) 2) Formalobjekt (Gegenstand der Linguistik) Ferdinand de Saussure: Differenzierung zwischen la matière und l objet der Linguistik wobei der Gegenstand von der Betrachtungsweise des Forschers abhängt!

54 Materialobjekt vs. Formalobjekt Materialobjekt (Definition nach K. H. Wagner) = Das Materialobjekt (der Stoff) einer Wissenschaft besteht aus der Gesamtheit der zu untersuchenden konkreten Erscheinungen der objektiven Realität, die vor einer Wissenschaft und unabhängig von ihr, vom Forscher, seinem Bewusstsein und seinen Betrachtungsweisen existieren.

55 Sonagramm Messung des Stoffs Welcher Abschnitt auf dem Sonagramm korrespondiert mit welchem Laut?

56 Sonagramm Messung des Stoffs Sprachsignal gemessen nach Zeit (ms; X-Achse), Tonhöhe (Hz; y-achse) und Intensität/Lautstärke (Schwärzungsgrad) d g t b t

57 Physikalische Messung des Stoffs Veränderungen des Signals (Frequenz/Hertz; Schwärze) deuten darauf hin, dass zu diesem Zeitpunkt ein anderer Laut gebildet wird. Derart kann man das Signal in Segmente einteilen auch wenn es tatsächlich keine klaren Grenzen von Segmenten gibt! Über weitere Messmethoden, die Bewegungen der Artikulationsorgane aufzeichnen, kann man beschreiben, wie die Segmente artikuliert werden.

58 Analyse von Lauten: abstrakte Objekte Auch die Analyse der Artikulationsbewegungen fokussiert auf bestimmte (maximale) Positionen, während andere als irrelevant erachtet werden! Laute (Phone) sind wie die meisten Gegenstände der Wissenschaft durch Abstraktion erzeugte Objekte! Die Menge der abstrakten Objekte bilden das Formalobjekt einer Wissenschaft!

59 Materialobjekt vs. Formalobjekt Formalobjekt (Definition nach K. H. Wagner) = Das Formalobjekt (das Objekt, der Gegenstand) einer Wissenschaft ist die Gesamtheit der Abstraktionen, die dadurch geschaffen werden, dass das Materialobjekt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen untersucht wird.

60 Übung: Abstraktion und Analyse In einem Korpus von (erfundenen) Daten findet ein Linguist folgende Wörter: ek gure thu gurst han gurt vi guren ek tare thu tarst han tart vi taren Welche Wortarten liegen hier wohl vor? Woran erkennt der Linguist das? Welche Wortstämme kann er isolieren?

61 Entstehensbedingungen wiss. Gegenstände Indem das Formalobjekt einer Wissenschaft durch die Betrachtungsweise entsteht, ist es deren geschichtlichen Entwicklung unterworfen und zu bestimmten Zeitpunkten von diversen Faktoren abhängig, z.b.: 1) Entwicklungsstand der Wissenschaft 2) Subjektive und objektive Erkenntnisinteressen 3) Wissenschafts- und erkenntnistheoretische Grundpositionen des Forschers 4) Abgrenzungsprobleme zu anderen Disziplinen

62 Abgrenzungsprobleme Linguistik? Was rechtfertigt die Etablierung einer eigenen Wissenschaft von der Sprache? Linke et al. 2004: 5f.: 1) Sprachbetrachtung um der Sprache willen: Sprache im Zentrum des Analyseinteresses 2) Vollständigkeit der Beschreibung: Sprache soll in ihrer Gesamtheit zum Thema werden: a) Was bedeutet Sprache? b) Welche Phänomene sind als sprachliche zu bezeichnen und wie hängen diese zusammen? 3) Neuartige Fragestellungen

63 Theoretische Linguistik: Teilsysteme Sprache wird in der theoretischen Linguistik als System aus mehreren Teilsystemen gefasst Teilsysteme, die aufeinander aufbauen und miteinander interagieren. Übung Beispielssatz: Die Hütte wird achtsam von den feuchtfröhlichen Damen mit den grünen Hüten betreten. 1) Über welche Strukturkenntnisse des Deutschen muss der Sprecher verfügen? 2) Und welchen sprachlichen Strukturebenen könnten wir diese Kenntnisse zuordnen?

64 Sprachliche Strukturebenen Phonologie, Phonetik: Z.B. Lautung von achtsam Allophon [x] nach zentral/tiefem Vokal Schriftsystem, Orthographie Z.B. Schärfungsgraphie in Hütte Verdopplung des Konsonantengraphems bei Silbengelenken Morphologie Flexion z.t. mit Stammmodifikation (Allomorph Hüt in Hüt#e); Komposition und Derivation in feuchtfröhlich Syntax Verbzweitsprache mit Satzklammer

65 Theoretische Linguistik: Teildisziplinen

66 Linguistische Disziplinen (Christian Lehmann)

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