Praxis der Finanzbuchhaltung
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- Dieter Buchholz
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1 Franz Carlen Franz Gianini Anton Riniker Finanzbuchhaltung Praxis der Finanzbuchhaltung
2 Franz Carlen Franz Gianini Anton Riniker Finanzbuchhaltung Praxis der Finanzbuchhaltung V ERLAG SKV
3 Franz Carlen Franz Gianini Anton Riniker Lic. oec. und dipl. Handelslehrer Dozent in der Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Finanzbuchhaltung Prüfungsexperte und Verfasser von Prüfungsaufgaben im Bereich Finanz- und Rechnungswesen bei verschiedenen eidgenössischen Fachprüfungen Lic. oec. und dipl. Handelslehrer Professor an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), School of Management and Law (emeritiert) Dozent und Referent in der Weiterbildung mit Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen, Finanzanalyse, Unternehmensbewertung, Konzernrechnung, Rechnungslegung und externe Finanzberichterstattung (Geschäftsberichte), Finanzierung Präsident der eidg. Modulprüfungskommission und Prüfungsverantwortung für das Fach BWL, Finanz- und Rechnungswesen an der Modul- und Klausurprüfung bei den eidg. diplomierten Steuerfachleuten Prüfungsexperte und Verfasser von Prüfungsaufgaben im Bereich Finanz- und Rechnungswesen bei verschiedenen eidgenössischen Fachprüfungen Eigentümer der Gianini Consulting, Dübendorf Lic. oec. und dipl. Handelslehrer Dozent in der Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen Prüfungsexperte und Verfasser von Prüfungsaufgaben im Bereich Finanz- und Rechnungswesen bei verschiedenen eidgenössischen Fachprüfungen Die drei Autoren sind erfahrene Dozenten und Referenten in der Weiterbildung mit Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), School of Management and Law in Winterthur, an der KV Zürich Business School in Zürich, an der Controller Akademie in Zürich und an weiteren Schulen. Franz Carlen, Franz Gianini, Anton Riniker Finanzbuchhaltung Praxis der Finanzbuchhaltung. Aufl age 08 ISBN Bundle: Bände Theorie und Aufgaben sowie Lösungen Verlag SKV AG, Zürich Alle Rechte vorbehalten. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus in irgendeiner Form zu reproduzieren. Haben Sie Fragen, Anregungen oder Rückmeldungen? Wir nehmen diese gerne per an entgegen.
4 Vorwort Dieses Lehrbuch ist Band eines vierteiligen Werks. Es beinhaltet die Buchführung während des Geschäftsjahres und beim Jahresabschluss sowie die Rechnungslegung, die im Geschäftsbericht erfolgt. Dieser enthält die Jahresrechnung, die aus der Bilanz, der Erfolgsrechnung und dem Anhang besteht. Bei grösseren Unternehmen ergänzen die Geldflussrechnung, der Lagebericht und weitere Angaben im Anhang den Geschäftsbericht. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Aktualität und den Praxisbezug gerichtet. Das Lehrmittel setzt Kenntnisse der doppelten Buchhaltung voraus. Das Buch eignet sich sowohl für den Einsatz im Unterricht sowie für das Selbststudium. Das Obligationenrecht sowie die Auszüge des Kontenrahmens KMU am Schluss des Aufgabenteils sind dabei unentbehrliche ergänzende Hilfsmittel. Das Buch dient nicht nur Studierenden, sondern auch Praktikern, die sich mit der Buchführung und der Rechnungslegung befassen. Band behandelt Sonderfälle der Finanzbuchhaltung (Filialbuchhaltung, Kommissionsgeschäfte, Partizipations- und Konsortialgeschäfte, Factoring, Leasing, Derivative Finanzinstrumente sowie Vorsorgeeinrichtungen). Band erörtert die buchhalterische Erfassung von Vorgängen, die langfristige Auswirkungen haben (Unternehmensgründung und Beteiligungsfinanzierung, Umwandlung, Obligationenanleihen, Fusion, Sanierung und Kapitalherabsetzung, Liquidation sowie Unternehmensteilung). Band beinhaltet ergänzende Bereiche des Rechnungswesens (Geldflussrechnung, Planungsrechnung, Konzernrechnung und die Analyse des Jahresabschlusses). Alle vier Bände bestehen aus einem Theorie- und Aufgabenteil sowie einem separaten Lösungsteil. Der. Teil enthält jeweils eine kurz gefasste, einfach und übersichtlich dargestellte Theorie mit leicht verständlichen Beispielen. Wo immer möglich, ergänzen Grafiken und Übersichten die Theorie. Der. Teil enthält Aufgaben, die dazu dienen, den Stoff zu üben und zu vertiefen. Sie sollen erst gelöst werden, wenn das entsprechende Kapitel im Theorieteil durchge arbeitet wurde. Der. Teil enthält die ausführlichen Lösungen mit dem Lösungsweg. Die Lösungen dienen der Selbstkontrolle und ermöglichen eine effiziente Arbeitsweise. Das Buch bietet im Bereich Buchführung und Rechnungslegung eine Vorbereitung auf verschiedene höhere Fachprüfungen (Fachausweis im Finanz- und Rechnungswesen, Fachausweis Treuhänder, Experten in Rechnungslegung und Controlling, Steuerexperten, Treuhandexperten, Wirtschaftsprüfer, Finanzanalysten) verschiedene Kaderausbildungslehrgänge (Höhere Fachschule Wirtschaft, Kaufmännische Führungsschule, Wirtschaftsinformatiker) die Modulprüfungen in Bachelor- und Masterstudiengängen an Fachhochschulen und Universitäten, zum Beispiel für die Studienrichtungen Betriebsökonomie und Wirtschaftsrecht das Handelslehrerdiplom (Diplom für das höhere Lehramt). dem Praktiker, den Geschäftsleitungsmitgliedern, Finanzanalysten und Finanzjournalisten die Möglichkeit, sich einen vertieften Einblick über die oben erwähnten Gebiete zu verschaffen. Wir hoffen, Sie bei der Arbeit und beim Erreichen Ihrer beruflichen Ziele mit unserem Lehrmittel unterstützen zu können. Gerne nehmen wir Ihre aufbauende Kritik entgegen. Ihre Autoren Franz Carlen, Franz Gianini, Anton Riniker
5 Zur. Auflage Gegenüber der letzten Auflage wurden in der Theorie und den Aufgaben Folgendes aktualisiert: Kapitel Anerkannte Standards zur Rechnungslegung Im Abschnitt, Wichtige Rechnungslegungsnormen, wurden bei den Rechnungslegungsvorschriften für börsenkotierte Gesellschaften die neu geltenden Börsensegmente eingesetzt. Kapitel Mehrwertsteuer (MWST) In der Theorie und den Aufgaben werden die seit.. 08 neu geltenden Steuersätze verwendet. Zudem waren in der Theorie kleinere Anpassungen und Präzisierungen nötig. Die neue Aufgabe., Umsatzabstimmung; Nettomethode/Vereinnahmtes Entgelt, behandelt die vom MWST geforderte Umsatz- bzw. Umsatzsteuerabstimmung. Kapitel Personalaufwand In der Theorie und den Aufgaben wurden die Prämiensätze, der maximal versicherbare Lohn usw. an den Stand 08 angepasst. Die einfach maximale AHV-Rente (. Säule) erfuhr für das Jahr 08 keine Erhöhung. Daher bleibt der Koordinationsabzug für die. Säule unverändert. Zudem waren in der Theorie kleinere Ergänzungen nötig. Unter finden Sie Hinweise auf allfällige gesetzliche Änderungen und Korrekturen.
6 Inhaltsverzeichnis Theorie Aufgaben Grundlagen der Finanzbuchhaltung Das Rechnungswesen des Unternehmens Aufgaben des Rechnungswesens Teilbereiche des Rechnungswesens Aufgaben und Funktionen der Finanzbuchhaltung Buchführung und Rechnungslegung gemäss OR Aufbau des Rechnungslegungsrechts Pflicht zur Buchführung und Rechnungslegung 8 Buchführung 8 Rechnungslegung / Zweck und Bestandteile 9 Rechnungslegung für grössere Unternehmen 0 Buchführungs- und Rechnungslegungsgrundsätze 7 Abschluss nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung Jahresrechnung gemäss OR 9 Bilanz Erfolgsrechnung Anhang 0 Ausserbilanzgeschäfte Verhältnis zum Steuerrecht (Direkte Steuern) Kontenrahmen und Kontenplan Allgemeines Schweizer Kontenrahmen KMU Bilanz gemäss Schweizer Kontenrahmen KMU 8 Mehrstufige Erfolgsrechnung gemäss 9 Schweizer Kontenrahmen KMU Anerkannte Standards zur Rechnungslegung (Rechnungslegungsnormen) 9 True and fair view-prinzip OR und Rechnungslegungsnormen Wichtige Rechnungslegungsnormen Swiss GAAP FER, Fachempfehlungen zur Rechnungslegung 8
7 Theorie Aufgaben Geschäftsverkehr während des Jahres Geschäftsverkehr mit Kunden und Lieferanten Bar- und Kreditgeschäft Zwei Erfassungsmethoden der Kreditgeschäfte 7 Forderungsverluste und Wertberichtigung Ford. aus L + L 9 Konten im Verkehr mit Kunden Anzahlungen (= Vorauszahlungen) Konten in Warenhandels-, Fabrikations- und Dienstleistungsunternehmen 7 Konten in Warenhandelsunternehmen Konten in Fabrikationsunternehmen 7 Konten in Dienstleistungsunternehmen 70 Mehrwertsteuer (MWST) 7 79 Wesen und Funktionsweise 7 Steuersubjekt und Steuerobjekt 7 Steuersätze, ausgenommene und befreite Umsätze 7 Buchführung, Abrechnung und Rechnungsstellung 7 Fremde Währungen 9 9 Buchführung und Rechnungslegung 9 Umrechnungskurse 9 Kursdifferenzen 9 Buchungsmethoden 97 Personalaufwand 0 0 Allgemeines 0 Sozialversicherungsbeiträge 0 Lohnabrechnung mit verschiedenen Buchungsvarianten und AHV-Akontozahlungen 0 Spezialfälle 9
8 Theorie Aufgaben Jahresabschluss Zeitliche Abgrenzungen 9 07 Wesen 9 Aktive und Passive Rechnungsabgrenzung 0 Rückstellungen Abgrenzung der Rückstellungen gegenüber anderen Konten 8 Eventualverpflichtungen 0 Abschreibungen Übersicht Abschreibungsmethoden Abschreibungsverfahren Anlagespiegel 0 Bewertung Bewertungsmassstäbe und -ansätze Bewertungsgrundsätze Bewertungsvorschriften Stille Reserven 7 Wesen Arten Obligationenrechtliche Vorschriften Steuerrechtliche Vorschriften 7 Stille Reserven im Anlagevermögen 8 Stille Reserven im Umlaufvermögen 0 7 Stille Reserven in den Rückstellungen Revision 0
9 Theorie Aufgaben Buchführung und Rechnungslegung bei verschiedenen Rechtsformen Übersicht über die verschiedenen Rechtsformen 7 0 Rechtliche Gliederung 7 Eigenkapitalkonten und Erfolgsverwendung 9 Einzelunternehmen 70 Konten 70 Gewinn- und Verlustverbuchung 7 Personengesellschaften 7 Konten 7 Gewinn- und Verlustverbuchung sowie Anrecht auf Lohn und Zins 7 Aktiengesellschaft 7 0 Konten 7 Gliederung der Reserven 78 Gewinnverwendung und -verbuchung 80 Verlustverrechnung und -verbuchung 8 Haftung für die Verbindlichkeiten der Aktiengesellschaft 8 Arten von Unterbilanzen 8 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) 87 Konten 87 Gliederung der Reserven 88 Gewinnverwendung und -verbuchung 88 Verlustverrechnung und -verbuchung 88 Haftung für die Verbindlichkeiten der GmbH 88 Arten von Unterbilanzen 88 Genossenschaft 89 Konten 89 Grundkapital 89 Gewinnverwendung und -verbuchung 90 Reservezuweisung und -verwendung 90 Verlustverrechnung und Haftung 9
10 Theorie Aufgaben Weitere Bereiche Wertschriften und andere Finanzanlagen 9 7 Begriffe 9 Konten 9 Buchungsmethoden 9 Realisierte und nicht realisierte Kurserfolge 0 Bezugsrecht 0 Eigene Kapitalanteile 7 Wertschriftenrendite Immobilien 8 88 Begriffe 8 Bewertung von Grundstücken 9 Konten Immobilienrendite Überleitung eines Jahresabschlusses gemäss Obligationenrecht auf Swiss GAAP FER 9 9 Inhaltsverzeichnis Aufgaben Übersicht über den Schweizer Kontenrahmen KMU 00 Literatur 0 Stichwortverzeichnis 0 Falzbeilagen: Schweizer Kontenrahmen für KMU
11 Buchführung, Abrechnung und Rechnungsstellung Konten Vorsteuer (Aktivkonto) Es wird je ein Konto geführt für Vorsteuer auf Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen [Dritt leistungen] (Kontenklasse ). Vorsteuer auf Investitionen und übrigem Betriebsaufwand (Kontenklasse,,, 7, 8). Die Summe der beiden Salden zeigt das Steuerguthaben gegenüber der Steuerverwaltung. Umsatzsteuer (Passivkonto) Auf diesem Konto wird die auf den steuerpflichtigen Leistungen (Kontenklasse, 7, 8) geschuldete Bruttosteuer erfasst. Eine Unterteilung des Kontos ist möglich. Der Saldo zeigt die Bruttosteuerschuld gegenüber der Steuerverwaltung. Am Ende der Abrechnungsperiode können die Salden der Konten Umsatzsteuer und Vorsteuer auf ein Abrechnungskonto MWST übertragen werden. Der Saldo dieses Kontos zeigt dann die Nettoschuld (oder das Nettoguthaben) gegenüber der Steuerverwaltung. Abrechnungs- und Buchungsmethoden Abrechnungsmethode Buchungsmethode der Rechnungsstellung Nettomethode Die Vor- und Umsatzsteuer werden beim Ein- und Verkauf sofort auf den Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer erfasst. Bruttomethode ➋ Die Vor- und Umsatzsteuer werden zuerst auf den Erfolgsund Aktivkonten erfasst und später (perio disch), spätestens Ende Kalenderquartal, auf die Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer umgebucht. Nach vereinbartem Entgelt Der Zeitpunkt Nach vereinnahmtem Entgelt ➊ des Zahlungs - einganges ist entscheidend für die Steuerabrechnung. von der Steuerverwaltung vorgesehen möglich möglich möglich ➀ ➁ Nur auf bewilligtes Gesuch hin möglich. In der Praxis selten. 7
12 Erläuterungen zu den Abrechnungsmethoden Die Abrechnung erfolgt quartalsweise (bei Anwendung des Saldo-Steuersatzes semes terweise). Zum Entgelt gehören auch die in Rechnung gestellten Nebenkosten (z. B. Transport spesen, Verpackung). Vom vereinbarten Entgelt werden die in der gleichen Periode anfallenden Erlösminderungen (Rabatte, Skonti, Rücksendungen, Definitive Forderungsverluste) abgezogen. Anzahlungen (Vorauszahlungen) sind mehrwertsteuerpflichtig. Vorteile der Nettobuchungsmethode Die Einkäufe und Verkäufe werden ohne Steuerzuschläge erfasst, dadurch wird die Abrechnung mit der Steuerverwaltung erleichtert. Die Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer weisen immer das aktuelle Guthaben und die aktuelle Bruttoschuld gegenüber der Steuerverwaltung aus. Für die Analyse und die kurzfristigen Abschlüsse enthalten die Konten bereits die richtigen Beträge. Nachteil der Nettobuchungsmethode Grösserer Buchungsaufwand, der allerdings bei EDV-mässiger Verarbeitung kaum ins Gewicht fällt. Ermittlung der steuerpflichtigen Beträge bei verschiedenen Steuersätzen Die Vorsteuern sowie die der Umsatzsteuer zugrunde liegenden Umsätze müssen detailliert nachgewiesen werden können. Der Steuerpflichtige hat zu beachten, dass die «Prüfspur», d. h. das Verfolgen der Geschäftsfälle vom Einzelbeleg über die Buchhaltung bis zur MWST-Abrechnung und umgekehrt, ungeachtet der Art der eingesetzten technischen Hilfsmittel, gewährleistet ist. In der Buchhaltung können folgende Möglichkeiten unterschieden werden: Aufteilung der Konten nach Steuersätzen Aufteilung der Journale nach Steuersätzen Angabe der verschiedenen Steuersätze bei den Buchungen Angabe der Steuersätze bei den Eintragungen in den «Grundbüchern» (Kasse, Post, Bank) Rechnungsstellung / Überwälzung Die Rechnungsstellung kann auf zwei Arten erfolgen: Entweder mit offenem Ausweis des MWST-Betrages und Angabe des Steuersatzes oder mit blosser Angabe des MWST-Satzes. 7
13 Beispiel Nettoverbuchung des Warenverkehrs auf verschiedenen Stufen Preise mit MWST Mehrwert Steuer Einkaufspreis (EP) Verkaufspreis (VP) (VP EP, ohne Steuer) Vorsteuer (7,7 % vom EP) MWST Umsatzst. (7,7 % vom VP) Holzkorporation mit Sägerei Verkauft zugeschnittenes Holz aus ihrem Wald Möbelschreinerei (Fabrikant) Stellt einen Tisch daraus her und verkauft ihn an einen Detailhändler. Möbelhaus (Detailhändler) Verkauft den Tisch an einen Konsumenten. Konsument (Endverbraucher) Die gesamte dem Bund geschuldete MWST von CHF. kann auf zwei Arten ermittelt werden. Die Summe der Nettosteuern ( CHF CHF.0 + CHF 9.) auf jeder Stufe des Verteilungsprozesses entspricht der gesamten MWST. Auf der letzten Stufe des Verteilungsprozesses (vom Möbelhaus zum Endverbraucher) entspricht die im Verkaufspreis einkal kulierte Bruttosteuer von CHF. der gesamten MWST. 7
14 Nettoverbuchung Erklärungen Einkauf keine keine Verkauf Forderungen aus L + L / Verkaufserlös 00. ➀ Forderungen aus L + L / Umsatzsteuer 7.70 Einkauf Materialeinkauf / Verbindl. aus L + L 00. ➁ Vorsteuer ➂ / Verbindl. aus L + L 7.70 Verkauf Forderungen aus L + L / Verkaufserlös 00. Forderungen aus L + L / Umsatzsteuer.0 Einkauf Wareneinkauf / Verbindl. aus L + L 00. Vorsteuer ➂ / Verbindl. aus L + L.0 Verkauf Forderungen aus L + L / Warenverkauf 0. Forderungen aus L + L / Umsatzsteuer. Die Korporation fakturiert CHF 00. plus CHF 7.70 Umsatzsteuer (= Bruttosteuer). Da die Korporation keine Vorsteuer zahlen muss, entspricht die geschuldete Umsatzsteuer auch der MWST (= Nettosteuer). Die Möbelschreinerei überweist der Korporation CHF In diesem Betrag ist die Steuer von CHF 7.70 enthalten (= Vorsteuer). Da die Möbelschreinerei bereits die Vorsteuer bezahlt hat, schuldet sie der Steuerverwaltung nur noch die MWST von CHF.0, (CHF.0 CHF 7.70). Das Möbelhaus überweist der Möbelschreinerei CHF.0. In diesem Betrag ist die Steuer von CHF.0 enthalten (= Vorsteuer). Da das Möbelhaus bereits die Vorsteuer bezahlt hat, schuldet es der Steuerverwaltung nur noch die MWST von CHF 9., (CHF. CHF.0). ➀ ➁ ➂ Buchungsvariante: Forderungen aus L + L / Verkaufserlös Verkaufserlös / Umsatzsteuer 7.70 Buchungsvariante: Materialeinkauf / Verbindl. aus L + L Vorsteuer / Materialeinkauf 7.70 Diese Varianten sind auch analog bei allen andern Fällen möglich. Korrekt: Vorsteuer auf Material-, Waren- und Dienstleistungsaufwand 77
15 Beispiel Nettoverbuchung und MWST-Abrechnung nach vereinbartem Entgelt Ausgangslage Die Torri SA ist ein Produktionsbetrieb. Die folgenden Buchungstatsachen (alles Kreditgeschäfte) zeigen die für die MWST-Abrechnung des ersten Quartals relevanten Umsätze. Die Beträge sind ohne MWST. Der MWST-Satz beträgt 7,7 %. Buchungstatsachen während des Quartals (summarisch) Verkäufe Steuerpflichtige Verkäufe CHF Exporte CHF Erlösminderungen (= Entgeltsminderungen) Definitive Forderungsverluste auf steuerpflichtigen Verkäufen CHF Materialeinkäufe für die Produktion CHF Investitionen Lastwagenkauf CHF Übriger Aufwand Energieaufwand CHF 000. Sonstiger Betriebsaufwand CHF Buchungen Forderungen aus L + L / Verkaufserlös Forderungen aus L + L / Umsatzsteuer 00. Forderungen aus L + L / Verkaufserlös Export Forderungsverluste / Forderungen aus L + L Umsatzsteuer / Forderungen aus L + L. Materialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L Vorsteuer auf Material-, Waren- und / Verbindlichkeiten aus L + L 980. Dienstleistungsaufwand Fahrzeuge / Verbindlichkeiten aus L + L Vorsteuer auf Investitionen und / Verbindlichkeiten aus L + L 870. übrigem Betriebsaufwand Energieaufwand / Verbindlichkeiten aus L + L 000. Vorsteuer auf Investitionen und / Verbindlichkeiten aus L + L. übrigem Betriebsaufwand Sonstiger Betriebsaufwand / Verbindlichkeiten aus L + L Vorsteuer auf Investitionen und übrigem Betriebsaufwand / Verbindlichkeiten aus L + L
16 MWST-Abrechnung für das erste Quartal (MWST-Abrechnungsformular Effektive Methode; leicht vereinfacht) I. UMSATZ Total der vereinbarten bzw. vereinnahmten Entgelte (Art. 9), inkl. Engelte aus Über tragungen im Meldeverfahren sowie aus Leistungen im Ausland In Ziffer 00 enthaltene Entgelte aus nicht steuerbaren Leistungen (Art. ), für welche nach Art. optiert wird Abzüge: Von der Steuer befreite Leistungen (u. a. Exporte, Art. ), von der Steuer befreite Leistungen an begünstigte Einrichtungen und Personen (Art. 07) Leistungen im Ausland Übertragung im Meldeverfahren (Art. 8) Von der Steuer ausgenommene Inlandleistungen (Art. ), für die nicht nach Art. optiert wird Entgeltsminderungen Diverses Steuerbarer Gesamtumsatz II. STEUERBERECHNUNG Leistungen zum Normalsatz Leistungen zum reduzierten Satz Leistungen zum Beherbergungssatz Bezugssteuer Total geschuldete Steuer Vorsteuer auf Material-, Waren- und Dienstleistungsaufwand Vorsteuer auf Investitionen und übrigem Betriebsaufwand Einlageentsteuerung (Art. ) Vorsteuerkorrekturen: gemischte Verwendung (Art. 0), Eigenverbrauch (Art. ) Vorsteuerkürzungen: Nicht-Entgelte wie Subventionen, Kurtaxen usw. (Art., Abs. ) An die Eidg. Steuerverwaltung zu bezahlender Betrag Guthaben der steuerpflichtigen Person Ziffer Umsatz CHF Umsatz CHF = = Leistungen CHF Steuer CHF / Rp Steuer CHF/Rp. gültiger Satz + 8 7,7 % +, % +,7 % + = = 0 0 = III. ANDERE MITTELFLÜSSE (Art. 8 Abs. ) Subventionen, Kurtaxen u. Ä., Entsorgungs- und Wasserwerkbeiträge (Bst. a c) Spenden, Dividenden, Schadenersatz usw. (Bst. d l)
17 Buchungstatsachen Ende Quartal Verrechnung bzw. Umbuchung der Vor- und Umsatzsteuer 7 Banküberweisung der geschuldeten MWST Buchungen Variante I: Ohne Abrechnungskonto MWST Umsatzsteuer / Vorsteuer auf Material, Waren- und 980. Dienstleistungsaufwand Umsatzsteuer / Vorsteuer auf Investitionen und 09. übrigem Betriebsaufwand 7 Umsatzsteuer / Bank 0. Variante II: Mit Abrechnungskonto MWST Umsatzsteuer / Abrechnungskonto MWST 8. Abrechnungskonto MWST / Vorsteuer auf Material, Waren- und 980. Dienstleistungsaufwand Abrechnungskonto MWST / Vorsteuer auf Investitionen und 09. übrigem Betriebsaufwand 7 Abrechnungskonto MWST / Bank 0. 80
18 Fremde Währungen Aufgaben. Abschluss Vierspalten-Fremdwährungskonto Schliessen Sie folgende Fremdwährungs-Einzelkonten ab, und eröffnen Sie sie wieder. Die Guthaben und Schulden werden zum Devisentageskurs am Bilanzstichtag bilanziert. A Kunde Lindenberg, Hamburg Tageskurse am Bilanzstichtag.08/. EUR CHF Umsatz B C D Lieferant Kamagochi, Osaka Tageskurse am Bilanzstichtag 0.78/0.8 JPY CHF Umsatz Kunde Brown, New York Tageskurse am Bilanzstichtag 0.90/0.9 USD CHF Umsatz Lieferant van Chefelen, Amsterdam Tageskurse am Bilanzstichtag.07/.09 EUR CHF Umsatz
19 . Vierspalten-Fremdwährungskonto, Ordentliche Erfassung und Offenposten-Buchhaltung (Kundenguthaben) Ausgangslage Beim Geschäftsverkehr mit den Kunden in Dänemark ist die Kursdifferenz nach jeder Zahlung sowie beim Abschluss zu verbuchen. Das Guthaben wird zum Devisen tageskurs am Bilanzstichtag bilanziert. Tageskurse am Bilanzstichtag bei Eröffnung. /.7 Abschluss. /.7 Buchkurs.0 Buchungstatsachen Eröffnung: Anfangsbestand DKK 000. Banküberweisung von Kunden, Bankgutschrift für DKK 000. (= CHF 0. ) Warenverkauf auf Kredit DKK Rabattgutschrift DKK 00. Überweisung von Kunden DKK 00. a % Skonto DKK 0. b Bankgutschrift DKK 70. (= CHF 87.) Warenlieferung auf Kredit DKK Abschluss 8 Wiedereröffnung Aufgaben A B C Vierspalten-Fremdwährungskonto Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Vierspalten-Fremdwährungskonto Forderungen aus L + L DKK. Ordentliche Erfassung Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Konto Forderungen aus L + L DKK (in CHF). Offenposten-Buchhaltung Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Konto Forderungen aus L + L DKK (in CHF). 9
20 . Vierspalten-Fremdwährungskonto, Ordentliche Erfassung und Offenposten-Buchhaltung (Lieferantenschulden) Ausgangslage Beim Geschäftsverkehr mit den Rohmateriallieferanten aus Österreich ist die Kursdifferenz gesamthaft beim Abschluss zu buchen. Die Schuld wird zum Euro-Devisentageskurs am Bilanzstichtag bilanziert. Tageskurse am Bilanzstichtag bei Eröffnung.0/.08 Abschluss. /. Buchkurs.0 Buchungstatsachen Anfangsbestand EUR 000. Banküberweisung an Lieferanten EUR 000., Bankbelastung CHF 0. Rohmaterialeinkauf auf Kredit EUR Mängelrabatt % Banküberweisung an Lieferanten EUR 800. a % Skonto EUR. b Bankbelastung EUR. (= CHF 7.8) Rohmaterialeinkauf auf Kredit EUR Abschluss 8 Wiedereröffnung Aufgaben A B C Vierspalten-Fremdwährungskonto Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Vierspalten-Fremdwährungskonto Verbindlichkeiten aus L + L EUR. Ordentliche Erfassung Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Konto Verbindlichkeiten aus L + L EUR (in CHF). Offenposten-Buchhaltung Wie lauten die Buchungen? Führen Sie das Konto Verbindlichkeiten aus L + L EUR (in CHF). 9
21 Fremde Währungen. Abschluss Vierspalten-Fremdwährungskonto A Kunde Lindenberg EUR CHF Umsatz Abschluss: Kursdifferenz (Gewinn) 00 Schlussbestand Anfangsbestand B Lieferant Kamagochi JPY CHF Umsatz Abschluss: Kursdifferenz (Verlust) 90 Schlussbestand Anfangsbestand C USD Kunde Brown Umsatz Abschluss: Kursdifferenz (Verlust) 0 Schlussbestand Anfangsbestand CHF
22 D Lieferant van Chefelen EUR CHF Umsatz Abschluss: Kursdifferenz (Gewinn) 80 Schlussbestand Anfangsbestand Vierspalten-Fremdwährungskonto, Ordentliche Erfassung und Offenposten-Buchhaltung (Kundenguthaben) A CHF Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 0. Bank / Forderungen aus L + L DKK 0. Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK 0. Forderungen aus L + L DKK / Warenverkauf 9. Warenverkauf / Forderungen aus L + L DKK 7.0 Warenverkauf / Forderungen aus L + L DKK 7. Bank / Forderungen aus L + L DKK 87. Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK.7 Forderungen aus L + L DKK / Warenverkauf 7. 7 Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK 7. Schlussbilanz / Forderungen aus L + L DKK Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 00. Forderungen aus L + L DKK ➀ Nr. Kurs DKK CHF oder Währungskursdifferenzen (auf Warenverkäufen)
23 B CHF Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 0. Bank / Forderungen aus L + L DKK 0. Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK 0. Forderungen aus L + L DKK / Warenverkauf 9. Warenverkauf / Forderungen aus L + L DKK 7.0 a Warenverkauf / Forderungen aus L + L DKK 7. b Bank / Forderungen aus L + L DKK 87. Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK.7 Forderungen aus L + L DKK / Warenverkauf 7. 7 Warenverkauf ➀ / Forderungen aus L + L DKK 7. Schlussbilanz / Forderungen aus L + L DKK Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 00. Forderungen aus L + L DKK (in CHF) AB a 7. b SB AB 00 ➀ oder Währungskursdifferenzen (auf Warenverkäufen) 7
24 C CHF Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 0. Bank / Warenverkauf 0. Keine Buchung Keine Buchung a Keine Buchung b Bank / Warenverkauf 87. Keine Buchung 7 Forderungen aus L + L DKK / Warenverkauf 0. Schlussbilanz / Forderungen aus L + L DKK Forderungen aus L + L DKK / Eröffnungsbilanz 00. Forderungen aus L + L DKK (in CHF) AB SB AB 00. Vierspalten-Fremdwährungskonto, Ordentliche Erfassung und Offenposten-Buchhaltung (Lieferantenschulden) A CHF Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Bank 0. Rohmaterialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L EUR Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Rohmaterialeinkauf 0. Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Rohmaterialeinkauf 9.0 Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Bank 7.8 Rohmaterialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L EUR Rohmaterialeinkauf ➀ / Verbindlichkeiten aus L + L EUR.8 Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Schlussbilanz 0. 8 Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. ➀ oder Währungskursdifferenzen (auf Rohmaterialeinkauf) 8
25 Verbindlichkeiten aus L + L EUR Nr. Kurs EUR CHF a b B CHF Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Bank 0. Rohmaterialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L EUR Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Rohmaterialeinkauf 0. a Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Rohmaterialeinkauf 9.0 b Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Bank 7.8 Rohmaterialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L EUR Rohmaterialeinkauf ➀ / Verbindlichkeiten aus L + L EUR.8 Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Schlussbilanz 0. 8 Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. Verbindlichkeiten aus L + L EUR (in CHF) 0 AB a 9.0 b SB AB ➀ oder Währungskursdifferenzen (auf Rohmaterialeinkauf) 9
26 C CHF Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. Rohmaterialeinkauf / Bank 0. Keine Buchung Keine Buchung a Keine Buchung b Rohmaterialeinkauf / Bank 7.8 Keine Buchung 7 Rohmaterialeinkauf / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 80. Verbindlichkeiten aus L + L EUR / Schlussbilanz 0. 8 Eröffnungsbilanz / Verbindlichkeiten aus L + L EUR 0. Verbindlichkeiten aus L + L EUR (in CHF) 0 AB 7 80 SB AB 70
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