Elternbesuchsdienst im Spiegel der Medien
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- Jasper Grosse
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1 Praxisentwicklungsprojekt: Aufsuchende Elternkontakte. Konzeptionen, Zugänge und Wirkungen Fachforum zu den Zwischenergebnissen 14. DJHT am in Stuttgart Désirée Frese und Christina Günther Institut für soziale Arbeit e.v. Elternbesuchsdienst im Spiegel der Medien 2
2 Elternbesuchsdienste in der Praxis offene Fragen Neue Angebotsform der Kinder- und Jugendhilfe Bedarf einer Bestandsaufnahme zur Verbreitung des Angebotes und einer Systematisierung seiner Umsetzungsvielfalt Bedarf an Informationen zu den Auswirkungen des Angebotes im Hinblick auf das Erleben durch die Eltern und den Erfahrungen der Fachkräfte Forschungsschritte: Gegen stands bestimm ung 1.Schritt: Quantitative Onlinebefragungzu den Elternbesuchsdiensten in Nordrhein-Westfalen: - Verbreitung in NRW, Organisation und Beteiligte Professionen 2. Schritt: Qualitative Konzeptanalyse -Organisationund Profession -Ziele und Methodik Wirks amkeitserheb ung 3. Schritt: Adressatenbefragung Leitfadengestützte qualitative Interviews 3. Schritt: Fachkräfte- Befragung Leitfadengestützte qualitative Interviews 3. Schritt: Statistische Kennzahlen Daten zur Angebotserbringung Dieser Teil mit 5 Projektpartnern: - Münster - Gelsenkirchen - Düsseldorf - Dormagen - Köln Laufzeit: Mai 2011 bis April 2012, gefördert von der Aktion Mensch e.v. und dem Land NRW
3 Quantitative Analyse der Umsetzung in Nordrhein-Westfalen Methodisches Vorgehen: bis Versand der Fragebögen postalisch und online Aktuelle Konzeptversion: Elternbesuchsdienste, die als Willkommensdienste zur Begrüßung von Neugeborenen in Familien durchgeführt werden Rücklauf zunächst: 171 von 184 Jugendämter, fehlende 13 Jugendämter in telefonsicher Nachfassaktion kontaktiert Eingang in die Auswertung (strukturelle Dimension) 126 Jugendämter NRWs Auswertung Organisatorische und Professionelle Dimension: N=119 Quantitative Analyse der Umsetzung von - Strukturelle Dimension (1/3) Führen Sie derzeit Elternbesuchsdienste durch? ,5% % 24,5% 0 Ja Noch nicht, Umsetzung derzeit in Planung. Nein Abb. 1 Stand der Umsetzung der Elternbesuchsdienste (Stand 08/2010)
4 Quantitative Analyse der Umsetzung von - Strukturelle Dimension (2/3) Umsetzung der Elternbesuchsdienste nach Jugendamtstyp (N=184) ja in Planung nein gesamt Jugendamt einer kreisangehörigen Stadt Jugendamt einer kreisfreien Stadt Kreisjugendamt Abb. 2: Stand der Umsetzung der Elternbesuchsdienste in Bezug auf den Jugendamtstyp (in absoluten Zahlen) Quantitative Analyse der Umsetzung von - Strukturelle Dimension (3/3) Seit wie vielen Jahren führen Sie Willkommensbesuche zur Geburt eines Kindes durch (n=114)? % 35% 14% 6% 2% 1% < 1 Jahr 1-2 Jahre 2-3 Jahre 3-4 Jahre 4-5 Jahre > 5 Jahre Abb. 3 Zeitliche Dimensionierung der Umsetzung der Elternbesuchsdienste in NRW (Stand 08/2010)
5 Quantitative Analyse der Umsetzung von - Methodische Dimension (1/1) Welche Materialien enthalten die Willkommenspakete? ,6% Infomaterial kindl. Entwicklung 89,9% Infomaterial zur Stadt 71% 67% 41% 2,5% Spielzeug Babyzubehör Gutscheine DVD / CD Abb. 4: Inhaltliche Gestaltung der Begrüßungspakete in NRW (N=119) Quantitative Analyse der Umsetzung von - Organisatorische Dimension (1/3) Koordination der Elternbesuchsdienste in NRW auf Trägerebene (n=118) 12% 1% 87% Koordination bei öffentlichem Träger der Kinder- und Jugendhilfe Koordination bei freiem Träger der Kinder- und Jugendhilfe Koordination beim Gesundheitsamt Abb. 5: Darstellung der Koordinationsstellen der Elternbesuchsdienste in NRW In 87% (n= 103) der Kommunen und Kreise NRWs liegt die Koordination des Elternbesuchsdienstes beim öffentlichen Träger In 12 % (n= 14) koordinieren unterschiedliche freie Träger: Familienbildungsstätten, DRK An lediglich einem Standort ist die Koordination beim Kreisgesundheitsamt angesiedelt
6 Quantitative Analyse der Umsetzung von -Organisatorische Dimension (2/3) Varianten der Elternbesuchsdienste auf Institutionenebene (n=116) 7% 1% 2% 4% Koordination und Durchführung bei einem öffentl. 10% 14% 62% Koordination bei öffentl. beteiligt freie Träger Koordination und Durchführung bei einem freien Koordination öffentl. beteiligt Gesundheitswesen Koordination öffentl. Jugendhilfetrräger beteiligt Familienzentren Koordination Gesundheitswesen beteiligt öffentl. und Geburtskliniken sonstige Kooperationsformen Abb. 6: Organisationsvarianten der Elternbesuchsdienste in NRW (Stand 08/2010) Quantitative Analyse der Umsetzung von - Organisatorische Dimension (3/3) Koordination Beteiligung an der Durchführung hrung Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4 Variante 5 Variante 6 Öffentliche Kinder- und Öffentliche Kinder- und Öffentliche Kinder- und Freie Kinder- und Öffentliche Kinder- und Träger der Gesundheitshilfe Öffentliche Kinder- und Freie Kinder- und Träger der Gesundheitshilfe Freie Kinder- und Öffentliche und freie Kinderund (Familienzentren in unterschiedlicher Trägerschaft) Öffentliche Kinder- und und Institutionen der Gesundheitshilfe
7 Quantitative Analyse der Umsetzung von - Professionelle Dimension (1/2) Kombination: päd. MA und MA Gesundheitswesen 12% päd. MA und ehrenamtl. Beschäftigte mit unterschiedl. Qualifikationen (Lehrerin, Kinderärztin, Bankangestellte, "Mütter" 3% unterschiedl. Professionen im Ehrenamt durch sachbezogene Schulung qualifiziert (u.a. MTA, kaufm. Angestellte, Studentinnen) 6% MA aus dem Gesundheitswesen: Hebammen und Kinderkrankenschwestern 12% päd. MA: Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Kinderpfleger, Heilpädagogen, Heilerziehungspfleger 67% Abb. 7: Berufliche Qualifikation der Mitarbeiter der Elternbesuchsdienste Quantitative Analyse der Umsetzung von - Professionelle Dimension (2/2) 6% 6% 3% hauptamtlich angestellt ehrenamtlich 9% 76% Honorarkraft hauptamtlich und ehrenamtlich sonstige In 76 % der Konzepte sind die MitarbeiterInnen hauptamtlich beschäftigt. Abb. 9: Beschäftigungsform der Mitarbeiter/innen, die den Elternbesuchsdienst durchführen (n= 119, Mehrfachnennungen möglich)
8 Quantitative Analyse der Umsetzung von - Fazit Verbreitung: 68,5% der Jugendämter in NRW setzen zum Zeitpunkt der Erhebung (Juli / August 2010) bereits einen Elternbesuchsdienst um es existiert eine deutlich heterogene organisatorische Umsetzung des Angebotes in NRW Die Umsetzung des Elternbesuchsdienstes in alleiniger Verantwortung des öffentlichen s ist mit 62% die am häufigsten praktizierte Variante professionelle Dimension: Zunahme der Heterogenität bei Beteiligung eines freien Träger der Jugendhilfe Qualitative Konzeptanalyse Methodisches Vorgehen: Besonders häufige und seltene Organisationsvarianten wurden ausgewählt (21 schriftliche Konzepte) Unterschiedliches Material (PPP, Konzepte, Vorlagen JHA) Auswertung mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach P. Mayring
9 Ausgewählte Ergebnisse der qualitativen Konzeptanalyse: Ziele Ziele Informieren, Informationen filtern Hilfeangebote vermitteln Zugang zu den Eltern schaffen Frühzeitiges Erkennen und Unterstützen bei Belastungen Erziehungskompetenz stärken Familienfreundlichkeit der Kommune steigern Gesundheit des Kindes fördern Kinderschutz verbessern Über die Früherkennungsuntersuchungen informieren 17 Erste Ergebnisse der qualitativen Konzeptanalyse Ziele Hilfeangebote für Familien und Kooperation zwischen Hilfesystemen steuern Soziale Integration und Teilhabchancen von Familien frühestmöglich eröffnen Senkung der HzE-Maßnahmen Beratungsangebot (für frühe Kindheitsphase) vorhalten Ehrenamt fördern 18
10 Fazit Es gibt verschiedene Schwerpunkte in der Zielsetzung des Angebotes Elternbesuch Familienfreundlichkeit steigern Frühzeitiges Erkennen von Belastungen und Hilfevermittlung direkte, individuelle Beratung Ziel: Familienfreundlichkeit Funktion des Elternbesuches: Serviceangebot zur Information Familien [...] sollen in der Weise unterstützt werden, als familien- und situationsgerechte Angebote, die bereits bei der Stadt xxx und den freien Trägern vorhanden sind, gebündelt und den Betroffenen erleichternd zugänglich gemacht sowie mit den Betroffenen gemeinsam und bedarfsorientiert neue Angebote initiiert und aus stadt- und familienpolitischer Sicht familienfreundliche Strukturen fortentwickelt werden.
11 Ziel: Frühzeitiges Erkennen von Belastungen und Hilfevermittlung Funktion des Elternbesuches: Steuerungsstelle zur Hilfevermittlung und lokalen Hilfekoordination (oft im Rahmen eines Netzwerkes früher Hilfen) Viele hochbelastete Familien finden nicht den Weg in eine Familienbildungsstätte mit klassischer Kommstruktur. Um Unterstützungs- und Hilfebedarfbedarfe solcher Familien überhaupt wahrzunehmen, sehen wir es als erforderlich an, im Sinne einer Geh- Struktur die Familien zu Hause zu besuchen. [...] Diese nicht stigmatisierende Vorgehensweise bietet die größte Chance zur Kooperationsbereitschaft der Familien und Wahrnehmung von Problemlagen. Ziel: eigenständiges Beratungsangebot vorhalten Funktion des Elternbesuches: unmittelbare, individuelle Beratung und Hilfestellung zu den ersten Lebensmonaten des Kindes vorhalten (mehrere Termine möglich, Fragen der nachgeburtlichen Versorgung stehen im Vordergrund) Drei Kinderkrankenschwestern mit Zusatzqualifikationen im Bereich der frühen Kindheit und Heilpädagogik, bieten individuelle Beratung zur Förderung der Entwicklung des Säuglings und des Kleinkindes bis zu drei Jahren, Unterstützung und Begleitung bei besonderen Belastungen, Stillunterstützung sowie Beratung zum Thema Ernährung an.
12 Methodische Dimension - Gestaltungsaspekte Hilfeform Zielgruppe und Zugang Datenbeschaffung Kontaktierung der Eltern und Termineinfädelung Ort, Zeitpunkt, Folgebesuche und Dauer Inhalt und Methoden Dokumentation und Evaluation Qualitätsstandards 23 Weitere Forschungsschritte Gegenstandsbestimmung: im Abschluss Wirksamkeitserhebung Elternbefragung: April bis Juni 2011 Fachkräftebefragung: Juni bis August 2011 Erhebung der statistischen Kennzahlen zur Durchführung des Angebotes: Juni/Juli 2011
13 Info: Abschlusstagung zum Projekt in Gelsenkirchen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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