Original Baklayan Testsätze

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1 Original Baklayan Testsätze

2 2 A.E. Baklayan

3 Inhaltsverzeichnis Test- und Filterkasten Organ Mensch...5 Erläuterung zum Testkasten Filter Organ Mensch... 7 Anatomie Bewegungsapparat...9 Anatomie Endokrin Urogenital Anatomie Herz Kreislauf Haut Anatomie Kiefer Atemtrakt Anatomie Nervensystem/Sinne Testkasten Verdauungstrakt / Immunsystem Testkasten Inneres Milieu Testung des Inneren Milieus, Diagnose der Hauptursache der Krankheit Interpretation der Ampullen:...25 Zusätzliche Ampullen...26 Testsatz Hormone Begleitinformationen zum Testkasten Hormone...28 Nahrungsmittel Testkasten Blutgruppendiät nach Dr. Peter. J. D'Adamo...77 Diagnose und Behandlung von Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten...79 Fokaltoxikosen I Fokaltoxikosen II Testkasten Fokaltoxikosen...83 Beispiele für mögliche Test/Therapiekombinationen:...85 Testkasten 5 Elemente Testkasten Bakterien I Testkasten Bakterien II Begleitinformationen zum Testsatz Bakterien...91 Testsatz Viren - Borrelien Begleitinformationen zum Testsatz Viren Borrelien Testsatz Blutparasiten/Degeneration Begleitinformationen für den Testsatz Blutparasiten Degeneration Parasitentestkasten I Parasitentestkasten II Indikationslisten Parasiten/Krankheiten Indikationsliste Krankheiten/Parasiten Testsatz Toxische Elemente I, Lösungsmittel, Farben Testsatz Toxische Elemente II, Lösungsmittel, Farben Begleitinformationen für den Testsatz Toxische Elemente Testsatz Zucker und Zucker-Stoffwechsel Begleitinformationen für den Testsatz Zucker und Zuckerstoffwechsel Mykosen Testkasten Begleitinformationen zum Testsatz Mykosen Reinigungsampullen nach Krankheitsbildern Schlacken-Entgiftung I Reinigungsampullen nach Krankheitsbildern Schlacken-Entgiftung II Reinigungsampullen nach Krankheitsbildern Schlacken-Entgiftung III Informationen zu den Abkürzungen Pathologien Der neue Testkasten Pathologien Testkasten Orthomolekulare Substanzen Testkasten für die Rauchentwöhnung Testkasten Asthma Testkasten Unterstützung Testkasten Blutdruck-Bremse A.E. Baklayan 3

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5 Test- und Filterkasten Organ Mensch 1. Magen Allgemein 11. Leerdarm 21. Gebärmutter 31. Knochen kompakt 41. Hypophyse 49. Hormon Gruppe I 2. Magen Eingang 12. Dickdarm 22. Eierstöcke 32. Knochenmark 42. Schilddrüse 50. Hormon Gruppe II 3. Magen Boden 13. Enddarm Rektum 23. Vagina 33. Elastischer Knorpel 43. Nebenschilddrüse 51. Hormon Gruppe III 4. Magen Ausgang 14. Blutausstrich 24. Prostata 34. Zahn 44. Thymus 52. Hormon Gruppe VI 5. Gallenblase 15. Lymphknoten 25. Schleimhaut 35. Cerebrum 45. Nebenniere 53. Schilddrüse Gruppe 6. Gallengang 16. Niere links 26. Fettgewebe 36. Cerebellum 46. Lunge 54. Dopamin Gruppe 7. Leber 17. Niere rechts 27. Bindegewebe kollagen 37. Rückenmark Nacken 47. Brustdrüse 55. Weibliche Hormon Gruppe 8. Pankreas 18. Harnleiter 28. Haut verhornt 38. Rückenmark Thorakal 48. Arterie und Vene 56. Männliche Hormon Gruppe 9. Milz 19. Harnblase 29. Muskel allgemein 39. Rückenmark Lende 10. Zwölffingerdarm 20. Gebärmutterhals 30. glatter Muskel 40. optischer Nerv A.E. Baklayan 5

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7 Erläuterung zum Testkasten Filter Organ Mensch Dieser Testkasten besteht aus Ampullen. Als Ausgangsmaterial wurden immer die Original- Gewebe verwendet, wie es leicht ersichtlich ist. Sie können sowohl als unterstützende Ampullen mit einer A-Schwingung, mit der Bicom-Technologie (Zeit und Verstärkung austesten) verwendet oder als Filterampulle mit der GoldPlate (bei Bicom: Zwei-Becher-Methode) in den Eingang des Unterstützungs-Plates (bzw. des zweiten Bechers) gelegt werden (siehe Schema), um die Aufmerksamkeit des Körpers auf ein einzelnes Organareal zu bringen. Dieses Organ wird gezielt in Schwingung gebracht und dadurch konzentriert sich die Therapie genau auf dieses Organ. Organ Belastung Bioresonanzgerät In der letzten Reihe sind Informationen aus verschiedenen Hormongruppen zusammengefasst. Hormongruppe I beinhaltet das ACTH, das Schilddrüsen-stimulierende Hormon, das Follikelstimulierende Hormon, das Prolactin, das luteinisierende Hormon, das antidiuretische Hormon, HGH (=) Somatotropin und Hypophysenvorderlappen. Hormongruppe II beinhaltet Serotonin, Melatonin, Acetylcholin und GABA Die Hormongruppe III beinhaltet Niere, Blase, Pregnenolon, DHEA, Cortisol, Brustdrüsen, Brustgewebe, Aldosterone Die Hormongruppe IV beinhaltet Epiphyse, Hypothalamus, Hypophysenhinterlappen, Oxytocin, Vasotocin Schilddrüse-Gruppe beinhaltet die Schilddrüsenhormone T3 und T4, das Calcitonin, Nebenschilddrüse, und Parathormon Dopamin-Gruppe beinhaltet die Dopamine, Epinephrine, Norepinephrine, Phenylethylamine und L-Dopa Die weibliche Hormongruppe beinhaltet Informationen aus Uterus, Eierstöcken, Vagina, Progesterone, Östrogene, Testosterone Die männliche Gruppe beinhaltet Informationen aus Hoden, Prostata, männliches Genital, Epididymus, Progesteron, Testosteron und Vasdeferens A.E. Baklayan 7

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9 Anatomie Bewegungsapparat 1. Schädel 2. Stirnhöhlen 3. Oberkieferhöhlen 4. Kiefergelenke 5. Unterkiefer 6. Iliosakralgelenk 15. Schultergelenk links 16. Schultergelenk rechts 17. Oberarmknochen links 18. Oberarmknochen rechts 19. Ellbogengelenk links 20. Ellbogengelenk rechts 29. Becken 30. Hüftgelenk links 31. Hüftgelenk rechts 32. Oberschenkelkn. links 33. Oberschenkelkn. rechts 43. Sprunggelenk rechts 44. Fuß- und Zehengelenke links 45. Fuß- und Zehengelenke rechts 56. Halswirbel Lendenwirbel Halswirbel Lendenwirbel Brustwirbel Lendenwirbel Brustwirbel Lendenwirbel Bandscheiben 60. Brustwirbel Lendenwirbel Kniegelenk links 47. Wirbelgelenke 61. Brustwirbel Kreuz 7. Skelettmuskel 21. Elle links 35. Kniegelenk rechts 48. Halswirbelsäule 62. Brustwirbel Steißbein 8. Schlüsselbein links 22. Elle rechts 36. Kniescheibe links 49. Brustwirbelsäule 63. Brustwirbel 6 9. Schlüsselbein rechts 23. Speiche links 37. Kniescheibe rechts 50. Lendenwirbelsäule 64. Brustwirbel Rippen links 24. Speiche rechts 38. Wadenbein links 51. Halswirbel Brustwirbel Rippen rechts 25. Handgelenk links 39. Wadenbein rechts 52. Halswirbel Brustwirbel Brustbein 26. Handgelenk rechts 40. Schienbein links 53. Halswirbel Brustwirbel Schulterblatt links 27. Fingergelenke links 41. Schienbein rechts 54. Halswirbel Brustwirbel Schulterblatt rechts 28. Fingergelenke rechts 42. Sprunggelenk links 55. Halswirbel Brustwirbel 12

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11 Anatomie Endokrin Urogenital 1. Nebennieren 13. Hypophyse Anregung 24. Nierenrinde (links) 36. Harnleiter (links) 47. Hoden (links) 59. Vulva 2. Nebenniere rechts 14. ACTH Anregung 25. Nierenmark (links) 37. Harnleiter (rechts) 48. Hoden (rechts) 60. Vagina 3. Nebennierenmark 15. Thymus hormonelle Anregung 26. Nierenbecken (links) 38. Ableitende Harnwege (weibl.) 49. Nebenhoden 61. Gebärmutterhals 4. Nebenniere Steuerung 16. Cortison Anregung 27. Nierenkapsel (links) 39. Ableitende Harnwege (männl.) 50. Hodensack 62. Zervikalkanal 5. Männl. Nebenniere Anregung 17. Insulin Anregung 28. Niere (rechts) 40. Harnröhre 51. Samenbläschen 63. Uterus 6. Weibl. Nebenniere Anregung 18. Histamin Hemmung 29. Nierenarterien (rechts) 52. Sperma 64. Gebärmutterschleimhaut 7. Langerhanssche Inseln 30. Nierenrinde (rechts) 41. Bulbourethraldrüse 53. Samenstrang 65. Eileiter (links) 8. Schilddrüse 19. Urin 31. Nierenmark (rechts) 42. Damm 54. Harnröhre (männlich) 66. Eileiter (rechts) 9. Nebenschilddrüsen 20. Harnblase 32. Nierenbecken (rechts) 43. Penis (Schaft) 55. Samenleiter 67. Eierstock (links) 10. Schilddrüse Anregung 21. Blasenkörper 33. Nierenkapsel (rechts) 44. Penis (Eichel) 68. Eierstock (rechts) 11. Zirbeldrüse (Epiphyse) 22. Niere (links) 34. Nierensteine 45. Vorhaut 56. Mamma 69. Eierstock Hormone Unterstützung 12. Hypophyse 23. Nierenarterien (links) 35. Niere vegetative Versorgung 46. Prostata 57. Brustdrüse (links) 70. Oestro-gestagene Wirkung 58. Brustdrüse (rechts) 11

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13 Anatomie Herz Kreislauf Haut 1. Aortenklappe 10. Atrioventrikularknoten 16. Arterien (Bauch- Aorta) 26. Venen (Hals, Kopf, Gehirn) 2. Herz (ganz) 11. Sinatrialknoten 17. Arterien (Brust-Aorta) 27. Koronarvenen 3. Linker Vorhof 4. Rechter Vorhof 12. AV Leitbündel (His-Bündel) 18. Arterien (Aufsteigende Aorta) 19. Arterien (Hals, Kopf, Gehirn) 28. Venen (Wirbelsäule) 29. Lungenvenen 5. Linke Herzkammer 13. Perikard 20. Koronararterien 30. Venen (Bauch) 6. Rechte Herzkammer 14. Myokard 21. Pulmonalarterie 31. Venen (Brust) 7. Mitralklappe 15. Endokard 8. Trikuspidalklappe 22. Arterien (Rechter Arm) 23. Arterien (Rechtes Bein) 32. Venen (Rechter Arm) 33. Venen (Rechtes Bein) 36. Haut (allg.) 37. entzündliche Haut Unterstützung 38. allergische Haut Unterstützung 39. neurogene Haut Unterstützung 40. venöse Haut Unterstützung 41. Haut Unterstützung Fett Feuchtigkeit 42. Haut Unterstützung Säure Basen 48. Bindegewebe Unterstützung 49. Bindegewebe Unterstützung Immun 50. Duftdrüsen 51. merokrine Schweißdrüsen 52. Talgdrüse 53. Talg 54. Augenlid 43. Oberhaut 55. Tarsaldrüsen 9. Pulmonalklappe 24. Arterien (Linkes Bein) 34. Venen (Linker Arm) 44. Lederhaut 56. Lippe 25. Arterien (Linker Arm) 35. Venen (Linkes Bein) 45. Unterhautfettgewebe 46.Unterhautbindegewebe 57. Kopfhaut 58. Narbengewebe 47. Bindegewebe 59. Fingernägel 60. Fußnägel 13

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15 Anatomie Kiefer Atemtrakt 1. linker Unterkiefer 12. harter Gaumen 17. Speicheldrüsen 29. Nasenhöhle 2. linker Oberkiefer 13. Gaumenmandel 18. Waldeyerscher Rachenring 30. Nasen-Epithel 3. rechter Unterkiefer 14. Rachenmandel 19. Kehlkopf 31. olfaktorisches Epithel 4. rechter Oberkiefer 15. Gaumensegel 20. Luftröhre 32. Nasennebenhöhlen 5. Kehldeckel 16. Zunge 21. linke Bronchie 6. Zahnfleisch (allg.) 22. rechte Bronchie 7. Interdentalpapilla 23. linke Bronchiole 8. Zahnfurche 24. rechte Bronchiole 9. Zahnfleischtasche 25. Lungenbläschen 33. Membr. Sinus sphenoidalis 34. Membr. Sinus ethmoidalis 35. Membr. Sinus maxillaris 36. Membr. Sinus frontalis 10. Mundrachenraum 26. intrapulmonäre Arterien 37. Sinus cavernosus 11. Nasenrachenraum 27. linke Lunge 38. Mastoid 28. rechte Lunge 15

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17 Anatomie Nervensystem/Sinne 1. ZNS (Gehirn) 14. Nucleus basalis 27. Hirnstamm (Formatio reticularis) 39. Nerven Hals-WS (C1-C7) 52. Ohrmuschel 58. Augapfel (links) 2. ZNS (Rückenmark) 15. Corpus callosum (Balken) 28. Hirnstamm (Substantia nigra) 40. Nerven Brust-WS (T1-T12) 53. Ohrkanal 59. Augapfel (rechts) 3. Peripheres Nervensystem 16. Motorcortex 29. Kleinhirn 41. Nerven Lenden-WS (L1-L5) 54. Trommelfell 60. Glaskörper 4. Vegetatives Nervensystem 17. Gehirn-Rückenmark- Flüssigkeit 30. Hirnhaut 42. Lendenwirbel- Nervengeflecht 55. Mittelohrknochen 61. Bindehaut 5. Gehirn 18. Zwischenhirn 31. Hirnventrikel 43. Kreuzwirbel- Nervengeflecht 56. Hörschnecke 62. Augen-Hornhaut 6. Frontallappen 19. Epithalamus 32. Nerven (allg.) 44. Kreuz- und Schwanzwirbelnerven 57. Innenohr- Bogengänge 63. Linse 7. Parietallappen 20. Metathalamus 33. Ganglien (allg.) 45. Parasympathicus 64. Optischer Nerv 8. Okzipitallappen 21. Hypothalamus 34. Rückenmark (Hals) 46. Sympathicus 65. Retina 9. Temporallappen 22. Thalamus 35. Rückenmark (Brust) 47. Veget. Nervengefl. (Hals, Kopf) 66. Visuelle Großhirnrinde 10. Limbisches System 23. Subthalamus 36. Rückenmark (Lenden) 48. Veget. Nervengefl. (Brust) 67. Augenmuskeln 11. Hippocampus 24. Hirnstamm (Mittelhirn) 37. Rückenmark (Kreuz) 49. Veget. Nervengefl. (Bauch) 68. Tränenapparat 12. Fornix (Bogen) 25. Hirnstamm (Brücke) 38. Hirnnerven (I-X) 50. Veget. Nervengefl. (Becken) 69. Augenlider 13. Amygdala 26. Hirnstamm (verl. Rückenmark) 51. Ischiasnerv 17

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19 Testkasten Verdauungstrakt / Immunsystem 1. Unterzungenspeicheldrüse 11. oberer Duodenum 19. aufsteigendes Kolon 30. Basophile Granulozyten 40. Macrophagen (CD 14+) 54. Speichel 2. Glandula submaxillaris 12. unterer Duodenum 20. Querkolon 31. B-Lymphozyten (CD37+) 41. Weiße Blutkörperchen 55. Papilla duodeni 3. Glandula submandibularis 13. Omentum 21. absteigendes Kolon 32. Dendritische Zellen 42. T-Helferzellen (CD8+) 56. Leber (Lobus quadratus) 4. Ohrspeicheldrüse 14. Peyer-Plaques 22. Dickdarm- Peritoneum 33. Eosinophile Granulozyten 43. T-Helferzellen (CD4+) 57. Leber (Lobus caudatus) 5. obere Speiseröhre 15. Ileum (Krummdarm) 23. Sigma 34. Immunglobuline 44. Lymphe 58. Leber Peritoneum 6. untere Speiseröhre 16. Dünndarm- Peritoneum 24. Mastdarm, Enddarm 35. Mastzellen 45. Lymphkn. Kopf und Hals 59. Leber Pfortader 7. Speiseröhre-Magen- Übergang 17. Ileozäkalklappe 25. Enddarm-Anal- Übergang 36. Megakaryozyten 46. Lymphkn. linke Achsel 60. Leber Entgiftung Blut 8. Magen- Zwölffingerdarm- Übergang 18. Blinddarm 26. äußerer Schließmuskel 37. Blutplättchen 47. Lymphkn. rechte Achsel 61. Leber Entgiftung Galle 9. Magen-Peritoneum 27. linker Leberlappen 38. Rote Blutkörperchen 48. Lymphkn. Thorax 62. Galle 10. Ductus pancreaticus 28. rechter Leberlappen 39. Stammzellen 29. Lebergang 49. Lymphkn. Pelvis parietal 50. Lymphkn. Pelvis visceral 51. Lymphkn. links Leiste und Kniekehle 52. Lymphkn. rechts Leiste und Kniekehle 53. Lymphkanäle 63. Galle Einmündung 64. Gallensteine 65. Kolon (ges.) 19

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21 Testkasten Inneres Milieu 1. Acidum uricum 12. PCP 23. Gluthation-Mangel 31. Skatol 41. Pyrogenium 2. Methylalkohol 13. Toluol 24. Histamin 32. Nitrit 42. Pyrogenium suis 3. Methylmalonsäure 14. Xylol 25. Phenole 33. Mercaptan 43. Pyrogenium avis 4. Isopropylalkohol 15. Indol 26. Natriumchlorid 34. Tryptophan 44. Pyrogenium ex ovo 5. Ammoniak 16. Nitrosamine 27. Folge von Emotionen 35. Geopathie 45. Fisch-Pyrogenium Süßwasser 6. Chlor 17. Malonsäure 28. Zahnbelastung 36. Elektrosensibilität 7. Formaldehyd 18. Maleinsäure 29. Unverträglichkeit 37. Radioaktivität 46. Fisch-Pyrogenium Salzwasser 47. Pyrogenium crustaceae 8. Benzol 19. Schwefel 30. Allergie 38. Benker-L. abladend 9. Benzpyrene 20. Thioäther 39. Benker-L. aufladend 48. Phosphorsäure 10. P Thiosamin 40. Elektrische Ladung 49. Gesättigte Fettsäuren 11. PCB 22. Ameisensäure 21

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23 Testung des Inneren Milieus, Diagnose der Hauptursache der Krankheit Ich möchte Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, hier eine einfache und systematische Vorgehensweise vorstellen, die es Ihnen ermöglicht, innerhalb von 2 Minuten zu diagnostizieren, welche die wichtigsten aktuellen Belastungen für den jeweiligen Patienten an dem entsprechenden Meridian sind. Durch die Testung der fünf Elemente ist es uns nun gelungen, genauestens festzulegen, welcher Meridian oder welche Meridiane als Hauptverursacher der pathogenetischen Reihenfolge auftreten. Nehmen wir zum Beispiel an, dass unsere Testung ergeben hat, dass für einen bestimmten Patienten der Leber-Meridian dafür in Frage kommt. Wir testen jetzt nacheinander folgende Belastungen auf den Leber-Meridian: 1. Acidum uricum 2. Methylalkohol 3. Methylmalonsäure 4. Isopropylalkohol 5. Ammoniak 6. Chlor 7. Formaldehyd 8. Benzol 9. Benzpyrene 10. P PCB 12. PCP 13. Toluol 14. Xylol 15. Indol 16. Nitrosamine 17. Malonsäure 18. Maleinsäure 19. Schwefel 20. Thioäther 21. Thiosamin 22. Ameisensäure 23. Gluthation-Mangel 24. Histamin 25. Phenol 26. Natriumchlorid 27. Folge von Emotionen 28. Zahnbelastung 29. Unverträglichkeit 30. Allergie 31. Skatol 32. Nitrit 33. Mercaptan 34. Tryptophan 35. Geopathie 36. Elektrosensibilität 37. Radioaktivität 38. Benker-Linien abladend 39. Benker Linien aufladend 40. Elektrische Ladung 41. Pyrogenium 42. Pyrogenium suis 43. Pyrogenium avis 44. Pyrogenium ex ovo 45. Fisch-Pyrogenium Süßwasser 46. Fisch-Pyrogenium Salzwasser 47. Pyrogenium crustacea Wir notieren sorgfältig auf der Kartei die Ampullen, die getestet haben. Zum Beispiel haben 6 Ampullen getestet. Jetzt gehen wir diese 6 Ampullen noch mal auf dem gleichen Punkt durch und notieren, welche dieser Ampullen am stärksten testen. Zum Beispiel testen 4 davon sehr stark. FERTIG!!! 23

24 Methylmalonsäure Methylmalonsäure ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dicarbonsäuren. Sie besteht aus dem Grundgerüst der Malonsäure (O 2 -Inhibitor) und einer Methylgruppe (Gärungsalkohol). Achtung: Bei 90 bis 98% der Patienten mit nachgewiesenem Vitamin B12-Mangel liegt auch ein erhöhter Malonsäurewert vor. 24

25 Interpretation der Ampullen: 1. Acidum uricum: 2. Methylalkohol Hefe Pilze, Übersäuerung 3. Methylmalonsäure 4. Isopropylalkohol: mit Ammoniak: bakterielle Belastung mit Nitrosaminen: Schimmelpilze 5. Ammoniak: bakterielle Belastung 6. Chlor: Parasiten, vor allem Egel 7. Formaldehyd: Parasiten, vor allem Nematoden 8. Benzol 9. Benzpyrene Virale Belastungen 10. P PCB 12. PCP Intrazelluläre Vergiftung (Borreliose und Co) 13. Toluol 14. Xylol 15. Indol: Blutparasiten 16. Nitrosamine: Intrazelluläre Vergiftung/Schimmelpilze 17. Malonsäure: Bandwürmer und/oder Krebs/ schlechte Sauerstoffutilisation 18. Maleinsäure: 19. Schwefel: Salmonellen und/oder Hühnerei- oder Schwefel-Allergie 20. Thioäther: Salmonellen-Belastung 21. Thiosamin Amöbenbelastung 22. Ameisensäure mit Isopropyl: Schmerzen mit Ammoniak: Bakterien (vor allem Streptokokken) 23. Gluthation-Mangel: Schwermetall-Belastung 24. Histamin allergische und entzündliche Reaktionsbereitschaft 25. Phenol: Nahrungsmittel werden schlecht abgebaut 26. Natriumchlorid Wasseransammlung, Schwellung, Entzündung 27. Folge von Emotionen Zusammenbruch des Membranpotentials 28. Zahnbelastung Streuung eines Zahnherdes 29. Unverträglichkeit Gifte durch Nahrungsmittelunverträglichkeit 30. Allergie allergische Reaktionsbereitschaft 25

26 Jetzt genügt es, den entsprechenden Testkasten in die Hand zu nehmen und die entsprechenden Belastungen zu testen!!! Also die Zeiten, in denen wir sämtliche Kästen durchtesten mussten, sind vorbei. Meine Damen und Herren, Sie müssen bedenken, dass hier nicht nur die Hauptbelastungen klar werden, sondern, indem Sie genau die Belastungen therapieren, die Sie gerade herausgefunden haben, sanieren Sie das innere Milieu dieses Patienten, und zwar spezifisch, wie es sein eigenes Krankheitsbild verlangt. Diese 21 Ampullen und ihre spezifischen Hinweise haben natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, und wir entdecken immer wieder neue und spezifische Zusammenhänge, die bei den nächsten Seminaren vorgestellt werden. Allerdings ist die Erleichterung unserer Arbeit allein durch die vorhandene Möglichkeit unglaublich. Ich brauche seltenst über 1 ¾ Stunden für eine Neuaufnahme, für die ich grundsätzlich früher 2 ¼ Stunden gebraucht habe. Nicht selten genügen mir 1 ½ Stunden, und ich kann mir mehr Zeit nehmen, um mit dem Patienten zu sprechen oder ihm etwas zu erklären. Zusätzliche Ampullen Geopathie Elektrosensibilität Radioaktivität werden mit A getestet und therapiert Benker-Linien abladend Benker-Linien aufladend werden mit Ai getestet und therapiert. Elektrische Ladung wird mit Ai getestet Achtung, diese Ampulle kann nicht zum Therapieren verwendet werden, sondern der Patient muss geerdet werden durch den Diamond Shield Zapper. 26

27 Testsatz Hormone 1. Thyreoliberin TRH 11. Mineralocorticoide 15. Gonadotropin Releasing- Hormon 1 (GnRH1) 25. Adrenalin / Epinephrin 33. Melatonin 39. Prostaglandine 2. Thyreotropin TSH 12. Aldosteron 16. luteinisierendes Hormon (LH) 26. Noradrenalin / Norepinephrin 34. Serotonin 40. Prostaglandin E2 3. L-Thyroxin T4 13. Angiotensin I 17. follikelstimulierendes Hormon (FSH) 27. Cholecystokinin (CCK) 35. Oxytocin 41. Prostacyclin 4. Triiodthyronin T3 14. Angiotensin II 18. Dehydroepiandrosteron (DHEA) 19. Dihydrotestosteron (DHT) 28. Erythropoetin 36. Prolaktin (PRL) 42. Thymopoietin 37. Dopa 43. Thrombopoetin 5. Calcitonin 20. Testosteron 29. Gastrin 6. Parathormon / Parathyrin (PTH) 7. Corticotropinreleasing Hormone (CRH) 8. ACTH (Adrenocorticotropes H.) 21. Östradiol (E2) 30. Insulin 38. Histamin 22. Estron (E1) 31. Glucagon 23. Gestagene 44. Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) 45. Antidiuretische Hormon (ADH) 9. Glucocorticoide 24. Progesteron 32. Somatropin / Wachstumshormon 10. Cortisol 27

28 Begleitinformationen zum Testkasten Hormone Endokrine Drüsen: Der Hypothalamus ist ein Abschnitt des Zwischenhirns im Bereich der Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum). Medial wird der Hypothalamus vom dritten Ventrikel, kranial vom Thalamus begrenzt. Das Infundibulum, der sogenannte Hypophysenstiel, verbindet den Hypothalamus mit der Hypophyse, deren Hinterlappen noch als Teil des Hypothalamus bezeichnet wird. Der Hypothalamus bildet Effektorhormone, Releasing- und Inhibiting- Hormone, verschiedene Neuropeptide und Dopamin. Er steuert damit die vegetativen Funktionen des Körpers. Der Hypothalamus ist das wichtigste Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems, das selbst aus verschiedensten homöostatischen Regelkreisen besteht. Selbst geringste Störungen dieses relativ kleinen, äußerst bedeutsamen Zwischenhirnareals wirken sich auf die Lebensfähigkeit des Individuums aus. Das gesamte vegetative System hat unter anderem folgende Aufgaben: * Aufrechterhalten der Homöostase (Temperatur, Blutdruck, Osmolarität) * Regulation der Nahrungs- und Wasseraufnahme * Circadiane Rhythmik und Schlaf * Steuerung des Sexual- und Fortpflanzungsverhaltens (Sexualzentrum) Um seinen Aufgaben nachzukommen, hat der Hypothalamus zahlreiche neuronale Verbindungen zu anderen Hirnzentren. Außerdem steuert er über Releasing- und Release- Inhibiting-Hormone die Hormonabgabe der Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen) bzw. produziert selbst die Hormone, die in der Neurohypophyse (Hypophysenhinterlappen), die ebenfalls zum Hypothalamus gezählt wird, ins Blut abgegeben werden. Regulation der Körpertemperatur An der Steuerung der Körpertemperatur ist der Nucleus preopticus beteiligt. Er liegt am rostralen Ende des Hypothalamus in direkter Nachbarschaft der Septumregion und des Organum vasculosum laminae terminalis. Efferent projiziert der Nucleus preopticus GABAerg in das Periaquäduktale Grau (PAG) und den Nucleus raphe magnus, von wo aus die Thermogenese gesteuert wird. Ebenfalls beeinflusst der Nucleus preopticus die Freisetzung von Thyreoliberin (TRH) aus dem Nucleus paraventricularis. TRH wiederum stimuliert die Thyreotropin-Ausschüttung (TSH), was zu einer Steigerung der Stoffwechselaktivität über die Schilddrüsenhormone führt. Homöostase der Osmolarität 28

29 Der Nucleus paraventricularis vor allem aber der Nucleus supraopticus produzieren das Nonapeptid Vasopressin (Synonym: Antidiuretisches Hormon, ADH oder Adiuretin). Über den axonalen Transport gelangt dieses in den Hypophysenhinterlappen und wird dort in den Hypophysen-Portalkreislauf abgegeben. ADH führt zu einer verstärkten Resorption von Wasser aus dem Primärharn. Somit kommt es zu einer verminderten Wasserausscheidung über die Niere, was einer Hyperosmolarität entgegen wirkt und den Blutdruck steigert. Regulation der Nahrungsaufnahme An der Regulation der Nahrungsaufnahme sind mehrere Kerne beteiligt. Sie ist sehr komplex und es existieren verschiedene Theorien. Die zwei wichtigsten seien hier genannt: Beteiligt sind der Nucleus arcuatus und der Nucleus paraventricularis. Sind die Fettspeicher des Körpers gefüllt, schütten die Fettzellen das Hormon Leptin aus. Dieses hemmt im Nucleus arcuatus die Freisetzung von Neuropeptid Y (NPY). NPY wirkt hemmend auf den Nucleus paraventricularis und fördert das Hungergefühl. Leptin inhibiert also die hemmende Wirkung des NPY. Gleichzeitig stimuliert Leptin die Ausschüttung von alpha-msh, einem Peptid-Hormon, das den Nucleus paraventricularis über den MC-4 Rezeptor stimuliert und Sattheit signalisiert. Funktionsausfall des MC-4-Rezeptors durch Mutationen führt schon im Kindesalter zu starkem Übergewicht und zum early-onset Diabetes mellitus Typ II. Nach einer zweiten Theorie wird das Hungergefühl von zwei Teilen des Hypothalamus reguliert: Der laterale Hypothalamus regt bei einer Stimulation den Hunger an, der ventromediale Hypothalamus hingegen hemmt das Hungergefühl bei Stimulation. Diese Erkenntnis führte zur dualen Hypothalamustheorie des Hungers, nach der angenommen wird, dass die beiden Zentren den Beginn und die Beendigung der Nahrungsaufnahme steuern. Schlaf und circadiane Rhythmik Auch an der Regulation des Schlafs und der circadianen Rhythmik ist der Hypothalamus beteiligt: Der Nucleus tuberomammillaris produziert den Neurotransmitter Histamin und ein Peptid namens Orexin. Orexin wirkt über bestimmte Rezeptoren auf den lateralen Hypothalamus und führt zu gesteigerter Aufmerksamkeit. Mutationen dieses Rezeptors werden für das Krankheitsbild der Narkolepsie verantwortlich gemacht. Außerdem wird Orexin als wake-up-drug z. B. für Kampfjet-Piloten gebraucht. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Schlaflosigkeit zu vermehrter Nahrungsaufnahme und gleichzeitiger Gewichtsabnahme führt, und Orexin Appetit steigernd wirkt. Auch der Nucleus preopticus venterolateralis (VLPO) des Hypothalamus ist beteiligt an der Schlafeinleitung. Läsionen in diesem Kern führen zur Insomnie. Der Nucleus suprachiasmaticus (SCN) enthält direkte Afferenzen aus der Retina. Hier vermuten Forscher den Sitz der inneren Uhr, Neurone, die für die circadiane Rhythmik verantwortlich sind. Der SCN kontrolliert sehr stark die Aktivität des Sympathikus. Über dieses vegetative System stimuliert der SCN die Freisetzung von Melatonin aus der Zirbeldrüse. Melatonin wird in den Abendstunden vermehrt ausgeschüttet und trägt zur Schlafeinleitung bei. Die höchste Konzentration findet sich im Blut um drei Uhr morgens. Die anatomische Verbindung vom SCN zur Zirbeldrüse führt über den Nucleus paraventricularis zum Seitenhorn des Thorakalmarks. Von dort aus erreichen sympathische Nervenfasern über eine Verschaltung im Ganglion cervicale superior begleitend mit den arteriellen Gefäßen die Zirbeldrüse. Diese schüttet circadian mit einem Maximum um drei Uhr morgens Melatonin aus. Beeinflussung des Sexualverhaltens An der Beeinflussung des Sexualverhaltens ist u. a. das Corpus mamillare beteiligt. Es ist Teil des Papez-Kreis und wird dem Limbischen System zugerechnet. Der Nucleus preopticus medialis ist an der Varietät des sexuellen Verhaltens beteiligt. Ferner gibt der Nucleus paraventricularis über Projektionen in die Neurohypophyse das Hormon Oxytocin in den Blutkreislauf ab. Oxytocin ist während der Geburt an der Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur beteiligt, löst die Milchausschüttung aus den Milchdrüsen aus und beeinflusst Partner- und Mutter-Kind-Bindung positiv

30 Hormone des Hypothalamus TRH (Thyreotropin- Releasinghormon, Thyreoliberin) CRH (Corticotropinreleasing Hormone, Corticoliberin) GnRH (Gonadotropin- Releasing-Hormon. Gonadoliberin) GHRH (Growth- hormone- Releasinghormon, Somatoliberin) Somatostatin (Growth Hormone- Inhibitinghormon GHIH bezeichnet) MSH-RH (MRH, Melanoliberin) MSH-IH (MIH, Melanostatin) vermutet, aber bislang nicht identifiziert: PRL- RH (Prolaktin- Releasinghormon, Prolaktoliberin), TRH kann die PRL- Freisetzung stimulieren Dopamin (auch als Prolaktin-Inhibiting- Hormon bezeichnet) Adiuretin (ADH, Vasopressin) Wirkung in der Hypophyse Endokrine Drüse / Wirkungsort Ausschüttung von TSH Schilddrüse (Thyroidea stimulierendes Hormon, Thyreotropin) Ausschüttung von ACTH (Adrenocorticotropes Hormon, Adrenocorticotropin) Ausschüttung von FSH und LH Ausschüttung von Wachstumshormon hemmt die Ausschüttung von Wachstumshormonen Melanozyten-stimulierendes Hormon (MSH, Melanotropin) aus dem Hypophysenzwischenlappen (Pars intermedia) verminderte Ausschüttung von MSH soll die Prolaktinausschüttung fördern. kontrolliert die Prolaktinausschüttung Hypophysenhinterlappen Wirkung Thyroxin und Triiodthyronin Nebennierenrinde Aldosteron, Cortisol, Sexualhormone Gonaden Milchdrüse Milchdrüse verstärkte Hautpigmentierung verminderte Hautpigmentierung fördert Laktation hemmt Laktation Effektorhormon: direkter Stoffwechseleffekt ohne Drüse Oxytocin Hypophysenhinterlappen Effektorhormon: direkter Stoffwechseleffekt ohne Drüse 30

31 Die Hypophyse (gr. ὑπόφυζις hypóphysis das unten anhängende Gewächs ) ist eine Hormondrüse, der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des neuroendokrinen Systems im Körper zukommt. Die Hypophyse sitzt in der Sella turcica, einer knöchernen Vertiefung der Schädelbasis auf Höhe der Nase und mitten im Schädel. Eine geläufige deutsche Bezeichnung ist Hirnanhangsdrüse, die lateinisch-anatomische Bezeichnung Glandula pituitaria. Die Hypophyse ist mit dem Hypothalamus über den Hypophysenstiel (Infundibulum) verbunden und wird in Hypophysenvorderlappen (HVL oder Adenohypophyse), Hypophysenhinterlappen (HHL oder Neurohypophyse) und Hypophysenzwischenlappen (HZL) eingeteilt. Entwicklungsgeschichtlich und funktionell unterscheiden sich die Hypophysenlappen voneinander. Während die Adenohypophyse aus einer Ausstülpung des Rachendaches, der sogenannten Rathke-Tasche, hervorgeht und sich der Neurohypophyse anlagert, ist die Neurohypophyse eine Ausstülpung des Zwischenhirns. Dieser Unterschied ist histologisch zu erkennen, denn während in der Adenohypophyse verschiedene in Ballen angeordnete endokrine Drüsenzellen vorkommen, dominieren in der Neurohypophyse vor allem Nervenzellfortsätze, sogenannte Axone, deren Zellkörper im Hypothalamus liegen. Somit vermag die Adenohypophyse Hormone unter Kontrolle des Hypothalamus selbst zu bilden und die Neurohypophyse ist hingegen als Speicher- und Sekretionsorgan für die im Hypothalamus gebildeten Hormone zuständig. Unterschieden werden Hormone, die direkt auf ihre Zielorgane einwirken (nichtglandotrope Hormone), und solche, welche die Hormonproduktion nachgelagerter endokriner Drüsen stimulieren (glandotrope Hormone). Direkt auf ihre Zielorgane wirken das Wachstumshormon Somatotropin (STH) sowie Prolactin. Bei den glandotropen Hormonen werden die auf die Keimdrüsen (Gonaden) wirkenden gonadotropen Hormone follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH) sowie die nichtgonadotropen Hormone, nämlich das die Nebennierenrinde stimulierende adrenocorticotrope Hormon (ACTH) und das die Schilddrüse stimulierende Thyroideastimulierendes Hormon (TSH) unterschieden. Durch Prozessierung eines größeren Vorläuferpeptides, des Proopiomelanocortins entstehen neben dem ACTH zudem Melanotropin (MSH), β-endorphin und met-enkephalin. Die Hormonproduktion der Hypophyse wird mittels Liberinen und Statinen durch den Hypothalamus geregelt. Bei den Hormonen, die im Hypophysenhinterlappen gespeichert und ausgeschüttet werden, handelt es sich um das Oxytocin sowie das antidiuretische Hormon (ADH), das auch als Adiuretin oder Vasopressin bezeichnet wird. ADH wird im Nucleus supraopticus (Kerngebiet, das sich oberhalb des Sehnervens befindet), Oxytocin im Nucleus paraventricularis (Kerngebiet im Hypothalamus), des Hypothalamus gebildet. Eine Unterfunktion der Hypophyse (Hypophyseninsuffizienz, Panhypopituitarismus) kann vielfältige Ursachen haben. Tumoren der Adenohypophyse nennt man Hypophysenadenome. Sie verursachen häufig eine übermäßige Hormonbildung. Eine Überproduktion von ACTH resultiert in einem zentralen Morbus Cushing, ein Wachstumshormonüberschuss typischerweise in einer Zunahme der Größe von Händen und Füßen (Akromegalie). Große Tumore können auf die Sehnerven drücken, was zu erheblichen Sehstörungen führt. Unbehandelt ist eine Erblindung die Folge. Solche Tumore werden operativ häufig durch die Nase entfernt, in der Regel kann der Patient direkt nach der Operation wieder normal sehen. 2 Die Zirbeldrüse (Epiphyse) ist ein kleines Organ im Epithalamus (einem Teil des Zwischenhirns). In der Zirbeldrüse wird von den Pinealozyten das Hormon Melatonin produziert. Die Hormonproduktion findet überwiegend nachts statt. Über das Melatonin werden der Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zeitabhängige Rhythmen des Körpers gesteuert. Bei Missfunktion bewirkt sie außer einem gestörten Tagesrhythmus entweder sexuelle Frühreife oder Verzögerung bzw. Hemmung der Geschlechtsentwicklung. 3 Die Schilddrüse (lat. Glandula thyr(e)oidea) ist eine Hormondrüse bei den Wirbeltieren. Sie befindet sich bei Säugetieren am Hals unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre. Beim

32 Menschen hat sie die Form eines Schmetterlings und liegt unterhalb des Schildknorpels vor der Luftröhre. Die Hauptfunktion der Schilddrüse besteht in der Iodspeicherung und Bildung der iodhaltigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (Tetraiodthyronin, T4) und Triiodthyronin (T3) sowie des Peptidhormons Calcitonin. Die iodhaltigen Schilddrüsenhormone werden von den Follikelepithelzellen der Schilddrüse (Thyreozyten) gebildet und spielen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel und das Wachstum einzelner Zellen und des Gesamtorganismus. Calcitonin wird von den parafollikulären oder C-Zellen der Schilddrüse gebildet. Es hemmt den Knochenabbau durch Einbau von Calcium und Phosphat in den Knochen und durch Hemmung der Osteoklasten, die im aktivierten Zustand zu einer Verminderung der Knochensubstanz führen. Die Schilddrüse ist Ausgangspunkt für zahlreiche Erkrankungen, die unter anderem zu Störungen des Hormonstoffwechsels führen und eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose bzw. Hyperthyreose) hervorrufen können. Der in der westlichen Welt häufig vorkommende Jodmangel kann einen Kropf (Struma) oder Knoten hervorrufen. Die von der Schilddrüse gebildeten Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sind von großer Bedeutung für eine regelgerechte Entwicklung des neugeborenen Organismus. Auch beim Erwachsenen beeinflussen die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel und Funktionszustand fast aller Organe. Das ebenfalls in der Schilddrüse gebildete Calcitonin spielt eine untergeordnete Rolle im Calciumstoffwechsel des Organismus. Die Schilddrüsenhormone sind Bestandteil des sogenannten thyreotropen Regelkreises. Die Funktion der Schilddrüse wird hierbei durch den Hypothalamus und die Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappen) reguliert. In der Hirnanhangsdrüse wird das Hormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) gebildet und in die Blutbahn abgegeben. An den Schilddrüsenzellen angelangt, fördert es deren Wachstum und die Ausschüttung von T3 und T4. T3 und T4 selbst hemmen wiederum die Ausschüttung von TSH. Dieser als negative Rückkopplung bezeichnete Mechanismus führt dazu, dass im gesunden Organismus die Stoffwechselparameter konstant gehalten werden. Schilddrüsenhormone wirken auf das Herz und den Kreislauf. Sie führen zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und einer Erweiterung von Gefäßen. Sie wirken auf den Zucker-, Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, indem sie deren Umsatz steigern. Sie steigern die Aktivität von Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Aktivität der Darmmotorik. Im Nervensystem führen sie zu einer verstärkten Erregbarkeit der Zellen. Insgesamt wird durch die Wirkung der Schilddrüsenhormone der Energieverbrauch und der Grundumsatz des Organismus erhöht. Folge hiervon ist ein Anstieg der Körpertemperatur. Schilddrüsenhormone regulieren das Wachstum des Neugeborenen und die Entwicklung von Zellen insbesondere des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Auf das Wachstum üben Schilddrüsenhormone ihre Wirkung über andere Hormone wie das Wachstumshormon Somatotropin und IGF-1 aus. Im Nervensystem fördern Schilddrüsenhormone die Umscheidung (Myelinisierung) von Nervenzellen. Besteht ein Mangel an Schilddrüsenhormonen in den ersten Lebensmonaten, lassen sich Veränderungen im Aufbau und in der Funktion der Gliazellen des Nervensystems nachweisen. Weiterhin beeinflussen Schilddrüsenhormone die Entwicklung (Differenzierung) von Nervenzellen und vielen anderen Zellen des Organismus, indem sie auf molekularer Ebene die Expression von Genen steuern. Wird ein Schilddrüsenhormonmangel des Neugeborenen nicht erkannt und behandelt, entwickeln sich schwere neurologische Störungen (Bewegungsstörungen und Störungen der kognitiven Entwicklung). T3 und T4 vermitteln ihre Wirkungen über Rezeptoren in den Zielzellen. T3 ist hierbei um ein Vielfaches wirksamer als T4. Die Schilddrüsenzellen produzieren vorwiegend T4, welches in den Zielzellen zu T3 umgewandelt (deiodiert) wird. Die Rezeptoren für die Schilddrüsenhormone sind hauptsächlich in den Zellkernen und den Mitochondrien der Zellen lokalisiert. Es handelt sich um Proteine, die an die DNA der von ihnen regulierten Gene gebunden sind und damit die Genexpression hemmen. Durch Bindung der Schilddrüsenhormone werden die Rezeptoren aktiviert, so dass die Genexpression einer ganzen Reihe von Proteinen erleichtert oder erst ermöglicht wird. Die parafollikulären C-Zellen bilden das Calcitonin. Es senkt den Calciumspiegel im Blut und dient so als Antagonist des Parathormons (PTH) als Regler der extrazellulären Calciumkonzentration

33 Die Nebenschilddrüsen (lat.: Glandulae parathyroideae), auch als Epithelkörperchen bezeichnet, sind endokrine Drüsen der Säugetiere und Vögel. Es handelt sich um zwei Organpaare, insgesamt also um vier Epithelkörperchen, die beim Menschen etwa linsengroß sind. Sie bilden das Parathormon, ein Hormon, welches den Calciumspiegel im Blut erhöht. Die Hauptzellen produzieren das Parathormon (PTH). Parathormon, als Antagonist des Calcitonins, erhöht die Calciumkonzentration im Blut durch indirekte Aktivierung von Osteoklasten. Neben den Hauptzellen kommen oxyphile Zellen vor, deren Zahl mit steigendem Lebensalter zunimmt. Ihre Funktion ist nicht bekannt. Wichtigste Erkrankung der Nebenschilddrüse ist eine Überfunktion, der Hyperparathyreoidismus (HPT). Die häufigsten Ursachen sind Tumoren und Hyperplasien des Drüsengewebes. Dabei können sowohl gutartige Adenome oder bösartige Adenokarzinome auftreten. Beim Haushund sind etwa ein Drittel der Nebenschilddrüsentumoren bösartig. Seltener kommen Unterfunktionen der Nebenschilddrüse vor (Hypoparathyreoidismus), diese sind in der Regel iatrogen, z. B. nach Schilddrüsenoperationen oder Überversorgung mit Vitamin D. Autoimmunerkrankungen können ebenfalls einen Hypoparathyreodismus auslösen. Symptom ist ein Mangel an Parathormon, welcher zu einer Hypocalcämie mit Krämpfen und Herzversagen führen kann. 5 Der Thymus oder Bries ist ein Organ des lymphatischen Systems von Wirbeltieren. Er befindet sich bei Säugetieren im vor dem Herz gelegenen Abschnitt des Mittelfells (Mediastinum), beim Menschen entsprechend oberhalb des Herzens. Mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife bildet sich der Thymus physiologisch zurück (Involution). Die Thymusdrüse produziert hormonähnliche Substanzen, die Thymuspeptide: Thymomodulin, Thymostimulin (TP-1), Thymopentin (TP-5), Thymus-Serum-Faktor (thymic humoral factor, THF) und Thymosine (z. B. Thymosin α1, Thymosin β4)

34 Die Pylorusdrüsen (Glandulae pyloricae) liegen am Magenausgang (Pylorus). Sie sondern, ähnlich den Kardiadrüsen, ein alkalisches, schleimiges Sekret ab. Sie sind isoprismatisch, der Zellkern ist teilweise stark abgeflacht. Im Gegensatz zu den weiter oral (also Richtung Speiseröhre) liegenden Magendrüsen besitzen die Glandulae pyloricae keine Haupt- und kaum Belegzellen. Im Epithel der Pylorusdrüsen sind neben den exokrinen Drüsenzellen (Exocrinocyti pylorici), die Schleim produzieren, auch endokrine Zellen integriert, die Hormone bilden und an die umgebenden Blutgefäße abgeben: Die G-Zellen bilden das Hormon Gastrin, das die Säureproduktion in den Belegzellen stimuliert. Dies geschieht direkt (durch Stimulation der säurebildenden Belegzellen) und indirekt, durch Stimulation der Histaminausschüttung in ECL-Zellen. Die D-Zellen bilden Somatostatin. Sie werden durch Magensäure im Magenlumen stimuliert. Somatostatin hemmt die Gastrinausschüttung in G-Zellen und die Histaminausschüttung in ECL-Zellen (was sich negativ auf die Säureproduktion auswirkt) sowie auch direkt die Säureproduktion in Belegzellen. D-Zellen kommen auch im Magenfundus und-körper sowie im Zwölffingerdarm (und in weiteren Organen des Körpers, beispielsweise der Bauchspeicheldrüse) vor. 7 Das Pankreas oder die Bauchspeicheldrüse ist ein quer im Oberbauch liegendes Drüsenorgan der Wirbeltiere. Die von ihr gebildeten Verdauungsenzyme werden über ein oder zwei Ausführungsgänge in den Zwölffingerdarm abgegeben. Sie ist daher eine exokrine Drüse (exokrin nach außen abgebend ; in diesem Falle in den Verdauungstrakt). Diese Verdauungsenzyme spalten Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette der Nahrung im Darm in ihre Grundbestandteile und zerkleinern sie damit in eine von der Darmschleimhaut aufnehmbare (resorbierbare) Größe. Darüber hinaus werden in der Bauchspeicheldrüse Hormone gebildet, die direkt an das Blut überführt werden. Damit ist sie gleichzeitig auch eine endokrine Drüse (endokrin nach innen abgebend ). Dieser endokrine Anteil des Pankreas sind die Langerhans-Inseln, die vor allem für die Regulation des Blutzuckerspiegels (über die Hormone Insulin und Glucagon) sowie von Verdauungsprozessen verantwortlich sind. Eine Entzündung des Pankreas (Pankreatitis) führt durch die freiwerdenden Verdauungsenzyme zu einer Selbstverdauung. Bei einem Funktionsausfall des exokrinen Teils (Exokrine Pankreasinsuffizienz) kann die Nahrung nicht mehr aufgeschlossen werden. Die bekannteste Störung des endokrinen Anteils ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

35 Als exokrine Drüse ist die Bauchspeicheldrüse eine rein seröse Drüse und die wichtigste Verdauungsdrüse. Neben dieser exokrinen Drüsenfunktion werden vom endokrinen Drüsenanteil auch Hormone direkt ins Blut abgegeben: Ungefähr 2 % der Zellen sind inselförmig zusammengefasst und werden als Langerhans-Inseln bezeichnet. Ihre Zellen sind für die Produktion der Pankreashormone zuständig, wobei in den α-zellen Glucagon, in den β-zellen Insulin, in den δ-zellen Somatostatin, den PP-Zellen das Pankreatische Polypeptid und den ε-zellen das Ghrelin synthetisiert wird. Insgesamt befinden sich etwa eine Million Inseln in einem gesunden Pankreas. Als endokrine Drüse ist die Bauchspeicheldrüse sehr gefäßreich. 8 Die Niere bildet auch Hormone: Renin (Enzym, kurzfristige Blutdruckregulation), Erythropoetin (Stimulation der Blutbildung), Calcitriol (Vitamin D, beteiligt am Calciumstoffwechsel), Kinine und Prostaglandine. 9 Die Nebenniere (lateinisch Glandula adrenalis oder Glandula suprarenalis) ist eine paarige Hormondrüse der Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien. Die Nebennieren befinden sich beim Menschen auf den oberen Polen beider Nieren, bei den nicht aufrecht stehenden Tieren dementsprechend am vorderen Nierenpol. Sie unterliegen dem hormonellen Regelkreislauf und dem vegetativen Nervensystem. Die Nebenniere vereint funktionell zwei verschiedene Organe: Die Nebennierenrinde produziert Steroidhormone und ist am Wasser-, Mineralstoff- und Zuckerhaushalt beteiligt. Das Nebennierenmark ist dem sympathischen Nervensystem zuzurechnen und bildet Adrenalin und Noradrenalin. Alle Hormone der Nebennierenrinde werden aus Cholesterol synthetisiert. Das Cholesterol wird über ein steroidogenic acute regulatory protein (StAR) in die innere Membran der Mitochondrien transportiert. Dort wird es durch das Enzym CYP11A in Pregnenolon umgewandelt. Pregnenolon kann entweder zu Progesteron dehydriert oder zu 17-alpha- Hydroxypregnenolon hydroxyliert werden. Progesteron kann über Hydroxylierung am C21- Atom zu Deoxycorticosteron und über zwei weitere Hydroxylierungen zu Aldosteron umgewandelt werden. Progesteron kann über Hydroxylierung am C17-Atom zu 17-alpha- Hydroxyprogesteron und weiter über Deoxycortisol zu Cortisol hydroxyliert werden. Das Nebennierenmark (lat.: Medulla glandulae suprarenalis) liegt im Inneren der Nebenniere und entsteht ontogenetisch aus dem Nervensystem, genauer durch Auswanderung von Zellen aus der Neuralleiste. Diese ektodermalen Chromaffinoblasten entstammen also der Anlage des Grenzstrangs und sind modifizierte Nervenzellen. Man kann das Mark auch als sympathisches Paraganglion ansehen. Es besteht aus so genannten chromaffinen Zellen (gut mit Chromsalzen anfärbbar), in welchen aus L-Tyrosin sowohl Adrenalin (zu ca. 80 %) als auch Noradrenalin (zu ca. 20 %) gebildet und bei Bedarf direkt an das Blut abgegeben werden. Je nach produziertem Hormon werden die Zellen als Epinephrocyti bzw. Norepinephrocyti bezeichnet. Das Nebennierenmark besteht weiterhin aus Bindegewebe, Blutgefäßen mit venösem Plexus, multipolaren sympathischen Ganglienzellen und Nervenfasern. 10 Die Leber ist eng in die Steuerung des Glukose-, Fett- und Eiweißstoffwechsels eingebunden. Glukose wird vom Darmblut aufgenommen und kontrolliert an den restlichen Körper weitergegeben. Ein Überschuss wird als Glykogen gespeichert. Bei Hunger wird der Speicherstoff zu Glukose gewandelt. Die Leber beeinflusst gesteuert durch Hormone wie Insulin und Glucagon den Blutzuckerspiegel und kann ihn, von der Nahrungsmittelzufuhr unabhängig, konstant halten. Insulin bewirkt in der Leber die Umwandlung des Zuckers in die Speicherform Glykogen und hemmt den Abbau von Fett. Das Hormon Glucagon regt seinerseits die Leber zum Glykogenabbau an und agiert somit als Gegenspieler zum Insulin. Das Prohormon Angiotensin I (ein Bindeglied in dem für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushaltes zuständigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-System) wird im Lebergewebe enzymatisch durch Renin aus Angiotensinogen gebildet

36 Der paarig angelegte Eierstock in der medizinischen Fachsprache als Ovar bezeichnet ist ein primäres, weibliches Geschlechtsorgan. Als Gonade (Keimdrüse) entspricht sie dem Hoden männlicher Individuen und ist der Produktionsort der Eizellen und weiblicher Geschlechtshormone. Der Hoden oder der Testikel ist ein paarig angelegtes, inneres männliches Geschlechtsorgan vieler sich geschlechtlich fortpflanzender Gewebetiere. Er gehört, wie der Eierstock der weiblichen Individuen, zu den sogenannten Keimdrüsen (Gonaden) und produziert die Samenfäden (Spermien). Zudem werden im Hoden männliche Geschlechtshormone (Androgene), vor allem das Testosteron, gebildet. Die Hoden entstehen bei Wirbeltieren embryonal in der Bauchhöhle, wandern aber bei den meisten Säugetieren in den Hodensack

37 Endokrine Kaskaden: Hypothalamisch-Hypophysäre Achsen: die hypothalamisch-hypophysär-thyreotrophe Achse: 1. Thyreoliberin, auch Thyreotropin Releasing Hormon (TRH) oder Protirelin, ist ein Peptidhormon, das als Freisetzungshormon im Hypothalamus gebildet wird. Unter dem Einfluss von serotoninerger und adrenerger Neuronen wird die Thyreoliberin-Biosynthese im Hypothalamus stimuliert und die Freisetzung induziert. Über das hypothalamischhypophysäre Pfortadersystem wird TRH zum Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Adenohypophyse) transportiert. Im Vorderlappen stimuliert Thyreoliberin die Bildung und die Ausschüttung von Prolaktin und dem TSH, dem sogenannten Schilddrüsen-(Thyreoidea-) stimulierenden Hormon. Über TSH stimuliert das Thyreoliberin damit auch die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone T4 und T3 in der Schilddrüse. Die TRH-Freisetzung wird u.a. stimuliert, wenn die Körpertemperatur sinkt: Durch die dann erfolgende TSH- und anschließende T4-Freisetzung wird der Stoffwechsel stimuliert, der über einen erhöhten Zuckerstoffwechsel die Körpertemperatur wieder ansteigen lässt. Auch andere Energie-fordernde Mechanismen stimulieren die TRH-Freisetzung. TRH ist als Stimulator der TSH- und Prolaktin-Freisetzung ein Neuropeptid-Hormon. Andererseits wirkt es auch als Neurotransmitter in Hirnregionen außerhalb des Hypothalamus sowie in Pankreas und Schilddrüse. Unter dem Einfluss des Nucleus suprachiasmaticus erfolgt die TRH-Freisetzung in einem cirkadianen Rhythmus mit maximaler Freisetzung etwa um Mitternacht und minimaler Freisetzung am späten Nachmittag. Ultradiane Sekretionsspitzen wurden zusätzlich in einem Abstand von 2 bis 4 Stunden beobachtet. Die rhythmische TRH-Freisetzung wird außerdem durch das limbische System, die Zirbeldrüse und weitere Hirnregionen, wichtig für die Stress- Antwort, beeinflusst. Liegt ein Defekt am Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenvorderlappeninsuffizienz) vor, so dass der Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse nicht mehr oder nur noch vermindert auf das Thyreoliberin reagiert, so schüttet der Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, trotz ausreichender Thyreoliberinversorgung, zu wenig oder kein TSH aus, was wiederum zu einer verminderten Herstellung und Ausschüttung von T4 und T3 führt. Es entsteht eine sogenannte sekundäre Hypothyreose. Ist die Versorgung des Vorderlappens mit Thyreoliberin gestört, so hat dies dieselben Folgen wie die eben beschriebene verminderte Reaktivität des Hypophysenvorderlappens; dies bezeichnet man aber aufgrund des anders gearteten Entstehungsmechanismus als tertiäre Hypothyreose. Sie entsteht z. B. bei einer Unterbrechung des Portalgefäßsystems zwischen Hypothalamus und Hypophyse (Pickardt-Syndrom). Neben seiner Hauptwirkung auf die Hypophyse stimuliert Thyreoliberin auch die Freisetzung von Prolaktin, einem Hormon welches die Milchproduktion der weiblichen Brust anregt. Bei Patienten mit Akromegalie oder Riesenwuchs kommt es in etwa der Hälfte der Fälle nach TRH-Gabe zu einem Anstieg der Wachstumshormon-Sekretion. Bei gesunden Personen wird dies nicht beobachtet. Ein größerer Teil des Thyreoliberins hat eine direkte Wirkung im Gehirn, die nichts mit der Wirkung im Schilddrüsenregelkreis zu tun hat. So erklärt sich auch die geringe bremsende Wirkung eines erhöhten Blutspiegels von T3 und T4 auf den TRH- Spiegel. Thyreoliberin ist als Neurotransmitter im Gehirn * an der Thermoregulation, * an der Schmerzunterdrückung, * an der Schlaf-Wach-Regulation, * an der Bremsung von Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und * an einer Vielzahl weiterer Steuerungsvorgänge beteiligt. Thyreoliberin hat auch indirekte vegetative Wirkungen: * Es stimuliert über den Vagusnerv die Magensäureproduktion und die Magen-Darm- Peristaltik. * Es stimuliert über den Sympathikus die Insulinsekretion. * Es stimuliert daneben auch die Bauchspeicheldrüse in ihrer exokrinen Funktion. * Es steigert Herzfrequenz und Blutdruck

38 2. Thyreotropin wird auch thyreotropes Hormon oder Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH) genannt. Das Thyreotropin ist ein Hormon, das in den basophilen Zellen des Hypophysenvorderlappens produziert wird und stimulierend auf das Wachstum, die Iodaufnahme und die Hormonbildung der Schilddrüse wirkt. Geregelt wird die TSH- Produktion der thyreotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens zum einen von der Schilddrüse über die Konzentration der Schilddrüsenhormone (negative Rückkopplung), als auch vom Hypothalamus, einem bestimmten Zwischenhirn-Areal. Fehlt TSH oder kann es nicht ausreichend produziert werden, dann hat die Schilddrüse keinen Anreiz mehr zu wachsen, Iod aufzunehmen und Schilddrüsenhormone zu produzieren, so dass sie immer kleiner wird und verkümmert. Es resultiert eine sogenannte hypophysäre Hypothyreose (sekundäre Schilddrüsenunterfunktion). Produziert die Hypophyse beispielsweise wegen eines TSH-produzierenden Adenoms zu viel TSH, wird die Schilddrüse ständig zu einem beschleunigten Wachstum, einer vermehrten Iodaufnahme und einer gesteigerten Schilddrüsenhormonproduktion angehalten, so dass eine Schilddrüsenüberfunktion resultiert, die als hypophysäre Hyperthyreose oder sekundäre Hyperthyreose bezeichnet wird. Diese sekundären Schilddrüsenfunktionsstörungen wegen eines TSH-Mangels oder einer TSH-Überproduktion sind im Vergleich zu primären Schilddrüsenfunktionsstörungen, die durch eine Veränderung im Bereiche der Schilddrüse selbst zustande kommen, äußerst selten. Durch Störungen der TRH-Produktion und -Sekretion von Seiten des Hypothalamus oder der Signalübermittlung im hypothalamo-hypophysären Portalgefäßsystem (Pickardt-Syndrom) kann es ebenfalls zu einem TSH-Mangel oder einem TSH-Überschuss und damit zu den sehr seltenen tertiären Hypo- oder Hyperthyreosen kommen, da der Hypothalamus über das TRH die TSH-Produktion im Hypophysenvorderlappen mit steuert L-Thyroxin T4 ist ein Hormon, das in der Schilddrüse bei Säugetieren gebildet wird. Diese Schilddrüsenhormone sind essentiell für den Energiestoffwechsel sowie wichtige Partner für viele andere Hormone wie z. B. Insulin, Glukagon, Somatotropes Hormon und Adrenalin. Das übergeordnete Regelhormon ist das Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH). Thyroxin wird zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) gebraucht. Menschen mit dieser Krankheit brauchen in der Regel einen lebenslangen Hormonersatz. Dabei wird Thyroxin als Tablette nüchtern mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen, um die Aufnahme des tendenziell schlecht resorbierbaren Hormons im Darm zu optimieren. Die Dosis liegt meist in einem Bereich zwischen 12,5 µg und 200 µg pro Tag. Für die Behandlung des schweren hypothyreoten Komas gibt es auch eine intravenöse Form von Thyroxin. Neben seiner Anwendung bei der Hypothyreose kann man Thyroxin in Ergänzung einer ausreichenden Iodversorgung zur Behandlung eines Kropfes (Struma) einsetzen. Bei der Hyperthyreose ist die Gabe von Thyroxin kontraindiziert, außer bei speziellen, selten verwendeten Behandlungsstrategien (block and replace). Thyroxin wird missbräuchlich auch als Schlankheitspille eingesetzt. Für diese Indikation besteht weder eine Zulassung noch ein Wirknachweis. Zwar kann die Gabe von Schilddrüsenhormon den Energieumsatz erhöhen, dieses kann aber über eine erhöhte Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden. Zudem begünstigen Schilddrüsenhormone bei Überdosierung eine Insulinresistenz, das Herz-Kreislauf-System wird stärker beansprucht, insbesondere bei Frauen nach der Menopause steigt das Osteoporoserisiko. Todesfälle nach Überdosierung sind bekannt. Thyroxin und Triiodthyronin haben ferner einen Stellenwert in der Wirkungsverstärkung und Phasenprophylaxe zur Behandlung von Depressionen. Bei einer Einnahme von Thyroxin beziehungsweise Thyronin sollte der Thyreotropin-Wert (TSH) regelmäßig überwacht werden. Dies gilt insbesondere in der Einstellungsphase sowie bei Dosisänderungen. Thyroxinpräparate unterschiedlicher Hersteller können sich in ihrer Bioverfügbarkeit erheblich unterscheiden, weshalb ein Wechsel des Handelspräparats nicht empfehlenswert ist, wenn das bisherige Präparat vertragen wird

39 4. Triiodthyronin (T3, auch ft3 für freies Triiodthyronin und rt3 für reverses Triiodthyronin), auch Liothyronin (INN), ist eines von zwei wichtigen Schilddrüsenhormonen. Es ist das wirksamste Hormon der Schilddrüse und übertrifft in seiner Wirksamkeit das zweite Iodhaltige Schilddrüsenhormon Tetraiodthyronin (T4), auch Thyroxin oder Levothyroxin genannt, um das Drei- bis Fünffache. Triiodthyronin wird gelegentlich zur Behandlung bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verabreicht. In der Regel kommt dann eine Kombination mit Thyroxin zum Einsatz. Die physiologischen Wirkungen sind dabei wohl weitgehend identisch, es wurde in einer Studie allerdings eine stärker-positive Wirkung auf die Stimmungslage festgestellt. In der Bodybuilderszene soll T3 zum schnellen Fettabbau angepriesen werden. Es bewirkt beim Gesunden Symptome, die einer Schilddrüsenüberfunktion entsprechen (und als Thyreotoxikosis factitia bezeichnet werden) und auch zu einem Gewichtsverlust führen, indem Fettabbau und Stoffwechsel beschleunigt werden. Dadurch verliert der Anwender aber nicht nur Fett, sondern auch einen erheblichen Teil an Muskelmasse. Behauptet wird teilweise auch, dass der Appetit vermindert werde, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Als unerwünschte Nebenwirkungen können auftreten: Herzschwäche, Muskelschwäche, Knochenabbau, Haarverlust, psychische Veränderungen, Nervosität aber auch Erschöpfung, Libidoverlust und Beeinträchtigung der Sexualfunktion, bei Frauen Oligo- oder Amenorrhoe, bei Männern (selten) Gynäkomastie usw. T3 ist zum Abnehmen nicht zugelassen, zumal andere Methoden zur Verfügung stehen Calcitonin oder Kalzitonin wird bei den Säugetieren in den C-Zellen ( C für Calcitonin) der Schilddrüse gebildet. Calcitonin ist der Gegenspieler zum in den Nebenschilddrüsen gebildeten Parathormon. Beide Hormone regulieren den Calcium- und Phosphathaushalt des Körpers. Calcitonin hat eine calciumsenkende Wirkung. Die Calcitoninfreisetzung wird stimuliert durch: * hohe Calciumkonzentration im Blut * gastrointestinale Hormone o Pentagastrin Calcitonin senkt den Blutcalciumspiegel: Es hemmt die Calciumfreisetzung aus dem Knochen (Die Aktivität der Osteoklasten wird herunter reguliert), fördert die Calciumausscheidung über die Niere, setzt die Calciumresorption im Darm herab. Es wirkt bezüglich des Calcium-Spiegels im Blut also antagonistisch zum Parathormon. Die Phosphatausscheidung in der Niere steigert es jedoch ebenfalls, wie Parathormon. Calcitonin hat in höherer Dosierung beim Menschen eine diuretische Wirkung. Diese vermehrte proximale Natriurese wird circa 80 Minuten nach der intravenösen Calcitoningabe durch eine vermehrte distale Natriumreabsorption wieder ausgeglichen. Daneben senkt Calcitonin den Phosphatspiegel im Blut durch Hemmung der Rückresorption von Phosphat über die proximalen Tubuluszellen der Niere (synergistische Wirkung zum Parathormon). Im Vergleich zu den anderen calciumregulierenden Hormonen Parathormon (PTH) und D- Hormon (Calcitriol) scheint Calcitonin allerdings eine stark untergeordnete Rolle zu spielen. Calcitonin wird als Lachs-Calcitonin zur Senkung stark erhöhter Calciumspiegel eingesetzt. Außerdem wirkt es bei Knochenmetastasen schmerzlindernd. Es kann unter die Haut gespritzt oder durch die Nase inhaliert werden. Als Nebenwirkung kann dabei ein Flush auftreten. Calcitonin kann zur Therapie von Phantomschmerzen nach Amputationen sowie bei Morbus Sudeck eingesetzt werden. Das Calcitonin wird als Tumormarker beim medullären Schilddrüsenkarzinom verwendet. Der Normalwert bei Erwachsenen ist kleiner als 10 ng/dl (entspricht 2,8 pmol/l). Umrechnungsfaktor von ng/dl in pmol/l für Calcitonin: ng/l 0,28 = pmol/l. Einen zu niedrigen Calcitoninspiegel gibt es vermutlich nicht. Auch bei Gesunden kann Calcitonin unter der Nachweisgrenze der derzeit verfügbaren Tests liegen. Einen zu hohen Wert findet man: * selten bei der Schilddrüsenüberfunktion * beim medullären Schilddrüsenkarzinom (C-Zellkarzinom) * bei C-Zell-Hyperplasie (z. B. im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie, Typ IIa (MEN-IIa)) * bei Niereninsuffizienz * bei Leberzirrhose

40 * manchmal bei neuroendokrinen Tumoren, wie dem Bronchialkarzinom Parathormon / Parathyrin (PTH), ist ein Peptidhormon, bestehend aus 84 Aminosäuren, welches in den Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) gebildet wird. Die Hauptfunktion des Parathormons ist die Erhöhung der Calcium-Konzentration im Blutplasma. Eine Verminderung dieser Konzentration induziert vermehrte PTH-Sekretion. Verschiedene Ursachen können für einen zu hohen bzw. zu niedrigen Gehalt des Bluts an PTH verantwortlich sein (Hyperparathyreoidismus bzw. Hypoparathyreoidismus). Veränderungen im PTH-Gen, die zu Hypoparathyroidismus führen, sind bekannt. PTH führt indirekt zur Reifung und Aktivierung der Osteoklasten und damit zu einer Calcium- Phosphat-Mobilisierung aus dem Knochengewebe. Die Osteoklasten selbst besitzen keine PTH-Rezeptoren. Bei Bindung von Parathormon an den Rezeptoren von Osteoblasten wird u. a. der RANK-Ligand in die Plasmamembran der Osteoblasten eingebaut. RANKL interagiert mit RANK, einem Membranrezeptor, der von Osteoklasten exponiert wird und bei Aktivierung die Osteoklastogenese fördert. Eine negative Calciumbilanz des Knochens tritt jedoch nur bei pathologisch erhöhten PTH- Konzentrationen auf. PTH hemmt in der Niere die Phosphat-Resorption (Wiederaufnahme) durch die proximalen Tubuluszellen im proximalen Tubulus und erhöht die Calcium-Resorption (Wiederaufnahme) im distalen Tubulus. Phosphat wird in erster Linie über einen Natrium-Phosphat- Kotransporter (NPT2) aus dem Primärharn zurück in die Nierenepithelzellen des proximalen Tubulus transportiert. Von dort gelangt Phosphat zurück ins Blut. Wenn über die Nahrung ausreichend Phosphat aufgenommen wird, hemmt Parathormon die Phosphatrückaufnahme in der Niere. Die Hemmung findet dadurch statt, dass unter der Parathormonwirkung der NPT2- Kotransporter internalisiert und in Lysosomen abgebaut wird. Dadurch wird die Zahl aktiver Transportmoleküle in der luminalen Zellmembran reduziert. Dieser Vorgang wird durch die Bindung von PTH an seinen Rezeptor PTHR1 und darauf folgender Erhöhung der zytosolischen Konzentration des second messengers camp mit anschließender Aktivierung der Proteinkinase A ausgelöst. Zwar führt die Bindung von PTH an PTHR1 über eine Erhöhung der IP3-Konzentration ebenso zu einer Aktivierung der Proteinkinase C, allerdings konnte gezeigt werden, dass dies für die akute Regulation der verfügbaren NPT2- Kotransporter von untergeordneter Bedeutung ist. Der Phosphatspiegel im Blut sinkt also, da mehr Phosphat mit dem Urin ausgeschieden wird. Dies ist durchaus sinnvoll, da dadurch im Blut wieder mehr freies ionisiertes Calcium vorliegen kann (das bei zu hoher Phosphatkonzentration mit diesem in der Niere einen schwerlöslichen Komplex bildet, der ausfällt und zur sogenannten Kalkniere führt). Erhöhte Blutwerte (Hyperparathyreoidismus): * Entartete Epithelkörperchen (Adenome oder selten Karzinome) unterliegen nicht mehr der kalziumabhängigen Sekretionssteuerung. Es kommt zur unkontrollierten Erhöhung des Parathormonspiegels (primärer Hyperparathyreoidismus) und dadurch zur Hyperkalzämie. * Auf eine Hypokalzämie infolge von Nieren- Leber- oder Darmerkrankungen reagiert der Körper mit einer verstärkten Sekretion von Parathormon (sekundärer Hyperparathyreoidismus) durch Hyperplasie der Epithelkörperchen. * Wird die Ursache für einen sekundären Hyperparathyreoidismus plötzlich therapiert (z.b. Nierentransplantation) bleibt die Basalsekretion vom Parathormon aufgrund der reaktiven Epithelkörperchenhyperplasie erhöht (tertiärer Hyperparathyreoidismus). Folge ist eine Hyperkalzämie. * Im Rahmen von malignen Erkrankungen (Bronchialkarzinom, Mammakarzinom, Prostatakarzinom, Plasmozytom) kann es zur paraneoplastischen Hyperkalzämie kommen. Die entarteten Zellen bilden ein dem Parathormon verwandtes Peptid (PTHrP), welches wie Parathormon wirkt (Pseudohyperparathyreoidismus). Erniedrigte Blutwerte (Hypoparathyreoidismus): * Nach Schilddrüsenoperationen, Epithelkörperchenadenomentfernung oder autoimmun kann ein Parathormonmangel entstehen. Es kommt zum Absinken des Kalziumspiegels und in der Folge zur hypokalzämischen Tetanie. Die Konstellation Hypokalzämie,

41 Hypomagnesiämie und Hyperphosphatämie bei normaler Nierenfunktion (Kreatininspiegel) sowie Ausschluss einer Malassimilation (Albuminspiegel) deutet auf eine Funktionsstörung der Epithelkörperchen hin. Ein erniedrigter Blutspiegel von Parathormon beweist die Diagnose Hypoparathyreoidismus

42 die hypothalamisch-hypophysär-adrenotrophe Achse: 7. Corticotropin-releasing Hormone (CRH) bzw. der Corticotropin Releasing Factor (CRF), auch Corticoliberin genannt, wird im Nucleus paraventricularis des Hypothalamus gebildet. Von dort gelangt es über Portalgefäße zum Hypophysenvorderlappen, wo es die camp-abhängige Proteinkinase A aktiviert. Das wiederum stimuliert v. a. die Ausschüttung von ACTH (Adrenokorticotropes Hormon) und den Sympathikus. Die Ausschüttung von CRH unterliegt einem zirkadianen Rhythmus (morgens stärkere Sekretion als am Abend), Impulsen aus dem limbischen System und der negativen Rückkopplung durch die unter ACTH-Einfluss gebildeten Glucocorticoide. Die Ausschüttung wird ferner durch IL-1β und TNF stimuliert; die endogene Kortisonausschüttung wird so an ein Entzündungsgeschehen im Körper angepasst. Neben der basalen und der stressinduzierten Sekretion von Adrenocorticotropem-Hormon (ACTH) und anderen Proopiomelanocortin- (POMC-) verwandten Peptiden, der endokrinen Funktion und der Kontrolle der hypothalamisch-hypophysären-adrenalen Achse, scheint CRF auch bei vielen anderen zentralen und peripheren Prozessen involviert zu sein. So wird die Beteiligung im kardiovaskulären System, im Entzündungsgeschehen, im Fortpflanzungssystem, in der Schwangerschaft, bei der Thermoregulation, bei der Nahrungsaufnahme und der Psyche vermutet ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) wird unter Einfluss des Corticotropin-releasing Hormons (CRH) in den basophilen Zellen des Hypophysenvorderlappens aus der Vorstufe des Proopiomelanocortins (POMC) gebildet. Aufgrund der limitierten Proteolyse entsteht aus dem Proopiomelanocortin nicht nur ACTH, sondern zusätzlich Lipotropin oder anstelle von ACTH und Lipotropin kann das Melanozyten-stimulierende Hormon (MSH) und ein Endorphin entstehen. ACTH ist ein Agonist der Melanocortinrezeptoren, insbesondere des Melanocortinrezeptors 2 in der Nebennierenrinde. Dort regt es die Nebennierenrinde zur Bildung von Glukokortikoiden, Mineralokortikoiden und Sexualhormonen an. Erhöhte ACTH-Werte ergeben sich unter anderem bei Kälte, Stress, Nebennierenrindeninsuffizienz, Morbus Cushing oder paraneoplastischem Syndrom. Reduzierte ACTH-Spiegel treten beim Sheehan-Syndrom, bei Veränderungen der Hypophyse, des Hypothalamus oder des Hypophysenstiels auf. Mögliche Veränderungen der Hypophyse kommen durch Tumoren der Hypophyse oder des Gehirns, Operationen, Bestrahlungen, Blutungen, Infarkte, Infekte, Entzündungen, Granulome oder Metastasen im Bereich der Hypophyse zustande. Mögliche Veränderungen des Hypothalamus, der die ACTH-Produktion in der Hypophyse mit CRH regelt, sind Tumoren, Operationen oder Bestrahlungen. Bei einer Verletzung des Hypophysenstiels kommt eine Abnahme der ACTH- Werte zustande, da der Hypothalamus mit dem CRH die Produktion von ACTH im Hypophysenvorderlappen nicht mehr antreiben kann. Ein Mangel an ACTH bewirkt eine Atrophie der Nebennierenrinde. Beim Weinen (aus emotionalen Gründen, nicht bei Augenreizung) ist in den Tränen Adrenocorticotropin enthalten. Da ACTH bei verschiedenen Formen von Stress vermehrt ausgeschüttet wird, bezeichnet man es auch als Stresshormon. Mögliche Stressoren sind Arbeit, Verletzungen, Krankheiten, Operationen, Emotionen, Depressionen, physische und psychische Belastungen Glucocorticoide, veraltet Glukokortikoide, zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Die natürlich vorkommenden Glucocorticoide sind Abkömmlinge des Progesterons (Gelbkörperhormon). Zu diesen zählen Cortisol und Corticosteron, mit einem Anteil von 95 % beziehungsweise 5 % beim Menschen. Daneben gibt es von den Glucocorticoiden abgeleitete, künstliche Corticoide mit glucocorticoider Wirkung. Die Glucocorticoide haben vielfältige physiologische Wirkungen. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, den Wasser- und Elektrolythaushalt, das Herz-Kreislaufsystem und das Nervensystem. Ferner wirken sie entzündungshemmend und immunsuppressiv. Die Biosynthese der Corticoide startet wie bei allen Steroiden beim Cholesterin, das entweder mit der Nahrung aufgenommen wird oder (in weitaus größerer Menge) aus

43 Mevalonat gebildet wird. Zwischenprodukt ist Pregnenolon, das auf mehreren möglichen Wegen zu Cortisol, und dieses zu Cortison umgesetzt wird. Es gibt einen ausgeprägten Tagesrhythmus mit einem Minimum um Mitternacht und einem Maximum zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Wie andere Corticoide werden die Glucocorticoide in der Leber inaktiviert und vorwiegend über die Gallenflüssigkeit, zu 10 % auch über den Urin, in Form von inaktiven Konjugaten ausgeschieden. Glucocorticoide fördern in natürlicher Konzentration die Gluconeogenese, also die Neubildung von Kohlenhydraten aus Proteinen. Protein- und Lipiddepots werden abgebaut und zur Energiegewinnung eingesetzt. Dies äußert sich in erhöhter Konzentration von Glucose, Aminosäuren und Fettsäuren im Blut, sowie derer Abbauprodukte. Chronische Überproduktion der Hormone erzeugt eine als Cushing-Syndrom bekannte Erkrankung. Glucocorticoid-Präparate haben entzündungshemmende Wirkung. Sie werden zur Therapie beispielsweise bei allergischem Schnupfen oder bei Asthma bronchiale verwendet. Hochwirksame Varianten werden bei akuten Notfällen (Anaphylaxie, Sepsis, Schock) eingesetzt. Andere Präparate können topisch (örtlich) eingesetzt werden, zum Beispiel auf der Haut oder in der Nase. Heute sind zahlreiche topische Glucocorticoide verfügbar, wie Budesonid oder Fluticasonpropionat. Wirkungen: An der Bronchialschleimhaut Entzündungshemmung und Abschwellung die Hyperreaktivität der Bronchialschleimhaut wird vermindert sowie an der Bronchialmuskulatur Krampflösung. Beide Wirkungen treten frühestens 30 Minuten nach der Zufuhr des Arzneimittels auf. Bei drohender Frühgeburt werden Glucocorticoide zur Förderung der Lungenreifung eingesetzt. In Abhängigkeit von der Stärkeklasse und Lokalisation können bei auf der Haut angewandten (topischen) Corticosteroiden bei langfristiger Applikation (Wochen bis Monate) oder bei systemischer (das heißt nicht örtlicher) Anwendung Nebenwirkungen auftreten: Wasserspeicherung im Gewebe (Ödem) und damit Gewichtszunahme, Schwächung der Immunabwehr, Förderung der Entstehung von Magengeschwüren, Förderung der Entstehung und Verstärkung eines bestehenden Diabetes mellitus, Förderung und Verstärkung eines bestehenden Knochenschwundes (Osteoporose), bei inhalativer Gabe Heiserkeit. Glucocorticoide behindern die Umwandlung des Vitamin D3 in den aktiven Liganden Calcitriol. Deshalb ist bei gleichzeitiger Einnahme von systemischen Corticoiden und Vitamin D letzteres in aktiver Form (als Alphacalcidol, Handelsnamen: "EinsAlpha", "Bondiol", "Doss") zu verwenden. Die kurzdauernde Stoßtherapie bei akuten Erkrankungen ist praktisch nebenwirkungsfrei Cortisol ist ein Hormon, das katabole Stoffwechselvorgänge aktiviert und so dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt. Seine dämpfende Wirkung auf das Immunsystem wird in der Medizin häufig genutzt, um überschießende Reaktionen zu unterdrücken und Entzündungen zu hemmen. Cortisol oder auch Hydrocortison wird zur Gruppe der Glucocorticoide gerechnet. Seine Bildung in der Zona fasciculata der Nebennierenrinde wird durch das sogenannte adrenocorticotrope Hormon (ACTH) aus dem Hypophysenvorderlappen stimuliert. Eine Überfunktion führt zum klinischen Bild des Morbus Cushing, eine Unterfunktion wird Morbus Addison genannt. Cortisol besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum und hat im Stoffwechsel vor allem Effekte auf den Kohlenhydrathaushalt (Förderung der Glukoneogenese in der Leber), den Fettstoffwechsel (Förderung der lipolytischen Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin) und den Proteinumsatz (katabol). Cortisol hat eine Aldosteron-ähnliche Wirkung und wird deshalb in Niere, Darm und einigen weiteren Geweben zu Cortison oxidiert, welches nicht an den Mineralcorticoid-Rezeptor bindet und daher keinen antidiuretischen Effekt besitzt, d. h. es behindert nicht die Ausscheidung giftiger Stoffe über den Harn. Bei einem Mangel an funktionstüchtigem Nebennierenrindengewebe muss Cortisol substituiert werden. Cortisol ist für den Menschen und höhere Tiere lebensnotwendig. Es ist neben den Katecholaminen ein wichtiges Stresshormon. Das Cortisolsystem reagiert aber träger als das Katecholaminsystem, da es anders als Katecholamine und Glucagon nicht über G-Protein

44 gekoppelte Rezeptoren, sondern über eine Regulation der Genexpression wirkt. Hierbei bindet Cortisol an den nukleären Glucocorticoidrezeptor. Dieser wird dadurch in seiner Eigenschaft als Transkriptionsfaktor aktiviert und führt zur Expression von verschiedenen Zielgenen, z. B. von Enzymen der Gluconeogenese oder auch von β2-adrenozeptoren. So erklären sich die Wirkungen von Cortisol auf den Stoffwechsel. Daneben kann der Cortisolgebundene Glucocorticoidrezeptor auch direkte Wechselwirkungen mit anderen Transkriptionsfaktoren (z. B. NF-κB) eingehen, dieser Mechanismus spielt für die Wirkung auf das Immunsystem eine Rolle (s.u.). Die höheren Instanzen der Cortisolsausschüttung sind der Hypothalamus über die Hypophyse. Der Hypothalamus setzt hierbei das CRH (Corticotropin-releasing Hormone) frei, welches in der Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen) zur Freisetzung des ACTHs (Adrenocorticotropes Hormon) führt. Bemerkenswert bei diesen Hormonen ist eine pulsatile Freisetzung, das heißt sie werden in regelmäßigen Schüben (7 10 pro Tag) ausgeschüttet. Die Cortisolwerte im Blutserum liegen normal am Morgen bei nmol/l (Cortisol total) bzw. bei 5 23 nmol/l (freies Cortisol) und weisen eine typische Schwankung im Tagesverlauf auf (Circadiane Rhythmik). Der höchste Wert wird morgens kurz nach dem Aufwachen erreicht (Cortisol Awakening Response, CAR). Wegen der starken circadianen Schwankung ist die einmalige Messung von Cortisol nicht sinnvoll. Für die Überprüfung der Nebennierenrindenfunktion ist daher die Bestimmung eines Cortisoltagesprofils notwendig. Cortisol wirkt in höheren Dosen entzündungshemmend und immunsuppressiv. Hydrocortison, wie die synthetische Form von Cortisol in der Pharmakologie genannt wird, wird zur Immunsuppression oral eingenommen oder intravenös injiziert. Hierbei muss aber beachtet werden, dass die Wirkung der intravenös applizierten Dosen die der oral verabreichten deutlich übersteigt, da Cortisol in der Leber metabolisiert wird (Glukoronidierung und anschließend Ausscheidung über die Niere) (First-Pass-Effekt). Zur entzündungshemmenden Wirkung (etwa bei Ekzemen) wird Hydrocortison als Salbe auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Bei Gelenkentzündungen (beispielsweise durch Gicht) kann der Wirkstoff auch in das entzündete Gelenk injiziert werden Mineralocorticoide, veraltet Mineralokortikoide, zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Die beiden wichtigsten natürlichen Mineralocorticoide sind Aldosteron und Desoxycorticosteron. Wie auch die Glucocorticoide sind die Mineralocorticoide Abkömmlinge des Progesterons (Δ4-Pregnen-3,20-dion). Mineralocorticoide ähneln den Glucocorticoiden, sie beeinflussen aber vorwiegend den Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers. Mineralocorticoide steigern durch Aktivierung des Mineralocorticoidrezeptors die Rückresorption von Natrium im distalen Tubulus der Niere und erhöhen die Ausscheidung von Kalium. Die Wasserausscheidung folgt dem Natrium, deshalb erhöhen die Mineralocorticoide (in geringerem Ausmaß auch andere Corticoide) den Wassergehalt im Körper. Die Biosynthese der Corticoide startet wie bei allen Steroiden beim Cholesterin, das entweder mit der Nahrung aufgenommen wird oder (in weitaus größerer Menge) aus Mevalonat gebildet wird. Zwischenprodukt ist Pregnenolon, das auf zwei Wegen zu Corticosteron und dieses in zwei Schritten zu Aldosteron umgesetzt wird. Wie andere Corticoide werden die Mineralocorticoide in der Leber inaktiviert und vorwiegend über die Gallenflüssigkeit, zu 10 % auch über den Urin, in Form inaktiver Konjugate ausgeschieden Aldosteron ist ein natürliches Steroidhormon, das aus Cholesterin gebildet wird und zu den Mineralocorticoiden zählt. Aldosteron wird gelegentlich auch als Dursthormon bezeichnet, da es bei Flüssigkeitsmangel vermehrt ausgeschüttet wird. Aldosteron wird in der Zona glomerulosa der äußersten Schicht der Nebennierenrinde produziert. Die Aldosteronausschüttung steigt durch eine Verminderung von Blutvolumen und Blutdruck (vermittelt über Angiotensin II über AT1-Rezeptoren) und eine Hyperkaliämie (zu hohe Kaliumkonzentration im Blut). Die Natriumkonzentration im Blut beeinflusst die Aldosteronsynthese gegensinnig: steigt das Natrium im Blut, wird die Biosynthese gehemmt, sinkt das Natrium, ist sie stimuliert. ACTH stimuliert die Aldosteron-Synthese während Atriopeptin (ANP) die Ausschüttung hemmt. Die Biosynthese von Mineralcorticoiden wird

45 noch durch Substanzen mit beta-adrenerger Wirkung angeregt und durch Dopamin gehemmt. Insgesamt bewirkt Aldosteron einen Anstieg des Extrazellulärvolumens, eine Abnahme der Kaliumkonzentration und einen Anstieg des ph-wertes im Blut. Eine wichtige Rolle des Aldosteron und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems ist die Blutdruckregulation. Zudem scheint Aldosteron in der Bewältigung von lebensbedrohlichen Stresssituationen erforderlich zu sein. Kurzfristige, innerhalb von Minuten oder Stunden eintretende Wirkungen von Aldosteron dienen der Aufrechterhaltung des Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes (Milieu intérieur) durch Steigerung der Rückresorption von Natrium sowie vermehrte Ausscheidung von Kalium und Protonen (physiologische Effekte). Chronisch, über Tage, Wochen und Monate erhöhte Aldosteron-Spiegel, haben dagegen ungünstige Effekte. Es kommt zu einem Kalium-Mangel (Hypokaliämie), zu einem Anstieg des ph-werts (Alkalose), Bluthochdruck und zu einer vermehrten Bildung von Bindegewebe (Fibrose) in Herz und Nieren, was letztendlich zu chronischem Herz- und Nierenversagen führen kann (pathophysiologische Effekte). Der Aldosteronspiegel ist erniedrigt bei Nebennierenrindeninsuffizienz und Schock, der Aldosteronspiegel ist erhöht bei Stress, nach Operationen, bei erhöhter Angiotensin-II- Aktivität (Hyperaldosteronismus). Der primäre Hyperaldosteronismus (ein Conn-Syndrom) ist selten, ein sekundärer Hyperaldosteronismus findet sich hingegen häufiger bei Herzinsuffizienz und bei Leberzirrhose. Ungünstige Effekte von Aldosteron wurden auch bei akutem Herzinfarkt, nephrotischem Syndrom, therapierefraktärem Bluthochdruck, chronischem Nierenversagen, insbesondere bei diabetischer Nephropathie, und metabolischem Syndrom beschrieben. Ein Mangel von Aldosteron kann beispielsweise im Rahmen einer Autoimmunerkrankung (Morbus Addison) oder bei einer Tuberkulose der Nebennieren auftreten Angiotensin I ist ein Dekapeptid und ein Prohormon. Es ist ein Bindeglied in dem für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushaltes zuständigen Renin- Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS). Es ist selbst weitgehend inaktiv. In Gegenwart des Angiotensin Converting Enzyme (ACE) wird Angiotensin I in das Oktapeptid Angiotensin II gespalten, welches für die blutgefäßkontrahierenden Wirkungen verantwortlich ist. Angiotensin ist ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen Substanzen: dem weitgehend inaktiven Angiotensin I und dem gefäßkontrahierenden Angiotensin II Angiotensin II ist ein zu den Gewebshormonen zählendes Peptidhormon, bestehend aus acht Aminosäuren (Oktapeptid). Es nimmt die Schlüsselposition in dem für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks und des Wasserhaushaltes zuständigen Renin- Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ein. 26 die hypothalamisch-hypophysär-gonadotrope Achse: 15. Gonadotropin Releasing-Hormon 1 (GnRH1) oder Gonadoliberin ist ein im Hypothalamus gebildetes Hormon, welches bei Säugetieren und anderen Wirbeltieren die Synthese und Sekretion der Gonadotropine des Hypophysenvorderlappens stimuliert. Gonadoliberin wird im Hypothalamus synthetisiert und von dessen Neuronen an der Eminentia mediana pulsatil, d. h. in Stößen von 90 bis 120 Minuten, ins Blut abgegeben. Pulsgeber ist der Nucleus arcuatus. Die periodische Form der Stimulierung ist Voraussetzung für die Gonadotropin-Sekretion durch die Hypophyse. Das Hormon regt die Hirnanhangsdrüse an, die Hormone FSH und LH auszuschütten, die die Funktion der Eierstöcke und der Hoden regulieren. Es wirkt im Hypophysenvorderlappen über Bindung an einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor (gonadotropin-releasing hormone receptor). Dessen Aktivierung bewirkt über den Second Messenger Inositoltriphosphat (IP3) einen Anstieg des intrazellulären Spiegels an Calcium-Ionen (Ca2+), was zur Hormonwirkung, d.h. der Bildung und Sekretion der Gonadotropine des Hypophysenvorderlappens,

46 führt. Der genannte Rezeptor für Gonadoliberin ist auch in der Brustdrüse, den Lymphozyten, dem Eierstock und der Prostata ausgebildet. Gonadoliberin wird therapeutisch bei Fruchtbarkeitsstörungen bei Frauen eingesetzt, um die Funktion der Eierstöcke anzuregen. Dazu wird das Hormon stoßweise in Intervallabständen von Minuten über Injektionspumpen in das Blut gegeben. Bei optimaler Wirkung wird durch das Hormon im Eierstock der Eisprung herbeigeführt. Die alternative Behandlung durch die Gabe von Gonadotropin führt häufig zu Überstimulierungen und Mehrlingsschwangerschaften durch mehrere parallele Eisprünge, dies tritt bei Gonadorelin-Gabe selten auf. Bei einer dauerhaften Gabe von Gonadoliberin-Agonisten (z.b. Buserelin) kommt es zu einer Reduzierung der Gonadoliberin-Rezeptoren, wodurch die Gonadotropinsynthese und - sekretion stark vermindert wird. Als Effekt sinkt die Bildung von Sexualhormonen in den Gonaden und versiegt schließlich vollständig. Dieser Effekt wird bei der Behandlung von krankhaft verfrühter Pubertät Pubertas praecox, Prostata- und Mammakarzinomen sowie bei der Endometriose und Mastodynie genutzt, da die betroffenen Gewebearten (also auch der Krebs) Geschlechtshormon abhängig wachsen Das luteinisierende Hormon (LH) ( gelbfärbendes Hormon, von lat. luteus, mit Reseda gefärbt, orangegelb ) oder Lutropin zählt zu den Hormonen, die die Fortpflanzung regeln. Bei der Frau fördert es den Eisprung und die Gelbkörperbildung. Beim Mann wird es auch Interstitial cell stimulating hormone (ICSH) genannt. Es ist bei beiden Geschlechtern gemeinsam mit dem Follikelstimulierenden Hormon (FSH) für die Reifung und Produktion der Geschlechtszellen zuständig: Ovulation (Eisprung) bei der Frau bzw. die Spermienreifung beim Mann. Gebildet wird das LH im Hypophysenvorderlappen nach Stimulation durch das Releasing- Hormon Gonadoliberin (GnRH). Beim Mann stimuliert LH die Bildung des Testosterons in den Leydig-Zwischenzellen des Hodens. Bei der Frau ist vor dem Eisprung ein steiler Anstieg der LH-Konzentration im Blut nachweisbar, der danach schnell wieder abklingt. Sollte es, beispielsweise wegen einer Krankheit, zu verringerter oder gar keiner LH-Ausschüttung kommen, ist eine Schwangerschaft nicht möglich. LH steigert die Testosteronsynthese in den Thekazellen (der äußeren Zellschicht um einen Follikel) des Ovars, das in den Granulosazellen (der inneren Zellschicht um den Follikel) durch das Enzym Aromatase (Cytochrom P450 abhängige Monoxigenase 19; CYP19A1) in Östradiol umgewandelt wird. LH steigert somit indirekt die Östrogenproduktion. Ein LH-Test, auch Ovulationstest genannt, dient der Bestimmung des Zeitpunkts des Eisprungs (auch Follikelsprung oder Ovulation, bei dem der Follikel platzt und die Eizelle in den Eileiter freigibt) und somit der Bestimmung der fruchtbaren Tage der Frau. Mit diesem Wissen ist es möglich, den Zeitpunkt des Geschlechtverkehrs zu planen und somit die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft zu erhöhen. Dieser Test verwendet monoklonale Antikörper gegen LH, um selektiv erhöhte Konzentration von LH nachzuweisen Das follikelstimulierende Hormon (FSH), auch Follitropin, ist ein Glykoprotein und Sexualhormon (Gonadotropin), das bei beiden Geschlechtern im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, der Adenohypophyse, gebildet wird. Es führt bei der Frau zum Eizellenwachstum im Eierstock (Follikelwachstum) und der Eizellenreifung (Follikelreifung) und regt beim Mann die Spermienbildung (Spermatogenese) an. Die Ausschüttung des FSH wird durch das zugehörige Freisetzungs-Hormon (Releasing-Hormon), das Gonadotropin- Releasing-Hormon (GnRH) geregelt. Mutationen im FSHB-Gen können zu seltenem erblichem FSH-Mangel, und dieser zu Unfruchtbarkeit führen Dehydroepiandrosteron (DHEA), Prasteron (INN), ist das am häufigsten vorkommende Steroidhormon im Menschen. In Abhängigkeit vom jeweiligen hormonellen Niveau kann es sich wie ein Estrogen oder wie ein Androgen verhalten. DHEA ist die Vorstufe sowohl für die männlichen Sexualhormone (Androgene), als auch für weiblichen Sexualhormone

47 (Estrogene). Ebenso wie Androsteron ist es eine der metabolischen Zwischenstufen des Testosteron und wird daher auch als Prohormon bezeichnet. Es ist nach dem Dopingreglement des Internationalen Olympischen Komitees verboten. Bekannt wurde DHEA etwa ab 1980 als so genanntes Anti-Aging-Hormon. DHEA wird bei Männern ausschließlich in der inneren Schicht (Zona reticularis) der Nebennierenrinde produziert. Bei Frauen entstehen dort nur 7/10 des DHEA, die anderen 3/10 werden in den Ovarien gebildet. Die vom Körper gebildeten Mengen an DHEA sind vom Alter und vom Geschlecht abhängig, außerdem unterliegt die DHEA-Konzentration im Blut einer Tagesrhythmik. Die Nebennieren produzieren in den ersten Lebensjahren nur geringe Mengen an DHEA, größere Mengen sind erstmals im Alter von sechs bis sieben Jahren nachzuweisen. Die Produktion an DHEA erreicht ihren Höhepunkt im Alter von etwa 25 Jahren und geht dann ständig zurück. In allen Altersstufen haben Männer etwas höhere DHEA-Werte als Frauen. DHEA wird in der Leber zum Sulfat DHEA-S metabolisiert (entdeckt 1994). Studien lassen darauf schließen, dass die Konzentration an DHEA durch Training der Herzfrequenzvariabilität erhöht werden könne und ein entsprechendes Wirkmuster hervorrufen könne, wie auch bei Medikamenten mit anti-depressiver Wirkung. In Deutschland werden alle Prohormone als zulassungspflichtige Arzneimittel angesehen. Es wird in der evidenzbasierten Medizin derzeit nur als Kombinationspräparat (zusammen mit Estradiolvalerat, beispielsweise in Gynodian Depot Spritzampullen) zur Behandlung charakteristischer Symptome (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Depressionen) im Klimakterium der Frau oder nach Ovarektomie oder Strahlenkastration eingesetzt. Ansonsten ist DHEA nur von geringem medizinischem Interesse, da kein konstanter Blutspiegel an physiologisch wirksamem Testosteron erreicht werden kann. In den USA werden DHEA-Präparate dagegen seit 1994 wieder als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft und sind somit rezeptfrei erhältlich. Noch nicht bestätigt, doch vermutet wird eine Ovario- (Eierstöcke), Mammo- (Brust) und Prostata-Karzinogenese. Zusätzlich kann es bei der Frau zu einer Art Vermännlichung kommen Dihydrotestosteron (DHT), auch Androstanolon (INN), ist ein biologisch aktiver Metabolit des Hormons Testosteron. Testosteron selbst ist ein Prohormon für zwei Hormone: DHT und Estradiol. DHT ist ein reines Androgen, da es nicht zu Estradiol aromatisiert werden kann. Kleine Mengen DHT werden bei Männern auch direkt in den Hoden gebildet. Bei der Frau entsteht DHT aus Testosteron und Androstendion. Nur etwa 1 % des DHT zirkuliert frei, während der überwiegende Teil fest an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden ist. DHT wird durch Reduktion zu 17-Ketosteroiden inaktiviert und über den Urin ausgeschieden. Dihydrotestosteron ist die erst in den Zielzellen gebildete Wirkform des Testosterons. Entwicklung und Funktion von Prostata und Bläschendrüsen, Körperbehaarung männlichen Typs, Bartwuchs, die Funktion der Talgdrüsen, aber auch die Abnahme der Kopfbehaarung bei genetischer Disposition sind Prozesse, die vom DHT gesteuert werden. Über die Blutbahn gelangt das Testosteron in die androgenabhängigen Zellen. Intrazellulär bindet das Hormon entweder direkt an den Androgenrezeptor oder wird durch die 5α- Reduktase zu dem biologisch noch wirksameren DHT metabolisiert, das dann seine Wirkung ebenfalls über den Androgenrezeptor entfaltet. Der Hormon-Rezeptor-Komplex gelangt in den Zellkern und bindet dort an spezifische Hormone Response Elemente (HRE) in der Promoter-Region androgenregulierter Gene. Dabei kontrolliert dieser Komplex so die Aktivität und die spezifische Zellantwort dieser Gene. Auch wenn Testosteron und DHT über den gleichen Rezeptor wirken, so ist ihre Wirkung dennoch unterschiedlich. Während Testosteron die Differenzierung der Wolffschen Gänge induziert, ist Dihydrotestosteron für die äußerliche Virilisierung und auch für das Wachstum und die Differenzierung der Prostata verantwortlich

48 Funktion und Nebenwirkungen von DHT entsprechen denen seines Prohormons Testosteron. Niedrige DHT-Spiegel finden sich beispielsweise bei: * Pseudohermaphroditismus masculinus * 5α-Reduktase-Mangel * Klinefelter-Syndrom * Primärem und sekundärem Hypogonadismus * Erektile Dysfunktion (Impotenz) * Leberzirrhose * Estrogentherapie * Therapie mit 5α-Reduktase-Hemmern Hohe DHT-Spiegel können vorliegen bei: * Chronischen Anovulationssyndromen, wie beispielsweise dem PCO-Syndrom * Hirsutismus * Pubertas praecox * Angeborener Nebennierenrinden-Hyperplasie * Nebennierenrinden-Tumoren, Hodentumoren, Ovarialtumoren DHT stimuliert das Wachstum der Prostata. Wird die Funktion von DHT gehemmt, so führt dies zu einer Verkleinerung der Prostata. Diese Therapieform wird häufig bei der benignen (gutartigen) Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt. Dazu werden 5α-Reduktase-Hemmer mit den Wirkstoffen Finasterid oder Dutasterid oral eingenommen. Die androgenetische Alopezie (AGA), auch als erblich bedingter Haarausfall bezeichnet, ist bei Männern sehr weit verbreitet. Sie bezeichnet die genetisch bedingte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem Hormon DHT. Die Empfindlichkeit der Haarwurzeln betrifft nur die Haare am Oberkopf, bei der die Haarfollikel durch DHT geschädigt und geschwächt werden. Der prozentuelle Anteil der Anwender von Dihydrotestosteron im Bodybuilding ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Immer mehr Bodybuilder verwenden DHT um ihren Testosteronspiegel weit über das natürliche Limit zu bringen. Was einerseits großen Muskelwachstum bewirkt, bringt zusätzlich diverse Nebenwirkungen mit sich. Herzrhythmusstörungen, Leber- und Nierentumorbildung, Arteriosklerose sowie Gynäkomastie (Anschwellen der Brustdrüsen beim Mann) sind nur Einige der Nebenwirkungen, die bei Verwendung von DHT auftreten Testosteron ist ein Sexualhormon (Androgen), das bei beiden Geschlechtern vorkommt, sich dabei aber in Konzentration und Wirkungsweise bei Mann und Frau unterscheidet. Wie bei allen Androgenen besteht das Grundgerüst des Testosterons aus Androstan (19 C- Atome). Die Vorläufer des Testosterons sind die Gestagene (21 C-Atome) bzw. DHEA. Der Ausgangsstoff für die Testosteronbiosynthese in den Leydig-Zellen ist Cholesterol (Cholesterin) Bei Männern wird Testosteron zum größten Teil unter dem Einfluss des LH (Luteinisierendes Hormon) in den Leydigschen Zwischenzellen im Hoden produziert. Die Nebennierenrinde bildet zwar kleine Mengen anderer Androgene, jedoch nur in sehr geringem Maße Testosteron. Bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron. In der Biosynthese des Organismus ist das Cholesterol der Precursor (Vorstufe), bzw. das Progesteron ein Zwischenprodukt für die Testosteronsynthese. Testosteron hat verschiedene Wirkungen auf diverse Organe. Es bewirkt z.b. die Entstehung des männlichen Phänotyps, ist für das Wachstum mit verantwortlich und sorgt für die Spermienproduktion. Testosteron wird an ein Protein gebunden über das Blut auch zu vielen anderen Zielorganen transportiert, die Rezeptoren für dieses Hormon haben. Das Transportprotein heißt Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG). Im Körper wird ein Teil des Testosterons durch das Enzym 5α-Reduktase zu dem biologisch noch aktiveren Dihydrotestosteron (DHT) metabolisiert. Über ein negatives Feedback hemmt Testosteron in der Hirnanhangsdrüse die Sekretion von Luteinisierendem Hormon (LH) und im Hypothalamus die des Gonadoliberins, welches auch Gonadotropin-Releasing Hormon (GnRH) genannt wird

49 Testosteron wird über das Androgenbindungsprotein (ABP) der Sertoli-Zellen zu den Samenkanälchen transportiert. Hier bewirkt es die Reifung der Spermatiden zu Spermien (siehe auch Hodenfunktion). Darüber hinaus bewirkt Testosteron bei männlichen Individuen in der Pubertät die Entwicklung des Penis, Hodensacks, der akzessorischen Geschlechtsdrüsen und der sekundären Geschlechtsmerkmale und sorgt bei Erwachsenen für die Aufrechterhaltung dieser Merkmale. Bei polytoken Tieren, also den meisten Säugetieren, ist der adulte Testosteronspiegel maßgeblich von der Position der Föten im Uterus abhängig. Föten, die in der Gebärmutter zwischen zwei Weibchen liegen, weisen später eine niedrigere Testosteronkonzentration auf, als Föten die zwischen zwei männlichen Geschwistern liegen. Bei adulten Tieren zeigen sich infolge dessen sehr unterschiedliche Verhaltensmuster. Außerhalb der Geschlechtsorgane fördert das Hormon das Wachstum der Körperbehaarung und der Barthaare (aber nicht der Kopfhauptbehaarung; siehe auch Haarausfall) und besitzt eine anabole, das heißt muskelaufbauende Wirkung. Des Weiteren verstärkt Testosteron die Knorpel- und Knochenneubildung, ähnlich wie Thyroxin. Ein hoher Testosteronspiegel fördert das Entstehen bzw. die Steigerung von sexuellem Verlangen (Libido) und generell Antrieb, Ausdauer und Lebenslust, sowie dominante und aggressive Verhaltensweisen. Schließlich kommt es durch Testosteronwirkung zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) durch die Stimulation der Freisetzung von Erythropoetin in der Niere und die Aktivierung des Knochenmarks. Künstliche Testosteronzufuhr bei Frauen kann zu einer Vermännlichung (Stimme, Muskulatur, Gesichtszüge, Behaarung) und Vergrößerung der Klitoris führen, welche sich nach Absetzen mehr oder weniger zurückbildet (abhängig von der Dauer, Höhe der Dosis und individueller Veranlagung). Bei Frauen im mittleren Lebensalter gehen erhöhte Testosteronwerte mit einem höheren Risiko für eine Depression einher. Als verhaltensbiologische Wirkungen bei Tieren wurden Imponiergehabe, Kampfverhalten sowie Begattungsdrang erforscht und beobachtet. Dies wurde u. a. durch Kastration und anschließende Hormonzufuhr an Tieren (mächtige, aggressive Hengste werden zu sanften, angepassten Wallachen) nachgewiesen. Allerdings lassen sich Erkenntnisse über die verhaltensändernde Wirkung von Testosteron an Tieren nicht auf den Menschen verallgemeinern. Eine Studie der Universitäten Zürich und London an Frauen kam zu dem Ergebnis, dass die einmalige Gabe von Testosteron zu mehr Fairness führte. Die Forscher erklären diese Wirkung damit, dass rücksichtsloses und aggressives Verhalten im komplexen sozialen Umfeld des Menschen zu Nachteilen führt, faires und soziales Verhalten dagegen den Status fördern würden. Die Studie zeigte zudem, dass alleine der Glaube an die vermeintlich aggressionssteigernde Wirkung das Verhalten beeinflusst. Wenn die Teilnehmerinnen glaubten, sie wären mit Testosteron behandelt worden, aber nur ein Placebo erhalten hatten, handelten sie dem voraus eilenden Ruf des Testosterons entsprechend egoistischer und risikobereiter. Es besteht offensichtlich eine Korrelation zwischen der Schlafdauer und dem Testosteronspiegel. So stieg in einer Studie, die mit 800 gesunden Männern aller Altersstufen durchgeführt wurde, der Testosteronspiegel mit zunehmender durchschnittlicher Schlafdauer (gemessen über drei Wochen) zuerst an, erreicht bei etwa acht Stunden einen Höhepunkt und fällt ab dort überraschenderweise wieder stark ab. Während der Anstieg mit einer vermehrten Hormonproduktion, die vor allem im Schlaf stattfindet, erklärt wird, ist der Abfall bisher noch ungeklärt. Testosteron-Mangel bei alternden Männern wird unter dem Begriff Testosteron-Mangel- Syndrom bzw. dem englische Fachbegriff partial androgen deficiency in the aging male (abgekürzt mit PADAMEs, PADAM) beschrieben. Der Blutspiegel unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Sinkt der Wert unter 12 nmol/l, so gilt er als behandlungsbedürftig (12 nmol/l = 3,5 ng/ml = 346 ng/dl). Die häufigste Form des Testosteronmangels ist der Late-Onset Hypogonadismus, von dem bis zu 30% aller Männer über 40 Jahre betroffen sind. Eine Studie der Universität Manchester aus 2010 stellt allerdings in Frage, ob die beklagten, vielschichtigen Symptome überhaupt mit der Höhe des Testosteronspiegels korrelieren und ob eine Testosteronsubstitution ursächlich hilft. Zwischen den vermeintlichen Wechseljahres- 49

50 beschwerden bei Männern in fortgeschrittenem Alter und einem niedrigen Testosteronspiegel konnten die Forscher keinen Zusammenhang feststellen. Manche Bodybuilder sowie Ausdauersportler verwenden Testosteron als Dopingmittel, um ihren Muskelaufbau zu beschleunigen oder die natürliche Leistungsgrenze zu überwinden. Dabei besteht aber die Gefahr, eine überhöhte Dosis zu verwenden, die zu ernsthaften, womöglich dauerhaften urologischen Problemen führen kann. Gebräuchlich sind synthetische Testosterone in Form kurzkettiger (Propionat), mittelkettiger (Enanthat/ Cypionat) und langkettiger Ester (Undecanoat, Buciclat), wobei der größte Teil über den Schwarzmarkt bezogen wird. Bei diesen Produkten besteht unter anderem die Gefahr der Verunreinigung, der falschen Dosierungen und der Leberschädigung. Mögliche Nebenwirkungen, vor allem bei Zufuhr synthetischer Testosterone, sind: * Leber- und Nierentumorbildung * Schädigung des Herzmuskels * Herzrhythmusstörungen * Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems * Störung des Fettstoffwechsels, der Blutgerinnung und des Gefäßsystems * Ablagerungen an den Gefäßwänden * Erhöhung der Cholesterinwerte * Arteriosklerose * Blutgerinnsel im Gehirn/Schlaganfall * Thrombosegefahr * Gynäkomastie (Anschwellen der Brustdrüsen beim Mann) * Vergröberung der Gesichtszüge * Beschleunigte Skelettreife * Veränderung der Schilddrüsenfunktion * Zunahme des Unterhautfettgewebes und Wassereinlagerung im Gewebe durch Aromatisation * Vergrößerung der Talgdrüsen der Haut * Ausbildung von normaler Akne und Steroid-Akne * Veränderung des Haarverteilungsmusters (z. B. Haupthaarausfall und Vermehrung der Körperbehaarung) * Gefühlsschwankungen * Negative Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit * Psychische Erkrankungen (z. B. Depression) * Abnahme des Hodenvolumens und der Spermienzahl (nicht immer ganz reversibel) Östradiol (englisch Estradiol, abgekürzt E2) ist ein Sexualhormon und neben Estron und Estriol eines der wichtigsten natürlichen Estrogene. Estradiol ist etwa 10-fach potenter als Estron und circa 80-fach potenter als Estriol, was seine estrogenen Effekte betrifft. Außer während der frühen proliferativen Phase des Menstruationszyklus ist sein Serumniveau etwa höher als das des Estron während der reproduktiven Jahren einer Frau; deshalb ist Estradiol das vorherrschende Estrogen während der reproduktiven Jahre, was die Absolutspiegel im Serum und die estrogene Aktivität betrifft. Das vorherrschende zirkulierende Estrogen im Körper ist während der Menopause Estron, während einer Schwangerschaft dagegen Estriol. Estradiol wird auch bei Männern als ein aktives metabolisches Produkt des Testosterons gefunden. Das Serumniveau von Estradiol bei Männern liegt zwischen 14 und 55 pg/ml und ist mit dem einer Frau in den Wechseljahren vergleichbar (< 35 pg/ml). In vivo ist Estradiol mit Estron interkonvertibel; die Umwandlung von Estradiol in Estron ist sehr oft meist voraussichtlich. Estradiol hat nicht nur einen hauptsächlichen Einfluss auf die Sexual- und reproduktive Funktion, sondern auch Wirkung auf andere Organe, wie beispielsweise die Knochen. Im Organismus ist Cholesterol der Ausgangsstoff für die Estradiol-Synthese. Über Pregnenolon, Progesteron, 17α-Hydroxyprogesteron, Androst-4-en-3,17-dion, Testosteron und 19-Hydroxytestosteron entsteht schlussendlich das Estradiol. Estrogene fördern das Wachstum von Vagina (Scheide), Gebärmutter, Eierstock und Eileiter sowie die Ausbildung sekundärer weiblicher Geschlechtsorgane

51 Im Rahmen des Menstruationszyklus haben Estrogene starken Einfluss auf die Gebärmutter. Sie regen das Endometrium zum Wachstum an, die Muskelfasern nehmen an Anzahl und Größe zu, und die Durchblutung wird angeregt. Des Weiteren wird der Cervixschleim spinnbar. Auch auf das Epithel der Vagina konnte der zyklische Einfluss von Estrogenen nachgewiesen werden. Estrogene haben jedoch einen nachteiligen Effekt auf die Knorpelbildung; im Gegensatz zu ihrem hormonellen Gegenstück, dem Testosteron. Während einer Schwangerschaft steigt der Blutspiegel von Estrogenen auf das 10- bis 100- fache an, da ab dem achten Tag nach der Befruchtung in der Plazenta (Mutterkuchen) Choriongonadotropin (hcg) produziert wird, das die Umwandlung des Gelbkörpers in das Corpus luteum gravitatis bewirkt. Corpus luteum gravitatis und Plazenta sorgen während der Schwangerschaft für hohe Spiegel an Estrogen und Progesteron. Dadurch wird eine Menstruation unterbunden sowie das Wachstum von Gebärmutter und Frucht begünstigt. Beim Mann kann ein erhöhter Estrogenspiegel zur Vergrößerung der Prostata und zu einer Verweiblichung führen. Derivate: * Ethinylestradiol, häufig die estrogene Komponente in Kombinationspräparaten der Antibabypille * Mestranol, ein Prodrug (eine inaktive Vorstufe) von Ethinylestradiol Estron (E1) ist ein natürliches Estrogen. Bei Frauen in den sogenannten fruchtbaren Jahren stammt das Estron im Blut nur zu 45 % aus dem Eierstock und zu 5 % aus der Nebenniere, aber 50 % kommen aus anderen Quellen (extraglandulär), vor allem dem Unterhautfettgewebe. Dort wird es chemisch aus einem männlichen Hormon (dem Androstendion) umgewandelt. Daraus erklärt sich, warum Estron keine so ausgeprägte Wirkung auf den Zyklus hat wie Estradiol außer beim PCO-Syndrom und bei Übergewicht. Bei Patientinnen mit PCO und/oder Übergewichtigkeit finden sich nämlich höhere und starrere Estron-Konzentrationen im Blut. Durch die hieraus resultierende negative Rückwirkung auf die Hirnanhangdrüse wird die zentrale Ausschüttung von LH und FSH gestört, wodurch auch das gesamte Hormonsteuerungssystem durcheinandergerät. Bei Frauen nach den Wechseljahren entsteht das Estron mit 95 % fast ausschließlich aus dem Hormon DHEA und Androstendion des Eierstocks und der Nebennierenrinde. Dies wird dann in den Fettzellen chemisch umgewandelt. Die direkte Estron- und Estradiolproduktion im Eierstock ist in diesem Alter hingegen sehr gering. Frauen in den frühen Wechseljahren können trotz niedriger Estradiol-Spiegel im Blut relativ höhere Estron-Konzentrationen haben. Das kann zum Beispiel den Bedarf einer Hormonersatztherapie (HRT) verringern. Es kann aber auch ein wichtiger Befund im Zusammenhang mit Blutungsstörungen oder Brustschmerzen sein. Eine Besonderheit ergibt sich im Zusammenhang mit Estrogentabletten (orale Therapie): Bei der Darm- und Leberpassage werden die künstlichen Tablettenestrogene von der Leber in starkem Maße in Estron umgewandelt. Dies führt zu unnatürlich hohen Estronwerten im Blut. Da Estron und Estradiol im Körper ständig ineinander umgewandelt werden, können dann sowohl Zeichen einer Estradiol- Überdosierung (z.b. Spannungen in der Brust oder Wassereinlagerungen) als auch einer Estradiol-Unterdosierung auftreten (z.b. erneute Wechseljahresbeschwerden: sogenanntes Escape-Phänomen). Finden sich bei einer Frau, die Estrogen-Tabletten einnimmt, sehr hohe Estron-Werte, sollte die Therapie umgestellt werden auf natürliche Estrogene, welche über die Haut verabreicht werden (Gele oder Pflaster). Bei Männern sind die Blutkonzentrationen von Estron höher als von Estradiol, weil Männer gegenüber Frauen doppelt so hohe DHEA- Spiegel im Blut haben, die als Vorstufe des Androstendions und damit auch des Estrons fungieren. Besonders hohe Estronwerte sind bei Menschen mit einer Überaktivität eines bestimmten Enzyms (Aromatase) zu erwarten. Dazu tragen vor allem hoher Alkoholkonsum, Übergewicht und eine Leberverfettung bei. Die Auswirkungen bei Männern können dann Potenzstörungen, Brustvergrößerung und eine Zunahme von Bauchfett (viszerale Übergewichtigkeit) sein

52 23. Gestagene, auch Gelbkörperhormone, sind neben den Estrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroidhormone. Die wichtigsten Vertreter sind das Pregnandiol, das Progesteron und das Pregnenolon. Um die natürlichen Gestagene von den synthetischen Hormonen zu unterscheiden, werden letztere auch als Progestine oder Progestagene bezeichnet. Progesteron, das von Granulosazellen gebildet wird, die in der Wand des geplatzen Follikels sitzen, und die unter dem Einfluss des luteinisierenden Hormons (LH) das Corpus luteum bilden in dem weiter Progesteron gebildet wird bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einbettung der befruchteten Eizelle vor und verhindert eine weitere Follikelreifung, sofern es zur Befruchtung kommt. Die natürlichen Gestagene werden medizinisch relativ selten eingesetzt. Synthetische Analoga der Gestagene - Progestine werden als Verhütungsmittel eingesetzt. Auch bei langwirkenden Kontrazeptiva wie die Dreimonatsspritze oder auch bei Implantaten (wie Implanon) wird mit Progestinen verhütet. In der Veterinärmedizin wird Proligeston verwendet um die Läufigkeit zu unterdrücken. Einige Progestine werden als Antiandrogene verwendet (z. B. Cyproteron (Androcur ) Progesteron wird von Transcortin gebunden und steht in dieser Bindungsreaktion in Konkurrenz zu Cortison, das auch von Transcortin deaktiviert wird. Die Produktion von Transcortin seinerseits wird von Östrogen moduliert. Östrogen seinerseits wird aus Testosteron gebildet. Testosteron und Gestagen sind komplementär (s. o.). Somit ist der Regelkreis geschlossen Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, ist ein C21-Steroidhormon. Die Verbindung gehört zur Gruppe der Sexualhormone. Es handelt sich um die Basisstruktur der (synthetisch hergestellten) Gestagene, welches bei Frauen hauptsächlich vom Corpus luteum (Gelbkörper) in der zweiten Phase des Menstruationszyklus und, in wesentlich höheren Mengen, während der Schwangerschaft von der Plazenta, bei Männern hauptsächlich in den Gonaden gebildet wird. Geringe Progesteronmengen werden bei Frauen und Männern auch von der Nebennierenrinde synthetisiert. Im humanen Organismus wird Progesteron aus Cholesterin synthetisiert. Progesteron wird vor allem im Corpus luteum von den Granulosazellen und in der Plazenta synthetisiert und ausgeschüttet, in geringeren Mengen auch von anderen Geweben. Die Synthese geht vom Pregnenolon aus und benötigt das Enzym 3β-Hydroxysteroid- Dehydrogenase. Die Ausschüttung des Hormons wird durch LH stimuliert. Die Freisetzung bewirkt eine für die Nidation benötigte Modifikation des proliferierten Endometriums, besonders deren Lamina functionalis, die dadurch drüsenreich und stark durchblutet wird (dann als Dezidua bezeichnet) sowie eine Anpassung der Uterusmuskulatur an den wachsenden Embryo. In manchen steroidproduzierenden Zellen der Gonaden fungiert das Progesteron als Ausgangsstoff für die Synthese von Androgenen und Estrogenen. Progesteron wird zu Pregnandiol metabolisiert und nach Glucuronidierung über den Urin ausgeschieden. Erhöhte Progesteronwerte ergeben sich neben der Schwangerschaft vor allem bei Eierstocktumoren und beim adrenogenitalen Syndrom (AGS). Bei Zyklusstörungen und beim sogenannten Hypogonadismus, einer Unterentwicklung der Eierstöcke, ist die Progesteronkonzentration verringert. Progesteron wird technisch in großen Mengen durch oxidativen Abbau von Stigmasterol (im Sojabohnenöl enthalten), Solanum-Alkaloiden oder aus dem Sapogenin Diosgenin gewonnen, das aus plantagenmäßig angebauten Yamswurzelgewächsen (Dioscorea) isoliert wird. Progesteron wird zur Therapie der Endometriose verwendet

53 25. Adrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein im Nebennierenmark gebildetes und in Stresssituationen ins Blut ausgeschüttetes Hormon. Als Stresshormon vermittelt Adrenalin eine Steigerung der Herzfrequenz, einen Anstieg des Blutdrucks, eine Erweiterung der Bronchiolen, eine schnelle Bereitstellung von Energiereserven durch Fettabbau (Lipolyse) sowie die Freisetzung und Biosynthese von Glucose. Es reguliert ebenso die Durchblutung (Zentralisierung) und die Magen-Darm-Tätigkeit (Hemmung). Im Zentralnervensystem kommt Adrenalin als Neurotransmitter in adrenergen Neuronen (Nervenzellen) vor. Seine Effekte vermittelt Adrenalin über eine Aktivierung von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, den Adrenozeptoren. Die Biosynthese von Adrenalin geht von den α-aminosäuren L-Tyrosin oder L-Phenylalanin aus. Diese werden zu L-DOPA hydroxyliert. Nach einer Decarboxylierung zum biologisch aktiven Dopamin erfolgt eine enantioselektive Hydroxylierung zum Noradrenalin, welches ebenfalls aus dem Nebennierenmark freigesetzt werden kann und darüber hinaus als Transmitter in sympathischen Neuronen fungiert. Die N-Methylierung von Noradrenalin liefert schließlich das Adrenalin. Die Biosynthese und die Freisetzung von Adrenalin kann durch nervale Reize, durch Hormone oder durch Medikamente gesteuert werden. Nervale Reizung fördert die Umwandlung von L-Tyrosin zu L-Dopa und von Dopamin zu Noradrenalin. Cortisol, das Hormon der Nebennierenrinde, fördert die nachfolgende Umwandlung von Noradrenalin zu Adrenalin. Die Adrenalinproduktion kann auch durch einen negativen Feedback-Mechanismus reguliert werden. Ansteigende Adrenalinspiegel sind mit der L- Tyrosin-Bildung negativ rückgekoppelt, bei erhöhten Adrenalinspiegeln wird also die L- Tyrosin-Bildung gebremst. Als Folge einer Adrenalinfreisetzung oder einer lokalen Adrenalinanwendung können Schweißproduktion, Gänsehaut (Pilomotorischer Reflex) und eine Pupillenerweiterung (Mydriasis) beobachtet werden. Zudem bekommt man auch einen trockenen Mund. Adrenalin ist ferner an der Blutgerinnung und Fibrinolyse beteiligt. In der Medizin wird Adrenalin vor allem als Notfallmedikament bei der Herz-Lungen- Wiederbelebung bei Herzstillstand und dem Anaphylaktischen Schock eingesetzt. Es ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich und verschreibungspflichtig. Für die Anwendung als Zusatzmedikation bei der akuten Laryngitis subglottica ( Pseudo- Krupp ) steht Adrenalin als Lösung zur Inhalation (InfectoKrupp Inhal ) zur Verfügung. Bis 2002 waren in Deutschland Adrenalin-haltige Inhalationspräparate auch für die Akutbehandlung des Asthma bronchiale zugelassen. Mit Inkrafttreten des FCKW-Verbots wurden diese jedoch vom Markt genommen. Adrenalin kann weiterhin zur lokalen Gefäßverengung bei Blutungen eingesetzt werden. So wird diese Substanz auch als vasokonstriktiver Zusatz zu Lokalanästhetika verwendet, um deren Abtransport zu verhindern und damit ihre Wirksamkeit zu verlängern. Die gefäßverengende Wirkung wird auch zum Schließen von Cuts im Boxsport verwendet. Diese vasokonstriktive Wirkung beruht auf einer Aktivierung von α 1 -Adrenozeptoren kleiner Blutgefäße in der Haut und im Muskelgewebe und ihrer darauf folgenden Verengung Noradrenalin oder Norepinephrin (INN) ist ein Neurotransmitter und ein Hormon. Es wird vom Körper im Nebennierenmark und im Locus caeruleus produziert. Es ist dem Adrenalin verwandt und regt das Herz-Kreislaufsystem an. Noradrenalin trägt gegenüber dem Adrenalin keine Methylgruppe (-CH3) an seiner Aminogruppe. Daher zeigen Noradrenalin und Adrenalin zum Teil physiologisch unterschiedliche Wirkungen. Eine pathologisch erhöhte Konzentration an Noradrenalin im Blut findet sich beim Krankheitsbild der Herzinsuffizienz. Noradrenalin wird neben dem Adrenalin als Hormon in den Nebennieren produziert und ins Blut abgegeben (Fluchtreflex). Es wirkt vorwiegend an den Arteriolen und führt über Aktivierung von Adrenozeptoren zu einer Engstellung dieser Gefäße und damit zu einer Blutdrucksteigerung. Die wichtigste Funktion von Noradrenalin ist seine Rolle als Neurotransmitter im Zentralnervensystem und dem sympathischen Nervensystem. Damit unterscheidet sich Noradrenalin vom Adrenalin, welches nur eine untergeordnete Neurotransmitterrolle besitzt. Noradrenalin wird im peripheren Nervensystem von sympathischen Nervenfasern ausgeschüttet. Es ist eine Überträgersubstanz (Neurotransmitter) der postganglionären

54 Synapsen des sympathischen Nervensystems und entfaltet dort weitgehend die gleiche Wirkung wie Adrenalin. Die Eliminierung des Noradrenalins aus dem synaptischen Spalt erfolgt hauptsächlich durch Wiederaufnahme in die präsynaptische Zelle über den Transporter, kann aber auch enzymatisch inaktiviert werden. Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer führen zu einer Erhöhung der Noradrenalin-Konzentration und somit zu einer Erhöhung des Sympathikotonus. Im Locus caeruleus, einer relativ kleinen, dunkelfarbigen Zellgruppe in der vorderen Rautengrube, einem Teil der Brücke (Pons) wird ein Großteil des Noradrenalins des ZNS produziert. Benzodiazepine vermindern die Aktivität des Locus caeruleus und reduzieren damit den Transport von Noradrenalin zum Vorderhirn. Die Produktion von Noradrenalin erfolgt in den Nebennieren und im Nervensystem aus Dopamin mithilfe des Enzyms Dopaminhydroxylase. Als Kofaktor und Elektronendonator spielt Vitamin C eine Rolle. Noradrenalin wird als Notfall-Arzneimittel in der Intensivmedizin verwendet. Es leistet gute Dienste bei der Behandlung von folgenden Krankheitsbildern: * septischer Schock * kardiogener Schock * anaphylaktischer Schock * Vergiftungen mit Vasodilatation * Hypotonie Es wird dabei intravenös meistens mittels Spritzenpumpe verabreicht. Noradrenalin sollte so niedrig wie möglich dosiert werden, da es dem Herzen die Pumparbeit erschwert. Hauptzielparameter der Dosierung ist eine ausreichende Nierenausscheidung. Meist wird Noradrenalin mit einer relativ hohen Flüssigkeitsgabe kombiniert, um das intravasale Volumen aufzufüllen. Lokal wird das Medikament zur Verhinderung von Blutungen bei Operation meist zusammen mit einem Lokalanästhetikum eingesetzt. Als Alternative kann man Adrenalin verwenden, insbesondere dann, wenn auch die Herzfrequenz niedrig ist. Noradrenalin darf nicht oder nur sehr vorsichtig bei folgenden Zuständen angewandt werden: * Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) * Hyperthyreose * Phäochromozytom * Engwinkelglaukom * Vergrößerung der Prostata mit Restharnbildung * Supraventrikuläre Tachykardie * Tachyarrhythmie * schwerer Niereninsuffizienz * schwerer Koronarsklerose oder schwerer Herzmuskelinsuffizienz * schwerer Arteriosklerose mit Stenosen * Cor pulmonale Cholecystokinin (CCK) oder Pankreozymin (PZ) ist ein Peptidhormon des Magen- Darm-Trakts. Auch im Gehirn spielt es eine gewichtige Rolle als Neurotransmitter. Wörtlich übersetzt heißt der Name auf deutsch Gallenblasenbeweger. Cholecystokinin ist aber auch zentralnervös beteiligt an der Auslösung des Sättigungsgefühls. Es wird im oberen Duodenum (Zwölffingerdarm) sowie im darauffolgenden Jejunum (Leerdarm) in speziellen enteroendokrinen Zellen, den sogenannten I-Zellen, produziert. Die Ausschüttung des Hormons wird durch Fett- und Aminosäuren im Nahrungsbrei angeregt. Zielorgane von Cholecystokinin sind Gallenblase und Pankreas. CCK regt die Pankreassekretion an und bewirkt gleichzeitig eine Kontraktion der glatten Muskulatur der Gallenblasenwand, sowie die Erschlaffung des M. Sphincter oddii und dadurch den Gallenfluss. Es stimuliert die Motorik von Dünndarm und Dickdarm. CCK vermindert die Wirkung von Gastrin im Magen durch kompetitive Verdrängung von dem CCKB-Rezeptor und vermindert dadurch die Salzsäureproduktion. Darüber hinaus spielt es bei der Entstehung von Angst und Panik sowie bei Angst- und Panikerkrankungen (Phobien) eine

55 Rolle. Außerdem ist es für das Sättigungsgefühl verantwortlich, indem es auf den Nucleus tractus solitarii (NTS) wirkt, der in der zum Hirnstamm gehörenden Medulla oblongata liegt Erythropoetin (Synonyme: EPO, Erythropoietin, Epoetin, historisch auch: Hämatopoetin) ist ein Glykoprotein-Hormon, das als Wachstumsfaktor für die Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) während der Blutbildung (Hämatopoese) von Bedeutung ist. Als Therapeutikum wird biotechnologisch hergestelltes Erythropoetin vorwiegend bei der Behandlung der Blutarmut von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist, und nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt. Durch zahlreiche Dopingfälle im Profisport erlangte Erythropoetin eine große Bekanntheit. Bei vermindertem Sauerstoffgehalt des Blutes wird durch Transkriptionsfaktoren die Biosynthese von EPO in Gang gebracht. Diese findet hauptsächlich in den Nieren statt. Das erzeugte Hormon gelangt über den Blutkreislauf an seine Wirkungsorte. Im Menschen wird EPO etwa zu % in der Niere durch die Endothelzellen der um die Nierenkanälchen gelegenen Kapillaren und zu % auch durch die Hepatozyten der Leber gebildet. Zudem konnte eine Syntheseaktivität im Gehirn, in der Gebärmutter, im Hoden, in der Milz und sogar in Haarfollikel-Zellen nachgewiesen werden. Die Aufgabe von EPO im Organismus ist nicht allein auf die Bildung neuer Erythrozyten beschränkt. Immunzytochemische Hybridisierungsuntersuchungen haben gezeigt, dass EpoR in den unterschiedlichsten somatischen Zellen zu finden ist. Dazu gehören Neurone, Astrozyten, Mikroglia- und Herzmuskelzellen. EPO/EpoR-Interaktionen wurden in den verschiedensten nicht blutbildenden Geweben in Zusammenhang mit Zellteilungsvorgängen, Chemotaxis, Angiogenese, Aktivierung intrazellulären Calciums und Apoptosehemmung nachgewiesen. Spezifische EPO-Bindungsstellen wurden in Nervenzellen nachgewiesen, insbesondere auch im Hippocampus, einer Hirnregion, die besonders anfällig für eine durch Sauerstoffmangel verursachte Schädigung ist. Im Mausmodell wurde nachgewiesen, dass durch die gezielte Gabe von EPO die Nerventätigkeit im Hippocampus gesteigert wird und so verbesserte Lern- und Erinnerungsleistungen bei den Tieren zu beobachten sind, und dies unabhängig von den blutbildenden Eigenschaften des Hormons. In mehreren Tiermodellen des Hirninfarkts und des Sauerstoffmangels konnte ein schützender Effekt von EPO nachgewiesen werden. Diese Erkenntnisse könnten neue Therapieansätze für chronische Krankheiten (Multiple Sklerose, Schizophrenie) sowie akuten neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall) bieten (siehe hierzu Indikationen für die Therapie mit EPO). Bei der renalen Anämie wird den Patienten EPO meist begleitend zur Hämodialyse verabreicht. Eine US-amerikanischen Kurzzeitstudie ergab Hinweise darauf, dass es populationstypisch unterschiedliche Erfordernisse bei der Anwendung von EPO gibt. Dialysepatienten schwarzafrikanischer Abstammung benötigten in dieser Studie im Durchschnitt 12 % höhere EPO-Dosen als Weiße zur Anhebung des Hämoglobinspiegels in einen physiologischen Bereich. In einer weiteren, retrospektiven Studie wurde festgestellt, dass die Überlebensrate bei Dialysepatienten mit Niereninsuffizienz im Endstadium nach Verabreichung von EPO steigt, wenn diese Patienten in alpinen Höhenlagen leben. Vielfach kann die EPO-Therapie durch die gleichzeitige Verabreichung von Eisenpräparaten zur Blutbildung unterstützt werden. Der molekulare Pathomechanismus einer Tumoranämie, der sich durch die Zugabe von EPO beheben lässt, beruht auf einer gestörten Eisenverwertung. Da diese Mechanismen auch bei chronischen Infektionen (etwa Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) oder Sepsis nachweisbar sind, wird der Einsatz von EPO als therapieunterstützende Maßnahme seit einigen Jahren in klinischen Studien untersucht. Ferner werden EPO-Therapieformen beim Fatigue-Syndrom, beim Myelodysplastischen Syndrom, bei der Aplastischen Anämie, Osteomyelofibrose und HIV-Infektionen diskutiert. Seine zytoprotektiven Eigenschaften in Zellkultur- und Tiermodellen machen EPO zudem zu einem interessanten Kandidaten für die Behandlung von akuten neurologischen Erkrankungen wie beispielsweise dem Schlaganfall. Während sich in Tiermodellen des Schlaganfalls sowie einer ersten Pilotstudie am Menschen vielversprechend waren, blieben die Ergebnisse einer großen randomisierten klinischen Studie zur Behandlung von Schlaganfallpatienten jedoch ernüchternd

56 Laut einer 2006 veröffentlichten Pilotstudie könnte EPO als Zusatztherapeutikum bei der Behandlung von schizophrenen Patienten möglicherweise eine leichte Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bewirken. Die Autoren nehmen an, dass der beobachtete Effekt auf den protektiven Eigenschaften von EPO gegenüber neurodegenerativen Mechanismen beruhen könnte, die Ergebnisse sind jedoch bisher nicht durch weitere Forschungsgruppen bestätigt worden. In einer weiteren, neuropsychologischen Einzelstudie wurden stimmungsaufhellende Effekte bei gleichzeitiger Verbesserung kognitiver Fähigkeiten durch Verabreichung von EPO bei Patienten mit Angstzuständen und Depression beobachtet. Basierend auf experimentellen Arbeiten und kleinen klinischen Studien ist auch eine Rolle für die Behandlung chronischer Erkrankungen des zentralen Nervensystems postuliert worden. So wurde basierend auf einer an acht Patienten durchgeführten Studie spekuliert, ob hochdosiertes EPO möglicherweise bei der Symptombehandlung von chronisch fortschreitender Multipler Sklerose sein könnte. In einer an 12 Patienten mit Friedreich-Ataxie durchgeführten Studie wurde nach EPO-Gabe eine Reduktion der lymphozytären Frataxinkonzentrationen beobachtet. Im Mausmodell zeigte EPO eine verzögernde Wirkung bei der Entstehung der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS). Im Rattenmodell befördert EPO offenbar das axonale Wachstum durchtrennter Nervenfasern Die zytoprotektiven Eigenschaften von EPO sind nicht allein auf neuronales Gewebe beschränkt. Auch Herzmuskelzellen sind nach einer Behandlung mit EPO deutlich unempfindlicher gegenüber ansonsten letalen Stressfaktoren, wie sie z. B. bei einem Herzinfarkt durch eine mangelhafte Sauerstoffversorgung (Hypoxie) auftreten. Somit könnte EPO bei entsprechenden Risikopatienten vorbeugend verabreicht werden. Doch auch noch nach Auftreten eines ischämischen Infarktes kann die Anwendung von EPO hilfreich sein, da die Herzmuskelzellen bei der Reperfusion des Organs vor der sonst üblichen weiteren Schädigung bewahrt werden Von den gegenwärtig klinisch eingesetzten Wachstumsfaktoren besitzt EPO das größte Indikationsspektrum. Die klassische EPO-Therapie zielt darauf ab, die Bildung roter Blutkörperchen bei Patienten mit renaler Anämie, Tumoranämie und Anämien als Folge von Chemotherapien in Gang zu setzen oder zu unterstützen. Zudem gilt mittlerweile als gesichert, dass die Ansprechrate von hypoxischen Tumoren auf eine Radio- oder Chemotherapie durch die Zunahme der Tumoroxygenierung nach EPO-Applikation gesteigert werden kann. Da EPO-Rezeptoren auf der Oberfläche verschiedenster Tumorzellen gebildet werden, besteht grundlegend die Möglichkeit, dass die Verabreichung von EPO-Präparaten das Wachstum von Malignomen jeglicher Art stimulieren kann. Je mehr rote Blutkörperchen dem menschlichen Blutkreislauf zur Verfügung stehen, desto leistungsfähiger arbeitet der gesamte Organismus, weil den Zellen entsprechend viel Sauerstoff zur Verfügung steht. Aus diesem Grund wird EPO bereits etwa seit Ende der 1980er Jahre zum Zweck der Leistungssteigerung missbraucht. Vor allem Ausdauersportler profitieren von der Wirkung; durch den erhöhten Anteil an Erythrozyten im Blut steigt allerdings die Gefahr von Blutgerinnseln Gastrin oder Polypeptid 101 (PP 101) ist ein Peptidhormon des Magen-Darm-Traktes und übt neben anderen Wirkungen wie z. B. die Erhöhung des Kardiasphinkter Tonus den stärksten Reiz für die Produktion von Magensäure aus. Strukturell ist es eng verwandt mit Cholecystokinin. Das Gastrin wird in den G-Zellen im Antrum des Magens und im Duodenum gebildet und von dort über Blutgefäße zu seinen Wirkorten transportiert. Selten kann eine vermehrte Gastrinproduktion durch einen hormonproduzierenden Tumor, ein sogenanntes Gastrinom, vorkommen. Die Sekretion von Gastrin wird stimuliert durch: * die Dehnung des Magens * Proteine und Peptide in der Nahrung * Reizung des Nervus vagus und die darauf folgende Ausschüttung von GRP (Gastrin Releasing Peptid) und Acetylcholin (somit auch durch Konsum von Nikotin) * Alkohol, Coffein, nicht durch andere Methylxanthine Die Sekretion wird gehemmt durch:

57 * ph -Wert unter 3 * VIP (vasoaktives intestinales Peptid) * Somatostatin * Sekretin * GIP (Gastrin Inhibiting Peptid) * Neurotensin Gastrin wirkt vor allem auf den Magen. Es stimuliert: * die glatte Muskulatur des Magens, * die Produktion von Pepsinogen (Proteinabbauprotein-Vorstufe) in den Hauptzellen des Magens, * die Salzsäure-Produktion der Belegzellen (Aktivierung der PLCβ) und * die Histamin-Produktion (Gewebshormon, hier zur Salzsäureproduktionsstimulation) der sog. ECL-Zelle(Enterochromaffine-like). Gastrin wirkt auch auf die Bauchspeicheldrüse, es stimuliert dort die Ausschüttung von Insulin (Blutzuckersenker), Glukagon (Blutzuckersteigerer) und Somatostatin (Gastrin- und Pepsin-Hemmer) Insulin ist ein für alle Wirbeltiere lebenswichtiges Proteohormon, das in den β-zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Diese spezialisierten Zellen befinden sich nur in den Langerhans-Inseln. Von diesen Inseln leitet sich auch der Name Insulin ab (lat. insula). Die Regulation der Konzentration von Glukose im Blut erfolgt durch einen Regelkreis aus zwei Hormonen, die abhängig von der Blutzuckerkonzentration ausgeschüttet werden. Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senken kann. Sein Gegenspieler ist das Glucagon, dessen Hauptaufgabe es ist, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Auch Adrenalin, Kortisol und Schilddrüsenhormone haben blutzuckersteigernde Wirkungen. Der Blutzuckerspiegel steigt vor allem nach der Aufnahme kohlenhydratreicher Nahrung an. Als Reaktion darauf wird von den β-zellen Insulin ins Blut ausgeschüttet. Die Hauptwirkung des Insulins für die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration ist seine Schlüsselfunktion für den Transport von Glukose aus dem Blutplasma und aus der Gewebsflüssigkeit in das Zellinnere. Vor allem die Leber- und Muskelzellen können in kurzer Zeit große Mengen von Glukose aufnehmen und sie in der Folge entweder in Form von Glykogen speichern oder in Energie umwandeln (siehe Glykolyse). Auch auf andere Arten von Zellen wirkt Insulin, es hat Einfluss auf den Fett- und Aminosäurestoffwechsel sowie auf den Kaliumhaushalt. Insulin spielt eine wesentliche Rolle bei: * Diabetes mellitus * Insulinresistenz * Metabolisches Syndrom * Hyperinsulinismus * Insulinom Der wichtigste direkte Reiz zur Ausschüttung des Insulins aus der β-zelle ist ein steigender Blutzuckerspiegel (ab ca. 5 mmol Glucose/l Blut). Daneben wirkt die Anwesenheit verschiedener Aminosäuren, freier Fettsäuren und einiger Hormone stimulierend auf die Insulinfreisetzung. Durch die Hormone Gastrin, Sekretin, GIP und GLP-1 wird die β-zelle ebenfalls angeregt, Insulin auszuschütten; sie sind sogar für den Großteil der Insulinausschüttung nach Nahrungsaufnahme verantwortlich. Siehe Inkretin-Effekt. Die Insulinausschüttung erfolgt oszillierend. Alle drei bis sechs Minuten wird Insulin in die Blutbahn abgegeben. Nach der Nahrungsaufnahme ist bei Stoffwechselgesunden ein biphasischer Verlauf der Insulinsekretion feststellbar: Der erste Insulinpeak hat seine Spitze nach drei bis fünf Minuten und dauert nur ca. zehn Minuten. Danach schließt sich eine zweite Phase an, die so lange anhält, wie eine Hyperglykämie besteht. Die erste Phase besteht aus den gespeicherten Insulinmolekülen, die zweite Phase vor allem aus neu gebildetem Insulin

58 Letztlich löst die Bindung von Insulin an seinen Rezeptor eine Reihe von Kinase-Kaskaden (Kaskade von Phosphorylierungsreaktionen) aus, die durch Signalwege beschrieben werden können. Diese Signalwege bewirken ein Sinken des Blutglucosespiegels durch * Förderung der Glucose-Aufnahme (GLUT4-Translokation zur Zelloberfläche) * Förderung der Glucose-Speicherung (Glykogen-Synthese) in der Leber und den Muskeln Dieses Signal wird durch Anschalten Glucose-verbrauchender Wege unterstützt. Weitere unterstützende Maßnahmen bestehen im Abschalten Glucose-liefernder Wege, so zum Beispiel durch Abbau des second messenger camp über eine Phosphodiesterase. Insulin erhöht in der Muskulatur und im Fettgewebe die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Zellmembran für Glucose. Dabei ist zu beachten, dass nicht die Membran selbst permeabler wird, sondern dass vermehrt Carrier-Proteine für Glucose aktiviert werden. Dieses Carrier- Protein ist GLUT4, ein hochaffiner, insulinabhängiger Glucose-Transporter, welcher die Glucose durch erleichterte Diffusion (passiver Transport) in die Zelle transportiert. Folgende physikalische Eigenschaften sind für GLUT4 relevant: sättigbar, nicht aktivierbar bzw. inaktivierbar, d.h. Regulation nur durch insulinabhängigen Einbau bzw. Ausbau. Nervenzellen (und Erythrozyten) nehmen Glucose insulinunabhängig auf. Deshalb nehmen die insulinabhängigen Zellen bei einem erhöhten Insulinspiegel mehr Glucose auf, und für die insulinunabhängigen bleibt weniger übrig. Im Allgemeinen besteht bei Hypoglykämie die Gefahr, dass das auf Glucose angewiesene Nervensystem geschädigt wird. Beachtenswert ist der Effekt, dass Insulin, verabreicht als Nasenspray in direktem Kontakt mit dem ZNS, die Alzheimer-Krankheit positiv beeinflusst. Insulin hemmt die Lipolyse im Fettgewebe und somit den Abbau von Fett. Ein Insulinmangel führt daher zu einer gesteigerten Lipolyse mit Bildung von Ketokörpern und einer daraus resultierenden Ketoazidose. Eine weitere zentrale Funktion des Peptidhormons Insulin besteht in der Regulation von Zellwachstum und Proliferation durch die Aktivierung der Transkription von Genen, die für Kontrolle und Ablauf des Zellzyklus von großer Bedeutung sind. Diese Insulinwirkung ist bei Diskursen über Insulinpräparate ein Thema. Höhere Insulinspiegel haben einen leicht steigernden Einfluss auf die Aufnahme von Tryptophan ins Gehirn. Fällt der Blutzuckerspiegel im Körper unter einen Wert von 80 mg/dl ab, wird die Insulinproduktion bereits stark reduziert. Sinkt der Blutzucker weiter ab, treten verschiedene Gegenspieler des Insulins auf: * Glucagon * Adrenalin * Kortisol * Somatostatin Insulin steht auf der Liste der verbotenen Doping-Substanzen, da es in mehreren Bereichen missbraucht wird. Da Insulin der durch Somatotropin verringerten Glukoseaufnahme in die Muskelzellen entgegen wirkt, wird es oft zur Kompensation dieser unerwünschten Nebenwirkung verwendet (siehe auch Anabolikum). Andere Anwendungen sind die Förderung der Füllung der Glykogenspeicher bei Ausdauersportlern und die Unterstützung des Aufbaus von Muskelmasse Glucagon ist ein Peptidhormon, dessen Hauptaufgabe die Erhöhung des Blutzuckerspiegels ist. Es wird aus den Vorstufen Präglucagon und Präproglucagon in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse (α-inselzellen) gebildet. Bei Blutzuckerabfall, aber auch nach einer proteinreichen Mahlzeit wird Glucagon von der Bauchspeicheldrüse in die Blutbahn abgegeben und dort frei transportiert. Dieses Hormon ist in seiner Wirkung auf den Glucose-, Protein- und Fettsäurestoffwechsel ein Gegenspieler des Insulins. Glucagon wird von der Leber aufgenommen und durch Spaltung inaktiviert. Glucagon ist der Gegenspieler zu Insulin. Während Insulin die Glykogensynthese fördert, resultiert die Freisetzung von Glucagon in einem Abbau von Glykogen. Durch camp werden die Enzyme für den Glucose- und Fettstoffwechsel aktiviert. Bei normaler Ernährung bleibt die Sekretion von Glucagon im Vergleich zu der von Insulin relativ konstant. Die Stimuli für eine erhöhte Ausschüttung sind hauptsächlich Hypoglykämie

59 (Blutzuckerabfall), proteinreiche Mahlzeiten, Infusion von Aminosäuren (z.b. Arginin, Alanin), länger dauernde starke körperliche Arbeit und Stress. Bei Hypoglykämie kann die Glucagonsekretion auf das bis zu Vierfache gesteigert werden. Stimulation erfolgt durch Vagusreiz, Mahlzeiten und durch α-adrenorezeptoren. Seine Freisetzung wird von Insulin, Somatostatin und GLP-1 gehemmt. Glucagon wird zur Ruhigstellung des Darmes eingesetzt und wird in dieser Funktion auch als intravenös zu verabreichendes Medikament verwendet. Als Antidot bei Vergiftungen mit Betablockern und Calciumkanalblockern wird der Wirkstoff ebenfalls angewendet. Es wird auch beim Magenröntgen verwendet, um die Schleimhaut besser beurteilen zu können. Außerdem besitzen viele Typ-1-Diabetiker ein Notfall-Set mit Glucagon und einem Lösungsmittel, das bei einer schweren Hypoglykämie mit Bewusstlosigkeit nach Auflösung der Pulversubstanz von einem eingewiesenen Helfer subkutan oder intramuskulär gespritzt wird und über den oben beschriebenen Wirkungsmechanismus eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels erreichen soll Wachstumshormon (WH), Growth Hormone (GH) oder Somatropin ist ein Proteohormon, das als Wachstumshormon im menschlichen und tierischen Organismus vorkommt. Das Somatropin wird in den α-zellen des Hypophysenvorderlappens gebildet. Seine Ausschüttung wird durch den Hypothalamus mit seinem Somatropin-releasing-Faktor (SRF, GHRH Growth-Hormone-Releasing-Hormon, GRF, Somatoliberin) und dem Somatostatin reguliert. Während des Schlafes wird am meisten Somatropin produziert. Die Pubertät ist das Lebensalter mit einer ausgeprägten Somatropin-Produktion. Jeder andere energieverbrauchende Prozess (körperliche Aktivität, psychischer Stress, Hungern) stellt einen Sekretionsstimulus für die Ausschüttung von Somatropin dar. Negativ reguliert wird Somatropin durch das Somatostatin, ein Inhibiting-Hormon (Growth-Hormone- Inhibiting-Hormone, GHIH), das im Pankreas und Hypothalamus gebildet wird. Somatropin ist das quantitativ bedeutsamste Hormon der Hypophyse. Es macht etwa zehn Gewichtsprozent der getrockneten Drüse aus. Somatropin ist essentiell für ein normales Wachstum. Bei einer verminderten Produktion oder einem verminderten Ansprechen der Zellen auf Somatropin kommt es zu einem Minderwuchs. Bei einer Überproduktion resultiert ein Riesenwuchs oder eine Akromegalie (übermäßiges Wachstum an den noch nicht verknöcherten Zonen in den Akren wie Nase, Kinn, Finger und dem Schädelknochen sowie bei allen Weichteilen (z.b. Kardiomegalie)). Im Erwachsenenalter führt ein Mangel an Somatropin zu vielfältigen Symptomen: * Erhöhte Körperfettmasse (hauptsächlich Viszeralfett) * Reduzierte Muskelmasse * Reduzierte Knochenmineraldichte * Erhöhtes kardiovaskuläres Risikoprofil * Verringerte Lebensqualität * Vermehrte Inanspruchnahme medizinischer Leistungen Diese Symptome gehen einher mit einer verminderten Lebenserwartung. Somatropin wirkt indirekt, indem es an den Somatropin-Rezeptor bindet, der ein Transkriptionsfaktor ist und die Expression des Proteins Insulinähnlicher Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) erhöht. Dieses wiederum bindet an seinen Rezeptor (IGF1R), der ebenso ein Transkriptionsfaktor ist und die Produktion einer Vielzahl von anderen Proteinen steuert. Ist der Somatropin-Rezeptor durch Mutationen verändert, sprechen die Zellen nicht oder vermindert auf Somatropin an, was als Somatropin-Resistenz oder Laron-Syndrom bezeichnet wird. Genauer betrachtet wirkt Somatropin vor allem an folgenden Organen: * Muskel, Leber (über IGF1) * Knochen, Niere (über EGF) * Knorpel (über IbFGF) Anabol wirkt es vor allem an Muskel, Leber, Knochen. Das heißt, es führt an diesen Organen zu einer vermehrten Aminosäureaufnahme und -verwertung. Außerdem erhöht Somatropin

60 den Blutzuckerspiegel (durch Glykogenolyse) und wirkt auf die Fettzellen lipolytisch, das heißt fettabbauend. Synthetisches Somatropin wird als Anti-Aging -Mittel verwendet, wobei es keine Belege für einen Langzeitnutzen gibt. Häufig missbräuchlich angewendet wird es aufgrund seiner muskelbildenden Eigenschaften auch im Bodybuilding und anderen Sportarten. Zu diesem Zweck wird es teilweise auch mit Testosteron, Insulin, Trenbolon und dem Schilddrüsenhormon Triiodthyronin (T3) kombiniert. Mittlerweile sind aber auch schon gefährliche Totalfälschungen von angeblich Somatropin-haltigen Arzneimitteln aufgetaucht, die für die Verwendung in der Bodybuilder-Szene bestimmt waren. In der Doping-Szene gilt Somatropin allgemein hin als teure Wunderwaffe. Die Anwendung von Somatropin bei Menschen ohne vorliegenden Mangel führt zu Akromegalie mit schwersten Nebenwirkungen, die oft irreversibel sind Melatonin ist ein Hormon, das von den Pinealozyten in der Zirbeldrüse (Epiphyse) einem Teil des Zwischenhirns aus Serotonin produziert wird und den Tag-Nacht- Rhythmus des menschlichen Körpers steuert. Melatonin ist ein Metabolit des Tryptophanstoffwechsels. Es wird im Darm und in der Netzhaut des Auges gebildet und in der Zirbeldrüse unter dem Einfluss von Dunkelheit freigesetzt. Melatoninkonzentrationen steigen in der Nacht um den Faktor zehn an, das Maximum wird gegen drei Uhr morgens erreicht mit einer jahreszeitlich wechselnden Rhythmik. Die Sekretion wird durch Tageslicht gebremst. Die Bedeutung des Melatonins bei Jet-Lag und Schichtarbeit ist allgemein anerkannt, eine Anwendung von Melatonin ist in diesem Zusammenhang umstritten. Durch Koordinierung der circadian-rhythmischen Vorgänge im Körper entfaltet es seine Wirkung als Zeitgeber. Die Melatonin-induzierte Tiefschlafphase stimuliert die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatotropin. Entsprechende chronische Störungen führen zur vorzeitigen Somatopause. Weitere wichtige Melatonineffekte liegen in seiner Wirkung als Antioxidans, die jedoch nicht therapeutisch genutzt werden kann. Wichtig ist auch die antigonadotrope Wirkung (Verkleinerung der Geschlechtsdrüsen) sowie das Herunterregeln vieler biologischer und oxidativer Prozesse, darauf ist insbesondere bei der Einnahme von Melatonin zu achten. Besonders eine Verringerung (aber auch eine Erhöhung) des Melatoninspiegels im Blut bewirkt Schlafstörungen oder Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Im Winter, wenn das Tageslicht nur wenige Stunden vorhält, bleibt der Melatoninspiegel auch tagsüber erhöht. Als Folge davon können Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen auftreten. Als Gegenmaßnahme wird empfohlen, die kurze Phase von Tageslicht für Spaziergänge zu nutzen. Alternativ kommt auch eine Lichttherapie in Frage. Ein zu niedriger Melatoninspiegel kann mit Schlafstörungen einhergehen. Mit zunehmendem Alter produziert der Körper weniger Melatonin, die durchschnittliche Schlafdauer nimmt ab und Schlafprobleme treten gehäuft auf. Auch bei Schichtarbeit und bei Fernreisen (Jetlag) kann der Melatoninhaushalt durch die Zeitumstellung gestört werden. Erholsamer Schlaf ist wichtig für ein funktionierendes Gedächtnis. Einer der Gründe dafür könnte der Einfluss von Melatonin auf den Hippocampus sein. Diese Region im Gehirn ist wichtig für das Lernen und Erinnern. Durch die Wirkung von Melatonin ist die neurophysiologische Grundlage von Lernen und Gedächtnis, die synaptische Plastizität, einem deutlichen Tag-Nacht-Rhythmus unterworfen. Melatonin-Präparate sind in Kanada und den USA frei verkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel wurde in Kalifornien mehr Geld für Melatonin-Präparate ausgegeben als für Aspirin. In den USA werden unterschiedliche Heilwirkungen beworben: * Prophylaxe der Migräne; * Anregung des Haarwuchses. * Abfangen freier Radikale und als Folge der nachgewiesenen antioxidativen Fähigkeiten: * eine Verlangsamung des Alterns * Bekämpfen oder Vorbeugen von Krebs; * Vermeidung von Arteriosklerose, Schlaganfällen, Herzinfarkten; Auch in Kanada sind Melatonin-Präparate als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich

61 34. Serotonin, auch 5-Hydroxytryptamin (5-HT) oder Enteramin, ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor. Der Name dieses biogenen Amins leitet sich von seiner Wirkung auf den Blutdruck ab: Serotonin ist eine Komponente des Serums, die den Tonus (Spannung) der Blutgefäße reguliert. Es wirkt außerdem auf die Magen-Darm-Tätigkeit und die Signalübertragung im Zentralnervensystem. Im menschlichen Organismus kommt die größte Menge an Serotonin im Magen-Darm-Trakt vor. Hier werden etwa 95 % der gesamten Serotoninmenge des Körpers, die auf 10 mg geschätzt wird, gespeichert. Etwa 90 % des Serotonins des Magen-Darm-Trakts werden in den enterochromaffinen Zellen gespeichert, die übrigen 10 % sind in den Nervenzellen (Neuronen) des Darmnervensystems zu finden. Das Serotonin des Bluts ist fast ausschließlich auf die Thrombozyten (Blutplättchen) verteilt. Dieses Serotonin wird von den enterochromaffinen Zellen des Magen-Darm-Trakts produziert und nach Abgabe in das Blut von den Thrombozyten aufgenommen. Auch basophile Granulozyten und Mastzellen können, zumindest bei Nagetieren, Serotonin speichern und freisetzen. Im Zentralnervensystem befindet sich Serotonin insbesondere in den Neuronen der Raphe- Kerne. Eine pathologisch vermehrte Produktion, Speicherung und Freisetzung von Serotonin kann häufig bei neuroendokrinen Tumoren des Magen-Darm-Trakts, den Karzinoiden, beobachtet werden und ist für deren charakteristische Begleitsymptomatik verantwortlich. Nach oraler Gabe wird Serotonin zu etwa 75% in den Blutkreislauf aufgenommen und später nach Verstoffwechslung über den Urin ausgeschieden. Ähnliche Werte werden für die Aufnahme von Serotonin aus Lebensmitteln wie Bananen gefunden. Beim Menschen und bei Tieren wird Serotonin aus der Aminosäure L-Tryptophan in einer Zwei-Schritt-Reaktion unter Beteiligung der Enzyme Tryptophanhydroxylase und Aromatische-L-Aminosäure-Decarboxylase aufgebaut. Der wichtigste Produktionsort sind die enterochromaffinen Zellen der Darmschleimhaut. Von hier aus wird das produzierte Serotonin über die Blutplättchen transportiert. Eine Passage der Blut-Hirn-Schranke ist jedoch nicht möglich, sodass Serotonin auch im Zentralnervensystem produziert werden muss. Den Stellenwert der neuronalen Serotoninproduktion zeigt die Anwesenheit einer zweiten paralogen Tryptophanhydroxylase im Gehirn, die bereits vor der Entwicklung der Wirbeltiere durch Genverdopplung aus der ersten Isoform hervorging. Im menschlichen Organismus besitzt Serotonin vielfältige Wirkungen insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System, den Magen-Darm-Trakt und das Nervensystem. Die Wirkungen von Serotonin auf das Herz-Kreislauf-System sind komplex und umfassen sowohl das Zusammenziehen (Kontraktion) als auch die Entspannung (Relaxation) der glatten Muskulatur von Blutgefäßen. Während in der Lunge und in den Nieren des Menschen die blutgefäßverengende Wirkung im Vordergrund steht, dominiert in der Skelettmuskulatur die blutgefäßerweiternde Wirkung. Eine Injektion von Serotonin in den Blutkreislauf verursacht eine triphasische Veränderung des Blutdrucks. Nach einem anfänglichen Blutdruckabfall kommt es nach wenigen Sekunden zu einem Blutdruckanstieg, um letztendlich in einer langanhaltenden Hypotonie zu enden. Serotonin hat sowohl mittelbare als auch unmittelbare Auswirkungen auf die Blutgerinnung. Die Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, deren Zusammenballung (Aggregation) wichtig für die Blutgerinnung ist, dienen nicht nur der Speicherung und Freisetzung von Serotonin, sondern tragen selbst Serotoninrezeptoren des Typs 5-HT2A. Dank dieser führt Serotonin zu einer Entleerung der Granula der Thrombozyten und verstärkt die durch andere Botenstoffe wie beispielsweise Adenosindiphosphat oder Thrombin hervorgerufene Thrombozytenaggregation. In kleineren Blutgefäßen trägt es zudem durch Vasokonstriktion und somit durch einen reduzierten Blutstrom zur Wundheilung bei. Im Magen-Darm-Trakt hat Serotonin verschiedene motorische und sensorische Funktionen. Dabei reagiert das Verdauungssystem einerseits auf Serotonin, das aus den enterochromaffinen Zellen freigesetzt wird, andererseits fungiert Serotonin als Neurotransmitter im Darmnervensystem. An der Vermittlung der Wirkung des Serotonins im Magen-Darm-Trakt sind insbesondere die Serotonin-Rezeptoren 5-HT3 und 5-HT4 beteiligt. Im menschlichen Auge reguliert Serotonin über eine Aktivierung verschiedener Serotoninrezeptoren den Augeninnendruck über Nerven, welche unter anderem Serotonin als Neurotransmitter nutzen. Als mögliche Mechanismen kommen eine Steuerung der Kammerwasserproduktion im Auge und eine Öffnung oder Schließung des 61

62 Pupillenverengermuskels Musculus sphincter pupillae in Frage. Auch eine Nebenwirkung sogenannter Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), das gehäufte Auftreten eines Glaukoms, kann mit einer Wirkung von Serotonin auf den Augeninnendruck erklärt werden Serotonin, das sich im Zentralnervensystem in den Somata (Zellkörper) serotoninerger Nervenbahnen in Raphe-Kernen befindet, deren Axone in alle Teile des Gehirns ausstrahlen, beeinflusst unmittelbar oder mittelbar fast alle Gehirnfunktionen. Zu den wichtigsten Funktionen des Serotonins im Gehirn, das die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann und daher vor Ort gebildet werden muss, zählen die Steuerung oder Beeinflussung der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung und -verarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion. Serotonin fungiert dabei einerseits als Neurotransmitter im synaptischen Spalt und wird andererseits diffus über freie Nervenendigungen ausgeschüttet. Zu den bekanntesten Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn, beispielsweise bedingt durch eine Überdosierung Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, führt zu Unruhe und Halluzination. Depressive Verstimmungen lassen sich neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin oder seiner Vorstufe, der Aminosäure Tryptophan, zurückführen. Auch Angst und impulsive Aggressionen können auf einen Serotoninmangel zurückgeführt werden. Serotonin führt über eine Stimulation bestimmter Regionen der Großhirnrinde, die für die emotionale Regulation verantwortlich sind, im Wesentlichen zu einer Hemmung der Impulsivität und des aggressiven Verhaltens. Hieran sind insbesondere Serotoninrezeptoren vom Typ 5-HT1A und 5-HT1B beteiligt. Für die euphorisierende und halluzinogene Wirkung von Serotoninagonisten wie beispielsweise LSD ist eine Aktivierung von 5-HT2A-Rezeptoren verantwortlich. Serotonin wird auf Grund seiner Wirkungen auf die Stimmungslage im Volksmund oft als Glückshormon bezeichnet. Ein Konsum serotoninreicher Genussmittel, wie beispielsweise Schokolade oder Bananen, führt jedoch nicht wegen des enthaltenen Serotonins zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung, da Serotonin nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Vielmehr bewirken die aufgenommenen Kohlenhydrate eine vermehrte Produktion und Ausschüttung von Neurotransmittern im Gehirn, die zu dieser Wirkung führen. Eine mögliche Rolle des Serotonins bei der Regulierung der Schlaf-Wach-Rhythmik ist seit den 1950er Jahren bekannt. Die Befunde zur Modulation der Schlaf-Wach-Rhythmik durch Serotonin waren lange Zeit teils widersprüchlich. Nach heutigem Kenntnisstand bewirkt Serotonin im Wesentlichen die Beförderung des Wachzustands. Dabei sind die serotoninhaltigen Neurone der Raphe-Kerne, welche mit dem suprachiasmatischen Kern (SCN) des Hypothalamus, dem Sitz der Hauptuhr der Säugetiere, verbunden sind, während des Wachzustands aktiv. Im Tiefschlaf hingegen reduzieren sie ihre Tätigkeit, und während des REM-Schlafs stellen sie diese praktisch ein. Zugleich steuert der suprachiasmatische Kern unter anderem die Produktion und Freisetzung des an der zeitlichen Steuerung des Schlafs beteiligten Hormons Melatonin aus der Zirbeldrüse. Serotonin ist ein Neurotransmitter, dessen Ausschüttung im Gehirn indirekt mit der Nahrung in Verbindung steht. Ein Faktor ist die Konzentration an freiem Tryptophan im Blutplasma. Kohlenhydratreiche Kost führt über eine Ausschüttung von Insulin zu einer Steigerung der Tryptophanaufnahme ins Gehirn, welche mit einer gesteigerten Serotoninsynthese assoziiert wird. Serotonin wird insbesondere mit einer appetithemmenden Wirkung in Verbindung gebracht. Bei übergewichtigen Menschen sind der Tryptophanspiegel im Blutplasma und der Serotoninspiegel im Gehirn verringert. Arzneistoffe, welche, wie die selektiven Serotonin- Wiederaufnahmehemmer, die Serotoninkonzentration im Gehirn erhöhen, führen zu einer Appetitlosigkeit als Nebenwirkung. Serotonin, das beispielsweise aus verletzten Nervenzellen freigesetzt wird, ist ein direkter Aktivator eines Schmerzreizes. Von größerer Bedeutung ist die Wirkung von Serotonin, über absteigende serotoninerge Neurone in das Hinterhorn des Rückenmarks Schmerzreize zu verstärken oder abzuschwächen. Serotonin, das unter anderem zum Zeitpunkt der Ejakulation in den Hypothalamus ausgeschüttet wird, zeigt primär eine hemmende Wirkung auf das Sexualverhalten und die Sexualfunktionen. Serotonin fungiert dabei als Gegenspieler des Dopamins. Arzneistoffe, welche wie die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer die Serotoninkonzentration im 62

63 Gehirn erhöhen, können neben einer Reduktion des Sexualbedürfnisses beim Mann insbesondere zu einer eingeschränkten Fähigkeit zur Erektion oder zu einer Hemmung der Ejakulation führen. Eine gestörte Serotoninproduktion führt im Experiment mit Mäusen zu bisexuellem Sexualverhalten, das sich durch Serotoningaben in heterosexuelles zurückführen lässt. Serotonin ist im Zentralnervensystem an der Regulation der Körpertemperatur beteiligt. Je nach involviertem Gehirnareal und je nach beteiligten Rezeptoren führt Serotonin zu einem Anstieg (Hyperthermie) oder einer Absenkung der Körpertemperatur (Hypothermie). Die hypotherme Wirkung des Serotonins wird insbesondere mit einer Aktivierung von Serotoninrezeptoren des Subtyps 5-HT7 in Verbindung gebracht. Serotonin spielt häufig bei neuroendokrinen Tumoren, das heißt bei gut- oder bösartigen Tumoren mit Eigenschaften von Nervenzellen (Neurone) und hormonproduzierenden (endokrinen) Drüsen, eine zentrale Rolle. Das Karzinoid, eine Sammelbezeichnung für neuroendokrine Tumoren des Magen-Darm-Trakts, ist durch die Überproduktion von Gewebshormonen, insbesondere Serotonin, geprägt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Tumoren sind die charakteristischen Symptome des Karzinoids nicht auf eine Verdrängung von gesundem Gewebe, sondern insbesondere auf die Wirkungen des erhöhten Serotoninspiegels zurückzuführen. Ein erster Hinweis auf eine karzinoidbedingte Erhöhung des Serotoninspiegels im Magen-Darm-Trakt sind anhaltende Durchfälle und Bauchkrämpfe. Bei einer erhöhten Serotonin-Produktion außerhalb des Magen-Darm-Trakts, beispielsweise nach Metastasierung, sind systemische Serotonin-Wirkungen, wie das Flush-Syndrom, zu beobachten. Ist der Serotoninspiegel Karzinoid-bedingt über eine längere Zeit erhöht, treten als Folge der hypertrophischen Wirkung des Serotonins Fibrosen, insbesondere der Trikuspidalklappen und Pulmonalklappen des Herzes, auf. Störungen des Serotonin-Systems werden als eine mögliche Ursache für die Entstehung der seltenen pulmonal-arteriellen Hypertonie betrachtet. Arzneistoffe, die den Serotonintransporter hemmen und die freie Serotoninkonzentration erhöhen, können die Entstehung einer pulmonalen Hypertonie begünstigen. Ein Polymorphismus des Serotonintransporter-Gens und eine Mutation des Serotoninrezeptors 5-HT2B wurden als weitere mögliche Ursachen einer pulmonale Hypertonie gefunden. Neben anderen Neurotransmittern spielt Serotonin eine zentrale Rolle in der Pathophysiologie der Migräne. Im Vorfeld einer Migräne und während einer Migräneattacke können charakteristische Schwankungen des Serotoninspiegels beobachtet werden. Ein niedriger Serotoninspiegel in den betreffenden Gehirnarealen wird dabei mit einer Ausbreitung sogenannter trigeminovaskulärer Schmerzreize als Ursache der Migräne in Verbindung gebracht stellten zeitgleich Alec Coppen, Izyaslav Lapin und Gregory Oxenkrug die Hypothese auf, dass ein Mangel an Serotonin ursächlich für die Entstehung von Depressionen sei. Sie basiert auf früheren Beobachtungen, dass die Konzentration des Serotonin-Abbauprodukts 5-Hydroxyindolylessigsäure in der Gehirnflüssigkeit bei depressiven Patienten reduziert sei. Eine klare Korrelation zwischen 5-Hydroxyindolylessigsäure-Konzentration und dem Schweregrad einer Depression besteht dennoch nicht, da die Konzentration des Metaboliten nur ein indirektes Maß für die Serotonin-Konzentration ist. Beobachtungen nach einem pharmakologisch induzierten Serotoninmangel oder der Anwendung von Serotoninwiederaufnahmehemmern stützen die Serotonin-Hypothese der Depression. Nach der Beobachtung, dass bei depressiven Patienten die Aufnahmefähigkeit von Serotonin in Blutplättchen und in das Gehirn reduziert ist, wurde der Serotonintransporter und ein genetischer Polymorphismus der Promotorregion seines Gens (5-HTTLPR) als ein Vulnerabilitätsfaktor für das Auftreten einer Depression vermutet. Da die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen über die Beteiligung von Serotonin zum Teil widersprüchlich sind, ist die Serotonin-Hypothese der Depression nicht unumstritten. Serotonin selbst findet keine therapeutische Anwendung. Demgegenüber werden Arzneistoffe, welche die Freisetzung, die Wirkung, die Wiederaufnahme und den Abbau von Serotonin beeinflussen, in vielfältiger Weise zur Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten eingesetzt. Das mengenmäßig größte Einsatzgebiet von Arzneistoffen mit einer Wirkung auf das Serotonin-System sind psychische Erkrankungen. Antidepressiva, Neuroleptika, Hypnotika (Schlafmittel), Tranquillanzien, Appetitzügler, Migränetherapeutika, 63

64 Antihypertensiva (Blutdrucksenker), Blutgerinnungshemmer, Antiemetika zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, die Darmmotilität anregende Prokinetika Oxytocin hat eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen. Das Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone wird im Nucleus paraventricularis und zu einem geringen Teil im Nucleus supraopticus (beides Kerngebiete im Hypothalamus) gebildet. Von hier wird Oxytocin über Axone zum Hinterlappen (Neurohypophyse) der Hypophyse (deutsch: Hirnanhangdrüse) transportiert, zwischengespeichert und bei Bedarf abgegeben. Heute ist bekannt, dass Oxytocin sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter wirkt. Die Bandbreite seiner Wirkung ist daher größer als ursprünglich angenommen. Die Ausschüttung von Oxytocin wird durch jede Art angenehmen Hautkontakt mit veranlasst. Beim Stillen durch den Saugimpuls des Säuglings, ferner durch Wärme und Massieren. Auch die Aktivität neuronaler Netzwerke des Gehirns, v. a. des Stammhirns regt diese Ausschüttung an. Die Vorgänge im Stammhirn haben die urzeitlich entstandene Aufgabe Angst- und Fluchtverhalten zu steuern. Hier ist z.b. die Amygdala zu nennen, aber auch andere Neuronenverbände im Stammhirn, die den Herzkreislauf kontrollieren. Das Oxytocin spielt so eine wichtige Rolle bei der Stressregulierung. Oxytocin-Rezeptoren befinden sich in verschiedenen Körpergewebearten, unter anderem in den Myoepithelzellen der Milchdrüsen, den Geweben der Geschlechtsorgane, der Nieren, des Herzens, des Thymus, der Bauchspeicheldrüse und in Fettzellen. Oxytocin bewirkt eine Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur (Myometrium) und löst damit die Wehen während der Geburt aus. Es wird im Rahmen der klinischen Geburtshilfe als Medikament in Tablettenform, als Nasenspray oder intravenös (sog. Wehentropf ) eingesetzt. Weiterhin löst Oxytocin Nachwehen aus. Nachwehen sind Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur, die unmittelbar nach der Geburt der Blutstillung und später der Rückbildung (Involution) des Uterus dienen. Darüber hinaus verursacht es die Milchejektion (Entleerung der Drüsenbläschen) durch Stimulation der sogenannten myoepithelialen Zellen der Milchdrüse. Oxytocin verringert den Blutdruck und den Kortisolspiegel, wirkt sedierend und kann zu Gewichtszunahme und verbesserter Wundheilung führen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Oxytocin durch Einwirkung auf die sogenannte HPA-Achse (hypothalamicpituitary-adrenocortical axis) die Auswirkung von Stress verringert. Aufgrund seiner weitgehend homologen Struktur zu Adiuretin kann Oxytocin in hohen Dosen dessen Wirkung haben. Es bestehen Hinweise, dass Oxytocin regulierend auf das Wachstum neoplastischer Zellen einwirkt. Oxytocin spielt perinatal eine wesentliche Rolle; so ist ein Anstieg der Dichte von Oxytocinrezeptoren im Gewebe des Uterus kurz vor dem Einsetzen von Geburtswehen zu beobachten. Der Reflex der Milchejektion einer stillenden Mutter wird von der Oxytocinkonzentration gesteuert. Bereits wenn sie den Säugling schreien hört oder an das Stillen denkt, erfolgt eine Ausschüttung von Oxytocin. Das Neuropeptid erhöht nicht nur den Milchfluss beim Saugen des Säuglings, sondern beeinflusst zusammen mit dem Rückgang des Stress-Hormons Cortisol die Stimmung der Mutter: Es verschafft angenehme, manchmal sogar lustvolle Gefühle. ( ) Diese emotionale Wirkung schafft vor allem eines: Sie verstärkt die emotionale Bindung der Mutter an das Kind. In der neurochemischen Forschung wird Oxytocin beim Menschen mit psychischen Zuständen wie Liebe, Vertrauen und Ruhe in Zusammenhang gebracht. Diese Annahmen beruhen auf Experimenten, wie sie von Michael Kosfeld an der Universität Zürich durchgeführt wurden. Kosfeld ließ Probanden ein Investorenspiel mit echten Geldgewinnen durchführen, wobei bei einem Teil der Testpersonen durch ein Nasenspray ein erhöhter Oxytocinspiegel erzeugt wurde. Es zeigte sich, dass die Personen mit einem erhöhten Oxytocinspiegel mehr Vertrauen ihren Spielpartnern gegenüber an den Tag legten. Die Arbeitsgruppe von Beate Ditzen erforschte den Einfluss von Oxytocin, indem sie Ehepartner dazu aufforderte, ein Thema zu diskutieren, über das sie sich häufig streiten. Die Ergebnisse

65 der Studie legen eine beruhigende und deeskalierende Wirkung des Neuropeptids nahe. Die Arbeitsgruppe von Carsten K. W. De Dreu brachte Oxytocin beim Menschen aber auch mit defensiver Aggression gegenüber Außenseitern, einer Handlungsausrichtung zum Vorteil der In-Group (engl.: in-group favoritism) und einer Änderung des Allianzverhaltens in Zusammenhang. Die sexuell stimulierende Wirkung von Oxytocin ist bei Tieren wiederholt beschrieben worden, eine luststeigernde Wirkung wurde aber auch beim Menschen sowohl für Männer als auch für Frauen nachgewiesen. Die beim Orgasmus freigesetzten hohen Oxytocindosen bewirken danach eine Phase der Entspannung und Müdigkeit. Auf jeden Fall ist es vermutlich am Gefühl der engen persönlichen Verbundenheit nach einer befriedigenden sexuellen Begegnung beteiligt, so ähnlich wie es die Bindung zwischen der stillenden Mutter und ihrem Säugling verstärkt. Zudem bewirkt die moderate Ausübung taktiler Reizung auf das Hautorgan in rhythmischen Abständen, mit anderen Worten: das Streicheln eine Freisetzung von Oxytocin und führt zu einer Beruhigung und einem Wohlgefühl, das die Bindung der beteiligten Personen verstärkt. Oxytocin wird bei angenehmen Körperkontakten wie Umarmungen und Zärtlichkeiten sowie Massagen ausgeschüttet, ebenso beim Singen. Forschungen deuten darauf hin, dass eine Freisetzung von Oxytocin durch angenehme Sinneswahrnehmungen wie Berührungen und Wärme, durch Nahrungsaufnahme, durch Geruchs-, Klang- und Lichtstimulation sowie durch rein psychologische Mechanismen ausgelöst werden kann, insbesondere infolge einer entsprechenden Konditionierung; im Gehirn wird es zudem bei Stress freigesetzt. Die Forschungsergebnisse haben dazu geführt, dass Oxytocin in der Öffentlichkeit gelegentlich als Orgasmushormon, Kuschelhormon oder Treuehormon diskutiert wird. Tatsächlich ist die Signifikanz von Oxytocin für Fühlen und Handeln in zahlreichen Studien bestätigt, allerdings ist zu beachten, dass psychische Zustände wie zum Beispiel Liebe keinen einheitlichen biologischen Phänomenen entsprechen. Die vielfältigen Auslöser für eine Oxytocin-Ausschüttung werden als mögliche Erklärungen für die Wirkungsweise alternativer Heilmethoden wie Hypnotherapie und Meditation herangezogen. Oxytocin ist auch Gegenstand der Forschung in der Psychologie bei der Erforschung von Sozialphobien und verwandten Störungsbildern. Neuesten Ergebnissen zufolge könnte das Hormon auch gegen Schizophrenie und Autismus wirken und bei Patienten für mehr Vertrauen sorgen Prolaktin (PRL) auch laktotropes Hormon (LTH) oder Laktotropin genannt, ist ein Hormon, das in den laktotropen Zellen (azidophil, ca. 20 % der Adenohypophyse) im Hypophysenvorderlappen gebildet wird und vor allem für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft und für die Milchsekretion (Laktation) während der Stillzeit verantwortlich ist, und ferner psychologische Funktionen besitzt. Bei der Hündin ist Prolaktin in der zweiten Hälfte des Zyklus (auch in der Trächtigkeit) für den Erhalt des Gelbkörpers zuständig. Dieses Hormon stimuliert Wachstum und Differenzierung der Brustdrüse während der Schwangerschaft und führt zur Milchproduktion (Laktation) im Verlauf der Stillzeit bei Säugetieren. Prolaktin unterdrückt auch den Follikelsprung (Eisprung), da die pulsatile (nicht aber basale) Ausschüttung der dafür notwendigen Gonadotropine (LH und FSH) gehemmt wird. Beim Menschen ist diese erst seit den 1990er Jahren genauer erforschte schwangerschaftsverhütende Wirkung (Laktationsamenorrhö-Methode) abhängig von Dauer und Häufigkeit des Stillens. Prolaktin löst bei allen bislang darauf untersuchten Säugetierarten sowie auch bei vielen anderen Wirbeltieren Brutpflegeverhalten aus, und zwar sowohl bei Weibchen als auch bei Männchen, wenn sie an der Brutpflege beteiligt sind. Auch beim Menschen ist kurz vor der Geburt ihres Kindes beim Lebensgefährten einer Schwangeren ein Anstieg des Prolaktin- Spiegels festzustellen, allerdings ein deutlich niedrigerer als bei den Müttern. Die Ausschüttung von Prolaktin wird durch Botenstoffe aus dem Hypothalamus geregelt und erfolgt in einem (nicht sehr ausgeprägten) zirkadianen Tag-Nacht-Rhythmus vermehrt während der zweiten Nachthälfte. Die Prolaktinausschüttung unterliegt dabei einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Faktoren, wobei die Hemmung durch den Neuro

66 transmitter Dopamin (=Prolaktostatin) als wesentlicher Kontrollmechanismus gilt. Aus diesem Grund werden Dopaminagonisten (z.b. Mutterkornalkaloide) als Mittel der Wahl bei prolaktinproduzierenden Tumoren (siehe unten) eingesetzt, da sie nicht nur zu einer Senkung der Prolaktinkonzentration im Blutserum führen, sondern meistens auch die Tumorgröße signifikant verringern. Im Gegensatz zu Dopamin wirken andere hypothalamische Faktoren stimulierend auf die Prolaktinfreisetzung, wie etwa TRH, VIP, Angiotensin II, endogene Opioide, Oxytocin und das Prolaktin-Releasing-Hormon (PRH). Weiterhin wird die Ausschüttung durch Stress, Non-REM-Schlaf und Unterzucker gefördert. Dies hat insofern praktische Bedeutung, da eine erhöhte Prolaktinkonzentration im Blut (z.b. im Rahmen einer ausgeprägten Schilddrüsenunterfunktion) den Eisprung verhindern bzw. hinauszögern kann (siehe oben). Ein erhöhter Wert von Prolaktin führt häufig zum Ausbleiben des Eisprunges und Ausbleiben der Menstruation bei der Frau. Bei Störungen des weiblichen Zyklus oder Milchfluss bei einer Frau, die nicht stillt, sollte der Prolaktinwert bestimmt werden. Auch vor jeder Operation eines Tumors der Hypophyse wird der Prolaktinwert bestimmt, um zu ermitteln, ob es sich um ein Prolaktinom handelt. Bei Prolaktinomen zeigt eine medikamentöse Therapie oft Erfolg und eine Operation ist überflüssig. Ein andauernd erhöhter Prolaktinwert deutet auf verschiedene Störungen und Krankheiten hin. Man bezeichnet ihn als Hyperprolaktinämie * Normalwert: 2 25 ng/ml * Graubereich: ng/ml * eindeutig pathologisch: > 200 ng/ml Ein Prolaktinwert im Graubereich ( ng/ml) wird festgestellt während der Stillphase, bei Schilddrüsenunterfunktion, bei der Einnahme unterschiedlicher Medikamente (insbesondere von Neuroleptika wie Amisulprid und Risperidon beziehungsweise Drogen wie Cannabis), bei neurogenen (z. B. sicher erhöht nach epileptischen Anfällen) und psychiatrischen Störungen, Reizung von Thoraxnerven, z.b. bei Herpes zoster, Endometriose, akuten und chronischen physischen und psychischen Stresssituationen, in der Schwangerschaft, nach einem Orgasmus, nach intensiven Manipulationen der Brust, nach eiweißreicher Nahrung und bei hohem Bierkonsum. Bei einem Wert, der 200 ng/ml übersteigt, ist vom Vorliegen eines Tumors der Hypophyse (Prolaktinom) auszugehen. Ein Prolaktinom kann zu sekundärem Hypogonadismus führen, da hohe Prolaktinspiegel die pulsierende Sekretion der Geschlechtshormone LH und FSH stören. Man vermutet beim Mann, dass ein andauernd außergewöhnlich hoher Prolaktinspiegel im Blut für Erektile Dysfunktion (Impotenz) und Libidoverlust verantwortlich ist. Auch die postkoitale Müdigkeit von Männern nach einem Orgasmus scheint durch einen hohen Prolaktinspiegel verursacht zu werden. Im Rahmen der Brustkrebsbehandlung ist ein niedriger Prolaktinspiegel wünschenswert, da Prolaktin das Tumorwachstum fördern kann (L-) Dopa (auch Levodopa, Abkürzung für L-3,4-DihydrOxyPhenylAlanin) wird zur Herstellung von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Melanin verwendet. Da es die Eigenschaft hat, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, eignet es sich für alle Krankheiten, die aus einem Mangel der Neurotransmitter (Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin) resultieren. So wird es etwa bei der Therapie der Parkinson-Krankheit gemeinsam mit einem der beiden Decarboxylase-Hemmer Carbidopa oder Benserazid verabreicht. Dies soll einen vorzeitigen Abbau in der Körperperipherie (außerhalb des Liquorraumes) zu Dopamin verhindern. Nach Passieren der Blut-Hirn-Schranke wird Levodopa zu Dopamin verstoffwechselt, welches die eigentliche gewünschte pharmakologische Wirksamkeit entfaltet. Somit handelt es sich bei Levodopa um ein Prodrug. Aufgrund von Nebenwirkungen in der Langzeitanwendung bei Parkinson-Patienten versucht man heute besonders bei jüngeren Parkinson-Patienten, die Gabe von Levodopa hinauszuzögern und primär mit Dopamin-Agonisten zu therapieren. Dopamin (DA) ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger Neurotransmitter. Im Volksmund gilt es als Glückshormon, das z. B. bei intensivem sog. Flow-Erlebnis ausgeschüttet wird. Dopaminerge Neuronen befinden sich im Zentralnervensystem und hier vor allem im Mittelhirn. Vom Mittelhirn aus steigen wichtige dopaminerge Systeme ins Endhirn und ins Zwischenhirn auf. Die zugehörigen Neuronenpopulationen finden sich in der Substantia

67 nigra, dem ventralen Tegmentum und in den retro-rubralen Regionen. Dopamin ist aber auch ein Neurotransmitter in einigen Systemen des vegetativen Nervensystemes und reguliert hier die Durchblutung innerer Organe. Es wird für eine Vielzahl von lebensnotwendigen Steuerungs- und Regelungsvorgängen benötigt. Unter anderem beeinflusst Dopamin die extrapyramidale Motorik (hier besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit der Parkinsonschen Erkrankung). Ebenso steht der Dopaminhaushalt im Zusammenhang mit den neurobiologischen Aspekten von Psychosen und verschiedenen Störungen. Auch in die Regulation des Hormonhaushaltes greifen dopaminerge Systeme ein. So hemmt Dopamin aus Neuronen, die entlang des 3. Hirnventrikels lokalisiert sind, an der Hypophyse die Ausschüttung des Hormones Prolaktin. Weiter regelt es die Durchblutung der Bauchorgane, insbesondere ist Dopamin an der Steuerung der Nieren beteiligt. Die Wirkung einer Dopaminausschüttung durch eine präsynaptische Endigung auf das postsynaptische Neuron hängt vom Dopamin-Rezeptortyp in der Postsynapse ab. Zur Zeit unterscheidet man fünf Dopamin-Rezeptoren (D1 D5). Bindet Dopamin an D1 oder D5 wird die nachgeschaltete Zelle depolarisiert (ein exzitatorisches postsynaptisches Potential entsteht). Eine Bindung an die Rezeptoren D2 D4 bewirkt eine Hyperpolarisierung der Postsynapse (inhibitorisches postsynaptisches Potential). Die letzteren Rezeptortypen werden zusammengefasst auch als D2-Gruppe bezeichnet. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Dopaminrezeptoren des Typs D1 und des Typs D2 sogenannte Heterodimere bilden können, was zu einer Aktivierung des Phospholipase-Signalwegs und schließlich einem Anstieg der intrazellulären Ca-Konzentration führt. Die physiologische Bedeutung dazu ist jedoch noch unklar. Im ZNS gibt es im Wesentlichen vier dopaminerge Verarbeitungspfade: 1. Das Mesostriatale System (auch Nigro-Striatale System) nimmt seinen Ursprung in der Substantia nigra im Mittelhirn und projiziert v.a. zu den Basalganglien, die eine wichtige Rolle bei der Bewegungssteuerung spielen. Diesem Pfad wird eine wesentliche Rolle bei den dyskinetischen Symptomen bei Morbus Parkinson sowie den häufig auftretenden extrapyramidalen Störungen als Nebenwirkung von Neuroleptika zugeschrieben. 2. Das mesolimbische System entspringt ebenfalls im ventralen Tegmentum und projiziert v.a. zum limbischen System (Hippocampus, Amygdala, Corpus mamillare, Fornix etc.). Dieser Pfad trägt sehr wahrscheinlich wesentlich zu den sogenannten "positiven" Symptomen bei schizophrenen Störungen bei. Es gilt als das Belohnungssystem, bei dessen Funktionsreduktion Patienten lust- und antriebslos werden (Anhedonie, oft bei Parkinsonpatienten). An diesem System setzt z.b. die intrakranielle Selbststimulation an, bei der Mäuse sich bis zur völligen Erschöpfung über implantierte Elektroden selbst stimulieren. Auch bestimmte Drogen, wie Kokain und Amphetamine, wirken auf dieses System. 3. Das Mesocorticale System verläuft vom ventralen Tegmentum zum Frontallappen des Cortex. Nach derzeitigem Verständnis hat das Funktionieren dieser Bahn eine Bedeutung für die sogenannten exekutiven Funktionen, sowie die Motivation. Im Zusammenhang mit Psychosen des schizophrenen Formenkreises wird hier eine Unteraktivität gesehen, die man mit den mit diesen Erkrankungen oft einhergehenden kognitiven Störungen in Verbindung bringt. 4. Das tuberoinfundibuläre System, dessen Neuronen vom Nucleus arcuatus zum Hypophysenvorderlappen ziehen und dort die Freisetzung von Prolactin hemmen. Dopamin wird eine wichtige Rolle bei Suchterkrankungen zugeschrieben. So kommt es beim Gebrauch von verschiedenen Rauschdrogen zur Wirkungsverstärkung von Dopamin, Serotonin und Gamma-Aminobuttersäure. Hierbei ist die Störung im Dopaminspiegel für einen Teil der Entzugssymptome verantwortlich Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen oder tierischen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt und auch im Pflanzenreich und in Bakterien weit verbreitet ist. Beim Menschen und anderen Säugetieren spielt Histamin eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist am Immunsystem, d. h. an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt. So dient es als einer der Botenstoffe in der Entzündungsreaktion, um eine Anschwellung des Gewebes zu bewirken. Auch im Magen-Darm-Trakt, bei der Regulation 49 und

68 der Magensäureproduktion und der Motilität sowie im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle wirkt Histamin als wichtiger Regulator. Biochemisch ist es, wie auch Tyramin, Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin oder Octopamin, ein biogenes Amin. Es wird durch Abspaltung von Kohlendioxid aus der Aminosäure Histidin gebildet und insbesondere in Mastzellen, basophilen Granulozyten und Nervenzellen gespeichert. Abwehrreaktionen Wichtige Funktionen des Histamins sind seine Beteiligung an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma. Ebenso ist Histamin eine der Mediatorsubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen. Hierbei führt Histamin zu Jucken, Schmerz und Kontraktion der glatten Muskulatur (beispielsweise in den Bronchien). Anders als beim Menschen spielt Histamin bei Hunden und Katzen bei der Entstehung von Juckreiz nur eine untergeordnete Rolle. Es bedingt eine erhöhte Permeabilität der Gefäßwände kleiner Blutgefäße und führt so zur Nesselsucht. An diesem Prozess ist auch eine durch Histamin induzierte Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-κB und eine damit verbundene vermehrte Freisetzung weiterer Entzündungsmediatoren beteiligt. Histamin führt ebenfalls zu einer Freisetzung von Adrenalin aus den Nebennieren. Diese Effekte werden insbesondere über eine Aktivierung von H1-Rezeptoren vermittelt. Histamin wirkt chemotaktisch auf verschiedene, an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligte Zellen, beispielsweise die eosinophilen Granulozyten und die T-Zellen. Für diese Effekte wird vor allem eine Aktivierung von H4-Rezeptoren verantwortlich gemacht. Magen-Darm-Trakt Im Magen-Darm-Trakt ist Histamin an der Regulation der Magensäureproduktion und der Motilität beteiligt. Die durch Histamin über eine Aktivierung von H2-Rezeptoren vermittelte Steigerung der Magensäureproduktion kann dabei als ein Bestandteil einer Histaminvermittelten Abwehrreaktion interpretiert werden. Herz-Kreislaufsystem Ebenfalls als Bestandteil einer Abwehrreaktion kann die Wirkung von Histamin auf die Blutgefäße interpretiert werden. Es kontrahiert H1-Rezeptor-vermittelt die großen Blutgefäße (Durchmesser von mehr als 80 µm) und führt zu einer Erweiterung kleinerer Blutgefäße verbunden mit Hautrötung. Am Herzen besitzt Histamin über eine Aktivierung von H2- Rezeptoren eine positiv inotrope (die Schlagkraft steigernde) und positiv chronotrope (die Schlagfrequenz steigernde) Wirkung. Zentralnervensystem Im Zentralnervensystem ist Histamin über eine Aktivierung von H1-Rezeptoren an der Auslösung des Erbrechens sowie der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Basierend auf tierexperimentellen Befunden wird eine antidepressive, antikonvulsive und Appetit zügelnde Wirkung des Histamins diskutiert. Ebenso scheint es an der Regulation der Körpertemperatur, der zentralen Kontrolle des Blutdrucks und der Schmerzempfindung beteiligt zu sein. Über präsynaptische Rezeptoren (insbesondere H3-Rezeptoren) besitzt Histamin durch Hemmung der Neurotransmitterfreisetzung im Zentralnervensystem und im peripheren Nervensystem einen regulatorischen Einfluss auf noradrenerge, serotoninerge, cholinerge, dopaminerge und glutaminerge Neuronen. Histamin beeinflusst somit indirekt die Effekte dieser Neurotransmitter. Aktuell laufen Studien in Europa mit Histamin als Arzneistoff mit wachmachender, vigilanzsteigernder Wirkung. Zum Einsatz könnte das Medikament in einiger Zeit z.b. bei krankhaften Schlaf-Wach-Regulationsstörungen kommen. Toxikologie Die Verträglichkeitsgrenze von Histamin liegt bei ungefähr 10 mg. Größere Mengen Histamin führen zu einer Vergiftung, die durch akute Beschwerden wie Atemnot, Blutdruckabfall, Rötung der Haut, Nesselausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall gekennzeichnet ist. 100 mg Histamin führen bereits zu deutlichen Vergiftungserscheinungen. Die Verträglichkeitsgrenze könnte bei Patienten mit einer Histamin-Intoleranz deutlich herabgesetzt sein. 68

69 Im Tierversuch zeigte Histamin bei verschiedenen Tierarten (Hund, Maus, Meerschweinchen, Ratte, Hase) negative Effekte auf Lunge und gesamtes Atmungssystem, bei Hunden führten intravenöse Gaben von 7 mg/kg zu Störungen bei der Herzfunktion, subkutane Dosen ab 28,5 mg/kg zu Durchfall und Koma. Verwendung Histamin wird zur medizinischen Diagnostik v. a. von Atopien und Allergien eingesetzt, so im inhalativen Provokationstest und zur Positivkontrolle beim Intrakutantest. Dem gegenüber werden Arzneistoffe, welche die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen (Mastzellenstabilisatoren) oder die Wirkung von Histamin an Histaminrezeptoren blockieren (Antihistaminika), in der Therapie verwendet. Mit Mastzellenstabilisatoren (beispielsweise Cromoglicinsäure (DNCG), Nedocromil oder Lodoxamid) und mit H1-Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin, Loratadin oder Cetirizin) werden allergische Beschwerden symptomatisch behandelt. Darüber hinaus werden Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen mit H1- Antihistaminika behandelt. H2-Antihistaminika (wie Cimetidin, Ranitidin oder Famotidin) sind als Hemmer der Magensäureproduktion bedeutende Antazida. Ein Analogon des Histamins ist das vasodilatatorische Betahistin, welches als Antiemetikum und Antivertiginosum (also gegen Schwindel) v. a. bei Morbus Menière und Hydrops cochleae eingesetzt wird. Anwendungsgebiete (Indikationen) Histamin ist in der Krebsimmuntherapie als Injektionslösung zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie in Kombination mit Interleukin-2 bei Krebspatienten in der ersten Remission zugelassen. Die Zulassung beschränkt sich auf erwachsene Patienten, wobei eine Wirksamkeit bei Patienten über 60 Jahre nicht vollständig nachgewiesen wurde. Gegenanzeigen (Kontraindikationen) Als absolute Kontraindikation für die Anwendung von Histamin in der Krebsimmuntherapie gelten Überempfindlichkeitsreaktionen, mittelschwere und schwere Herzinsuffizienz (NYHA III und IV) sowie die gleichzeitige systemische Anwendung von Steroiden, des Blutdrucksenkers Clonidin oder magensäuresekretionshemmender Arzneimittel aus der Gruppe der H2-Antihistaminika. Ebenso ist die Krebsimmuntherapie mit Histamin und Interleukin-2 bei Patienten mit einer allogenen Stammzelltransplantation kontraindiziert. Da in präklinischen Studien an Nagetieren nach einer Anwendung von Histamin Hinweise auf schädigende Wirkungen auf die Nachkommen gefunden wurde, ist Schwangeren und Stillenden kontraindiziert Prostaglandine sind eine Gruppe von Gewebshormonen. Der Name prostaglandin ist von englisch prostate gland Prostata-Drüse abgeleitet. Prostaglandine kommen mit unterschiedlicher Zusammensetzung und Funktion wohl überall im Organismus vor. Besonders reich sind sie im Sperma vertreten. Es gibt drei Hauptgruppen von Prostaglandinen: * Serie-1-Prostaglandine (aus der DGLA): Sie haben Effekte wie eine starke Entzündungshemmung und Verringerung der Blutgerinnung. * Serie-2-Prostaglandine (aus der Arachidonsäure, kurz AA von Arachidonic Acid): Ihre Wirkung ist der der Serie-1-Prostaglandine genau entgegengesetzt. Sie verstärken oder verursachen erst Entzündungen, verengen die Blutgefäße, verstärken die Blutgerinnung und verstärken die Schmerzwahrnehmung. Sie lösen im Körper die notwendigen Maßnahmen aus, um auf Wunden oder andere Verletzungen zu reagieren. * Serie-3-Prostaglandine (aus der Eicosapentaensäure). Neben verschiedenen anderen Funktionen verringern sie die Entstehung der Serie-2-Prostaglandine und werden deshalb oft als entzündungshemmend beschrieben. Das Hauptaugenmerk in der Pharmaforschung liegt auf den Prostaglandinen aus der Arachidonsäure (Serie-2), da diese für Schmerz, Blutgerinnung, Entzündungen und vieles andere verantwortlich sind. Man versucht durch Medikamente (beispielsweise Acetylsalicylsäure) die Ausprägung der Serie-2-Prostaglandine zu hemmen. Allerdings hemmen diese Medikamente auch deren natürliche Gegenspieler, die Serie-1- und die Serie-3-Prostaglandine. Serie-2-Prostaglandine sind die entzündungsfördernden Prostaglandine aus der Arachidonsäure. Chemisches Grundgerüst der Serie-2-Prostaglandine ist die Prostansäure,

70 eine Carbonsäure mit 20 C-Atomen. Man unterscheidet mehrere Gruppen von Prostaglandinen, welche sich durch den Oxidationsgrad der C-Atome 9 und 11 unterscheiden: Diketone, Diole, Ketole. Unterschieden werden die verschiedenen Unterformen nach Struktur, Bildung, Vorkommen, Wirkung und Regulation: * Prostaglandin-H2 (PGH2) * Prostaglandin-I2 (PGI2) oder auch Prostacyclin genannt. * Prostaglandin-F2 (PGF2) * Prostaglandin-D2 (PGD2) * Prostaglandin-E2 (PGE2) * Thromboxane (TX) Die genaueren Charakteristika von Bildung, Vorkommen, Wirkung und Regulation werden in den jeweiligen Unterkapiteln beschrieben. Die Prostaglandinsynthese und der Fettstoffwechsel sind eng miteinander verbunden. Kommt es zu einer Störung bei der Synthese der beiden essentiellen Fettsäuren Omega-6 und Omega-3, werden die zehn "eigenen" Fettsäuren und die Serie-1- und Serie-3- Prostaglandine nicht gebildet. Die Serie-2-Prostaglandine werden trotz dieser Störung gebildet, da der Ausgangsstoff Arachidonsäure in jedem tierischen Fett enthalten ist, und das Enzym Cyclooxygenase immer präsent ist. Prostaglandin-F2α-Analoga werden in der Augenheilkunde als Wirkstoffe oder als Teil von Wirkstoffkombinationen in Augentropfen zur Glaukomtherapie (Grüner Star) eingesetzt. In der Angiologie (Gefäßmedizin) werden Prostaglandine als vasoaktive Substanzen zur Verbesserung der Durchblutung bei problematischen arteriellen Gefäßverschlüssen oder Gefäßverengungen (z. B. Raynaud-Syndrom) eingesetzt. In der Gastroenterologie wird das Prostaglandin-Analogon Misoprostol zur Prävention von Magenschleimhautschäden bei Langzeiteinnahme nichtsteroidaler Antiphlogistika eingesetzt, in Cytotec als Monosubstanz oder Arthotec in Kombination mit Diclofenac. In der Pränatalmedizin werden Prostaglandin-Analoga, wie das Dinoproston (Minoprost E2), zur Auslösung von Wehen eingesetzt, um eine Geburt einzuleiten. Dies kann zum einen nötig sein, wenn der eigentliche Geburtstermin deutlich überschritten wurde, sodass es zu einer Gefährdung des ungeborenen Kindes kommen könnte. Zum anderen wird diese Substanzklasse zur Weheneinleitung eingesetzt, um bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch die Wirkung des Medikaments zu verstärken. Darüber hinaus werden sie benutzt, um in einem vergleichsweise späten Schwangerschaftsstadium (Spätabbruch) eine künstliche Fehl- bzw. Totgeburt einzuleiten, mit Sulproston (Nalador). Beim instrumentellen Schwangerschaftsabbruch, beispielsweise bei einem verhaltenen Abort (missed abortion) werden Prostaglandin-Analoga verabreicht, um den Zervixkanal der Gebärmutter zu erweichen, durch Gemeprost (Cergem). Dies ist notwendig, um eine Verletzung sowie spätere Schäden der Zervix in Bezug auf weitere Schwangerschaften (z. B. Zervixinsuffizienz) zu vermeiden Prostaglandin E2 ist zusammen mit PGI2 das Hauptprostaglandin, welches in das Entzündungsgeschehen involviert ist. Es erhöht die Gefäßpermeabilität (Gewebeschwellung), ist an der Entstehung der Rötung beteiligt und verstärkt den Schmerz (welcher durch andere Entzündungsstoffe wie Bradykinin oder Histamin hervorgerufen wird), indem es nozizeptive Nervenendigungen sensibilisiert (indem es die Aktivierungsschwelle für Tetrodotoxin-resistente Natriumkanäle an sensiblen Nerven herabsetzt). Fieber wird durch PGE2 mitverursacht, welches von Endothelzellen der Gefäße des Hypothalamus freigesetzt wird. Bakterielle Lipopolysaccharide und Interleukin-1β stimulieren die Cyclooxygenase-2 und die Prostaglandin-E-Synthase in den Endothelzellen, die die Blut-Hirn-Schranke bilden. Das PGE2 diffundiert in die Region des Organum vasculosum laminae terminalis (OLVT) des Hypothalamus, von wo die Fieberreaktion gesteuert wird. Dort wird durch das PGE2 der EP3-Rezeptor aktiviert. Zellen des Immunsystems wie Makrophagen und Monozyten, die durch Entzündungsmediatoren stimuliert werden, sezernieren große Mengen von PGE2 zusammen mit TXA2. Neutrophile bilden mäßige Mengen an PGE2. Lymphozyten und Mastzellen (diese bilden Prostaglandin D2) bilden kein PGE

71 Da PGE2 zu einer camp-erhöhung führt, kann die Sekretion von PGE2 durch Makrophagen als negative Rückkoppelung dienen, um die Entzündungsaktivität zu begrenzen. PGE2 hemmt die Interleukin-2-Bildung und die Interferon-γ-Bildung durch T-Lymphozyten sowie die Interleukin-1β-Freisetzung und TNFα-Freisetzung aus Makrophagen. PGE2 steigert dagegen die Interleukin-6-Synthese. Unreife Thymozyten werden durch PGE2 zur Reifung und Differenzierung angeregt. Verschiedene Tumorzellen bilden große Mengen an PGE2. Es wird vermutet, dass deshalb das Immunsystem bei Krebserkrankungen gehemmt sein kann. PGE2 wird durch die Schleimhautzellen und Zellen der glatten Muskulatur des Magens gebildet und schützt ihn, was vor allem durch eine Kombination aus drei Mechanismen bewirkt wird: 1. PGE2 (über die EP3-Rezeptoren) reduziert (zusammen mit PGI2 über den Prostacyclin- Rezeptor) die Sekretion der Magensäure durch die Belegzellen des Magens. 2. PGE2 (wie PGI2) steigert die Durchblutung der Magenschleimhaut. 3. PGE2 (welches durch die Magenschleimhautzellen gebildet wird oder in den Magen gegeben wird) stimuliert (ebenfalls über die EP3-Rezeptoren) die Freisetzung von viskösem Schleim und neutralisierendem Bikarbonat, was die Magenschleimhaut vor ihrer eigenen Säure schützt. Die Gefahr, Magengeschwüre zu bilden, steigt dann, wenn beide Cyclooxygenasen (COX-1 und COX-2) medikamentös gehemmt werden und so die Prostaglandinbildung im Magen stark eingeschränkt ist. PGE2 stimuliert ferner die EP1-Rezeptoren der glatten Muskelzellen des Magens und führt so zu deren Kontraktion. * Im Gegensatz zu Prostacyclin kann PGE2 entweder eine Gefäßverengung oder Gefäßerweiterung auslösen: Was von dem Gefäß und der Art der Prostaglandin E- Rezeptoren abhängt, die in ihren glatten Muskelzellen exprimiert sind. * PGE2 regt die Gefäßneubildung an, indem es den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor induziert. In welchem Rahmen und mit welcher Relevanz dies geschieht, ist noch unklar (Stand 2004). * Hält den Ductus arteriosus (über den EP4-Rezeptor) offen. PGE2 ist das Hauptprostaglandin (neben geringeren Mengen Prostacyclin und ganz kleinen Mengen TXA2), welches in der Nierenrinde gebildet wird. Das Nierenmark produziert aber noch bis zu 20mal mehr PGE2 als die Nierenrinde. An der Urinausscheidung von PGE2 kann man die PGE2-Bildung in der Niere abschätzen. * PGE2 und Prostacyclin haben in der Niere eine gefäßerweiternde und durchblutungssteigernde Funktion. Die Durchblutung der Nieren ist bei verschiedenen Grundkrankheiten (Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz) abhängig von PGE2 und Prostacyclin. Daher besteht bei diesen Patienten das Risiko einer schwerwiegenden Nierendurchblutungsstörung, wenn die Prostaglandinsynthese durch NSAIDs gehemmt wird. Hierbei ist vor allem die Cyclooxygenase-1 maßgeblich, nur einige Zellen der Macula densa enthalten Cyclooxygenase-2. * Sie hemmen die Rückresorbtion des Natriums in dem Nierentubulussystem. * In den Epithelzellen des Glomerulums und im Mesangium werden ebenfalls (vor allem durch die Cyclooxygenase-2) PGE2 und Prostacyclin gebildet; dort stimulieren sie die Reninsekretion. PGE2 ist (wie Prostacyclin) ein schwacher Bronchodilatator (während Thromboxan, PGD2 und PGF2α starke Bronchokonstriktoren sind). Entzündungsmediatioren in den Lungen stimulieren vor allem die Cyclooxygenase-2, deren Stimulation vor allem zu einer Mehrbildung von PGE2 führt (zusammen mit kleineren Mengen von Prostacyclin, Thromboxan und PGF2α). Diese Prostaglandinbildung wird durch Dexamethason unterdrückt. Allerdings bleibt die Rolle der Prostaglandine bei Asthma für die praktische Medizin bisher unklar, da durch COX-2-Hemmer in der Praxis kein wesentlicher Effekt erreicht werden kann. Acetylsalicylsäure verschlechtert Asthma oft (durch eine vermehrte Bildung von Leukotrienen bei einer Hemmung der Cyclooxygenasen). Im Rückenmark wirkt PGE2 schmerzverstärkend. Im Hypothalamus bewirkt es eine Steigerung der Körpertemperatur (u.a. Fieber) und Wachheit (und ist damit dort ein Gegenspieler zum PGD2). PGE2 steigert die Knochenresorption. hemmt die Lipolyse 71

72 Das Flavonoid Taxifolin hemmt u.a. die Produktion von Lipopolysaccharid-induziertem Prostaglandin E Prostacyclin gehört zu der Gruppe der Prostaglandine. Es wird in Endothelzellen gebildet. PGI2 ist zusammen mit PGE2 das Hauptprostaglandin, welches in das Entzündungsgeschehen involviert ist. Es erhöht die Gefäßpermeabilität (was die Gewebeschwellung hervorruft), ist an der Entstehung der Rötung beteiligt (welche durch eine erhöhte Durchblutung zustande kommt) und verstärkt den Schmerz (welcher durch andere Entzündungsstoffe wie Bradykinin oder Histamin hervorgerufen wird), indem es nozizeptive Nervenendigungen sensibilisiert (indem es die Aktivierungsschwelle für Tetrodotoxinresistente Natriumkanäle an sensiblen Nerven herabsetzt). IP-Rezeptoren in sensiblen Neuronen erhöhen die Aktivität der Adenylatcyclase und der Phospholipase A und modulieren so die Aktivität der Ionenkanäle und der Neurotransmitterfreisetzung durch die Aktivierung von Proteinkinase A und der Proteinkinase C. Die Prostacyclinsynthese ist wichtig für das normale Gleichgewicht der Durchblutung und Thrombenbildung: 1. Gefäßzellen bilden viele Prostaglandine, Prostacyclin ist jedoch das Hauptprostaglandin, welches durch die Endothelzellen der Gefäße gebildet wird, in denen die Prostaglandin-I- Synthase angereichert vorkommt. Prostacyclin bindet an den G-Protein-gekoppelten Prostacyclin-Rezeptor der glatten Muskelzellen der Gefäße und hemmt über eine Erhöhung des intrazellulären camps die Gefäßkontraktion. Es ist hier ein Gegenspieler des in Thrombozyten zumeist gebildeten Thromboxans. 2. Ferner hemmt es den MAP-Kinase-Weg. 3. Es hemmt die Thrombozytenaggregation und ist somit auch hier funktionell ein Gegenspieler des vor allem in den Thrombozyten gebildeten Thromboxans. Auch hier erweitert es vor allem die Lungengefäße und verhindert Mikrothromben. Ferner ist es ein schwacher Bronchodilatator. Die Prostacylinblutspiegel von Patienten steigen unter Vollnarkose und Beatmung auf das fache der Norm an Thymopoietin wirkt auf den Thymus und bewirkt eine Steigerung der Differenzierung der T-Lymphozyten und der Aktivität der ausdifferenzierten T-Lymphozyten-Formen. 43. Thrombopoetin oder auch Thrombopoietin (Gen-Name: THPO) ist ein Hormon, das die Bildung und Differenzierung der Blutplättchen-bildenden Zellen, der Megakaryozyten, stimuliert. Es ist im Rahmen der Thrombopoese notwendig für die Produktion von Blutplättchen (Thrombozyten). Mutationen im THPO-Gen können zu (seltener) erblicher Thrombozythämie führen. Thrombopoetin wird in der Leber, der Niere, sowie in den Stromazellen des Knochenmarks gebildet. Es nimmt an verschiedenen Stellen Einfluss auf den Ablauf der Hämatopoese und wirkt dabei als Cytokin. Neben dem Einfluss auf Megakaryozyten und der einhergehenden Bildung der Thrombozyten wirkt Thrombopoetin auf hämatopoetische Stammzellen. Der hormonelle Regelkreis des Thrombopoetin unterscheidet sich von dem der meisten anderen Hormone, denn er wird über die Anzahl der verfügbaren Rezeptoren gesteuert. Durch die Bildung von Thrombopoetin wird die Thrombozytenbildung gefördert. Diese sind in der Lage, durch einen auf ihrer Oberfläche befindlichen Thrombopoetin-Rezeptor das im Blut zirkulierende Hormon zu binden. Auf diese Weise steht weniger Thrombopoetin zur Neubildung von Thrombozyten bereit. Der Thrombopoetin-Spiegel im Blut wird als diagnostischer Nachweis verwendet. Er korreliert also umgekehrt proportional mit der Menge an Thrombozyten und Megakaryozyten. Bei hohen Thrombozytenzahlen kann daher ein niedriger Thrombopoetin-Spiegel beobachtet werden. Dies wiederum zeigt sich in einem geringeren Anteil von neugebildeten Megakaryozyten. Entzündungen, Infektionen, Leberversagen oder hämatologische Störungen können dagegen zu unerwartet hohen oder niedrigen Thrombopoetin-Spiegeln führen

73 44. Vasoaktives intestinales Peptid (VIP) bezeichnet ein gastrointestinales (im Verdauungstrakt gefundenes) Peptidhormon das aus 28 Aminosäuren besteht. VIP wird im Duodenum (Zwölffingerdarm) gebildet, wenn dort Fette auftreten. Es weist Ähnlichkeit zu Glucagon und Secretin in seiner chemischen Struktur und Wirkung auf. VIP wirkt als Neurotransmitter und Neuromodulator in den Neuronen des zentralen Nervensystems und in parasympathischen Nervenfasern. Seine Halbwertszeit im Blut beträgt etwa zwei Minuten. VIP bewirkt eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in Magen, Darm, Trachea und Bronchien sowie der Blutgefäße und ist damit auch ein systemischer wie pulmonalarterieller Vasodilatator. VIP steigert auch die Sekretion von HCO3 in Darm, Pankreas und Leber und hemmt die Magensäure-Sekretion. Ebenso greift VIP in die Regulation der Schleimproduktion in den Atemwegen ein und hemmt zusätzlich die Blutgerinnung. Ein Zuviel des Hormons wird durch das sog. VIPom (Verner-Morrison-Syndrom) produziert und führt hierbei zu Wässrigen Diarrhoen, Hypokaliämie und Achlorhydrie, weshalb es auch als WDHA-Syndrom bezeichnet wird. Derzeit werden Studien an Patienten durchgeführt, die an schwerer pulmonalarterieller Hypertension leiden. Die viermal tägliche Inhalation von VIP in einer Gesamtdosis von 200 µg/tag führt dabei zu einer signifikanten Verbesserung von Leistungsfähigkeit und hämodynamischen Parametern, ohne wesentliche Nebenwirkungen zu zeigen. Da VIP neben den Lungengefäßen auch die Atemwege erweitert sowie entzündungshemmende und immunomodulatorische Eigenschaften besitzt, wird es in klinischen Studien zwischenzeitig auch zur Behandlung schwerer Formen der COPD und des Asthma bronchiale eingesetzt. Weitere Arbeiten zielen darauf ab, synthetische Analoga mit verbesserten Eigenschaften wie einer Verlängerung der Halbwertszeit zu synthetisieren Das Antidiuretische Hormon (ADH), auch Adiuretin, Vasopressin (INN) oder AVP (Arginin-Vasopressin) ist ein Peptidhormon. Es wird aus einem gemeinsamen Prohormon zusammen mit Neurophysin II und Copeptin freigesetzt. ADH wird von Nervenzellen des Hypothalamus produziert (Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis), im Hypophysenhinterlappen gespeichert und von dort bedarfsgerecht in das Blut abgegeben. Hypothalamus und Hypophysenhinterlappen sind Teile des Zwischenhirns. ADH entsteht aus einem 143 Aminosäuren langen Prohormon, von dem auch Neurophysin II und Copeptin abstammen, die beide vermutlich beim Transport von ADH eine Rolle spielen. ADH bewirkt die vermehrte Rückgewinnung von Wasser aus dem Primärharn, wodurch der Urin konzentriert wird und sein Volumen abnimmt. Da es vor allem nachts ausgeschieden wird, ermöglicht es gesunden Erwachsenen ohne Bettnässen durchzuschlafen. ADH wirkt hauptsächlich auf zwei Arten: 1. Periphere Wirkung: ADH wird aus magnozellulären Neuronen entlang des Hypophysenstiels axonal (Tractus supraopticohypophysialis) transportiert, in Vesikeln des Hypophysenhinterlappens (auch Neurohypophyse genannt) gespeichert und bei Bedarf in das Blut abgegeben, wo es in physiologischen Konzentrationen die Osmolalität des Blutes durch Wasserrückresorption in der Niere über V2-Rezeptoren reguliert. Bei verschiedenen Erkrankungen wie Infektionen, Schock oder Trauma wirken höhere Konzentrationen über sogenannte V1-Rezeptoren in den Arterien Blutdruck steigernd. 2. Zentrale Wirkung: Aus sogenannten parvozellulären Neuronen wird ADH in den hypophysären Portalkreislauf sezerniert, über den es zum Hypophysenvorderlappen (auch Adenohypophyse genannt) gelangt, und dort über V3-Rezeptoren zusammen mit CRH ACTH sezerniert. ACTH setzt aus der Nebennierenrinde Cortisol frei. Somit ist ADH Bestandteil des hormonalen Stress-Mechanismus des Körpers. ADH dient dem Organismus bei der Steuerung des Wasserhaushalts. Bei Wassermangel im Organismus wird das Blutplasma hyperton. Das wird von den Osmorezeptoren im Hypothalamus festgestellt, die wiederum die Freisetzung von ADH aus der Neurohypophyse veranlassen. Ein weiterer Stimulus für die Ausschüttung von ADH ist ein Volumenmangel im

74 arteriellen System, der über Barorezeptoren im rechten Vorhof des Herzens und im Aortenbogen registriert wird. ADH wird über das Blut zu den Epithelzellen des Sammelrohrs in der Niere transportiert. Diese Zellen sind ohne den Einfluss von ADH für Wasser nicht durchlässig und verhindern so die Rückresorption von Wasser aus dem Harn. ADH koppelt nun an membranständige V2-Rezeptoren, die über camp zur vermehrten Translation von Aquaporinen (AQP2) führen und Aquaporin haltige Vesikel mit der Zellmembran fusionieren. Die Aquaporine machen die Zellmembran temporär durchlässig für Wasser, das osmotisch aus dem Harn in das hyperosmolare Nierengewebe gezogen wird, woraus es letztlich in das Blut gelangt. In den Nieren bewirkt ADH also eine vermehrte Reabsorption von Wasser aus dem Harn der Sammelrohre. Ferner wirkt das antidiuretische Hormon in hohen Konzentrationen gefäßverengend. Beide Wirkungen erhöhen den Blutdruck. Bei ADH-Mangel kommt es zu einem starken Wasserverlust, dem Diabetes insipidus centralis. Durch Funktionsminderung der V2-Rezeptoren an der Niere (durch Mutation oder Zerstörung) entstehen die gleichen Symptome, jedoch spricht man dann vom Diabetes insipidus renalis. Der bei diesen Krankheitsbildern auftretende Wasserverlust beträgt bis zu 20 Liter pro Tag. Das daraus resultierende Durstgefühl wird durch Trinken äquivalenter Flüssigkeitsmengen gestillt. Beim Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH, syn. Schwartz-Bartter-Syndrom) kommt es zur verminderten Wasserausscheidung und zu einer Hyponatriämie. Dieses Syndrom kann sich unter anderem bei Lungenkrebs einstellen (Paraneoplastisches Syndrom), bei dem entartete Zellen Hormone, in diesem Fall ADH oder ADH-ähnliche Stoffe, produzieren. Alkohol hemmt die Sekretion von Vasopressin (ADH) aus der Hypophyse, mit der Folge einer vermehrten Wasseraussscheidung. Das ist ein Grund für den Nachdurst. Flüssigkeitsmangel kann zu Kopfschmerzen führen. Nikotin führt im Gegensatz dazu zu vermehrter ADH-Sekretion. Vasopressin wird als stark blutdrucksteigernde Substanz erfolgreich bei Patienten im Schockzustand eingesetzt. Die Hoffnungen, die in Vasopressin als Alternative zu Adrenalin gesetzt wurden, haben sich jedoch bis jetzt nicht erfüllt. Mehrere große randomisierte Studien konnten keinen Überlebensvorteil bei der Gabe von Vasopressin (40 IU einmalig) nachweisen. Da die Datenlage insgesamt jedoch als ungenügend bewertet wird, gibt es in den aktuellen Reanimationsrichtlinien weder eine Empfehlung für noch gegen die Gabe von Vasopressin. Der Diabetes insipidus centralis kann durch die Gabe von ADH behandelt werden. Verwendet wird allerdings das nicht völlig identische Analogon Desmopressin

75 Nahrungsmittel Testkasten I. Allergie 12. Huhn 21. Apfel 29. Kartoffel 41. Grüne Bohnen 50. Sonnenblumenöl II. Unverträglichkeit 13. Pute 22. Banane 30. Möhren 42. Rote Linsen 51. Olivenöl III. Histamin 14. Rind 23. Trauben 31. Zwiebeln 52. Balsamicoessig 15. Schwein 24. Orange 32. Knoblauch 43. Erdnüsse 53. Senf 1. Milch 16. Lamm 25. Zitrone 33. Gurke 44. Walnüsse 54. Zucker 2. Butter 26. Grapefruit 34. Tomate 45. Cashewnüsse 3. Yoghurt 17. Thunfisch 27. Erdbeere 35. Paprika, rot 46. Mandeln 55. Weizen 4. Hartkäse 18. Forelle 28. Birne 36. Spargel 47. Sonnenblumenkerne 56. Roggen 5. Weichkäse 19. Kabeljau 37. Aubergine 48. Sesam 57. Reis 6. Eier 20. Räucherlachs 38. Soja 49. Haselnüsse 58. Mais 39. Champignon 59. Hafer 7. Bohnenkaffee 40. Kohl 60. Hirse 8. Schwarzer Tee 61. Dinkel 9. Bier 62. Buchweizen 10. Rotwein 63. Hefe 11. Weißwein 64. Gluten 75

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77 Blutgruppendiät nach Dr. Peter. J. D'Adamo Lebensmittel Blutgruppe 0 Blutgruppe A Blutgruppe B Blutgruppe AB bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden 1. Milch x x x x 2. Butter x x x x 3. Yoghurt x x x x 4. Hartkäse x x x x 5. Weichkäse x x x x 6. Eier x x x x 7. Bohnenkaffee x x x x 8. Schwarzer Tee x x x x 9. Bier x x x x 10. Rotwein x x x x 11. Weißwein x x x x 12. Huhn x x x x 13. Pute x x x x 14. Rind x x x x 15. Schwein x x x x 16. Lamm x x x x 17. Thunfisch x x x x 18. Forelle x x x x 19. Kabeljau x x x x 20. Räucherlachs x x x x 21. Apfel x x x x 22. Banane x x x x 23. Trauben x x x x 24. Orange x x x x 25. Zitrone x x x x 26. Grapefruit x x x x 27. Erdbeere x x x x 28. Birne x x x x

78 Lebensmittel Blutgruppe 0 Blutgruppe A Blutgruppe B Blutgruppe AB bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden bekömml. neutral zu meiden 29. Kartoffel x x x x 30. Möhren x x x x 31. Zwiebeln x x x x 32. Knoblauch x x x x 33. Gurke x x x x 34. Tomate x x x x 35. Paprika, rot x x x x 36. Spargel x x x x 37. Aubergine x x x x 38. Soja x x x x 39. Champignon x x x x 40. Kohl x x x x 41. Grüne Bohnen x x x x 42. Rote Linsen x x x x 43. Erdnüsse x x x x 44. Walnüsse x x x x 45. Cashewnüsse x x x x 46. Mandeln x x x x 47. Sonnenblumenkerne x x x x 48. Sesam x x x x 49. Haselnüsse x x x x 50. Sonnenblumenöl x x x x 51. Olivenöl x x x x 52. Balsamicoessig x x x x 53. Senf x x x x 54. Zucker x x x x 55. Weizen x x x x 56. Roggen x x x x 57. Reis x x x x 58. Mais x x x x 59. Hafer x x x x 60. Hirse x x x x 61. Dinkel x x x x 62. Buchweizen x x x x 63. Hefe x x x x 64. Gluten x x x x 78

79 Diagnose und Behandlung von Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten Die diätetische Einstellung unserer Patienten trägt immer wesentlich zum Erfolg einer Therapie bei. Angefangen bei fast allen Problemen der Digestion, Assimilation, und Resorption von Nahrungsmitteln bis zu den Stuhlgewohnheiten, den Problemen des Immunsystems, Herz-Kreislauf-Systems, Urogenitaltrakts, von Bindegewebe und Haut es gibt kaum ein System in unserem Körper, das von unseren Ernährungsgewohnheiten und der Qualität unserer Nahrung nicht beeinflusst wird. Bioenergetische Testverfahren Gerade in diesem Bereich zeigt sich die Stärke der bioenergetischen Testverfahren, die innerhalb weniger Minuten eine ganze Reihe von Nahrungsmitteln auf Allergie und/oder Unverträglichkeit testen können. Meiner Erfahrung nach sind diese Testungen viel genauer und empfindlicher und weniger invasiv als alle herkömmlichen medizinischen Tests. Dies gilt ebenfalls für die Nachkontrolle : Therapieverlauf, Verbesserung und sogar das Verschwinden der Unverträglichkeiten können während der folgenden Termine genauso schnell nachkontrolliert werden. Auch bei Therapieblockaden oder -versagen ist es möglich dies festzustellen, die Ursache dafür zu finden und zu beheben. Differenzial-Diagnose von Nahrungsmittel-Allergien und Nahrungsmittel- Unverträglichkeiten Der erste Schritt ist natürlich, festzustellen ob eine klassische Nahrungsmittel-Allergie oder einfach nur eine Unverträglichkeit besteht. Dieser Punkt wurde in den meisten bioenergetischen Testsystemen, die sich auf dem Markt befinden, kaum beachtet. Dabei handelt es sich aber um eine wesentliche Unterscheidung. Sie nicht zu treffen, führt oft zu Fehl- Schlüssen. Man kann dadurch häufig eine Belastung durch ein Nahrungsmittel übersehen und dadurch ernsthaft den Erfolg der Therapie gefährden. Um diese Differenzierung treffen zu können, habe ich drei Ampullen entwickelt, die in dem Nahrungsmittel-Testkasten enthalten sind: 1. Ampulle Allergie: diese Ampulle zeigt die klassischen körperlichen Reaktionen auf ein Allergen. In diesem Fall legt man die Ampulle Allergie auf die Belastungsplatte oder den Eingangs-Becher, und testet alle in Frage kommenden Nahrungsmittel in dem Nahrungsmitteltestkasten durch. 2. Ampulle Histamin: diese Ampulle, die speziell aufbereitet und verstärkt wurde, zeigt bei positiver Testung, dass auch eine Histaminreaktion im Gange ist. Wenn diese Ampulle testet, ist es ein Hinweis auf zwei Möglichkeiten: a) allergische Reaktion: In diesem Falle wird die Ampulle Allergie auch testen. b) entzündliche Reaktion: In diesem Falle testet die Ampulle Allergie nicht. 3. Histaminintoleranz: in diesem Fall testen die Ampullen Allergie plus Histamin zusammen. In diesem Fall kann es auf einen Mangel an DiAminoOxidase hinweisen. Dies kann man durch das Testen des Enzyms (Name des Präparats ist DAOsin) nachweisen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass die entsprechenden Drüsen im Dünndarm, die dieses Enzym produzieren, beschädigt sind, sehr hoch. Die Gründe dafür können sein, dass a) der Patient wirklich im Dünndarm allergisch reagiert b) ein entzündlicher Prozess im Dünndarm stattfindet (z.b. durch Ulcus Duodeni) c) eine Infektion mit einem Lamblien-Rasen stattfindet und diese Drüsen beschädigt wurden. In diesen letzteren zwei Fällen testet auch die Histaminampulle ohne die Allergieampulle. 79

80 4. Ampulle Unverträglichkeit: wenn diese Ampulle testet, ist die Interpretation, dass der Patient an einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit leidet, und zwar im Sinne der Blutgruppendiät. Bei der Blutgruppendiät handelt es sich um das Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel, mit denen der Organismus des Patienten nicht gut fertig wird, wegen der von diesem Nahrungsmittel spezifisch produzierten Lektine. (Siehe: Dr. Peter J. D Adamo, 4 Blutgruppen. Vier Strategien für ein gesundes Leben) Durch das Übermaß dieser Lektine entstehen viel mehr Eiweißfäulnisprodukte durch falsche Ernährungsgewohnheiten. Diese Prozesse (mit den entsprechenden Eiweißfäulnisprodukten) sind in dieser Ampulle enthalten. Testet also die Ampulle Unverträglichkeit, bleibt sie auch auf der Belastungsplatte liegen und wird synergistisch mit den entsprechenden Ampullen getestet und anschließend therapiert. In den meisten Fällen werden Sie feststellen, dass genau die Nahrungsmittel testen, die laut Blutgruppen-Diät-Liste der Blutgruppe des Patienten nicht bekömmlich sind. Ausnahmen: Wir haben festgestellt, dass bei entzündlichen Prozessen im Magen-Darm- Trakt (Geschwüre, Colitis, Morbus Crohn, etc.) noch mehr Nahrungsmittel testen können als die in der entsprechenden Blutgruppen-Liste aufgeführten. Die Karenz dieser Nahrungsmittel muss dann genauso eingehalten werden. Hinweis: Der Patient sollte seine Blutgruppendiät so lange einhalten, bis die Ampulle Unverträglichkeit mit keinerlei Verstärkung mehr testet. An den Verstärkungen erkennt man den Verlauf der Therapie und ob der Patient sich an seine Diät hält. Wie nicht anders zu erwarten, testete diese Ampulle am Dickdarm, also dort, wo die Fäulnisprodukte entstehen, bei 90% aller heutigen Patienten in irgendeiner Verstärkung. Es entsteht hier die schwierige Frage für den Therapeuten, abzuwägen, ob er den Patient auf diese Diät einstellen will und wie strikt. In der Praxis handhaben wir es so, dass, wenn keinerlei Symptome im gesamten Verdauungstrakt vorhanden sind, wir diesen Schritt nicht beachten. Ist der Verdauungstrakt doch in Mitleidenschaft gezogen, egal ob Magen, Dünndarm, Dickdarm, ist es unerlässlich, diese Therapie anzuwenden. Testet die Ampulle nur am Dünndarm, wird der Patient nicht gut fertig mit seinen Nahrungsmitteln. Allerdings leistet uns die Ampulle Unverträglichkeit einen viel größeren Dienst bei der Testung des inneren Milieus. Zuerst werden bei dem Patienten klassisch die fünf Elemente getestet und der vorwiegend dekompensierte Meridian der gesamten pathogenetischen Reihe festgelegt, anschließend das innere Milieu an diesem Meridian getestet. Beispiel Herz-Meridian: Testet die Ampulle Unverträglichkeit auf dem Herzmeridian, müssen sämtliche Alarmglocken läuten. Es bedeutet in der Interpretation, dass die Eiweißfäulnisprodukte nicht nur im Dickdarm massiv entstehen sondern unter Umständen bis zum Herzen diffundieren! Nun müssen unbedingt die entsprechenden Nahrungsmittel zusammen mit Ampulle Unverträglichkeit am Herzmeridian getestet und therapiert werden. Nicht selten testet ein Patient sowohl allergisch wie auch unverträglich. In diesem Fall sollte man zuerst die Allergien behandeln und dann die Unverträglichkeiten. 80

81 Fokaltoxikosen I 1. Zahn Zahn Zahn akute Pulpitis 56. Kieferostitis 2. Zahn Zahn Zahn chronische Pulpitis 3. Zahn Zahn Gangränöse Pulpa 57. akute bakt. Kieferostitis 58. chron. bakt. Kieferostitis 68. Aggregatibacter actinomycetemcomitans 69. Porphyromonas gingivalis 70. Tannerella forsythia 4. Zahn Zahn Nervus trigeminus 59. fett. Kieferostitis 71. Treponema denticola 5. Zahn Zahn Kiefergelenk 47. Zahncyste 6. Zahn Zahn Zahnnerven 48. follikuläre Cyste 60. Sclerosierende Ostitis 7. Zahn Zahn radikuläre Cyste 61. Parodontose 8. Zahn Zahn Mundstrom sauer 9. Zahn Zahn Mundstrom basisch 10. Zahn Zahn Zahnungshilfe / Milchzahn 11. Zahn Zahn Zahnsäckchen 50. Wurzelbehandelter Zahn Zahnwurzel, entzündet starke Parodontose sehr starke Parod. mit Zahnbeteiligung 72. Prevotella intermedia 73. Peptostreptococcus micros 74. Fusob. nucleatum / periodonticum 75. Campylobacter rectus 76. Eubacterium nodatum 51. Zahnwurzelgranulom 62. Periodontitis 77. Eikenella corrodens 52. Odontogener Abszess 63. Gingivitis 12. Zahn Zahn Kaufunktionsstörung 53. Zahnfistel / Fistel 64. Zahnfleischtasche 78. Capnocytophaga gingivalis, ochracea, sputigenal 13. Zahn Zahn Zahnkiefer / Zahnbelastung 65. Zahnfleischtasche Mikrokokken 79. Ultracain 14. Zahn Zahn Zahnstein 54. Kieferhöhlencyste 66. Gangrän/Granulom 80. Mepivastesin 15. Zahn Zahn Karies 55. Kieferhöhlenpolyp 67. Destruierendes Granulationsgewebe 81. Desinfektionsmittel

82 Fokaltoxikosen II 82. Lymphplaques 92. Appendicitis 101. D chron. Appendicitis 102. D Tonsillarabszess 94. Appendicitis necro 84. chron. Tonsillitis 95. Periproktischer Abszess 103. D Divertikulose 104. D chr. hyperplast. Tonsillitis 86. Tonsillitis Polyarthritis 97. Adnexitis 105. D Periorchitis 106. D Sinusitis maxillaris 99. chron. Prostatitis 88. Sinusitis frontalis 107. D Osteosinusitis 100. Peritonitis 108. D Otitis media 109. D Mastoiditis 110. D D

83 Testkasten Fokaltoxikosen Zahn 1.1 bis 4.8 Zahn- Zahnfach und die weiteren Organ-Ampullen werden auf Ai/Belastungsplatte getestet. Im chronisch erschöpften Zustand könnten sie auch auf A/Organplatte testen. Die Ampullen D2- D200 werden auf A/Organplatte getestet. Alle pathogenen Ampullen werden auf Ai/Belastungsplatte getestet. Nervus trigeminus Kiefergelenk Zahnnerven Mundstrom sauer = schwacher galvanischer Strom in saurer Lösung Mundstrom basisch = schwacher galvanischer Strom in basischer Lösung Zahnungshilfe / Milchzahn = stabilisierende Ampulle Zahnsäckchen = Keimzelle aus der ein Zahn entsteht, besonders wichtig beim Weisheitszahn Kaufunktionsstörung = bei Problemen des Kauens Zahnkiefer / Zahnbelastung = Übersichtsampulle ob eine Störung im genannten Bereich vorliegt Zahnstein = typische feste Auflagerungen auf dem Zahn Karies = Erkrankung der Zahnhartgewebe Zahnschmelz und Dentin akute Pulpitis = Entzündung des Zahnmarks, also des Gewebes im Zahninnenraum chronische Pulpitis = langanhaltende/unterschwellige Entzündung des Zahnmarks Gangränöse Pulpa = infektionsbedingte Nekrose der Pulpa, also des nervenversorgten Teils eines Zahnes Zahnzyste = pathogener Hohlraum am Zahn follikuläre Zyste = Eine follikuläre Zyste entsteht durch eine Ausweitung des Zahnsäckchens im Kronenbereich eines retinierten (am Durchbruch gehinderten) Zahnes, sehr häufig an unteren Weisheitszähnen, oberen Eckzähnen und überzähligen Zähnen. Ebenso wie bei der radikulären Zyste ist der Zystenbalg mit einer gelblichen von Cholesterinkristallen durchsetzten Flüssigkeit gefüllt. radikuläre Zyste = Eine radikuläre Zyste entsteht in der Umgebung der Wurzelspitze eines devitalen (pulpatoten) Zahnes in der Folge einer chronischen Entzündung an der Wurzelspitze (Parodontitis apicalis chronica). Der Zystenbalg (Hohlraum) ist mit einer gelblichen von Cholesterinkristallen durchsetzten Flüssigkeit gefüllt. Eine radikuläre Zyste kann auch nach der Entfernung des Zahnes zurückbleiben und weiterwachsen, wenn der Zystenbalg nicht sorgfältig mit entfernt wird. Infiziert sich der Zysteninhalt mit Eitererregern kann es zu einem Abszess kommen. An Milchzähnen treten radikuläre Zysten nur sehr selten auf. Wurzelbehandelter Zahn = Eine Wurzelkanalbehandlung ist eine Zahnbehandlung in der Endodontie mit dem Ziel, einen Zahn zu erhalten, wenn er devital (also sein Zahnmark abgestorben) oder irreversibel entzündet ist Zahnwurzel, entzündet = bakterielle Entzündung der Zahnwurzel Zahnwurzelgranulom = eine entzündungsbedingte, knotenartige Gewebeneubildung aus Epitheloidzellen, mononukleären Zellen oder Riesenzellen Odontogener Abszess = Eiterherd im Zahnbereich Zahnfistel / Fistel = die Verbindung zwischen der entzündeten Zahnwurzel und der Mundhöhle Kieferhöhlenzyste = ein durch ein Epithel (Häutchen) abgeschlossener Gewebehohlraum

84 Kieferhöhlenpolyp = meist gestielte Ausstülpungen der Schleimhaut Kieferostitis = Entzündung im Kieferknochen akute bakt. Kieferostitis = Bakterielle Entzündung im Kieferknochen, schmerzhaft chron. Kieferostitis = Auflösung der knöchernen Strukturen und Ausbildung von Hohlräumen im Kieferknochen, meist schmerzlos fett. Kieferostitis = fettig degeneriertes erweichtes Gewebe innerhalb des Kieferknochens sclerosierende Ostitis = milde Knochenentzündung, bildet harte Substanz Parodontose = eine bakteriell bedingte Entzündung, die sich in einer weitgehend irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontium) zeigt Periodontitis = Zahnwurzelhautentzündung. Es gibt strenge genommen keine eigene Zahnwurzelhaut. Als solche wird die periostale Auskleidung der Alveole bezeichnet. Die häufigste Ursache der Wurzelhautentzündung ist die Erkrankung der Zahnpulpa. Der Zahn, dessen Wurzelhaut entzündet ist, ist im Gegensatze zu einem mit Pulpitis behafteten Zahne, in welchem Falle der Patient den Schmerz nicht lokalisieren kann, leicht zufinden. Gingivitis = Gingivitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Zahnfleischs (Gingiva), die mit Plaque (Zahnbelag) assoziiert ist Zahnfleischtasche Gangrän/Granulom = reaktive Gewebebildung als Reaktion auf Entzündung/Eiweißfäulnis Destruierendes Granulationsgewebe = zerstörendes Granulationsgewebe löst den Zahn von der Wurzel her auf Aggregatibacter actinomycetemcomitans = sehr, sehr stark pathogener Keim der Mundhöhle Porphyromonas gingivalis = sehr stark pathogener Keim der Mundhöhle Tannerella forsythia = stark pathogener Keim der Mundhöhle Treponema denticola = stark pathogener Keim der Mundhöhle Prevotella intermedia = pathogener Keim der Mundhöhle Peptostreptococcus micros = pathogener Keim der Mundhöhle Fusob. nucleatum / Periodonticum = pathogener Keim der Mundhöhle Campylobacter rectus = pathogener Keim der Mundhöhle Eubacterium nodatum = pathogener Keim der Mundhöhle Eikenella corrodens = pathogener Keim der Mundhöhle Capnocytophaga gingivalis, ochracea, sputigenal = pathogener Keim der Mundhöhle Ultracain = Lokalanaesthetikum für Routineeingriffe unter örtlicher Betäubung ebenso wie für chirurgische Eingriffe verwendet werden. Bereits nach ungefähr zwei Minuten tritt die Wirkung von Ultracain forte ein, die Lokalanaesthesie hält dann für eineinhalb bis zwei Stunden an Mepivastesin = Mepivacain ohne Vasokonstringens und allergenem Hilfsstoff Sulfit. Anästhetikum mit schneller und tiefer Anästhesiewirkung. Mepivacain hat eine leicht gefäßverengende Wirkung. Besonders geeignet für spezielle Risikopatienten wie Asthmatiker, Allergiker oder kreislauflabile Patienten, bei denen ein gefäßverengender Zusatz kontraindiziert ist. Anästhesiedauer ca. 20 Min Desinfektionsmittel = viel benutztes Desinfektionsmittel in Zahnarztpraxen 84

85 Beispiele für mögliche Test/Therapiekombinationen: Biowave 77: Organplatte: nichts Belastungsplatte: Zahnbelastung + z.b.: z.b. akute Pulpitis + Tannerella forsythia Bei chronisch energetisch erschöpften Zähnen oder unterschwelligen Belastungen ist aber auch möglich: Biowave 77: Organplatte: z.b.: Zahnkiefer + z.b.: 2.6 Belastungsplatte: z.b.: chron. Kieferostitis+Gangrän/Granulom+Prevotella intermedia Bei Verdacht auf eine Belastung die vom Zahn-Fach auf ein Organ übergreift: Biowave 77: Organplatte: Organampulle Belastungsplatte: Zahnbelastung = erster Test ob überhaupt etwas vorliegt Biowave 77: Organplatte: Organampulle Belastungsplatte: Zahnbelastung + z.b. 2.3 (= welcher Zahn /Zähne ist es genau) Biowave 77: Organplatte: Organampulle Belastungsplatte: Zahnbelastung+z.B z.b.: akute Pulpitis+Campylobacter rectus 85

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87 Testkasten 5 Elemente 1. Element Feuer 9. Element Erde 16. Element Metall 22. Element Wasser 29. Element Holz 2. Dreifach Erwärmen 10. Magen 17. Dickdarm 23. Blase 30. Gallenblase 3. 3E weiblich 11. Milz 18. Lunge 24. Niere 31. Gallenwege 4. 3E männlich 12. Pankreas 19. Haut 25. Lymphe 32. Leber 5. Hormon Regulation 13. Neurovegetativum 20. Bindegewebe 26. Zahn 33. Gelenke 6. Herz 14. zentrales Nervensystem 21. Bänder/Sehnen 27. Abwehr 34. Wirbelsäule 7. Kreislauf 15. Organ-Degeneration 28. Allergie 35. fettige Degeneration 8. Dünndarm 87

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89 Testkasten Bakterien I 1 Staphylokokken 8 Streptokokken 15 Klebsiella pneumoniae 27 Mycobacterium tuberculosis 35 Escherichia coli 42 Shigella dysenteriae 2 Staphylococcus koag.-pos. 9 Streptococcus pyogenes 16 Haemophilus influencae Serotyp B 28 Mycobacterium bovis 36 E. coli haemolysierend 43 Shigella sonnei 3 Staphylococcus aureus 10 Streptococcus viridans 17 Bordetella bronchiseptica 29 Mycobacterium avium 4 Staphylococcus intermedius 11 Streptococcus zooepidemicus 18 Pneumococcinum 30 Mycobacterium phlei 37 Enterokokken 44 Serratia marcescens 5 Staphylococcus koag.-neg. 12 Streptococcus mitis 19 Bordetella pertussis 31 Mycobacterium smegmatis 6 Staph. epidermidis 13 Streptococcus haemolyticus 20 Pseudomonas aeruginosa 38 Neisseria gonorrhoeae 45 Brucella militensis 7 Staph. streptococcinum 14 Str. pneumoniae (=Pneumokokken) 21 Legionella pneumophila 32 Peptococcus anaerobius 39 Neisseria meningitidis 46 Brucella abortus 22 Angina Plaut- Vincent 23 Lymphorrhoe 33 Micrococcus roseus 40 Proteus vulgaris 47 Aerobacter aerogenes 24 Branhamella (=Moraxella) catarrhalis 34 Micrococcus luteus 25 Mycoplasma pneumoniae 26 Meningococcen 41 Helicobacter pylori 48 Listeria monocytogenes 89

90 Testkasten Bakterien II 49 Corynebacterium diphteriae 57 Clostridium perfringens 67 Leptospirosis australis 74 Chlamydia psittaci 80 Bacillus anthracis 86 Erysipelothrix 50 Corynebacterium pseudodiphtericum 58 Clostridium septicum 68 Leptospirosis canicola 75 Chlamydia pneumoniae 87 Erysipel 51 Corynebacterium xerosis 59 Clostridium cadaveris 69 Leptospirosis icterohaemorrhagica 76 Chlamydia trachomatis 81 Bacillus megaterium 52 Corynebacterium (=Actinomyces) pyogenes 60 Clostridium acetobutylicum 70 Leptospirosis p.c.gt.w 88 Tularämie 53 Corynebacterium anaerobius 61 Clostridium botulinum 77 Ureaplasma urealyticum 82 Bacterium morgan 62 Clostridium innocuum 71 Bacterium gärtner (=Salmonella enteritidis) 89 Gardnerella vaginalis 54 Nocardia asteroides 63 Clostridium tertium 78 Coxxiella burnetii 83 Bacillus subtilis 64 Clostridium paraputrificum 72 Bacillus cereus 55 Actinobacillus actinomycetemcomitans 65 Clostridium difficile 79 Propionibacterium acnes 84 Fusobakterien 56 Actinomyces israelii 66 Clostridium tetani 73 Pasteurella multocida 85 Treponema pallidum 90

91 Begleitinformationen zum Testsatz Bakterien Alle Ampullen sind in der Originalschwingung fixiert und verstärkt. Daher werden sie folgendermaßen verwendet: bei Gold-Plate auf die Platte Belastung legen (oder Ai- Programm), testen und therapieren. 1 Staphylokokken besiedeln als Kommensalen die Haut und Schleimhäute von Menschen und Tieren und kommen auch in der Umwelt, einschließlich auf Lebensmitteln, vor. Die Staphylokokken-Spezies mit der höchsten pathogenen Potenz sowie generell einer der bedeutendsten Krankheitserreger beim Menschen ist die koagulasepositive Spezies: 2 Staphylococcus koag.-pos.: (Koagulose=Verklumpung bei Mischung von Bakterien mit physiologischer Kochsalz-Lösung und Citratplasma (durch Zusatz von Natriumcitrat ungerinnbar gemachtes Blutplasma), z.b.: Staphylococcus aureus subsp. anaerobius Staphylococcus intermedius 57 3 Staphylococcus aureus kommt fast überall in der Natur und auch bei vielen Menschen auf der Haut und in den oberen Atemwegen vor. Bei 25-30% aller Menschen findet man das Bakterium in der Nase. Meist löst es keine Krankheitssymptome aus. Man spricht in diesem Falle von einer Besiedlung oder Kolonisation der Person mit dem Keim (Kolonisationskeim). Staphylococcus aureus ist also weit verbreitet. Bekommt der Keim durch günstige Bedingungen oder ein schwaches Immunsystem die Gelegenheit, sich auszubreiten, kommt es beim Menschen zu Hautinfektionen (Furunkel, Karbunkel), im Körper zu lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündung, Endokarditis, Toxisches Schock- Syndrom (TSS) und Sepsis. Insbesondere Bakterienstämme von S. aureus, die Resistenzen gegen mehrere wichtige Antibiotika erworben haben (sogenannte MRSA-Stämme, siehe auch Multiresistenz), stellen durch schlechte Behandelbarkeit eine Gefahr dar Staphylococcus intermedius ist der häufigste Eitererreger bei Hunden und Katzen, bei anderen Tieren oder dem Menschen spielt es angeblich keine Rolle. Staphylococcus intermedius kommt als Bestandteil der natürlichen Hautflora auf der Haut, insbesondere der Analregion, auch bei gesunden Tieren vor. Bei Störungen des natürlichen Gleichgewichts oder Verletzungen ruft er eitrige Entzündungen der Haut (Pyodermie), der Gebärmutter (Pyometra), des Ohrs (Otitis externa) oder von Wunden (Wundinfektion) hervor Staphylococcus koag.-neg.: [meint: keine Verklumpung (Agglutination) bei Mischung von Bakterien mit physiologischer Kochsalz-Lösung und Citratplasma (durch Zusatz von Natriumcitrat ungerinnbar gemachtes Blutplasma)] sind in der Regel Besiedler der Haut- und Schleimhäute ohne Krankheitsbedeutung. Jedoch bei immunsupprimierten Patienten (also solchen, bei denen mit Medikamenten die Abwehrfunktion des Immunsystems herabgesetzt worden ist, wie z.b. nach einer Transplantation, oder aber eine Krankheit das Immunsystem geschwächt hat) und im Zusammenhang mit sog. Polymer-assoziierten Infektionen, d.h. einer Besiedlung von Kunststoffoberflächen (z.b. Katheter, künstliche Herzklappen, künstliche Gelenke; siehe Biofilm), besitzen die koagulasenegativen Staphylokokken medizinische Bedeutung Staphylococcus epidermidis saprophages Bakterium, das die menschliche Haut und Schleimhaut besiedelt. Des Weiteren ist er auf Lebensmitteln zu finden und siedelt auch auf 57 zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 91 DermaVit GmbH

92 polymeren Oberflächen. Für Menschen mit normaler immunologischer Abwehr bedeutet der Keim wenig Gefahr. Aber im Krankenhaus, bei abwehrgeschwächten Menschen, kann er, bei Unsauberkeit, Ursache für schwere Erkrankungen, sogenannte nosokomiale Infektionen, sein. Häufig löst er Endokarditis nach Operationen am offenen Herzen, Infektionen nach dem Einsetzen von Prothesen, Plastizitis bei länger liegenden Kathetern oder Drainagen aus. Bei diesen Infektionen (durch Koagulase-negative Staphylokokken) beträgt der Anteil von S. epidermidis 70 bis 80 Prozent und ist damit der häufigste Auslöser bei fremdkörperinduzierten Infektionen Staphylococcus streptococcinum Mischinfektion von Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes bei Impetigo contagiosa, Endocarditis, Pneumonie und Sepsis. 8 Streptokokken gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und am Menschen siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen. Manche Streptokokkenarten kommen in vielen Formen mit verschiedenen Antigentypen vor Streptococcus pyogenes (Eiter hervorrufende Streptokokken) ist ein häufig vorkommendes Bakterium, das beim Menschen unter anderem Scharlach und Mandelentzündungen auslösen kann. Streptococcus pyogenes verursacht sowohl akute invasive Infektionen als auch nicht-invasive Folgekrankheiten. Die akuten Infektionen gehen dabei wegen der vielen gewebeauflösenden Enzyme häufig mit Eiterbildung einher. Ein mögliches Ziel sind die oberen Atemwege, wo sich eine Mandel- oder Rachenentzündung bilden kann. Auf der Haut können je nach Tiefe der Infektion und Abwehrlage Impetigo, Erysipel oder Phlegmone entstehen. Lokale Infektionen können bei einer schlechten Abwehrlage auch in eine generalisierte Infektion übergehen (Sepsis). Gefürchtet sind die immunologisch bedingten Folgeerkrankungen der Streptokokkeninfektion, insbesondere die akute Glomerulonephritis und das akute rheumatische Fieber. Bei der Glomerulonephritis kommt es durch Ablagerung von Antigen-Antikörper-Komplexen (Immunkomplexkrankheit Typ III) zu Schädigungen der Niere. Beim akuten rheumatischen Fieber spielen Kreuzreaktionen zwischen Antigenen der Streptokokken und körpereigenen Strukturen, vor allem Kollagen IV, eine Rolle. Es kommt zu Entzündungen im Herz (Endokarditis, Myokarditis, Perikarditis), in Gelenken (Arthritis), im Gehirn (Chorea) und in der Haut (Erythema). In der Unterhaut bilden sich Knötchen Streptococcus viridans ist eine pseudotaxonomische Bezeichnung für eine große Gruppe von im Allgemeinen nicht pathogenen Streptokokken. Auf Blut-Nährbodenplatten bilden sie entweder einen vergrünenden (alpha-hämolyse; lat. viridans grünend) Hof oder eine nicht sichtbare Hämolysezone aus (nicht-hämolysierende S., gamma-hämolyse). Die Organismen kommen häufig im Mund vor, und Streptococcus mutans ist auch der ursächliche Erreger von Karies. Auch andere Vertreter können bei Mundraum- oder Kunststoff-Infektionen beteiligt sein. Wenn sie in den Blutstrom gelangen, können sie Endokarditis auslösen, besonders bei Menschen mit schon beschädigten Herzklappen. Vorkommen: Mund, Haut, Hals-Nasen-Rachen-Bereich, Herz Streptococcus zooepidemicus Herstellung von Hyaluronsäure (Kosmetik), Erreger verschiedener Infektionskrankheiten bei Pferden (Fohlenspätlähme), Meerschweinchen (Mastitis, Pneumonie, Halsabzess, Fieber, blutiger Urin, Gelenkschwellungen, Gleichgewichtsstörungen) 61 zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

93 12 Streptococcus mitis Gründungs-Mitglied der Mundflora, in der Regel harmlos. Kann Endokarditis auslösen. 13 Streptococcus haemolyticus Scharlach, Angina tonsillaris, Rachenentzündung, Kindbettfieber 14 Streptococcus pneumoniae Pneumokokken sind Bakterien, die schwere Infektionen verursachen. Bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Personen mit chronischen Grundleiden können sie besonders gefährlich werden. Weltweit sterben jährlich etwa zwei Millionen Menschen an einer durch Pneumokokken verursachten Infektion, darunter mehr als eine Million Kinder unter fünf Jahren mit einer Lungenentzündung. In Deutschland fallen nach Angaben der Ärzte Zeitung jedes Jahr rund Menschen einer Lungentzündung zum Opfer. Trotz Antibiotika tritt die Hälfte dieser Todesfälle bereits innerhalb der ersten 48 Stunden ein. In der Akutphase liegt die Sterblichkeit bei ca. acht Prozent, in den darauffolgenden Monaten bei weiteren ca. fünf Prozent. Pneumokokken können eine Vielzahl von Krankheiten hervorrufen. Menschen über 50 Jahren erkranken meist an Lungenentzündung. Diese ist auch deshalb besonders gefährlich, weil sie leicht übersehen wird. Typische Krankheitssymptome, wie plötzliches hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten, eitriger Auswurf, sind im Alter seltener. Typischerweise beginnt die Lungenentzündung nach vorausgegangenem Infekt der oberen Atemwege. Säuglinge zeigen neben Husten oftmals untypische Symptome wie Trinkschwäche oder Schnupfen. Kleinkinder leiden unter Husten, schnellem Puls, sind blass und haben Fieber. Der Hirnhautentzündung geht meist eine Infektion der oberen Atemwege voraus. Im Säuglingsalter haben Kinder hohes Fieber, erbrechen, sind apathisch oder unruhig, verweigern die Nahrung oder erleiden Krampfanfälle. Sind die Kinder älter als ein Jahr, tritt die typische Nackensteifheit auf, darüber hinaus Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit. Auch wenn das Kind die Infektion überlebt, kann es Hirnschäden zurückbehalten, taub sein oder schlechter sehen. Bei Kindern unter fünf Jahren sind Pneumokokken die zweithäufigste Ursache bei akuten bakteriellen Hirnhautentzündungen. Eine Mittelohrentzündung verursacht bei den betroffenen Kindern starke Ohrenschmerzen und Fieber. Manche Kinder leiden unter häufig wiederkehrenden Mittelohrentzündungen. In Deutschland erkranken nach Schätzungen jährlich bis Kinder unter fünf Jahren an akuter Mittelohrentzündung. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung treten Fieber und Kopfschmerzen auf, die Nebenhöhlen sind vereitert. Säuglinge erkranken nur selten an einer Entzündung der Kieferhöhlen, weil diese noch nicht vollständig ausgebildet sind. Das sogenannte Siebbeinzellensystem kann aber bei ihnen auch betroffen sein. Eine Hornhautentzündung durch Pneumokokken verläuft oft rasch penetrierend und schmerzhaft (Ulcus serpens). Pneumokokken werden selten durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben, sondern handelt es sich meistens um endogene Infektionen. Sie besiedeln die Schleimhäute des Nasenrachen (Nasopharynx). Träger und Überträger von Pneumokokken sind hauptsächlich Kinder in den ersten beiden Lebensjahren, Erwachsene ohne Kontakt zu Kleinkindern sind nur zu etwa 5% besiedelt, eine Zahl die allerdings mit zunehmendem Alter (>65 Jahre) und schwächerem Immunsystem wieder ansteigt. Überträger werden meist von einem bis maximal drei verschiedenen Serotypen zugleich besiedelt, die jedoch immer wieder durch neue ersetzt werden. Eine Besiedlung mit Pneumokokken ist meist symptomlos und ohne Krankheitsbild (eventuell leichte Erkältung), während eine Schwächung der körpereigenen Abwehrmechanismen durch Virusinfektion, chronischen Krankheiten oder Alter zur Ausbreitung des Bakteriums und Krankheit führen kann. Mittelohr-, Nasennebenhöhlen-, Lungen- oder Hirnhautentzündung können dann die Folge sein, während ein Übergang in die Blutbahn (zumeist über vorherige Infektion der Lunge) zu Sepsis (Blutvergiftung) führt. Allerdings sind die genauen Gründe, warum bei manchen Menschen eine Besiedlung zu A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 93 DermaVit GmbH

94 lebensbedrohlichen Krankheiten führt, während die meisten keinerlei Symptome zeigen, noch nicht vollständig erforscht. In hohem Maße gefährdet sind die am meisten besiedelten Bevölkerungsgruppen, wie Kinder in den ersten beiden Lebensjahren (noch nicht vollständig angepasstes Immunsystem) und alte Menschen Klebsiella pneumoniae ist ein humanpathogenes Bakterium der Gattung Klebsiella, das unter anderem Pneumonien auslösen kann. ubiqitär, z.b. auch in der menschlichen Darmflora fakultativ pathogen, das bedeutet, es kann unter bestimmten Umständen Krankheiten auslösen. Besonders häufig löst Klebsiella pneumoniae Nosokomialinfektionen aus. Hierbei sind etwa 10% der Fälle Klebsiella pneumoniae zuzuschreiben. Häufig von Klebsiella pneumoniae ausgelöste Erkrankungen sind: Infektionen des oberen Respirationstrakt: Pneumonie, z.t. auch Friedländer- Pneumonie genannt. Typisch ist hier die Entzündung der beiden oberen Lungenlappen. Auftreten meist in Form einer nosokomialen Pneumonie (Hospitalismus-Pneumonie), die beispielsweise auch über Klimaanlagen verbreitet werden kann. Harnwegsinfekt Sepsis (Blutvergiftung) Meningitis (Gehirnhautentzündung) Weitere, seltenere Erkrankungen, die durch Klebsiella pneumoniae verursacht werden, sind: Lungenabszess Pleuritis: Entzündung des Lungenfells Bronchitis: Entzündung der Bronchien Sinusitis: Entzündung der Nasennebenhöhlen Mastoiditis: Entzündung des Mastoids Otitis media: Mittelohrentzündung Cholangitis: Entzündung der Gallenwege Cholezystitis: Entzündung der Gallenblase Endokarditis: Enzündung des Endokards Osteomyelitis: Entzündung des Knochenmarks Haemophilus influencae serotyp B Die invasive Haemophilus Influenzae B ist eine der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren. Der Erreger kommt nur beim Menschen vor und findet sich vor allem auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Erreger ist ein Bakterium Haemophilus influenzae b (Hib), das von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage. Danach können fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums mit Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- und Lungenentzündung; auftreten. Gefürchtete Komplikationen sind Hirnhautentzündungen oder Entzündungen des Kehldeckels, die mit Erstickungsanfällen einhergehen. Bleibende Schäden und Todesfälle sind möglich. Solange Keime aus dem Nasenrachenraum isoliert werden können, besteht Ansteckungsgefahr. Sehr selten erfolgt eine erneute Infektionen bei Kindern unter zwei Jahren. Ein erhöhtes Infektions- und Komplikationsrisiko besteht bei eingeschränkter Funktion oder nach entfernter Milz. Die Krankheit beginnt als fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums und kann dann Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündung, akute Bronchitis und Lungenentzündung hervorrufen. Die gefürchtetste Komplikation ist eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis). Unbehandelt sterben 60 bis 90 Prozent der Erkrankten. Auch bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika beträgt die Todesrate noch mehr als fünf Prozent. Nach überstandener Hirnhautentzündung kommt es oftmals zu Defektheilungen mit dauerhaften Schäden des Nervensystems wie Hörschäden, Sehstörungen oder geistigen Störungen. Etwa fünf Prozent der Kinder sind nach einer Hib- Hirnhautentzündung körperlich und geistig schwerstbehindert. Weitere Komplikationen einer Infektion können sehr plötzlich einsetzende Kehldeckelentzündungen (Epiglottitis) mit 65 zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

95 Erstickungsgefahr, Brustfell- oder Gelenkentzündung, Blutvergiftung und Knochenhautentzündung sein Bordetella bronchiseptica Virulenzfaktoren: Adhäsion an das Flimmerepithel des oberen Respirationstrakts mittels Fimbrien und Outer membrane proteins (OMP), Exotoxin => hautnekrotisierende, milztoxische und letale Wirkungen, Endotoxin, Adenylatzyklase Infektionen bei Katzen: Verursacher von Atemwegssymptomen und tödlichen Bronchien- und Lungenentzündungen bei Katzenwelpen, Beteiligung am Katzenschnupfen-Komplex Beteiligung am Zwingerhusten bei Hunden Infektionen bei Schweinen: Beteiligung bei Bronchien- und Lungenentzündungen des MIRD-Komplexes, Wegbereiter für Pasteurella-Arten bei Rhinitis atrophicans schwere Infektionen bei Ratten, Kaninchen, Meerschweinchen Pneumococcinum homöopathisches Heilmittel für Schwächesymptome an der Lunge. Toxine der Pneumokokken 19 Bordetella pertussis (Keuchhusten-Erreger) überwindet die lokalen Immunmechanismen des oberen Respirationstraktes und kann bei völliger Gesundheit des Wirts ohne prädisponierende Faktoren eine Krankheit auslösen. Das Bakterium wird aerogen (Tröpfcheninfektion) übertragen. Mittels verschiedener Adhäsine binden sich die Bakterien sehr fest an die Zellen des Flimmerepithels und können dann durch die Freisetzung von Toxinen eine Erkrankung auslösen. Eine Invasion ins Epithel ist selten; es kommt zu (sub- )epithelialen Entzündungen und Nekrosen. Obwohl die Erreger in der Regel nicht invasiv sind, d. h. nicht in das Gewebe oder die Blutbahn gelangen, treten durch die produzierten Toxine dennoch systemische Effekte auf. Neben der Kapsel, die dem Erreger Schutz vor Inaktivierung durch Komplement bietet, lassen sich funktionell zwei Gruppen von Virulenzfaktoren unterscheiden: Toxine und Adhäsine. Das Bakterium kommt global vor. Der menschliche Organismus ist einziger Wirt. Infektionsquelle sind an Keuchhusten Erkrankte während des stadium catarrhale, die die Erreger aushusten. Gesunde Keimträger gibt es nicht. Darüber hinaus kann eine Übertragung über kontaminierte Gegenstände nicht ausgeschlossen werden, da das Pertussis-Bakterium für einige Tage außerhalb des Organismus überleben kann. Wegen des hohen Kontagionsindex bei nicht-immunen Menschen kann sich B. pertussis in Bevölkerungen mit niederiger Durchseuchungsrate epidemisch ausbreiten. In Regionen mit hoher Impfrate bleibt der Pertussis-Erreger endemisch, da der Immunitätsnachlass eine Besiedelung erlaubt. Es besteht kein Unterschied in der Morbidität von Jungen und Mädchen. Ebenso wenig spielen Jahreszeit und Klima für die Erkrankungshäufigkeit eine Rolle. Nach einer natürlichen Infektion besteht im ersten Jahrzehnt nach der Erkrankung eine tragfähige Immunität. Die wichtigste prophylaktische Maßnahme ist die aktive Immunisierung. Es existierten dafür ein Ganzkeimimpfstoff (zelluläre Vakzine) und verschiedene azelluläre Vakzinen. Ganzkeimimpfstoff (whole cell vaccine): aus inaktivierten Bordetella pertussis-zellen gewonnene Lysate azelluläre Vakzine (subunit vaccines): Gemische von Bordetella pertussis-komponenten Die gegenwärtig zugelassenen Präparate beider Kategorien bieten bei vollständig durchgeführtem Immunisierungsschema einen sehr guten Impfschutz, jedoch garantieren weder Impfung noch Erkrankung einen lebenslangen Schutz vor einer Infektion mit B. pertussis. Erwachsene erkranken seltener und weniger schwer als Kinder oder Säuglinge zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 95 DermaVit GmbH

96 Aus medizinischer Sicht sind Impfraten von mehr als 90% anzustreben, um einen Kohortenschutz aufzubauen, der einen maximalen Schutz von Neugeborenen und Kindern in den ersten Lebensmonaten bietet Pseudomonas aeruginosa, ubiquitär. Resistenzen gegen Antibiotika. Außerdem sind sie fähig, bei höherer Zelldichte Biofilme (Schleime) zu bilden, die sie gegen Fresszellen und Antibiotika schützen. Während Bakterien der Gattung Pseudomonas bei Menschen mit intaktem Immunsystem selten Krankheiten verursachen, können sie bei Patienten, deren Immunsystem bereits geschwächt ist (beispielsweise in Krankenhäusern, sogenannte Hospitalismuskeime), die Infektion von Wunden, Atem- und Harnwegen, Lungenentzündung sowie Sepsis und Herzerkrankungen verursachen. Wundinfektionen durch P. aeruginosa zeichnen sich durch ihre blau-grüne Färbung und ihren süßlich-aromatischen Geruch aus. Besonders gefährdet sind Patienten mit der Erbkrankheit Cystische Fibrose (Mukoviszidose), bei denen Lungenentzündungen durch Pseudomonas die häufigste Todesursache ist Legionella pneumophila ist Erreger der Legionellose oder Legionärskrankheit. optimalen Lebensbedingungen für Legionellen sind: Süß- und Salzwasser Temperaturbereich C Frischwassernachspeisung lange Verweilzeit Legionellen kommen dort vor, wo mit erwärmtem Wasser optimale Bedingungen für die Vermehrung gegeben sind. Dieses kann beispielsweise der Fall sein in Warmwassererzeugungs- und Warmwasserverteilungsanlagen Schwimmbädern Luftwäschern in Klimaanlagen Kühltürmen Biofilmen Krankenhäusern Schulduschen Totleitungen Eine Übertragung von Legionellen ist prinzipiell durch Kontakt mit Leitungswasser möglich, wenn die Legionellen in die tiefen Lungenabschnitte gelangen. Die im Wasser vorhandenen Legionellen führen nicht zu einer direkten Gesundheitsgefährdung. Erst die Aufnahme von Erregern durch Einatmen bakterienhaltigen Wassers als Aerosol (Aspiration bzw. Inhalation z. B. beim Duschen, bei Klimaanlagen oder in Whirlpools) kann zur Erkrankung führen. Eine Gesundheitsgefährdung durch Trinken von Wasser, in dem sich Legionellen befinden, besteht bei Personen mit normalem Immunsystem nicht. Eine Übertragung von Legionellosen wird insbesondere mit folgenden technischen Systemen in Verbindung gebracht: Warmwasserversorgungen (z. B. in Wohnhäusern, Krankenhäusern, Heimen, Hotels), raumlufttechnische Anlagen (Klimaanlagen), Luftbefeuchter, Badebecken, insbesondere Warmsprudelbecken (Whirlpools), sowie sonstige Anlagen, die einen Spray von Wassertröpfchen erzeugen. Für die Errichtung und den Betrieb von Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen gilt das DVGW Arbeitsblatt W 551 über die Technischen Maßnahmen zur Verringerung des Legionellenwachstums vom April Danach muss am Austritt von Warmwassererzeugungsanlagen ständig eine Temperatur von mindestens 60 C gehalten werden. Bei Anlagen mit Zirkulationsleitungen darf die Warmwassertemperatur im System nicht um mehr als 5 C gegenüber der Austrittstemperatur absinken. Somit muss die Rücklauftemperatur der Zirkulation in den Warmwasserbereiter mindestens 55 C betragen zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

97 Dies stellt eine der technischen Herausforderungen bei der Nutzung von Geothermie und Wärmepumpen zur Brauchwassererwärmung dar Angina Plaut-Vincent ist eine relativ seltene Form der Tonsillitis (Mandelentzündung). Synonym ist der Begriff Tonsillitis ulceromembranacea. Sie wird durch eine Mischinfektion aus dem schraubenförmig gewundenen sauerstoffempfindlichen Spirochäten Treponema vincentii und spindelförmigen Fusobakterien (Fusobacterium nucleatum) verursacht und äußert sich mit Schluckbeschwerden bei relativ geringfügig gestörtem Allgemeinbefinden und normalerweise Fieberfreiheit. Es bildet sich ein schmerzhaftes, meist einseitiges Geschwür an der Gaumenmandel, das mit Gewebsuntergang (Nekrosen) der Schleimhaut einhergeht. Typisch ist hierbei ein übelriechender grau-grünlicher schmieriger Belag, der sich von den weißen Stippchen der häufigeren Streptokokken-Tonsillitis meist deutlich unterscheidet. Von der Erkrankung sind häufiger Jugendliche betroffen Lymphorrhoe (oder Lymphorrhagie) Ausfluß von Lymphe aus zerrissenen, normal oder krankhaft erweiterten Lymphgefäßen, entweder an der Oberfläche des Körpers, besonders an den Geschlechtsteilen oder am Oberschenkel, bei dauerndem Abfluß spricht man von Lymphfistel, oder in Körperhöhlen, so bei Eröffnung des Ductus thoracicus durch tuberkulöse, krebsige u. a. Vorgänge in die Pleurahöhle oder die Herzbeutel, so daß Hydrops chylosus entsteht Branhamella (=Moraxella) catarrhalis Atemwegsinfekte, Bronchitis, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung 25 Mycoplasma pneumoniae sind als parasitär lebende Bakterien die Ursache für zahlreiche Krankheiten beim Menschen, Tieren und Pflanzen. In der Regel töten Bakterien aus der Klasse der Mollicutes ihren Wirt jedoch nicht ab. Vielmehr verursachen sie chronische Infektionen, was für eine gute Anpassung an die Wirte spricht, und verkörpern damit eine sehr erfolgreiche Art des Parasitismus. Neben den pathogenen Eigenschaften der Mykoplasmen spielt die Infektion von Zellkulturen mit Mykoplasmen (hptsl. Mycoplasma orale) eine wichtige Rolle. Der Nachweis von Mykoplasmen kann über verschiedene Methoden erfolgen. Als schnelle und billige Standardmethode hat sich die Polymerase- Kettenreaktion (PCR) etabliert. Mycoplasma pneumoniae ist wichtigster Erreger der so genannten atypischen Pneumonie. Aber auch Tracheobronchitis, Pharyngitis, Meningitis, Mittelohrentzündungen und weitere Krankheitsbilder können von M. pneumoniae verursacht werden. Zudem wird der Organismus mit Störungen des hämatopoetischen (blutbildenden) Systems, des zentralen Nervensystems, der Leber und Pankreas sowie kardiovaskulären Syndromen in Verbindung gebracht Meningokokken können verschiedene Krankheitsbilder auslösen. Etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung tragen diese Bakterien im Nasenrachenraum, ohne dabei Krankheitsanzeichen zu entwickeln. Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch beim Anhusten, Niesen oder Küssen übertragen. Sie heften sich mit Hilfe kleiner Fortsätze an die Schleimhäute des Nasenrachenraumes, wo sie wochen- oder monatelang bleiben können. Vor allem, wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa durch andere Infektionen, vermehren sich die Bakterien, durchdringen die Schleimhäute und lösen Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen aus. Das Spektrum der Erkrankung reicht von leichten Verläufen mit spontaner Abheilung bis hin zu einem hochakuten Ausbruch, der trotz Behandlung in wenigen Stunden zum Tod führt. Die Meningitis beginnt mit starkem Krankheitsgefühl wie Abgeschlagenheit, hohem Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost, Gelenk zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 97 DermaVit GmbH

98 und Muskelschmerzen, Krämpfen oder Bewusstseinsstörungen. Als typisches Zeichen einer Hirnhautentzündung tritt die Nackensteifigkeit auf; diese bewirkt dann das so genannte Kissenbohren: wenn der Patient liegt, zeigt sich ein überstrecktes Hohlkreuz und der Kopf drückt sich in das Kissen (Opisthotonus). Bei Säuglingen kann neben dem fast immer auftretenden Fieber die Symptomatik zunächst wenig eindeutig sein: Apathie oder Unruhe, Nahrungsverweigerung und Berührungsempfindlichkeit. Bewusstseinstrübung, punktförmige Hautblutungen und Kreislaufkollaps sind Hinweise auf einen lebensbedrohenden Krankheitsverlauf (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom). In schweren Fällen tritt der Tod schon innerhalb weniger Stunden ein. Treten die Bakterien in die Blutbahn über und überschwemmen den Körper mit ihren Giftstoffen, spricht der Arzt von einer Sepsis. Sie ist lebensbedrohlich. Entscheidend ist eine möglichst frühe Behandlung mit Antibiotika. Trotz Behandlung können Komplikationen und Spätfolgen wie Hörverlust, Blindheit, Lähmungen oder Krampfleiden auftreten und für jeden zehnten Patienten kommt jede Hilfe zu spät. Deshalb ist die vorbeugende Schutzimpfung für gefährdete Personen besonders wichtig Mycobacterium tuberculosis Tuberculose-Erreger. Tröpfcheninfektion. Hauptwirt: Mensch. kann auch von Menschen auf Tiere übertragen werden. Die Infektion der Lungen führt zur Knötchenbildung und Zerstörung des Lungengewebes sowie der Streuung tuberkulöser Herde im Körper. Unterernährte und geschwächte Menschen sind besonders anfällig für die Erkrankung. Heute ist etwa jeder dritte Mensch auf der Welt mit Mycobacterium tuberculosis infiziert. Vor allem in Dritte-Welt-Ländern fällt die Behandlung mit Antibiotika schwer, da sie sich über Monate hinzieht. Darüber hinaus gibt es immer mehr Fälle, bei denen der Erreger gegenüber vielen Antibiotika resistent ist. Jedes Jahr fordert Tuberkulose 2 Millionen Todesfälle und ist neben AIDS und Malaria die weltweit am weitesten verbreitete Infektionskrankheit Mycobacterium bovis ist ein beim Rind vorkommendes Bakterium und ist Erreger der Tuberkulose der Rinder. Mycobacterium bovis kann auch auf den Menschen übertragen werden. Die Infektion des Menschens erfolgt vor allem durch nicht-pasteurisierte Milch, ist aber mittlerweile sehr selten. Die Infektion erfolgt (wie beim Rind) über die Atemwege oder durch Nahrungsaufnahme, oft durch nicht pasteurisierte Milch. Bei letzterem wird die Darmtuberkulose ausgelöst. Die Rindertuberkulose ist auch von den Menschen wieder auf Rinder zurück übertragbar Mycobacterium avium (Geflügeltuberkulose) 30 Mycobacterium phlei apathogener Keim, der als Immunstimulans und zum Antikörper- Nachweis verwendet wird. 31 Mycobacterium smegmatis generell apathogener Keim, assoziiert mit Weichgewebe- Wunden nach Verletzungen oder Operationen, außerdem ein möglicher Faktor bei Penis- Karzinogenese. 32 Peptococcus anaerobius Peptokokken und Peptostreptokokken sind regelmäßiger Bestandteil der Normalflora der Mundhöhle, des oberen Respirationstraktes, des Dickdarms sowie des weiblichen Genitaltraktes. Als Krankheitserreger werden sie fast ausschließlich als Bestandteil einer Mischflora isoliert. Über Verletzungen der Schleimhautoberflächen können sie zusammen mit anderen Keimen in das Gewebe eindringen und Infektionen verursachen. Hierzu zählen Infektionen im Kopfbereich (Hirnabszess, Mastoiditis, Otitis media, Sinusitis), der tiefen Atmungsorgane (Empyem, Lungenabszess, nekrotisierende Pneumonie), des Abdominalbereiches (Appendizitis, Leberabszess, Peritonitis) sowie der weiblichen Genitale 75 zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

99 (Endometritis, Ovarial- und Tubarabszess, Salpingitis). Auch an Weichteilinfektionen, postoperativen Wundinfektionen und Fremdkörperinfektionen können sie beteiligt sein. Manche Arten werden bei bestimmten Krankheitsbildern besonders häufig nachgewiesen, z. B. P. magnus bei septischer Arthritis, vor allem im Bereich künstlicher Gelenke Micrococcus roseus (=Kocuria rosea) ubiquitär, typischer Luftkeim. Er kommt beim Menschen auf der Haut und den Schleimhäuten vor und ist harmlos. Gelangen sie jedoch ins Blut, können sie bei immungeschwächten Menschen Entzündungen auslösen. 34 Micrococcus luteus Das Bakterium lebt aerob und kommt im Boden, im Wasser und in der Luft vor und es ist Teil der natürlichen Hautflora. Es ist normalerweise nicht krankheitserregend, kann aber bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem Infektionen hervorrufen. Es ist relativ tolerant gegenüber Trockenheit und hohen Salzkonzentrationen. Micrococcus luteus ist ein Luftkeim, der für die Antibiotikaherstellung und als Indikatororganismus verwendet wird Escherichia coli sind normaler Bestandteil der menschlichen und tierischen Darmflora. In der Trinkwasser- und Lebensmittelkontrolle wird die Anzahl dieser Bakterien als Maß für fäkale Verunreinigungen genommen, Escherichia coli dient hier als so genannter Indikatorkeim. Beim Menschen verursacht Escherichia coli die häufigsten bakteriellen Infektionen. Infektionen mit dem Erreger Escherichia coli entstehen zum einen außerhalb des Darms (extraintestinal), wenn Bakterien der eigenen Darmflora in Körperbereiche gelangen, wo sie normalerweise nicht vorkommen. Zum Beispiel können Harnwegsinfektionen auftreten, wenn Escherichia coli in den Harnleiter gelangt, etwa durch Schmierinfektionen bei falscher Toilettenhygiene. Ebenso kann es unter anderem zur Blutvergiftung (Sepsis), Bauchfellentzündung (Peritonitis), Gallengangentzündung (Cholangitis), Blinddarmentzündung (Appendizitis) oder zu Wundinfektionen kommen. Zum anderen kann Escherichia coli verschiedene Infektionen im Darm selbst (intestinal) hervorrufen E. Coli haemolysierend 37 Enterokokken werden zu den Milchsäurebakterien gerechnet. Sie kommen in der Umwelt, beim Tier und beim Menschen sowie in traditionellen Lebensmitteln wie Käse oder Rohwürsten vor. E. faecium und E. faecalis, eine wichtige Rolle im Verdauungssystem. Sie werden daher auch in probiotischen Lebensmitteln zur Förderung der Mikroflora des Verdauungssystems eingesetzt. In Lebensmitteln spielen Enterokokken eine wichtige Rolle bei Fermentations- und Reifungsprozessen und tragen zum besonderen und gewünschten Geschmack der Lebensmittel (z.b. Büffel-Mozzarella, Camembert und Ziegenkäse) bei. Neben ihren positiven Eigenschaften weisen bestimmte Enterokokken-Stämme (insbesondere bestimmte E. faecalis-stämme) auch negative Wirkungen auf. Bei Menschen, deren Immunsystem stark geschwächt ist, können sie Infektionen auslösen. Die Zahl der Infektionen, an denen derartige Enterokokken-Stämme beteiligt sind, hat zugenommen. Sie sind bisher aber ausschließlich in Krankenhäusern beobachtet worden. Ein Zusammenhang zwischen diesen nosokomialen Infektionen und dem Verzehr von Lebensmitteln bzw. Probiotika ist bisher nicht nachgewiesen worden und gilt als unwahrscheinlich zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 99 DermaVit GmbH

100 38 Neisseria gonorrhoeae (gonococcus) (smear) Erreger der häufigsten Geschlechtskrankheit, der Gonorrhoe (Tripper). Er kann eine Harnröhrenentzündung, Gebärmutterhalsentzündung, Eileiterentzündung, Mastdarmentzündung, Gelenkentzündung, Bindehautentzündung, Rachenentzündung oder Beckenentzündung hervorrufen Neisseria meningitidis (meningococcus) verursacht ca. 20 Prozent aller übertragbaren Hirnhautentzündungen. Neben einer Hirnhautentzündung kann Neisseria meningitidis eine Blutvergiftung, Lungenentzündung, Harnröhrenentzündung oder Gelenkentzündung hervorrufen. 40 Proteus vulgaris ist ein Fäulnisbakterium, verursacht Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen (schleimiges Aussehen der Wundoberfläche) Gangrän (chronische Wunden aufgrund von arteriellen Durchblutungsstörungen). 41 Helicobacter pylori Magengeschwür 42 Shigella dysenteriae produzieren das so genannte Shiga-Toxin, welches zu einer schwerer wiegenden Vergiftung führt. Die Bakterien sind hauptsächlich in den Tropen und Subtropen verbreitet. Besonders schwer sind Infektionen mit dem Serotyp A (auch Shiga- Kruse-Bakterium), da diese Bakterien neben den normalen Giften auch ein Nervengift bilden. Alle 4 bekannten Shigella-Artengruppen sind medizinisch relevant als Erreger der Shigellosen, besser bekannt als Bakterienruhr, und wurden bislang nur beim Menschen und Primaten nachgewiesen. Weltweit werden jährlich ca. 160 Mio. Menschen infiziert, von denen ca. 1 Mio. sterben. Dabei handelt es sich meist um Kinder, ältere und immungeschwächte Patienten. Verbreitet werden sie durch verschmutztes Wasser oder Nahrungsmittel, teilweise auch durch Fliegen. Die Krankheitssymptome (hauptsächlich Fieber und starker Durchfall) stellen eine Reaktion auf die Einwanderung der Bakterien in das Darmgewebe und dessen dadurch bedingte Zerstörung dar. Die Shigellen-Infektion wird bei der primären Immunantwort von neutrophilen Granulozyten und Makrophage abgemildert Shigella sonnei Diese auch als Kruse-Sonne-Bakterien bekannten Arten stellen vor allem in Mitteleuropa die häufigsten Shigellen dar und verursachen besonders bei Kindern den harmlosen Sommerdurchfall Serratia marcescens fakultativer (opportunistischer) Krankheitserreger. Es kann bei entsprechend immungeschwächten Personen folgende Krankheiten verursachen: Harnwegsentzündungen, Sepsis, Pneumonie, Endokarditis, Meningitis, Osteomyelitis. Früher wurde das Bakterium als vollständig apathogen (nicht krank machend) betrachtet, erst in den letzten Jahrzehnten wurde die zunehmende Bedeutung als Erreger nosokomialer Krankheiten erkannt. Ausbreitung Die Bakterien kommen überall im Boden, Wasser, auf Tieren und Pflanzen vor. Die Infektion kann daher aus der Umgebung, aber auch von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt oder Tröpfcheninfektion erfolgen. Bei gesunden, immunkompetenten Menschen führt der Kontakt mit dem Erreger üblicherweise nicht zur Entstehung einer Krankheit Brucella militensis (Maltafieber, Mittelmeerfieber, undulierendes Fieber, Gibraltar- Fieber, Morbus Bang) Übertragung durch den Genuss von Ziegenmilch vom Tier auf den 82 zugegriffen am zugegriffen am ebenda, zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

101 Menschen. Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Kopfschmerz, Verstopfung, Husten, körperliche Schwäche und Muskelschmerz, Am häufigsten sind osteo-artikuläre Komplikationen in Form von Sacroileitis, Spondylitis, Arthritis, Coxitis, Bursitis, Tendosynovitis und seltener Osteomyelitis. Andere mögliche Komplikationen sind endokardial, pulmonal, kardiovaskulär, kutan, urogenital oder okulär lokalisiert. Außerdem kommen Erkrankungen im Bereich des Verdauungstraktes und psychische Störungen vor Brucella abortus Erreger der Rinderbrucellose, Deckseuche bei Rindern. Die Ansteckung erfolgt gewöhnlich über den Deckakt oder peroral. Auch Infektionen über die Haut werden vermutet. Besonders in infizierten Nachgeburten und Aborten sind viele Brucellen enthalten. Sie werden aber auch über Milch, Harn, Kot und Nasensekret ausgeschieden Aerobacter aerogenes, ubiquitär, gasbildend, im Darm von Mensch und Tier, im Kot, im Boden, im Wasser, in Rohmilch. Schadkeim bei Milchprodukten. opportunistischer Erreger von Harnwegs- und anderen Infektionen 48 Listeria monocytogenes Erreger der Listeriose. Infektionsweg ist die Aufnahme über verunreinigte Lebensmittel. durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren sowie über verunreinigte Lebensmittel, vor allem Milchprodukte, Speiseeis, unbehandeltes Obst und Gemüse sowie Produkte aus rohem Fleisch. Listeria monocytogenes gehört im Bereich der Lebensmittelinfektionen zu den häufigsten Erregern. ubiquitär verbreitet. fakultativ pathogener Erreger. Infektionen verlaufen in den meisten Fällen klinisch inapparent, also ohne erkennbare Symptome. Begünstigende Faktoren für Erkrankungen sind eine Schwangerschaft, eine Nahrungsumstellung sowie das gleichzeitige Vorliegen von viralen oder parasitären Infektionen. je nach Region und Hygienestandards eine Inzidenz von zwei bis 15 Fällen pro einer Million Menschen pro Jahr und verläuft bei Menschen mit einem intakten Immunsystem in der Regel ohne oder nur mit vergleichsweise leichten Symptomen im Magen-Darm-Bereich wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei den meisten Patienten sind dies die einzigen Auswirkungen einer Infektion. Bei Patienten mit Immunschwäche kann es hingegen zusätzlich je nach Infektionsort zu Lymphknotenschwellungen und zu Entzündungen am Auge kommen, die als Keratitis beziehungsweise Uveitis bezeichnet werden. Weitere mögliche Entzündungsorte sind Hals und Rachen, die Harnblase und das Nierenbecken. In einigen Fällen, vor allem bei älteren Menschen, ist auch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis) möglich, deren Sterblichkeit jeweils bis zu 70 Prozent betragen kann. Den genannten Erkrankungen geht meist eine Fieberphase mit influenzaähnlichen Symptomen voraus. Infektionen der Geschlechtsorgane bei schwangeren Frauen können zu Fehl- und Totgeburten führen, ebenso wie zu Blutvergiftung, Schwellungen der Leber und Milz, Atemproblemen sowie Entwicklungsverzögerungen bei Neugeborenen. Listeriose bei Neugeborenen, die eine hohe Sterblichkeit aufweist, sowie ein Nachweis des Erregers in Blut und Liquor cerebrospinalis eines Patienten sind in Deutschland meldepflichtig Corynebacterium diphteriae Erreger der Diphtherie. Die Übertragung erfolgt durch engen Kontakt (face-to-face) mit infizierten Personen, meistens durch Tröpfchen, seltener auch über kontaminierte Gegenstände. Der Erreger gelangt über die Schleimhaut, Konjunktiven oder Wunden in den Körper und vermehrt sich dort. Das Diphtherietoxin, das allerdings nicht von allen Stämmen von C. diphtheriae gebildet wird, schädigt lokal die Zellen, sodass sich eine Pseudomembran aus abgestorbenen Zellbestandteilen im Nasen- Rachen-Raum bildet. Wenn sich die Pseudomembran auf den Kehlkopf ausbreitet, kann es 86 zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 101 DermaVit GmbH

102 zu massiver Atemnot und letztendlich zum Tod kommen. Das Gift wirkt außerdem im gesamten Körper und schädigt dort vor allen das Herz, die Nieren, die Nebennieren, motorische Nerven und die Leber. Unabhängig von der Wirkung des Giftes sind auch Hautinfektionen und Endokarditis beobachtet worden. Die genetische Information für das Toxin tox+ befindet sich nicht von vornherein im Genom von Corynebakterium diphtheriae selbst, sondern in einem Virus, dem so genannten Prophagen beta. Das Gen wird durch Transduktion in das Bakteriengenom übertragen Corynebacterium pseudodiphtericum Rachenflora 51 Corynebacterium xerosis kommen als Besiedelungskeime auf Haut und Schleimhäuten bei Mensch oder Tieren vor. Sie sind nur wenig pathogen. Ihre klinische Relevanz ist abhängig vom Isolierungsort und der Grunderkrankung des Patienten. Je nach Immunlage und Vorerkrankung der Patienten verursachen sie Wundinfektionen, Sepsis, Endokarditis Corynebacterium pyogenes (= Actinomyces pyogenes = Arcanobacterium p.) spielt eine wichtige Rolle als Eitererreger bei Wiederkäuern, aber auch anderen Tierarten 53 Corynebacterium anaerobius 54 Nocardia asteroides Die beim Menschen sehr selten zu beobachtende Nokardiose ist auf die Bakterienarten Nocardia asteroides und Nocardia brasiliensis zurückzuführen, deren natürlicher Lebensraum der Erdboden ist. Eine Infektion mit Nokardien-Erregern manifestiert sich in erster Linie bei Personen mit abgeschwächter Immunabwehr. Gefährdet sind daher Personen, die auf die chronische Einnahme von Kortisonpräparaten angewiesen sind sowie Personen, die eine chronische Lungenerkrankung aufweisen und solche die an Krebs (so genannte bösartige Neoplasien) oder AIDS/HIV erkrankt sind. Gefährdet sind in diesem Zusammenhang auch Menschen nach Organtransplantation. Nokardien, die weltweit vorkommen (zum Beispiel Erdboden), infizieren den Menschen über die Atemwege oder über bestehende Hautwunden. Durch die Inhalation der Erreger kann es zur Lungennokardiose kommen. Allerdings kann die Inhalation der Erreger oder der Eintritt über Hautwunden der in Staub und Erde vorkommenden Bakterien auch zu einer klinisch unauffälligen Infektion oder zu nur leichten, spontan abheilenden Entzündungsreaktionen führen. Nocardia-Infektionen sind durch eitrige Infektionen im betroffenen Gewebe mit zentralem Gewebsuntergang (Nekrosen) gekennzeichnet. Seltener findet sich eine diffus im Gewebe verbreitete Erregeransammlung mit Bildung von Kavernen (Hohlraumbildung) oder Granulomen (Knötchenbildung im Gewebe), die eine Tuberkulose vortäuschen kann. Bei der pulmonalen Nokardiose sind die Lungen betroffen. Hier kommt es zur schleichenden Infiltration des Lungengewebes und zu einer Bildung von Eiterherden. Das klinische Erscheinungsbild ähnelt sehr der Lungentuberkulose. Die Patienten klagen über Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Husten, Bluthusten sowie Brustschmerzen, die sich bei Einatmungsbewegungen verstärken können. Eine systemische Nokardiose verursacht eine Art Überschwemmung des menschlichen Organismus mit den Nocardia-Erregern auf dem Blutwege, so dass zahlreiche Eiterherde (so genannte Abszesse) in der Muskulatur und in Organen, wie der Niere und/oder im Gehirn entstehen. Bei Affektion des Gehirns beispielsweise, können Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber, der Ausfall motorisch-neurologischer Funktionen beklagt werden, wobei die genaue neurologische Symptomatik die Lokalisation des Eiterherdes im Gehirn definiert. Oberflächliche (superfiziale) Nokardiosen manifestieren sich unter dem Bild einer akuten oder chronischen Affektion der Haut und/oder des Unterhautbindegewebes (Hautgeschwüre, infizierte Knötchen) zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

103 55 Actinobacillus actinomycetemcomitans (Aa) gilt als hoch pathogener Keim in der Parodontologie. kommt häufig bei lokalisierter juveniler Parodontitis in größerer Konzentration vor Actinomyces israelii ( Strahlenpilzkrankheit ) (pilzähnliche Bakterien) kommen vor allem in der Haut- und Schleimhautflora des Rachens und der Mundhöhle des Menschen vor. Im Verdauungs-, Atem- und Genitaltrakt scheint es dagegen nur vereinzelt oder in einer verhältnismäßig kleinen Zahl ansässig zu sein. Als ein Bewohner der Mundhöhle lebt es in Gemeinschaft mit seinem Wirtsorganismus (dem Menschen), von dem es Abfallstoffe oder Substrate beansprucht, ohne ihn dabei zu schädigen. Eine solche Lebensform nennt man Kommensale. Das Bakterium wird dann pathogen, also krankheitserregend, wenn es z. B. durch eine bakterielle Entzündung oder eine Verletzung in tieferliegendes Gewebe gelangt oder wenn eine Immunschwäche/suppression vorliegt. Die häufigste Eintrittspforte sind kariöse Zähne, Wunden nach Zahnextraktion, Kieferbrüche, in der Zahnwurzel gelegene Abszesse und Bagatellverletzungen in der Mundschleimhaut. Dies führt zur so genannten zervikofazialen Form der Erkrankung, die den Hals und das Gesicht betrifft. Diese Erkrankungsform nimmt mit etwa 95 % der Fälle den höchsten Stellenwert bei den Aktinomykosen ein. Bei der seltenen thorakalen Form, die den Brustkorb betrifft, erfolgt die Infektion durch die Einatmung von Bakterien aus dem Mund- und Rachenraum sowie Verdauungstrakt. Die ebenfalls seltene, den Bauchraum betreffende, abdominale Aktinomykose entsteht durch Verletzungen im Bereich der Darm-Schleimhaut. Selten kann es durch einen Intrauterinpessar (Spirale) zu einer Aktinomycose des kleinen Beckens kommen Clostridium perfringens häufigste Erreger des Gasbrands (70 bis 80 %). Darüber hinaus ist das Bakterium häufiger Verursacher der nekrotisierenden Pneumonie, der gangränösen Cholezystitis, einer Sepsis oder anderer unspezifischer Infektionen. Darüber hinaus kann Clostridium perfringens Infektionen des Zentralen Nervensystems verursachen, wovon die häufigste die clostridiale Meningitis ist, die sich meist aus einer Clostridien-Sepsis entwickelt, aber auch infolge von lokalen Traumen oder Operationen, wie der Ausräumung eines subduralen Hämatoms, entstehen kann. Seltener wurden auch Fälle einer clostridialen Enzephalitis beschrieben. Bei Tieren werden die Erkrankungen durch Clostridiumperfringens-Toxine als Enterotoxämie bezeichnet. Der durch Clostridium perfringens verursachte Gasbrand gilt als schwerste Form der Wundinfektion und wird auch als Clostridien-Myositis, clostridiale Myonekrose oder Gasgangrän bezeichnet. Die Infektion entwickelt sich meist nach Verletzungen bei Gartenarbeit oder Tätigkeiten im landwirtschaftlichen Bereich, aber auch nach Bissverletzungen oder Amputationen und hat eine Inkubationszeit von ca. 2 Tagen. Das Infektionsgebiet kennzeichnet sich durch Schwellung und bräunlich-livide Verfärbung. Bei der Palpation kann gegebenenfalls ein Knistern (Crepitatio) festgestellt werden. Aus der infizierten Wunde entleert sich häufig stinkendes, seröses Wundsekret. Erfolgt keine schnelle Behandlung, kann es durch einen toxininduzierten Schock binnen Stunden zum Tod des Infizierten kommen. Trotz optimaler Therapie ist die Letalität hoch und liegt bei 40 bis 60 %. Allerdings ist die Krankheit aufgrund einer guten chirurgischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland selten geworden. Als pathomechanische Ursache des Gasbrandes lassen sich Clostridium-perfringens- Bakterien vom Serotyp A nachweisen. Diese zerstören durch ihr α-toxin - eine Lecithinase, die membranständiges Lecithin in Phosphorylcholin und Diacylglycerol spaltet - die Zellmembranen im Infektionsgebiet. Die Vermehrung der toxinbildenden Erreger bzw. die Auskeimung der Sporen von C. perfringens wird dabei durch eine Senkung des Redoxpotentials im Gewebe - beispielsweise bei verminderter Durchblutung, Sekretansammlung 92 zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 103 DermaVit GmbH

104 oder Nekrose - angeregt. Demzufolge begünstigen Quetschwunden, verschmutzte Schürfwunden, große Wundhöhlen nach Amputation eine Infektion. Intestinale Infektionen C. perfringens zählt zudem zu den Lebensmittelvergiftern. Die Infektionsdosis liegt bei Keimen/g, bei Lebensmitteln meist noch höher. Gefährdete Lebensmittel sind warmgehaltenes Fleisch (Rindfleisch, Geflügel), Austern und andere Meeresfrüchte. Die nach dem Verzehr auskeimenden Clostridien beginnen im Darm mit der Herstellung des Perfringens-Enterotoxins, das die Durchlässigkeit des Darmepithels steigert und so zu Durchfällen und Darmkrämpfen führt, jedoch selten von Fieber oder Erbrechen begleitet wird. Die ersten Symptome treten innerhalb von 7 bis 15 Stunden nach dem Verzehr der kontaminierten Lebensmittel auf und verschwinden häufig nach 24 Stunden. Die Letalität ist gering. Wesentlich schwerwiegender ist beim Menschen die durch C. perfringens ausgelöste Enteritis necroticans ( Darmbrand ), welche eine hochgradig nekrotisierende Infektion des Jejunums darstellt. Diese wird durch β-toxinbildende Stämme des Bakteriums vom Serotyp C hervorgerufen und verläuft häufig tödlich. Die genauen Pathomechanismen sind noch nicht abschließend geklärt. Im Tierreich verursacht der Typ C die nekrotisierenden Darmentzündung der Saugferkel bzw. die nekrotische Enteritis bei Lämmern, Schafen und Kälbern Clostridium septicum (wie C. perfringens) Gasbranderreger bei Mensch und Tier. Meistens sind verletzungsbedingte stark verschmutzte, zerstörte und zerklüftete Gewebebereiche der Ort, an dem die Clostridien ihre Pathogenität erlangen, wo sich also aus Sporen Bakterien entwickeln und sich dann vermehren. Grundlegend ist der Sauerstoffmangel (Clostridien sind anaerobe Erreger). Begünstigend sind die Minderdurchblutung durch Weichteilquetschung, Gewebeuntergang (Nekrosen), Schock, Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus und bösartige Tumore. Zusätzlich bringt die Verschmutzung der Wunde eine Infektion mit aeroben (sauerstoffverbrauchenden) Erregern mit sich, was den Sauerstoffmangel im infizierten Gewebe fördert und somit die Lebensbedingungen für die Clostridien verbessert. Clostridien bilden außer CO2 verschiedene Exotoxine, die im umgebenden Gewebe eine Zellmembranzerstörung und Ödembildung bewirken und somit im Sinne eines Teufelskreises (circulus vitiosus) weiteren Nährboden für den Erreger zur Verfügung stellen. Zusätzlich wirken Exotoxine von Clostridien auf weiße Blutkörperchen (Leukozyten) funktionshemmend bis abtötend. Sie fördern zudem den Verschluss kleiner Blutgefäße durch Thrombosen, was den Sauerstoffmangel im betroffenen Gewebe durch eine Durchblutungsstörung weiter verstärkt und das für die Clostridien optimale Wachstumsmilieu fördert. Nach Operationen oder Weichteilverletzungen tritt eine sich rasch ausbreitende Wundinfektion auf (Rötung, Hitze im Wundbereich), die extrem schmerzhaft ist. In den meisten Fällen ist beim Betasten (Palpieren) der Wundumgebung ein auffälliges Knistern zu hören und zu fühlen: ein Hautemphysem durch CO2-Bildung (Hautkrepitation). Aus Drainagen entleert sich oft ein blutig-schwärzliches, schaumiges, süßlich-faulig riechendes Sekret. Die befallene Muskulatur ist von grauroter Farbe und wird vom Aussehen her mit gekochtem Rindfleisch verglichen.der Allgemeinzustand des Patienten ist durch ein rasch fortschreitendes septisches Krankheitsbild gekennzeichnet mit Tachykardie, Verbrauchskoagulopathie (Blut-Gerinnungsstörung), Kreislaufstörung, Atemstörungen und hämolytischer Anämie durch die Zersetzung roter Blutkörperchen mittels Toxinen der Clostridien. Hinzu kommen im Sinne des Multiorganversagen, akutes Nierenversagen und Leberfunktionsstörungen Clostridium cadaveris Fäulniserreger 94 zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

105 60 Clostridium acetobutylicum ist in der Lage, Zucker zu den Lösemitteln Aceton, 1- Butanol, Ethanol und zu den organischen Säuren Essigsäure und Buttersäure zu vergären. Das Bakterium wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts zur biotischen Produktion der genannten organischen Lösemittel im industriellen Maßstab genutzt Clostridium botulinum (Lebensmittelvergiftung) Normalerweise ist das Bakterium ein Bodenbewohner. Bei der Vermehrung bildet C. botulinum ein Gift, das Botulinumtoxin, welches die Ursache für die unter dem Namen Botulismus bekannte Krankheit ist. Das Bakterium kann sich unter Sauerstoffabschluss, z. B. in geschlossenen Konserven oder im Zentrum von großvolumigen Lebensmitteln, wie z. B. Rohschinken, wenn das Lebensmittel nicht gekühlt wird, vermehren und Toxine bilden, die eine Lebensmittelintoxikation auslösen können. Da Clostridium botulinum ein Bodenbewohner ist, finden sich die meisten Kontaminationen in Gemüsekonserven. Botulinumtoxin (BoNT od. BTX) ist das stärkste bekannte Bakterientoxin und hemmt die Erregungsübertragung von den Nervenzellen zum Muskel, indem es die präsynaptische Ausschüttung des Transmitters Acetylcholin verhindert. Es kommt zu einer chemischen Denervierung, die Kontraktion der Muskeln wird in Abhängigkeit von der Toxindosis schwächer oder fällt ganz aus; folglich kommt es zu einer Lähmung. Alle Formen des Botulismus zeigen (mit Ausnahme der unterschiedlichen Inkubationszeiten) eine ähnliche neurologische und systemische Symptomatik. Der Nahrungsmittelbotulismus beginnt typischerweise mit gastrointestinalen Symptomen (Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Krämpfe, Diarrhoe), gleichzeitig oder im Gefolge treten Doppelbilder und Mundtrockenheit auf. In unterschiedlichem Ausmaß kommt es dann zu einer absteigenden Schwäche der Extremitäten sowie der Atemhilfsmuskulatur. Die Symptome sind typischerweise rein motorisch. Tödliche Dosen: Todesursache ist Atemlähmung. Bei Inhalation sind 3 ng/kg tödlich, bei einer Injektion bereits 1 ng/kg (LD50 Mensch: 1 ng/kg)[2]. 500 g würden somit ausreichen, um die gesamte Menschheit (6,6 Mrd.) zu töten. Am toxischsten ist das Typ A Toxin (Botulinumtoxin A), das stärkste aller bekannten Gifte (LD50 Mensch: 30 pg/kg). Die Nahrungsaufnahme von nur 10 ng kann einen Menschen töten. Bereits mit der Menge zwei gehäufter Teelöffel (ca. 12 g), gleichmäßig verteilt und intravenös verabreicht, könnte man alle 6,6 Mrd. Menschen töten. Und 1 mg Botulinumtoxin A reichte aus, um 20 Millionen Mäuse zu töten. C. botulinum kann bei der Verarbeitung von Honig das Lebensmittel kontaminieren. Daher wird von der Landesärztekammer Baden-Württemberg und anderen medizinischen Einrichtungen dringend empfohlen, Säuglinge im ersten Lebensjahr nicht mit Honig zu konfrontieren. Säuglinge reagieren schon in geringsten Mengen sehr empfindlich auf diesen Erreger, so dass dadurch sogar der plötzliche Tod eintreten kann. Da Clostridium botulinum- Bakterien beim Konkurrenzkampf zwischen den Bakterien eher schlecht abschneiden, überleben sie im Erwachsenendarm zwischen den probiotischen Bakterien nur in hohen Dosen. Diese fehlen einem Säugling jedoch, daher die hohe Unverträglichkeit bei einer Infektion durch Nahrungsaufnahme. Werden Clostridium botulinum-toxine aus dem Darm ins Blut aufgenommen, erreichen sie so die peripheren neuromuskulären Synapsen[3]. Hier wird BTX endoneural aufgenommen und blockiert die Ausschüttung des Neurotransmitters Acetylcholin. [4] Der Tod erfolgt durch Lähmung der Atemmuskulatur Clostridium innocuum ubiquitärer Bodenkeim; im Intestinaltrakt von Mensch und Tier; Meer- und Süßwasser; Straßen- und Hausstaub zugegriffen am zugegriffen am bakterielle_nosoden.shtml, zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 105 DermaVit GmbH

106 63 Clostridium tertium ubiquitärer Bodenkeim; im Intestinaltrakt von Mensch und Tier; Meer- und Süßwasser; Straßen- und Hausstaub Clostridium paraputrificum Nicht pathogen für Meerschweinchen und Kaninchen; Fäulniserreger, gelegentlicher Miterreger bei Gasbrand Clostridium difficile Erreger der durch Antibiotika induzierten Darmentzündung, der Pseudomembranösen Colitis. Bei den Erkrankten sind häufig Entero- und Cytotoxine nachweisbar Clostridium tetani Erreger des Wundstarrkrampfes (Tetanus). Dieses Bakterium bildet vor allem die Toxine Tetanospasmin und Tetanolysin, nach Botulinustoxin das zweitstärkste bekannte Bakteriengift. Reservoir von Clostridium tetani sind Erdreich und Holz sowie die Ausscheidungen von Rindern und seltener anderen Tierarten. Offene Wunden können schnell mit dem Bakterium infiziert werden und so zur Tetanuserkrankung führen. Die gängige Schutzimpfung soll nicht vor Infektion, sondern gegen das Tetanustoxin schützen. Interessanterweise findet man Bakterien vom Typ Clostridium tetani auch in nicht offenen Wunden (Prellungen, Quetschungen), was die Vermutung nahelegt, dass das Bakterium generell bei nekrotischen Prozessen im Körper auftreten kann, die unter Luftabschluss ablaufen, was bei gedeckten Wunden natürlich viel häufiger der Fall ist. Inwieweit eine Immunisierung gegen das Tetanustoxin gelingen kann, ist in neuerer Forschung umstritten, da eine Neutralisierung von Toxinen generell nicht über das Immunsystem gelingt. Hier ist weiterer Forschungsbedarf angezeigt. Das für die Krankheitserscheinungen ursächliche Toxin, das Tetanospasmin, wird entlang von Nervenbahnen oder über das Blut zur grauen Substanz des Rückenmarks transportiert. Dort spaltet es das Synaptobrevin (VAMP), welches an der Ausschüttung von Neurotransmittern beteiligt ist. Hierdurch werden die hemmenden Synapsen von Motoneuronen blockiert, wodurch das Nervensystem nicht mehr hemmend auf den betroffenen Muskel einwirken kann. Klinische Krankheitszeichen beginnen mit Kopfschmerzen und gesteigerter Reflexauslösbarkeit. Schrittweise folgt die Ausbildung des Trismus (Kieferklemme durch Tonuserhöhung der Kaumuskulatur), des Risus sardonicus (Teufelsgrinsen, bewirkt durch die Kontraktion der mimischen Muskulatur) und Streckkrämpfe der Extremitäten und des Rumpfes (Ophistotonus). Im Endstadium tritt der typische, äußerst schmerzhafte Krampfanfall auf, bei dem alle Muskeln kontrahiert werden und der den Infizierten in Rückenlage nur noch auf Kopf und Fersen ruhen lässt. Die Arme sind bei diesen tonisch-klonischen Krampfzuständen in typischer Stellung angezogen Leptospirosis australis (Hauptwirte Wanderratte, Schweine) 68 Leptospirosis canicola (Hundetyphus) Klinisch äußert sich eine Leptospirose durch Fressunlust (Anorexie), Erbrechen und Fieber. Später sind die Tiere abgeschlagen, bewegungsarm, zeigen eine erschwerte Atmung, manchmal auch Gelbsucht (Ikterus), Blutungen (Hämorrhagien) und Gewebsdefekte (durch Nekrosen bedingte Erosionen) der Maulschleimhaut, Muskelzittern (Tremor) oder blutigen Stuhl infolge einer schweren Magen- Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Eine häufige Harnabgabe kann als Folge einer akuten Nierenentzündung (Nephritis) auftreten. Ein Nierenversagen ist häufig und die ernsthafteste 99 ebenda, zugegriffen am ebenda, zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

107 Komplikation der Erkrankung. Es kann ebenfalls zu einem Anstieg harnpflichtiger Substanzen im Blut (Azotämie) kommen Leptospirosis icterohaemorrhagica (Weil-Krankheit) mit grippalen Infekten zu verwechseln. Es kann Fieber, Gelbsucht, Gehirnhautentzündung oder Nierenentzündung auftreten. Der Infektionsweg erfolgt über Aufnahme von kontaminierten Medien, wie verunreinigtes Abwasser oder Erdreich, über die aufgeweichte oder nicht intakte Haut oder über die Schleimhaut. Möglich ist auch eine aerogene Aufnahme, d.h., eine Aufnahme über die Atemwege. Gefährdete Berufsgruppen sind u. a. Beschäftigte im Bereich der Abwassertechnik und im Forst sowie Personen, die mit der Bekämpfung von Nagetieren (Ratten) beschäftigt sind Leptospirosis p. c. gt. W. Erreger der Leptospirose. Nager, Schwein, Pferd, Rind, Hund, Katze, etc Bacterium gärtner (=Salmonella enteritidis) Erreger der Fleischvergiftung, Durchfall mit Erbrechen. Salmonella enteritidis ist auf der ganzen Welt verbreitet und gelangt über den Verzehr verseuchter Nahrungsmittel in den Körper. Insbesondere in verschiedenen Fleischund Geflügelsorten, Eiern sowie roher Milch vermehren sich die Erreger unter mangelhaften hygienischen Bedingungen rasant. Vermehrung erfolgt in der Regel durch hygienewidrige, d. h. zu warme oder zu lange, Lagerung oder Unterbrechung der Kühlkette beim Transport. Über das Berühren und Verarbeiten infizierter Lebensmittel können andere Lebensmittel, Küchengeräte und Personen kontaminiert werden (Kreuzkontamination). Eine räumlich enge Tierhaltung unterstützt den Salmonellen-Befall am Beginn der Nahrungskette. Eine Übertragung von Nutztieren direkt auf den Menschen oder von Mensch zu Mensch ist sehr selten Bacillus cereus weit verbreiteter Bodenkeim. Es ist ein Lebensmittelvergifter, der besonders im Reis auftritt. B. cereus-sporen, die im rohen Reis vorkommen, überleben das Kochen, und vermehren sich, wenn der Reis warm gehalten oder aufgewärmt wird. B. cereus bildet bei Keimzahlen von über 10 Millionen/g Lebensmittel zwei für Lebensmittelvergiftungen verantwortliche Toxine: Ein Diarrhöe-Toxin verursacht 8 bis 16 Stunden nach Aufnahme des Toxins wässrige Durchfälle, die nach 12 bis 24 Stunden wieder abklingen. Das Toxin ist hitze- und säureempfindlich. Erbrechens-Toxin: Die Aufnahme des toxinhaltigen Lebensmittels führt nach 0,5 bis 6 Stunden zu Übelkeit und Erbrechen, seltener zu Bauchkrämpfen und Durchfällen. Das Toxin ist unempfindlich gegenüber Hitze und Säure. B. cereus führt in pasteurisierten, nicht fermentierten Milcherzeugnissen bei Keimzahlen von über 1 Million/g zu Bitterkeit und zur Süßgerinnung (Gerinnung durch eiweißabbauende Enzyme und nicht durch Säurebildung). Wegen der durch diesen Keim mittels Lecithinasewirkung verursachten Geschmacksveränderungen ist die Gefahr einer Intoxikation nicht sehr groß. Da B.cereus in Milchprodukten bei einer Temperatur im Kühlschrank ab 10 C wächst, wurde die Deklaration der Haltbarkeit bei Frischmilch von "bei +10 C mindestens haltbar bis:" durch "bei +8 C mindestens haltbar bis:", geändert Pasteurella multocida ist für eine Reihe von Erkrankungen bei Säugetieren und Vögeln verantwortlich, die zusammen mit denen durch Mannheimia hämolytica (ehemals Pasteurella hämolytica) verursachten Infektionen als Pasteurellose bezeichnet werden. Dabei verlaufen zugegriffen am zugegriffen am /bakterielle_nosoden.shtml, zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 107 DermaVit GmbH

108 Krankheiten häufig akut als Septikämie, aber auch als Infektion der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts. Auch als Sekundärerreger bei Viruserkrankungen des Atmungsapparates spielt der Erreger eine große Rolle. Obwohl unspezifische Erkrankungen beim Menschen vorkommen (Zoonose) ist die Virulenz des Erregers für den Menschen nur gering. Infektionen des Menschen werden hauptsächlich durch Katzenbisse bzw. -kratzer verursacht. Sie zwingen, aufgrund des bisweilen raschen Fortschreitens, zu einem raschem Therapieregime mit Benzylpenicllinen (z. B. Amoxicillin in Kombination mit Clavulansäure). Spezifische durch Pasteurella multocida verursachte Erkrankungen sind: Wild- und Rinderseuche (Syn. Hämorrhagische Septikämie des Rindes, Pasteurellose des Rindes), akute Pasteurellose des Kalbes Pasteurellose der Equiden Pasteurellose des Schweines (Syn. Hämorrhagische Septikämie des Schweines, Schweineseuche, Schweineseptikämie) Pasteurellose des Schafes (Syn. Enzootische Pneumonie des Schafes, Hämorrhagische Septikämie des Schafes, Schafrotz) Pasteurellose der Ziege Kaninchenpasteurellose (Syn. Hämorrhagische Septikämie des Kaninchens), Ansteckender Kaninchenschnupfen Pasteurellose des Meerschweinchens Geflügelcholera ( Läppchenkrankheit ) Rhinitis atrophicans ( Schnüffelkrankheit ) Als Sekundärerreger spielt Pasteurella multocida eine Rolle bei der Brustseuche des Pferdes, Enzootische Pneumonie der Schweine und Kälber Chlamydia psittaci, Erreger der Ornithose. Wie alle Chlamydien kann sich C. psittaci nur intrazellulär, d.h. innerhalb der Zellen eines Wirts vermehren. Das natürliches Reservoir von C. psittaci sind Vögel, besonders Papageien (Name!). Bei diesen kann die Infektion zu schweren Erkrankungen mit Todesfolge führen, oder auch nur geringe Symptome hervorrufen oder inapparent bleiben. Klinische Bedeutung: In Deutschland erkranken schätzungsweise ca. 200 Menschen pro Jahr an der Ornithose. In aller Regel handelt es sich dabei um Ziervogelhalter oder -züchter. Für diese und für in Geflügelbetrieben Beschäftigte ist die Ornithose (oder Psittakose) als Berufskrankheit anerkannt Chlamydia pneumoniae Lungenentzündung, Arthritis, Sehnenscheidenentzündung. Man geht von einer 50%-70% Durchseuchung der Bevölkerung mit Chlamydia pneumoniae aus. Diese hohe Durchseuchung deutet auf ein Verweilen im Organismus über mehrere Jahre hin. Weil die Behandlung und Diagnose historisch betrachtet unterschiedlich verliefen, werden Bezeichnungen wie Streptococcus pneumoniae verwendet und man spricht von einer Atypischen Lungenentzündung. Meistens verlaufen Infektionen asymptomatisch und unbemerkt oder verursachen leichte Halsschmerzen. Kommt es bei geschwächten Personen zur Lungenentzündung, sind Symptome einer Infektion mit Chlamydophila pneumoniae nicht von denen einer anderen Lungenentzündung zu unterscheiden. Die Symptome beinhalten Husten, Fieber und Kurzatmigkeit. Chlamydophila pneumoniae verursachen häufiger Halsschmerzen, Heiserkeit und Nebenhöhlenentzündung als andere Arten der Lungenentzündung, jedoch können andere Arten der Lungenentzündung ebenfalls diese Symptome aufweisen. Somit ist eine Unterscheidung nicht möglich. Normalerweise ist ein Arzt auch nicht in der Lage, nur aufgrund der Symptome eine eindeutige Diagnose zu erstellen zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

109 76 Chlamydia trachomatis ruft eine sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt hervor, die bei Frauen zu zwei Dritteln unerkannt bleibt, da sie symptomlos abläuft, beim Mann gelegentlich Entzündungen der Harnröhre mit klarem Ausfluss verursacht und sonst auch symptomlos ist. In Deutschland sind nach Schätzungen heute mehr als Frauen durch chlamydienbedingte Infektionen ungewollt kinderlos, da die Erreger jahrelang in den Eileitern persistieren und eine chronische Infektion der inneren weiblichen Genitalorgane hervorrufen können. Diese führt in vielen Fällen zur Sterilität. In tropischer Umgebung erregen die Serotypen A, B und C von C. trachomatis auch das Trachom, eine Augeninfektion und die weltweit häufigste Erblindungsursache Ureaplasma urealyticum Dieser fakultativ pathogene Mikroorganismus kann Bestandteil der Urogenitalflora bei Mann und Frau sein. Das Bacterium kann zahlreiche Krankheiten verursachen: unspezifische Harnröhrenentzündung (non-gonococcal-urethritis) Blasenentzündung (Zystitis) Prostataentzündung (Prostatitis) Hodenentzündung (Orchitis) Unfruchtbarkeit Neugeborenensepsis (Chorioamnionitis) vorzeitige Geburt in der perinatalen Periode auch eine Pneumonie oder eine Meningitis Bei Frauen besiedeln sie den unteren weiblichen Genitaltrakt und werden bei Schwangerschaft häufig von der Mutter auf das Kind übertragen, wo sie u. a. die Ursache für Pneumonien oder chronische Infektionen des zentralen Nervensystems sein können. Bei Männern kann es bei Nichtbehandlung zu einer um sich greifenden Infektion kommen, die in der Harnröhre anfängt, dann zu einer Blasenentzündung führt, dann werden Prostata und Hoden sowie eventuell als Komplikation die Nieren angegriffen. Die Hodeninfektion kann zur Sterilität führen und geht meistens mit Fieber und starken Schmerzen einher Coxiella burnetii, Erreger des Q-Fiebers, meldepflichtig, intrazellulärer Parasit. Der Krankheitserreger ist weltweit verbreitet und kann vor allem von Schafen, aber auch von Haustieren wie Hund und Katze sowie von Rindern und Ziegen auf den Menschen übertragen werden. Bei der Übertragung zwischen Tieren dienen als eigentlicher Vektor Zecken, auch über Aufnahme von infizierten Exkreten, wie Kot oder Milch, kann die Übertragung erfolgen. Die Infektion des Menschens erfolgt aerob, z. B. über das Einatmen von infiziertem Staub. Coxiella burnetii ist extrem überlebensfähig, in trocknen Materialien bleibt das Bakterium über mehrere Monate infektionsfähig. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch tritt selten auf. Das Q-Fieber ist weltweit verbreitet, auch in Deutschland treten Krankheitsfälle auf. Die von Coxiella burnetii ausgelöste Immunität hält lange an Propionibacterium acnes Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass es für den Beginn des Akne-Entzündungsprozesses nicht der übermäßigen Besiedlung (Hyperkolonisation) mit Propionibacterium acnes bedarf. Gleichwohl spielen jene Bakterien, die die entstehende Wunde besetzen, für den weiteren Verlauf des Entzündungsprozesses eine Rolle Bacillus anthracis Erreger des Milzbrandes. Übertragung durch Sporen. Die Bakterien überdauern in Sporenform auch jahrzehntelang im Boden. Werden sie von pflanzenfressenden Säugetieren, etwa Rinder, Schafe und Schweine beim Fressen zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 109 DermaVit GmbH

110 aufgenommen, beginnen sie sich im Tier zu vermehren, töten das Tier und vermehren sich im Kadaver weiter, um, wenn die Vermehrungssituation ungünstig wird, schließlich wieder ins Sporenstadium überzugehen. Daher dürfen an Milzbrand verendete Tiere nicht vergraben werden, sondern müssen verbrannt werden. Die Sporen können auch im Fell oder auf der Haut der Tiere lange überleben. Epidemien der Krankheit stehen dabei häufig in direktem Zusammenhang mit der Tierhaltung oder der Verarbeitung von Tierprodukten. Kürschner, Gerber, Melker und Tierärzte sind besonders gefährdete Berufsgruppen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt in der Regel nicht vor. Lungenmilzbrand: nach Einatmung sporenhaltiger Stäube oder Aerosole entsteht binnen weniger Tage eine Bronchopneumonie mit hohem Fieber, blutigem Husten und Hypoxie. Nach 2-3 Tagen letal. Hautmilzbrand: nach direktem Kontakt der Haut mit erregerhaltigem Material entsteht eine Papel und im Weiteren ein Ulcus mit schwarzem Schorf. Darmmilzbrand: entsteht durch Verzehr von ungegartem Fleisch infizierter Tiere (sehr selten). Milzbrandsepsis: meist letale Komplikation der verschiedenen klinischen Erscheinungsbilder des Milzbrandes bei Disseminierung über die Blutbahn Bacillus megaterium ist eine mögliche Alternative zu Escherichia coli für die industrielle Produktion rekombinanter Proteine Bacterium morgan Darmflora, gelegentlich Eiter- und Entzündungserreger außerhalb des Darmes, Sepsis 83 Bacillus subtilis ubiquitär verbreitet in Boden (insbesondere Komposterde), Wasser und Luft. typisches Fäulnisbakterium. beteiligt an Rückführung organischer Stoffe in die Nahrungskreisläufe. Noch heute wird B. subtilis in der Humanmedizin angewandt. In der Roten Liste der in Deutschland verfügbaren Fertigarzneimittel von 1997 (Rote Liste, 1997) stößt man beispielsweise auf die Präparate Utilin, Utilin N und Bactisubtil, die Zellen oder Sporen von B. subtilis als Lyophilisate (gefriergetrocknete Suspensionen) oder Suspensionen enthalten und zur Behandlung von chronischen Dermatosen bzw. von Durchfall, Gärungs- und Fäulnisdyspepsien, Enteritis, Enterocolitis oder von intestinalen Störungen chemo- oder strahlentherapierter Krebspatienten angewendet werden. Ebenfalls tritt das grampositive Bakterium in der Krebsforschung in eine wichtige Rolle. Durch Überexpressionen von Klonierungsvektoren mit Resistenzkassetten können Resistenzfaktoren der eigenen Imunabwehr in subtilis in in vitro Experimente quantifiziert werden. Aufgrund der hohen Hitzeresistenz der B. subtilis-sporen werden diese auch als Indikator bei entsprechenden Sterilisationsprozessen in Pharmazie, Medizin und Lebensmittelindustrie eingesetzt. In der Landwirtschaft dient das Bakterium als biologisches Fungizid für Samen von beispielsweise Baumwolle, Gemüse, Erdnüssen und Sojabohnen; es besiedelt während der Keimung das Wurzelsystem und beugt durch Konkurrenz Verpilzungen vor. Des Weiteren produzieren sie VOCs (flüchtige organische Verbindungen), welche fungizid wirken. Besonders unter Glucoseanwesenheit ist die Produktion der fungiziden VOCs sehr hoch. Aufgrund seiner Fähigkeit zur Sekretion extrazellulärer Enzyme wird B. subtilis insbesondere für die Herstellung von Waschmittelenzymen (z. B. Subtilisin), aber außerdem auch für die Synthese von Riboflavin (Vitamin B2) und des Antibiotikums Bacitracin in der biotechnologischen Industrie genutzt. In Japan wird die Subspecies Bacillus subtilis natto zur Bereitung der gleichnamigen Spezialität Nattō verwendet zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

111 84 Fusobakterien sind Bestandteil der Normalflora, können jedoch auch bei Mischinfektionen beteiligt sein. 85 Treponema pallidum (Spirochaete) Syphilis-Erreger 86 Erysipelothrix befällt hauptsächlich Schweine und wird über Verletzungen durch Tiermaterial oder verunreinigte Instrumente auf den Menschen übertragen. Die Tenazität von Erysipelothrix rhusiopathiae ist sehr hoch; Erysipelothrix rhusiopathiae kann über lange Zeit außerhalb des Wirtstieres überleben, z.b. am Boden über Kontamination durch Ausscheidungen der Trägertiere (Kot, Harn) oder in Lebensmitteln tierischer Herkunft. Zur Abtötung des Erregers sind Temperaturen von 55 o Celsius über 15 Minuten erforderlich. Infektionsquelle: Schwein, Fisch, Geflügel, selten andere Vogelarten und Säugetiere Vorkommen: Arbeiten in Fleisch-, Geflügel- und Fischbetrieben vorkommende Infektion im Anschluss an kleine Verletzungen (fast immer Hände oder Unterarme) Übertragung Über Verletzung (Schnitt-, Stich-, Riss- und Bisswunden), durch Kontakt mit infektiösem Material oder kontaminierten Instrumenten, auch nach Hundebiss beobachtet Erysipel (Wundrose) eine akute bakterielle Infektion der Lymphspalten und Gefäße der Haut meist durch den Erreger Streptococcus pyogenes (sporadisch auch Staphylokokkus aureus) mit Neigung zur raschen flächenhaften Ausbreitung. Dabei handelt es sich um eine, in Haufen gelegene und in Ketten angeordnete Bakterienart. Diese Bakterien gehören normalerweise zur physiologischen Bakterienflora der Haut. Von einer Eintrittspforte ausgehend - meist kleinste Hautverletzungen - breitet sich die Infektion schnell über die oberflächlichen Lymphgefäße aus. Dabei kommt es oft zu Entzündungen der Lymphknoten (Lymphadenitis) und der Lymphgefäße (Lymphangitis). Die Krankheit tritt oftmals im Säuglingsalter oder bei älteren Patienten auf. Meistens befällt sie das Gesicht oder die unteren Extremitäten. Besondere Risikosituationen, die ein Erysipel begünstigen, sind lokale Durchblutungsstörungen, wie sie v.a. bei der arteriellen Verschlusskrankheit (AVK) und der chronisch venösen Insuffizienz (CVI) auftreten. Die flammende, scharf begrenzte, schmerzhafte Rötung und Schwellung der Haut dehnt sich mit zungenartigen Ausläufern rasch aus und ist gewöhnlich von hohem Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl begeleitet. Ursachen: Ausgelöst wird die Erkrankung zumeist durch Streptococcus pyogenes, seltener durch Staphylokokken. Diese Erreger dringen schon über minimale Hautverletzungen in den menschlichen Organismus ein, z. B. über Unterschenkelgeschwüre, Fußpilz oder Mundwinkeleinrisse. Die Erreger wandern in die Haut und das Unterhaut-Fettgewebe und das Bindegewebe ein und breiten sich rasch über die oberflächlichen Lymphbahnen aus. Dabei kommt es zu einer brennenden Rötung und Schwellung die sich innerhalb von Stunden mit flammenartigen Ausläufern ausdehnt. die Schwellung geht über eine fühlbare "Stufe" in die normale Haut über, welche gespannt und glänzend ist. Das Bindegewebe lockert sich ödematös auf und ist mit vielen Streptokokken durchsetzt. Verschiedene körpereigene Abwehrzellen sammeln sich dort an, v. a. Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten. Die Eintrittspforten in der Haut sind unter Umständen so klein, dass sie nicht als Verletzungen auffallen. In 90 % der Fälle tritt das Erysipel im Gesicht auf, außerdem an den unteren Extremitäten und am Gesäß. Die Entstehung eines Erysipels wird durch bestimmte Faktoren begünstigt: Dazu gehören insbesondere örtliche Durchblutungsstörungen (arterielle Verschlusskrankheit oder chronisch venöse Herzinsuffizienz), besonders im Bereich der Beine und der Füße zoonosen/steckbrief/rotlauf.htm, zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 111 DermaVit GmbH

112 88 Tularämie (Hasenpest) ist eine hoch ansteckende Krankheit, deren Erreger, das Bakterium Francisella tularensis, von wildlebenden kleinen Säugetieren übertragen wird (Hasen, Wildkaninchen, Mäuse, Ratten, Eichhörnchen). Die Tularämie ist auf den Menschen übertragbar und führt je nach Eintrittstelle des Erregers zu ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern. Weil die Ansteckungsgefahr groß ist und der Verlauf ohne Behandlung gefährlich sein kann, ist die Hasenpest meldepflichtig. Je nach Eintrittstelle der Erreger bilden sich unterschiedliche Krankheitsbilder aus: glanduläre Tularämie: Es ist keine Eintrittstelle der Erreger erkennbar. Keine Bildung von Geschwüren, jedoch Lymphknotenschwellungen okuloglanduläre Tularämie (Parinaud-Konjunktivitis): Eintritt der Erreger über die Bindehaut des Auges. An der Eintrittstelle bildet sich ein kleines gelbes Knötchen. Die Lymphknoten von Ohr bis Hals sind geschwollen. Begleitend entwickelt sich eine schmerzhafte Konjunktivitis (Bindehautentzündung). oropharyngeale Tularämie: Aufnahme der Erreger über die Mundschleimhaut. In Mundhöhle und Rachen bilden sich Geschwüre, die regionalen Lymphknoten sind geschwollen. Häufig tritt begleitend eine Rachenentzündung (Pharyngitis) oder Mandelentzündung (Tonsillitis) auf. thorakale/pulmonale Tularämie: Aufnahme der Erreger durch Einatmen oder über den Blutweg. Befall der Organe im Brustkorb. Die thorakale Form der Hasenpest betrifft bevorzugt die Lunge und äußert sich dann als Lungenentzündung (Pneumonie). Die Betroffenen leiden unter Husten, Auswurf, Luftnot und Schmerzen im Brustkorb. abdominelle Tularämie (typhidale/generalisierte/septische Tularämie): Aufnahme der Erreger durch Einatmen oder über den Blutweg (besonders häufig bei Arbeiten im Labor oder bei Kontakt mit Schlachttieren). Besonders schwerer Verlauf. Befall der Organe in der Bauchhöhle. Bei der abdominellen Form der Tularämie zeigt sich ein typhusähnliches Krankheitsbild. Leber und Milz sind geschwollen, Bauchschmerzen und Durchfall treten auf. Häufig sind die Lungen befallen. ulzeroglanduläre Tularämie: häufigste Form der Hasenpest. Beginnt mit plötzlichem Fieberanstieg. Es bilden sich Geschwüre an der Eintrittstelle mit regionaler, oft eitriger Entzündung der Lymphknoten. intestinale Tularämie: Besonders seltene Form der Hasenpest, welche wahrscheinlich durch den Verzehr von infiziertem und nicht ausreichend erhitztem Fleisch übertragen wird. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen Gardnerella vaginalis ist in geringer Keimzahl Teil der vaginalen Normalflora und in hohen Keimzahlen der hauptsächlich nachzuweisende Keim (Leitkeim) bei der bakteriellen Vaginose, einer bakteriellen Fehlbesiedlung der Scheide. Zunächst relativ harmlos - es kann bei etwa 40% aller asymptomatischen Frauen nachgewiesen werden - kann es jedoch in der Folge zu einer Entzündung der Scheide, einer Kolpitis (Vaginitis) kommen, die umso leichter entsteht, als durch die vorhandene Fehlbesiedlung die schützende Döderleinflora nicht mehr voll intakt ist. Der Keim kann in den oberen Genitaltrakt aufsteigen (Aszension) und dort zu schweren Infektionen führen. Meist ist G. vaginalis nicht alleine ursächlich für eine Kolpitis, vielmehr liegt eine Mischinfektion nach atypischer Besiedlung der Vagina mit weiteren (i. d. R. anaeroben) Bakterien, wie z. B. Bacteroides spp., Peptostreptokokken und Mykoplasmen, vor allem Mycoplasma hominis, vor. Liegen G. vaginalis und anaerobe Bakterien in hoher Keimzahl vor, bezeichnet man die resultierende Vaginitis präziser als Aminkolpitis. Mit einem Anteil von etwa 10% handelt es sich bei dieser um die häufigste Vaginalinfektion. G. vaginalis, aber auch andere pathogene Bakterien, sind Ursache für den typischen fauligfischigen Geruch des Scheidenausflusses bei Frauen, die an einer bakteriellen Vaginitis leiden zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

113 Testsatz Viren - Borrelien 1. VA 2 Grippe 15. Varicellen 29. Coxsackie A Hepatitis A 2. VA 2 L Grippe 16. Herpes simplex 30. Coxsackie A Hepatitis B 3. VA PCH Grippe 17. Herpes progenitalis 31. Coxsackie A Hepatitis B mit Epstein-Barr 55. Haemophilus influenzae 56. Haemophilus Serotyp B 69. Große Zecken 70. Mittelgroße Zecken 57. Rickettsia rick. 71. Zecken mit Larven 4. Adenoviren 18. Herpes zoster 32. Coxsackie A Hepatitis C 58. Rickettsia quintana 72. Zecken 1 5. Rotaviren 19. Herpesvirus Typ VI 33. Coxsackie A Hepatitis non A / non B 59. Babesiose 73. Zecken 2 6. Influencinum toxicum 20. Zytomegalie 34. Coxsackie B1 60. Babesia canis 74. Zecken 3 7. Influencinum 21. Epstein-Barr 35. Coxsackie B2 47. Papillomaviren 61. Babesia bigemina 75. Zecken 4 8. Influencinum AB 9. Influencinum vesiculosum 10. Influencinum vesiculosum NW 11. Influencinum vesiculosum SW 22. Pfeiffersches Drüsenfieber 23. Keratokonjunktivitis epidemica 36. Coxsackie B3 48. Verruca vulgaris 76. Zecken Coxsackie B4 38. Coxsackie B5 24. Pockenviren 39. Coxsackie B6 49. Maul- und Klauenseuche 50. Rhinotracheitis bovinum 62. Borreliose burgdorferi 77. Zecken Borreliose garinii 78. Zecken Borreliose afzelii 12. Asiengrippe 25. Tollwut 51. Rhinopneumonitis 65. Borreliose valaisiana 79. Ixodes ricinus 26. Poliomyelitis 52. FSME 66. Borreliose japonica 80. Rhipicephalus sanguineus 13. Meningitis 27. Parotitis epidemica 40. Rubeola 53. V-Darmkatarrh 67. Zeckenbissfieber 81. Simian Virus 14. Coronaviren 28. Morbilliviren 41. Ringelröteln 54. Norovirus 68. Borreliose-Impfstoff A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 113 DermaVit GmbH

114 114 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

115 Begleitinformationen zum Testsatz Viren Borrelien Alle Ampullen sind in der Originalschwingung fixiert und verstärkt. Daher werden sie folgendermaßen verwendet: bei Gold-Plate auf die Platte Belastung legen (oder Ai- Programm), testen und therapieren VA Grippe: Die Influenza, auch echte Grippe oder Virusgrippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen. Das Virus dringt durch Tröpfcheninfektion, über Kontaktinfektion oder Schmierinfektion, durch Kotpartikel erkrankter Wirte und Vektoren oder durch Viren auf Hautschuppen, Haaren, Gefieder und Staub über die Schleimhaut der Atemwege, des Munds und der Augen in den Körper ein. Symptome treten nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis Tagen auf, jedoch können die Viren bereits zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome auf andere übertragen werden. Da die Krankheitsanzeichen relativ unspezifisch sind, können sie mit vielen anderen akuten Atemwegserkrankungen verwechselt werden. Charakteristisch ist allenfalls der oft sehr plötzliche Beginn des Vollbilds der Erkrankung. In der Regel dauern die Symptome 7 bis 14 Tage an. Es können jedoch ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit noch einige Wochen darüber hinaus auftreten. 122 Differenzierung von Erkältung und echter Grippe (Influenza) 123 Kennzeichen Erkältung Echte Grippe (Influenza) Erkrankungsbeginn langsame Verschlechterung rasche, abrupte Verschlechterung Kopfschmerzen dumpf bis leicht stark bis bohrend Schnupfen oft Niesen, laufende bzw. verstopfte Nase teilweise auftretend Fieber meist gering oft hoch bis 41 C, dazu Schüttelfrost, Schweißausbrüche Gliederschmerzen gering starke Gelenk-, Muskelschmerzen Husten geringer Hustenreiz trockener Husten, schmerzhaft, meist ohne Schleim Halsschmerzen oft Halskratzen, Heiserkeit stark, mit Schluckbeschwerden Müdigkeit Erkrankungsdauer Abgeschlagenheit einige Tage schwer, auch bis drei Wochen danach möglich, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Kreislaufbeschwerden 7 14 Tage, anfänglich oft ohne erkennbare Besserung 4. Adenoviren: Ihr Kapsid hat eine ikosaedrische Symmetrie. An den Ecken sind typische, antennenartige Fiberproteine verankert, die den Virionen der Familie ihr satellitenartiges Erscheinungsbild geben. Das Fiberprotein vermittelt die Bindung an die Oberfläche der Wirtszelle und induziert die spezifischen Antikörper. Die Familie beinhaltet derzeit 47 human- und tierpathogene Virusspezies mit zahlreichen Subtypen bei Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Fischen. Beim Menschen verursachen die humanen Adenoviren überwiegend Erkrankungen der Atemwege. Nach einer US-Studie soll der Adenovirus 36 menschliches zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 115 DermaVit GmbH

116 Fettgewebe dazu veranlassen, sich in besonders große Fettzellen zu verwandeln, wodurch eine Dickleibigkeit hervorgerufen werden kann Rotaviren: Rotaviren sind hochgradig ansteckende Erreger, die zu Erbrechen und Durchfall führen können. Weltweit stellen Rotaviren die häufigste Ursache für schwere Magen-Darm-Erkrankungen dar. Kinder können eine milder verlaufende Durchfallerkrankung entwickeln, aber auch an schwerwiegenden Symptomen, wie z.b. Erbrechen, Fieber, starken Bauchschmerzen und schnellem Verlust von Körperflüssigkeit, leiden. Die Symptome bestehen in der Regel für vier bis acht Tage Influencinum div. homöopathische Nosoden für Grippe 12. Asiengrippe: Die Asiatische Grippe war nach der Spanischen Grippe die zweitschlimmste Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts. Sie wurde durch das Influenzavirus A/Singapore/1/57 (H2N2) ausgelöst. Die Asiatische Grippe brach 1957 aus und hatte ihren Ursprung vermutlich in China. Ihr fielen 1957 und 1958 weltweit Schätzungen zufolge eine Million bis zwei Millionen Menschen zum Opfer. Die Asiatische Grippe wurde von einem Virus-Subtyp ausgelöst, der aus einer Kombination von einem menschlichen mit einem Geflügelpestvirus entstanden war. A/H2N2 war leicht von Mensch zu Mensch übertragbar und verursachte bis 1968 alljährlich weitere Influenza-Infektionen. Danach wurde H2N2 vom Subtyp A/H3N2 abgelöst ; A/H3N2 verursachte die als Hongkong-Grippe bezeichnete Pandemie in den Jahren 1968 und kam es in den USA zu einem Zwischenfall, als H2N2-Virusproben versehentlich an mehrere Labors verschickt wurden, was jedoch zu keinen neuerlichen Infektionen führte Meningitis (Hirnhautentzündung): Obwohl neurotrope Viren überwiegend eine Enzephalitis hervorrufen, können manche Virusspezies auch Ursache einer Meningoenzephalitis, Enzephalomyelitis und Meningitis sein. Als Abgrenzung zur klassischen bakteriellen Meningitis werden die viralen Meningitiden auch als lymphozytäre Meningitis bezeichnet. Nur wenige Viren verursachen ausschließlich eine Meningitis wie das durch Nagetiere übertragene Virus der Lymphozytären Choriomeningitis (LCMV). Eine Meningitis als Mischform oder als fortgeschrittener Infektionsverlauf wird bei immunkompetenten Erwachsenen am häufigsten durch Enteroviren wie dem Coxsackie- Virus und den ECHO-Viren verursacht. Als Meningitis können sich auch Infektionen oder Reaktivierungen verschiedener Herpesviren manifestieren, so das Herpes-simplex-Virus 1, seltener das Herpes-simplex-Virus 2, Humane Herpesvirus 6 und Humane Herpesvirus 7. Die Herpes-simplex-Viren vermögen als einzige virale Erreger auch eine chronisch verlaufende Meningitis hervorzurufen. Bei schwerer zellulärer Immundefizienz (beispielsweise nach Knochenmarktransplantation oder bei AIDS im Stadium C3) vermögen auch das Cytomegalievirus und das Epstein-Barr-Virus eine Meningoenzephalitis oder Meningitis auszulösen. Als typische Komplikationen treten diese auch bei Infektionen mit dem Masernvirus, dem Mumpsvirus und dem Rötelnvirus auf. Bei Hantaviren und dem Parvovirus B19 ist eine meningitische Mitbeteiligung beschrieben. Im Rahmen einer frischen Infektion kann das Humane Immundefizienz-Virus neben einer Enzephalitis auch eine Meningitis hervorrufen (Akutes retrovirales Syndrom). Verschiedene durch Gliederfüßer, Stechmücken und Zecken übertragene Viren (Arboviren) können neben einer Enzephalitis auch eine Meningitis verursachen. Zu ihnen gehören das FSME-Virus, Japanische- Enzephalitis-Virus ( Japanische Enzephalitis), West-Nil-Virus, Rifttal-Fieber-Virus ( Rifttalfieber), Dengue-Virus und verschiedene Subtypen des Sandmückenfiebervirus ( Phlebotomusfieber) wie das Toskana-Virus zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

117 14. Coronaviren: Der Name leitet sich vom Aussehen der Viren ab: auf der äußeren Virushülle sitzen in regelmäßigen Abständen bestimmte Glycoproteine mit keulenförmigen Enden auf. Dadurch erinnern sie an einen Kranz (dt. für corona). In der Gattung Coronavirus gibt es 13 verschiedene Arten, die Wirbeltiere (Hunde, Katzen, Rinder, Schweine, einige Nagetiere und Vogelarten) infizieren. Zwei Arten, Human coronavirus 229E und Human coronavirus OC43, gemeinsam mit HCoV abgekürzt, verursachen beim Menschen Erkältungssymptome. Etwa ein Drittel aller Erkältungskrankheiten werden von HCoV ausgelöst. Das im März 2003 ausgebrochene Schwere Akute Atemwegssyndrom (SARS) wird ebenfalls von einem Coronavirus verursacht. Coronaviren sind empfindlich gegen Lösungsmittel Varicellen: Die Windpocken (Varizella/Varizellen) sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Der Name Windpocken kommt von der hohen Ansteckungsfähigkeit dieser Viren, die auch über einige Meter in der Luft übertragen werden Herpes simplex: Virusinfektionen, die durch Herpes-simplex-Viren hervorgerufen werden. Umgangssprachlich verwendet man für diese, speziell den Lippen- oder Genitalherpes (Herpes labialis und Herpes genitalis), auch die Kurzform Herpes. Das ikosaedrische Kapsid ist von einer Virushülle umgeben, was zu einer Empfindlichkeit der Viren gegenüber Seifen, Detergenzien oder bereits milden Desinfektionsmittel führt. Herpessimplex-Viren sind weltweit verbreitet, der Mensch ist für sie als Reservoir der einzige natürliche Wirt. Da das HSV-1 bereits durch Speichelkontakt und Schmierinfektion ab dem Säuglingsalter im normalen familiären Umgang erworben wird, ist es in der Bevölkerung sehr häufig. Das Virus zeigt eine altersabhängige Seroprävalenz, die etwa am Ende der Pubertät bereits hohe Prozentzahlen erreicht und dann nur noch gering weiter ansteigt. In Deutschland konnten bei 84 bis 92 % der Personen einer altersnormalisierten Stichprobenuntersuchung Antikörper gegen HSV-1 nachgewiesen werden. Das HSV-2 wird durch engen Schleimhautkontakt übertragen, wenn beim Virusträger das Virus gerade reaktiviert und sich in Epithelzellen erneut vermehrt; die Virusausscheidung kann auch ohne sichtbare Läsionen geschehen Herpes progenitalis (Herpes simplex in der Nähe eines Herpes genitalis) 18. Herpes zoster, umgangssprachlich meist Gürtelrose genannt, ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich durch einen schmerzhaften, streifenförmigen Hautausschlag mit Blasen auf einer Körperseite in Erscheinung tritt, der dadurch entsteht, dass die Entzündung von einem Nerv (z. B. eines Ganglions) auf das umliegende Dermatom übergreift. Die Krankheit wird durch das zur Familie der Herpesviren gehörende Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst und tritt meist bei älteren Menschen oder solchen mit einem geschwächten Immunsystem (durch Stress, in Folge anderer Erkrankungen wie beispielsweise bei AIDS oder durch eine spezielle Therapie) auf. Das Virus wird häufig bereits in der Kindheit übertragen und verursacht in dieser Lebensphase die Windpocken. Ein Herpes Zoster ist immer eine endogene Reaktivierung einer früheren VZV-Infektion. Häufig werden die (verkürzten) Fachbegriffe Zoster (für Herpes zoster, ausgelöst durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV)) und Herpes (für Herpes simplex, eine durch Herpes-simplex- Viren hervorgerufene Erkrankung) verwechselt, obwohl es sich um zwei verschiedene zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 117 DermaVit GmbH

118 Erkrankungen handelt, die sich im Erreger und insbesondere in den Folgeerkrankungen deutlich unterscheiden Herpesvirus Typ VI ist ein humanpathogenes Herpesvirus aus der Unterfamilie der Betaherpesviren. Es ist der Erreger des Drei-Tage-Fiebers (Exanthema subitum, Roseola infantum, Sechste Krankheit ), einer Erkrankung, die vorwiegend im Säuglings- oder frühen Kleinkindalter (das heißt unter 2 Jahren) auftritt. Eine Beteiligung des Virus auch an anderen Erkrankungen wird diskutiert, ist jedoch nicht bewiesen. HHV-6 ist ein praktisch ubiquitär verbreitetes Virus. Im Erwachsenenalter sind mindestens 80% der Bevölkerung seropositiv, das heißt sind latent mit dem Virus infiziert. Die Infektion geschieht dabei meist im Säuglings- oder Kleinkindalter durch Tröpfcheninfektion und verläuft häufig klinisch inapparent, das heißt ohne wesentliche Symptome. Die symptomatische Infektion äußert sich meist als Drei-Tage-Fieber Zytomegalie ist eine Erkrankung, die durch das Humane-Zytomegalie-Virus (HZMV), auch Humanes-Cytomegalie-Virus (HCMV) oder Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) genannt, ausgelöst wird. Das Virus gehört zur Familie der Herpesviridae. Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Selbst nach Beendigung der Erkrankung kann es noch wochenlang mit Speichel und Urin ausgeschieden werden. Von der Ansteckung bis zum eventuellen Auftreten von ersten Krankheitsanzeichen kann eine Zeit von zwei bis sechs Wochen vergehen. Da viele Infektionen unbemerkt bleiben, kann die Inkubationszeit bisher nicht genauer angegeben werden. In der Regel kommt es dann zu Fieber und einer Schwellung der Lymphknoten, es können aber auch Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Bis zu 60 % der Gesunden sind Träger des HCMV und es bleibt lebenslang in lymphatischem Gewebe erhalten. Eine Infektion ist in der Schwangerschaft als besonders gefährlich und es kann für ungeborene Kinder sogar lebensgefährlich sein. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann Zytomegalie zu einer schwerwiegenden Erkrankung werden. In fast allen Organen kann es dann zu lymphozytären-plasmazellulären interstitiellen Entzündungen mit Riesenzellbildung in Kern und Zytoplasma kommen. Sehr häufig sind schwere Lungenentzündungen. Besonders gefürchtet werden zusätzliche bakterielle Infektion und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt. Derartige Komplikationen können sogar tödlich enden Epstein-Barr-Virus ist ein humanpathogenes, behülltes, doppelsträngiges DNA-Virus aus der Familie der Herpesviridae. Hauptübertragungsweg des Virus ist eine Tröpfcheninfektion oder eine Kontaktinfektion (besonders Speichel) bzw. Schmierinfektion, seltener sind Übertragungen im Rahmen von Transplantationen oder Bluttransfusionen. Die Tatsache, dass EBV auch in Sekreten der Genitalien festgestellt werden konnte, macht auch den Übertragungsweg durch sexuelle Kontakte denkbar. Die Infektion mit dem Virus erfolgt zumeist im Kindesalter. Während in diesem Falle in der Regel keine Symptome auftreten, kommt es bei jugendlichen oder erwachsenen Infizierten in % aller Fälle zum Ausbruch des Pfeiffer-Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose). Ab dem 40. Lebensjahr sind ca. 98 % der Menschen mit EBV infiziert. Sowohl nach einer asymptomatischen als auch nach einer symptomatischen Infektion persistiert das Virus lebenslang im Körper. Es kann wie alle Herpesviren reaktiviert werden. Für gewöhnlich wird eine Reaktivierung vom Wirt nicht bemerkt und schnell durch sein Immunsystem eingedämmt. Besteht eine Immunsuppression (z. B. bei HIV-Infizierten oder Organempfängern) kann sich das Virus unkontrolliert vermehren und zur Entstehung von verschiedenen seltenen Krebserkrankungen beitragen. So besteht seit rund 40 Jahren der Verdacht, dass EBV eine wichtige ätiologische Rolle bei Krankheiten wie Morbus Hodgkin zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

119 (Lymphdrüsenkrebs), Burkitt-Lymphom, sowie weiteren Lymphomen, als auch der posttransplantativen lymphoproliferativen Erkrankung spielt. EBV gehört somit zusammen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), dem Hepatitis-C-Virus (HCV), dem humanen Papillomvirus (HPV), Humanen T-lymphotropen Virus 1 (HTLV-1) und dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV- 8, auch Kaposi-Sarkom-Herpesvirus, KSHV) zu einer Gruppe von humanen Viren, die weltweit für 10 bis 15 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sind. In jüngster Vergangenheit erhärtete sich darüber hinaus der Verdacht, dass EBV mit einer Vielzahl von Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Multipler Sklerose, systemischer Lupus erythematodes und der rheumatoiden Arthritis in Zusammenhang steht. Es gibt aber auch Anzeichen, dass eine Infektion mit EBV zumindest nicht als alleinige Ursache späterer Autoimmunerkrankungen angesehen werden kann. Auch das Chronische Erschöpfungssyndrom wird, insbesondere in Forschungen an der Charité, mit dem Virus in Verbindung gebracht. In Afrika existiert auch eine lokal immer wieder zu Epidemien führende (endemische) Variante des EBV-assoziierten Burkitt-Lymphoms. Im asiatischen Raum gilt eine EBV-Infektion als Risikofaktor für Tumoren der Nase oder des Kehlkopfes (Nasopharynxkarzinom). EBV ist in diesem Falle notwendig für die Krebsentstehung, jedoch nicht ausreichend, wie die geringe Anzahl der Krebserkrankungen im Vergleich zur Virusverbreitung zeigt. Weitere Faktoren spielen hier eine Rolle (chromosomale Translokation des c-myc-genes). Als potentielle Begleiteinflussgröße (Kofaktor) wird auch Malaria diskutiert. Auch menschliche Brustkrebszellen sind häufig durch Epstein-Barr-Viren infiziert, ohne dass ein ursächlicher Zusammenhang gesehen wird. Obwohl EBV nicht als Brustkrebsvirus aufzufassen ist, verändert es das Ansprechen der Brustkrebszellen auf die Taxane, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden. Noch häufiger als Brustkrebszellen sind Fibroadenome der Brust durch Epstein-Barr-Viren infiziert Pfeiffersches Drüsenfieber: eine fieberhafte Erkrankung mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie starken Lymphknotenschwellungen. Schätzungsweise 95 Prozent aller Europäer infizieren sich bis zum 30. Lebensjahr mit dem Virus, das durch Antikörper im Blut nachgewiesen werden kann. Bei den meisten Menschen, vor allem bei Kindern unter zehn Jahren, verläuft die Erkrankung ohne Symptome; bei Erwachsenen treten meist grippeähnliche Krankheitsanzeichen und nur selten Komplikationen auf. Vor allem bei den wenigen Jugendlichen, die Symptome aufweisen, können zusätzlich Lymphknoten anschwellen und eine Halsentzündung bzw. Mandelentzündung entstehen. Weiterhin können auch eine Milzvergrößerung, Bauch-, Muskel- oder Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Depression, Stimmungsschwankungen, allgemeine Schwäche, Ausschlag, Schwindel oder Orientierungsstörungen, Schüttelfrost, trockener Husten, Übelkeit und Nachtschweiß auftreten. Die Viren befallen die Lymphknoten und die Organe des Lymphatischen Rachenringes, aber auch Leber, Milz und Herz. In der Regel tritt die Krankheit im Leben eines Menschen nur einmal auf, aber so wie bei anderen Herpesviren verbleibt das Epstein-Barr-Virus lebenslang im Körper und kann schubweise wieder aktiviert werden (oft fälschlicherweise als Reinfektion bezeichnet). Langgezogene Krankheitsverläufe, die sich in abgeschwächter Form mitunter über Monate und Jahre erstrecken, sind selten und nicht zu verwechseln mit postinfektiöser generalisierter Schwäche und Müdigkeit mit einer Dauer bis zu einem Jahr, wie sie auch nach anderen Virusinfektionen auftreten können. Der Erreger (Epstein-Barr-Virus) wird vor allem über den Speichel übertragen. Als weitere Übertragungswege werden Tröpfcheninfektion und Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion vermutet, obwohl Studien an Studenten und Militärangehörigen nachgewiesen haben, dass Zimmerkameraden keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Besonders unter jugendlichen Pärchen erfolgt die Übertragung sehr oft von Mund zu Mund, weshalb die zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 119 DermaVit GmbH

120 Krankheit im Volksmund oft auch als Kusskrankheit, Studentenkrankheit oder Studentenfieber, engl. kissing disease bezeichnet wird Keratokonjunktivitis epidemica ist eine Viruserkrankung der Binde- und Hornhaut des Auges. Aufgrund der starken Übertragbarkeit und der geringen Therapiemöglichkeiten wird die Erkrankung volkstümlich auch oft verharmlosend Augen-Grippe genannt. Erreger sind in der Regel Adenoviren vom Typ 8 und 19, die sich durch besondere Widerstandsfähigkeit und langanhaltende Infektiosität außerhalb des Wirtskörpers auszeichnen. Es handelt sich um eine hochinfektöse Schmierinfektion, die auch über Handtücher, Türgriffe usw. übertragen werden kann. Daher stehen Maßnahmen zur Prävention oder Verhinderung der Infektionsausbreitung im Vordergrund. Hygienemaßnahmen (etwa Händedesinfektion) sind wichtig. Da bis zum 14. Tag nach Krankheitsbeginn am zweiten Auge Infektiosität besteht, ist eine Isolierung Betroffener durch zusätzliche Krankschreibung für etwa 14 Tage sinnvoll. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt acht bis neun Tage. Typisch ist ein plötzlicher einseitiger Krankheitsbeginn mit massivem Tränenlaufen, Rötung der Bindehaut, Brennen, Fremdkörpergefühl, Schwellung des Oberlides und der Nickhaut (Plica semilunaris), sowie teilweise schmerzhafter Schwellung eines Lymphknotens direkt vor dem Ohr oder am Unterkiefer. In der Regel kommt es nach wenigen Tagen zu einer (milderen) Beteiligung des zweiten Auges. Als Spätfolgen treten bei 25 % der Menschen charakteristische Hornhauttrübungen, sogenannte Nummuli, auf, die das Sehen langfristig beeinträchtigen können Pockenviren: Die Erreger der Pocken beim Menschen sind Viren aus der Gattung Orthopoxvirus. Pockenviren sind die größten und bekanntesten Tierviren. Neben den Pockenerkrankungen des Menschen gibt es auch bei einer Reihe von Tieren durch verwandte Viren ausgelöste Erkrankungen. Die ebenfalls durch Orthopox-Viren hervorgerufenen Tierpocken die sogenannten Säugerpocken wie Kuhpocken, Affenpocken, Katzen-, Kamel-, und Mäusepocken sind, mit Ausnahme der Mäusepocken, prinzipiell auch für den Menschen pathogen. [2] Sie sind also Zoonosen und daher meldepflichtige Tierkrankheiten, lösen aber meist nur leichte Erkrankungen aus. Die übrigen durch Pockenviren hervorgerufenen Tierkrankheiten wie Schweine-, Schaf- und Ziegen-, Euter- und Vogelpocken, Myxomatose, Kaninchenfibromatose, Stomatitis papulosa der Rinder sind dagegen streng wirtsspezifisch und für den Menschen ungefährlich. Von besonderer Bedeutung ist der Erreger der Kuhpocken Orthopoxvirus vaccinia, der mit dem Variolavirus eng verwandt ist, beim Menschen aber nur eine leichtere Krankheit auslöst. Dafür ist der Patient nach einer Ansteckung mit Kuhpocken gegen die echten Pocken immunisiert. Deshalb wurden Varianten von Vaccinia für die Pockenimpfung verwendet. Das Erregerreservoir stellen vermutlich Nagetiere dar, und ein wichtiger Überträger auf den Menschen sind Katzen ( Katzenpocken). Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (durch AIDS oder hochdosierter Kortisonbehandlung) können durch Katzen übertragene Kuhpockeninfektionen auch tödlich enden. Pocken können direkt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion beim Husten übertragen werden. Daneben kann die Ansteckung auch durch Einatmen von Staub erfolgen, der z. B. beim Ausschütteln von Kleidung oder Decken von Pockenkranken entsteht. Die Inkubationszeit beträgt eine bis zweieinhalb Wochen, meistens jedoch 12 bis 14 Tage. Bei Beginn der Erkrankung kommt es zu schwerem Krankheitsgefühl, Kreuzschmerzen mit Fieber und Schüttelfrost, ferner tritt ein Rachenkatarrh auf. Zu diesem Zeitpunkt ist der Patient hochinfektiös. Bei den Pocken ist ein biphasischer Fieberverlauf typisch: Nach zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

121 Tagen sinkt das Fieber und steigt nach einem Tag wieder an. Nun kommt es zu den typischen Hauterscheinungen Tollwut: Das Rabiesvirus, auch Tollwutvirus genannt, ist ein das Nervensystem angreifendes Virus, das in Tieren und Menschen die Tollwut auslöst. Die Folge ist eine akute lebensbedrohliche Enzephalitis (Gehirnentzündung), die normalerweise tödlich verläuft. Die Übertragung kann über den Speichel von Tieren erfolgen. Das Virus ist im Speichel eines tollwütigen Tieres vorhanden und der Infektionsweg führt fast immer über einen Biss. Aber auch kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhäute können das Eindringen des Virus per Schmierinfektion oder Kontaktinfektion ermöglichen. In vitro ist eine Übertragung durch Schleimhäute vorgekommen. Möglicherweise geschah eine Übertragung in dieser Form bei Menschen, die von Fledermäusen bevölkerte Höhlen erforschten. Außer bei der Organtransplantation (ein Fall mit drei Todesopfern in den USA zu Beginn des Jahres 2004 und ein Fall mit drei Todesopfern in Deutschland Anfang 2005), ist die Übertragung von Mensch zu Mensch bislang nicht beobachtet worden. Von der Eintrittsstelle wandert das Virus schnell entlang von Nervenzellen in das Zentralnervensystem (ZNS). Vom ZNS breitet sich das Virus auch in andere Organe aus; so tritt es im Speichel von infizierten Tieren auf und kann sich dadurch weiter verbreiten. Oftmals tritt eine erhöhte Aggressivität mit verstärktem Beißverhalten auf, welches die Wahrscheinlichkeit, das Virus weiter zu verbreiten, erhöht Poliomyelitis, kurz Polio, deutsch Kinderlähmung oder Heine-Medin-Krankheit, ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die bei Ungeimpften die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befallen und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann. Überwiegend sind Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren, gelegentlich auch ältere Personen bis ins Erwachsenenalter betroffen. Für diese Viruserkrankung gibt es keine ursächliche Behandlung. Aufgrund der konsequenten Impfung gibt es heute in Deutschland fast keine Polio mehr. Der Virus ist außer in den Polargebieten weltweit anzutreffen. Durch eine konsequente Durchführung von Impfmaßnahmen ist das häufige Auftreten der Erkrankung auf Gebiete in Afrika und Asien zurückgedrängt worden. In Deutschland erfolgte die letzte Ansteckung mit Polio Die letzten eingeschleppten Infektionen wurden 1992 registriert. In den USA gab es im Jahre 1979 in den Bundesstaaten Iowa, Wisconsin, Missouri und Pennsylvania einen Ausbruch ausschließlich unter den strenggläubigen Amischen. Ein erneuter Ausbruch wurde im Oktober 2005 ebenfalls nur bei Anhängern dieser Glaubensgemeinschaft in Minnesota gemeldet. In Westeuropa ereignete sich im Jahre 1992 in den Niederlanden die letzte Polio- Epidemie. Hier waren Mitglieder fundamentalistisch-calvinistischer Gemeinden betroffen, welche, wie die meisten Amischen ebenfalls, Impfungen aus religiösen Gründen ablehnten und selbiges noch immer tun. Weltweit gibt es noch etwa Neuerkrankungen durch den Wildtyp pro Jahr, aktuell vor allem in Indien und Nigeria, daneben auch in der Demokratischen Republik Kongo, Pakistan, Afghanistan und Myanmar, aber auch besonders wegen steigender Impfskepsis wieder vereinzelt in den Industrienationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will in den nächsten Jahrzehnten das Poliovirus, ähnlich wie in den 1970er Jahren die Pocken, weltweit ausrotten; der Erreger scheint dazu geeignet, da er sich praktisch nicht verändert und faktisch nur den Menschen als Reservoir hat. Unabdingbar für das Gelingen dieses Vorhabens ist jedoch eine nicht nachlassende Impfbereitschaft weltweit, da das Virus umweltstabil ist und quasi ausgehungert werden muss, sodass es keinen Wirt mehr findet. Eine möglichst hohe weltweite Immunisierungsrate über Jahre ist dafür zwingend notwendig zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 121 DermaVit GmbH

122 Das Virus wird unter schlechten hygienischen Bedingungen durch kotverschmutzte Hände oder Gegenstände übertragen und mit dem Verdauungstrakt aufgenommen (fäkal-orale Schmierinfektion oder Kontaktinfektion). Es kommt aber auch zu Übertragungen durch Tröpfcheninfektion. Die Ansteckungsfähigkeit setzt offensichtlich schon wenige Stunden nach der Infektion ein. Im Rachen (Tröpfcheninfektion) hält sie eine, im Kot drei bis sechs Wochen an. Die Inkubationszeit beträgt 7 14 (3 35) Tage. Das Virus wird in der Regel durch den Mund in den Körper aufgenommen und vermehrt sich anschließend im Darm. Von dort aus befällt es zunächst die lokalen Lymphknoten und verteilt sich nach Vermehrung über die Blutbahn. Dabei gelangt es als neurotropes Virus bevorzugt in diejenigen Nervenzellen im Vorderhorn des Rückenmarks (α-motoneurone), die mit ihren Fortsätzen die quergestreifte Muskulatur erreichen und steuern. Als Reaktion auf die Infektion wandern körpereigene Abwehrzellen (Leukozyten) ins Rückenmark ein, wobei eine Entzündung die Nervenzellen letztlich zerstört. Die Folgen sind mehr oder weniger ausgeprägte, ungleichmäßig verteilte, schlaffe Lähmungen, vorwiegend an den Beinen. Der Berührungssinn bleibt dabei erhalten. Neben dem Befall des Rückenmarks ist bei der paralytischen Verlaufsform fast immer auch das Gehirn selbst mitbetroffen, so dass exakterweise von einer Poliomyeloencephalitis gesprochen werden müsste. Vor allem im Bereich des Kleinhirns, der Brücke und des verlängerten Marks treten regelmäßig Einwanderungen von Entzündungszellen (entzündliche Infiltrate) und Nervenzelluntergänge auf. Diese führen aber nur selten zu eigenen Symptomen. Lediglich die den spinalen Vorderhornzellen analogen Neurone in den Hirnnervenkernen des IX. und X. Hirnnerven sind häufiger betroffen. Durch den Befall dieser Zellen kommt es zur gefürchteten bulbären Form, bei der die Kehlkopffunktion (Sprechen und Atmung) oder das Schlucken beeinträchtigt sein kann. Solche Lähmungen können schon innerhalb weniger Stunden nach Befall des Nervensystems auftreten Parotitis epidemica (Mumps oder Rubula), umgangssprachlich Ziegenpeter, ist eine ansteckende Virusinfektion, welche die Speicheldrüsen und andere Organe befällt. Neben Kindern können sich auch empfängliche Erwachsene infizieren. Sie hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität und gehört daher zu den klassischen Kinderkrankheiten. Häufige Komplikationen sind Hirnhautentzündung (Meningitis) und bei Jungen eine Hodenentzündung (Orchitis). Letztere kann zu Unfruchtbarkeit führen. Die Behandlung besteht in der Linderung der Symptome. Mumps kommt weltweit endemisch vor und befällt hauptsächlich Kinder, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Vor Einführung der allgemein empfohlenen Impfung erkrankten die meisten Kinder zwischen dem 2. und 15. Lebensjahr. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Die Erkrankung verläuft umso schwerer und komplikationsreicher, je älter die Betroffenen sind. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt oder seltener durch mit Speichel kontaminierte Gegenstände. Die mögliche Virusausscheidung im Urin und in der Muttermilch hat keine praktische Bedeutung für die Übertragung. Patienten sind drei bis fünf, maximal sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis in die frühe Rekonvaleszenz, aber maximal bis zum neunten Tag nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt zwölf bis 25, im Mittel 16 bis 18 Tage. Die Infektiosität ist wie bei allen klassischen Kinderkrankheiten hoch, über 80 % nicht immuner Haushaltsmitglieder werden angesteckt. Die Erkrankung hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität. Zweiterkrankungen sind möglich, aber selten. Mumps zeigt eine große Variabilität im Erscheinungsbild. Bis zu 40 % der Infektionen verlaufen symptomlos (stille Feiung) oder nur mit unspezifischen Krankheitszeichen. Mediziner nennen einen solchen Verlauf klinisch inapparent. Als häufigste Symptome treten Fieber und eine ein- oder noch häufiger doppelseitige entzündliche Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis, 80 %) mit Schmerzen zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

123 insbesondere beim Kauen und typisch abstehendem Ohrläppchen auf. Die Mündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse gegenüber dem zweiten oberen Backenzahn ist gerötet. Nicht selten sind auch andere Speicheldrüsen einschließlich der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis, 2 bis 5 %) betroffen. Letztere äußert sich mit Erbrechen, Oberbauchschmerzen und fetthaltigen Durchfällen. Zusätzlich kommen bei 40 bis 50 % der Fälle respiratorische Symptome zum Tragen. Die häufigste Komplikation bei Kindern ist die Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis). Das zentrale Nervensystem ist in 3 bis 15 % der Erkrankungen in Form einer serösen (nicht eitrigen) Meningitis mit bedeutsamen Krankheitszeichen betroffen, jedoch hat etwa die Hälfte der insgesamt Erkrankten entzündliche Veränderungen im Liquor. Mumps-Meningitiden äußern sich in Kopf- oder Nackenschmerzen, Lichtscheu und schmerzhafter Nackensteifigkeit (Meningismus) und können bereits eine Woche vor bis zu drei Wochen nach Beginn der Ohrspeicheldrüsenentzündung oder auch isoliert auftreten. Deutlich seltener ist die Hirnentzündung (Enzephalitis), hier sind Benommenheit, Erbrechen, Schwindel und neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen) die Symptome. Selten bleiben solche Ausfälle in Form einer Halbseitenlähmung oder eines Hydrocephalus dauerhaft bestehen Morbilliviren: Das Masernvirus (MeV) ist ein ausschließlich humanpathogener etwa Nanometer großer Erreger der Masern aus der Familie der Paramyxoviridae (Gattung Morbilliviren). Durch die Virushülle ist das Masernvirus sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie erhöhten Temperaturen, Licht, Ultraviolettstrahlung, Fettlösungs- und Desinfektionsmitteln und milden Detergentien. An der Luft beträgt seine Überlebenszeit lediglich zwei Stunden. Es besitzt eine hohe Ansteckungsfähigkeit (Kontagionsindex) von etwa 95 %. Das Virus wird nur von Mensch zu Mensch übertragen, ist also theoretisch ausrottbar. Es verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) oder direkten menschlichen Kontakt. Eine Infektion ist bereits bei kurzer Exposition möglich, der Kontagionsindex liegt bei 0,95. Das heißt, dass sich 95 % aller Menschen ohne entsprechende Immunität infizieren und daraufhin klinische Erscheinungen entwickeln. Die Masern (lat. Morbilli, Diminutiv von Morbus Krankheit, englisch measles) sind eine durch das Masernvirus hervorgerufene, hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Neben den typischen roten Hautflecken (Masern-Exanthem) ruft die Erkrankung Fieber und einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand hervor. Es können außerdem in manchen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auftreten. In den meisten Ländern ist die Erkrankung meldepflichtig. Die Übertragung des Masernvirus erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion. Die Infektiosität der Masern besteht drei bis fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags bis vier Tage danach. Das Masernvirus dringt über die Epithelzellen der Schleimhaut des Atemtrakts oder seltener über die Bindehaut der Augen in den Körper ein. Das Virus führt dabei durch die hohe Ansteckungsfähigkeit schon nach kurzer Exposition zu einer Infektion Typisch für die Masern ist ein zweiphasiger Krankheitsverlauf: Auf die Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen folgt das drei bis vier Tage dauernde, uncharakteristische Prodromalstadium, auch Initialstadium genannt. Dieses äußert sich durch eine Entzündung der Schleimhäute des oberen (Katarrh mit Rhinitis), teilweise auch des mittleren Atemtraktes als trockene Bronchitis, sowie der Augenbindehäute (Konjunktivitis). Das Beschwerdebild in diesem Krankheitsstadium wird daher auch mit den Worten verrotzt, verheult, verschwollen beschrieben. Dazu kann es zu Fieber bis 41 C, Übelkeit, Halsschmerzen und Kopfschmerzen kommen. Die nur bei Masern vorkommenden Koplikflecken an der Wangenschleimhaut gegenüber den vorderen Backenzähnen (Prämolaren) sind eher selten zu beobachten und werden von manchen Autoren zu den atypischen Zeichen einer Maserninfektion gezählt. Diese weißen, kalkspritzerartigen Flecken auf gerötetem zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 123 DermaVit GmbH

124 Untergrund sind 1 2 mm groß und treten kurz vor dem Erscheinen des späteren Ausschlags auf. Am 12. bis 13. Tag geht die Krankheit in das typische Exanthemstadium über, das oft mit einer typischen Schleimhautrötung (Enanthem) am weichen Gaumen beginnt. Am 14. bis 15. Tag breitet sich ein fleckig-knotiger (makulo-papulöser), zum Teil konfluierender, großfleckiger Ausschlag (Exanthem) typischerweise hinter den Ohren (retroaurikulär) beginnend innerhalb von 24 Stunden über den ganzen Körper aus. Nach weiteren vier bis fünf Tagen bilden sich die Symptome in der Regel zurück. Als Überbleibsel des Exanthems kann eine kleieförmige Schuppung für kurze Zeit bestehen bleiben. Begleitend treten häufig Lymphknotenschwellungen (Lymphadenopathie) auf. Bei Erwachsenen verläuft die Krankheit oft schwerer als bei Kindern Coxsackie A 2,3,4,5,7, B 1 bis 6: Die Coxsackie-Viren rufen vor allem Erkältungen, virale Meningitis und Myokarditis hervor. Diese Viren wurden nach einem Ort bei New York benannt, wo sie 1948 erstmals identifiziert wurden. Menschen infizieren sich in der Regel über verunreinigte Nahrung und Wasser sowie - ähnlich wie bei Grippe-Viren per Tröpfcheninfektion d.h. direktes Einatmen von Expirationströpfchen (Ausatmungströpfchen) infizierter Personen, oder über Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion mit den Viren der auf Gegenständen oder Körperoberflächen niedergegangenen infektiösen Expirationströpfchen, wenn sie anschließend über die Schleimhäute z. B. in Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen. Das Coxsackie-Virus kann außerdem die sogenannte Hand-Fuß-Mund-Krankheit verursachen. Das ist eine epidemische Erkrankung mit Bläschenbildung und Ulzerationen. Die Inkubationszeit beträgt vier bis acht Tage. Überwiegend sind Kinder unter 10 Jahren betroffen. Als Krankheitsanzeichen treten Bläschen auf, welche meist an Händen und Füßen zu finden sind, oder gelegentlich ein knötchenförmiger (papulöser) Ausschlag am Oberschenkel und Aphthen im Mund. Coxsackie-Viren können je nach Serotyp aber auch eine Meningitis, Enzephalitis, Perikarditis, Hepatitis u.a. auslösen. Des Weiteren können Infektionen mit Coxsackie-Viren der Gruppen A und B, vor allem in den Sommermonaten, zu akuten Durchfallerkrankungen ( Sommerdiarrhoe ) führen. Der Coxsackie-Virus B wird außerdem in Verbindung gebracht mit der Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 1. Vermuteter Mechanismus dabei ist molekulare Mimikry zwischen der Glutamatdecarboxylase und dem Virusprotein P2-C. Die sogenannte Bornholm-Erkrankung (engl.: devil's grip) wird ebenfalls durch Coxsackie- Viren der Gruppe B ausgelöst. Siehe: epidemische Pleurodynie Rubeola: Die Röteln (Rubella) sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Rötelnvirus ausgelöst wird und eine lebenslange Immunität hinterlässt. Deshalb zählen sie zu den Kinderkrankheiten. Rötelnviren befallen nur Menschen. Neben den typischen roten Hautflecken (Exanthem) können auch Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten. Gefürchtet ist eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft, weil sie zu schweren Komplikationen mit ausgeprägten Fehlbildungen des Kindes und zu Fehlgeburten führen kann. Die Behandlung besteht in rein symptomatischen Maßnahmen (Linderung der Krankheitssymptome). Eine vorbeugende Lebendimpfung ist verfügbar. Die Übertragung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion mit 50-prozentiger Kontagiosität. Die Inkubationszeit beträgt Tage. Eine Woche vor bis eine Woche nach Ausbruch des Exanthems ist der Patient ansteckend. Die Viren dringen über die Schleimhäute der oberen Atemwege ein und werden zunächst bevorzugt in lymphatischem Gewebe vermehrt. Anschließend erfolgt eine Ausschüttung in die Blutbahn (Virämie). Im Falle einer Schwangerschaft kann eine Übertragung des Virus über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind erfolgen zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

125 Nach der Inkubationszeit können sich zunächst im Gesicht gerötete, einzeln stehende, leicht erhabene Flecken (Effloreszenzen) bilden, die sich auf den Rumpf und die Extremitäten ausbreiten. Diese bilden sich meist nach ein bis drei Tagen zurück. Begleitend tritt oft erhöhte Temperatur bis 39 C auf. Hinzu kommen eventuell Kopf- und Gliederschmerzen, eine Lymphknotenschwellung an Hinterkopf, Nacken und hinter den Ohren sowie ein leichter Katarrh der oberen Luftwege und eine Bindehautentzündung. Seltene, mit zunehmendem Lebensalter des Patienten häufiger werdende Komplikationen, sind Gelenkentzündungen (Arthritis), eine Verringerung der Zahl der Blutplättchen mit vermehrter Blutungsneigung oder eine Enzephalitis. Darüber hinaus kann es auch zu einer Bronchitis, einer Mittelohrentzündung oder einer Herzbeteiligung kommen Eine besondere Gefahr stellt jedoch eine Rötelninfektion während einer Schwangerschaft dar. In den ersten acht Wochen der Schwangerschaft führt eine Rötelninfektion in 90 % der Fälle zur Schädigung des Embryos. Mit fortschreitender Schwangerschaft sinkt das Risiko im mittleren Drittel der Schwangerschaft auf %. Mögliche Folgen einer Infektion des ungeborenen Kindes sind Spontanabort, Frühgeburt oder die klassische Kombination aus Fehlbildungen in Form von Herzfehlern, Trübung der Linse der Augen (Katarakt) und Innenohrschwerhörigkeit Ringelröteln (Synonyme Erythema infectiosum, fünfte Krankheit, engl. fifth disease) ist eine ansteckende Krankheit, die durch das Parvovirus B19 hervorgerufen wird. Wie die Röteln, mit denen sie nicht verwechselt werden dürfen, zählen die Ringelröteln zu den sogenannten Kinderkrankheiten, obwohl auch Erwachsene noch daran erkranken können. Häufig verläuft die Infektion ohne Krankheitszeichen. Nur ein Teil der Patienten zeigt den charakteristischen Hautausschlag. Nur sehr selten treten ernsthafte Komplikationen auf. Es gibt keine Impfung und keine ursachenbezogene Therapie. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion bei direktem Kontakt, auch durch verunreinigte Hände und in seltenen Fällen durch infizierte Blutprodukte. Die Ansteckungsfähigkeit ist in den ersten vier bis zehn Tagen nach Infektion am größten. Das heißt, dass Kinder im Stadium mit Hautausschlag praktisch nicht mehr ansteckend sind. Die Infektion hinterlässt vermutlich eine lebenslange Immunität. Die Durchseuchungsrate, das heißt der Anteil von Menschen, die eine Infektion schon durchgemacht haben, liegt im Vorschulalter bei etwa fünf bis zehn Prozent, im Erwachsenenalter bei 60 bis 70 Prozent. Zahlen über mütterliche Infektionen in der Schwangerschaft liegen nicht vor, sie scheinen aber selten zu sein. Bei einer gesicherten Infektion der Mutter liegt das Erkrankungsrisiko für das ungeborene Kind etwa bei fünf bis zehn Prozent und ist am größten bei Infektionen zwischen der 13. und 20. Schwangerschaftswoche. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der ersten Symptome (Inkubationszeit) beträgt in der Regel vier bis 14 Tage (maximal drei Wochen). Die Virenausscheidung dauert in der Regel vom fünften bis zum zehnten Tag nach der Infektion. Deshalb ist in der Zeit vor dem Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen die Übertragungsmöglichkeit am höchsten. In der Mehrzahl der Fälle verläuft die Infektion symptomlos, und es findet eine stille Feiung (eine Immunisierung bei symptomloser Infektion) statt. In anderen Fällen finden sich grippeähnliche Symptome ohne Hautausschlag. Der typische Ausschlag wird nur bei 15 bis 20 Prozent der Infizierten beobachtet. Er beginnt an den Wangen mit großen roten Flecken, die zusammenfließen. Meist ist die Mundpartie ausgespart (Schmetterlingserythem). Die Krankheit wird im englischen Sprachraum darum auch als slapped cheek disease (Ohrfeigenkrankheit) bezeichnet. An den folgenden Tagen treten an Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß teilweise leicht erhabene Flecken auf, die dazu neigen zusammenzufließen und in der Mitte abblassen. Dadurch entstehen charakteristische girlandenartige Muster. Die Hauterscheinungen können wechselhaft und flüchtig sein, aber bis zu sieben Wochen andauern. Das Allgemeinbefinden ist dabei nur wenig beeinträchtigt zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 125 DermaVit GmbH

126 Bei jungen Erwachsenen wurden auch vaskulitische Hauterscheinungen mit strenger Begrenzung auf Hände und Füße beschrieben. Gelegentlich kommt es zu Gelenkbeteiligungen mit Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen bevorzugt der kleinen Gelenke, insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen. Die Beschwerden dauern zwei Wochen bis mehrere Monate an und hören auch ohne spezifische Behandlung von alleine wieder auf. Andere Komplikationen erklären sich durch die besondere Vorliebe der Viren für die roten Blutkörperchen bzw. deren Vorläuferzellen. So kann es bei Patienten mit chronischer hämolytischer Anämie zu aplastischen Krisen kommen, bei denen das Knochenmark vorübergehend gar keine roten Blutzellen mehr bildet. Eine solche durch Parvovirus B19 ausgelöste aplastische Krise ist oft sogar das erste Anzeichen einer Kugelzellenanämie. Ein Hautausschlag fehlt bei diesen Patienten fast immer. Bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Defekten des Abwehrsystems ist die Auslöschung des Virus gestört. Dadurch kann es zu chronisch rezidivierenden Anämien kommen. Typischerweise sind bei diesen Patienten keine spezifischen Antikörper gegen Parvovirus B19 nachweisbar. Während der Schwangerschaft kann das Parvovirus B19 in etwa einem Drittel der Fälle über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das Ungeborene übertragen werden. Das Virus befällt beim Kind insbesondere die Zellen, die die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) bilden und zerstört diese schließlich. Besonders die blutbildenden Zellen in Leber und Knochenmark sind betroffen mit der Folge, dass es zu einer starken Verringerung leistungsfähiger roter Blutkörperchen und damit zu einer schweren Blutarmut (Anämie) beim Ungeborenen kommt (rund zehn Prozent). Häufige Begleiterscheinungen sind der Hydrops fetalis (rund zehn Prozent), Aszites, Abfall der Herzleistung (kardiale Dekompensation) und im schlimmsten Fall kommt es zur Fehlgeburt bzw. Totgeburt (rund neun Prozent, besonders hohes Risiko bei Infektion im Zeitraum der 10. bis 22. Schwangerschaftswoche) Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Infektionskrankheit. Hauptsymptom ist eine akute Entzündung der Leber. Die Hepatitis A verläuft niemals chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen spontan aus. Sie wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (zum Beispiel Muscheln) übertragen und tritt in gemäßigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Eine Impfung ist der derzeit beste Schutz gegen eine Hepatitis A. Das HAV kommt in Südostasien, Russland, im vorderen Orient, Mittelmeerraum, Afrika, Mittel- und Südamerika vor und wird häufig von Reisen aus diesen Ländern mitgebracht. Gelegentlich kommt es dadurch zu lokalen Ausbrüchen auch in Hepatitis A-freien Regionen. Die Übertragung der Hepatitis-A-Viren erfolgt fäkal-oral (beispielsweise Kot/Urin Hand Mund) durch eine Kontaktinfektion oder Schmierinfektion. Laut dem "epidemiologischen Bulletin" des Robert Koch-Institutes soll die Übertragung auch auf sexuellem Wege (sog. Anilingus, Koprophilie) möglich sein. In Ländern mit hohem Hygienestandard erfolgt eine Übertragung vor allem durch Kleinkinder, deren Infektion meist symptomlos verläuft. Das bedeutet, dass sowohl durch engen Personenkontakt als auch durch verunreinigtes Trinkwasser, Säfte oder ungenügend gegarte Nahrungsmittel die Viren übertragen werden können. Ein erhöhtes Risiko stellen fäkaliengedüngtes Gemüse (z. B. Salate) oder auch Meeresfrüchte (z. B. Muscheln) dar. In einigen Muschelarten kann das HAV mehrere Monate persistieren. Nach einer Zeit von circa 28 Tagen entwickeln sich Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall, Abgeschlagenheit, häufig anikterisch (ohne Gelbsucht), selten schwer ikterisch (schwere Gelbsucht) mit dunklem Urin, hellem Stuhl und möglichem Gallestau. Die Inkubationszeit dieses Virus beträgt 15 bis 50 Tage. Die Hepatitis A kann akut über mehrere Wochen bis Monate verlaufen. Verglichen mit anderen Hepatitiden ist diese Erkrankung aber relativ milde. Besonders bei Kindern verläuft sie in der Regel harmlos, oft ganz asymptomatisch. Sie wird niemals chronisch und führt deshalb auch nicht zu einer zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

127 dauerhaften Schädigung der Leber. Die Zeit der höchsten Infektiosität liegt etwa ein bis zwei Wochen vor dem Ausbruch. Die Patienten sind jedoch bis eine Woche nach Ausbruch infektiös. Obwohl die meisten Erkrankten sich wieder gut erholen, muss doch jeder Zehnte im Krankenhaus behandelt werden. Die Ausheilung geschieht in der Regel in vier bis acht Wochen (selten bis zu 18 Monaten). Eine HAV-Infektion kann bei Patienten mit vorgeschädigter Leber oder mit einer chronischen HBV- oder HCV-Infektion zu einer kritischen Einschränkung der Leberfunktion führen. Eine Impfung ist möglich und wird bei Reisen in Risikogebiete, z. B. nach Südeuropa, empfohlen. Auch Menschen, die berufsbedingt ein höheres Ansteckungsrisiko haben, sollten sich impfen lassen. Dazu zählen Beschäftigte der Lebensmittelindustrie und Gastronomie, medizinisches Fachpersonal, Personen in Pflegeberufen, Erzieher an Kindergärten oder - krippen sowie Beschäftigte von Einrichtungen zur Abwasserentsorgung. Es ist eine passive und aktive Immunisierung möglich. Reine Hepatitis A Impfstoffe werden zweimal intramuskulär injiziert. Die zweite Impfung erfolgt nach 6 bis 12 Monaten und sorgt für den Langzeitschutz, wobei bereits spätestens 14 Tage nach der ersten Impfung Schutz besteht. Kinder können ab 12 Monaten geimpft werden. Die Schutzwirkung der Impfung hält mindestens 10 Jahre. Außerdem gibt es Kombinationsimpfstoffe, die zusätzlich gegen Hepatitis B schützen. Diese erfordern insgesamt drei Impfungen mit Nachimpfungen im Abstand von 4 Wochen und 6 Monaten nach der ersten Impfung. Teilweise werden auch längere Abstände angewandt. Zur schnelleren Immunbildung kann ein schnelleres Impfschema verwendet werden. Hierbei werden Nachimpfungen nach 7 Tagen, 21 Tagen und eine vierte Impfung nach 12 Monaten empfohlen. Weitere Vorsorgemaßnahmen in Risikogebieten gegen eine Infektion sind: auf Meeresfrüchte, vor allem Muscheln, rohes Fleisch und Fisch möglichst verzichten nur zuvor abgekochtes Leitungswasser trinken keine Eiswürfel in Getränken (da diese oft aus nicht abgekochtem Leitungswasser hergestellt werden) Hepatitis B ist eine Infektionskrankheit der Leber mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), die häufig akut (90 %), gelegentlich auch chronisch verläuft. Mit etwa 350 Millionen chronisch infizierten Menschen ist die Hepatitis B weltweit die häufigste Virusinfektion. Bei etwa einem Drittel der Weltbevölkerung sind als Zeichen einer überstandenen HBV-Infektion Antikörper nachweisbar. Auf Basis der chronischen Leberentzündung kann eine Leberzirrhose, sowie ein Leberzellkarzinom entstehen. Die Therapie einer chronischen Hepatitis B ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung der Infektion und Verminderung der Virusträgerzahl. Die Therapie ist so schwierig, weil die Viren ihre Erbinformation in die DNA der Leberzelle schreiben. Das HBV kommt weltweit vor. Es ist endemisch in China, Südostasien, dem Nahen und Mittleren Osten, der Türkei und in Teilen Afrikas. Dank der seit einigen Jahren durchgeführten Impfkampagnen ist das Vorkommen chronischer Virusträger in Nord- und Westeuropa, USA, Kanada, Mexiko und südlichen Regionen Südamerikas auf unter 1 % gefallen. In Deutschland sind 0,3 bis 0,8 % der Bevölkerung HBs-Antigen-positiv, d. h bis sind chronische Virusträger. Offiziell werden in Deutschland etwa 5000 Neuinfektionen pro Jahr gemeldet, wobei die wirkliche Zahl wesentlich höher anzusetzen ist. Gehäuft ist in Deutschland eine Trägerschaft bei intravenös Drogenabhängigen, Homosexuellen und Personen aus dem arabischen Raum und der Türkei (hier oft angeborene Infektionen) zu finden. Die Infektion mit HBV erfolgt parenteral und sexuell, d. h. durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten eines infizierten, HBsAg-positiven Patienten. Die Infektiosität eines Virusträgers ist abhängig von der Viruskonzentration im Blut; bei sogenannten zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 127 DermaVit GmbH

128 hochvirämischen Trägern (10 7 bis zu HBV-Genome/ml) finden sich infektiöse Viren auch in Urin, Speichel, Samenflüssigkeit, Tränensekret, Galle und Muttermilch. Die Eintrittspforten sind meist kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut. Daher gilt als Risikofaktor auch der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Unter Kleinkindern kann die Infektion auch durch Kratzen oder Beißen weitergegeben werden. Auch Gegenstände des täglichen Lebens, wie zum Beispiel Rasierapparate oder Nagelscheren, mit denen man sich häufig geringfügig verletzt, können das HBV übertragen. In Ländern, in denen noch das Rasieren beim Barbier weit verbreitet ist, findet sich meist auch eine erhöhte Häufigkeit von HBV-Infektionen. Weitere wichtige Übertragungsmöglichkeiten sind auch größere Verletzungen mit Blutkontakt z. B. bei intravenösem Drogenkonsum, Tätowierung und Piercing. Im medizinischen Bereich kann HBV durch invasive, operative Eingriffe und Verletzungen übertragen werden, so von unerkannten HBsAg-Trägern auf Patienten oder von nicht-getesteten Patienten auf medizinisches oder zahnärztliches Personal. Die Übertragung von HBV durch Blut und Blutprodukte bei einer Transfusion ist seit der Testung von Blutspenden auf anti-hbc, HBsAg und HBV-DNA in Deutschland sehr selten geworden. In Endemiegebieten ist der wichtigste Übertragungsweg die vertikale Infektion von einer HBsAg-positiven Mutter unter der Geburt (perinatal) auf das Kind. Die perinatale Infektion hat zu 90 % eine chronische Infektion des Kindes zur Folge. Etwa 2/3 aller Infektionen verlaufen ohne klinische Anzeichen (asymptomatisch), d. h. nur etwa ein Drittel der Infizierten zeigen nach einer Inkubationszeit von ein bis sechs Monaten die klassischen Hepatitiszeichen wie Gelbfärbung der Haut und der Skleren (Ikterus), dunklen Urin, Gliederschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Häufig wird nach asymptomatischen Verläufen eine leichte Abgeschlagenheit angegeben oder eine Erhöhung der Leberenzyme (Transaminasen) wird zufällig entdeckt; eine solche Infektion kann meist nur durch die Serologie erkannt werden. In der Regel heilt eine unkomplizierte akute Hepatitis B nach zwei bis sechs Wochen klinisch aus, der Nachweis von Antikörpern gegen das HBsAg (anti-hbs) zeigt dies an. Mit dem Verschwinden des HBsAg und dem Auftauchen von anti-hbs (Serokonversion) gilt die Ansteckungsgefahr als überwunden. Selten kann eine akute Hepatitis B einen schwereren Verlauf nehmen, bei dem es zu einer Beeinträchtigung der Blutgerinnung und zu Schädigungen des Gehirns (Enzephalopathie) kommt. Im schwersten Fall kommt es bei ca. 1 % der symptomatischen Verläufe zu lebensbedrohlichen Verlauf (in Stunden bis wenige Tage), der sogenannten fulminanten Hepatitis. In diesem Fall gelten das rasche Verschwinden des HBsAg und eine Schrumpfung der Leber als ungünstige Zeichen; eine medikamentöse Therapie und intensivmedizinische Betreuung mit der Möglichkeit einer Lebertransplantation sind geboten. Die Verabreichung von Interferon ist bei jeder Form der akuten Hepatitis B kontraindiziert Hepatitis B mit Epstein-Barr 45. Hepatitis C ist eine durch das Hepatitis-C-Virus verursachte Infektionskrankheit beim Menschen. Sie zeichnet sich durch eine hohe Rate der Chronifizierung aus (bis 80 %), die im Verlauf zu schweren Leberschädigungen wie der Leberzirrhose und dem Leberzellkarzinom führen kann. Die Übertragung erfolgt parenteral über Blut; eine Therapie ist je nach Genotyp des Hepatitis-C-Virus in eingeschränkter Form möglich. Eine Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. Bei etwa 30 % der Erkrankungen lässt sich im Nachhinein der Infektionsweg nicht mehr nachvollziehen. Erhöhte Infektionsgefahr besteht heute für Konsumenten von Drogen wie Heroin, die intravenös konsumieren und dasselbe Spritzbesteck mit anderen Konsumenten teilen, wie auch der nasale Drogenkonsum durch gemeinsame Benutzung von Aspirationsröhrchen. Tätowierungen und Piercings sind bei Verwendung verunreinigter Instrumente ein Risikofaktor. Häufige Infektionswege sind die Verletzung mit spitzen und zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

129 scharfen Instrumenten (Nadelstichverletzung (NSV)) bei gleichzeitiger Übertragung von kontaminiertem Blut. Das Risiko der Ansteckung nach einer NSV mit bekannt positivem Spender wird in der Literatur mit 3 bis 10 Prozent angegeben, erscheint aber stark abhängig von der Virämie des Indexpatienten. Auch betroffen waren bis etwa zum Jahr 1990 Hämophilie-Patienten, die zum Beispiel bei operativen Eingriffen auf Spenderblut/-plasma oder auf aus Menschenblut hergestellte Gerinnungspräparate angewiesen waren. Die sexuelle Übertragung der Hepatitis C ist in einer heterosexuellen stabilen Partnerschaft im Gegensatz zu Hepatitis B ausgesprochen selten. Die Übertragungsrate liegt bei ca. 2,5 %. Bei häufig wechselnden Geschlechtspartnern oder blutigen Sexpraktiken ist das Risiko allerdings höher. Das Risiko für eine Übertragung des Virus von der schwangeren Mutter auf das ungeborene Kind liegt für eine normale Entbindung unter 5 %. Bei einer Koinfektion mit dem HI-Virus kann die Übertragung auf bis zu 14 % steigen. Mögliche Beschwerden nach einer Inkubationszeit von 20 bis 60 Tagen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Druck- oder Spannungsgefühl im rechten Oberbauch, möglicherweise auch ein Gewichtsverlust. Bei einigen Betroffenen kommt es zu einer Gelbsucht; der Urin kann sehr dunkel, der Stuhl lehmfarben sein. Damit wird die Erkrankung in vielen Fällen vom Betroffenen gar nicht oder lediglich als vermeintlich grippaler Infekt wahrgenommen. Die Akutphase geht jedoch in mehr als 70 % der Fälle in eine chronische Verlaufsform über. Aufgrund der hohen Virusvariabilität und der wahrscheinlich spezifischen Unterdrückung einer ausreichenden T-Zell-Antwort kommt es zu einer ständigen Vermehrung des Virus und damit zu einer chronischen Infektion. Bleibt die Infektion dann unbehandelt, so führt sie bei ca. einem Viertel der Patienten im Langzeitverlauf nach etwa 20 Jahren zur Leberzirrhose. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für ein Leberzellkarzinom Hepatitis non-a-non-b: Bis 1988 kannte man nur das Hepatitis A-Virus und das Hepatitis B-Virus, die für weit mehr als die Hälfte der viral ausgelösten Leberentzündungen verantwortlich waren. Allerdings gab es einige Verlaufsformen der Leberentzündung, die sich von der Hepatitis A und B unterschieden. Dort ließen sich weder Marker für das Hepatitis A- Virus noch für das Hepatitis B-Virus nachweisen. Man nahm an, dass es noch weitere Hepatitisviren geben musste, und sprach von Non-A-Non-B-Hepatitis. Mit der Entwicklung gentechnischer Methoden gelang es schließlich das Erbmaterial eines weiteren Hepatitis- Virus nachzuweisen und so den wichtigsten Erreger dieser Non-A-Non-B-Hepatitis (verursacht ca. 90% aller Non-A-Non-B-Hepatitis-Fälle) zu identifizieren. Er wird als Hepatitis C-Virus bezeichnet Papillomaviren (humane) infizieren Epithelzellen der Haut und verschiedener Schleimhäute und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. Diese Tumoren sind meist gutartig und führen zur Warzenbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (dem Ort der Infektion). Wenn die Infektion im Genital- oder Analbereich erfolgt (i. d. R. durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von Genitalwarzen (z. B. Feigwarzen). Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen hervorrufen, insbesondere Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) bei Frauen. Vermutlich ist auch ein erheblicher Anteil der Scheiden-, Penis- und Anal-Karzinome Folge einer solchen HPV-Infektion. Auch an der Entstehung von weißem Hautkrebs scheint eine HPV-Infektion begünstigend beteiligt zu sein. Die Gen-Produkte dieser Viren, vor allem die des E6- und E7-Gens, verhindern den programmierten Zelltod (die Apoptose) und machen eine Reparatur des DNA-Doppelstranges unmöglich. Die durch Papillomviren verursachten Hautveränderungen sind häufig nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Besondere Probleme stellen die durch die Viren verursachten Entartungen bei zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 129 DermaVit GmbH

130 unkontrolliertem Wachstum dar, zum Beispiel wenn die Körperabwehr durch eine andere Erkrankung geschwächt ist. Die Infektion erfolgt hauptsächlich über Hautkontakt, bei bestimmten Virentypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr (Genital-, Anal- oder Oralverkehr). Die HPV-Infektion ist daher eine der häufigsten durch Geschlechtsverkehr übertragenen Infektionen, oft jedoch bleibt die Ansteckung unbemerkt. Kondome führen zu einer Reduktion des Ansteckungsrisikos, sofern sie den Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen oder erregerhaltigen Körperflüssigkeiten verhindern. Ein 100-Prozent-Schutz durch Kondome konnte bis heute jedoch nicht belegt werden. Seltener erfolgt die Übertragung auch durch gemeinsam benutzte Handtücher, Trinkgläser oder Zahnbürsten. Im Rahmen einer bereits bestehenden Infektion kann eine Schamhaarentfernung mittels Rasur zu einer Infektion zuvor nicht betroffener Körperregionen führen. Bei Frauen unter 30 Jahren liegt die Infektionsrate bei bis zu 25 %. Bei über 30-Jährigen beträgt sie immer noch bis 8 %. Die HPV-Infektion heilt häufig innerhalb von Monaten bis hin zu anderthalb Jahren ab. Auch die generelle Immunitätslage der Frau spielt hierbei eine wichtige Rolle, daher haben Raucherinnen ein höheres Risiko. Allgemeine Zahlen zu den Infektionsraten bei Männern gibt es nicht. Ursache für den Mangel an Zahlenmaterial ist das Nicht-Vorhandensein regulärer Vorsorgeuntersuchungen in diesem Bereich bei Männern. Bekannt ist, dass, wenn einer der Partner Läsionen aufweist, auch der andere mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem HPV infiziert ist. Bei bis zu 70 % der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening positiv getestet wurde, besteht ebenfalls eine Infektion, die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht. Männer sind sich daher der Infektion mit dem HP-Virus oft gar nicht bewusst und bemerken diese nicht. Dennoch sind sie Überträger. Nach einer Infektion können Papillomviren oft jahrelang inaktiv bleiben. Dies gilt sowohl für die Low-risk- als auch für die High-risk-Viren. Das heißt, dass sich auch Wochen bis Monate bzw. bis zu einem Jahr nach einem Sexualkontakt sowohl von heterosexuellen wie auch homosexuellen Paaren Genitalwarzen bilden können und damit die Suche nach dem infektiösen Sexualpartner sehr erschwert wird. Die häufigsten Krankheitsfolgen sind Warzen, besonders Feigwarzen (Condylomata acuminata), und bei Frauen das Zervixkarzinom (Krebserkrankung des Gebärmutterhalses). HPV gehört zusammen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), dem Hepatitis-C-Virus (HCV), dem Epstein-Barr-Virus (EBV), Humanen T-lymphotropen Virus 1 (HTLV-1) und dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8, auch Kaposi-Sarkom-Herpesvirus, KSHV) zu einer Gruppe von humanen cancerogenen Viren, die weltweit für 10 bis 15 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sind Verruca vulgaris: Warzen (lateinisch Verrucae) sind häufige, unter Umständen sehr ansteckende, kleine, scharf begrenzte und in der Regel gutartige Epithel-Geschwulste der oberen Hautschicht (Epidermis). Meistens sind sie leicht erhaben oder flach. Sie sind auf eine Infektion zumeist mit einem der mehr als 100 verschiedenen low-risk humanen Papillomviren aus der Familie der Papillomaviridae (unbehüllte, doppelsträngige DNA-Viren) zurückzuführen. Die Infektion erfolgt per Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion über kleinste Verletzungen der Haut und der Schleimhäute. Dort infizieren sie nur die oberste Schicht der Hautzellen und vermehren sich in deren Zellkernen. Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zur Bildung der Warzen können Wochen bis Monate vergehen. Das besonders ausgeprägte Auftreten von Warzen am ganzen Körper wird in der medizinischen Fachsprache als generalisierte Verrucosis bezeichnet. Die Tatsache, dass bei nicht erheblich vorgeschädigten Menschen und bei nicht erfolgter Doppelinfektion oder Sekundärinfektion eine Infektion mit den warzenverursachenden humanen Papillomviren beziehungsweise nur bei Dellwarzen dem Molluscum-contagiosum- Virus (MCV) keinen schwerwiegenden Verlauf nimmt, zeigt zum einen, dass die für diese Erkrankung als Krankheitsverursacher festgestellten Viren sehr stark an den Menschen als zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

131 ihren Reservoirwirt angepasst sind. Die Schädigung seines Reservoirwirts ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da er zur eigenen Vermehrung auf diesen angewiesen ist. Die dennoch beim Reservoirwirt ausgelösten Symptome sind Nebeneffekte der Infektion. Zum anderen wird dadurch auch deutlich, dass sich der Mensch ebenfalls im Verlaufe vieler Generationen an diese Viren anpassen konnte. Auch und gerade bei Infektionen mit Krankheitserregern, die schon an den Menschen als ihrem Reservoirwirt angepasst sind, spielt der Zustand des Immunsystems des betroffenen Organismus eine wichtige Rolle. Ob nach einer Infektion mit solchen Viren tatsächlich eine Erkrankung auftritt, hängt von der Menge und Virulenz der Erreger und vom Zustand des Immunsystems der betroffenen Person ab. Die Beobachtung, dass bei Virusinfektionen keineswegs alle Kontaktpersonen ebenfalls erkranken, hat verschiedene Ursachen. So kann durch vorherigen Kontakt mit dieser Virusvariante bereits eine Immunität bestehen, die Virendosis oder Virulenz für einen Krankheitsausbruch zu gering sein oder das Immunsystem in der Lage sein, trotz Infektion Krankheitssymptome zu verhindern (inapparente Infektion oder stille Feiung, also die Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung). Bei intaktem Immunsystem und geringer Erregerdosis können Warzen entweder überhaupt nicht erst entstehen, einen weniger schweren Verlauf nehmen oder sich nach einigen Monaten ohne jede Behandlung von selbst zurückbilden. Da die Immunabwehr bei Kindern noch nicht so ausgereift ist, sind sie auch häufiger von Warzen betroffen. Auch abwehrgeschwächte Menschen wie beispielsweise nach einer schweren Krankheit oder bei Immunsuppression sind besonders gefährdet und auch Raucher haben eine erhöhte Empfänglichkeit für Warzen Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Rindern und Schweinen und ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Auch andere Paarhufer wie Rehe, Ziegen und Schafe, aber auch Elefanten, Ratten und Igel können sich infizieren. Pferde sind nicht für MKS anfällig. Eine Infektion des Menschen tritt gelegentlich auf Rhinotracheitis bovinum ist eine virusbedingte Infektionskrankheit der Rinder. Der Name ergibt sich aus dem klinischen Erscheinungsbild, einer Rhinitis (Nasenentzündung) und Tracheitis (Luftröhrenentzündung). Im englischen Sprachraum wird die Krankheit auch red nose ( rote Nase ) genannt. Die Krankheit wird auch als Buchstabenseuche oder als IBR-IPV bezeichnet, wobei IPV für Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis steht Rhinopneumonitis Die Erkrankung von Pferden manifestiert sich vor allem in den oberen Luftwegen (Rhinitis, Pharyngitis), unter Umständen auch in einer Lungenentzündung. Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage. Sie äußert sich mit Fieber (bis 40,5 C). Dazu kommen meist Husten sowie Nasen- und Augenausfluss. Zu dem kommt es zu einer vorübergehenden Neutropenie und Lymphopenie. Die Krankheit heilt meist in 2 (bis 5) Wochen aus. Unter Umständen kann es zu einer bakteriellen Sekundärinfektion kommen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Meningoenzephalitis, der Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, verläuft. Bei dem Großteil der Patienten treten bei einer Infektion jedoch keine Krankheitszeichen auf. Übertragen wird die Krankheit durch den Stich einer infizierten Zecke in Risikogebieten, hauptsächlich durch Ixodes ricinus, den gemeinen Holzbock. Nur etwa % der Infizierten zeigen Symptome, bei den restlichen verläuft die Krankheit asymptomatisch. Zwei bis 20 Tage nach der Infektion treten grippeähnliche Symptome mit zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 131 DermaVit GmbH

132 Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen auf, die sich nach wenigen Tagen wieder zurückbilden. Bei 70 % der symptomatischen Patienten kommt es nach etwa einer Woche zur Entfieberung und wenige Tage später zu einem zweiten Fiebergipfel mit bis zu 40 C Körpertemperatur. Auch Zeichen der Gehirn- und Hirnhautbeteiligung treten in diesem Stadium auf: Kopfschmerzen, Erbrechen sowie Hirnhautzeichen (meningeale Reizzeichen). Schreitet diese Meningoenzephalitis fort, treten Bewusstseinsstörungen bis zum Koma und Lähmungen auf. Diese Symptome können mehrere Monate anhalten, häufig kommt es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Ausheilung V-Darmkatarrh 54. Norovirus: Noroviren sind weltweit verbreitet und stellen bei Säuglingen und Kleinkindern nach den Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Darminfektionen dar. Bei Kindern verursachen sie ca. 30 % aller viral verursachten Magen-Darm-Infektionen. Häufiger sind Norovirus-Infektionen bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Bei Erwachsenen sind sie für ca. 50 % der Magen-Darm-Infekte verantwortlich. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Infektionen treten gehäuft im Winterhalbjahr (Oktober bis März) auf, z. T. in Form größerer Ausbrüche (z.b. in Kliniken und Altenheimen). Noroviren werden über Schmierinfektionen, aber auch Tröpfcheninfektion z. B. beim Erbrechen weitergegeben. Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage. Wiederholtes Erbrechen, heftige Durchfälle sowie Kopf- und Bauchschmerzen sind kennzeichnend für die Krankheit. Die akute Phase beträgt in der Regel zwei Tage Haemophilus influenzae: Das auch als Pfeiffer-Influenzabakterium bekannte Bakterium lebt ausschließlich in den Schleimhäuten des Menschen, vor allem in denen des oberen Atmungssystems (Nase, Rachen, Luftröhre) und verursacht dort entzündliche Erkrankungen (Epiglottitis, Bronchitis, Pneumonie). Übertragen wird das Bakterium vor allem als Tröpfcheninfektion, außerhalb der Schleimhäute ist es nur kurz lebensfähig. Aufgrund seiner Präsenz besonders bei Grippeerkrankungen hielt man es früher für den Erreger der Grippe, bis man das Grippevirus als tatsächlichen Verursacher identifizieren konnte. H. influenzae wird daher bei der Grippe als Erreger sekundärer Symptome angesehen, der von der Schwächung des Menschen durch die Viren profitiert. Vor allem bei Kleinkindern ist dieses Bakterium auch Erreger von Hirnhautentzündungen (Meningitis) und weiteren entzündlichen Erkrankungen. Als Prophylaxe wird eine Schutzimpfung gegen H. influenzae Typ b (HIB- Impfung) empfohlen. Weltweit sterben jährlich geschätzt Kinder unter 5 Jahren an dieser impfpräventablen Infektion Haemophilus Serotyp B eine der schwersten bakteriellen Infektionen in den ersten fünf Lebensjahren. Der Erreger kommt nur beim Menschen vor und findet sich vor allem auf den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Erreger ist ein Bakterium Haemophilus influenzae b (Hib), das von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion verbreitet wird. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage. Danach können fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums mit Mittelohr-, Nasennebenhöhlen- und Lungenentzündung; auftreten. Gefürchtete Komplikationen sind Hirnhautentzündungen oder Entzündungen des Kehldeckels, die mit Erstickungsanfällen einhergehen. Bleibende Schäden und Todesfälle sind möglich. Die Krankheit beginnt als fieberhafte Infektion des Nasenrachenraums und kann dann Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündung, akute Bronchitis und Lungenentzündung hervorrufen. Die gefürchtetste Komplikation ist eine eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis). Unbehandelt sterben 60 bis 90 Prozent der Erkrankten, die eine Meningitis entwickeln. Auch zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

133 bei rechtzeitiger Behandlung mit Antibiotika beträgt die Todesrate noch mehr als fünf Prozent. Nach überstandener Hirnhautentzündung kommt es oftmals zu Defektheilungen mit dauerhaften Schäden des Nervensystems wie Hörschäden, Sehstörungen oder geistigen Störungen. Etwa fünf Prozent der Kinder sind nach einer Hib-Hirnhautentzündung körperlich und geistig schwerstbehindert. Weitere Komplikationen einer Infektion können sehr plötzlich einsetzende Kehldeckelentzündungen (Epiglottitis) mit Erstickungsgefahr, Brustfell- oder Gelenkentzündung, Blutvergiftung und Knochenhautentzündung sein Rickettsia rick.: Bakterien der Gattung Rickettsia sind parasitäre Organismen, die sich in vielen Zecken, Flöhen, Milben und Läusen als Vektoren (Überträger) finden. Beim Menschen verursachen sie eine ganze Reihe von Krankheiten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, die medizinisch zur Gruppe der Rickettsiosen zusammengefasst werden. Das in der westlichen Hemisphäre verbreitete Rickettsia rickettsii ist Erreger des Zeckenbissfiebers. Wie Viren gedeihen Rickettsien als intrazelluläre Parasiten ausschließlich in lebenden Zellen. Auf diese Weise gelingt es ihnen, dem Immunsystem ihrer Wirte zu entgehen. Wegen ihrer Zellabhängigkeit und ihres reduzierten Stoffwechsels, wurden Rickettsien in der Vergangenheit als Mikroorganismen häufig irgendwo zwischen den Viren und den echten Bakterien eingruppiert, gleichsam als eine Zwischenspezies. Man bezeichnete sie lange auch als sog. Große Viren Rickettsia quintana: Vorkommen in Mexiko, Osteuropa, GUS-Staaten, Nordafrika. Übertragung durch Läuse. Erreger des Wolhynischen Fiebers. Die Inkubationszeit beträgt 10 bis 30 Tage. Dann beginnt die Erkrankung mit hohem Fieber, starken Knochen-, Kopf- und Muskelschmerzen. Typisch ist ein symmetrischer Schienbeinschmerz. Die Fieberschübe treten wiederholt nach einer symptomfreien Zeit von fünf bis sechs Tagen für ein bis zwei Tage auf. Diese Wiederholungen sind zwischen 3 und 12 mal zu erkennen. Das Exanthem entsteht nur in % der Fälle und hält auch nur 24 Stunden an. Insgesamt handelt es sich aber um einen gutartigen Verlauf der Krankheit. Rezidiverkrankungen können bis zu 10 Jahre nach der eigentlichen Infektion durch das Bestehen der Krankheitserreger ausgelöst werden Babesiose: Protozoen aus der Gruppe der Babesien (syn.: Proplasmen). Sie kommen nur innerhalb der Erythrozyten vor. Die Zecken der Arten Ixodes übertragen die Babesiose Auch sekundäre Infektionen über Bluttransfusionen sind bekannt. Auch geheilte Patienten können zum Teil noch über Jahre parasitämisch sein. Nach der Inkubationszeit zeigen sich allgemeine Symptome wie Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Nun steigt das Fieber konstant an. Es kommt zu Schüttelfrosten, starken Kopfschmerzen und generalisierten Glieder- und Muskelschmerzen. In vielen Fällen kommt es zu wiederholten Schüben innerhalb der nächsten Wochen. Im weiteren Verlauf kann in einigen Fällen ein Ikterus, schwere Anämien und ein Nierenversagen eintreten. Oft wird klinisch eine Verminderung der Anzahl der Lymphozyten diagnostiziert. Schwere klinische Verläufe wurden bei einer zusätzlichen Infektion mit Borreliose beobachtet. 160 Als Babesiose bezeichnet man die durch Babesien (kleine intrazelluläre Parasiten, die durch Zeckenstich übertragen werden) hervorgerufene Infektionskrankheit. Die Erkrankung ähnelt in manchen Aspekten der Malaria. Erreger der Erkrankung sind kleine Protozoen der Gattung Babesia. Die Erreger kommen weltweit vor und werden durch Zecken der Gattung Ixodes auf verschiedene Wirbeltiere (z. B. Mäuse, Hunde, Pferde, Rinder) und den Menschen übertragen. In Europa dominieren beim Menschen Infektionen durch Babesia divergens, in den Vereinigten Staaten durch zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 133 DermaVit GmbH

134 Babesia microti. Babesia microti wird durch dieselbe Zeckenart Ixodes scapularis übertragen, die auch die Erreger der Borreliose und Ehrlichiose überträgt. Die Parasiten befallen die Erythrozyten (roten Blutzellen) und führen je nach Parasitendichte zu einer mehr oder minder ausgeprägten Hämolyse. Beim Menschen wird die Erkrankung selten diagnostiziert, was zum Teil sicher daran liegt, dass die Infektion häufig klinisch inapparent verläuft Babesia canis Die Babesiose des Hundes (Syn. Hundemalaria, Piroplasmose) ist eine durch Einzeller der Gattung Babesia hervorgerufene Infektionskrankheit bei Hunden, die eine Zerstörung der roten Blutkörperchen und damit eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutarmut (Anämie) hervorruft. Die Erkrankung verläuft in Deutschland meistens akut mit hohem Fieber und endet ohne Behandlung binnen weniger Tage tödlich. Die Übertragung erfolgt durch Zecken. Während die Babesiose bis in die 1970er Jahre vor allem eine Reisekrankheit war, kommt sie durch die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets der Auwaldzecke mittlerweile natürlich in Deutschland vor. Die Diagnose wird über einen Nachweis der Babesien-DNA oder eine mikroskopische Untersuchung des Blutes gesichert. Zur Behandlung werden Antiprotozoika eingesetzt. In Deutschland tritt vor allem die akut verlaufende Form der Babesia-canis-canis-Infektion auf. Die Inkubationszeit beträgt 5 bis 7 Tage, selten kann sie bis zu drei Wochen nach dem Zeckenstich dauern. Krankheitszeichen (Symptome) sind ein gestörtes Allgemeinbefinden und Fieber, gefolgt von Fressunlust, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit. Ein bis zwei Tage später kommt es aufgrund des Zerfalls der roten Blutkörperchen (Hämolyse) zu Blutarmut (Anämie), Blutharnen, Ausscheidung des Blutfarbstoffabbauprodukts Bilirubin über den Harn (Bilirubinurie) und gegebenenfalls auch Gelbsucht. Eine Leber- und Milzvergrößerung kommt häufig vor. Bei schweren Verläufen treten eine Bauchwassersucht und Wasseransammlungen (Ödeme) sowie Haut- und Schleimhautblutungen infolge Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) und eine Blutgerinnung innerhalb der Blutgefäße (disseminierte intravasale Koagulopathie) auf. Entzündungen der Maul- (Stomatitis) und Magenschleimhaut (Gastritis) sowie der Muskulatur (Myositis) sind häufig. Auch eine zentralnervöse Form mit epilepsieähnlichen Anfällen, Bewegungsstörungen und Lähmungen ist möglich. Die akute Form endet unbehandelt binnen weniger Tage mit dem Tod durch Atemnot, Anämie und Nierenversagen, welches eine gefürchtete Komplikation einer Babesiose ist Babesia bigemina: Malaria-ähnliche Erkrankung. Übertragung durch Zecken. Wirt: Rinder ( Texasfieber ), Zebu, Büffel, Rotwild. Vorkommen: Südeuropa, Amerika, Asien, Afrika 62. Borreliose burgdorferi Diese nach dem Schweizer Forscher Willy Burgdorfer benannten Bakterien wurden erst 1982 beschrieben als Erreger der durch Zecken (in Deutschland Holzbock Ixodes ricinus, in den USA Ixodes dammini) übertragenen Lyme- Borreliose (benannt nach dem Ort Lyme im US-Staat Connecticut). Aufgrund der Zeckenaktivität häufen sich die Infektionen vor allem im Sommer und Herbst, die Durchseuchung der Zecken kann sehr stark regional variieren (5 % bis 60 %). Kennzeichen der frühen Erkrankung sind vor allem Kopfschmerzen, Erythema migrans (Wanderröte), neurologische und arthritische Beschwerden, viele weitere Symptome können folgen Weitere Borrelia Arten 67. Zeckenbissfieber Menschen entwickeln ein Zeckenbissfieber, wenn die ursächlichen Rickettsien durch einen Zeckenbiss (bzw. Zeckenstich) von der Zecke in den menschlichen zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

135 Körper gelangen. Für das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii sind ausschließlich ganz bestimmte Zecken in Nord- und Südamerika verantwortlich. Das erklärt, warum diese Form von Zeckenbissfieber fast nur in Amerika vorkommt. Das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii beginnt plötzlich etwa zwei Tage bis zwei Wochen nach dem ursächlichen Zeckenbiss: Erste Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Außerdem können Muskelschmerzen, Lichtscheu und Übelkeit auftreten. Vor allem bei Kindern kann die Rickettsien-Infektion zusätzlich starke Bauchschmerzen auslösen dann ist es wichtig, die Symptome nicht mit einer Blinddarmentzündung zu verwechseln. Im weiteren Verlauf (5. bis 7. Tag) führt das Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii normalerweise zu einem Hautausschlag, der auf die gesamte Haut übergreift. Da sich eine späte (d.h. nach dem 5. Tag begonnene) Behandlung ungünstig auf die Prognose auswirkt, ist es wichtig, dass die Betroffenen zu diesem Zeitpunkt schon Antibiotika gegen die ursächlichen Bakterien erhalten. Daneben kommen beim Zeckenbissfieber durch Rickettsia rickettsii allgemeine symptomlindernde Maßnahmen zur Therapie zum Einsatz Borreliose-Impfstoff Derzeit gibt es in Europa noch keinen Impfstoff gegen die Lyme- Borreliose. In den USA und Kanada hingegen ist ein Impfstoff zugelassen. Dieser Impfstoff ist jedoch nicht für den Einsatz in Europa geeignet, da hier andere Borrelien-Subtypen vorkommen. In den USA und Kanada ist vorwiegend ein bestimmter Subtyp vorhanden. In Europa dagegen sind eine ganze Reihe von Subtypen für eine Borreliose verantwortlich. Deshalb gestaltet sich die Entwicklung eines Impfstoffs für Europa schwieriger als in den USA Zecken Die Schildzecke Gemeiner Holzbock ist in Europa die häufigste Zeckenart. Schildzecken kommen weltweit auch in den gemäßigten Klimazonen vor. Lederzecken sind auf die Tropen und Subtropen beschränkt mit Ausnahme der Taubenzecke Argas reflexus, die auch in Mitteleuropa auf Dachböden und gelegentlich in Ställen ähnlich warme Lebensbedingungen vorfinden kann. Schildzecken bevorzugen hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme. Deshalb halten sie sich vornehmlich im Gestrüpp, in hohen Gräsern und Farnen oder im Unterholz auf (bis ca. 1,5 m Höhe). Sie halten sich meist in einer Höhe auf, die der Größe des potentiellen Wirtes entspricht. Dort werden sie abgestreift, wenn sich der potentielle Wirt durch das Gras bewegt. Die weit verbreitete Ansicht, dass sich Zecken von Bäumen herabfallen lassen, trifft dagegen in der Regel nicht zu. Daneben suchen Zecken sich natürlich auch die Aufenthaltsorte aus, an denen ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen. Lederzecken hingegen leben oft in der Nähe ihrer Wirte und bevorzugen eher trockenere dunkle Unterschlüpfe. Besonders gut geeignete Bedingungen bieten unter all diesen Gesichtspunkten Waldränder und Waldlichtungen mit hochgewachsenen Gräsern, Feuchtwiesen und Bachränder mit gleichartigem Bewuchs und weiterhin Laub- oder Mischwald mit grasigem oder krautigem Unterwuchs. Allerdings sind Zecken durchaus auch in Gärten und Parks anzutreffen Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) ist die bekannteste Art der Schildzecken. Er bevorzugt als Wirt nicht nur Wild- und Haustiere, sondern auch den Menschen. Dies kann vor allem dann gefährlich werden, wenn die Zecke mit Krankheitserregern infiziert ist, denn der Holzbock ist u. a. Überträger der für den Menschen gefährlichen Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 135 DermaVit GmbH

136 80. Rhipicephalus sanguineus (Braune Hundezecke) stammt ursprünglich aus Afrika und ist mittlerweile in ganz Südeuropa verbreitet. Nördlich der Alpen tritt sie nur im Sommer durch Einschleppung auf, in beheizten Einrichtungen wie Wohnungen, Hundezuchten und Tierheimen kann sie auch hier ganzjährig endemisch auftreten. Die Braune Hundezecke befällt vorwiegend Hunde, andere Warmblüter (einschließlich des Menschen) werden nur selten aufgesucht. Sie kann Babesia canis vogeli (ein Erreger der Babesiose des Hundes), Ehrlichia canis, Anaplasma platys und Hepatozoon canis übertragen. Die Braune Hundezecke ist im nüchternen Zustand etwa drei Millimeter groß, im vollgesogenen Zustand sind Weibchen bis zu 12 Millimeter lang zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

137 Testsatz Blutparasiten/Degeneration 1 Blutparasit I 10 Tumor-Gewebe 26 Clostridium perfringens 2 Blutparasit II 11 DNA 27 Clostridium botulinum 3 Blutparasit III 28 Clostridium acetobutylicum 4 Blutparasit IV 12 Milchsäure 29 Clostridium septicum 5 Blutparasit V 13 linksdrehende Milchsäure 30 Clostridium paraputrificium 36 Corynebact. xerosis 47 Adenokarzinom Brust 37 Corynebact. diphteriae 38 Corynebact. pseudodipht. 39 Corynebact. pyogenes 40 Corynebact. anaerobius 68 Karzinom Mund- Rachen-Raum 48 Adenokarzinom Colon 69 Samento 49 Adenokarzinom Endometrium 50 Adenokarzinom Niere 51 Adenokarzinom Lunge 6 Blutparasit VI 31 Clostridium tetani 41 Bacterium subtilis 52 Adenokarz. Eierstöcke 7 Blutparasit VII 14 OrthophosphoTyrosin 32 Clostridium tertium 53 Speiseröhrenkarzinom 15 HCG 33 Clostridium difficile 42 SRC 54 Kehlkopfkarzinom 8 Blutparasit Toxine I 34 Clostridium cadaveris 43 RAS 55 Prostatakarzinom 9 Blutparasit Toxine II 16 RES 35 Clostridium innocuum 44 JUN 56 Magenkarzinom 17 CD8 45 NEU 57 Alveolarzellenkarzinom 18 CD14 46 C-myc 58 Metastasiertes Lungenkarzinom 59 klein zelliges Bronchialkarzinom 19 Geopathie 60 Astrozytom 20 Benker-L. aufladend 61 Leberhepatom 21 Benker-L. abladend 62 Hodgkin s Granulom 22 Cathepsin B 23 Caspase 1 63 Malignes Melanom Haut 64 Malignes Schwannoma Nerven 65 Lungenmetastasen Melanom 24 Ubiquitin 66 Osteosarkom 25 Telomerase Inhibitor 67 Tumorhülle 70 Lipase & Pancreatin A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 137 DermaVit GmbH

138 138 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

139 Begleitinformationen für den Testsatz Blutparasiten Degeneration Der Kasten enthält alle relevanten Ampullen, die für die Begleit-Testung und Therapie der Degenerationsprozesse und tumoröses Geschehen notwendig sind. Alle Ampullen, die als pathologisch bezeichnet sind, müssen mit einem Invers-Programm therapiert werden, um eine therapeutische Wirkung zu entfalten. Die Ampullen, die als therapeutisch bezeichnet sind, müssen einfach übertragen werden. Zeiten und Verstärkungen müssen immer getestet werden. Ampulle 1 bis 7 Blutparasiten pathologische Informationen Hier handelt es sich um die Blutparasiten, die wir, nach den Arbeiten von Dr. Wilhelm v. Bremer und Dr. Alfons Weber, für das Krebsgeschehen mitverantwortlich machen (siehe DVD: Blutparasiten von A. E. Baklayan). Sie sind sowohl im Blut von Patienten, die zu einer Degeneration, sprich Krebserkrankung neigen, festzustellen, wie auch im Tumorgewebe von Krebspatienten. Eine oder mehrere dieser Ampullen testen grundsätzlich. Diese müssen dann sehr, sehr sorgfältig ausgeleitet werden, sowohl am Blut wie an den betroffenen metastasierenden Organen, wie auch am Tumor selbst (nicht vergessen auch intrazellulär zu testen). Ampulle 8 und 9 die Toxine der Blutparasiten Therapieinformation Es handelt sich hier um Therapieinformationen in Form von Nosoden aus den Blutparasiten. Ampulle 10 Tumorgewebe pathologische Information Es handelt sich hier um klassisches Tumorgewebe, das am befallenen Organ selbst als allgemeine Tumorgewebeampulle getestet werden kann. Beachten Sie hier (siehe Vortrag: Krebstherapie ein neues Denkmodell, RTI 28, 2004), dass in den Anfangsstadien Tumorgewebe oft nicht pathologisch, sondern paradoxerweise als unterstützend testet, und erst später, wenn die Malonsäure ausgeleitet wurde (Malonsäure und Malonsäurederivate sind im Toxische Elemente-Testkasten enthalten), erst dann als Feind, also als pathologische Information erkennbar wird. Ampulle 11 DNA pathologische Information Hier handelt es sich um reine DNA-Information. Diese kann bei Überschuss als pathologisch getestet werden in der Interpretation bedeutet dies, dass der Körper zu viel DNA produziert (Sie wird zusammen mit der Tumorgewebe-Ampulle getestet.) Beachten Sie, dass die DNA- Produktion auch bei Entzündung und Heilungsprozessen erhöht ist. Ampulle 12 Milchsäure Therapieinformation rechtsdrehende Milchsäure Ampulle 13 linksdrehende Milchsäure pathologische Information Hier handelt es sich um eine Milchsäure, deren linksdrehender Anteil bekanntlich durch das Tumorgewebe produziert wird und somit dessen Aktivität anzeigen kann. Ampulle 14 Orthophospho-Tyrosin pathologische Information Orthophospho-Tyrosin ist ein Wachstumsfaktor, der von Fasciolopsis buski, dem Großen Darmegel, bzw. seinen Stadien (Cercarien, Redien, Miracidien) oder Trichomonaden produziert wird. Das Vorhandensein von Orthophospho-Tyrosin deutet auf eine Aktivität im Sinne eines Wachstums des Tumorgewebes hin. A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

140 Ampulle 15 HCG pathologische Information Humanes Choriongonadotropin, ein Hormon, das normalerweise von der Plazenta produziert wird, um ein Embryo vor dem Immunsystem der Mutter zu schützen, wird auch vom Tumorgewebe produziert, um den Tumor zu schützen. (Laut Pschyrembel in der DD für Trophoblasttumoren) Ampulle 16 RES Therapieinformation Das Reticulo-Endothelialsystem. Testen und unterstützen des unspezifischen Immunsystems. Ampulle 17, 18 CD8, CD14 Therapieinformation Zytotoxische T-Killerzellen gehören zu den T-Lymphozyten (T-Zellen) und werden im Thymus geprägt. Sie besitzen einen hochspezifischen Membranrezeptor, mit dem sie an passende MHC-I-Rezeptoren koppeln. Als Ankermolekül (damit eine Kopplung und Signaltransduktion stattfinden kann) besitzen sie das CD8, welches eine ähnliche Funktion wie das CD4 bei T-Helferzellen besitzt. Werden sie durch Bindung an eine MHC-I-tragende Zelle, welche ein Antigen präsentiert, aktiviert, so schütten die zytotoxischen Killerzellen Perforine und Proteasen aus, welche die MHC-I-tragende Zelle zerstören. Der Begriff Cluster of Differentiation, abgekürzt CD, bezeichnet Gruppen immunphänotypischer Oberflächenmerkmale von Zellen, die sich nach biochemischen oder funktionellen Kriterien ordnen lassen. CD8 CTL (cytotoxic lymphozyte=zytotoxische T-Zellen) Bindung von MHC-I CD14 Monozyten Bindung von Lipopolysacchariden Quelle: Wikipedia Makrophagen, die die Aufgabe haben, Tumorzellen zu fangen und zu verdauen. CD8 und CD14 müssen durch Entgiftung von Benzol, Chlor und Farbstoffderivaten wieder befreit und aktiviert werden, damit sie anschließend das Tumorgewebe wieder angreifen. Ampulle 19 Geopathie Therapieinformation allgemeine Testampulle für die geopathische Belastung, die für die Linksdrehung des Blutes und des Tumor-Areals verantwortlich ist. Ampulle 20 Benker-L. aufladend pathologische Information Hier handelt es sich um eine geopathische Benkerlbelastung aus einer rechtsdrehenden Kreuzung. Ampulle 21 Benker-L. abladend pathologische Information Hier handelt es sich um eine geopathische Belastung aus einer linksdrehenden Kreuzung. Diese Ampulle dürfte für die Krebspatienten relevanter sein. Ampulle 22 bis 25 Cathepsin B, Caspase 1, Ubiquitin, Telomerase Inhibitor Therapieinformationen Diese sehr wichtigen Ampullen treten erst dann in Erscheinung und sind erst dann am Tumorgewebe selbst zu testen, wenn die Apoptose eingesetzt hat. Telomerase Inhibitor blockiert die unkontrollierte Genom-Telomerase, damit die Apoptose einsetzen kann. Ubiquitin ist nur in gesunden Zellen vorhanden, niemals in Tumorzellen. Caspase 1, Cathepsin B werden benötigt für die innere Verdauung. Ampulle 26 bis 35 Clostridien pathologische Information anaerobe Bakterien, die immer begleitend am Tumorgewebe zu testen sind, eine gesteigerte DNA-Produktion mit sich bringen und als Erstes therapiert werden müssen. Cave: oft in beherdeten Zähnen zu testen. Diese streuen dann auf das Tumorgewebe. 140 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

141 Clostridien-Tumorphänomen: Bezeichnung für selektive Auskeimung und Vermehrung von Clostridien in malignem Tumorgewebe. Clostridium: Gattung grampositiver, streng anaerober, bis auf wenige Species begeißelter Sporenbildner der Fam. Bacillaceae. Verbreitung: ubiquitär im Boden, Straßen- und Hausstaub, Meer- u. Süßwasser; als apathogene Saprophyten; im Intestinaltrakt von Mensch und Tier med. bedeutsam, u.a. durch Bildung von Exotoxinen u./od. Exoenzymen. Quelle: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Berlin 2001 Ampulle 36 bis 40 Corynebakterien pathologische Information auch anaerobe Bakterien, die häufig am Tumorgewebe testen und für die Produktion von linksdrehender Milchsäure mitverantwortlich gemacht werden. Corynebacterium: Gattung grampositiver, nicht Sporen bildender, unbeweglicher Stäbchenbakterien, häufig mit ein- oder beidseitigen keulenförmigen Anschwellungen. Verbreitung: ubiquitärer Boden- und Wasserkeim; Normalflora der menschlichen u. tierischen Haut u. der Schleimhäute; ca. 40 Species (meist pflanzenpathogen oder apathogen). Quelle: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Berlin 2001 Ampulle 41 Bakterium subtilis pathologische Information Ein Bakterium, das häufig von den Spulwürmern eingeführt wird und am Tumorgewebe häufig getestet werden kann. Bacillus subtilis: syn Heubazillus; weit verbreitete Stäbchen, die auf Blutagar in matten, trockenen Kolonien mit starker Hämolyse wachsen. einzelne Stämme sind Antibiotikabildner; früher als apathogen, heute als opportunistischer Erreger betrachtet, der häufig bei unspezifischer Lebensmittelvergiftung isoliert wird; bei Augenverletzung durch Stroh kann B.S. zur Erblindung führende Entzündung hervorrufen; Quelle: Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Berlin 2001 Ampulle 42 bis 46 SRC, RAS, JUN, NEU, C-myc pathologische Information Dies sind Proteinsequenzen aus Retroviren, pathologische Informationen, die oftmals beim Krebs vorhanden sind, Krebszellen umprogrammieren und sie in unsterbliche Zellen verwandeln. Sie finden sich auch oft bei Clostridien oder Pilzen, programmieren auch deren DNA um, um auch sie in unsterbliche Zellen zu verwandeln. Ampulle 47 bis 68 Gewebeproben alle: pathologische Information Original Gewebeproben, aus Objektträgern gewonnen, die die jeweilige Information des ausgewiesenen Tumors haben. Auch hier gilt die Regel, dass oftmals am Anfang diese als Freund, also mit einer A-Schwingung getestet werden, und im Laufe der Therapie, wenn das umliegende Gewebe therapiert worden ist, als Feind entlarvt sind. Adenokarzinom Brust, Adenokarzinom Colon, Adenokarzinom Endometrium, Adenokarzinom Niere, Adenokarzinom Lunge, Adenokarzinom Eierstöcke Speiseröhrenkarzinom, Kehlkopfkarzinom, Prostatakarzinom, Magenkarzinom, Alveolarzellenkarzinom, Metastasiertes Lungenkarzinom, kleinzelliges Bronchialkarzinom, Astrozytom, Leberhepatom, Hodgkin s Granulom, Malignes Melanom Haut, Malignes Schwannom Nerven, Lungenmetastasen Melanom, Osteosarkom, Tumorhülle, Karzinom Mund-Rachen-Raum Ampulle 69 Samento Therapieinformation Standardmittel gegen Clostridien Ampulle 70 Lipase & Pankreatin Therapieinformation Enzyme, deren Vorhandensein um das Tumorgewebe herum anzeigt, ob dieser verdaut werden kann oder nicht. A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

142 142 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

143 Parasitentestkasten I 1. Fasciolopsis buski 12. Clonorchis sinensis 24. Strongyloiden 34. Capillaria hepatica 44. Taenia solium Cysticercus 55. Cysticercus cellulosus 2. Fasciolopsis buski Eier 13. Clonorchis sinensis Eier 25. Strongyloiden Eier 35. Enterobius vermicularis 45. Taenia solium Eier 56. Diphyllobothrium erinacei 3. Fascilopsis buski rediae 14. Schistosoma haematobium 36. Trichuris trichiura 46. Taenia pisiformis 57. Monezia expansa 4. Fasciolopsis buski cercariae 15. Schistosoma mansoni 26. Dipetalonema perstans 37. Trichinella spiralis 47. Taenia pisiformis Eier 5. Fasciolopsis buski miracidia 16. Schistosoma japonicum 27. Dirofilaria immitis 48. Taenia saginata Eier 58. Demodex 17. Dicrocoelium dendriticum 28. Loa Loa (Filarien) 38. Ancylostoma braziliense 49. Echinococcus granulosus 6. Fasciola hepatica 18. Eurytrema pancreaticum 39. Ancylostoma caninum 50. Echinococcus multilocularis 7. Fasciola hepatica rediae 19. Paragonien 29. Ascaris Eier 40. Ancylostoma duodenale 51. Dipylidium caninum 8. Fasciola hepatica cercariae 20. Heterophyes heterophyes 30. Ascaris larvae 41. Necator americanus 52. Hymenolepis diminuta Eier 9. Fasciola hepatica metacercaria 21. Echinostoma revolutum 31. Ascaris lumbricoides 53. Hymenolepis dimin. proglottid comp. 10. Fasciola hepatica miracidia 22. Echinoparyphium recurvatum 32. Ascaris megalocephala 42. Acanthocephalus 54. Hymenolepis diminuta 11. Fasciola hepatica Eier 23. Opisthorchis felineus (Katzenleberegel) 33. Toxocara canis 43. Macracanthorhynchus hirudinaceus A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate 143 DermaVit GmbH

144 Parasitentestkasten II 59. Trypanosoma rhodesiense 68. Giardia lamblia Cysts smear 79. Eimeria stiedae 86. Salmonella enteritidis 60. Trypanosoma cruzi 69. Giardia lamblia trophozoit 80. Eimeria tenella 87. Salmonella paratyphi 61. Trypanosoma brucei 70. Lamblia intestinalis 88. Salmonella typhimurium 62. Trypanosoma gambiense 71. Dientamoeba fragilis 81. Toxoplasma gondii 72. Entamoeba coli trophozoites smear 89. Babesia bigemina 63. Leishmania donovani 73. Entamoeba histolytica 82. Plasmodium falciparum 90. Babesia canis 64. Leishmania mexicana 74. Iodamoeba butschlii trophozoites smear 83. Plasmodium vivax 65. Leishmania tropica 84. Plasmodium berghei 75. Chilomastix mesnili 66. Trichomonas vaginalis smear 76. Cryptosporidium parvum 85. Leucocytozoon 67. Trichomonas muris 77. Endolimax nana cysts. smear 78. Endolimax nana trophozoites smear 144 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

145 Indikationslisten Parasiten/Krankheiten Parasit Fasciolopsis buski Riesendarmegel Fasciola hepatica großer Leberegel Clonorchis sinensis chinesischer Leberegel Schistosoma haematobium/ Schistosoma mansoni Pärchenegel vorrangig zu testen auf LY, DI, NS, 3E, DÜ, LE, GE, BGW LY, NS, 3E, LE, BGW LY, DI, NS, 3E, LE, BGW, HT BL, LY, DI, 3E vorrangige Beteiligung bei Krebs, Bauchbeschwerden, Endometriose, oberer Rücken, große Gelenkschmerzen, MS, Muskeldystrophie, HIV Allergien, Morbus Crohn, Endometriose, Rücken- und Gelenksbeschwerden, Muskelkrankheiten, MS, Varikosis Allergien, Endometriose, Müdigkeit, Heuschnupfen Darmbeschwerden, Cystitis intermuralis, Endometriose, Augen Schistosoma japonicum HT, LU, BL Dermatitis, allergischen Reaktion mit Ödembildung, Husten und Fieber, chronische Blasenwandentzündung Dicrocoelium dendriticum kleiner Leberegel LY, LE Krebs Eurytrema pancreaticum PA, 3E, DI Diabetes, Kohlenhydratstoffwechselschwankung, Blutzuckerunregelmäßigkeiten, Weizenallergie/Unverträglichkeit, Epilepsie, Müdigkeit, Morbus Crohn, Endometriose Paragonien (Lungenegel) LU, DI, NS, HT Lunge: Schmerzen in der Brust, Nachtschweiß, Atemnot, Fieber, Bluthusten. Darm: Durchfall, schmerzhafter Stuhldrang (Tenesmen). Rückenmark: Lähmungen. Gehirn: Kopfschmerzen, Sehstörungen, Meningitis und Epilepsie. Haut: Granulome. Echinostoma revolutum DI, DÜ, LE Schwäche, Abmagerung, Darmentzündung Echinoparyphium recurvatum Opisthorchis felineus (Katzenleberegel) Strongyloiden Zwergfadenwurm DI, DÜ, LE DI, DÜ, LE NS, BGW, GE, 3E Darmschleimhautläsionen, Durchfall, Dehydratation, Leibschmerzen, Symptome von Intoxikation, Kopfschmerzen, anämische Erscheinungen, Eosinophilie Gallengangsentzündungen, Gallensteine, Gelbsucht. gilt auch als ein Faktor beim Ausbruch von Gallengangskrebs Depressionen, Migräne, Kopfschmerzen, Fibromyositis, rheumatoide Arthritis, Schwermetallbelastung A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

146 Dipetalonema perstans DI, DÜ, LE abdominelle Beschwerden, Gliederschmerzen, Urtikaria, Pruritus, subkutane Ödeme, Arthralgien mit Gelenkschwellung, selten Organmanifestation Dirofilaria immitis HE, KR Herzbeschwerden Ascaris /Ascarislarve Spulwurm Ascaris megalocephala Pferdespulwurm Toxocara canis Hundespulwurm Oxyuren / Enterobius vermicularis Kindermadenwurm Trichuris trichiura Peitschenwurm Trichinella spiralis Fadenwurm Ancylostoma caninum/ Ancylostoma brasiliense Hakenwürmer LY, LU, DI, NS, 3E, OD, GE, LE, DU, PA, BGW, HT, GA DI, DÜ, LE DI, DÜ, LE, LU LY, DI, 3E, PA, GE LY, DI, 3E, GE LY, DI, NS, 3E, LE, GE, BGW, HT DI, DÜ, LY, NS, GE, BGW, 3E, LU Depressionen, virale Belastungen, Schuppenflechte, Kuhmilchallergie, rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Neurodermitis, Epilepsie, Bronchialasthma, Bronchitis, Fibromyositis, Reizcolon, Cholesterinämie, Vitamin A-Mangel, Tumore Siehe Ascaris Siehe Ascaris Virale Belastungen, Warzen, Appenditits, Schmerzen im oberen Rücken, Kiefergelenkbeschwerden, Zähneknirschen, Dysmenorrhoe Darmprobleme, Gelenkprobleme Depressionen, Akne, Augen, rheumatoide Arthritis, Muskelerkrankungen, Bauchbeschwerden Fibromyositis, rheumatoide Arthritis, Blut im Stuhl, Reizcolon, Colitis ulcerosa, Augen, Depressionen, Psychosen, Bronchitis Acanthocephalus DI, DÜ, LE Durchfall, Darmblutung Macracanthorhynchus DI, DÜ, LE hirudinaceus Darmperforationen, starke Blutungen, Eosinophilie und Erhöhung des Bindegewebswachstums Bandwürmer DI, LY, NS, OD, LE, PA Warzen, Fieber, Erkältungen, virale Belastungen, Kachexie, Anämie, Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden Bandwurmeier am Tumor Tumore Demodex Haarbalgmilbe HT, LY Kopfhaut-/Hauterkrankungen, Milbenallergie, Alopecia areata Trypanosoma gambiense KR, DI, DÜ, LE Afrikanische Schlafkrankheit Leishmanien HT Akne rosacea Trichomonaden BL, LY Blasenbeschwerden, Unterleibsbeschwerden Lamblia intestinalis DÜ Dünndarm-, Verdauungsbeschwerden, Gewichtsprobleme Amöben LY, DI, NS, 3E, DÜ, LE Durchfall, Stuhlunregelmäßigkeiten, Schleimhautreizungen jeder Art Cryptosporidium parvum NS, 3E, DI Durchfall 146 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

147 Eimeria stiedae DI, DÜ, LE Kaninchenkokzidiose, Appetitlosigkeit, Verstopfung und Aufgasung (Meteorismus), Bauchfellwassersucht (Aszites) und Gelbsucht (Ikterus) Eimeria tenella DI, DÜ, LE Hühnerkokzidiose, Durchfall, Appetitlosigkeit, Abmagerung, Abgeschlagenheit und Schwäche Toxoplasma gondii LY, NS körpereigene Milchsäure- Unverträglichkeit, Muskelkaterabbau verlangsamt Plasmodien KR Malaria Leucocytozoon (Geflügel) DI, DÜ, LE Inappetenz sowie Gleichgewichts- und Atemstörungen Salmonellen LY, DI, NS, 3E, DÜ, LE, PA, MA, GA, BL Magenbeschw., Blasenbeschw., Beschw. im Genitalbereich, Warzen, Fieber, Erkältungen, Grippe, Ei- Unverträglichkeiten /Allergie, Gewichtsprobleme, Verdauungsbeschwerden, Endometriose, klimakt. Beschwerden, prämenstruelles Syndrom, Kopfschmerzen, Ohrerkrankungen Babesia bigemina NS, 3E Malaria-ähnliche Erkrankung von Rindern Texasfieber Babesia canis NS, 3E Babesiose des Hundes, Fieber, Anämie (Blutarmut) und Ikterus (Gelbsucht) A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

148 Indikationsliste Krankheiten/Parasiten Akne Allergien Alopecia areata Anämie Anorexia nervosa Appendizitis Augenbeschwerden B 12 Mangel Blasenbeschwerden Blasenkrebs Bronchialasthma Bronchitis Bulimie Cholesterinämie Colitis ulcerosa Cystitis intermuralis Darmbeschwerden Darmbeschwerden Depressionen Diabetes Durchfall Dysmenorrhoe Eiunverträglichkeiten Endometriose Epilepsie Fettunverträglichkeit Fibromyositis Frigidität Gallenbeschwerden Geopathie Gewichtsprobleme Herde Herzbeschwerden Heuschnupfen HIV Hyperaktivität der Kinder Hyperfunktion der Sexualfunktion beim Mann Hypotonie Immunschwäche Kiefergelenkbeschwerden Klimakterische Beschwerden Kohlenhydratschwankungen Trichinen, Leishmania Fasciola hepatica, Clonorchis sinensis, Ascaris Demodex Bandwürmer, fast alle Parasiten Salmonellen Oxyuren Schistosoma, Trichinen, Ancylostomen, Toxoplasmose Ascaris Trichomonaden, Schistosomen, Salmonellen Schistosoma Ascaris, Pneumocystis, Paragonien Ascaris, Ancylostomen, Pneumocystis, Paragonien, Dirofilarien Salmonellen Ascaris Ancylosstomen Schistosoma Schistosoma fast alle Parasiten Strongyloiden, Ascaris, Trichinen, Ancylostomen Eurythrema pancreaticum Amoeben, Salmonellen+B47 Oxyuren Salmonellen Fasciolopsis buski, Fasciola hepatica, Clonorchis sinensis, Salmonellen, Eurythrema pancreaticum, Schistosomen, Oxyuren Eurythrema pancreaticum, Ascaris Lamblien Strongyloiden, Ancylostomen Trichomonaden Ascaris, Lamblien Fasciolopsis buski Lamblien, Salmonellen Eier, Ascaris, Oxyuren Dirofilaria immitis Clonorchis Sinensis Fasciolopsis buski, Pneumocysten Oxyuren Trichomonaden Lamblien Fasciolopsis buski Oxyuren Salmonellen, Oxyuren Eurythrema pancreaticum 148 A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

149 Kopfhaut Kopfschmerzen Körpereigene Milchsäureunverträglichkeit Krebs Kuhmilchallergie Kuhmilchunverträglichkeit Magenbeschwerden Malaria Migräne Milbenallergie Morbus Crohn MS Muskelerkrankung Nächtlicher Schweiß Neurodermitis Nierenbeschwerden Nymphomanie Ohrenerkrankungen Pankreasbeschwerden Psychosen Rheumatische Arthritis Salizylsäure-Unverträglichkeit Schleimhautreizung Schuppenflechte Schweinefleischallergie Schwermetallbelastungen Stoffwechselstörungen Tinnitus Unterleibsbeschwerden Varikosis Varikosis Verdauungsbeschwerden Verhornungsstörungen Virale Belastungen Vitamin A Mangel Vitamin C Unverträglichkeit Warzen Weizenallergie Zähneknirschen Demodex Strongyloiden, Salmonellen Toxoplama gondii Echinococcus multicolaris, Fasciolopsis buski, Dicrocoelium dendriticum, Ascaris, Bandwurmeier und Stadien Ascaris Ascaris Salmonellen Plasmodien Strongyloiden Demodex Fasciola hepatica, Eurythrema pancreaticum, Ascaris Fasciolopsis buski, Fasciola hepatica Trichinen Ascaris Ascaris Schistosomen Oxyuren Salmonellen Ascaris, Eurythrema pancreaticum Ancylosstomen Strongyloiden, Ascaris, Trichinen, Trichuris Trichinen Amoeben Ascaris, Heterophyes Trichinen Strongyloiden Fasciolopsis buski Trichinen Trichomonaden, Salmonellen Fasciola hepatica Fasciola hepatica Lamblien, Salmonellen, Bandwurmeier Demodex Ascaris, Oxyuren, Bandwurmeier Ascaris Trichinen Oxyuren, Salmonellen, Bandwurmeier Eurythrema pancreaticum Oxyuren A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

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151 Begleitinformationen zum Testsatz Parasiten Alle Ampullen sind in der Originalschwingung fixiert und verstärkt. Daher werden sie folgendermaßen verwendet: bei Gold-Plate auf die Platte Belastung legen (oder Ai-Programm), testen und therapieren. Parasiten 1. Fasciolopsis buski ist vor allem in asiatischen Ländern zu finden wie z.b. dem zentralen und südlichen China, Taiwan, Vietnam, Thailand, Indien, Borneo u.a. Regionen Südostasiens. Millionen Menschen sind in diesen Ländern infiziert, vor allem in ländlichen Gebieten. F. b. kann bis zu 80mm groß werden. Er ist ein gefährlicher Parasit von Tier und Mensch und gilt als Erreger der Fasciolopsiasis. Das Schwein gilt in manchen Gegenden der Welt als natürliches Reservoir für diesen Parasiten. Auch Hunde und Kaninchen können von ihm infiziert werden. Als Zwischenwirte für den Riesendarmegel treten Lungenschnecken auf. Der Mensch nimmt den Darmegel oral meist als Metacercarien auf, die sich in stehenden Gewässern auf zur menschlichen Ernährung bestimmten Wasserpflanzen oder Sumpfpflanzen befinden. Dazu zählen besonders die Wassernuss, die Wasserkastanie, die Lotuswurzel, der Wasserspinat sowie der Mandschurische Wildreis (Zizania latifolia), dessen verpilzte Stengel auch roh als Gemüse gegessen werden. Nach einer Inkubationszeit von bis zu 3 Monaten kommt es bei einer Fasziolopsiasis zu gastrointestinalen Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Obstipation (evtl. mechanischer Ileus) oder Diarrhoe, sowie zu allergischen Reaktionen. Gelegentlich führt diese Erkrankung auch zu Todesfällen Fasciola hepatica, der Große Leberegel, ist ein weltweit vorkommender Parasit (Saugwurm) von bis zu 3cm Länge und lorbeerblattähnlicher Form, der als Endwirt Pflanzenfresser wie Rinder oder Schafe befällt, aber auch Schweine, andere pflanzenfressende Tiere und Menschen. Die Infektion bei Schafen erfolgt hauptsächlich im Sommer und Herbst auf der Weide. Fasciola gigantica führt in Asien und zugegriffen A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

152 Afrika zur Erkrankung. Die WHO (1995) schätzt die Zahl der mit Fasciola spp. Infizierten auf 2,4 Millionen. Seltene Infektionen beim Menschen in Europa sind durch Genuss roher Brunnenkresse, seltener auch Löwenzahn sowie Fallobst, besonders aus verseuchtem Weideland bekannt. Die Parasiten durchdringen die Darmwand und wandern im Verlauf von ein bis zwei Monaten über die Peritonealhöhle in die Leber ein. Nach weiteren ein bis zwei Monaten haben sie ihr Ziel, die Gallenwege erreicht. Die Infektion mit den Gallengangsparasiten kann inapparent verlaufen oder die sogenannte Fasciolose hervorrufen. Die Erkrankung macht sich ein bis zwei Monate nach Infektion durch Leberschwellung und Bauchschmerzen bemerkbar gepaart mit Fieber und einer eosinophilen Entzündung (Wanderphase). In der chronischen Phase kann es zu verschiedenen hepatocholangitischen Beschwerden kommen. Durch Irrläufer können auch andere Organe befallen werden und Symptome hervorrufen. 12. Clonorchis sinensis (Chinesischer Leberegel) ist ein zur Gruppe der Saugwürmer gehörender Parasit. Endwirte sind fischfressende Säugetiere (Katzen) und der Mensch. Der Parasit ist Ostasien zuhause (China, Taiwan, Hongkong, Vietnam, Japan, Korea). Der Lebenszyklus ist an Süßwasser gebunden. Weltweit sind nach Schätzungen 20 bis 30 Millionen Personen infiziert. Trotz ihrer geringen Bekanntheit gilt die Clonorchiose als weltweit dritthäufigste Wurmerkrankung. Der Mensch infiziert sich mit der Clonorchiose über rohe oder unzureichend gegarte Fische, die von Clonorchis sinensis befallen sind. Symptome sind Fieber, Leber- und Gallenwegsentzündungen mit Hepatomegalie, Oberbauchschmerzen, Diarrhoe und Leukozytose. Die Infektion begünstigt weiterhin die Entstehung von Gallengangskarzinomen Schistosoma (Pärchenegel) haematobium ist der Erreger der Blasenbilharziose, bei der vornehmlich die ableitenden Harnwege und die Harnblase befallen sind und Blasenkarzinome entstehen können. Die Pärchenegel Schistosoma sind eine Gattung parasitisch lebender Saugwürmer, die vor allem in den Tropen und Subtropen vorkommen. Es sind die einzigen getrenntgeschlechtlichen Vertreter unter den Saugwürmern. Das längere Weibchen lebt nach der Kopulation in der Bauchfalte des Männchens. Die geschlechtsreifen Tiere siedeln sich im Venensystem ihrer Endwirte an, wobei der Ansiedlungsort artspezifisch ist (in der Regel Mesenterialvenen oder Harnblasenvenen). Die adulten Pärchenegel ernähren sich im Endwirt von Bestandteilen des Blutes, darunter zugegriffen A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

153 Erythrozyten sowie Blutserum. Das Weibchen gibt täglich je nach Art Hunderte bis Tausende befruchteter Eier ab. Durch Entzündungsreaktionen in den Venen, in denen die adulten Pärchenegel leben, werden die Gefäße und das umliegende Gewebe arrodiert und die Eier gelangen in den Darm oder die Harnblase. Etwa die Hälfte der Eier wird mit dem Blutstrom verdriftet und gelangt in unterschiedliche Organe des Körpers, wo sie zu lokalen Entzündungen führen. Die adulten Tiere leben etwa 2 bis 5 Jahre, in Einzelfällen über Jahrzehnte im Endwirt. Nach der Penetrationsphase mit Juckreiz an der Stelle der Hautinvasion beginnt die akute Phase mit Exanthem, Fieber, Schüttelfrost, Husten, Kopfschmerzen, Hepatosplenomagalie und Lymphadenopathie. Die Erkrankung kann bei Überleben des Erregers chronifizieren und verläuft je nach den befallenen Organen. S. mansoni und S. japonicum und befallen eher den Darm Schistosoma mansoni Vorkommen: Afrikanischer Kontinent, durch Sklavenhandel im 19. Jh. nach Südamerika gelangt. 16. Schistosoma japonicum Pärchenegel, Vorkommen in China, Japan und einigen anderen Ländern Ostasiens. In Europa und Nordamerika sind lediglich einige Gattungen vertreten, die bei Entenvögeln parasitieren. Diese Vertreter haben zwar keine medizinische Relevanz für den Menschen - das zweite freischwimmende Larvenstadium, die Cercarie, kann allerdings in betroffenen Badeseen in die Haut des Menschen eindringen, wo sie abstirbt und unangenehmen Juckreiz auslöst (Badedermatitis bzw. Cercariendermatitis) Dicrocoelium dendriticum (Kleiner Leberegel) Vorkommen weltweit. Zwischenwirte: Landschnecken, Ameisen. Endwirte vor allem Pflanzenfresser. Menschen können sich durch die zufällige Aufnahme von mit Metazerkarien tragenden Ameisen infizieren. Krankheitszeichen der Dicrocoeliose sind Bauch- und Leber- und cholestatische Beschwerden. 18. Eurytrema pancreaticum (Pankreasegel) Vorkommen in Ostasien (China, Japan, Korea) und Brasilien. Endwirte Pflanzenfresser (Rinder, Schafe, Schweine), selten Menschen. Wird mit Diabetes in Verbindung gebracht. 19. Paragonien Vorkommen in Ost- und Südostasien, aber auch in Afrika und Südamerika. Infektion über Verzehr von ungenügend gegarten Süßwasserkrabben und Krebsen. Bei einer Erkrankung durch den Lungenegel (auch Paragonimose, Paragonimiasis oder endemische Hämoptyse genannt) entwickeln sich Beschwerden, die denen einer Tuberkulose ähneln. Es kommt zu Schmerzen in der Brust, Nachtschweiß, Atemnot, Fieber und zum Aushusten größerer Blutmengen (Hämoptoe). Durch Befall des Darms kann es zu Durchfall und schmerzhaftem Stuhldrang (Tenesmen) kommen. Über das Blut gelangt Paragonimus in einigen Fällen auch in andere Organe und kann dort zu Beschwerden führen. Ist das Rückenmark befallen, können sich Lähmungen entwickeln. Hat der Lungenegel das Gehirn befallen, kann das zu Kopfschmerzen, Sehstörungen, Meningitis und Epilepsie führen. Bei einer Beteiligung der Haut bilden sich Granulome, kleine Knötchen, die Entzündungszellen enthalten, unter der Haut (subkutan). Ist das Herz befallen, kann die Lungenegel-Infektion tödlich enden Heterophyes heterophyes Vorkommen: Ägypten, Asien. Infektion durch Verzehr von ungenügend gekochtem Fisch. Dyspepsie, Diarrhoe, abdominelle Schmerzen 21. Echinostoma revolutum Darmegel. Zwischenwirte: Wasserschnecken, Endwirte: Enten, Gänse, manchmal Menschen. Symptome siehe Echinoparyphium recurvatum zugegriffen zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

154 22. Echinoparyphium recurvatum Darmegel. Vorkommen: Südostasien Zwischenwirte: Wasserschnecken, Fische. Saugt sich in der Darmschleimhaut fest, verursacht Schleimhautläsionen, Durchfall, Dehydratation, Leibschmerzen, Symptome von Intoxikation, Kopfschmerzen, anämische Erscheinungen, Eosinophilie. 23. Opisthorchis felineus, der Katzenleberegel ist ein Parasit, der fischfressende Säugetiere befällt. Darunter Katze, Fischotter, Fuchs. Er ist aber auch für den Menschen pathogen. Häufig ist er in Russland und Osteuropa an stehenden und langsam fließenden Gewässern anzutreffen. In manchen Gebieten ist er endemisch; es sind bis zu 80 % der Bevölkerung betroffen. In Deutschland ist er im gesamten Ost-Brandenburg anzutreffen. Symptome treten erst bei Befall von über hundert Egeln auf. Die Gallengänge werden verdickt, es kommt zu Einlagerung von Bindegewebe im Bereich der Pfortader. Gallengangsentzündungen, Gallensteine und Gelbsucht sind beobachtet worden. Er gilt auch als ein Faktor beim Ausbruch von Gallengangskrebs. Vorbeugung: Die encystierten Metacercarien sind recht widerstandsfähig gegenüber Pökeln, Marinieren oder Trocknen und überleben sogar bei Kühlschranktemperaturen. Daher ist Durchkochen des Fisches unabdingbar in Risikogebieten Strongyloiden Vorkommen hauptsächlich Tropen, auch gemäßigte Gebiete. Die Infektion kann chronisch werden und so über Jahrzehnte bestehen, oft ohne Beeinträchtigung. Es können bei massivem Befall Symptome einer Lungenentzündung auftreten, die durch die Reizung der über die Luftröhre austretenden Larven hervorgerufen wird. Es kommt auch häufig zu Afterjucken durch die in die Analhaut eindringenden Larven. Lebensbedrohlich wird die Infektion bei Menschen mit unterdrücktem oder geschädigtem Immunsystem (AIDS, Krebs), oder durch die Behandlung der Symptome, welche die über die Lunge austretenden Larven hervorrufen, da dabei meist Corticosteroide verwandt werden, diese jedoch möglicherweise eine Ähnlichkeit zu einem Wachstumshormon der Würmer aufweisen, sodass es zu einer Massenvermehrung kommt, die lebensbedrohlich werden kann. Andere Ursachen sind die durch Corticosteroide hervorgerufene Verminderung der eosinophilen Granulozyten Dipetalonema perstans (= Acanthocheilonema perstans, Mansonella perstans, Filaria perstans) In Endemiegebieten (Afrika, Südamerika, Indonesien) häufiger Befall, dort Prävalenz von 10 bis zu 50%. Übertragung der Wurmlarven auf den Menschen durch kleine behaarte Mücken, sog. Gnitzen. Die adulten Filarien leben im peritonealen Bindegewebe weitgehend apathogen Dirofilaria immitis (Herzwurm) Erreger der Herzwurmerkrankung des Hundes. Die Herzwurmerkrankung ist in Europa hauptsächlich in den Mittelmeerländern verbreitet. Besonders stark betroffen sind die Inseln des Kanarischen Archipels, Südfrankreich, Spanien, sowie die italienische Poebene. Auch in Andalusien und Afrika kommt diese Krankheit vor. In den Vereinigten Staaten von Amerika ist sie eine Seuche größten Ausmaßes und hat sich in den letzten zwanzig Jahren rasch verbreitet. Obwohl es sich hauptsächlich um eine Hundekrankheit handelt, so kann dieser Parasit auch Katzen, Frettchen, Füchse, Kojoten und Wölfe befallen. Verbreitung über Stechmücken. Bei starkem Befall können sie sich bis in die rechte Herzhälfte oder sogar bis in die Hohlvenen ausbreiten. Dort entwickeln sich die Larven zu erwachsenen zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

155 Würmern (Makrofilarien). Diese produzieren wieder neue Larven (Mikrofilarien) die im Blutstrom schwimmen Loa Loa (Filarien) kommt hauptsächlich in den tropischen Regenwaldgebieten von Westafrika, Zentralafrika und Ostafrika vor. Die ausgewachsenen Loa loa- Filarien sind etwa drei bis sieben Zentimeter lang. Die infektiösen Larvenstadien werden Mikrofilarien genannt und werden 220 bis 300 Mikrometer groß. Die ausgewachsenen, geschlechtsreifen Filarien werden als Makrofilarien bezeichnet. Die Larven der Filarien-Art Loa loa werden über Bremsen der Gattung Chrysops (sog. Blindbremse) auf den Menschen übertragen. Dort entwickeln sich die Fadenwürmer innerhalb von sechs Monaten zu geschlechtsreifen, ausgewachsenen Männchen und Weibchen (Makrofilarien), die im Unterhautbindegewebe und in der Bindehaut des Auges leben und dort wandern können. Hier produziert Loa loa auch große Zahlen an infektiösen Larven, den Mikrofilarien, die tagsüber im Blut erscheinen und sich mit dem Blutkreislauf durch den Körper bewegen. Tagaktive, blutsaugende Insekten wie die Blindbremse können die Larven so weiter übertragen. Eine Infektion mit der Fadenwurm-Art Loa loa kann nach etwa zwei bis zwölf Monaten zur so genannten Loiasis führen. Das Wandern der ausgewachsenen Würmer (Makrofilarien) im Bindegewebe der Unterhaut kann zu allergischen Reaktionen gegen die Filarien führen. Insbesondere an den Beinen, aber auch im Gesicht und am restlichen Körper bilden sich dadurch juckende, schmerzende und hühnereigroße Entzündungsherde (sog. Kalabarschwellung, Kamerunbeule). Diese verschwinden oft nach wenigen Tagen und treten dann an anderer Stelle neu auf, je nachdem, wie die Filarien gewandert sind. Dabei ist es möglich, dass Loa loa auch durch die Lederhaut und die Bindehaut des Auges wandert und dabei im Auge (sog. Augenwurm) von außen sichtbar wird. Zu lebensbedrohlichen Komplikationen kann es kommen, wenn auch der Kehlkopf von den Fadenwürmern befallen ist und sich ein so genanntes Glottis-Ödem (Kehlkopfschwellung) ausbildet Ascaris lumbricoides (Spulwurm) kommt vor allem in warmen Ländern vor. Dabei sind besonders Südostasien, Afrika und Lateinamerika betroffen. Etwa 1,4 Milliarden Menschen sind mit dem Spulwurm infiziert, davon hauptsächlich Kinder. Das einzige Erregerreservoir ist der Mensch. Der Wurm lebt als Parasit im Dünndarm des Menschen, ist gelblich-rötlich gefärbt, bleistiftdick und kann dort 15 bis 40 Zentimeter lang werden. Die Eier des Parasiten werden mit dem Stuhl ausgeschieden und können über verunreinigte Nahrung oder Wasser auf andere Menschen übertragen werden. Liegt ein starker Wurmbefall vor, kann es im Rahmen der Wanderphase der Spulwurmlarven in der Lunge zu blutigem Auswurf und Entzündungsprozessen kommen. Begleitend treten Husten, Atemnot und leichtes Fieber auf, außerdem findet man vermehrt weiße Blutkörperchen (Bluteosinophilie). Während der Infektionsphase im Darm (intestinale Phase) haben nur wenige Infizierte Krankheitserscheinungen. Diese äußern sich im Allgemeinen in Unterleibsbeschwerden, die zusammen mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auftreten. In seltenen Fällen wandert Ascaris lumbricoides (Spulwurm) in andere Körperregionen, wie den Magen, den Bauchspeicheldrüsengang oder die Gallenwege und kann dort Beschwerden verursachen zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

156 32. Ascaris megalocephala, Pferdespulwurm, auch bei Menschen getestet, kann mehrere Meter lang werden. Symptome bei Fohlen bis zu zwei Jahren: Atemnot, Husten, Fieber, wechselnder, meist verminderter Appetit, Lustlosigkeit, breiig-flüssiger Kot, stumpfes Fell, die Fohlen bleiben in ihrer Entwicklung zurück, abgemagert, Chloroform-Geruch der Ausatmungsluft (bei sehr starkem Befall), Kolik-Anfälle, Dünndarmverschluss und Dünndarmriss (bei sehr starkem Befall), Spulwurmeier im Kot. Bei adulten Pferden: Leistungsdepression, Spulwurmeier im Kot 33. Toxocara canis (deutsch: Hundespulwurm) ist ein häufig bei Hunden zu findender Spulwurm. Der Mensch ist ein Fehlwirt, das heißt die Larven können nicht geschlechtsreif werden. Die Larven können Krankheitsbilder verursachen, die in Abhängigkeit von der Lokalisation der Infektion als Larva migrans cutanea (bei Befall der Haut) oder als Larva migrans visceralis (Verdauungstrakt) bezeichnet werden. Die Infektion verläuft oft über Monate unbemerkt und ruft erst bei Massenbefall Symptome hervor. Am häufigsten sind Infektionen beim Jungtier, diese können auch letal sein. Reinfektionen verlaufen schwächer oder symptomlos, dennoch werden Eier ausgeschieden Capillaria hepatica ist ein in der Leber von Säugetieren parasitierender Haarwurm. Er tritt weltweit auf, das Hauptreservoir sind Nagetiere, vor allem Ratten. Die Infektion des Menschen und anderer Säugetiere ist möglich, allerdings selten. Capillaria hepatica lebt in der Leber und legt dort auch seine Eier ab. Sie werden jedoch nicht ausgeschieden. Die Infektionskette kommt durch das Fressen der Leber eines infizierten Tieres in Gang. In der Umwelt embryonieren diese Eier und sind damit infektiös. Die Infektion neuer Wirte erfolgt durch mit Eiern verschmutzte Böden. Hier wandert die im Darm freigesetzte Larve über die Pfortader in die Leber. Die Symptome wie Oberbauchbeschwerden und Lebervergrößerung entstehen durch die Wanderung der Larven durch die Leber und die Eiablage. Labordiagnostisch sind Leukozytose und Eosinophilie nachweisbar. Eine sichere Diagnose ist nur durch eine Leberbiopsie möglich. 35. Enterobius vermicularis (Madenwurm). weltweit verbreitet. Etwa 50% aller Menschen wird mindestens einmal im Leben befallen. Der Wurmbefall selbst wird als Enterobiasis oder Oxyuriasis bezeichnet. Die Eier werden peroral aufgenommen. Schon nach 6 Stunden entwickeln sich die ersten Larven. Diese wandern vom Dünndarm (wo sie sich bis zu 3-mal häuten) zum bevorzugten Aufenthaltsort rund um das Caecum. Die Weibchen wandern nachts Richtung After und legen ihre Eier an den Anusfalten ab ( ). Über den fäkal-oralen Weg oder Schmierinfektion wird die Infektion weitergegeben. Anders als viele andere Darmparasiten dringt der Madenwurm nicht in den Blutkreislauf oder in extraintestinale Organe ein. Er hat auch keine Zwischenwirte. Meist kommt es zu einem symptomarmen Wurmbefall. Wenn die Weibchen die Eier ablegen, kann es zu starkem Juckreiz im Analbereich und damit zu Schlafstörungen kommen. Kratzen aufgrund des Juckreizes kann zu Hautabschürfungen zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

157 (Exkoreationen) führen; diese können sich (als Superinfektion) sekundär bakteriell infizieren. Ein massiver Befall kann zu Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme, Übelkeit oder Symptomen einer chronischen Blinddarmreizung führen. Selten wird bei Mädchen/Frauen der Genitaltrakt befallen (Vulvovaginitis) Trichuris trichiura (Peitschenwurm) weltweit verbreitet, am häufigsten in den Tropen. Der adulte Wurm setzt sich im Übergangsbereich zwischen Dünn- und Dickdarm fest, wo er vom Inhalt der Darmschleimhautzellen lebt, dessen Wände er auflöst. Die Eier gelangen mit den Faeces ins Freie. Es dauert 3 bis 4 Monate bis sie reif und infektiös sind. Infiziert man sich, so schlüpft im Körper eine Larve die sich im selben Areal wie der adulte Wurm festsetzt und sich mehrmals häutet. Bei starkem Befall mit über 100 Würmern führt die Trichuriasis zu Diarrhoe, Blutungen und selten zu einem Darmvorfall. Bei bestimmten Autoimmun-Krankheiten werden positive Wirkungen der Eier des Peitschenwurms vermutet. Gegenwärtig laufen Studien mit Einnahme der Eier des Peitschenwurms (Trichuris suis ova) u.a. an der Charité. Bei Entwurmungskuren in Südamerika war nach erfolgreicher Behandlung ein starker Anstieg von allergischen Reaktionen beobachtet worden. Daraus wurde eine das Immunsystem dämpfende Eigenschaft der Peitschenwurm-Eier geschlussfolgert, woraus ein Ansatz für klinische Phase II-Studien entwickelt wurde. 37. Trichinella spiralis weltweit verbreitet. Säugetiere, Vögel und Menschen dienen als Zwischen- und Endwirt. Hauptüberträger für den Menschen sind Hausschweine bzw. deren rohes Fleisch (Mett). Zu menschlichen Infektionen kommt es vor allem in Ländern ohne Fleischbeschau. Die adulten Tiere erreichen eine Länge von 1,5 mm, deutlich kann man das verdickte Hinterende erkennen, das den Darm beherbergt. Die Larven kapseln sich im Muskelgewebe ein und bilden dort einen "Ammenzellnährkomplex", eine Kapsel, die reichlich mit Blutgefäßen versorgt wird und dadurch die Larve am Leben erhält. Sie erreicht eine Größe von rund 1 mm und ist dann infektiös. Die von Trichinen beim Menschen hervorgerufene, meldepflichtige Erkrankung wird als Trichinellose bezeichnet. Bei einer Inkubationszeit von zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

158 bis 15 Tagen entwickeln sich aus den zunächst im Dünndarm befindlichen Larven adulte Würmer, die sich später im Muskelgewebe einnisten und sich dort verkapseln. Dabei treten neben oft asymptomatischen Krankheitsverläufen auch allgemeine Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf, nach 1 bis 3 Wochen dann Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme im Augenbereich. Diese Symptome halten meist bis zu einem Jahr an und verschwinden danach ohne bleibende Folgen. Wenn als Komplikation der Herzmuskel befallen wird, kann diese Wurminfektion tödlich enden. 182 Ancylostoma (Hakenwürmer) sind einige der umfangreichsten Verursacher von Wurminfektionen in den Tropen und Subtropen. Es sind 900 Millionen Menschen betroffen, von diesen sterben bis zu pro Jahr an der Infektion. Die dritten Larven, die in der Umwelt vorkommen, sind sehr anfällig gegenüber Trockenheit und direkter Sonneneinstrahlung. Er kommt vor allem bei der Landbevölkerung vor und befällt meist Kinder und Kleinbauern, bei denen die Defäkation in der Nähe der Felder stattfindet oder wo mit Fäkalien gedüngt wird. Früher gab es auch in Mitteleuropa Infektionen mit A. duodenale bei Bergarbeitern im Steinkohlebergbau, da dort genügend Feuchtigkeit und die passende Temperatur vorhanden ist. Er wurde deshalb als Grubenwurm bezeichnet. So wurde diese eigentlich tropische Art, die allerdings auch in Italien vorkommt, beim Bau des Gotthardtunnels (Baubeginn 1872) in der Schweiz entdeckt. Der Hakenwurm durchläuft in seiner Entwicklung sieben Stadien. Neben dem Wurm, der sich geschlechtlich fortpflanzt und Eier legt, gibt es fünf aufeinander folgende Larvenstadien. Der Wurm selbst ist im Darm angesiedelt, wo das Weibchen die Eier ablegt. Diese werden mit den Exkrementen in die Umwelt ausgeschieden. Dort schlüpft die erste Larve, die sich von Bakterien im Kot ernährt. Aus dieser geht dann eine zweite Larve hervor. Die sich später entwickelnde dritte Larve wandert nun aktiv in den Boden ein, wo sie sich in der obersten Schicht festsetzt und auf einen geeigneten Wirt wartet. Bei Hautkontakt mit dem Menschen, meist über die Füße, bohrt sie sich nun ein und wirft ihre Haut ab, dadurch entsteht eine vierte Larve, diese gelangt mit dem Blut in die Lunge. Sie häutet sich nun abermals zur fünften Larve. Von der Lunge aus wird diese in die Bronchien transportiert, wo sie ausgehustet und anschließend abgeschluckt wird. Nach dem Abschlucken setzt sie sich im Darm fest und häutet sich zum letzten Mal und wird zum ausgewachsenen Wurm. Die Würmer und die fünfte Larve saugen Blut an den Darmzotten. Durch den Blutverlust hervorgerufene Anämie und weitreichende Zerstörung der Darmzotten können Leibschmerzen auftreten, wobei adulte Würmer 20 bis 30 Mikroliter Blut pro Tag aufnehmen können. Es treten Abgespanntheit, Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Depression und Apathie auf. Es kann zu Herzversagen und Tod kommen. Kinder sterben vor allem aufgrund des Blutverlustes Ancylostoma braziliense 39. Ancylostoma caninum 40. Ancylostoma duodenale 42. Acanthocephalus ist eine Gattung der Kratzwürmer, die als adulte Tiere als Darmparasiten in Meeres- und Süßwasserfischen sowie in Amphibien und Reptilien leben und bei diesen eine Acanthocephalose auslösen. Die Arten der Gattung Acanthocephalus leben als ausgewachsene Tiere als Darmparasit in Meeres- und Süßwasserfischen sowie in Amphibien und Reptilien. Als Zwischenwirte wirken Kleinkrebse wie Flohkrebse oder wasserlebende Asseln Macracanthorhynchus hirudinaceus, der Riesenkratzer ist eine Art der Kratzwürmer (Acanthocephala), der als Darmparasit vor allem in Wild- und Hausschweinen lebt. Zudem ist er zugegriffen am zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

159 ein potentieller Darmparasit des Menschen, der diesen zwar befällt und Darmperforationen auslösen kann, in ihm aber nicht geschlechtsreif wird und entsprechend keine Eier produziert. Weibliche Riesenkratzer erreichen eine Körperlänge von bis zu 70 Zentimetern, die Männchen bleiben dabei mit maximal etwa neun Zentimetern deutlich kleiner. Der Riesenkratzer lebt als ausgewachsenes Tier als Darmparasit im Darm von Schweinen. Die Weibchen legen täglich etwa Eier ab, wodurch die Vermehrungsquote sehr hoch ist. Im Darm bohrt sich der Kratzer mit Hilfe des hakenbewehrten Rüssels tief in das Muskelgewebe des Dünndarms, die Tunica muscularis, verhakt sich dort und verursacht starke Blutungen (Hämorrhagien), Eosinophilie und Erhöhung des Bindegewebswachstums (knöpfchenartige Verdickung) Taenia solium (Schweinebandwurm) Cysticercus wurde wie der Rinderbandwurm weltweit mit dem Menschen als seinem Hauptwirt verbreitet. Der Mensch infiziert sich, indem er Fleisch isst, welches mit den Larven (Finnen) des Bandwurmes belastet ist. Der Lebenszyklus des Schweinebandwurmes umfasst wie bei allen Bandwürmern ein Finnenstadium, das in diesem Fall im Schwein zu finden ist. Der Hauptwirt scheidet pro Tag bis zu neun Proglottiden aus. Die Eier werden vom Schwein in großen Mengen aufgenommen und siedeln sich vor allem in der Muskulatur (Zwerchfell, Zunge, Herz) an. Die Finnen verbleiben im Schwein und werden durch ungenügendes Kochen des Fleisches auf den Menschen übertragen. Anders als beim Rinderbandwurm kann der Mensch auch als Zwischenwirt dienen, wenn er die Eier aufnimmt. Die Infektion mit dem adulten Bandwurm verläuft meist symptomlos. Falls der Mensch als Fehlzwischenwirt infiziert wird, siedeln sich die Finnen in verschiedenen Organen an, z.b. in der Unterhaut, im Gehirn und im Auge und verursachen die Zystizerkose. In Europa sind Schweinebandwürmer vor allem durch die Fleischbeschau eliminiert worden, da die Finnen recht auffällig sind und gehäuft auftreten. Problematische Gebiete sind vor allem Mexiko, wo das Finnenstadium häufig im Menschen angetroffen wird (bis zu 3,6 % der Bevölkerung sind in Mexiko Stadt betroffen). Fleisch sollte durchgekocht werden Taenia pisiformis ist ein Bandwurm, der vorwiegend Hunde und Füchse befällt, sehr selten auch Katzen. Als Zwischenwirte fungieren Hasenartige und Nagetiere. Der adulte Wurm ist 30 bis 150 cm lang und etwa 5 mm breit. Die Infektion der Zwischenwirte erfolgt durch Aufnahme der Onkosphären. Im Zwischenwirt entwickeln sich die erbsengroßen Finnen (Cysticercus pisiformis), die meist in der Leber oder dem Gekröse lokalisiert sind und bei starkem Befall zu traubenförmigen Gebilden zusammengelagert sein können zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

160 48. Taenia saginata (Rinderbandwurm) Eier ist ein im Darm des Menschen parasitierender Wurm, der Rinder als Zwischenwirt nutzt. Der Rinderbandwurm wurde weltweit mit der Rinderzucht verbreitet, kommt heute allerdings meist in den Ländern südlich der Sahara und jenen des Nahen Ostens vor. Der Mensch stellt den einzigen Endwirt dar. In Europa sind bis zu 1,5% der Rinder befallen. Ungeklärte Abwässer, die in Flüsse gelangen, "wilde Toiletten" in der Nähe von Weideplätzen und die direkte Übertragung der Eier von Mensch zu Rind in Betrieben sind Quellen von Infektionen. Die Infektion (Taeniasis) verläuft oft subklinisch, selten treten Kopfschmerzen, leichte Bauchschmerzen, Malabsorptionssyndrom, Gewichtsverlust, Passagestörungen, Hungergefühl oder wechselnder Appetit und Unwohlsein auf. Im Rind selbst rufen die Finnen keine Symptome hervor Echinococcus granulosus (Hundebandwurm) Für den Hundebandwurm sind Hund, Wolf und Dingo die definitiven Endwirte. Als Zwischenwirte fungieren besonders Schafe, aber auch Ziegen, Rinder, Schweine und Pferde oder gelegentlich der Mensch. Die Erkrankung ist nach dem Infektionsschutzgesetz in Deutschland meldepflichtig. Der weltweit mit verschiedenen regionalen Häufungen verbreitete Hundebandwurm kommt in Europa vor allem in Mittelmeerländern vor, in Deutschland ist er dagegen relativ selten. Die beobachteten importierten Erkrankungsfälle (durch Ausländer, deutsche Touristen) stammen überwiegend aus den südlichen Ländern des Mittelmeerraumes. Die Übertragung des Hundebandwurms erfolgt meist per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion vom Hundekot, dem Fell oder der Schnauze über die danach kontaminierten Hände mit dem Mund. Auch indirekte Ansteckungen sind zum Beispiel durch Nahrungsmittel oder Trinkwasser möglich, die mit Echinococcus-Eiern verunreinigt sind. Die Infektion mit dem Hundebandwurm verläuft meist lange Zeit asymptomatisch. Die Leber-Echinokokkose verursacht häufig erst bei einer sehr großen Zyste klinische Symptome durch Kompression von Blutgefäßen oder Gallenwegen. Bei Spannung der Leberkapsel können mehr oder minder starke Bauchschmerzen auftreten. Manchmal kommt es bei ausgedehntem Befall auch zu einem Ikterus. Bei der Lungen-Echinokokkose ist ein Platzen (Ruptur) der dünnerwandigen Lungenzysten von Schmerzen, Husten und Atembeschwerden begleitet. Bei einem Befall des zentralen Nervensystems verursachen die Echinokokkosezysten in Abhängigkeit ihrer Lage im Hirn oder Rückenmark neurologische Herdsymptome. Beim Platzen einer Zyste kann es zum allergischen Schock und zur metastatischen Streuung der Finnen kommen. In seltenen Fällen kann ein solches Ereignis aber auch eine Spontanheilung zur Folge haben. Gelegentlich können in der Leber Gewebezerstörungen und unstillbare Blutungen auftreten. Die Kompression der Portalvenen kann zum Aszites führen. Beim Absterben von Parasiten hinterlassen diese in der Regel Zerfallshöhlen, in die anschließend auch Einblutungen stattfinden können zugegriffen am zugegriffen am A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

161 50. Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm) parasitiert vor allem im Rotfuchs, Polarfuchs und Marderhund, seltener im Haushund oder in der Hauskatze. Als Zwischenwirt dienen kleine Säugetiere, wie Rötelmaus oder Feldmaus. Der Fuchsbandwurm ist der Auslöser der alveolären Echinokokkose, einer lebensgefährlichen Wurmerkrankung. Die Verbreitungsgebiete erstrecken sich vor allem auf die gemäßigten bis kaltgemäßigten Klimazonen Mitteleuropas und Nordamerikas. Die Anzahl der Übertragungen auf den Menschen ist sehr gering. Fuchsbandwürmer sind selbst bei hohem Aufkommen im Endwirt für diesen kaum schädlich, für den Menschen als (Fehl-)Zwischenwirt hat eine Infektion jedoch meist verheerende Folgen. In den Organen eines infizierten Menschen, vornehmlich in der Leber, aber auch Lunge und Gehirn findet eine Finnenentwicklung statt, die das Krankheitsbild der alveolären Echinokokkose hervorruft. Dabei entsteht ein Netzwerk von Röhren in den befallenen Organen. Sie enthalten die Finnen von Echinococcus multilocularis in Form von Anhäufungen mikroskopisch kleiner, von Bindegewebe umschlossenen Bläschen (Alveolen). Man spricht daher von einer alveolären Echinokokkose im Gegensatz zur zystischen Echinokokkose bei Infektion durch den Hundebandwurm. Das Finnengewebe breitet sich malignomartig aus, wodurch die betroffenen Organe weitgehend zerstört werden. Die Erkrankung wird meist erst zehn bis zwanzig Jahre nach der Infektion bemerkt. Die Hauptzahl der Fälle wurde bei Personen beobachtet, die entweder beruflich oder privat mit Landwirtschaft und Waldbau zu tun hatten. In 70% der gemeldeten Fälle sind Hunde- oder Katzenbesitzer betroffen. Es wird daher davon ausgegangen, dass bei den meisten Fällen erst eine Dauerexposition zur Infektion führen kann und keine einmalige Aufnahme der Bandwurmeier. Früchten und Beeren aus Bodennähe (weniger als 60 bis 80cm über dem Boden) oder Pilzen können möglicherweise Bandwurmeier anhaften. Bei Risikostudien wurde jedoch kein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Verzehr von Beeren oder Pilzen und erhöhten Infektionsraten festgestellt. Bisweilen wird immer noch empfohlen, bodennah gesammelte Früchte und Beeren nicht ungewaschen zu essen. Tiefgefrieren der Früchte reicht nicht aus, da die Eier erst bei -80 C absterben. Die Früchte sollten, wenn die Möglichkeit besteht, gekocht werden. Beim Umgang mit mäusefangenden Haustieren, wie Hunden oder Katzen, ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hiervon geht vermutlich das größte Infektionsrisiko aus, da in 70% der 559 zwischen 1982 und 2000 untersuchten Fälle Katzen oder Hundehalter betroffen waren. Nach der Berührung des Fells mit den Händen, zum Beispiel durch Streicheln, sollten diese nicht ungewaschen zum Mund geführt werden, insbesondere wenn das Fell in der Afterregion berührt wurde. Hunde und Katzen, die in der Nähe von Fuchs- Populationen gehalten werden, sollten regelmäßig entwurmt werden. Auch vom Kot eines vom Fuchsbandwurm befallenen Tieres geht eine Gefahr aus, da darin befindliche Bandwurmeier einerseits per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion zunächst vielleicht z.b. auf Haustiere und dann auf den Menschen übertragen werden können. Der trockene Tierkot könnte andererseits unbemerkt eingeatmet werden und damit auch die in ihm befindlichen Bandwurmeier. Diese sind sehr umweltresistent und bleiben in der Natur auch bei extremen Temperaturen bis zu 190 Tage lebensfähig. Lediglich große, trockene Hitze kann den Bandwurmeiern schaden. A.E. Baklayan: Testsätze zur Arbeit mit GoldPlate DermaVit GmbH

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