Erfahrungsbericht-Auslandssemester USA
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- Edith Arnold
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht-Auslandssemester USA Gasthochschule: University of California Santa Barbara Zeitraum: 2. Januar 2008 bis 29. März 2008 Belegte Kurse an der UCSB: Financial Management (Economics 134A) Accounting Information Systems (Economics 185) Fundamentals of Databases (Computer Science 174A) Marketing Research and Strategic Applications (BUSAD X Kurs an der UCSB- Extension) Heimathochschule: Berufsakademie Lörrach Studiengang: Wirtschaftsinformatik Kurs: WWI06B Zeitpunkt des Auslandssemesters: 3. Theoriesemester
2 Vorbereitung des Auslandssemesters: Ein Auslandssemester in den USA erfordert einige Vorbereitungen die getroffen werden müssen, daher sollte man möglichst früh anfangen sich darum zu kümmern. Zuerst musste ich mich mit meinem Studiengangsleiter und meinem Betreuer in der Firma in Verbindung setzen, ohne deren Zustimmung ein Auslandssemester gar nicht erst möglich ist. Mein Studiengangsleiter ist einem Auslandssemester jedoch sehr positiv gegenübergestellt, daher waren die Zweifel meiner Firma nach einem Gespräch mit meinem Studiengangsleiter auch sofort aus der Welt geschafft. Nun begann die Zusammenstellung der benötigten Dokumente und Nachweise für die Bewerbung an der UCSB. Dazu zählten neben etlichen auszufüllenden Formularen auch ein Motivationsschreiben, ein Nachweis der Bank dass man genügend finanzielle Mittel aufbringen kann und als Sprachnachweis der TOEFL-Test. Für den TOEFL-Test sollte man sich früh genug anmelden, da die Kurse immer sehr schnell ausgebucht sind und man nach dem Test noch circa einen Monat auf das Ergebnis warten muss. Ich kann nur empfehlen sich auf den TOEFL-Test ein wenig vorzubereiten, mein Termin fiel leider genau in die Klausurenphase an der BA, sodass ich den vierstündigen Test praktisch unvorbereitet absolviert habe. Doch auch diese Hürde hatte ich gemeistert, sodass meine Bewerbung noch rechtzeitig vor Ablauf der Bewerbungsfrist drei Monate vor Beginn des Auslandssemester abgeschickt wurde. Ungefähr drei Wochen später kam die Zusage der UCSB, doch die Vorbereitungen fingen nun erst richtig an. Zum einen musste ich für das Visum einen Termin auf dem US-Konsulat in Frankfurt organisieren, zum anderen mussten Flug gebucht, die Entscheidung über die Unterkunft gefällt werden und und und. Ich habe mich für den Aufenthalt in einer amerikanischen Gastfamilie entschieden, da die Unterkunft von der UCSB organisiert wird und man sich somit nicht mehr weiter darum kümmern muss. Circa einen Monat vor meinem Abflug hatte ich dann auch das Visum in der Tasche und die restlichen organisatorischen Angelegenheiten erledigt.
3 Erste Eindrücke: Nun war es also soweit, nachdem ich mehr als 24 Stunden unterwegs war (Transfer nach Frankfurt, Flug Frankfurt-San Francisco, Flug San Francisco-Santa Barbara), bin ich ziemlich erschöpft in Santa Barbara angekommen. In den ersten Tagen zeigte mir meine Familie ein bißchen die Umgebung und auch den Campus der UCSB. Ich war sofort beeindruckt, alles nahm viel größere Dimensionen an als in Deutschland, man braucht zu Fuß vom einen bis zum anderen Ende des Campus circa 30 Minuten. Von Santa Barbara war ich sofort sehr angetan, die Stadt ist mit ihrem mediterranen Flair wirklich eine der schönsten Städte in Kalifornien. Meine Familie war eigentlich ziemlich nett und ich hatte ein eigenes Zimmer mit eigenem Badezimmer, worüber ich sehr froh war. University of California: Nach den ersten Tagen der Eingewöhnung ging es dann auch mit dem Studieren an der UCSB los. Hierbei ist zu beachten, dass das Auslandssemester über die UCSB-Extension organisiert wird. Die UCSB-Extension gehört nicht direkt zur UCSB, sie bietet Sprachkurse, Weiterbildungs-Kurse für Berufstätige und eben auch internationale Programme an. Dementsprechend wurde man am Einführungstag auch gleich auf die Extension-Kurse hingewiesen und es wurde einem gleich gesagt, dass die Kurse am richtigen Campus schwer zu bekommen seien. Zudem ist es nicht möglich sich für die Campus-Kurse vorab zu registrieren, man muss für jeden Kurs den jeweiligen Professor, den Assistenten und gegebenenfalls das zugehörige Department um Erlaubnis bitten. Irgendwann kam bei mir die Frage auf, wofür eigentlich die ganzen Gebühren, die man an der Extension bezahlen muss, verwendet werden? Ich hatte eigentlich gedacht ich würde mein Auslandssemester an der UCSB und nicht an der UCSB-Extension außerhalb des Campus verbringen. Da mich die Kurse an der Extension nicht wirklich reizten, entschied ich mich nur für einen Extension- Kurs mit zwei Units und drei Kurse am Campus mit je vier Units. Ich kam somit auf insgesamt 14 bei geforderten 12 Units. Da internationale Studenten in den Vorlesungen gerne gesehen sind, war es trotz der vielen benötigten Unterschriften vom Professor usw. zum Glück kein besonders großes Problem die Kurse am Campus zu bekommen. Meine Entscheidung habe ich nie bereut, außer vielleicht die Wahl des Extension-Kurses, den ich als nicht besonders lehrreich empfand. Die Campus-Kurse an der UCSB waren jedoch alle sehr interessant und haben mir erstaunlich viel Freude bereitet. Die Kurse sind sehr anspruchsvoll, man hat neben den Klausuren in der Mitte und am Ende des Semesters durchgehend Hausaufgaben und Projekte zu erledigen. Dies wirkt sich jedoch sehr positiv auf das Lernverhalten aus, da man sich gleich von Beginn an mit dem Stoff auseinandersetzt und nicht erst auf den letzten Drücker lernt. Zum Lernen steht jedem Studenten die riesige Bibliothek zur Verfügung. Es gibt sogar Räume zum lernen die 24 Stunden geöffnet sind. In der Bibliothek gibt es zudem mehrere Terrassen, auf denen ich die ein oder andere Stunde zum Lernen mit Blick aufs Meer verbracht habe. Die Bibliothek war auch wie ein Treffpunkt mit Freunden, wobei ich sagen muss dass mir das Lernen hier im Großen und Ganzen viel leichter fiel als zu Hause in Deutschland.
4 Persönliche Erfahrungen: Mit meiner Entscheidung in einer amerikanischen Familie war ich nicht durchgehend zufrieden. Es gab einfach Momente in denen ich das Leben in der Studentenstadt Isla Vista, die unweit vom Campus ist, dem nicht komplett unabhängigen Leben in der Familie bevorzugt hätte. Das Flair einer Stadt in der praktisch nur Studenten Haus an Haus leben und das direkt am Meer ist wirklich unbeschreiblich. Aufgrund der Offenheit der Leute war es dort überhaupt kein Problem neue Kontakte zu knüpfen und man war fast überall Willkommen. Andererseits war ich des Öfteren froh über die Ruhe in meinem eigenen Zimmer und meinem eigenen Badezimmer, da die Zimmer in Isla Vista eigentlich so gut wie immer von zwei oder mehreren Personen geteilt wurden. Daneben ist es nicht einfach eine Wohnmöglichkeit für nur drei Monate zu finden die auch bezahlbar ist. Ich war daher froh, dass ich mich nach meiner Ankunft nicht mehr um eine Unterkunft kümmern musste, da sich die Wohnungs- bzw. Zimmersuche über das Internet nicht wirklich einfach gestaltet (zu empfehlen ist jedoch Man kann also sagen es gibt Vor- und Nachteile bei beiden Möglichkeiten, wobei ich persönlich der Meinung bin, dass man das Leben in Isla Vista einfach einmal hautnah erlebt haben sollte. Aber wie bereits erwähnt bereue ich meine Entscheidungen nicht, auch nicht diejenige über meine Unterkunft in der amerikanischen Familie. Meine Eindrücke von der Landschaft, von Santa Barbara und von Kalifornien sind unbeschreiblich. Sowohl an den täglichen Radweg am Strand bzw. Meer entlang zur Uni, wie auch an die einmalige Fußgängerzone in Santa Barbara Downtown oder die Fahrt an der Küste auf dem Highway #1 erinnere ich mich immer wieder gerne zurück. Es lohnt sich wirklich sich vor Beginn des Studiums oder nach den letzten Prüfungen die Zeit zu nehmen und Kalifornien zu erkunden. Am meisten empfehlen kann ich die Städte San Diego und San Francisco, sowie die Fahrt auf dem Highway entlang der Westküste. Los Angeles hat zwar den einen oder anderen Geheimtipp zum Shoppen, ansonsten ist mir die Stadt aber vor allem aufgrund der vielen Verkehrsstaus in Erinnerung geblieben. Ich habe in den kurzen drei Monaten viele neue Freunde kennengelernt, sowohl amerikanische Studenten, als auch andere Austauschstudenten aus der ganzen Welt. Auch an die oft oberflächlich wirkende amerikanische Mentalität habe ich mich ziemlich schnell gewöhnt und gewusst wann die Leute ein Call you later oder How is it goin nicht so ernst meinen bzw. keine Antwort erwarten. Aber ich war auch immer wieder über die Offen- und Zuvorkommenheit der Leute überrascht, die mir die Eingewöhnungszeit erleichtert hat. Abschließend muss ich sagen, dass ich die Entscheidung ein Auslandssemester gemacht zu haben nie bereut habe. Sicher gab es Zeitpunkte an denen ich überlegt habe, ob es der ganze Aufwand wirklich wert ist, aber ich würde es im Nachhinein immer wieder tun und kann anderen Leuten nur ans Herz legen diese einmalige Chance zu nutzen.
5 Hier noch einige Impressionen vom Campus:
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