Presseinformation des VÖSI
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- Reinhold Fuhrmann
- vor 8 Jahren
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1 Presseinformation des VÖSI Wert von Software: die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft Software als Technologie, Produkt und Dienstleistung wuchs rasant in den letzten Jahren. Als hidden enabler für fast jedes Produkt oder Dienstleistung, ist heute in der Software/IT-Branche von Krise keine Spur. Mit mehr als 14 Milliarden Euro Umsatz ist die Software Branche in Österreich kein kleiner Fisch. Knapp Mitarbeiter in tausenden Unternehmen erwirtschaften eine sehr hohe Wirtschaftsleistung welche die Softwarebranche auf Augenhöhe mit dem Maschinenbau in Österreich ansiedelt. Noch beindruckender sind die Wertschöpfungseffekte dieser Branche, die mit einem Faktor 2,29 fast an die führenden Sektoren F&E oder Energie ( ) heranreicht. Jeder neue Job in der Software und IT Branche generiert mehr als 3 zusätzliche andere Jobs. sagt Peter Fatelnig, Europäische Kommission. Die Europäische Kommission will im neuen Rahmenprogramm die Entwicklung einer Europäische Software Strategie offensichtlich weiter vorantreiben. Ziel der ISTAG* Studie ist es, die öffentliche Wahrnehmung von Software als der Schlüsseltechnologie zu verbessern und vor allem das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Software einer der entscheidendsten Wettbewerbsfaktoren für die Zukunft der europäischen Wirtschaft darstellt. Technologiepolitisch geben die Autoren u.a. die folgenden Schlüsselempfehlungen ab : Es sollten in viel stärkerem Maße Offene-Software - Vorratsspeicher (Repositories) und Werkzeuge zu ihrer Nutzung gefördert werden. Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sollen mit regionalen Initiativen zur Wirtschaftsentwicklung in Einklang gebracht werden. Um den Möglichkeiten zukünftiger Computing-Technologien und Infrastrukturen gerecht zu werden, sollte eine dazu passende europäische Software-Initiative gestartet werden. Es empfiehlt sich, einen europäischen Informations- und Beobachtungsdienst einzurichten, um insbesondere Trends und Entwicklungen vor allem auf dem Gebiet offener Softwaresysteme zu analysieren und bekannt zu machen, gegliedert nach dem öffentlicher Bereich und dann ausgeweitet auf den privaten Bereich unter Bereitstellung von öffentlich zugänglichen Testumgebungen Wien, 25. September 2013
2 ( Testbeds ). Es besteht die Notwendigkeit, interdisziplinäre Forschungsprogramme aufzulegen, um den Zusammenhang zwischen dem sozialen Computing, dessen gesellschaftlichen Auswirkungen sowie daraus erzeugten Innovationen zu erkunden, was wiederum konsequent zu Unternehmensgründungen und entwicklungen führen sollte. Bis 2020 sollen softwareintensive Echtzeitsysteme auf öffentlich zugänglichen Hardwareinfrastrukturen verfügbar gemacht werden, an die man sich problemlos andocken und diese Systeme nutzen kann. In der Wissenschaft sind auf folgenden Gebieten neue Grundlagen zu erarbeiten: Entwurfsmethodiken für große, heterogene Systeme Modellierung komplexer Prozesse Werkzeuge für die zuvor genannten Objekte Management von Komplexitäten allgemein und vor allem für embedded systems. Lancierung von Initiativen mit dem Ziel, die europäische Führungsrolle auf dem Gebiet der Unternehmenssoftware aufrecht zu erhalten Identifizierung und Promotion von Flaggschiffprojekten, die noch ungeprüfte, aber zukunftsträchtige neue SW-Technologien im Rahmen einer längerfristigen Förderung zum Durchbruch verhelfen. * Studie des Beratungsausschusses ISTAG (IST Advisory Group) der Europäischen Kommission zur Entwicklung einer konsolidierten europäischen Software-Strategie (Juli 2012) Die ISTAG Studie stellt unmissverständlich fest, dass Software der Schlüssel für jede Verbesserung der globalen Konkurrenzfähigkeit ist. In bemerkenswerter Offenheit stellt die Studie aber auch fest: European software industry lags behind its international competitors, also Europa hinkt den USA als wichtigstem Software-Player immer stärker hinterher. kommentiert Prof. Kotauczek, Präsident des VÖSI.
3 Über den Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) Der Verband Österreichischer Software Industrie ist eine Interessengemeinschaft der bedeutendsten österreichischen IT- Unternehmen gegründet, sind derzeit rund 40 große und mittlere Software- und IT-Dienstleistungsunternehmen im VÖSI organisiert. Ziel des VÖSI ist es, die österreichische Softwareindustrie zu unterstützen und eine starke Interessenvertretung für all jene zu sein, die in dieser zukunftsträchtigen, bewegten Branche arbeiten. Dazu gehört neben einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit auch das Lobbying bei Ämtern, Behörden und Politikern. Kontakte, Rückfragen und Bildanforderungen: Klaus Veselko Leiter VÖSI Arbeitskreis PR Trattnerhof 2, 1010 Wien Tel.: 01/ Fax: 01/ Dr. Max Höfferer Generalsekretär Trattnerhof 2, 1010 Wien Tel.: 01/ Fax: 01/
4 Wert von Software: die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Statement zum Thema von Prof. Ing. Peter Kotauczek, Präsident des VÖSI Nun haben wir den Salat: Geheimdienste können offenbar bis in die tiefste Online- Privatsphäre vordringen. Gängige Verschlüsselungssysteme für Daten, s oder Bankgeschäfte stellen für den amerikanischen Dienst NSA und den britischen GCHQ kein Hindernis dar. Schreibt beispielsweise die deutsche FAZ, eine Zeitung die nicht verdächtig ist, nur plumpe USA-Phobie zu verbreiten. Und die EU reagiert heftig. Die Justizkommissarin Viviane Reding bekräftigte ihre Forderung nach einem strengeren europäischen Datenschutzrecht. Dafür will sie den Druck auf Unternehmen mit Geldstrafen erhöhen. Nach dem Vorbild des europäischen Wettbewerbsrechts müssten Verletzungen der europäischen Datenschutzregeln künftig mit drastischen Strafen belegt werden. Zurzeit gäben Firmen eher den Forderungen amerikanischer Behörden nach, als europäisches Recht zu befolgen. (O-Ton FAZ ) Starker Tobak, da kann auch der Vorstand des Verbandes der Österreichischen Software Industrie nicht schweigend zur Tagesordnung übergehen. Umso mehr als wir seit Jahren einen seriösen strategischen Dialog mit unseren politischen Entscheidungsträgern einfordern, der uns immer ignorant verweigert wurde. Das Ergebnis wird in der vorliegenden ISTAG-Studie der EU-Kommission mit dem schönen Untertitel Toward a Strategic Agenda for Software Technologies in Europe trefflich untermauert. Die Studie stellt unmissverständlich fest, dass Software der Schlüssel für jede Verbesserung der globalen Konkurrenzfähigkeit ist. In bemerkenswerter Offenheit stellt die Studie aber auch fest: European software industry lags behind its international competitors, also Europa hinkt den USA als wichtigstem Software-Player immer stärker hinterher. Die USA haben seit vielen Jahren enorme öffentliche Mittel eingesetzt, um durch gezieltes Public-Procurement globale Key-Player in der Software-Szene hochzuziehen, die dadurch zu Weltnormen-Setzern für IT-Technologien wurden. Sich nun zu wundern, dass diese Definitionsmacht auch sicherheitspolitisch eingesetzt wird ohne die Betroffenen zu fragen ist schon sehr naiv. Das gilt nach meiner persönlichen Meinung ganz besonders für das politische Verständnis über die Bedeutung der Meta-Daten im Zusammenhang mit Big-Data und Cloud- Computing. Ein guter Teil der Debatte über NSA/CIA/GCHQ beruht auf einem mangelnden Wissen in der meinungsbildenden Klasse in Europa und speziell hier in Österreich über die Eigenheiten multidimensionaler Daten-Hypercubes und der immer besseren Techniken des Daten-Minings in diesen. Hier eine breite
5 allgemeinverständlichere Aufklärungsarbeit anzubieten ist eine der wichtigsten Aufgaben von Institutionen wie dem VÖSI. Aber dieses Wissen muss auch abgeholt werden. Background / Autor: Prof. Ing. Peter Kotauczek (geb. 1939) Systemanalytiker, Ingenieur, Maler HTL Maschinenbau, mehrere Semester Studien Wirtschaftswissenschaften, Jus, Werbung und Marketing, Informatikausbildung bei IBM. Vorstandsvorsitzender der BEKO HOLDING AG (Gründung 1991), die seit an der Deutschen Börse notiert. Gründer und langjähriger Geschäftsführer der BEKO Ing. P. Kotauczek GmbH. (Gründung 1978) Seit 1992 Präsident des Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) : Langjähriger Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst, Meisterklasse für visuelle Mediengestaltung Prof. Peter Weibel. Gründungs-Mitglied des "Club of Vienna" am Konrad Lorenz Institut für Evolutions- and Kognitionsforschung in Altenberg (Prof. Rupert Riedl). Mitglied des Verwaltungsrates des Österreichischen Arbeitsmarktservice (früher Arbeitsmarktverwaltung) Mitglied des nationalen Beirates der CA-BV. Begründer des Instituts für Humaninformatik. 1996: Berufung als Gastprofessor für Telekommunikation und Medien an die Donau Universität Krems.
6 Wert von Software: die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft Statement zum Thema von Peter Fatelnig, Europäische Kommission Wie viele andere Technologien, braucht auch Softwaretechnologie und deren Entwicklung ein fertiles Umfeld um wachsen zu können. Dies zu erkennen, dass Software ein dynamischer Wirtschaftsmotor der Zukunft ist, ist zwar schön, aber an sich noch wertlos. Es sind die Rahmenbedingungen welche den Unterschied machen ob Standorte und Unternehmen, sich dynamisch entwickeln oder eher dahindümpeln. Software ist eine Schlüsseltechnologie. Das heißt eine Technologie, welche man beherrschen muss, um in anderen Bereichen der Wirtschaft und der Gesellschaft federführend zu sein, bzw. überhaupt relevant sein zu können. Andere Schlüsseltechnologien sind zum Beispiel Nanotechnologie oder Mikroelektronik oder Biotechnologie. Wer das Feld der Softwaretechnologien nicht beherrscht wird sich schwer tun mit der erfolgreichen Entwicklung von Autos, Industrieanlagen, Waschmaschinen oder der Vielzahl von Diensten auf unseren Smartphones. Auch die Modernisierung des Dienstleistungssektors, im Besonderen der öffentlichen Hand, obliegt dem besseren und vermehrten Einsatz von Software. Auf europäischer Ebene beschäftigt die Software Branche 2.75 Millionen Mitarbeiter und generiert eine Wertschöpfung von 180 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 32% ist der Europäische Software Markt der Zweitgrößte weltweit (2009 Zahlen). Dieser Markt war in Jahr Milliarden Euro wert und man schätzt dass er bis 2020 auf 384 Milliarden Euro anwachsen wird. Diese Wachstumsrate ist damit doppelt so hoch wie das allgemein erwartete Wirtschaftswachstum im EU28 Raum. Software ist hipp, cool und ein phantastisches Arbeitsumfeld. Software kann als Wissenschaftsdisziplin, Kunst oder Handwerk gesehen werden. Im Besonderen ist sie interessant für junge Leute. Sie ist schnell zu lernen, vereint Technologie und Kreativität mit großer Flexibilität und hervorragenden Berufsaussichten. In diesem Sinne: 'Ein jeder Österreicher ein Programmierer'.
7 Background / Autor: Peter Fatelnig is Deputy Head of Unit for Net Innovation at the European Commission Directorate-General for Communications Networks, Content and Technology. He is notably engaged in the implementation of the public-private partnership on the Future Internet, a Euro 500 million investment by the Commission and Industry to accelerate innovative Internet services in Europe. In addition he and his team follow research, innovation and policy developments in areas such as web entrepreneurship and collective awareness platforms for social innovation in view of their societal & economic dimension and their policy and international implications. Prior to this position, Peter served as assistant to senior management and was involved in project monitoring when joining the European Commission back in Before joining the European Commission he worked on international assignments for the consulting firm American Management Systems, and earlier for the European Space Agency, then posted in the Netherlands. He holds a Master degree in Communication Engineering from the University of Technology in Graz, Austria.
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