Das Konzept der Neuen Autorität als Schulkonzept
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- Barbara Hofer
- vor 5 Jahren
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1 Workshop Fachtagung für Schulleitungen Das Konzept der Neuen Autorität als Schulkonzept Schulentwicklung in der Praxis, Gelingensbedingungen, Herausforderungen und deren Bewältigung Salzburg, am AUTORITÄT: Einst und heute Die Rahmenbedingungen haben sich für den schulischen Alltag in Bezug auf Beziehungsbildung verändert. Oft fühlen wir uns ohnmächtig oder sollen aus den Kindern Wunderkinder zaubern. Zahlreiche zusätzliche Einflüsse aus Umwelt (wie moderne Medien Facebook, Instagramm, WhatsApp, ), Stimmen aus dem Familienund Bekanntenkreis, Nachbarn, Ärzte und verschiedenen Kulturen (Migration) bringen heute zusätzlich noch eine große Heterogenität ins Klassenzimmer und bewirken ein völlig anderes Rollenbild des Leiters/der Leiterin bzw. des Lehrers/der Lehrerin. Haim Omer fordert uns auf, STÄRKE statt Macht zu zeigen. Sein Aufruf ist es, eine Haltung einzunehmen, die sich, wie nachfolgende Flipchart zeigt, in einigen Handlungsräumen verändern soll. 1
2 2
3 GELINGENSBEDINGUNGEN Wie bei jedem Haus, braucht es ein Fundament. Dieses setzt sich aus drei grundlegenden Elementen zusammen. WERTE sind Brückenbauer zwischen MACHT und OHNMACHT, da ein großer Teil von Konflikten auf dem Nichteinhalten von Werten (siehe Konfliktstufen nach Glasl) basieren. WICHTIG: Bevor Sie beginnen die Neue Autorität am Standort zu implementieren, die schulinternen Werte auf max. 4 Werte festlegen und im Schulhaus sichtbar machen. 3
4 Neben den WERTEN, die das gemeinsame Miteinander im Schulhaus grundlegend prägen, soll eine HALTUNG eingenommen werden, die sich kennzeichnet durch: WICHTIG: Nehmen Sie sich für eine Haltungsänderung Zeit und begleiten Sie den PROZESS stets als Vorbild. 4
5 Eine gelungene HALTUNG und das Leben von WERTEN ist stets von einer KOMMUNIKATION geprägt, die WICHTIG: Achten Sie bei Ihrer Kommunikation stets auf die Körperhaltung, Stimmlage und das entsprechende Wording! Wolfssprache vermeiden und Giraffensprache in den Vordergrund stellen! Buchempfehlung: Schöllmann Sven & Evelyn: Respektvoll miteinander sprechen Konflikten vorbeugen: 10 Trainingsmodule zur gewaltfreien Kommunikation in der Grundschule von der Wolfssprache zur Giraffensprache. Mühlheim an der Ruhr. Verlag an der Ruhr. 5
6 Die genannten Punkte WERTE, HALTUNG und KOMMUNIKATION bilden das Fundament einer gelungenen Beziehungsbildung. Die geschaffene Basis kommt jedoch im alltäglichen Leben nur durch adäquate Handlungen, die uns STÄRKE verleihen, zum Ausdruck. Diese Handlungen sind: Hier sprechen wir von den 7 Säulen der Neuen Autorität. Doch sämtliche Haltungen und Handlungen werden noch durch entsprechende Tools greifbarer bzw. konkreter. Die Neue Autorität bedient sich z.b. folgender Tools: 6
7 Wendet man die 3 genannten Elemente in der richtigen Reihenfolge an, so ergibt sich ein für uns RICHTIGES Bild. WICHTIG: Die 7 Säulen haben ganz stark mit meiner eigenen Person zu tun und brauchen stets GELASSENHEIT, VERTRAUEN zu mir und zu anderen Personen und GEDULD den Prozess auszuhalten. 7
8 GELINGENSBEDINGUNGEN vs. HERAUSFORDERUNGEN Bei Bestehendem ansetzen Bei bereits Bestehendem ansetzen und das Bekannte in abgewandelter Form weiterentwickeln. Dadurch können sich die Kollegen, Eltern, Schüler besser mit dem Neuen identifizieren. Findet hier die Meinung des ANDEREN kein Gehör bzw. Anklang, kann kein Prozess in Gang gebracht werden. ICH BRAUCHE: Empathie und Beharrlichkeit Eine überzeugte Person haben - Schulleiter Zu Beginn muss mindestens eine Person vom Konzept der NA überzeugt sein und dafür auftreten. Dies ist besonders gut, wenn es der/die Schulleiter/Schulleiterin ist. In weiterer Folge sollte eine Lehrkraft oder auch Eltern vom Konzept überzeugt werden. Vorsicht ist jedoch hier geboten, dass es nicht allzu schnell mit Erklärungen in eine Richtung geht, wo lediglich die Alte Autorität in die Neue Autorität umbenannt wird. ICH BRAUCHE: Offenheit und Vertrautheit Gemeinsames Basiswissen schaffen + Prozessbegleitung Durch das Angebot der schulinternen Fortbildung ist es möglich im Lehrerkollegium auf ein gemeinsames Basiswissen zu gelangen. Es macht keinen Sinn die Lehrkräfte ohne Schulung mit ein paar Hinweisen auf den Weg zu schicken. Auch die Erziehungsberechtigten und Schüler sollen durch Information (Elternbrief, Homepage, ) auf den gleichen Wissenstand jeweils gebracht werden. ICH BRAUCHE: Begleitung (Jour Fixe, Intervision, Coaching, ) Sich auf den gemeinsamen Weg machen Besonders wichtig ist, dass die Implementierung für alle am Standort wirkenden Personen ein Anliegen ist. 8
9 Das heißt nicht, dass jeder völlig nach dem Konzept der Neuen Autorität handeln muss. Jedoch ist die Akzeptanz des Konzepts eine ganz wichtige Voraussetzung. Einerseits stärkt es das Wir-Gefühl des Lehrerteams, andererseits auch die Lehrerpersönlichkeit, da sich die Lehrkräfte nicht mehr als Einzelkämpfer sehen. ICH BRAUCHE: den Grundsatz Das geht uns alle an! Erfolge sichtbar machen Wie ein Sprichwort sagt: Tue Gutes und sprich darüber! ist ebenfalls wichtig. Konfliktfälle, die vorgefallen sind, egal ob erfolgreich gelöst oder nicht, sollen im Lehrerkollegium besprochen werden und falls noch offene Fälle vorhanden sind, auch gemeinsam nach Lösungswegen gesucht werden. ICH BRAUCHE: Zeit Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. (Wilhelm Busch) Ich wünsche Ihnen allen viel Freude und alles Gute beim Implementieren der Neuen Autorität an Ihrem Standort. Mit freundlichen Grüßen Christine Schmutz 9
10 Literaturliste Neue Autorität (Workshop Salzburg ) Omer, H./Schlippe, A. (2013): Autorität durch Beziehung. Die Praxis des gewaltlosen Widerstands in der Erziehung. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Omer, H./Schlippe, A. (2010): Stärke statt Macht. Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Omer, H./Schlippe, A. (2017): Autorität ohne Gewalt. Coaching für Eltern von Kindern mit Verhaltensproblemen. Elterliche Präsenz als systemisches Konzept. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Omer, H./Alon, N./Schlippe, A. (2014): Feindbilder. Psychologie der Dämonisierung. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Omer, H.( 2015): Wachsame Sorge. Wie Eltern ihre Kinder ein guter Anker sind. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Omer, H./Lebowitz, E. (2015): Ängstliche Kinder unterstützen. Die elterliche Ankerfunktion. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Mustafa, J. (2015): Das Anti-Mobbing-Buch. Gewalt an der Schule vorbeugen, erkennen, handeln. Weinheim und Basel: BELTZ. Stahl, S. (2015): Das Kind in dir muss Heimat finden. Der Schlüssel zur Lösung (fast) aller Probleme. München: Kailash. Potreck-Rose, F./Jacob, G. (2016): Selbstzuwendung, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen. Psychotherapeutische Interventionen zum Aufbau von Selbstwertgefühl. Stuttgart: Leben-Lernen. Klett-Cotta. Lehofer, M. (2017): Mit mir sein. Selbstliebe als Basis für Begegnung und Beziehung. Wien: Braumüller. Höglinger, A. (2010): Grenzen setzen. Linz: Höglinger. 10
11 Schönangerer, W./ Steinkellner, H. (2017): Neue Autorität macht Schule. Horn und Wien: Berger. Dosch, E./Grabe, A. (2016): Die Wiedergutmachungs-Kartei. Müllheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr. Kühn, L. (2014): Das Lehrer-Hasser-Buch. Eine Mutter rechnet ab. München: Knaur. Schlippe, A./Grabbe, M. (2012): Werkstattbuch Elterncoaching. Elterliche Präsenz und gewaltloser Widerstand in der Praxis. Göttingen und Bristol: Vandenhoeck & Ruprecht. Prior, M./Winkler, H. (2009): MiniMax für Lehrer. 16 Kommunikationsstrategien mit maximaler Wirkung. Weinheim und Basel: BELTZ. Baumann-Habersack, F. (2017): Mit neuer Autorität in Führung. Die Führungshaltung für das 21. Jahrhundert. Wiesbaden: Springer Gabler. 11
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