Jugendcoaching - Fachtage

Transkript

1 Jugendcoaching - Fachtage Neue Autorität Die starke zeitgemäße Führung Mag. Simon Brandstätter 1

2 Vorstellung des Referenten Mag. Simon Brandstätter Studium Psychologie Sportpsychologe, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Arbeitspsychologe Vortragender in der Erwachsenbildung Systemischer Coach Neue Autorität Mobil: Mag. Simon Brandstätter 2

3 Übersicht 1. Einleitung mit Beispielen 2. Autorität 3. Führung Mag. Simon Brandstätter 3

4 Einleitung mit Beispielen - Gemeinsame Gedankenreise in diesem Rahmen von Fachleuten zum Thema: Coaching von Jugendlichen und Integration in Ausbildung und in die Arbeitswelt! - IST-Stand = zufriedenstellend/erfolgreich/ Mag. Simon Brandstätter 4

5 Einleitung mit Beispielen - Viele Kontakte/Gespräche 2 Fragen: Haben neben den gut integrierbaren Jugendlichen auch Typen und schwierige Jugendliche einen Platz in unserem Ausbildungssystem/in der Gesellschaft? Was braucht es, um noch mehr vor allem dieser herausfordernden Jugendlichen bestmöglich zu coachen/zu unterstützen? Mag. Simon Brandstätter 5

6 Einleitung mit Beispielen - Aktuelle Situation für Jugendliche, vor allem für jene die enorm herausfordernd sind (jeder hat so seine Bilder im Kopf dazu!) in Österreich? - Welche Konzepte liegen derzeit vor? - Wie gut greifen diese Konzepte? Alternatives Angebot! Mag. Simon Brandstätter 6

7 ...es braucht eine Neue Autorität! Autoritäten werden heute grundsätzlich in Frage gestellt und stehen permanent auf dem Prüfstand. Zugleich gibt es in einer komplexen, herausfordernden Welt die Sehnsucht, den Wunsch nach vertrauens-würdigen, starken Führungspersönlichkeiten. Haim Omer: Beschäftigt sich mit der Frage, wie Autorität heute gelebt werden kann (Neue Autorität!) aus: Systema: Führen in unseren ZeitenIlke Crone et al. (2010)

8 ...es braucht eine Neue Autorität!

9 ...es braucht eine Neue Autorität! Traditionelle Autorität Grundsätzliches Misstrauen, Dämonisierung des Gegenübers >>> Kontrolle! Lineare Eskalation ( Sie sind schuld! ) Pflicht zu gewinnen, Machtkämpfe! sonst Gesichts-/Autoritätsverlust Reaktionsweise: Vergeltung, Aug um Aug Konsequenzen (total & immer), Unmittelbarkeit N eue ( konstruktive) Aut orität Vertrauen (Luhmann), Vielstimmigkeit, Präsenz, Selbstkontrolle Zirkuläre Eskalation (Wechselwirkungen) Pflicht zu widerstehen (Gegen das Verhalten, nicht die Person) Asymmetrie der Mittel (gewaltlos, Öffentlichkeit einbinden) Beharrlichkeit, Drann bleiben, Prinzip des Reifens Der Stärkere sein m üssen! Positives Mit einander fördern! aus: Systema: Führen in unseren Zeiten. Ilke Crone et al. (2010)

10 ...es braucht eine Neue Autorität! In welcher Beziehung befinde ich mich mit dem Gegenüber? Symmetrisch (in der Dynamik verbleibend) vs. Verantwortung (meine Rolle/Funktion) fördernd verankert beschützend bestmöglich in der Verantwortungsbeziehung und in mir verankert nutze ich die 7 Säulen der NA

11 7 S Ä U L E N D E R N E U E N A U TORITÄT Präsenz & Wachsame Führung Selbstkontrolle & Eskalationsvorbeugung Unterstützungsnetzwerk & Bündnisse Protest & Gewaltloser Widerstand Gesten der Wertschätzung & Versöhnung Transparenz & partielle Öffentlichkeit Wiedergutmachungsprozesse

12 1. Säule: Präsenz & Wachsame Führung Beinhaltet eine klare Entscheidung, bewusst, wertschätzend und gewaltfrei anwesend zu sein und die Bereitschaft, gewaltlosen Widerstand gegen bestimmtes Verhalten zu leisten.

13 1. Säule: Präsenz & Wachsame Führung Zentrale Botschaften: Ich bin da! Ich bleibe es! Ich bin beharrlich! Ich kämpfe um dich, nicht gegen dich!

14 1. Säule: Präsenz & Wachsame Führung Kennzeichen pädagogischer Präsenz: Verzicht auf Beschuldigungen Gewaltfreiheit (physisch, psychisch) Sensibilität für die Würde des Gegenübers Vermittlung von Kraft

15 2. Säule: Selbstkontrolle & Eskalationsvorbeugung HALTUNG: Ich kann dich nicht verändern/kontrollieren! Ich will & kann dich nicht besiegen! Aber ICH/WIR werden etwas verändern (Selbstkontrolle)!

16 2. Säule: Selbstkontrolle & Eskalationsvorbeugung Deeskalation Ich lasse mich nicht hineinziehen (Selbstverankerung!) Ich schmiede das Eisen, wenn es kalt ist! Ich darf Fehler machen Korrektur ist später möglich. Ich muss nur beharren, muss das Kind/den Jugendlichen nicht besiegen.

17 3. Säule: Unterstützungsnetzwerke & Bündnisse Die Neue Autorität kommt aus dem Netzwerk und zwar durch: Aufbrechen der Geheimhaltung WIR Haltung, WIR Sprache Moralische Unterstützung

18 4. Säule: Protest & Gewaltloser Widerstand Opponieren, ohne zu eskalieren: Sich nicht hineinziehen lassen - Ankündigung schriftlich Nachgehen und Aufsuchen Gesten und Handlungen der Wertschätzung und der Versöhnung Beziehung aktiv gestalten (Säule 5)

19 5. Säule: Gesten der Wertschätzung & Versöhnung Respekt und Wertschätzung ausdrücken schriftlich, mündlich für Talente, Qualitäten, ev. auch Kampfgeist, Entschlossenheit,... Gemeinsame Aktivitäten durchführen Freizeit-Aktivitäten, Kino, Paddeln (auch hier kann Kind/Jugendlicher ablehnen keine Vorwürfe!) Eigene Reaktionen reflektieren Über eigene heftige Reaktionen der Vergangenheit Bedauern ausdrücken. Auf Zurückweisungen vorbereitet sein Gesten wirken trotzdem (Stoßdämpfer-Haltung)

20 6. Säule: Wiedergutmachungsprozesse Grundsatz: Wo Schaden ist, muss es ENT-SCHÄDIGUNG geben! Wir helfen, einen Weg zur Wiedergutmachung (WIGU) zu finden und bei der Ausführung (Rampe bauen! Ermutigung: Es aus der Welt schaffen! ) Kind/Jugendlicher muss nicht sofort entscheiden (Prinzip des Reifens, der Zuversicht) Es braucht immer 2 Dinge:

21 6. Säule: Wiedergutmachungsprozesse Verantwortungsübernahme (schriftlich) Geste des guten Willens Ehrgefühl und Würde berücksichtigen (Täter und Opfer) Ev. Unterstützer einbinden und ev. einseitige Entschädigung (zur Not auch durch uns) Wir machen WIGU im Verein/ in der Mannschaft/Familie/Gruppe transparent - gibt allen Sicherheit und stärkt das Vertrauen

22 7. Säule: Transparenz & partielle Öffentlichkeit Transparenz der Haltung Des Vereins, der Betreuer/innen, Eltern, Lehrer/innen, usw. hinsichtlich: Wir- Haltung, Gewaltfreiheit, Regeln, usw. fördert BERECHENBARKEIT Umfeld (Verein, Familienmitglieder, Mitschüler/-innen, sonstige Unterstützer/-innen, ) informieren Über geplante und durchgeführte Maßnahmen laufend informieren dadurch wird HANDLUNGSKOMPETENZ, BEHARRLICHKEIT sichtbar. Anonymisierte Veröffentlichung von geplanten und durchgeführten Maßnahmen gegen problematisches Verhalten fördert SICHERHEIT, VERTRAUEN

23 7. Säule: Transparenz & partielle Öffentlichkeit Dadurch erhalten wir Zustimmung/Mithilfe Moralische Unterstützung Mehr Meldungen von Problemverhalten, da das Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der verantwortlichen Personen steigt.

24 Stärke statt (Ohn-)Macht Die zeitgemäße, neue AUTORITÄT stärkt Führungspersonen, Coaches, Betreuer/innen, indem diese o ihre Präsenz bewusst reflektieren und nützen lernen o mit Hilfe des Prozessmodells Wachsame Führung die Beziehung aktiv gestalten und den roten Faden in der Hand behalten...( Finger am Puls ) o den Provokationen widerstehen lernen und sich nicht in Machtkämpfe verstricken o die Zeit nützen, um Probleme sachlich zu lösen (Prinzip des Reifens) o Entlastung durch das WIR erleben

25 Stärke statt (Ohn-)Macht Die zeitgemäße, neue AUTORITÄT stärkt Führungspersonen, Coaches, Betreuer/innen, indem diese o zusätzliche Möglichkeiten des konstruktiven Umgangs mit Konflikten erlernen, z. B. Ankündigungen o Sicherheit gewinnen, d.h. weniger Angst haben, etwas falsch zu machen, da Ihre Haltungen und Handlungen moralische Zustimmung der anderen erhalten o ein Gefühl der Neuen AUTORITÄT entwickeln ( Geheimnis der NA ) >> Unabhängigkeit, Leichtigkeit, Freude am Miteinander,

26 Wir haben uns heute gemeinsam in neue Handlungsweisen gedacht! Wir handeln uns ab sofort in neue Denkweisen! Ich wünsche Euch viel Spaß und gutes Umsetzen dabei!!! Mag. Simon Brandstätter

27 Kontaktdaten Mag. Simon Brandstätter / Mag. Stefan Ofner, Geschäftsführung INA Tel.: / Mag. Simon Brandstätter