Neue Autorität in der Schule
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- Melanie Seidel
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Neue Autorität in der Schule Schloss Puchberg Dipl.-Psych. Martin Lemme
2 Gewaltloser Widerstand Systemische Annahmen Eskalationsdynamiken Präsenz
3 Schulalltag anstrengend und herausfordernd Lustlose, unmotivierte, auffällige Schü Genannte Hauptbelastungen: Verhalten als schwierig erlebter Schü Klassenstärke Anzahl Unterrichtsstunden / Aufgaben Isolation, Konkurrenz und Abwertung
4 Dilemmata Hoher Anspruch vs. Unerreichtem Aufmerksamkeit fokussiert und allgemein Provokationen persönlich gemeint? Angst vor offener Feindseligkeit Einzelkämpfer? KonkurrentInnen?
5 Schule: Lust oder Pflicht? Anderes wichtiger? Perspektiven Gewalt: Opfer von Schikanen (ca. 30%) Opfer körperlicher Gewalt (ca. 10%) Mobbing als Alltagsphänomen Leistungsdruck und körperliche Belastungen Respektloses Verhalten, Verweigerungen
6 Opfer von Bullying bei 10-Jährigen (PIRLS2006): ca. 20% Opfer/Täter von Bullying bei 11- bis 15-Jährigen (HBSC 2005/06): ca. 15% Opfer von Bullying bei 12/13- bis 15/16-Jährige in Städten (ISRD2): ca. 10% körperliche Gewalt in Gruppen bei 12/13- bis 15/16-Jährige in Städten (ISRD): ca. 10% im letzten Jahr, 20% bei Lebenszeitbetrachtung Opfer von verbaler Gewalt in der Schule bei 15- bis 20-Jährigen (ÖJI- Gewaltstudie 2006): ca. 50% Opfer von körperlicher Gewalt in der Schule bei 15- bis 20-Jährigen (ÖJI-Gewaltstudie 2006): ca. 15% ungerechte Behandlung durch Lehrer/innen, 12- bis 14jährige Schüler/innen (Krumm u.a. 1997): ca. 30%
7 Schulabwesenheiten: Vermeidung, Verweigerung, Kontrollverlust? Scham und Beschämung Unmöglichkeit / Unfähigkeit der sozialen Verarbeitung unerträglicher Gefühle moral emotions Beschämung erscheint als körperliche Reaktion. Sie scheint sich kaum beherrschen zu lassen und kann scheinbar nur durch Rückzug oder eben Gewalt abgewehrt werden.
8 Konzentration auf Lehrplan und Bildungsaufgabe, wenig aktives Beziehen Sanktionierungen, Konsequenzen als Katalog Expertentum Mögliche Probleme: Entstehung von blinden Stellen Lösungskompetenz kann sinken Präsenzverlust ist möglich, Beziehungsabbrüche LehrerInnen als PädagogInnen?
9 Präsenz & Neue Autorität Haim Omer, Tel Aviv Arist v. Schlippe, Witten-Herdecke IF Weinheim
10 Pflicht zum Widerstand gegen destruktives Verhalten Grundsätzliche Ähnlichkeit und Vielstimmigkeit (svaraj Selbstherrschaft, Demut) Asymmetrie der Mittel (ahimsa) Illusion der Kontrolle Transparenz und Öffentlichkeit Das Prinzip des Reifens
11 Erzieherische Haltung: Ich weiß, dass ich dich nicht kontrollieren kann, aber ich kann mein Verhalten ändern. Ich werde dich nicht aufgeben, nicht nachgeben und mich nicht abschütteln lassen, egal was du tust, weil ich dies als meine Pflicht sehe. Ziel: (Wieder-)Herstellung der Beziehung Win-Win-Situationen Widerstand gegen destruktives Verhalten
12 Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an. Marc Aurel Neuroplastizität
13 eine (konflikthafte) Verhaltensweise ergibt sich aus zirkulären und wechselwirkungsbedingten Prozessen und Zusammenhängen
14 Destruktives Verhalten ist ein Eskalationsmuster und keine psychische Störung Beziehungs- und Kooperationsmuster verringern die Eskalationswahrscheinlichkeit
15 Kindliche Verhaltensweisen sind nicht zwangsläufig Symptome eines tief sitzenden Problems, sondern vorübergehende Lösungswege für die Notlage des Kindes oder dessen Bedürfnisse. Eine (tiefenpsychologische) Psychotherapie als primäre Lösung eines Konfliktes wahrzunehmen, vergrößert möglicherweise die Hilflosigkeit der Beteiligten.
16 Die Welt erscheint für uns Menschen so, wie wir sie wahrnehmen und konstruieren (Konstruktivismus) Menschen haben alles, was sie brauchen! (Ressourcenorientierung) Vielstimmigkeit des Menschen (Respekt) Systeme neigen dazu, sich immer wieder in ihren Ursprungszustand zurückzubringen (Autopoiese)
17 Symmetrischer Konflikt: Gleiches wird mit Gleichem vergolten, Steigerungsdynamik, Verschärfung, Gefahr der Explosion, Kontrollverlust möglich! Komplementärer Konflikt: Forderungen wird durch Nachgiebigkeit begegnet, dies zieht verstärkte Forderungen nach sich, Gefahr des Zusammenbruchs oder Explosion, wenn zuviel nachgegeben wurde In der Realität finden wir meist Mischformen, die sich abwechseln. Nicht selten entwickeln sich Systemregeln, die extreme Formen begünstigen und diese chronifizieren.
18 Symmetrisch Komplementär Rigidität Diffusion
19 Eskalation hat einen Prozess Unter Eskalation ist (nur) Schutz, vielleicht De- Eskalation möglich Veränderungsmöglichkeiten bestehen vor und nach einer Eskalation Rahmengestaltung kann Eskalation unwahrscheinlicher werden lassen
20 Präsenz Intentionale Präsenz Pragmatische Präsenz Internale Präsenz Moralische Präsenz Interpersonale Präsenz Physische Präsenz
21 Man kann das Pferd zum Wasser führen, man kann es nicht zum Trinken zwingen. Trinken ist seine Sache. Aber selbst wenn das Pferd durstig ist, kann es nicht trinken, solange Sie es nicht zum Wasser führen. Das Hinführen ist Ihre Sache. Gregory Bateson
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