«Nach dem Quotenwegfall» Milchkühe und Beweidung
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- Leon Lichtenberg
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1 LA REID 26 Februar 2015 «Nach dem Quotenwegfall» Milchkühe und Beweidung Vergleichende Analyse von 2 Produktionssystemen: n «Weide» - «Stall» Jeff Boonen (LTA) Henri Kohnen (LTA) Virginie Decruyenaere (CRAW) Sylvain Hennart (CRAW) Didier Stilmant (CRAW) Isabelle Dufrasnes (Ulg)
2 Plan Einleitung Produktionssysteme: Vergleichende Experimente Hohenrain (CH) CRAW-Liroux (B) Dairyman Resultate vom Pilotbetriebsnetz Futterkosten: Schlüsselfaktor Autograssmilkprojekt Schlussfolgerungen
3 Einleitung: «Abschaffung der Quote» Quel avenir pour les producteurs laitiers européens après la fin des quotas? García Azcárate Tomas Remouchamps 27 janvier 2015 Die Welt von morgen Steigerung der Milchproduktion Auf Käseproduktion ausgerichtet Weltmarkt entscheidend kurz- und langfristig Aber starke Preisschwankungen werden sich dauerhaft festsetzen
4 Einleitung Abschaffen der Milchquote Neue begrenzende Faktoren für den Betrieb Arbeit, main-d œuvre Futterfläche Umweltauflagen Potential in der Region (Hof) Klima Boden Bedürfnisse der Gesellschaft Welches System wird von der Gesellschaft erwünscht? Maïs (t/ha) Herbe (t/ha) Haute Ardenne 10 9 Namur GD Lux 13 8
5 Introduktion Mit welcher Strategie kann ich auf meinem Hof mein einkommen sichern oder sogar steigern? Kosten senken Weiden und/oder Reduzieren von Nährstoffimporten Steigern des Flächeneffektivität? Flächenunabhängig produzieren? Mehr Milch pro Fläche Steigern der Arbeitseffektivität mehr Milch pro Arbeitskraft
6 Einleitung Betriebsstruktur Die hofnahen Weideflächen sind auf begrenzt (nicht arrondierte Höfe) Zugang zur Melkanlage 2x täglich Zufütterung Steigerung der täglichen Milchleistung Nach dem Wegfall der Quoten: Milchleistung steigern, aber dadurch weniger Weide Falle: Mehr arbeiten und weniger verdienen?
7 Einleitung Entwicklung der Milch- und Futterpreise! Intensive Stallhaltung USA 10,000 kg/ Kuh Deutschland 8,000 kg/ Kuh Neuseeland Pâturage 4,000 kg/ Kuh Quelle IFCN 2012
8 Einleitung Entwicklung der Milch- und Futterpreise! Welches System wird in Zukunft nachhaltig sein?? Quelle IFCN 2012
9 Die Milchproduktion ist Grünland basiert Gras (Dauergrünland- Feldfutterbau) ist das wichtigste Grundfuttermittel in Nord- Westeuropa Kostengünstige Nutzung dieses Futters! (Données: Réseau d exploitations du projet Dairyman)
10 Produktionssysteme: Vergleichende Experimente Weide- Stall
11 Essai Hohenrain (Schweiz) Systemvergleich auf einem Betrieb (identische Bedingungen) 15 ha pro System Projektdauer: 3 Jahre ( ) Ort: Hohenrain 620 m ünn; 1200mm Regen; Südwestliche Lage Ökonomische Auswertung Source: Christian Gazzarin Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART
12 Versuch Hohenrain (Schweiz) «15 ha» = begrenzende Faktor Stallherde: 24 Kühe Brown Swiss, Holstein +/ kg Milch/Kuh Teilmischration mit Mais- und Grassilage, Eiweiß korrigiert (27 kg M/K/T) Kraftfutter (Station) nach Leistung Siesta- Weide Weideherde: 30 Kühe Brown Swiss, Swiss Fleckvieh +/ kg Milch/Kuh Kurzrasenweide Kraftfutter nur zum Laktationsbeginn Heu im Winter Blockkalbung (Feb- April) Trockenstellen: Mitte Dezember Source: Christian Gazzarin Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART
13 Essai Hohenrain ( ; Schweiz;CHF) Source: Christian Gazzarin Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART
14 Versuch Hohenrain (Schweiz) «15 ha» = begrenzender Faktor Extrapolation auf verschiedene Begebenheiten Änderung des Milchreises: Stallherde hochsensibel Änderung des Kraftfutterpreises : Stallherde hochsensibel Änderung der Herdengröße (28 Kühe 56 Kühe): Vorteil Stallherde bei Große Herde und niedrigen Kraftfutterpreisen Bericht deutsch u. französisch
15 Liroux CRAW: Vergleichende Analyse von 2 Produktionssystemen in der Milchproduktion: Virginie Decruyenaere (CRA-W) Sophie Herremans Aurélie Grignard
16 Systemvergleich KTC Liroux (CRA-W) 2 Produktionssysteme: Ganzjährige Stallhaltung Weidehaltung Experimentdauer: 2 Jahre (Mai April 2012)
17 Systembeschreibung: ± 20 laktierende Kühe (Holstein) für jedes System 20 ha Futterfläche für jedes System Ganzjährige Stallhaltung (CT) Stall ganzjährig Identische Ration Sommer Winter Ration (Jahresdurchschnitt) 27% Färsen Trockensteher auf der Weide Weide (MP) Weide (Sommer) Stall (Winter) Portionsweide (Mai- November) Kraftfutter (Kraftfutterstation) nach Leistung 7% 38% 18% 17% 3% 36% Herbe pâturée Ensilage Herbe Concentrés (+min) Ensilage Maïs 28% 26% 17 Paille
18 Résultate : Milchleistung Milchproduktion pro Laktation CT : kg Milch pro Kuh HE : kg de Milch pro Kuh Geringere Differenz Laktationsleistung Milchproduktion pro Fläche CT : kg Milch pro ha Futterfläche HE : kg Milch pro ha Futterfläche Hohe Flächenproduktivität
19 Weidefutteraufnahme (schätzung) Milch 4 % (kg) Weide- Aufnahme (kg de TM/Tag) Zufutter (kg de TM/Tag ) Mai 26,62 17,95 3,90 Juni 23,30 15,87 3,90 Juli 22,64 14,38 6,11 August 23,16 14,56 4,59 September 26,01 15,44 5,10 Oktober 23,04 6,55 13,50
20 Gewinn (100kg Milch) ,8% 24,3% 4,4% 3,1 / 100kg 13,0% 4,8% 13,6% 2,4% 3,7% 7,99 / 100kg 8,9% 4,1% 9,3% 25 23,2% ,5% 68,5% 77,7% 70,7% 5 0 CT - coût CT - Recette HE - Coût HE - Recette Milcherlös Vente de lait Vente d animaux Vente de céréales Vente de fumier et lisier Futterkosten Erlös Tiere Stroh Erlös getriede Besamung Erlös Gülle Milchkontrolle Achat d'aliments Achat de paille de litière Coûts d insémination Frais du contrôle laitier 20
21 Pilotbetriebsnetz Resultate vom Dairyman Pilotbetriebsnetz
22 Milch pro Fläche (kg M/ha) Lait par SAU (kg/ ha SAU) Merkmale Pilotbetriebe DAIRYMAN Production annuelle par surface et par VL (2011) BF BW FB FL FN GE IN IR LU NL 0 22 Lait par vache (kg/vache) Milch pro Kuh (kg M/Kuh)
23 Merkmale Pilotbetriebe DAIRYMAN Gewinn (Durchschnitt ) 23
24 Income dairy component of the farm /flu Merkmale Pilotbetriebe DAIRYMAN Gewinn (Durchschnitt ) Family labour income of the dairy component in the Dairyman pilot farms Income 2009 Income 2010 Income 2011 Hohe Abhängigkeit vom Milchpreis Hohe Produktionskosen Hohe Arbeitseffektivität Futterautonomie Weniger abhängig von den Futtermittelpreisen Weide BF BW FB FL FN GE IN IR LU NL Region
25 Wesentliche Merkmale im täglichen Herdenmanagement Systematisch Weiden vorziehen : Weide und/oder Frischgras!Grünfutterkonservierung wird zweitrangig!
26 Wesentliche Merkmale im täglichen Herdenmanagement Steigern der Weideaufnahme Lange Weideperioden (Frühe weide, Herbstweide) Konsequent die Zufuttermengen reduzieren ( 0) Lange Weideperioden ohne Zufütterung von Grundfutter ( Gras- u. Maissilagen geschlossen ) Kosten Senkung Arbeitseinsparung Beweiden der hofnahen Flächen (keine Schnittnutzung) «Konsequent Weideflächen erschlieessen» 1 km um den Hof (314 ha möglich!) Gute Weidewege, Tunnels, usw.
27 Wesentliche Merkmale im täglichen Herdenmanagement Synchronisation von Milchleistung und Aufwuchs Beispiel Betrieb LU Fläche arrondiert 39 ha 40 Milchkühe 25 kg Milch/K/T Mögliche Ertrag 8000 kg TM/ha Weide Zufutter kg TM/ha Überschuss an Aufwuchs nutzen Blockkalbung im Frühjahr
28 Tägliches Weidemanagement (1-4 St/Woche) 1) Weidekalender 5 Min/ Tag 2) Herbometer Verfügbare Weide Weideprofil 1-4 St/Woche 3) Zufuttermengen bestimmen
29 Simulation Futterkosten Milchleistung (kg /Kuh /Tag) Futterkosten: / kg Milch Weide: 0,06 /kg TM Zufutter: 0,25 / kg TM Linie für Futterkosten von 0,06 / kg Milch 0,04 0,06 0,08 0,1 0, , ,2 0,22 0,24 0,2 10 0, Weide (% TM in der Ration)
30 Production laitière (kg /vache / jour) Simulation Futterkosten: Effekt der Milchleistung Futterkosten: / kg Milch 0,04 0,06 0,08 0,1 0, , ,2 0,22 0,24 0, ,18 1. Weide ist extrem günstig 2. Bei Weidegang beeinflusst das Milchleistungsniveau wenig 20 die Futterkosten 0 3. Bei Herbe Weidegang pâturée beeinflusst (% MS Ration das totale) Milchleistungsniveau wenig stark die Futterkosten
31 Produktionskosten Grasses for the Future International Conference M. O Donovan, Irland
32 Weide oder Stallhaltung Einstellung nach dem Quotenwegfall Weide bleibt aktuell Hofstruktur ist entscheidend: Hof mit hofnahen Weideflächen in Relation zur Milchmenge Weiden Weniger anfällig für Preisschwankungen (Milch u. KF) Weidemanagement verbessern (Weideertrag- Arbeitsaufwand) Hof mit ungenügend hofnahen Flächen Konsequent Weideflächen erschließen (Weidewege, Tunnel Mobile Melkanlagen) Evtl. Frischgras im Stall füttern Futterautonomie verbessern Futterkonversion & Arbeitseffizienz
33 Weide oder Stallhaltung Welche Strategie zur Betriebsentwicklung: Steigerung der Arbeitseffizienz? Achtung Achtung Achtung Größere Herde Hofnahe Weidefläche ist begrenzt Vergrößerung der Herde geht oft mit einem wechsel des Produktionssystem einher! (Weniger Weide- mehr Konserven) Falle «mehr produzieren» : Größenvorteile werden durch die individuelle Betriebsstruktur relativiert! Beweidung mit großen Herden ist durchaus möglich!! langfristig Flächenstruktur einer Region anpassen Moderne mobile Melkanlagen Individuelle Betriebsanalyse führt zu einem sinnvollen Betriebsentwicklungsplan
34 Schlussfolgerung Auswahl u. Umsetzung eines Systems: Systemfehler vermeiden System permanent verbessern Achtung: Gleichgewicht Preis Kraftfutter / Milch Weiden! Futterautonomie! unabhängiger gegenüber Preisschwankungen Beide Systeme können erfolgreich sein (Stallsystem: «Breiter Rücken» während den schwierigeren Zeiten) Auswahl des zum Betrieb passenden Systems Verbesserung im System!
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