Einführung in die Erkenntnistheorie

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1 Einführung in die Erkenntnistheorie Prof. Dr. Martin Kusch 1

2 (IV) Naturalistische Erkenntnistheorie (NE), Erkenntnistheorie der Tugenden (ET) (1) Begriffe für den Werkzeugkasten (2) NE: Begriffe, Intuitionen, Arten (Kornblith) (3) NE: Wissen als ein natürliches Phänomen (Kornblith) (4) NE: Tierisches und menschliches Wissen (Kornblith) (5) NE: Kritik und Verteidigung (Kornblith) (6) ET: Allgemeines: Das Wesen intellektueller Tugenden (7) ET: Sosa (8) ET: Montmarquet (9) ET: Greco (10) ET: Kritik 2

3 Miranda Fricker Linda Zagzebski John Greco Alle Formen der Erkenntnistheorie der Tugenden (=ET) machen zwei wichtige Voraussetzungen: 3

4 (a) Erkenntnistheorie ist eine normative Disziplin. Gegen naturalistische Formen der Erkenntnistheorie! Epistemische Normen und Werte sind zentral. (b) Der primäre Gegenstand epistemischer Bewertung sind kognitive Subjekte und Gemeinschaften (und ihre Eigenschaften). Damit wendet sich die ET gegen die traditionelle Position, die die Frage nach dem Subjekt als sekundär behandelt. 4

5 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Ü gerechtfertigt? 5

6 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Ü gerechtfertigt? Beweismaterial 6

7 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Epistemische Tugenden sind einfach Dispositionen, Ü-en angemessen am Beweismaterial zu orientieren. Ü gerechtfertigt? Beweismaterial 7

8 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Epistemische Tugenden sind einfach Dispositionen, Ü-en angemessen am Beweismaterial zu orientieren. Ü gerechtfertigt? Beweismaterial Ü gerechtfertigt? 8

9 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Epistemische Tugenden sind einfach Dispositionen, Ü-en angemessen am Beweismaterial zu orientieren. Ü gerechtfertigt? Beweismaterial Epistemische Tugenden Ü gerechtfertigt? 9

10 Traditionelle Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie der Tugenden Epistemische Tugenden sind einfach Dispositionen, Ü-en angemessen am Beweismaterial zu orientieren. Ü gerechtfertigt? Beweismaterial Epistemische Tugenden Beweismaterial Ü gerechtfertigt? 10

11 Das Wesen der intellektuellen Tugenden Sie sind Eigenschaften, die intellektuelles Gedeihen befördern, bzw. einen zu einem exzellenten Erkenntnissubjekt machen. Zwei Richtungen der ET zwei Weisen die Tugenden zu verstehen: (a) Zuverlässigkeitstheorie (Goldman, Sosa, Greco) (b) Verantwortungstheorie (Code, Montmarquet, Zagzebski) 11

12 Ad (a): Zuverlässigkeitstheorie der Tugenden Intellektuelle Tugenden sind vor allem angborene Fähigkeiten (faculties): Wahrnehmung, Intuition, Erinnerung. Ad (b): Verantwortungstheorie der Tugenden Intellektuelle Tugenden sind kultivierte Charaktereigenschaften wie Vorurteilslosigkeit. Zumeist internalistische Sympathien hier. Greco: (a) und (b) lassen sich kombinieren! 12

13 (IV) Naturalistische Erkenntnistheorie (NE), Erkenntnistheorie der Tugenden (ET) (1) Begriffe für den Werkzeugkasten (2) NE: Begriffe, Intuitionen, Arten (Kornblith) (3) NE: Wissen als ein natürliches Phänomen (Kornblith) (4) NE: Tierisches und menschliches Wissen (Kornblith) (5) NE: Kritik und Verteidigung (Kornblith) (6) ET: Allgemeines: Das Wesen intellektueller Tugenden (7) ET: Sosa (8) ET: Montmarquet (9) ET: Greco (10) ET: Kritik 13

14 E. Sosa (b. 1940) Ernest Sosa, The Raft* and the Pyramid (1991) ET als eine Überwindung des Gegensatzes von Fundamentalismus und Kohärenztheorie. (*Floß) 14

15 Fundamentalismus Sinneserfahrung Kohärenztheorie Sinneserfahrung 15

16 Was sind (intellektuelle) Tugenden? Tugenden (allgemein) sind Vortrefflichkeiten des Charakters, stabile & erfolgreiche Dispositionen, die es erlauben, ein Gut zuverlässig zu erreichen. Eine intellektuelle Tugend ist eine kognitive Vortrefflichkeit, die es erlaubt, ein intellektuelles Gut (Wahrheit), zuverlässig zu erreichen. Eine gerechtfertigte Ü oder Wissen ist eine Ü, die angemessen auf den intellektuellen Tugenden des Subjekts basiert. 16

17 Menschen haben z.b. stabile und zuverlässige Dispositionen ( Tugenden ) für die Generierung von Ü-en aufgrund von Sinneserfahrung. Kohärenz führt zu gerechtfertigten Ü-en und Wissen genau deshalb, weil sie eine Manifestation intellektueller Tugenden ist. In unserer Welt und für Wesen wie uns, erhöht Kohärenz Zuverlässigkeit und ist deshalb auch selbst eine intellektuelle Tugend. 17

18 Ferner erlaubt Kohärenz eine Art von reflexivem Wissen (das über Tierwissen hinausgeht)... Wir können erkennen, dass unsere Ü-en auf intellektuellen Tugenden beruhen. Diese Perspektive folgt aus einer intellektuellen Tugend zweiter Ordnung, welche uns erlaubt, die kognitiven Dispositionen erster Ordnung zu kontrollieren und anzupassen. 18

19 Sosa (ab 2000): Leistungen und Tugenden (performances) Leistungen werden bzgl. ihrer Genauigkeit (accuracy), Geschicklichkeit (adroitness) und ihres Gelungensein (aptness) beurteilt (vgl. Bogenschießen). Ø Genaue Leistungen erreichen ihr Ziel (Volltreffer, Bull s Eye); Ø Geschickte Leistungen manifestieren Kompetenz; Ø Gelungene Leistungen sind genau aufgrund dessen, dass sie geschickt sind. 19

20 Im Falle von Ü-en identifiziert Sosa Ø Genauigkeit mit Wahrheit; Ø Geschicklichkeit mit Manifestieren einer intell. Kompetenz; und Ø Gelungensein mit Wissen= wahr weil intellektuell kompetent. Wissen ist gelungene Überzeugung. (= apt belief) 20

21 Gelungen aber nicht sicher Angenommen ein Bogenschütze trifft die Mitte der Schießscheibe (bull's eye) weil er kompetent schießt. Sein Schuss ist gelungen und ein Erfolg. Aber er hätte leicht das Ziel verpassen können (durch Windböen). 21

22 Seine Leistung ist nicht sicher, wohl aber gelungen. In vielen nahegelegenen Welten, in denen er geschickt ist, schießt er daneben. Geschickt Genau -- Das ist falsch! Sosa würde analog auch den Fall der Scheunenattrappen deuten: Moser weiß... obwohl er in nahen Welten eine falsche Ü hat. 22

23 W s p = df (1) p (ist wahr) (2) Ü s p (3) p Ü s p (4) p Ü s p Sensitivität (3*) Ü s p p (4*) Ü s p p Sicherheit

24 a a a a a a a a a a w a a a a a a a a a a Moser hat die wahre Ü, dass vor ihm eine Scheune ist. Aber er kann Scheunen nicht von Attrappen unterscheiden. a a a a a a a a a Moser im Auto a a a a a a a a a a a a a Er sieht die einzige Scheune. Weiß er, dass er eine Scheune sieht? Widerstreitende Intuitionen! a = Scheunenattrappe w = wirkliche Scheune

25 (IV) Naturalistische Erkenntnistheorie (NE), Erkenntnistheorie der Tugenden (ET) (1) Begriffe für den Werkzeugkasten (2) NE: Begriffe, Intuitionen, Arten (Kornblith) (3) NE: Wissen als ein natürliches Phänomen (Kornblith) (4) NE: Tierisches und menschliches Wissen (Kornblith) (5) NE: Kritik und Verteidigung (Kornblith) (6) ET: Allgemeines: Das Wesen intellektueller Tugenden (7) ET: Sosa (8) ET: Montmarquet (9) ET: Greco (10) ET: Kritik 25

26 Die Verantwortungstheorie: James Montmarquet Epistem. Tugenden als Persönlichkeitseigenschaften: Vorurteilslosigkeit, intellektueller Mut Persönlichkeitseigenschaften, die jedes Subjekt, das nach Wahrheit strebt, sollte haben wollen. Zuverlässigkeit ist nicht das richtige Ideal: hätten faule Menschen immer wahre Ü-en, wäre Faulheit immer noch keine epist. Tugend. 26

27 Zentral: die epist. Tugend epistemischer Gewissenhaftigkeit: d.h. man ist motiviert, die Wahrheit zu erstreben und Falschheit zu vermeiden. Das ist epistemische Verantwortung. Das Streben nach Wahrheit muss durch regulative Tugenden angeleitet sein. 27

28 Drei Kategorien regulativer Tugenden (i) Tugenden der Vorurteilslosigkeit (Offenheit für die Ideen anderer, Bereitschaft Ideen auszutauschen, Anerkennung der eigenen Fehlbarkeit) (ii) Tugenden der intellektuellen Nüchternheit (Fähigkeit, Wunschdenken und übertriebene Emotionen zu zügeln) (iii) Tugenden der intellektuellen Mutes (Bereitschaft, unpopuläre Ideen zu verteidigen, wenn sie wahr sind; Bereitschaft, anderen zu widersprechen...) 28

29 S ist subjektiv gerechtfertigt p zu glauben, wenn die Ü von S bzgl. p epistemisch tugendhaft ist. Dies blockiert keine Gettier-Szenarien. Aber das ist nicht das Ziel. Wir suchen Kriterien, nach denen wir epist. Handlungen und Ü-en als doxastisch unverantwortlich kritisieren können. 29

30 (IV) Naturalistische Erkenntnistheorie (NE), Erkenntnistheorie der Tugenden (ET) (1) Begriffe für den Werkzeugkasten (2) NE: Begriffe, Intuitionen, Arten (Kornblith) (3) NE: Wissen als ein natürliches Phänomen (Kornblith) (4) NE: Tierisches und menschliches Wissen (Kornblith) (5) NE: Kritik und Verteidigung (Kornblith) (6) ET: Allgemeines: Das Wesen intellektueller Tugenden (7) ET: Sosa (8) ET: Montmarquet (9) ET: Greco (10) ET: Kritik 30

31 Greco: Zuverlässigkeit und Verantwortung Die Ü von S dass p ist SUBJEKTIV gerechtfertigt g.d.w.: die Ü von S dass p aus Dispositionen resultiert, die S dann manifestiert, wenn S motiviert ist an die Wahrheit zu glauben. OBJEKTIVE Rechtfertigung: S weiß dass p nur dann wenn (a) S subjektiv gerechtfertigt ist, p zu glauben, und (b) als ein Resultat von (a) S in seiner Üp objektiv zuverlässig ist. 31

32 Greco meint auch, Wissen sei intellectually creditable (= intellektuell verdienstvolle) wahre Ü. Verdienst resultiert nur dann, wenn man die Wahrheit aufgrund seiner zuverlässigen kognitiven Fähigkeiten glaubt. 32

33 Greco erklärt auch das aufgrund : Man glaubt die Wahrheit aufgrund seiner Fähigkeiten genau dann, wenn (i) diese Fähigkeiten einen wichtigen und notwendigen Teil der kausalen Faktoren bilden, die die wahre Ü produzieren, und (ii) keine anderen Faktoren die Erklärungsaugenfälligkeit (explanatory salience) dieser Fähigkeiten übertrumpfen. 33

34 Hiermit können Gettier-Probleme erklärt werden: Gruber weiß (2) nicht, denn die augenfällige Erklärung seiner wahren Ü verweist nicht auf seine Fähigkeiten,... sondern auf den zufälligen Umstand, dass Müller ebenfalls 10 Münzen in seiner Tasche hat und den Job bekommt. 34

35 Aber: Der Boss hat sich vertan. Müller bekommt den Job. Zufällig hat aber auch Müller 10 Münzen in der Tasche. 35 IRRTUM FALSCH (2) kein Wissen obwohl wahr und gerechtfertigt: Die Rechtfertigung für (2) hat nichts mit der Wahrheit von (2) zu tun. (2) ist bloß zufällig eine wahr Überzeugung.

36 (IV) Naturalistische Erkenntnistheorie (NE), Erkenntnistheorie der Tugenden (ET) (1) Begriffe für den Werkzeugkasten (2) NE: Begriffe, Intuitionen, Arten (Kornblith) (3) NE: Wissen als ein natürliches Phänomen (Kornblith) (4) NE: Tierisches und menschliches Wissen (Kornblith) (5) NE: Kritik und Verteidigung (Kornblith) (6) ET: Allgemeines: Das Wesen intellektueller Tugenden (7) ET: Sosa (8) ET: Montmarquet (9) ET: Greco (10) ET: Kritik 36

37 Verdienst (credit) Jennifer Lackey Lackey argumentiert, dass wir vieles auch ohne Verdienst wissen. 37

38 Lackeys Gegenbeispiel (leicht bearbeitet!) Ø Fr. Moser ist mit dem Zug in Wien am Franz-Josef Bahnhof angekommen und will wissen, wie sie zur Universität kommt. Ø Sie fragt den ersten Erwachsenen, den sie sieht, nach dem Weg. Ø Der Angesprochene kennt Wien sehr gut und gibt ihr genaue Anweisungen: Porzellangasse bis Ecke Berggasse, u.s.w. Ø Auf dieser Basis generiert Fr. Moser ohne Weiteres die entsprechende wahre Ü. 38

39 Ø Der Beitrag des Angesprochenen ist am augenfälligsten in der Erklärung, warum Moser die Wahrheit erfährt. Ø Mosers eigener Beitrag ist minimal, und ihre kognitiven Fähigkeiten sind nicht Teil der augenfälligsten Erklärung. Ø Mosers kognitives Handeln ist nicht verdienstvoll, obwohl sie etwas weiß. Also ist die Verdienst-Theorie falsch. 39

40 Grecos Verteidigung Ø Moser erwirbt sich doch etwas Verdienst. Das Verdienst für einen kooperativen Erfolg kann mehreren Individuen zukommen... Ø (Messi serviert mir den Ball mit einem Zuckerpass, ich brauche nur noch einzuschieben. Aber Verdienst erwerbe ich mir doch.) Einwand gegen Greco: Aber wo ist die Augenfälligkeit? 40

41 Themen (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus (II) Antworten auf den Skeptizismus (III) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus (IV) Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden (V) Relativismus: Definitionen und Fallstudien (VI) Relativismus und die Wissenschaftssoziologie (VII) Relativismus und Pragmatismus (VIII) Kritik des Relativismus I: Zirkularität und Nicht-Absolutheit (IX) Kritik des Relativismus II: Probleme mit dem Pluralismus (X) Kritik des Relativismus III: Das Problem und Argument des Kriteriums (XI) Kritik des Relativismus IV: Selbstwiderlegung und Unterbestimmtheit (XII) Kritik des Relativismus V: Semantische Fragen In der letzten Woche Prüfung 41

42 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (B) Was ist Relativismus? 42

43 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (B) Was ist Relativismus? 43

44 Kardinal Roberto Bellarmin ( ) Nikolaus Kopernicus ( ) Galileo Galilei ( ) 44

45 Geozentrismus Heliozentrismus 45

46 Galileos Fernrohr und seine Zeichnungen der Mondoberfläche 46

47 Epistemische Systeme und Prinzipien (Boghossian 2006) Epistemische Systeme bestehen aus ep. Prinzipien Paul Boghossian (1957- ) Galileos Fernrohr ist ein zuverlässiges Instrument um über entfernte Gegenstände wahre Überzeugungen zu formen. Die Beobachtungen des Kopernikus sind zuverlässig. Modus Ponens ist eine gültige Form des Schließens und ohne Ausnahmen. 47

48 Beobachtung : Für jede Beobachtungsproposition p gilt: Wenn S den visuellen Eindruck hat, dass p, und die Begleitumstände D bestehen, dann ist S prima facie berechtigt zu glauben, dass p. Deduktion : Wenn S gerechtfertigt ist, p zu glauben, und q recht offensichtlich aus p folgt, dann ist S gerechtigt zu glauben, dass q. Offenbarung : Bei bestimmten Propositionen p, einschließlich solcher über den Himmel, ist die Ü, dass p, prima facie gerechtfertigt, wenn p das offenbarte Wort Gottes ist, so wie es in der Bibel steht. 48

49 Bellarmins ep. System Galileos ep. System Abgeleitete Prinzipien Beobachtung Deduktion Offenbarung Fundamentale Prinzipien Beobachtung Deduktion 49

50 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 50

51 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 51

52 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 52

53 Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde 53

54 Marie-Anne Lavoisier ( ) Antoine-Laurent Lavoisier ( ) Joseph Priestley ( ) 54

55 Phlogiston Von φλογιστός brennbar. Phlogiston ist das Prinzip des Feuers. Verbrennung und Rosten sind Prozesse, in denen ein Metall seinen Phlogistongehalt verliert. Georg Ernst Stahl ( ) Rosten ist langsames Verbrennen. Der umgekehrte Prozess ist möglich für Metalle und ihre Kalksteine : Wiederbelebung des Metalls. 55

56 Verbrennung, Rosten Phlogiston Metall Kalkstein Wiederbelegung Phlogiston Kalkstein + Phlogiston Metall 56

57 Das Gewichtsproblem Phlogiston Kalkstein Holzkohle = + Phlogiston = Metall Gewicht > Gewicht??? 57

58 Lavoisiers Lösung reine Luft Kalkstein Metall + Holzkohle = + reine Luft air Gas von der Holzkohle fixierte Luft Gewicht > Gewicht 58

59 1785 Lavoisier präsentierte eine öffentl. Demonstration, um seine Ansicht zu belegen und zu zeigen, dass Präzisionsmessungen (mit neuen, komplizierten) Messinstrumenten einen genauen Vergleich der Gewichte ermöglichen. Der Analyseteil

60 Ein entscheidendes Experiment? Wasserdampf stark-erhitzter Gewehrlauf mit Eisenspähnen brennbare Luft Wasser Kalkstein Wasser Sauerstoff Wasserst. Metall Sauerstoff Kalkstein Metall + = + Wasserst. Gewicht + Gewicht = Gewicht + Gewicht 60

61 Wasserdampf stark-erhitzter Gewehrlauf mit Eisenspähnen brennbare Luft Wasser Kalkstein 1 Pfund Wasser: Pfund Sauerstoff plus Pfund Wasserstoff 61

62 Erklärung der Chemischen Revolution: Kompositionismus? Kompositionismus: Ø Ø Chemische Substanzen sind Elemente und Verbindungen ; Verbindungen lassen sich mit Hilfe der Waage bestimmen. Prinziplismus: Ø (imponderable) fundamentale aktive Prinzipien & passive Substanzen Wie entscheiden? Sie beruhen nicht auf Beweismaterial, sondern machen es möglich. Der Erfolg des einen spricht nicht direkt gegen den anderen. 62

63 Die Aufteilung der Problemfelder in der Chem. Revolution Probleme wichtig für beide Seiten... nur wichtig für die Phlogistonisten... nur wichtig für die Anhänger von Lavoisier Verstehen von Verbrennung, Rosten, Wiederbelebung, Atmung Die Erklärung des Eigenschaften der Verbindung aufgrund der Bestandteile Theorie der Wärme und Zustandsveränderungen Theorie der Säuren Mineralogie; Geologie Chemie der Salze Struktur versch. Substanzen Meteorologie Ernährung; Ökologie 63 man hatte gute Lösungen für die Probleme, die man für wichtig hielt. (Chang, 2014)

64 Lavoisiers Chemie offerierte französischen Chemikern eine neue Identität, getrennt von Pharmazie und gleichauf mit der Physik. Nicht ganz abzuweisen, dass dies half, um sich durchzusetzen. In England war die Chemie vor allem ein Hobby von Amateuren und Apothekern, ohne Verankerung an den Universitäten. 64

65 (A) Galileo, Bellarmin, Priestley, Lavoisier (B) Was ist Relativismus? 65

66 Relativismus taucht in vielen heutigen Debatten auf, sowohl in der Philosophie und den Wissenschaften als auch in politischen Diskursen. Z.B. in Debatten über Multikulturalismus, politische und religiöse Meinungsverscheidenheiten, Informationsblasen, die Autorität der Wissenschaften. Relativismusdebatten gibt es in allen Bereichen der Philosophie: Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Ethik, politische Philosophie... 66

67 Knappe Charakterisierung (1) Urteile oder Überzeugungen einer bestimmen Domäne sind wahr oder falsch, gerechtfertigt oder ungerechtfertigt nur relativ auf Standards. (2) Es gibt mehr als eine Menge von solchen Standards und diese Standards stützen einander widersprechende Urteile und Überzeugungen. (3) Es gibt keinen neutralen Weg, zwischen solchen Standards zu wählen. 67

68 Definitionsfragen Der Begriff Relativismus ist vage und vieldeutig wie andere Ismen. X ist relativ auf Y X: Moralische / epistemische / ästhetische / metaphysische Ü-en, Prinzipien, Werte Y: Individuum / Gruppe / Standpunkt / wiss. Gemeinschaft / Kultur 68

69 Gemeinsames Element: das Bestreiten von Absolutheiten, abs. Wahrheiten Ø ABS-en als Platonische oder religiöse Wahrheiten there anyway - Wie erreichen wir sie? - Wie passen sie in ein naturalistisches Weltbild? Ø ABS-en als was jede/r akzeptiert oder akzeptieren sollte - Aber was akzeptiert denn jede/r? Ist das nicht zufällig? - Wenn sollte... woher kommen die Standards? Ø ABS-en als die Ergebnisse der Wissenschaft - Aber was ist mit wissenschaftlichen Revolutionen? - Ist nicht Theoriewahl von zufälligen Faktoren beeinflusst? 69

70 Elemente und Optionen des epistemischen Relativismus (1) Abhängigkeit: Eine Ü hat einen epistemischen Status nur relativ auf: (a) ein System epistemischer Prinzipien (=S), oder (b) ein Bündel von Präzedenzfällen (=B). (2) Pluralismus: Es gibt, gab oder könnte geben, mehr als ein S bzw. B. (3) Non-Absolutismus: Keines dieser S oder B ist absolut richtig. 70

71 (4) Ausschließung: Für manche dieser S oder B gilt, dass sie einander ausschließen, und zwar entweder: (a) weil sie auf gleiche Fragen (bzgl. des epistemischen Status einer bestimmten Ü) einander widersprechende Antworten geben; oder (b) weil sie inkommensurabel sind. 71

72 (5) Bekehrung: Für manche dieser S / B gilt, dass sich der Wechsel von einem S / B zu einem anderen durch epistemisch-logische Prinzipien (Logik, Wahrscheinlichkeitstheorie...) und Daten allein nicht erzwingen oder auch nur plausibilisieren lässt. 72

73 (6) Symmetrie: Verschiedene S oder B sind insofern symmetrisch zueinander: (a) als sie alle ausschließlich auf lokalen Ursachen der Glaubwürdigkeit beruhen; und/oder (b) als es keine neutrale Methode gibt, sie sämtlich zu reihen; und/oder (c) als sich für epistemische Subjekte die Frage der Beurteilung manch anderer als ihrer eigenen S oder B nicht sinnvollerweise stellt. 73

74 Problematische weitere Annahmen (A) Gleiche Gültigkeit: Alle S oder B sind gleichermaßen gültig. (B) Selbstbestätigung: Für jedes S i / B i gilt: alle Ü-en der Proponenten von S i / B i sind epistemisch gerechtfertigt relativ auf S i / B i. (C) Infallibilismus: Für jedes S i / B i gilt: alle Ü-en der Proponenten von S i / B i sind wahr relativ auf S i / B i. 74

75 Problematische weitere Annahmen (D) Willkürliche Wahl: Gegeben sei ein epistemisches Subjekt ES, eine ES bekannte Information I und eine Ü, die ES rational rechtfertigen will: ES ist epistemisch schuldlos, wenn ES solche epistemischen Standards ESTs wählt, die die Ü im Lichte von I rechtfertigen. Die Wahl solcher ESTs ist nicht durch andere ESTs eingeschränkt. 75

76 Gewünschte Ü Epistemische Rechtfertigung Information I Epistemische Standards EST Frei wählbar 76

77 Eine Alternative zu (D)... (E) Kontingente Wahl: Welche Ü-en ES als epist. gerechtfertigt betrachtet, hängt von zwei zusammenhängenden Mengen von kontingenten Umständen ab: - den lokal, sozial u. historisch verankerten und offenliegenden ESTs, und - den lokal wirksamen Zielen, Werten und Interessen von ES und anderen Subjekten in der Gemeinschaft von ES. 77

78 Absolutismus Absolutes S E Normative epist. Wahrheiten unabhängig davon, ob es Menschen gibt. Bewertung Anleitung Platonisch? Handlungen / Überzeugungen Für alle möglichen erkennende Wesen gleich? Oder spezifisch? Dann aber abgeleitet? 78

79 Absoluter Relativismus / Pragmatische Beeinträchtigung Absolutes S E + Wert A Wert B Wert C Jason Stanley: Es gibt keine epistem. Systeme. H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 Gleichwohl nennt er sich einen epistem. Relativisten. 79

80 Absoluter Relativismus / à la Goldman Absolutes S E Goldman: Reale S E antizipieren das absolute. Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Die Orientierung an S Ei kann im Lichte des abs. S E geboten sein. Letztendliche epistem. Rechtfertigung im Lichte des abs. Systems. H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 80

81 Absoluter Relativismus / à la Boghossian Boghossian: Wenn in Rom... Absolut. Prinzip Das absol. Prinzip könnte z.b. die Bayesianische Formel sein Boghossians Kritik: Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Wenn es ein absol. Prinzip gibt, warum nicht auch viele? Hier gibt der ER seine besten Karten aus der Hand: wie passen absol. Normen in die physikalische Welt und wie können wir sie wissen? (392-95) H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 81

82 Kompromissloser Relativismus / à la Barnes und Bloor, Stich, Rorty, Feyerabend Gemeinsamkeiten Es gibt keine absoluten Prinzipien oder Systeme. Bei der Wahl des S E sind / sollten sein / die praktischen Ziele zentral (Stich, Rorty, Feyerabend). Reales S E1 Reales S E2 Reales S E3 Aber diese sind nicht unbedingt bewusst. Auch politische Interessen. (SSK) Gemeinsamkeiten der S E möglich. Aber diese sind keine Absolutheiten; sondern zufällige Übereinstimmungen. H 1 / Ü 1 H 2 / Ü 2 H 3 / Ü 3 82

83 83

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