Erholung und Naturerleben
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- Ralf Hase
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1 Erholung und Naturerleben Dr. Nicole Bauer Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL
2 Erholung Natürliche Umwelt Bewegung Mikroklima, Luftqualität Soziale Kontakte Persönliche Entwicklung Gesundheit: Physisches, soziales and psychisches Wohlbefinden (WHO, 1948) Angepasst aus : Health Council of the Netherlands (2004). Nature and Health.
3 Was ist Erholung? Ein Prozess der Regeneration von adaptiven Fähigkeiten, die durch die Anforderungen des Alltags erschöpft sind. biologisch: Veränderung der physiologischen Parameter psychisch: Verbesserung des Wohlbefindens Verhalten: Handlungsfähigkeit wiederherstellen immer wieder erforderlich präventive Funktion
4 Erholungsräume: Aufmerksamkeits-Erholungs-Theorie (Kaplan & Kaplan, 1989) Fascination: Aufmerksamkeit ohne Anstrengung Being away: psych. Abstand von Alltag Coherence: als kohärent und geordnet wahrgenommen Extent: als weit wahrgenommen Compatibility: stimmt mit eigenen Vorstellungen überein
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7 Bebaut vs. Natur Ulrich (1984) untersuchte Patientenakten von Personen nach einer Operation ( , Frühling, Sommer, Herbst) Fenster mit Blick auf Ziegelsteinwand oder Blick auf Bäume.
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9 Bebaut vs. Natur Ulrich (1984) untersuchte Patientenakten von Personen nach einer Operation ( , Frühling, Sommer, Herbst) Fenster mit Blick auf Ziegelsteinwand oder Blick auf Bäume. Ergebnis: Patienten/innen, deren Zimmer einen Blick auf Bäume hatte, nahmen weniger Schmerzmittel und wurden früher entlassen.
10 In welcher Art von Umwelt erholt man sich am besten?
11 Bebaut vs. Natur (grün und blau!) White, Smith, Humphreys et al. (2010) präsentierten Personen 120 Fotos am Bildschirm. Personen sollten nach jedem Bild einschätzen, wie gut man sich dort erholen kann.
12 Perceived Restorativeness Scale (PRS, Berto 2005) Fascination: Dieser Ort ist faszinierend, geeignet zum Entdecken und neugierig sein. Being away: Dieser Ort ist weit entfernt von alltäglichen Anforderungen, hier kann ich mich entspannen. Extent: Dies ist ein ausgedehnter Ort, wie eine eigene Welt. Coherence: Dies ist ein Ort, wo Aktivitäten und Dinge geordnet sind. Compatibility: Dieser Ort entspricht mir, hier kann ich tun was ich will. Skala von 1 = gar nicht bis 10 = ganz und gar
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14 Aus: White, Smith, Humphreys et al. (2010)
15 Wasser (2/3) Grün (2/3) Bebaut (2/3) Wasser Grün Bebaut Wasser Grün Bebaut Wasser Grün Bebaut (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) (1/3) Aus: White, Smith, Humphreys et al. (2010)
16 Erholungseignung *** ** * ** ** *** n.s * nur bebaut bebaut-grün bebaut-wasser grün-bebaut Wasser-bebaut grün grün-wasser 3 2 nur Wasser Wasser-grün 1 Aus: White, Smith, Humphreys et al. (2010)
17 Fazit I grün besser als bebaut für Erholung und Wohlbefinden Ideal: Wasser in Gestaltung einbeziehen, je mehr um so besser für Erholung Vorhandene Wasserflächen in Wert setzen.
18 Wie sieht ein Wald aus, in dem man sich gut erholt?
19 Erholungsraum Stadtwald: Welcher Wald ist besser fürs Wohlbefinden? verwilderter Wald Befindlichkeits- Skalen Vorher-Messung zufällige Zuordnung 30 Minuten Befindlichkeits- Skalen Nachher-Messung gepflegter Wald Aus: Martens, Gutscher, Bauer (2011)
20 Zeichen wirtschaftlicher Nutzung Anteil Totholz Vegetations- dichte Verwilderter Wald Keine Hoch Hoch Gepflegter Geschichtete Gering Gering Wald Holzernte am Weg Aus: Martens, Gutscher, Bauer (2011)
21 Messung des Wohlbefindens BFS (Abele-Brehm & Brehm, 1986): 32 Adjektive 4 positive Dimensionen: Gute Laune, Besinnlichkeit, Aktiviertheit, Ruhe, 4 negative Dimensionen: Deprimiertheit, Erregtheit, Ärger, Energielosigkeit Skala: 0 = trifft gar nicht zu bis 8 = trifft voll zu Stichprobe Studierende und lokale Bevölkerung von Zürich Zufällige Zuordnung zu den beiden Bedingungen N=97; (n verwildert =52; n gepflegt =45)
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24 Gute Laune Besinnlichkeit Aktiviertheit Ruhe Deprimiertheit Erregtheit Ärger Energielosigkeit Vergleich zwischen Bedingungen 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0-0,2-0,4-0,6-0,8-1 * * ** Wald "verwildert" Wald "gepflegt" Kovarianzanalyse, Kovariate t1, Abhängige Variable t2-t1; Irrtumswahrscheinlichkeiten:* p<.05, ** p<.01, *** p<.001.
25 Die Gesundheitswirkung von Waldbesuchen Ergebnisse einer schweizweiten repräsentativen Bevölkerungsbefragung Nicole Bauer, Jacqueline Frick, Eike von Lindern, Marcel Hunziker
26 Methode 3022 komplette Interviews (von 9356 benutzten Adressen) 32% Ausschöpfung 59% telefonisch, 41% Web-Formular Dauer (Durchschnitt) 34 Minuten: (Telefon 36 Minuten, Web 31 Minuten)
27 Antworthäufigkeiten in Prozent Führt der Waldbesuch zu Erholung? viel entspannter etwas entspannter wie vorher
28 Fazit II: Waldmerkmale, die Erholung beeinflussen Gut für Erholung/ Wohlbefinden: Vielfältiger Wald mit wenig Unterholz (hell!) Wald mit vielen Lichtungen (hell!) Wald mit Bike-Trails und Seilparks (nutzbar!) Wald mit Zeichen von Pflege und Bewirtschaftung Schlecht für Erholung/ Wohlbefinden: dunkler Wald mit viel Unterholz, dichter Wald aus: Hunziker, v. Lindern, Bauer, Frick (2012) und Martens, Gutscher, Bauer (2011)
29 Vielen Dank!
30 Literatur Berto, R. (2005). Exposure to restorative environments helps restore attentional capacity. Journal of Environmental Psychology, 25(3), Hunziker, M.; von Lindern, E.; Bauer, N. & Frick, J., (2012). Das Verhältnis der Schweizer Bevölkerung zum Wald. Waldmonitoring soziokulturell: Weiterentwicklung und zweite Erhebung - WaMos 2. Birmensdorf, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. 178 S. Kaplan, R. & Kaplan, S. (1989). The experience of nature: A psychological perspective. Cambridge University Press. Martens, D.; Gutscher, H.; Bauer, N., (2011). Walking in "wild" and "tended" urban forests: the impact on psychological well-being. J. Environ. Psychol. 31: Ulrich, R. (1984). View through a window may influence recovery from surgery. Science 224, 420(2). White, M.; Smith, A.; Humphreys,K.; Pahl, S.; Snelling, D. & Depledge, M. (2010). Blue space: The importance of water for preference, affect and restorativeness ratings of natural and built scenes. Journal of Environmental Psychology. 30,
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