In Kooperation mit. Kreativwirtschaftsbericht Wien. wirtschaftsbericht Wien. Wien, Dezember

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1 In Kooperation mit wirtschaftsbericht Wien Wien, Dezember 2012 Kreativwirtschaftsbericht Wien

2 Diese Studie wurde im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien durchgeführt. VERFASSER/IN DES BERICHTS: Mag. Karin Bachinger Mag. Michael Billing Mag. Aliette Dörflinger Mag. Céline Dörflinger Mag. Karin Gavac Mag.(FH) Kerstin Hölzl INTERNES REVIEW/BEGUTACHTUNG: Mag. Peter Voithofer LAYOUT: Martina Gugerell In Kooperation mit hasenlechner artconsult Mag. Anja Hasenlechner Mag. Christiane Lienhart Die vorliegende Studie wurde nach allen Maßstäben der Sorgfalt erstellt. Die KMU Forschung Austria übernimmt jedoch keine Haftung für Schäden oder Folgeschäden, die auf diese Studie oder auf mögliche fehlerhafte Angaben zurückgehen. M i t glied bei :

3 Inhaltsverzeichnis Executive Summary Einleitung Kreativwirtschaftsunternehmen in Wien Zahlen & Fakten Ökonomische Bedeutung der Wiener Kreativwirtschaft Kreativwirtschaft insgesamt Bereiche der Kreativwirtschaft Kreativwirtschaft Wiens im österreichischen Vergleich Betriebswirtschaftliche Analyse der Kreativwirtschaft Betriebswirtschaftliche Situation der Kreativwirtschaft in Wien im Vergleich zur Gesamtwirtschaft Betriebswirtschaftliche Situation der Kreativwirtschaft in Wien im Vergleich zu Österreich Betriebswirtschaftliche Wachstumsverläufe in der Kreativwirtschaft in Wien Aktives Unternehmertum Konjunkturelle Entwicklung der Kreativwirtschaft Entwicklung Frühjahr 2011 bis Frühjahr Erwartungen Frühjahr 2012 bis Frühjahr Kreativwirtschaftsunternehmen am Standort Wien Merkmale und Ausprägung Standort der Unternehmen Regionsverständnis der Kreativwirtschaft Standorte und Arbeitsraum Standortwahl Standortfaktoren Bewertung des Standorts Wien Zentrale Standortfaktoren Schlussfolgerungen I

4 5. Anhang Definition der Kreativwirtschaft Methodische Vorgehensweise Literaturanalyse Sekundärdatenanalyse Primärerhebung Fokusgruppen und qualitative Interviews mit Experten Grafikanhang zur konjunkturellen Entwicklung Wirtschaftsklima Auftragslage Umsatzerlöse Beschäftigte Investitionen Kapazitätsauslastung Preisniveau Literatur- und Quellenverzeichnis II

5 Grafikverzeichnis Grafik 1 Grafik 2 Grafik 3 Grafik 4 Grafik 5 Grafik 6 Grafik 7 Grafik 8 Grafik 9 Grafik 10 Grafik 11 Grafik 12 Grafik 13 Grafik 14 Grafik 15 Grafik 16 Grafik 17 Größenstruktur der Wiener Kreativwirtschaft und der marktorientierten Wirtschaft in Prozent der Unternehmen, Verteilung der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen in Prozent, Entwicklung der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen, Veränderung 2010 gegenüber 2008 in Prozent Größenstruktur der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen in Prozent der Unternehmen, Aufteilung der Kreativwirtschaft nach Bundesländern in Prozent, Anteil der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich an der Gesamtwirtschaft in Prozent, Entwicklung der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich, Veränderung 2010 gegenüber 2008 in Prozent Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent des Gesamtkapitals, 2010/ Verteilung der Unternehmen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Eigenkapitalquote, in Prozent, 2010/ Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent des Gesamtkapitals, 2010/ Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ Rentabilität der Einnahmen-Ausgaben-Rechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, Verteilung der Unternehmen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzrentabilität, in Prozent, 2010/ Verteilung der Einnahmen-/Ausgabenrechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Rentabilität, in Prozent, Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ Rentabilität der Einnahmen-/Ausgabenrechner der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent der Betriebsleistung, Cash flow der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ III

6 Grafik 18 Grafik 19 Grafik 20 Grafik 21 Grafik 22 Grafik 23 Grafik 24 Grafik 25 Grafik 26 Grafik 27 Grafik 28 Grafik 29 Grafik 30 Grafik 31 Grafik 32 Cash flow der Einnahmen-Ausgaben-Rechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich, in Prozent des Gesamtkapitals, 2006/ / Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich, in Prozent der Betriebsleistung, 2006/ / Verteilung der Unternehmen der Kreativ- und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Entwicklung des Personalaufwands sowie der Betriebs-leistung, 2006/ / Unternehmerische Ziele der Wiener Kreativwirtschaft, Anteile der Nennungen in Prozent, Bezugszeiträume für die Erhebung der wirtschaftlichen Entwicklung/Erwartung 2010/ Wirtschaftliche Entwicklung der Kreativunternehmen in den letzten 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Saldo, sowie Veränderung 2010/2012 in -Punkten Wirtschaftliche Entwicklung der befragten Wiener Kreativunternehmen in den letzten 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor nach ausgewählten Bereichen, Saldo, Entwicklung des Preisniveaus für Produkte bzw. den verrechneten Stundensatz in den vergangenen 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Anteil der befragten Kreativunternehmen in Prozent, Erwartungen der Kreativunternehmen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 12 Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Saldo, sowie Veränderung 2010/2012 in -Punkten Erwartungen der befragten Wiener Kreativunternehmen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 12 Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum nach ausgewählten Bereichen, Saldo, 2012 Reihung nach dem Saldo des Umsatzes Erwartungen der befragten Wiener Kreativunternehmen für die Entwicklung des Preisniveaus in den kommenden 12 Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum nach ausgewählten Bereichen, Verständnis von Region in der Kreativwirtschaft, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Verteilung der Wiener Kreativunternehmen nach Bezirken in Prozent, Anteil der Wiener Kreativwirtschaft an der Gesamtzahl der Wiener Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft in Prozent nach Bezirken, IV

7 Grafik 33 Grafik 34 Grafik 35 Grafik 36 Grafik 37 Grafik 38 Grafik 39 Grafik 40 Grafik 41 Grafik 42 Grafik 43 Grafik 44 Grafik 45 Grafik 46 Grafik 47 Grafik 48 Grafik 49 Grafik 50 Grafik 51 Alternative Standorte bei der Standortwahl, Anteil der befragten Wiener KreativunternehmerInnen, in Prozent, Alternative Standorte nach Bezirksgruppen, Anteil der befragten Wiener Kreativunternehmen, in Prozent, Arbeitsplatz, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Räumliche Mobilität, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Vernetzung der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern, Gründe der Standortwahl, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Standortregion des Unternehmens im Vergleich zur Ausbildungsregion und Heimatregion, Anteile der befragten KreativunternehmerInnen, in Prozent, Zeitspanne der Standortentscheidung differenziert Gründe bei der Standortwahl, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Bewertung des Standortes Wien, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Bewertung des Standortes Wien nach Branchen, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Bewertung des Standortes Wien nach Bezirksgruppen, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Geplanter Standortwechsel in den kommenden drei Jahren, Anteil der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Assoziationen zur postiven Entwicklung Wiens als Unternehmensstandort für der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, Wichtigkeit der Standortfaktoren für den Unternehmenserfolg, Anteil der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen in Prozent, Zufriedenheit der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen mit den von ihnen als wichtig eingestuften Standortfaktoren, Anteile in Prozent, Standortfaktoren für die Kreativwirtschaft, nach Wichtigkeit und Zufriedenheit, Anteil der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen in Prozent, Verschränkung beruflicher und privater Kontakte, Anteil der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Befragte Kreativunternehmen nach Umsatzgrößenklassen, in Prozent, Befragte Kreativunternehmen nach Unternehmensphasen, in Prozent, V

8 Grafik 52 Grafik 53 Grafik 54 Grafik 55 Grafik 56 Grafik 57 Grafik 58 Grafik 59 Grafik 60 Grafik 61 Grafik 62 Grafik 63 Grafik 64 Grafik 65 Grafik 66 Grafik 67 Alter der befragten UnternehmerInnen in Jahren, Anteile in Prozent, Höchste abgeschlossene Ausbildung der befragten UnternehmerInnen, in Prozent, Wirtschaftsklima in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartetes Wirtschaftsklima in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Auftragslage in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Auftragslage in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Entwicklung des Gesamtumsatzes in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Entwicklung des Gesamtumsatzes in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Entwicklung der Anzahl der MitarbeiterInnen in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleich Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Entwicklung der Anzahl der MitarbeiterInnen in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Entwicklung des Investitionsvolumens in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleich Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Entwicklung des Investitionsvolumens in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Entwicklung der Kapazitätsauslastung in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleich Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Entwicklung der Kapazitätsauslastung in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, Entwicklung des Preisniveaus in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem gleich Zeitraum davor, Anteil der Unternehmen in Prozent, Erwartete Entwicklung des Preisniveaus in den kommenden zwölf Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Anteil der Unternehmen in Prozent, VI

9 Tabelle 1 Tabellenverzeichnis Struktur und Entwicklung der Wiener Kreativwirtschaft, Tabelle 2 Struktur der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen, Tabelle 3 Tabelle 4 Tabelle 5 Tabelle 6 Tabelle 7 Tabelle 8 Vermögensstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent des Gesamtvermögens, 2010/ Kapitalstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent des Gesamtvermögens, 2010/ Kostenstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ Struktur der Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, Bedeutung der Kreativwirtschaftsbereiche nach Bezirken Anteil der Bereiche an der Kreativwirtschaft des jeweiligen Bezirkes insgesamt, Gesamtübersicht über die Vernetzung der Wiener Kreativwirtschaft Tabelle 9 Abgrenzung von Kreativwirtschaft nach Önace Tabelle 10 Anzahl der auswertbaren Bilanzen und Einnahmen-Ausgaben Rechnungen der Kreativwirtschaft und Gesamtwirtschaft in Wien, 2010/11 bzw Tabelle 11 TeilnehmerInnen der Fokusgruppen und qualitativen Interviews VII

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11 Executive Summary Ökonomische Bedeutung der Wiener Kreativwirtschaft Im Jahr 2010 waren 17,5 aller Unternehmen der Wiener Wirtschaft bzw. rd Unternehmen der Kreativwirtschaft zuzurechnen. Diese beschäftigten etwa Personen (darunter rd unselbstständig Beschäftigte), was einem Anteil von 7,0 (Beschäftigte insgesamt) bzw. 5,7 (unselbstständig Beschäftigte) an den Beschäftigten der Gesamtwirtschaft entsprach. Die Wiener Kreativwirtschaft ist kleinbetrieblich strukturiert. Im Jahr 2010 handelte es sich bei mehr als zwei Drittel um Unternehmen mit einem Beschäftigten (Ein- Personen-Unternehmen). In knapp einem weiteren Viertel waren 2 bis 4 Erwerbstätige tätig. Demgegenüber lag der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen in der marktorientierten Wirtschaft bei 43 und 35 der Unternehmen beschäftigten zwischen 2 und 4 MitarbeiterInnen. Die Umsätze (netto) der Kreativwirtschaftsunternehmen der Bundeshauptstadt beliefen sich im Jahr 2010 auf 10,8 Mrd. Dies waren 4,4 der Erlöse aller Wiener Unternehmen. Kreativunternehmen mit Sitz in Wien erzielten zudem eine Bruttowertschöpfung in der Höhe von 3,8 Mrd, was einem Anteil von 5,3 an der Wertschöpfung aller Unternehmen in Wien entsprach. Die größten Bereiche der Kreativwirtschaft (gemessen an Anzahl der Unternehmen, Beschäftigten und Umsatz) waren 2010 Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Software und Games sowie Werbung. Zu den eher kleinen Sektoren zählten Design sowie Video und Film. Zwischen 2008 bis 2010 hat sich die Wiener Kreativwirtschaft besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Die Anzahl der Unternehmen war um knapp 8 gestiegen (Gesamtwirtschaft: rd. 3 ), die Beschäftigten um rd. 2 (Gesamtwirtschaft: rd. - 2 ). Die unselbstständig Beschäftigten, die Umsätze und die Bruttowertschöpfung sanken in der Kreativwirtschaft etwas weniger stark als in der Gesamtwirtschaft. Im Österreich-Vergleich zeigt sich die bedeutende Rolle Wiens in der österreichischen Kreativwirtschaft: 42 der Kreativunternehmen hatten im Jahr 2010 ihren Hauptsitz in Wien. Diese boten 46 aller Beschäftigten (bzw. 49 aller unselbstständig Erwerbstätigen) innerhalb der Kreativwirtschaft einen Arbeitsplatz. Zudem erzielten die Kreativunternehmen mit Sitz in Wien 59 des Umsatzes dieses Wirtschaftsbereichs. Die Unternehmen der Bundeshauptstadt sind damit im Durchschnitt größer und erzielen mehr Umsatz als die Unternehmen in den anderen Bundesländern. 1

12 Betriebswirtschaftliche Analyse der Wiener Kreativwirtschaft Im Durchschnitt sind die Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen solide finanziert. Sie haben knapp ein Drittel ihres Vermögens mit Eigenkapital finanziert. Allerdings weisen 20 der Unternehmen ein negatives Eigenkapital auf und sind somit überschuldet. Im Vergleich zur Wiener Gesamtwirtschaft zeigen sich bei der Finanzierungssituation keine großen Unterschiede. Anders ist dies bei der Kostenstruktur: Hier ist die Bedeutung der Materialaufwendungen in der Kreativwirtschaft deutlich geringer ist als in der Gesamtwirtschaft. Überdurchschnittlich hoch ist hingegen in der Kreativwirtschaft der Anteil an Fremdleistungen ein Hinweis auf die große Bedeutung von Kooperationen in diesem Bereich. Der Anteil der Personalkosten fällt in den Wiener kreativen Unternehmen deutlich höher aus als in der Gesamtwirtschaft der Bundeshauptstadt, wodurch sich die große Bedeutung des Humankapitals in der Kreativwirtschaft widerspiegelt. Die Unterschiede in der Kostenstruktur führen dazu, dass die Unternehmen der Kreativwirtschaft im Durchschnitt ein höheres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aufweisen konnten. So lag die Umsatzrentabilität 2010/11 in der Kreativwirtschaft in Wien bei 5,2, während sie in der Gesamtwirtschaft bei 3,7 lag. Insgesamt konnten 74 der Wiener Kreativunternehmen 2010/11 die Gewinnzone erreichen (Gesamtwirtschaft: 69 ). Auf Grund der großen Bedeutung von Kleinstbetrieben in der Kreativwirtschaft wurden auch jene Unternehmen analysiert, die auf Grund des Umsatzes nicht zur doppelten Buchhaltung verpflichtet sind, sondern Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen führen. Auch hier zeigten sich ein im Vergleich zur Gesamtwirtschaft geringer Anteil an Materialausgaben und ein hoher Anteil an Ausgaben für Fremdleistungen. Die Personalausgaben waren jedoch bei den Einnahmen-/Ausgabenrechnern in der Gesamtwirtschaft etwas höher als in der Kreativwirtschaft. Das Ergebnis nach Finanzerfolg war bei den Kreativwirtschaftsunternehmen mit rd. 11 der betrieblichen Einnahmen etwas geringer als in der Gesamtwirtschaft (12 ). Konjunkturelle Entwicklung Die Ergebnisse der im Frühjahr 2012 durchgeführten Erhebung zeigen, dass die Wiener Kreativunternehmen sowohl ihre aktuelle wirtschaftliche Situation, als auch die zukünftigen Entwicklungen, per Saldo positiv beurteilen. Bei der Frage nach dem Preisniveau für die kommenden 12 Monate gehen mehr Kreative von einer Steigerung als einem Rückgang aus, wobei die Mehrheit der Kreativunternehmen mit einem stabilen Verlauf rechnet. Einzig bei den Einschätzungen zum Wirtschaftsklima überwiegt der zunehmende - Pessimismus. 2

13 Innerhalb der drei größten Kreativwirtschaftsbereiche (Werbung, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit und Software & Games) sind die Erwartungen für die Zukunft überwiegend optimistisch. Vor allem in der Werbung wird mit einer sehr positiven Umsatzentwicklung gerechnet. Standort und Arbeitsraum der Wiener Kreativwirtschaft Das Regionsverständnis der Wiener Kreativwirtschaft ist ein eher enger gefasstes: Gefragt danach, was die Region ihres Unternehmensstandortes am besten umschreibt, geben die meisten (28 ) Wiener Kreativunternehmen das unmittelbare Umfeld ( das Grätzel, die Nachbarschaft ) an. 24 grenzen die Standortregion als die Gemeinde bzw. die Stadt ein. Für 11 ist die weiter gefasste Definition Europa jene, die für die subjektive Grenzziehung herangezogen wird. Die Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen sind besonders häufig in den inneren Bezirken (1., 2., 3., 4., 6., 7. Bezirk) angesiedelt. Diese sechs Wiener Gemeindebezirke vereinten fast 40 aller Wiener Kreativwirtschaftsbetriebe auf sich. Auch die Anteile der Kreativwirtschaft an der marktorientierten Wirtschaft liegen in den inneren Bezirken (insbesondere die Bezirke 4 bis 8) am höchsten. Einen geringeren Anteil weist der erste Bezirk auf, da in diesem eine besonders hohe Anzahl an Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche angesiedelt ist, fällt der Anteil geringer aus. Als Arbeitsräume nutzen die Wiener KreativunternehmerInnen zumeist (61 ) eigene Büroräumlichkeiten. 27 arbeiten von zuhause aus und 8 in Gemeinschaftsbüros (co working space). 4 der Kreativen haben flexible Arbeitsorte. Die Wahl des Arbeitsortes wird insbesondere von der Unternehmensgröße beeinflusst. Je höher der erzielte Umsatz umso häufiger sind die befragten Wiener Kreativunternehmen in eigenen Büroräumen untergebracht. Arbeitgeberbetriebe verfügen zu über 80 über eigene Büroräumlichkeiten, während Ein-Personen- Unternehmen zu einem Anteil von 37 von zuhause aus arbeiten. Ein Großteil der befragten Kreativen kann ortsunabhängig arbeiten: Rund die Hälfte der befragten UnternehmerInnen gab an, der Arbeit unabhängig vom derzeitigen Unternehmensstandort nachgehen zu können, jedoch die meiste Zeit dennoch von diesem Standort aus tätig zu sein. Weitere 16 der Wiener Kreativen arbeiten überhaupt meist an anderen Orten als dem Unternehmensstandort. An den Standort gebunden sind hingegen 37 der Wiener Unternehmen. Stärker an den Unternehmensstandort gebunden sind insbesondere Wiener Unternehmen der Branchen Architektur, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Design und Verlage. Besonders hohe räumliche Mobilität weisen währenddessen die Branchen Software und Games, Video und Film sowie Werbung auf. 3

14 Auch die Unternehmensgröße nimmt Einfluss auf die räumliche Mobilität. Arbeitgeberbetriebe sind mit einem Anteil von 45 stärker an den Unternehmensstandort gebunden als dies bei Ein-Personen-Unternehmen der Fall ist (32 ). Eine Vernetzungsanalyse der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen zeigt, dass die wichtigsten (gemessen am Umsatz) Kunden und Geschäftspartner der Kreativen ebenfalls in Wien angesiedelt sind. Mehr als sieben von zehn Wiener Kreativunternehmen finden ihren wichtigsten Kunden oder Geschäftspartner innerhalb von Wien, 13 innerhalb des gleichen Bezirks. Bei 12 sind die wichtigsten Kunden oder Geschäftspartner in einem anderen Bundesland angesiedelt und bei 14 sind diese im Ausland ansässig. Standortfaktoren der Wiener Kreativwirtschaft Die Wiener Kreativwirtschaft vergibt gute Noten für den Standort Wien. 35 bewerten den Standort mit sehr gut, und weitere 36 mit gut. Knapp ein Viertel der Wiener Kreativen vergibt die Note befriedigend und 5 befinden den Standort als genügend. Kaum ein Unternehmen sieht den Standort Wien als nicht genügend an. Am besten wir der Standort Wien von den Kreativwirtschaftsbranchen Verlag, Video und Film sowie Werbung bewertet. Die Standortwahl der Wiener KreativunternehmerInnen wurde größten Teils sowohl von unternehmerischen (Immobilien, Infrastruktur und Absatzmarkt) als auch von privaten Gründen (Wohnort, Lebensqualität, familiäre Gründe) bestimmt. Je größer ein Unternehmen (sowohl gemessen am Umsatz als auch an den Beschäftigten) umso häufiger waren überwiegend unternehmerische Gründe bei der Wahl des Standortes bedeutsam. Die wichtigsten Standortfaktoren der Wiener Kreativunternehmen sind die Verkehrsanbindung, die allgemeine Lebensqualität, das öffentliche Verkehrsnetz sowie Immobilien. Rund vier Fünftel der befragten Wiener Kreativen schreiben diesen Faktoren Relevanz für ihren Unternehmenserfolg zu. Mehr als 60 der Befragten stufen die räumliche Nähe zu Kooperationspartnern und Netzwerken, ein tolerantes und offenes Umfeld, sowie das Image der Region, als wichtig für den unternehmerischen Erfolg ein. Für die in Wien angesiedelten Unternehmen ist im Gegensatz zu den Kreativunternehmen in den anderen Bundesländern insbesondere die Verkehrsanbindung und das öffentliche Verkehrsnetz häufiger von Bedeutung. Die Wiener KreativunternehmerInnen sind mit den von ihnen als wichtig eingestuften Standortfaktoren größten Teils zufrieden. Am zufriedensten sind die Wiener Kreativen mit der räumlichen Nähe zu Kooperationspartnern und Netzwerken. 95 der Wiener Kreativunternehmen, die diesen Faktor als wichtig für den Unternehmenserfolg ansehen, zeigen sich auch damit zufrieden. Vergleichbar hoch fallen die Zufriedenheitswerte mit der allgemeinen Lebensqualität (94 ) und den kreativen Gleichgesinnten (93 ), dem Image der Region (91 ), dem öffentlichen Verkehrsnetz (91 ), Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen (91 ). 4

15 Am vergleichsweise seltensten zufrieden wenngleich der Anteil der Zufriedenen noch immer bei knapp 70 liegt sind die Wiener Kreativen mit dem Preis- und Vorhandensein von Immobilien. Durch die Bewertung der Standortfaktoren nach Wichtigkeit und Zufriedenheit können Stärkefelder, sowie auch potentielle Handlungsfelder des Standortes Wien für die Kreativwirtschaft identifiziert werden. Stärkefelder können in jenen Standortfaktoren gesehen werden, die von vielen befragten Unternehmen als wichtig für den Unternehmenserfolg gesehen werden und mit denen gleichzeitig viele Kreative auch zufrieden sind. Handlungsfelder werden hingegen bei Faktoren ausgemacht, die von einer Mehrheit der Befragten als erfolgsbestimmend eingestuft werden, mit denen die Kreativen jedoch vergleichsweise seltener zufrieden sind. Als Stärkefelder des Standortes Wien konnten die Bereiche Verkehr, allgemeine Lebensqualität, die Nähe zu Kunden und Kooperationspartner sowie das so genannte kreative Milieu (das Zusammenspiel der Faktoren tolerantes, offenes Umfeld, kreative Gleichgesinnte sowie das Kulturangebot ) identifiziert werden. Ein potentielles Handlungsfeld stellt der Bereich Immobilien dar. Da Mietpreise für die Wiener Kreativen einen großen Ausgabeposten darstellen, wird deren Anstieg mit Sorge betrachetet. Aus den qualitativen Interviews konnten des Weiteren Bildungseinrichtungen und Arbeitsmarkt als Handlungsfelder identifiziert werden. Kritisisch wird der Mangel an qualifiziertem Personal sowie das österreichische Ausbildungssystem gesehen. 5

16 1. Einleitung Die Kreativwirtschaft hat sich seit Anfang 2000 als innovativer, beständiger und solider Wirtschaftsbereich in Österreich und in den letzten Jahren auch auf Ebene der Europäischen Union etabliert. Im Rahmen des ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturwandels in Richtung Wissensgesellschaft hat die Kreativwirtschaft mit ihren Produkten & Leistungen sowie ihren Beitrag zum Innovationssystem eine zentrale Rolle eingenommen. Ihr wird innerhalb der EU ein stark transformatives Potenzial zugesprochen. Akteure aus der Kreativwirtschaft nehmen durch die Verschmelzung von Kultur und Ökonomie eine Pionier -Rolle für neue gesellschaftspolitische Organisationsformen an. Sie erproben neue Formen von der raumzeitlichen Organisation von Arbeit und Leben eingebettet im städtischen Kontext. Für die zukünftige städtische Entwicklung sind diese Akteure und ihre lokalen Wissens- und Organisationstrukturen mit ihrer räumlichen Eingebundenheit zentral (vgl. Frey 2009). Das urbane Phänomen der Kreativität so haben z. B. etwa 40 der österreichischen Kreativunternehmen ihren Sitz in Wien wurde in den letzten Jahren immer wieder aufgezeigt: die Stadt und ihre Attribute als Zentrum, als Raum mit idealen Voraussetzungen für die Schaffung eines kreativen Milieus, ein Anziehungspunkt für die Ansiedlung und Gründung von Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft. Für viele Regionen und Städten in ganz Europa wie auch in Österreich sind die Kultur- und Kreativwirtschaft ein wichtiger Faktor zur Steigerung ihrer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität. Die Definition der Kreativwirtschaft, bzw. die Zuordnung welche Unternehmen bzw. welche Bereiche als (Teil der) Kreativwirtschaft gelten, baut auf die des 4. Österreichischen Kreativwirtschaftsberichts auf. Demnach umfasst die Kreativwirtschaft all jene erwerbsorientierten Unternehmen, die sich mit der Schaffung, Produktion und (medialen) Distribution von kreativen und kulturellen Gütern und Dienstleistungen beschäftigen 1. Diese definitorische Kontinuität ermöglicht es, Entwicklungen in Zeitreihen wie auch Vergleiche in Bezug auf regionale Auswertungen für Wien darzustellen. Der vorliegende 2. Wiener Kreativwirtschaftsbericht zielt darauf ab die ökonomische Bedeutung der Kreativwirtschaft als zentralen Wirtschaftsbereich für Wien sichtbar zu machen und die Unternehmen der Kreativwirtschaft betriebswirtschaftlich zu durchleuchten (Kapitel 2). Es gilt für Wien im internationalen Standortwettbewerb jene Standortfaktoren zu identifizieren, die für Kreativwirtschaftsunternehmen von Bedeutung sind. 1 Im Anhang diese Definition detailliert nachzulesen 6

17 Das regional verankerte unternehmerische Handeln und relevante Standortfaktoren für Kreativwirtschaftsunternehmen - insbesondere als Gegenüberstellung von Wien und zum restlichen Österreich - werden dahingehend schwerpunktmäßig im Bericht untersucht (Kapitel 3). Der Bericht veranschaulicht abschließend Schlussfolgerungen, die sich aus den Standortbedürfnissen und den Gründen der Standortwahl der Kreativwirtschaftsunternehmen für Wien ableiten lassen (Kapitel 4). 7

18 2. Kreativwirtschaftsunternehmen in Wien Zahlen & Fakten 2.1. Ökonomische Bedeutung der Wiener Kreativwirtschaft Im nachfolgenden Kapitel wird die ökonomische Bedeutung der Wiener Kreativwirtschaft für die Wiener Gesamtwirtschaft und für die österreichische Kreativwirtschaft (Stand: 2010) sowie deren Entwicklung seit 2008 aufgezeigt. Weitere Bestandteile dieses Kapitels sind eine betriebswirtschaftliche Analyse (Stand: 2010/11) und eine Darstellung der konjunkturellen Entwicklung im vergangenen Jahr (2011/12) sowie die Erwartungen für das kommende Jahr (2012/2013) Kreativwirtschaft insgesamt Im Jahr 2010 hatten rd Kreativunternehmen ihren Sitz in Wien. Dies entspricht einem Anteil von 17,5 an den Unternehmen der Wiener Wirtschaft. 92 führten ihr Unternehmen hauptberuflich, 8 nebenberuflich 2. Die Unternehmen mit Sitz in Wien beschäftigten etwa Personen (darunter rd unselbstständig Beschäftigte). Die Arbeitsstätte dieser Personen war dabei nicht notwendigerweise in Wien, da große Unternehmen mit Sitz in Wien insbesondere in den Bereichen Radio & TV, Verlage sowie Video & Film auch Arbeitsstätten in anderen Bundesländern haben. Etwa hatten ihren Arbeitsplatz im Jahr 2010 tatsächlich in Wien. Die Hälfte der Wiener Kreativunternehmen beschäftigte freie MitarbeiterInnen 1. Da die Kreativunternehmen mit Sitz in Wien im Durchschnitt kleiner sind als jene der Gesamtwirtschaft, war der Anteil der Beschäftigten dieser Unternehmen an der Gesamtwirtschaft im Jahr 2010 mit 7,0 (Beschäftigte insgesamt) bzw. 5,7 (unselbstständig Beschäftigte) geringer als der Anteil der Unternehmen. Die Kreativwirtschaftsunternehmen der Bundeshauptstadt erzielten 2010 Umsätze (netto) in der Höhe von 10,8 Mrd. Dies waren 4,4 der Erlöse der gesamten Wiener Unternehmen. 45 der Betriebe der Kreativwirtschaft gaben an, dass sie Exporte tätigen 1. Die Bruttowertschöpfung der Kreativunternehmen mit Sitz in Wien belief sich 2010 auf 3,8 Mrd. Dies entspricht einem Anteil von 5,3 an der Wertschöpfung aller Unternehmen in Wien. 2 Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

19 Im Zeitraum 2008 bis 2010 hat sich die Wiener Kreativwirtschaft besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Die Anzahl der Unternehmen ist um knapp 8 gestiegen (Gesamtwirtschaft: rd. 3 ), die Beschäftigten um rd. 2 (Gesamtwirtschaft: rd. -2 ). Die unselbstständig Beschäftigten, die Umsätze und die Bruttowertschöpfung sind in der Kreativwirtschaft etwas weniger stark gesunken als in der Gesamtwirtschaft. Eine erste Abschätzung für das Jahr 2011 zeigt einen Rückgang der Anzahl der Wiener Kreativunternehmen auf weniger als Unternehmen. Die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten in den Wiener Kreativunternehmen ist auf mehr als gestiegen. Auch in der Gesamtwirtschaft in Wien zeigt sich zwischen 2010 und 2011 eine rückläufige Entwicklung der Unternehmen bei gleichzeitigem Anstieg der Beschäftigung. Tabelle 1 Struktur und Entwicklung der Wiener Kreativwirtschaft 1, Anteil an der Gesamtwirtschaft 2 in Veränderung in zu 2008 Kreativwirtschaft 3 Gesamtwirtschaft 2 Unternehmen ,5 7,7 3,2 Beschäftigte gesamt ,0 2,0-2,2 unselbstständig Beschäftigte ,7-0,3-3,3 Umsatzerlöse in Mio ,4-1,5-6,7 Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten in Mio ,3-3,1-3,3 1 Die Daten beziehen sich auf Unternehmen mit (Haupt-)Sitz in Wien. D. h. dass die Beschäftigten, der Umsatz und die Bruttowertschöpfung von Arbeitsstätten, die einem Unternehmen angehören, welches den Sitz in Wien hat, auch dann Wien zugerechnet werden, wenn sich einige Arbeitsstätten davon in einem anderen Bundesland befinden. Demgegenüber werden Beschäftigte, Umsatz und Bruttowertschöpfung von Arbeitsstätten in Wien, die einem Unternehmen angehören, welches den Sitz in einem anderen Bundesland hat, letzterem und nicht Wien zugerechnet. 2 exkl. Land- und Forstwirtschaft (genauer Abschnitte B bis S der ÖNACE 2008) 3 Die für den Vergleich herangezogenen Daten von 2008 entsprechen nicht exakt jenen vom Kreativwirtschaftsbericht Wien aus dem Jahr 2010, da die Datenbasis für 2008 erweitert und aktualisiert wurde. Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria Die große Bedeutung der Kreativwirtschaft für Wien wird durch den Vergleich mit anderen Wirtschaftsbereichen unterstrichen: In der Kreativwirtschaft waren im Jahr 2010 mehr Unternehmen tätig als z. B. im Tourismus (rd. 7 ) oder im Bau (rd. 6 ). Zudem hatten rd selbstständig und unselbstständig Beschäftigte ihren Arbeitsplatz in der Bundeshauptstadt in der Kreativwirtschaft verglichen mit rd im Tourismus und in der Bauwirtschaft. 9

20 Die Wiener Kreativwirtschaft ist kleinbetrieblich strukturiert. Im Jahr 2010 handelte es sich bei mehr als zwei Drittel um Unternehmen mit einem Beschäftigten (EPU). In knapp einem weiteren Viertel waren 2 bis 4 Erwerbstätige tätig. Demgegenüber lag der Anteil der EPU in der marktorientierten Wirtschaft bei der Unternehmen beschäftigten zwischen 2 und 4 MitarbeiterInnen. Grafik 1 Größenstruktur der Wiener Kreativwirtschaft und der marktorientierten Wirtschaft 1 in Prozent der Unternehmen, 2010 Kreativwirtschaft Marktorientierte Wirtschaft Beschäftigter (EPU) 2 bis 4 Beschäftigte 5 bis 9 Beschäftigte 10 und mehr Beschäftigte Anmerkung: Die Kreativwirtschaft enthält auch Branchen, die in der marktorientierten Wirtschaft nicht enthalten sind, d. s. Kulturunterricht sowie kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten. 1 exkl. Land- und Forstwirtschaft und persönliche Dienstleistungen (genauer Abschnitte B bis N sowie Abteilung 95 der ÖNACE 2008) Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria 10

21 Bereiche der Kreativwirtschaft Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den Bereichen der Wiener Kreativwirtschaft in absoluten Zahlen. Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Software und Games sowie Werbung waren im Jahr 2010 die drei größten Bereiche. Zu den eher kleinen Sektoren zählten Design sowie Video und Film. Tabelle 2 Struktur der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen, 2010 Unternehmen Beschäftigte gesamt unselbstständig Beschäftigte Umsatzerlöse in Mio Bruttwertschöfung zu Faktorkosten in Mio Architektur Design Musik, Buch & künstlerische Tätigkeit Radio & TV Software & Games Verlage Video & Film Werbung Kreativwirtschaft insgesamt Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria Der Bereich Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit stellte im Jahr 2010 innerhalb der Wiener Kreativwirtschaft die größte Anzahl an Unternehmen (33 ). Dahinter folgten die Sektoren Software und Games (22 ) und Werbung (19 ). Die meisten Beschäftigten waren 2010 in den Bereichen Software und Games (27 ) und Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit (26 ) tätig. 16 der Erwerbstätigen der Wiener Kreativwirtschaft arbeiteten in Werbeunternehmen. Software und Games (26 der Umsätze) sowie Werbung (25 ) waren 2010 die umsatzstärksten Kreativbranchen in Wien. Neben dem Sektor Musik, Buch und künstlerische Tätigkeiten (15 ) trugen auch die Verlage (14 ) sowie der Bereich Radio und TV (11 ) einen beträchtlichen Teil zum Umsatz der Wiener Kreativwirtschaft bei. 11

22 In Hinblick auf die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten führte 2010 der Bereich Software und Games (31 ) das Ranking an, gefolgt vom Sektor Musik, Buch und künstlerische Tätigkeiten (21 ). Die Werbeunternehmen mit Sitz in Wien erzielten 15 der Bruttowertschöpfung der Kreativwirtschaft, die Verlage und der Bereich Radio und TV jeweils 11. Grafik 2 Verteilung der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen in Prozent, 2010 Architektur Design Musik, Buch & künstlerische Tätigkeit Radio & TV Software & Games Verlage Video & Film Werbung , , Unternehmen Beschäftigte gesamt Umsatzerlöse Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria Zwischen 2008 und 2010 ist die Anzahl der Unternehmen in allen Sektoren der Wiener Kreativwirtschaft mit Ausnahme von Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit und in der Gesamtwirtschaft gestiegen. Am höchsten fiel der Anstieg in den Bereichen Video und Film (rd. +19 ), Design (rd. +15 ), Werbung (rd. +14 ) sowie Software und Games (rd. +13 ) aus. 12

23 Betrachtet man zusätzlich zur Anzahl der Unternehmen auch die Beschäftigung und den Output, so kam es in den eher kleinen Bereichen Video und Film sowie Design zu den höchsten Wachstumsraten. Die Verlage verzeichneten hingegen bei allen diesen Indikatoren ein Minus. Der Umsatzrückgang in der Wiener Kreativwirtschaft ist vor allem auf die Bereiche Werbung (rd. -6 ), Architektur (rd. -3 ) und Verlage (rd. -3 ) zurückzuführen. Die Bruttowertschöpfung hat mit Abstand am stärksten im Sektor Architektur (rd ) der mit der schwachen Baukonjunktur konfrontiert ist - abgenommen. In den Branchen Software und Games (rd. -7 ) sowie Werbung (rd. -6 ) kam es ebenfalls zu einem überdurchschnittlichen Rückgang. Grafik 3 Entwicklung der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen, Veränderung 2010 gegenüber 2008 in Prozent 8,3 Architektur 1,9-2,8-25,9 15,5 Design 12,4 7,0 10,5-1,1 Musik, Buch & künstlerische Tätigkeit 5,9 0,5 5,1 4,8 Radio & TV -8,8-1,0 11,1 12,5 Software & Games 0,8 0,6-7,3 10,1 Verlage -2,5-2,7-0,4 19,3 Video & Film 7,9 12,3 10,1 14,3 Werbung 3,6-6,3-5,7 7,7 Kreativwirtschaft insgesamt 2,0-1,5-3,1 3,2 Gesamtwirtschaft -2,2-6,7-3, Unternehmen Beschäftigte gesamt Umsatzerlöse Bruttowertschöpfung Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria 13

24 Die meisten Bereiche der Wiener Kreativwirtschaft sind kleinbetrieblich strukturiert. In den Sektoren Design und Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit betrug der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen im Jahr 2010 jeweils (fast) 80. In den Branchen Software und Games, Architektur, Werbung sowie Video und Film machten die EPU 60 und mehr aus. In den im Hinblick auf die Anzahl der Unternehmen eher kleinen Bereichen Radio und TV sowie Verlage sieht die Größenverteilung anders aus als im Durchschnitt der Wiener Kreativwirtschaft. Im Sektor Radio und TV hatte im Jahr 2010 mehr als der Hälfte der Unternehmen mindestens 10 Beschäftigte. In 30 der Verlage waren 5 und mehr ArbeitnehmerInnen tätig. Grafik 4 Größenstruktur der Wiener Kreativwirtschaft nach Bereichen in Prozent der Unternehmen, 2010 Architektur Design ,1 Musik, Buch & künstlerische Tätigkeit Radio & TV Software & Games Verlage Video & Film Werbung Kreativwirtschaft insgesamt EPU 2 bis 4 Beschäftigte 5 bis 9 Beschäftigte 10 und mehr Beschäftigte Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria 14

25 Kreativwirtschaft Wiens im österreichischen Vergleich Nachfolgende Grafik zeigt die große Bedeutung von Wien für die österreichische Kreativwirtschaft. 42 der Kreativunternehmen hatten im Jahr 2010 ihren Hauptsitz in Wien. Diese boten 46 aller Beschäftigten (bzw. 49 aller unselbstständig Erwerbstätigen) innerhalb der Kreativwirtschaft einen Arbeitsplatz. Zudem erzielten die Kreativunternehmen mit Sitz in Wien 59 des Umsatzes und 54 der Bruttowertschöpfung dieses Wirtschaftsbereichs. Die Unternehmen der Bundeshauptstadt sind damit im Durchschnitt größer und erzielen mehr Umsatz als die Unternehmen in den anderen Bundesländern. Eine Studie von Power/Nielsen aus dem Jahr 2010 kommt zu dem Ergebnis, dass die Kreativ- und Kulturwirtschaft auch europaweit insbesondere in großen, urbanen und Hauptstadt-Regionen eine besonders bedeutende Rolle spielt. (Power D./ Nielsen T. 2010) Grafik 5 Steiermark 10 OÖ 10 Tirol 8 NÖ 14 Salzburg 6 Aufteilung der Kreativwirtschaft nach Bundesländern in Prozent, 2010 Unternehmen Vorarlberg Kärnten 4 4 Wien 42 Burgenland 2 Wien 46 Beschäftigte Burgenland 2 Vorarlberg 3 Umsatzerlöse Wien 59 Burgenland 1 Kärnten 3 OÖ 12 NÖ 12 Steiermark 10 Tirol 6 Salzbur g 6 Kärnten 3 OÖ 9 NÖ 9 Steiermark 7 Tirol 5 Salzburg 4 Vorarlberg 3 Anmerkung: Die Zuordnung zu den Bundesländern erfolgt auf Basis des Unternehmenssitzes. D. h., dass alle Beschäftigten und die Umsatzerlöse jenem Bundesland zugeordnet werden, in dem das Unternehmen seinen (Haupt-)Sitz hat, unabhängig von Standorten (z.b. Niederlassungen, Geschäfte etc.) in anderen Bundesländern. Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria 15

26 Die Wiener Kreativwirtschaft ist nicht nur für die österreichische Kreativwirtschaft eine wichtige Säule, sondern auch für die Wiener Gesamtwirtschaft. Zudem ist sowohl der Anteil der Unternehmen als auch jener der Beschäftigung und des Outputs (Umsatz, Bruttowertschöpfung) an der Gesamtwirtschaft in Wien höher als jener der österreichischen Kreativwirtschaft an der heimischen Wirtschaft. Grafik 6 Anteil der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich an der Gesamtwirtschaft 1 in Prozent, 2010 Unternehmen 10,4 17,5 Beschäftigte gesamt 4,1 7,0 unselbstständig Beschäftigte 3,2 5,7 Umsatzerlöse 2,7 4,4 Bruttowertschöpfung 5,3 3,5 0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 Wien Österreich 1 exkl. Land- und Forstwirtschaft (genauer Abschnitte B bis S der ÖNACE 2008) Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria Im Zeitraum 2008 bis 2010 ist die Anzahl der Kreativunternehmen in der Bundeshauptstadt (rd. +8 ) stärker gestiegen als im Österreichdurchschnitt (rd. +6 ). Die Beschäftigung nahm hingegen in den Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen weniger stark zu (Wien: rd. +2, Österreich: rd. +3 ). Bei den unselbstständig Beschäftigten ist es in Wien zu einem leichten Rückgang (-0,3 ) gekommen gegenüber einem leichten Anstieg in Österreich (rd. +1 ). 16

27 Die Umsätze und die Bruttowertschöpfung sind sowohl in Wien als auch bundesweit zurückgegangen, wobei das Minus der Wiener Kreativunternehmen geringfügig höher ausfiel. Grafik 7 Entwicklung der Kreativwirtschaft in Wien 1 und Österreich, Veränderung 2010 gegenüber 2008 in Prozent Unternehmen 6,4 7,7 Beschäftigte gesamt 2,0 2,7 unselbstständig Beschäftigte -0,3 0,7 Umsatzerlöse -1,5-1,4-3,1 Bruttowertschöpfung -2,8-4,0-2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 Wien Österreich 1 Die für den Vergleich herangezogenen Daten von 2008 entsprechen nicht exakt jenen vom Kreativwirtschaftsbericht Wien aus dem Jahr 2010, da die Datenbasis für 2008 erweitert und aktualisiert wurde. Quellen: KMU Forschung Austria, Statistik Austria Die Unternehmensbefragung der KMU Forschung Austria im Frühjahr 2012 zeigt folgende Unterschiede zwischen den Wiener und österreichischen Kreativunternehmen: Der Anteil der nebenberuflichen Unternehmen ist in Wien (8 ) niedriger als im Österreichdurchschnitt (11 ). Demgegenüber stellen in der Bundeshauptstadt deutlich mehr Betriebe (50 ) freie MitarbeiterInnen ein als bundesweit (38 ). Auch der Anteil der exportierenden Unternehmen ist in Wien höher (45 in Wien versus 36 in Österreich). 17

28 2.2. Betriebswirtschaftliche Analyse der Kreativwirtschaft Nachfolgend wird ein umfassender Überblick zur betriebswirtschaftlichen Situation und Entwicklung der Kreativwirtschaft in Wien im Vergleich zur Gesamtwirtschaft der Bundeshauptstadt sowie zur österreichischen Gesamtwirtschaft gegeben. Zudem werden Wachstumsverläufe und das aktive Unternehmertum der Wiener Kreativwirtschaft aufgezeigt Betriebswirtschaftliche Situation der Kreativwirtschaft in Wien im Vergleich zur Gesamtwirtschaft Die Vermögensstruktur der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen unterscheidet sich deutlich von jener der Gesamtwirtschaft. Während in der Kreativwirtschaft der überwiegende Teil des Vermögens (rd. 71 ) kurzfristiges Umlaufvermögen darstellt, ist in der Gesamtwirtschaft der Anteil des langfristigen Anlagevermögens etwas höher als jener des Umlaufvermögens. Die Hauptursache dafür ist die geringe Bedeutung von Sachanlagen in der Kreativwirtschaft. Tabelle 3 Vermögensstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent des Gesamtvermögens, 2010/11 Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anlagevermögen 28,1 53,8 davon: Sachanlagevermögen 14,2 30,8 Umlaufvermögen 70,9 45,1 davon: Vorräte 6,0 9,6 Kundenforderungen 15,5 11,5 Liquide Mittel 15,8 7,2 Aktive Rechnungsabgrenzung 1,0 1,1 G E S A M T V E R M Ö G E N 100,0 100,0 Anmerkungen: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Bei der Finanzierungssituation sind die Unterschiede etwas weniger deutlich. So haben sowohl die Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen als auch jene der Gesamtwirtschaft knapp ein Drittel ihres Vermögens mit Eigenkapital finanziert. Beim Fremdkapital zeigt sich hingegen wieder ein Unterschied in Bezug auf die Fristigkeit: In der Kreativwirtschaft ist der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals höher als 18

29 in der Gesamtwirtschaft und demzufolge ist das langfristige Fremdkapital von geringerer Bedeutung. Tabelle 4 Kapitalstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent des Gesamtvermögens, 2010/11 Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Eigenkapital 32,7 32,6 Sozialkapital 6,0 4,6 Langfristiges Fremdkapital 5,7 17,9 Kurzfristiges Fremdkapital 52,0 43,3 Passive Rechnungsabgrenzung 3,6 1,7 G E S A M T K A P I T A L 100,0 100,0 Anmerkungen: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Eine Betrachtung der Eigenkapitalquote nach Umsatzgrößenklassen zeigt, dass innerhalb der Kreativwirtschaft die größten Unternehmen mit mehr als 7 Mio Jahresumsatz die höchste durchschnittliche Eigenkapitalquote aufweisen konnten (34 ). In der Gesamtwirtschaft wieder schnitten die kleinsten Unternehmen mit bis zu ,- Jahresumsatz am besten ab (39 ). Grafik 8 45 Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent des Gesamtkapitals, 2010/ bis 0,3 0,3 bis 0,5 0,5 bis 1 1 bis 2 2 bis 4 4 bis 7 über 7 Jahresumsatz in Mio Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 19

30 < bis bis bis bis 0 0 bis bis bis bis 40 > K r e a t i v w i r t s c h a f t s b e r i c h t W i e n Insgesamt hatten 80 der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen im Jahr 2010/11 eine positive Eigenkapitalquote. Demgegenüber standen 20 überschuldete Unternehmen. In der Gesamtwirtschaft sah die Verteilung der Unternehmen nach Eigenkapitalquote sehr ähnlich wie in der Kreativwirtschaft. Grafik 9 Verteilung der Unternehmen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Eigenkapitalquote, in Prozent, 2010/ Unternehmen in Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Eigenkapitalquote in Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Differenziert nach Bereichen hatten 2010/11 die Branchen Software & Games sowie das Werbewesen überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalquoten. Die geringste Eigenmittelausstattung hatten im Durchschnitt die Bereiche Musik, Buch, künstlerische Tätigkeit sowie die Verlage. 20

31 Grafik 10 Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent des Gesamtkapitals, 2010/11 Software & Games 34 Werbung 33 Kreativwirtschaft insgesamt 33 Architektur 28 Video & Film 23 Verlage Musik, Buch & künstler. Tätigkeit Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Der größte Kostenblock ist sowohl in der Wiener Kreativwirtschaft als auch in der Gesamtwirtschaft der Materialaufwand bzw. der Handelswareneinsatz inklusive Fremdleistungen. Die Bedeutung der Materialaufwendungen ist allerdings in der Kreativwirtschaft deutlich geringer ist als in der Gesamtwirtschaft. Überdurchschnittlich hoch ist hingegen in der Kreativwirtschaft der Anteil an Fremdleistungen ein Hinweis auf die große Bedeutung von Kooperationen in diesem Bereich. Der Anteil der Personalkosten fällt in den Wiener kreativen Unternehmen deutlich höher aus als in der Gesamtwirtschaft der Bundeshauptstadt, wodurch sich die große Bedeutung des Humankapitals in der Kreativwirtschaft widerspiegelt. Die Unterschiede in der Kostenstruktur führen dazu, dass die Unternehmen der Kreativwirtschaft im Durchschnitt ein höheres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit aufweisen konnten. So lag die Umsatzrentabilität 2010/11 in der Kreativwirtschaft in Wien bei 5,2, während sie in der Gesamtwirtschaft bei 3,7 lag. 21

32 Tabelle 5 Kostenstruktur der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/11 Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Betriebsleistung 100,0 100,0 Materialaufwand 25,1 55,9 Fremdleistungen 23,8 7,8 Rohertrag 51,2 36,3 Sonstige betriebliche Erträge 8,5 4,0 Personalkosten inkl. kalk. Unternehmerlohn 28,1 16,7 Sonstiger Aufwand 26,1 19,3 Ergebnis vor Finanzerfolg (Betriebserfolg) 5,5 4,3 Finanzerträge 1,0 1,6 Finanzierungskosten inkl. kalk. Eigenkapitalkosten Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 1,4 2,2 5,2 3,7 Anmerkungen: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Auf Grund der hohen Bedeutung von Kleinstbetrieben in der Kreativwirtschaft ist es an dieser Stelle auch von besonderem Interesse auch jene Unternehmen zu analysieren, die auf Grund des Umsatzes nicht zur doppelten Buchhaltung verpflichtet sind, sondern Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen führen. Im Jahr 2010 waren die Materialausgaben inklusive Ausgaben für Fremdleistungen der Einnahmen-Ausgaben-Rechner der Wiener Kreativwirtschaft in Relation zu den betrieblichen Einnahmen etwas höher als in der Gesamtwirtschaft, was auf die hohe Bedeutung der Fremdleistungen zurückzuführen war. Dafür waren die Personalausgaben in der Gesamtwirtschaft höher. 22

33 Das Ergebnis nach Finanzerfolg war bei den Kreativwirtschaftsunternehmen mit rd. 11 der betrieblichen Einnahmen etwas geringer als in der Gesamtwirtschaft (12 ). Tabelle 6 Struktur der Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, 2010 Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Betriebliche Einnahmen 100,0 100,0 Material- und Warenausgaben 7,8 13,0 Fremdleistungsausgaben 19,3 9,3 Rohertrag 72,9 77,7 Sonstige betriebliche Einnahmen 0,0 0,0 Personalausgaben inkl. kalk. Unternehmerlohn 30,1 34,3 Sonstige Ausgaben 30,6 30,1 Ergebnis vor Finanzerfolg 12,3 13,3 Finanzeinnahmen 0,1 0,1 Finanzausgaben 1,5 1,4 Ergebnis nach Finanzerfolg 10,9 12,0 Anmerkungen: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 23

34 Eine Betrachtung der Rentabilität der bilanzierenden Unternehmen nach Umsatzgrößenklassen zeigt, dass die Kreativwirtschaftsunternehmen in Wien in allen Größenklassen (mit Ausnahme der kleinsten Unternehmen) im Durchschnitt höhere Renditen aufwiesen als in der Gesamtwirtschaft. Grafik Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ ,1 8,6 7,0 4,7 8,7 5,0 7,0 5,7 6,0 4,6 4,6 4,5 4,9 3 3, bis 0,3 0,3 bis 0,5 0,5 bis 1 1 bis 2 2 bis 4 4 bis 7 über 7 Jahresumsatz in Mio Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Bei den Einnahmen-/Ausgabenrechnern war die Situation ähnlich: In fast allen Größenklassen erzielten die kreativen Unternehmen höhere durchschnittliche Rentabilitäten als die Unternehmen der Gesamtwirtschaft. Die im Gesamtdurchschnitt höhere Rentabilität der Gesamtwirtschaft in Wien ist somit ausschließlich auf die unterschiedlichen Größenstrukturen zurückzuführen. 24

35 < bis bis -5-5 bis - 2,5-2,5 bis 0 0 bis 2,5 2,5 bis 5 5 bis bis 20 > K r e a t i v w i r t s c h a f t s b e r i c h t W i e n Grafik Rentabilität der Einnahmen-Ausgaben-Rechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, ,1 21, ,8-8,0 6,3 0,4 9,3 14, ,2-22,7-30 0,035 bis 0,05 0,05 bis 0,1 0,1 bis 0,3 0,3 bis 0,5 0,5 bis 1 Jahresumsatz in Mio Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Im Jahr 2010/11 konnten insgesamt 74 der bilanzierenden, kreativen Unternehmen in Wien die Gewinnzone erreichen (Gesamtwirtschaft: 69 ). Grafik 13 Verteilung der Unternehmen der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzrentabilität, in Prozent, 2010/ Unternehmen in Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Umsatzrentabilität in Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 25

36 < bis bis -5-5 bis - 2,5-2,5 bis 0 0 bis 2,5 2,5 bis 5 5 bis bis 20 > K r e a t i v w i r t s c h a f t s b e r i c h t W i e n Bei den Einnahmen-/Ausgabenrechner ist der Anteil der Unternehmen in der Gewinnzone geringer: in der Wiener Kreativwirtschaft beträgt der 54 (Bilanzierer: 74 ) und in der Wiener Gesamtwirtschaft 47 (Bilanzierer: 69 ). Auch die Verteilung bei den Einnahmen-/Ausgabenrechnern weicht deutlich von jener der bilanzierenden Unternehmen ab: So erzielte ein Großteil der Unternehmen sowohl in der Kreativ- als auch in der Gesamtwirtschaft - entweder sehr hohe oder sehr geringe Renditen. Grafik 14 Verteilung der Einnahmen-/Ausgabenrechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Rentabilität, in Prozent, Unternehmen in Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Rentabilität in Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Nach Bereichen betrachtet hatten 2010/11 bei den bilanzierenden Kreativwirtschaftsunternehmen die Architekturbüros die mit Abstand höchste durchschnittliche Umsatzrentabilität (12,4 ). Am schwächsten schnitt der Bereich Musik, Buch, künstlerische Tätigkeit ab. 26

37 Grafik 15 Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/11 Architektur 12,4 Verlage 7,7 Video & Film 6,7 Werbung 6,3 Kreativwirtschaft insgesamt 5,2 Software & Games Musik, Buch & künstler. Tätigkeit 4,7 3, Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank In der Gruppe der Einnahmen-/Ausgabenrechner erzielten ebenfalls die Architekturbüros die höchste durchschnittliche Rentabilität. Der Bereich mit der geringsten Rentabilität war auch wie bei den Bilanzierern die Branche Musik, Buch, künstlerische Tätigkeit. Grafik 16 Rentabilität der Einnahmen-/Ausgabenrechner der Kreativwirtschaft in Wien nach Bereichen, in Prozent der Betriebsleistung, 2010 Architektur 16,6 Software & Games 11,8 Kreativwirtschaft insgesamt 10,9 Werbung 6,6 Video & Film 3,6 Musik, Buch & künstler. Tätigkeit 3, Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 27

38 Der Cash flow drückt die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens aus und steht für die Tilgung von Verbindlichkeiten, Investitionstätigkeit sowie die Gewinnentnahme zur Verfügung. Ein ausreichender Cash flow ist somit Grundlage für die Bedienung der bestehenden (Bank)Verbindlichkeiten wie auch die Basis für den nachhaltigen Zukunftsertrag in Form von Investitionen. In der Wiener Kreativwirtschaft lag der durchschnittliche Cash flow der bilanzierenden Unternehmen 2010/11 bei 9,1 der Betriebsleistung und damit über dem Wert der Gesamtwirtschaft (7,7 ). Nach Größenklassen differenziert zeigt sich, dass die Cash flow-quote mit steigender Unternehmensgröße tendenziell abnimmt. Grafik 17 Cash flow der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der Betriebsleistung, 2010/ , , ,5 11,8 9,9 10,3 9,7 9,4 9,4 8,5 8,3 8,5 8,9 7, bis 0,3 0,3 bis 0,5 0,5 bis 1 1 bis 2 2 bis 4 4 bis 7 über 7 Jahresumsatz in Mio Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Bei den Einnahmen-/Ausgabenrechnern in der Kreativwirtschaft betrug der Cash flow 2010 durchschnittlich 14,7. In der Gesamtwirtschaft in Wien war die Quote mit 15,9 etwas höher. In dieser Gruppe zeigt sich anders als bei den Bilanzierern tendenziell ein Anstieg des Cash flows mit zunehmender Unternehmensgröße. 28

39 Grafik 18 Cash flow der Einnahmen-Ausgaben-Rechner der Kreativwirtschaft und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Umsatzgrößenklassen in Mio, in Prozent der betrieblichen Einnahmen, ,4 24, , ,6-1,4 10,8 5,1 12, , ,8-20 0,035 bis 0,05 0,05 bis 0,1 0,1 bis 0,3 0,3 bis 0,5 0,5 bis 1 Jahresumsatz in Mio Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Betriebswirtschaftliche Situation der Kreativwirtschaft in Wien im Vergleich zu Österreich Die Eigenkapitalquote stieg im Zeitablauf sowohl in der Kreativwirtschaft in Wien als auch in Österreich: Lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote in Wien 2006/07 mit 18 noch unter jener Österreichs, so konnten die kreativen Unternehmen der Bundeshauptstadt 2010/11 die österreichischen mit einer Quote von 33 übertreffen. 29

40 Grafik 19 Eigenkapitalquote der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich, in Prozent des Gesamtkapitals, 2006/ / / / / / /11 Kreativwirtschaft Wien Kreativwirtschaft Österreich Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank Die Umsatzrentabilität der Wiener Kreativwirtschaft lag 2010/11 geringfügig unter jener der österreichischen Kreativwirtschaft. In den beiden Vorjahren jedoch konnten die Wiener Unternehmen bessere Ergebnisse erzielen. Grafik 20 Umsatzrentabilität der Kreativwirtschaft in Wien und Österreich, in Prozent der Betriebsleistung, 2006/ /11 6 5,7 5,3 5,5 5, ,2 5,3 4,4 4,9 5,2 3 3, / / / / /11 Kreativwirtschaft Wien Kreativwirtschaft Österreich Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 30

41 Betriebswirtschaftliche Wachstumsverläufe in der Kreativwirtschaft in Wien Eine Betrachtung der beiden Wachstumsindikatoren Betriebsleistung und Personalaufwand zwischen den Jahren 2006/07 und 2010/11 kommt zu dem Ergebnis, dass 22 der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen im Betrachtungszeitraum zu den sogenannten Outperformern (wachsende Unternehmen) zählten. Weitere 11 der Unternehmen wiesen einen Anstieg der Betriebsleistung bei konstantem Personalaufwand auf und in ebenfalls 11 stieg der Personalaufwand bei gleichbleibendem Umsatz. Ein Viertel der Unternehmen blieb im Beobachtungszeitraum konstant. In 9 der Kreativwirtschaftsunternehmen sanken hingegen sowohl der Personalaufwand als auch die Betriebsleistung. Im Vergleich zur Kreativwirtschaft gibt es in der Wiener Gesamtwirtschaft deutlich mehr konstante Unternehmen (35 ), dafür war der Anteil der Underperformer mit 5 etwas geringer. Grafik 21 Verteilung der Unternehmen der Kreativ- und der Gesamtwirtschaft in Wien nach Entwicklung des Personalaufwands sowie der Betriebsleistung, 2006/ /11 (Kohortenauswertung) Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft Outperformer Outperformer Anstieg Personalaufwand keine Veränderung Rückgang Anstieg Personalaufwand keine Veränderung Rückgang Underperformer Rückgang keine Veränderung Anstieg Underperformer Rückgang keine Veränderung Anstieg Betriebsleistung Betriebsleistung Anmerkung: Gesamtwirtschaft exkl. Realitätenwesen und Holdings Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank 31

42 Aktives Unternehmertum Bereits im dritten Österreichischen Kreativwirtschaftsbericht wurde aufgezeigt, dass die Kreativwirtschaft zu den innovativsten Wirtschaftsbranchen zählt. Drei von fünf Kreativunternehmen entwickelten innerhalb eines Dreijahreszeitraumes neue Produkte und führten diese am Markt ein (vgl. creative wirtschaft austria 2008). Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung sowie die vorangegangenen Ausführungen zu betriebswirtschaftlichen Wachstumsverläufen unterstreichen diese Dynamik und machen deutlich, dass sich die Kreativunternehmen durch aktives unternehmerisches Handeln auszeichnen. Die befragten Wiener Kreativunternehmen verfolgen sowohl unternehmerische Ziele, die sich auf die Nachfrageseite (Kunden) beziehen als auch Ziele, die die Angebotsseite des Unternehmens (Produkte, Dienstleistungen) forcieren. Die drei am häufigsten genannten unternehmerischen Ziele zielen auf eine nachfrageseitige Weiterentwicklung des Unternehmens ab. Rund sieben von zehn Wiener Kreativunternehmen planen in den kommenden drei Jahren, neue Kunden zu akquirieren. Jeweils die Hälfte der Befragten will Maßnahmen zur Kundenbindung realisieren sowie verstärkte Werbung und Imagepflege betreiben. 23 der Wiener Kreativen planen die Erschließung von Auslandsmärkten, bzw. den Export aufzubauen oder zu intensivieren. Bei den Erweiterungszielen betreffend die Angebotsseite war das am häufigsten genannte Ziel die Ausweitung und Ergänzung des Produkt- und Dienstleistungssortiments. 48 der befragten Wiener Unternehmen gaben dies als Erweiterungsziel der kommenden drei Jahre an. Häufig genannte Ziele waren des Weiteren die Zusammenarbeit mit Partnern im Leistungsverbund (39 ), die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen (38 ) sowie die interne Prozessoptimierung (36 ). Ein Vergleich zwischen der österreichischen und Wiener Kreativwirtschaft zeigt, dass die unterschiedlichen unternehmerischen Ziele ähnlich häufig verfolgt werden. Die befragten Wiener Kreativen gaben im Vergleich zu Kreativwirtschaft insgesamt insbesondere häufiger an, Auslandsmärkte erschließen (23 vs. 19 ) sowie weitere Finanzierungsformen finden zu wollen (15 vs. 11 ). Unterschiede hinsichtlich der verfolgten unternehmerischen Ziele lassen sich auch zwischen den verschiedenen Kreativwirtschaftsbranchen feststellen. Die befragten Wiener Unternehmen der Bereiche Video und Film (88 ), sowie Werbung (73 ) gaben besonders häufig die Kundenakquisition als Unternehmensziel an. Die Erschließung von Auslandsmärkten wird von Wiener Unternehmen der Bereiche Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit (31 ), sowie Design (28 ) stärker forciert. 32

43 Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen steht für die in Wien ansässigen Unternehmen der Bereiche Software und Games (63 ), Verlage (60 ) sowie Design (59 ) stärker im Vordergrund. Wiener Designunternehmen beabsichtigen besonders häufig die Kooperation mit Partnern im Leistungsverbund; knapp 60 sehen darin ein Unternehmensziel der kommenden drei Jahre. Ausund Weiterbildung stellt für Wiener Verlage (40 ) wie auch für Software- und Games-Unternehmen (37 ) häufiger ein unternehmerisches Ziel dar als für die anderen Kreativwirtschaftsbranchen. Für diese beiden Bereiche, wie auch für Video und Film wird auch das Finden von Finanzierungsformen häufiger als Unternehmensziel genannt (jeweils 20 und darüber). Die angestrebten Unternehmensziele unterscheiden sich des Weiteren dahingehend, ob das Unternehmen MitarbeiterInnen beschäftigt. Die Kundenakquisition wurde von 75 der befragten Wiener Unternehmen mit Beschäftigten und von 65 der Unternehmen, die keine MitarbeiterInnen außer dem Unternehmer bzw. die Unternehmerin selbst beschäftigen (Ein-Personen-Unternehmen), als unternehmerisches Ziel genannt. Auch die Erschließung von Auslandsmärkten wird von Arbeitgeberbetrieben häufiger angestrebt (30 der Unternehmen im Vergleich zu 19 der Ein-Personen-Unternehmen). Für die Wiener Kreativen, die keine Mitarbeiter beschäftigen sind Kooperationen umso bedeutender. 42 der Wiener Ein- Personen-Unternehmen forcieren in den kommenden drei Jahren Kooperationen mit Partnern im Leistungsverbund im Vergleich zu 33 der befragten Arbeitgeberbetriebe. Die Optimierung von internen Prozessen, Wissensmanagement wie auch Aus- und Weiterbildung ist währenddessen häufiger für Arbeitgeberbetriebe als für Ein-Personen-Unternehmen ein Erweiterungsziel. 33

44 Grafik 22 Unternehmerische Ziele der Wiener Kreativwirtschaft, Anteile der Nennungen in Prozent, neue Kundengruppe(n) akquirieren 69 Maßnahmen zur Kundenbindung 50 verstärkte Werbung / Imagepflege Auslandsmärkte erschließen / Export intensivieren Nachfrageorientierte Erw eiterungs ziele - Produkt- bzw. Dienstleistungs- Angebot ergänzen / ausweiten 48 mit Partnern in Leistungsverbund zusammenarbeiten 39 Produkte & Dienstleistungen entwickeln 38 interne Prozesse optimieren 36 Angebotsorientierte Erw eiterungs ziele Aus- und Weiterbildung 28 Wissensmanagement verbessern 24 Finanzierungsformen finden 15 weiteres Unternehmen aufbauen / übernehmen Wien Österreich Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Anmerkung: Mehrfachantworten möglich 34

45 2.3. Konjunkturelle Entwicklung der Kreativwirtschaft Die folgenden Ausführungen beruhen auf den Ergebnissen der Erhebung innerhalb der österreichischen Kreativwirtschaft. Dabei wurden Kreativunternehmen Fragen zu ihrer konjunkturellen Entwicklung gestellt. Die dabei gewonnenen Informationen spiegeln nicht objektiv gemessene Daten wider, sondern sind die Summe der Einschätzungen der befragten Unternehmen. Die unterschiedlichen Indikatoren werden anhand von drei Einschätzungs- Ausprägungen beurteilt: positiv (Zunahme), unverändert und negativ (Abnahme). Zusätzlich wird ein Saldo berechnet, der sich aus den Kreativunternehmen mit einer positiven Bewertung abzüglich der Kreativunternehmen mit einer negativen Beurteilung ergibt. Die Befragung beinhaltet eine Einschätzung der letzten 12 Monate ( Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 im Vergleich zu Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011 ) und die Erwartungshaltung für die kommenden 12 Monate ( Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 im Vergleich zu Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 ). Auf Basis der Ergebnisse können die österreichischen Kreativunternehmen nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Landesebene dargestellt und verglichen werden. Da bereits im Jahr 2010 eine Befragung durchgeführt wurde, liegt eine Datengrundlage vor, mit der die aktuellen Ergebnisse verglichen werden können. Grafik 23 Bezugszeiträume für die Erhebung der wirtschaftlichen Entwicklung/Erwartung 2010/2012 Erhebung 2012 Vergleichszeitraum für die Entwicklung Vergleichszeitraum für die Erwartung Frühjahr Frühjahr 2011 Frühjahr 2011 Frühjahr 2012 Frühjahr Frühjahr 2013 Erhebungszeitraum Vergleichszeitraum für die Entwicklung Erhebungszeitraum Vergleichszeitraum für die Erwartung Erhebung 2010 Frühjahr 2008 Frühjahr 2009 Frühjahr 2009 Frühjahr 2010 Frühjahr Frühjahr 2011 Quelle: KMU Forschung Austria 35

46 Entwicklung Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 Die Wiener Kreativunternehmen schätzen die wirtschaftliche Entwicklung im Zeitraum Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 im Vergleich zu der Vorperiode (Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011) in fast allen abgefragten Indikatoren per Saldo positiv ein. Am höchsten sind die positiven Saldi bei der Umsatzentwicklung (+20 -Punkte) und bei der Kapazitätsauslastung (+19 -Punkte). Es folgen das Investitionsvolumen (+17 Punkte) und die Auftragslage (+15 -Punkte). Bei der Frage nach dem Preisniveau geben ebenfalls mehr Kreativunternehmen eine Steigerung als einen Rückgang an (+15 -Punkte). Ein weiterer Indikator, bei dem die positiven Einschätzungen die negativen übertreffen ist der Mitarbeiterstand (+10 -Punkte). Einzig beim Wirtschaftsklima (-21 -Punkte) ist der Anteil der befragten Wiener Kreativunternehmen mit einer positiven Beurteilung niedriger als jene mit einer negativen Bewertung. Dieses Ergebnis ist ein Resultat aus wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und negativen Wirtschaftsprognosen. Über alle Saldi hinweg ist festzuhalten, dass die Einschätzungen der wirtschaftlichen Entwicklung der Wiener und der restösterreichischen Kreativunternehmen ähnlich sind. Differenzen gibt es insbesondere bei der Beurteilung der Auftragslage (Wien: +15 -Punkte, Österreich ohne Wien: +20 -Punkte). Hervorzuheben ist, dass die Kreativunternehmen außerhalb Wiens das Wirtschaftsklima weniger negativ beurteilen als jene in der Bundeshauptstadt (Wien: -21 -Punkte, Österreich ohne Wien: -14 -Punkte). Im Vergleich zu den Ergebnissen der vorangegangenen Erhebung aus dem Jahr 2010 (Zeitraum Frühjahr 2009 bis Frühjahr 2010 gegenüber Frühjahr 2008 bis Frühjahr 2009 ) ist eine Verbesserung der Saldi erkennbar. Die Unternehmen der Wiener Kreativwirtschaft beurteilen die Umsatzentwicklung (+22 -Punkte), die Auftragslage und das Investitionsvolumen (jeweils +20 -Punkte) deutlich positiver als zwei Jahre zuvor. Auch beim Wirtschaftsklima verbessert sich die Bewertung gegenüber dem Jahr 2010 (+11 -Punkte). Insgesamt hat der Optimismus in Bezug auf die wirtschaftliche Dynamik in Wien großteils stärker zugenommen als in den übrigen Bundesländern zusammen. 36

47 Grafik 24 Wirtschaftliche Entwicklung der Kreativunternehmen in den letzten 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Saldo 1, sowie Veränderung 2010/2012 in -Punkten Wirtschaftsklima Auftragslage Umsatz Preise MitarbeiterInnen Kapazitätsauslastung Investitionsvolumen -80 Saldo in -Punkten Veränderung der Saldi in +20 -Punkten zu Wien Österreich (ohne Wien) Österreich 1 Saldo: Anteil der Betriebe mit positiver Bewertung abzüglich Anteil der Betriebe mit negativer Bewertung Anmerkung: Die Kapazitätsauslastung wurde im Jahr 2010 in der Kreativwirtschaft nicht abgefragt. In Folge dessen wird kein Wert angegeben. Quellen: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Eine Unterteilung nach den Bereichen der Wiener Kreativwirtschaft zeigt, dass vor allem die Kreativunternehmen mit Schwerpunkt Software und Games bzw. Musik, Buch und künstlerische Tätigkeiten die wirtschaftliche Entwicklung im Zeitraum Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 deutlich positiver beurteilen als die 12 Monate davor (Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011). Am Ende der Skala der Wiener Kreativwirtschaft stehen die Architekten. Diese werden wesentlich vom Bausektor beeinflusst und ist die Baukonjunktur wie aktuell gegeben - schwach, so hat dies negative Auswirkung auf den Architektenbereich. Als Folge ist der Saldo der Beurteilung der Umsatzentwicklung negativ und deutlich unter dem Saldo der Kreativwirtschaft insgesamt. 37

48 Grafik 25 Wirtschaftliche Entwicklung der befragten Wiener Kreativunternehmen in den letzten 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor nach ausgewählten Bereichen, Saldo 1, 2012 Reihung nach dem Saldo des Umsatzes 47 Software & Games Musik, Buch & künstl. Tätigkeit Kreativwirtschaft insgesamt Werbung Architektur -7 7 Saldo Umsatz Kapazitätsauslastung Investitionsvolumen 1 Saldo: Anteil der Betriebe mit positiver Bewertung abzüglich Anteil der Betriebe mit negativer Bewertung Anmerkung: Bereiche mit einer zu geringen Samplegröße werden zwar in die Gesamtberechnungen miteinbezogen, aber nicht extra ausgewiesen. Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Ein Großteil der Kreativunternehmen (61 ) meldet konstante Preise. In Österreich ohne Wien ist die Situation beinahe ident. Während 27 der Wiener Kreativunternehmen ihr Preisniveau für Produkte bzw. Dienstleistungen im Zeitraum Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 gegenüber den 12 Monaten davor erhöhten, ist dies bei 12 zurückgegangen. Die häufigsten Gründe für eine Preiserhöhung sind eine verbesserte Produkt- /Dienstleistungsqualität, erhöhte Innovationstätigkeiten sowie ein gestiegenes Preisniveau bei den Vorleistungen. Preissenkungen sind vor allem ein Resultat aus steigendem Wettbewerb und gesunkener Nachfrage. 38

49 Grafik 26 Entwicklung des Preisniveaus für Produkte bzw. den verrechneten Stundensatz in den vergangenen 12 Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum davor, Anteil der befragten Kreativunternehmen in Prozent, gestiegen gleich geblieben gesunken Wien Österreich (ohne Wien) Österreich Gründe für Preissteigerungen Gründe für Preissenkungen Qualität, Innovation Vorleistungen Konkurrenz Löhne & Gehälter Energiekosten Nachfrage Wien Österreich (ohne Wien) Österreich Wien Österreich (ohne Wien) Österreich Quellen: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Innerhalb der Wiener Kreativwirtschaft melden sämtliche Bereiche mehrheitlich (über 50 ) ein stabiles Preisniveau. Der Anteil an Unternehmen der von einer gleichbleibenden Preisentwicklung ausgeht ist im Bereich Software und Games am niedrigsten und bei den Architekten am höchsten. 39

50 Erwartungen Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 Für die kommenden 12 Monate ( Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013) zeigen sich die Wiener Kreativunternehmen im Vergleich zum Zeitraum Frühjahr 2011 bis Frühjahr 2012 optimistisch. Vor allem bei der Auftragslage (+22 -Punkte), bei der Kapazitätsauslastung (+17 -Punkte), als auch beim Umsatz (+16 -Punkte) überwiegen beim Saldo die positiven Einschätzungen am stärksten. Einzig das Wirtschaftsklima wird in Wien negativ bewertet (-6 -Punkte). In Österreich ohne Wien ist der Anteil an Unternehmen, die für den Zeitraum Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 per Saldo eine Verbesserung oder Zunahme der einzelnen Indikatoren erwarten, höher als in Wien. Den größten Unterschied gibt es bei der erwarteten Umsatzentwicklung (Saldo Wien: +16 -Punkte, Österreich ohne Wien: +30 -Punkte). Der Anteil der Unternehmen, der in Wien das Preisniveau per Saldo erhöhen will, ist niedriger als im übrigen Bundesgebiet (Wien: +10 -Punkte, Österreich ohne Wien: +23 -Punkte). Gegenüber der Studie aus dem Jahr 2010 (Befragung der Erwartungen für den Zeitraum Frühjahr 2010 bis Frühjahr 2011 im Vergleich zu Frühjahr 2009 bis Frühjahr 2010 ) hat sich bei den Wiener Kreativunternehmen der Saldo in Hinblick auf die Investitionen (+6 -Punkte) und auf die Auftragslage (+5 -Punkte) erhöht. Die Beurteilung des Wirtschaftsklimas für den Zeitraum Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 ist auf Grund der aktuellen Wirtschaftsprognosen deutlich negativer als in der Vergleichserhebung (-18 -Punkte). Während die Erwartungen der Wiener Kreativunternehmen in Bezug auf Umsatzund Personalstanderhöhung zurückgegangen sind, war außerhalb der Bundeshauptstadt eine Verbesserung festzustellen. Die Einschätzungen der Kreativunternehmen in Hinblick auf die zukünftige Preisentwicklung sind weniger erfreulich. Der Anteil der Unternehmen, der in Zukunft mit einem Anstieg des Preisniveaus rechnet, ist per Saldo sowohl in Wien als auch in übrigen Bundesländern gestiegen, wenngleich außerhalb der Bundeshauptstadt die Zunahme stärker ausfiel. 40

51 Grafik 27 Erwartungen der Kreativunternehmen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 12 Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum, Saldo 1, sowie Veränderung 2010/2012 in -Punkten Saldo -100 in -Punkten Veränderung -40 der -20 Saldi in -Punkten +0 zu Wirtschaftsklima Auftragslage Umsatz Preise MitarbeiterInnen /-0 Kapazitätsauslastung Investitionsvolumen Wien 0 Österreich 10 (ohne 20 Wien) 30 Österreich Saldo: Anteil der Betriebe mit positiver Bewertung abzüglich Anteil der Betriebe mit negativer Bewertung Anmerkung: Die Kapazitätsauslastung wurde im Jahr 2010 in der Kreativwirtschaft nicht abgefragt. In Folge dessen wir auch für die Gesamtwirtschaft kein Wert angegeben. Quellen: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Für den Zeitraum Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 sind die Saldi der Erwartungen in den drei größten Bereichen der Kreativwirtschaft (Werbung, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit und Software und Games) positiv. Der Bereich der Werbung hat den größten Optimismus in Hinblick auf die Umsatzentwicklung (+18 -Punkte). Der Bereich Musik, Buch und künstlerische Tätigkeiten erreicht den höchsten positiven Saldo bei der Kapazitätsauslastung (+20 - Punkte). Mit einer sehr positiven Entwicklung der Investitionen wird im Bereich Software und Games gerechnet (+19 -Punkte). Die Abschätzungen der Architekturunternehmen sind für den Zeitraum Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 sehr vorsichtig. 41

52 Grafik 28 Erwartungen der befragten Wiener Kreativunternehmen für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden 12 Monaten gegenüber dem gleichen vergangenen Zeitraum nach ausgewählten Bereichen, Saldo 1, 2012 Reihung nach dem Saldo des Umsatzes Werbung Musik, Buch & künstler. Tätigkeit Kreativwirtschaft insgesamt Software & Games Architektur Saldo Umsatz Kapazitätsauslastung Investitionsvolumen 1 Saldo: Anteil der Betriebe mit positiver Bewertung abzüglich Anteil der Betriebe mit negativer Bewertung Anmerkung: Bereiche mit einer zu geringen Samplegröße werden zwar in die Gesamtberechnungen miteinbezogen, aber nicht extra ausgewiesen. Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

53 Die überwiegende Mehrheit (72 ) der Wiener Kreativwirtschaft rechnet mit stabilen Preisen. Im Bereich Software und Games sind die Anteile der Betriebe, die mit einer Preissteigerung bzw. einem Rückgang rechnen gleich groß. Bei Musik, Buch und künstlerischen Tätigkeiten ist der Anteil Unternehmen, der mit einem Preisanstieg im Zeitraum Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013 rechnet, überdurchschnittlich hoch. Grafik 29 Erwartungen der befragten Wiener Kreativunternehmen für die Entwicklung des Preisniveaus in den kommenden 12 Monaten gegen-über dem gleichen vergangenen Zeitraum nach ausgewählten Bereichen, 2012 Musik, Buch & künstler. Tätigkeit Werbung Wiener Kreativwirtschaft Architektur Software & Games steigen konstant fallen Anmerkung: Bereiche mit einer zu geringen Samplegröße werden zwar in die Gesamtberechnungen miteinbezogen, aber nicht extra ausgewiesen. Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

54 3. Kreativwirtschaftsunternehmen am Standort Wien Merkmale und Ausprägung Thema des vorliegenden Kapitels ist der Standort Wien für die Kreativwirtschaft. Es wird zunächst aufgezeigt, wo sich die Kreativunternehmen in Wien ansiedeln, welche Gründe sie dazu bewegten bzw. was zentrale Standortfaktoren für Wiener Kreative sind. Diese Standortfaktoren werden mit jenen der Kreativen in anderen Bundesländern verglichen Standort der Unternehmen Das vorliegende Unterkapitel beschäftigt sich mit der Definition der Standortregion bzw. die subjektive Grenzziehung der Kreativen in Wien und den anderen Bundesländern. Im Anschluss wird aufgezeigt, wo sich die Kreativunternehmen ansiedeln und die Standortwahl näher analysiert Regionsverständnis der Kreativwirtschaft Die Definition für die Region, in welcher ihr Unternehmen angesiedelt ist, ist für die meisten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen das unmittelbare Umfeld (die Nachbarschaft bzw. das Grätzel). Gefragt danach, welcher Begriff die Region ihres Unternehmensstandortes am ehesten umschreibt, geben 28 der befragten Wiener Kreativen (vs. 14 der Kreativunternehmen in Österreich insgesamt) diesen enger gefassten Regionsbegriff an. 24 (vs. 21 in Österreich insgesamt) grenzen die Standortregion als die Gemeinde bzw. die Stadt ein. Das großräumigste Regionsverständnis kommt unter Wiener Kreativunternehmen häufiger vor als unter den in den anderen Bundesländern angesiedelten Kreativen. 11 der Wiener im Vergleich zu 6 der Kreativen im Österreichdurchschnitt sehen Europa als ihre Standortregion an. Seltener als die Kreativen im Bundesgebiet außerhalb Wiens ist für die in Wien angesiedelten Unternehmen der Ort bzw. die Stadt plus Umgebung (9 der Wiener Kreativunternehmen vs. 14 der Unternehmen in Österreich insgesamt), die zeitliche Erreichbarkeit (9 vs. 17 ), ein kulturhistorisch gewachsenes Gebiet (4 vs. 6 ) oder Österreich (2 vs. 5 ) für die individuelle Grenzziehung von Bedeutung. Es sind überwiegend jene Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen exportieren, welche Europa als die Region des Unternehmensstandortes verstehen. Unter den Wiener exportierenden Kreativwirtschaftsbetrieben liegt der Anteil der Betriebe mit diesem großräumigen Regionsbegriff bei über einem Viertel. 44

55 Grafik 30 Verständnis von Region in der Kreativwirtschaft, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 unmittelbares Umfeld (Nachbarschaft, Grätzel) Gemeinde / Stadt Europa Ort/Stadt plus Umgebung Bundesland zeitliche Erreichbarkeit politischer Bezirk kulturhistorisch gewachsenes Gebiet Österreich Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Wien Österreich (ohne Wien) Österreich Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr Standorte und Arbeitsraum Wie in Kapitel 2 bereits dargestellt, sind mehr als 40 der österreichischen Kreativunternehmen in Wien angesiedelt. Eine genauere Betrachtung nach Bezirken zeigt, dass die meisten Kreativunternehmen 3 im Jahr 2010 in den inneren Bezirken (1., 2., 3., 4., 6., 7. Bezirk) ihren Sitz hatten. Diese sechs Wiener Gemeindebezirke vereinten fast 40 aller Wiener Kreativwirtschaftsbetriebe auf sich. Eine vergleichsweise hohe Anzahl an Kreativunternehmen war zudem im 5., 9., 19., 22. und 23. Wiener Gemeindebezirk ansässig. 3 ohne künstlerische Tätigkeit, Kulturunterricht, Kunsthandel 45

56 Grafik 31 Verteilung der Wiener Kreativunternehmen 1 nach Bezirken in Prozent, ohne künstlerische Tätigkeit, Kulturunterricht, Kunsthandel Quelle: KMU Forschung Austria auf Basis von Daten der Statistik Austria Die Branchen der Kreativwirtschaftswirtschaft sind innerhalb der Wiener Bezirke unterschiedlich verteilt. Die Architekten sind überdurchschnittlich häufig (++) vor allem in den Bezirken Wieden (4. Bezirk) und Mariahilf (6. Bezirk) zu finden. Im Design liegt der Schwerpunkt insbesondere in Mariahilf (6. Bezirk) und Neubau (7. Bezirk, z. B. Architekturzentrum im Museumsquartier). Der Bereich Software und Games ist anteilsmäßig am häufigsten in den Bezirken 10, 11, 21 sowie 22 und in der Brigittenau (20. Bezirk) vertreten. Dies sind Bezirke, in denen der Anteil der Kreativwirtschaft an der marktorientierten Wirtschaft unterdurchschnittlich ist. Die Verlage weisen einen verhältnismäßig hohen Anteil in der Inneren Stadt (1. Bezirk), in Simmering (11. Bezirk) und in der Brigittenau (20. Bezirk) auf. Kreative der Video und Film Branche sind anteilsmäßig häufig vor allem in den Bezirken Neubau (7. Bezirk) und Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) ansässig. Die Werbung ist in allen Wiener Bezirken relativ gleichmäßig verteilt. Einzig im 13. Gemeindebezirk ist der Anteil vergleichsweise höher (+). 46

57 Tabelle 7 Bedeutung der Kreativwirtschaftsbereiche nach Bezirken Anteil der Bereiche 1 an der Kreativwirtschaft des jeweiligen Bezirkes insgesamt, 2010, Index: Wien in der jeweiligen Branche = Design Software und Games Verlage Video und Film Architektur Werbung Innere Stadt (1010) ++ Leopoldstadt (1020) Landstraße (1030) Wieden (1040) ++ Margareten (1050) + + Mariahilf (1060) Neubau (1070) Josefstadt (1080) + + Alsergrund (1090) + Favoriten (1100) ++ Simmering (1110) Meidling (1120) + + Hietzing (1130) Penzing (1140) + + Rudolfsh.-Fünfhaus (1150) + ++ Ottakring (1160) Hernals (1170) Währing (1180) + Döbling (1190) + + Brigittenau (1200) Floridsdorf (1210) ++ Donaustadt (1220) ++ Liesing (1230) ohne Musik, Buch und künstlerische Tätigkeiten (Da Branchen künstlerische Tätigkeit, Kulturunterricht und Kunsthandel in dieser Auswertung nicht enthalten sind, gibt es für diesen Bereich keine aussagekräftigen Daten.) und Radio und TV (geringe Anzahl an Unternehmen) 2 Ein Index zwischen wird mit einem Plus (+), ein Index über 135 mit zwei Plus (++) gekennzeichnet. Lesebeispiel: In Wieden (1040) ist der Anteil der Architektur an der Kreativwirtschaft um mehr als 35 höher als im Wien-Durchschnitt. In Döbling (1190) ist der Anteil des Designs zwischen 15 bis 35 höher als im Wien-Durchschnitt. Quelle: KMU Forschung Austria auf Basis von Daten der Statistik Austria 47

58 Eine Betrachtung des Anteils der Kreativwirtschaft an der marktorientierten Wirtschaft 4 zeigt, dass die höchsten Anteile in den inneren Bezirken 4 bis 8 zu finden sind. Eine Ausnahme ist die Inneren Stadt (1. Bezirk). In diesem Bezirk ist der Kreativanteil, trotz einer großen Anzahl an Kreativunternehmen, niedrig. Der Grund dafür ist, dass in diesem Bezirk eine noch höhere Anzahl an Unternehmen anderer großer Wirtschaftsbereiche, wie z. B. Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Rechtsberatung, angesiedelt sind. Anders verhält es sich in der Josefstadt (8. Bezirk). In diesem Bezirk sind die Kreativunternehmen im Verhältnis zu den gesamten Unternehmen häufig vertreten, obwohl deren absolute Anzahl im Vergleich mit anderen Gemeindebezirken relativ gering ist. Grafik 32 Anteil der Wiener Kreativwirtschaft 1 an der Gesamtzahl der Wiener Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft 2 in Prozent nach Bezirken, ohne künstlerische Tätigkeit, Kulturunterricht, Kunsthandel 2 Abschnitte B - N sowie Abteilung 95 der ÖNACE 2008 (d. h. unter anderem ohne Land- und Forstwirtschaft, Unterrichtswesen und persönliche Dienstleistungen) Quelle: KMU Forschung Austria auf Basis von Daten der Statistik Austria 4 Anmerkung: Die Daten im diesem Kapitel stammen aus einer Sonderauswertung auf Gemeindeebene der Leistungs- und Strukturstatistik von Statistik Austria. Die angeführten Prozentsätze sind nicht unmittelbar mit dem entsprechenden Prozentsatz für Wien in Kapitel 2 vergleichbar, da in dieser Erhebung die Branchen künstlerische Tätigkeit sowie Kulturunterricht nicht inkludiert sind und der Kunsthandel auf dieser Aggregation nicht ausgewiesen werden kann. Hier wird der Anteil der Kreativwirtschaft an der marktorientierten Wirtschaft dargestellt und nicht wie in Kapitel 2 jene an der Gesamtwirtschaft. In der marktorientierten Wirtschaft sind die persönlichen Dienstleistungen, Kunst, Unterhaltung und Erholung nicht enthalten. 48

59 Die Ergebnisse der qualitativen Interviews zeigten gleichfalls, dass die inneren Bezirke als besonders attraktiv für die Kreativwirtschaft eingestuft werden. Eine Ausnahme ist der erste Bezirk, der aufgrund des "unkreativen" Umfelds und der hohen Mieten als nicht besonders attraktiv angesehen wird. In der quantitativen Unternehmensbefragung wurden die Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen danach gefragt, welche alternativen Standorte sie bei ihrer damaligen Standortwahl noch in Betracht gezogen hatten. Diese möglichen alternativen Standorte befanden sich für einen Großteil der Befragten gleichfalls in Wien. 62 der befragten Wiener KreativunternehmerInnen hatten einen Standort im gleichen Bezirk wie jener des aktuellen Unternehmensstandortes und 52 in einem anderen Wiener Bezirk als Alternative herangezogen. Dabei waren wiederum insbesondere Bezirke innerhalb des Gürtels interessant: Am häufigsten wurden der 7.Bezirk, gefolgt vom 6., 4. und 3. Bezirk als Orte für einen alternativen Standort genannt. Seltener (weniger als 10 ) zogen die Befragten einen Standort im Wiener Umland sowie in anderen Regionen Österreichs als Alternative in Erwägung. Von jenen UnternehmerInnen, die einen Standort im Wiener Umland als einen möglichen Standort ansahen, wurde am häufigsten Wien Umgebung gefolgt von Gänserndorf, Tulln, Baden und Mödling genannt. Für 3 stellten Standorte im Ausland eine Alternative zum derzeitigen Wiener Standort dar. 49

60 Grafik 33 Alternative Standorte bei der Standortwahl, Anteil der befragten Wiener KreativunternehmerInnen, in Prozent, Bezirk Bezirk 4.Bezirk Bezirk 1.Bezirk Bezirk 2.Bezirk selber Wiener Bezirk wie aktueller Standort anderer Wiener Bezirk 7 6 Bezirk im Wiener Umland andere Region Österreichs 3 außerhalb Österreich Anmerkung: Mehrfachantworten möglich Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Die nachfolgende Grafik gibt einen Überblick über alternative Standorte nach Bezirksgruppen 5. Es zeigt sich, dass ein Drittel der in Nordöstlichen Bezirken (20., 21. und 22.Bezirk) angesiedelten befragten Kreativunternehmen einen Alternativstandort im selben Bezirk in Erwägung gezogen hatten, während der Anteil in den anderen Bezirksgruppen deutlich höher lag (bei über 60 ). Ein Standort im Wiener Umland wäre häufiger für Unternehmen der Nordöstlichen Bezirke (22 ) und Südlichen Bezirke (10., 11., 12. und 23.Bezirk) (17 ) in Frage gekommen. Die in den Südlichen Bezirken Wiens angesiedelten Unternehmen gaben häufiger (12 ) an, auch einen Standort in einer anderen österreichischen Region in Erwägung gezogen zu haben. In den Kaufkraftstarken Bezirken (1., 13., 18. und 19.Bezirk) ansässige Unternehmen hatten mit einem Anteil von 6 häufiger einen alternativen Betriebsstandort im Ausland angedacht. 5 Um die Ergebnisse der befragten Wiener Kreativunternehmen regional differenzieren zu können, wurden fünf Bezirksgruppen gebildet. Die inneren Bezirke (2. bis 9.Bezirk), die südlichen Bezirke (10., 11., 12., und 23.Bezirk), die westlichen Bezirke ( Bezirk), die nordöstlichen Bezirke ( Bezirk) sowie die Kaufkraftstarken Bezirke (1., 13., 18. und 19.Bezirk). 50

61 Grafik 34 Alternative Standorte nach Bezirksgruppen, Anteil der befragten Wiener Kreativunternehmen, in Prozent, 2012 Kaufkraftstarke Bezirke Nordöstliche Bezirke Innere Bezirke Selber Bezirk 66 Selber Bezirk 33 Selber Bezirk 65 anderer Bezirk 51 anderer Bezirk 43 anderer Bezirk 62 Wiener Umland 2 Wiener Umland 22 Wiener Umland 3 andere Region Österreichs Ausland andere Region Österreichs Ausland andere Region Österreichs Ausland Westliche Bezirke Südliche Bezirke Selber Bezirk 63 Selber Bezirk 64 anderer Bezirk 50 anderer Bezirk 25 Wiener Umland 3 Wiener Umland 17 andere Region Österreichs - andere Region Österreichs 12 Ausland Anmerkung: Mehrfachantworten möglich Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Ausland

62 Eine differenzierte Betrachtung nach Kreativwirtschaftsbranchen macht deutlich, dass insbesondere die befragten Unternehmen der Bereiche Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit sowie Software und Games bei der Standortwahl auch über Standorte außerhalb Wiens nachgedacht hatten. 10 der befragten Kreativen der Branche Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit konnten sich auch einen Standort im Wiener Umland vorstellen, weitere 10 einen Standort im in einer anderen Region Österreichs und für 5 wäre auch ein Standort im Ausland in Frage gekommen. Die befragten Software- und Games-Unternehmen zogen gleichfalls häufiger als andere Bereiche Standorte im Umland von Wien (10 ), in anderen Regionen Österreichs (7 ) und im Ausland (3 ) als Alternative heran. Die Wiener Architektur- und Design-Unternehmen sind währenddessen sehr stark in ihrem Bezirk verankert. Der Anteil jener, die sich alternativ im selben Bezirk angesiedelt hätten, liegt höher (über 70 ) als bei den anderen Kreativwirtschaftsbranchen. Arbeitsräume Die Kreativen nutzen neben klassischen Büroräumlichkeiten, Ateliers und Werkstätten, Erdgeschoss-Gassenlokale oder zu Ateliers/Büros umgebaute Gassenlokale als Arbeitsräume. Aus der Unternehmensbefragung ging hervor, dass die Wiener KreativunternehmerInnen zumeist (61 ) in eigenen Büroräumlichkeiten arbeiten. 27 arbeiten von zuhause aus und 8 in Gemeinschaftsbüros (z. B. co working space, einzelne Arbeitsplätze in geteilten Büroräume). 4 der Kreativen haben flexible Arbeitsorte. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern zeigt sich, dass die Wiener KreativunternehmerInnen häufiger eigene Büros haben bzw. öfter Gemeinschaftsbüros nutzen und seltener von zuhause aus tätig sind. Vor diesem Hintergrund ist auch die interessant, ob die Wiener Kreativunternehmen Angebote, Büroplatz flexibel und kurzfristig mieten zu können (Office Sharing) als wichtig ansehen. Diese Frage wird von den qualitativ befragten Experten widersprüchlich beurteilt. Während ein Befragter angibt, derzeit gezielt nach solchen Angeboten zu suchen, betonen andere, dass dies vielleicht für persönliche soziale Aspekte förderlich sei, nicht jedoch für berufliche Netzwerke und Kooperationen mit anderen Kreativen, und daher insgesamt stark überbewertet sei. 52

63 Grafik 35 Arbeitsplatz, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, eigene Büroräumlichkeiten zu Hause co working space flexibler Arbeitsort Wien Österreich (ohne Wien) Österreich Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Innerhalb der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen lassen sich Unterschiede zwischen den Branchen hinsichtlich des gewählten Arbeitsortes. Während Unternehmen der Bereiche Architektur, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Design wie auch Video und Film zu rund 70 und mehr eigene Büroräume nutzen, während ein höherer Anteil (knapp 40 ) der UnternehmerInnen aus den Branchen Werbung sowie Software & Games von zuhause aus tätig sind. Die Unternehmensgröße beeinflusst gleichfalls die Wahl des Arbeitsortes. Je höher der erzielte Umsatz umso häufiger sind die befragten Wiener Kreativunternehmen in eigenen Büroräumen untergebracht. KreativunternehmerInnen, die keinen weiteren Mitarbeiter beschäftigen (Ein-Personen-Unternehmen) arbeiten zu einem Anteil von 37 in den eigenen vier Wänden, also in der Privatwohnung. Arbeitgeberbetriebe verfügen zu über 80 über eigene Büroräumlichkeiten. Jedoch auch unter den Arbeitgeberbetrieben finden sich UnternehmerInnen, die von zuhause aus tätig sind (8 ). Gemeinschaftsbüros werden unabhängig von der Unternehmensgröße in etwa gleich häufig genutzt. 53

64 Räumliche Mobilität Aus der Unternehmensbefragung ging hervor, dass die KreativunternehmerInnen zwar überwiegend von einem Unternehmensstandort aus tätig sind, jedoch meist nicht an diesen Standort gebunden sind. Rund die Hälfte der befragten UnternehmerInnen gab an, der Arbeit unabhängig vom derzeitigen Unternehmensstandort nachgehen zu können, jedoch die meiste Zeit dennoch von diesem Standort aus tätig zu sein. Weitere 16 der Wiener Kreativen bzw. 14 der befragten Kreativen in Österreich insgesamt arbeiten überhaupt meist an anderen Orten als dem Unternehmensstandort. An den Standort gebunden sind 37 der Wiener und 35 der UnternehmerInnen im Österreichdurchschnitt. Stärker an den Unternehmensstandort gebunden sind insbesondere Wiener Unternehmen der Branchen Architektur, Musik, Buch und künstlerische Tätigkeit, Design und Verlage. Der Anteil jener Betriebe, für die die Anwesenheit am Standort notwendig ist, liegt bei diesen Bereichen bei über 40, bei Architektur über 50. Besonders hohe räumliche Mobilität weisen währenddessen die Branchen Software und Games, Video und Film sowie Werbung auf. Über 70, bzw. über 80 bei Software und Games können ihre unternehmerische Tätigkeit unabhängig vom Standort ausüben. Auch die Unternehmensgröße nimmt Einfluss auf die räumliche Mobilität. Arbeitgeberbetriebe sind mit einem Anteil von 45 stärker an den Unternehmensstandort gebunden als dies bei Ein-Personen-Unternehmen der Fall ist (32 ). Mehr als ein Fünftel der Ein-Personen-Unternehmen arbeitet überwiegend an anderen Orten als dem Unternehmensstandort und damit deutlich mehr als UnternehmerInnen, die Mitarbeiter beschäftigen (6 ). Falls die befragten Wiener Unternehmen auch an einem anderen Ort als ihren Unternehmensstandort arbeiten können, dann kommt als Alternative in Betracht: von zu Hause zu arbeiten (53 ), an anderen Orten (49 ), bei Kunden (37 ), bei Geschäftspartnern (28 ) oder an einem anderen Unternehmensstandort (15 ). Im Vergleich zu Österreich gaben mehr Wiener KreativunternehmerInnen an von anderen Orten aus arbeiten zu können, was im räumlichen Kontext der Stadt als öffentlichen Raum in Form von Kaffeehäusern, Büchereien, etc. interpretiert werden kann. 54

65 Grafik 36 Räumliche Mobilität, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, Anwesenheit am Standort notwendig unternehmerische Tätigkeit unabhängig vom Unternehmensstandort, jedoch die meiste Zeit am Standort vorwiegend an anderen Orten als dem Unternehmensstandort zu Hause an anderen Orten bei Kunden bei Geschäftspartnern Wien Österreich (ohne Wien) Österreich anderer Unernehmensstandort Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

66 Räumliche Vernetzung Eine Vernetzungsanalyse der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen zeigt, dass die wichtigsten (gemessen am Umsatz) Kunden und Geschäftspartner der Kreativen ebenfalls in Wien angesiedelt sind. Mehr als sieben von zehn Wiener Kreativunternehmen finden ihren wichtigsten Kunden oder Geschäftspartner innerhalb von Wien, 13 innerhalb des gleichen Bezirks. Bei 12 sind die wichtigsten Kunden oder Geschäftspartner in einem anderen Bundesland angesiedelt und bei 14 sind diese im Ausland ansässig. Grafik 37 Vernetzung der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern, 2012 Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 In der nachfolgenden Tabelle wird die Vernetzung der Wiener Kreativwirtschaft nochmals differenziert nach Kunden und Geschäftspartnern (innerhalb derselben bzw. einer anderen Branche) dargestellt. Der wichtigste Kunde findet sich bei 71 der befragten Wiener Kreativunternehmen in Wien, bei 7 ist dieser im selben Bezirk ansässig. Im Vergleich dazu sind die wichtigsten Kunden seltener in einem anderen Bundesland (17 ) oder im Ausland (13 ) angesiedelt. Die Vernetzung zum wichtigsten Geschäftspartner erfolgt in 76 der Fälle innerhalb von Wien. Im Vergleich zum wichtigsten Kunden ist der wichtigste Geschäftspartner häufiger (17 ) im selben Bezirk angesiedelt. Noch öfter (23 ) ist dies der Fall, wenn der Geschäftspartner in derselben Branche tätig ist. Die wichtigsten Geschäftspartner sind seltener (9 ) als die wichtigsten Kunden in einem anderen 56

67 Bundesland ansässig. 15 der befragten Wiener Kreativen haben ihren wichtigsten Geschäftspartner im Ausland. Tabelle 8 Gesamtübersicht über die Vernetzung der Wiener Kreativwirtschaft Kunden Geschäftspartner (in derselben Branche) Geschäftspartner (in einer anderen Branche) Geschäftspartner insgesamt Insgesamt Wien selber Bezirk Wien anderer Bezirk Wien insgesamt Anderes Bundesland Ausland Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr Standortwahl Die Standortwahl der Wiener KreativunternehmerInnen wurde größten Teils sowohl von unternehmerischen als auch von privaten Gründen bestimmt. Ein Drittel der Wiener Kreativen nennt vorwiegend unternehmerische Gründe als maßgeblich für die Standortwahl, darunter am häufigsten Immobilien, Infrastruktur und Absatzmarkt. Knapp ein Fünftel war hauptsächlich von privaten Gründen beeinflusst. Zu den am häufigsten genannten privaten Entscheidungsfaktoren zählten die Nähe zum Wohnort, die Lebensqualität sowie familiäre Gründe. Zwei Fünftel der befragten Wiener KreativunternehmerInnen gab an, dass ein Mix aus unternehmerischen und privaten Gründen für die Standortwahl ausschlaggebend war. Eine Betrachtung der anderen Bundesländer macht deutlich, dass die Wiener Kreativen vergleichsweise häufiger unternehmerische Gründe und seltener private Gründe für ihre Standortwahl als ausschlaggebend sahen. Bei von Frauen geführten Kreativunternehmen in Wien waren häufiger (36 ) vorwiegende unternehmerische Gründe für die Standortwahl entscheidend als bei von Männern geführten Unternehmen (29 ). Am höchsten lag der Anteil (52 ) der Wiener Unternehmen, die sich überwiegend von unternehmerischen Gründen beeinflusst sahen bei jenen Unternehmen, bei denen sowohl Männer als auch Frauen an der Unternehmensspitze stehen. 57

68 Es zeigt sich des Weiteren ein Zusammenhang zwischen der Unternehmensgröße und den Gründen für die Standortwahl. Während Wiener Kreativunternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als sich häufiger (39 ) hauptsächlich von privaten Gründen bei der Standortwahl leiten ließen, waren für mehr als 40 Unternehmen mit Umsätzen von über jährlich vorwiegend unternehmerische Gründe maßgeblich. Ähnliche Zusammenhänge zeigen sich auch bei den Beschäftigtengrößenklassen. Je mehr Personen ein Kreativunternehmen beschäftigt, umso häufiger sind unternehmerische Gründe bei der Standortwahl entscheidend. Grafik Gründe der Standortwahl, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, unternehmerische Gründe private Gründe unternehmerische UND private Gründe Wien Österreich (ohne Wien) Österreich 5 4 weiß nicht 4 Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Die Ergebnisse der qualitativen Interviews zeigten, dass die eigene Herkunft oder die in Wien absolvierte Ausbildung häufig für die Standortwahl ausschlaggebend waren. Mehrheitlich wurde auch die Meinung vertreten, dass es in der Kreativbranche in Österreich "keine Alternativen zu Wien gibt". Aus der quantitativen Befragung ging hervor, dass zwei Drittel der in Wien ansässigen KreativunternehmerInnen auch in Wien ihre höchste Ausbildung absolviert hatten. Für über 60 der Wiener und mehr als 50 der KreativunternehmerInnen in den anderen Bundesländern ist dies eine akademische Ausbildung (Universität oder Fachhochschule). Im gesamten Bundesgebiet ist die Region des Unternehmensstandortes seltener (für knapp die Hälfte) ident mit der Ausbildungsregion. Ein Drittel der in Wien angesiedelten Kreativen ist auch in Wien geboren. In Österreich insgesamt ist die Standortregion häufiger (für mehr als die Hälfte) auch gleichzeitig die Heimatregion. 58

69 Grafik 39 Standortregion des Unternehmens im Vergleich zur Ausbildungsregion und Heimatregion, Anteile der befragten KreativunternehmerInnen, in Prozent, Standort ident mit Ausbildungsregion* Standort ident mit Heimatregion Wien Österreich (ohne Wien) Österreich *Region in welcher die höchste Ausbildung abgeschlossen wurde Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Die Standortwahl wird von den KreativunternehmerInnen größten Teils sehr spontan getroffen. Kreative in Wien widmen der Standortwahl im Vergleich zu Unternehmen in den anderen Bundesländern jedoch etwas mehr Zeit. Auf einer Skala von eins (sehr spontan) bis fünf (sehr langwierig), die in nachfolgender Grafik dargestellt ist, geben die Wiener KreativunternehmerInnen etwas seltener als die Unternehmen in Österreich insgesamt an, die Standortwahl sehr spontan zu treffen (30 der Wiener vs. 35 der Österreicher). Sehr langwierig bewerten 14 der Wiener und 9 der Kreativunternehmen in den anderen Bundesländern ihre Standortentscheidung. Die Entscheidung für den Unternehmensstandort wird des Weiteren rascher von Ein-Personen-Unternehmen getroffen, sowie von Kreativen, die ein sich stark überschneidendes Netzwerk an privaten und beruflichen Kontakten haben. Auch wenn die Standortwahl überwiegend von privaten Gründen geleitet war, fällt diese spontaner aus, als wenn sowohl private als auch unternehmerische oder überwiegend unternehmerische Gründen abgewogen wurden. 59

70 Grafik 40 Zeitspanne der Standortentscheidung differenziert Gründe bei der Standortwahl, Anteile der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 Wien Österreich (ohne Wien) Österreich sehr spontan sehr langwierig weiß nicht Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr Standortfaktoren Bewertung des Standorts Wien Die Wiener Kreativwirtschaft ist insgesamt mit dem Standort Wien zufrieden. 35 bewerten den Standort als sehr gut, und weitere 36 als gut. Knapp ein Viertel der Wiener Kreativen vergibt die Note befriedigend und 5 befinden den Standort als genügend. Kaum ein Unternehmen sieht den Standort Wien als nicht genügend an. 60

71 Grafik 41 Bewertung des Standortes Wien, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 genügend 5 befriedigend 24 sehr gut 35 gut 35 Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Innerhalb der Kreativwirtschaftsbranchen sind die Verlage am zufriedensten mit dem Standort Wien (67 vergeben die Bewertung sehr gut, 17 gut ) gefolgt von Video und Film (48 sehr gut, 48 gut ), Werbung (38 sehr gut, 42 gut ) und Architektur (35 sehr gut, 38 gut ). Am seltensten zufrieden sind die Wiener Designer (13 sehr gut, 50 gut ). Grafik 42 Bewertung des Standortes Wien nach Branchen, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 Verlage Video&Film Werbung Architektur Software & Games Musik, Buch u. künstl. Tätigkeit Design sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

72 Eine differenzierte Betrachtung nach Unternehmensgröße zeigt, dass Unternehmen, die Mitarbeiter beschäftigen tendenziell zufriedener mit dem Standort Wien sind als Ein-Personen-Unternehmen. 36 Arbeitgeberbetriebe bewerten den Standort Wien mit sehr gut, 39 mit gut im Vergleich zu jeweils 34 bei den Ein-Personen-Unternehmen. Die Zufriedenheit der Wiener Kreativunternehmen variiert auch mit dem Bezirk, in welchem die Befragten angesiedelt sind. Am besten bewerten in Nordöstlichen Bezirken ( Bezirk) ansässige Unternehmen den Standort Wien. 39 der Kreativen in diesen Bezirken vergeben die Note sehr gut, weiter 52 die Note gut. In diesen Bezirken sind Unternehmen der Branche Software und Games besonders stark vertreten. Für sie ist das so genannte kreative Milieu (z.b. kreative Gleichgesinnte, tolerantes Umfeld, Kulturangebot) weniger bedeutsam als für die anderen Branchen, Unternehmen dieses Bereichs arbeiten des Weiteren häufiger von zuhause aus. Die schlechteren Bewertungen vergeben in den Kaufkraftstarken Bezirken (1., 13., 18. und 19.Bezirk) angesiedelte Unternehmen (25 sehr gut, 32 gut ). Möglicherweise könnte dies an den höheren Mieten in diesen Bezirken liegen. Grafik 43 Bewertung des Standortes Wien nach Bezirksgruppen, Anteile der befragten Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 Nordöstliche Bezirke¹ Westliche Bezirke² Innere Bezirkeᵌ Südliche Bezirke⁴ Kaufkraftstarke Bezirke⁵ sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend 1 Noröstliche Bezirke: Bezirk 2 Westliche Bezirke: Bezrik 3 Innere Bezirke: Bezirk 4 Südliche Bezirke: u. 23.Bezirk 5 Kaufkraftstarke Bezirke: 1., 13., 18., und 19.Bezirk Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

73 Unternehmen, die in den kommenden drei Jahren einen Standortwechsel planen, bewerten den Standort Wien ebenfalls seltener (knapp mehr als die Hälfte) mit sehr gut oder gut als UnternehmerInnen, die keinen Standortwechsel planen (über drei Viertel). Insgesamt planen mehr als ein Fünftel der Wiener Kreativen und 17 der Kreativunternehmen in Österreich insgesamt den Standort in den kommenden drei Jahren zu wechseln. Der hohe Anteil an Unternehmen, die in den kommenden drei Jahren einen Standortwechsel beabsichtigen, resultiert aus dem höheren Anteil der Unternehmen in der Stichprobe, die sich aktuell in der Wachstumsphase befinden (40 der in Wien angesiedelten Kreativunternehmen und 38 der Unternehmen in Österreich insgesamt; Im Vergleich dazu waren in der Stichprobe zur Unternehmensbefragung zum Vierten Österreichischen Kreativwirtschaftsberichtes 2010 mit einem Anteil von rd. 30 deutlich weniger Unternehmen in der Wachstumsphase). Grafik 44 Geplanter Standortwechsel in den kommenden drei Jahren, Anteil der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen, in Prozent, 2012 derzeitiger Unternehmensstandort Wien Ö. (ohne Wien) Österreich ja, aus unternehmerischen Gründen ja, aus privaten Gründen nein Anmerkung: Rundungsdifferenzen nicht ausgeglichen Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr 2012 Die Bewertung Wiens im internationalen Kontext Eine Unterscheidung zwischen exportierenden und nicht exportierenden Unternehmen macht deutlich, dass Wiener Kreativunternehmen, die Exporttätigkeiten betreiben und dadurch verstärkt in internationaler Konkurrenz stehen, den Standort zwar häufiger als sehr gut (39 ) aber insgesamt etwas seltener (62 ) als sehr gut bzw. gut in Summe bewerten als Unternehmen, die keine Exporttätigkeiten betreiben (76 ). 63

74 In den qualitativen Interviews wurden die Wichtigkeit internationaler Märkte und die Orientierung am internationalen Geschehen betont. Wien bzw. auch Österreich befände sich diesbezüglich in einer vorteilhaften geografischen Lage im Zentrum Europas mit guten Verbindungen über den Wiener Flughafen. Andererseits geben die befragten Experten an, dass Wien und auch Österreich keine führende Rolle in ihrer jeweiligen Branche spiele. Konstatiert wird eine zu hohe "Abschottung" gegenüber internationalen Märkten und Trends sowie große strukturelle Mängel in der Attraktivität des Standortes für ausländische Künstler und Unternehmer der Kreativwirtschaft, deren stärkeres Engagement in Österreich aufgrund angenommener positiver Effekte auf die heimische Kreativwirtschaft sehr erwünscht wäre. Die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre wird jedoch in Bezug auf die Geschäftschancen und die Position des Standortes im internationalen Wettbewerb als deutlich positiv beurteilt. Insbesondere die Bereichen Mode und Design streichen positive Entwicklungen hervor. Veranstaltungen wie der "Vienna Fashion Week", "Vienna Design Week", dem ImPulsTanz Festival, der Architekturbiennale u.a. werden positive Impulse über Österreich hinaus zugeschrieben Zentrale Standortfaktoren Zentrale Standortfaktoren allgemeine Betrachtung Für die Kreativwirtschaft ist ein Mix aus Standortgegebenheiten entscheidend für den unternehmerischen Erfolg. Es spielen sowohl weiche als auch harte Standortfaktoren 6 eine Rolle. In der durchgeführten Unternehmensbefragung wurden die Wiener KreativunternehmerInnen zunächst gebeten, spontan drei Begriffe zu nennen, die ihrer Meinung nach zentral für die positive Entwicklung Wiens als Unternehmensstandort für ihr Unternehmen sind. Der am häufigsten genannte Begriff war Lebensqualität gefolgt von Infrastruktur und Weltoffenheit. Zu den häufig assoziierten Begriffen gehörten des Weiteren Kultur, bzw. kulturelles Angebot Metropole, öffentliche Verkehrsmittel, Nähe zu Kunden, Absatzmärkte, Förderungen, sowie kreatives Umfeld und gutes Image. In der nachfolgenden Grafik werden die Assoziationen in einer Begriffswolke dargestellt. Je häufiger ein Begriff genannt wurde, desto größer erscheint dieser in Relation zu den anderen Wörtern. 6 Die Differenzierung in harte und weiche Standortfaktoren ist ein zentrales Konzept der Standorttheorie. Als harte Standortfaktoren gelten jene, die objektiv messbar sind, während sich weiche Faktoren erst nach einer subjektiven Bewertung in Zahlen transformierbar darstellen. Harte Faktoren betreffen in der Literatur in erster Linie Kosten, wie z. B. für Mieten, Immobilienpreise. 64

75 Grafik 45 Assoziationen zur positiven Entwicklung Wiens als Unternehmensstandort für der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen, 2012 Anmerkung: Je häufiger ein Begriff genannt wurde, desto größer erscheint der Begriff in Relation zu den anderen Wörtern. Die farbliche Darstellung und die Anordnung bzw. Lage der einzelnen Wörter, auch zueinander, in der Begriffswolke erfolgt durch die eingesetzte Software großteils zufallsgesteuert. Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

76 Die in der Begriffswolke dargestellten Assoziationen spiegeln auch gut die Ergebnisse der qualitativen Interviews, wie auch die Bewertung der Standortfaktoren in der quantitativen Unternehmensbefragung wider. Der harte Standortfaktor Verkehrsanbindung sowie der weiche Standortfaktor Lebensqualität gehören demnach zu den wichtigsten Faktoren für den Unternehmenserfolg der Wiener Kreativwirtschaftsunternehmen. Über vier Fünftel der befragten Wiener KreativunternehmerInnen schreiben diesen beiden Faktoren Bedeutung für den Unternehmenserfolg zu. Ebenfalls hohe Wichtigkeit messen die Wiener Kreativen zwei harten Standortfaktoren bei: 80 der Wiener Kreativen werten das öffentliche Verkehrsnetz sowie den Preis und das Vorhandensein von Immobilien als erfolgsbestimmend. Im Wichtigkeitsranking der Standortfaktoren folgen die räumliche Nähe zu Kooperationspartnern und Netzwerken, ein tolerantes und offenes Umfeld, sowie das Image der Region, welche von über 60 der Wiener KreativunternehmerInnen als wichtig für den unternehmerischen Erfolg eingestuft werden. Mehr als die Hälfte der Wiener Kreativen sieht die räumliche Nähe zu Kunden, kreative Gleichgesinnte sowie den Zugang zu Absatzmärkten als wichtige Standortfaktoren an. Die meisten Standortfaktoren werden von den Wiener Kreativunternehmen ähnlich wie von den Kreativen der anderen Bundesländer bewertet. Bzgl. einiger Standortgegebenheiten zeigen sich jedoch größere Differenzen: Der Verkehrsanbindung wie auch dem öffentlichen Verkehrsnetz wird von den Kreativunternehmen in Wien häufiger Bedeutung für den Unternehmenserfolg zugeschrieben, als dies bei den Kreativunternehmen in den anderen Bundesländern der Fall ist. 85 der Wiener Kreativunternehmen im Vergleich zu 78 der Kreativunternehmen im gesamten Bundesgebiet werten die Verkehrsanbindung als erfolgsbestimmend. Das öffentliche Verkehrsnetz spielt für 80 der Wiener und 61 der Unternehmen in Österreich insgesamt eine Rolle für den Unternehmenserfolg. Umgekehrt verhält es sich mit dem Zugang zu Absatzmärkten, die häufiger (59 ) für die Kreativen in Gesamt-Österreich von Bedeutung sind, als für die Wiener Kreativen (52 ). Ebenfalls geringere Relevanz für den Unternehmenserfolg schreiben die Wiener dem Angebot an Bildungseinrichtungen (30 der Wiener vs. 37 der Kreativen im gesamten Bundesgebiet) zu. Seltener wichtig ist auch die regionale Verbundenheit: 19 der Wiener vs. 41 der Kreativen in Österreich insgesamt werten diesen Faktor als erfolgsbestimmend. 66

77 Grafik 46 Wichtigkeit der Standortfaktoren für den Unternehmenserfolg, Anteil der befragten Kreativwirtschaftsunternehmen in Prozent, Verkehrsanbindung Allgemeine Lebensqualität öffentliches Verkehrsnetz Preis u. Vorhandensein von Immobilien Räumliche Nähe zu Kooperationspartnern, Netzwerken Tolerantes, offenes Umfeld Image der Region Räumliche Nähe zu Kunden kreative Gleichgesinnte Zugang zu Absatzmärkten Kulturangebot Arbeitsmarkt Angebot an Bildungseinrichtungen F&E Infrastruktur Regionale Verbundenheit Räumliche Nähe zu F&E-Einrichtungen wichtig (Wien) nicht wichtig (Wien) wichtig (Österreich) Quelle: KMU Forschung Austria, Unternehmensbefragung Frühjahr

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