Individuelle Effekte im Mehrfaktorenmodell
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- Christin Otto
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1 Individuelle Effekte im Mehrfaktorenmodell Idee: Außenhandel verändert Güterpreise Auswirkung auf reale Entlohnung der Faktoren? Unterscheide: langfristig sind Faktoren zwischen Sektoren vollständig mobil (Analyse im HOS Modell: Stolper Samuelson Theorem) kurz bis mittelfristig ist Kapital im jeweiligen Sektor gebunden (Modell mit sektorspezifischen Kapital) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 62 Stolper Samuelson Theorem Aussage: Der Anstieg des relativen Preises des arbeitsintensiven (kapitalintensiven) Gutes wird den Lohnsatz (Zinssatz)relativ zu beiden Güterpreisen erhöhen und den Zinssatz (Lohnsatz) relativ zu beiden Güterpreisen senken. Wirkung der Aufnahme von Außenhandel: Der im Land reichlich vorhandene Faktor gewinnt, der knappe Faktor verliert. (Anwendung: Bei Zoll auf arbeitsintensivem Gut gewinnt der Faktor Arbeit) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 63
2 Stolper Samuelson Theorem Beweisidee Lohn (w) Güterpreisänderung und Faktorentlohnungen (alternativ: Analyse im Lerner Diagramm) w = const. w E r w 0 E 0 DK (w,r) = p DK(w,r) = p 0 DK 2 (w,r) = p 2 0 r r 0 Zins (r) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 64 Sektorspezifisches Kapital Annahmen: ein mobiler Faktor (L Arbeit) zwei sektorspezifische Faktoren (K, K 2 ) ansonsten wie HOS Modell Wirkung der Aufnahme von Außenhandel: spezifischer Faktor des Exportsektors gewinnt, spezifischer Faktor des Importsektors verliert keine definitive Aussage über reale Entlohnung des mobilen Faktors (tendenziell HOS Analyse relevant) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 65
3 Sektorspezifisches Kapital Beweisidee Wirkung einer Güterpreisänderung auf den Arbeitsmarkt Lohn (w) w E w 0 p 2 MPL 2 E 0 p MPL p 20 MPL 2 L 0 2 L 2 L 0 L K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 66 Individuelle Effekte Fazit Zusammenfassung und Anwendung der Resultate: kurz bis mittelfristig sind Verlierer/Gewinner entlang der Sektorgrenzen verteilt, da im allgemeinen sowohl Realkapital als auch Humankapital teilweise spezifisch (Exportsektor gewinnt, Importsektor verliert durch Handel) langfristig verläuft die Grenze zwischen den Faktoren (knapper Faktor verliert, reichlicher gewinnt durch Handel) im politischen Prozess sind kurzfristige Aspekte wichtiger (Beschäftigte und Kapitaleigner in einem Sektor stellen eine homogenere Gruppe dar, insbesondere ist die drastische Entwertung der spezifischen Faktorbestandteile spürbarer) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 67
4 Wachstum und Außenhandel Fragestellungen: Wirkungvon Faktorbestandsänderungen (Rybczynski Theorem) (dual zum Stolper Samuelson Theorem) Terms of Trade Effekte ungleichgewichtigen Wachstums (Wirkung von Wachstum im Ausland, inländisches Wachstum bei Integration) Wechselwirkung zwischen Handel und Wachstum (neue Wachstumstheorie) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 68 Rybczynski Theorem Aussage: Bei konstanten Preisen ( kleines Land : p = p 0 ) erhöht ein Anstieg der Faktorausstattung den Output desjenigen Gutes in höheren Proportionen, dasdiesen diesen Faktor relativ intensiv einsetzt und senkt den Output des anderen Gutes. Wirkungungleichgewichtigen ungleichgewichtigen Wachstums (Beispiel): Wachstum bei Faktor Arbeit (z.b. Bevölkerungswachstum) erhöht Produktion des arbeitsintensiven Gutes und senkt Produktion des kapitalintensiven Gutes. K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 69
5 Rybczynski Theorem Beweisidee Faktorbestandsänderung und komparativer Vorteil (alternativ: Analyse im Lerner Diagramm) x 2 T T 0 E 0 E RL p 0 p = p 0 T 0 T x K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 70 Terms of Trade Effekte des Wachstums Fragestellungen: Wie wirkt sich Wachstum im Ausland aus? Ist Wachstum in einer integrierten Weltwirtschaft vorteilhafter? Abhängig vom Bias des Wachstums: export biased growth (Wachstum beim reichlichen Faktor bzw. beim Exportgut) import biased growth (Wachstum beim knappen Faktor bzw. beim Importgut) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 7
6 Biased Growth und relatives Angebot Ableitung des Terms of Trade Effekts des Wachstums p RA 0 p p 2 RA p 0 E 0 p E RN x 2 K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 72 x Komparative Vorteile im dynamischen Modell Annahmen: 2 Länder 2 Sektoren 2 Faktoren High Tech Sektor (differenzierte Produkte, durch Forschung verbessert) traditioneller Sektor (vollkommener Wettbewerb) Humankapital ungelernte Arbeit internationale vs. lokale Spillovers (Faktorausstattung determiniert Handelsstruktur vs. komparative Vorteile durch historische Zufälle ) K. Morasch 200 Außenhandel, internationaler Wettbewerb und Handelspolitik 73
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