Informierte Entscheidung / Shared Decision Making Herausforderungen bei der Umsetzung
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- Brigitte Schumacher
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1 Informierte Entscheidung / Shared Decision Making Herausforderungen bei der Umsetzung David Klemperer NKP-Workshop Informierte Entscheidung Quo vadis? Berlin, 26./
2 Medizinische Entscheidungen in der Onkologie Therapie Gesundheitsproblem / medizinische Lösung / Nutzen Schaden Früherkennung medizinisches Angebot / Nutzen Schaden è Therapie häufig, Früherkennung immer präferenzsensitive Entscheidung informierte Entscheidung / informed consent shared decision making / Partizipative Entscheidungsfindung
3 Folie Prof. Dieter Hart BGB 630 c, d, e
4 Gesundheitsproblem nach Mulley et al. 2012, S.17 Option A Option B Morbidität A Lebensqualität A Mortalität A Morbidität B Lebensqualität B Mortalität B Präferenz Klemperer
5 Elwyn 2013 shared decision making è informierte Entscheidung individuelle / persönliche Nutzen-Schaden-Bilanz
6 The ethical foundation of informed consent can be traced to the promotion of two values: personal well-being and self-determination. Ethically valid consent is a process of shared decisionmaking based upon mutual respect and participation, not a ritual to be equated with reciting the contents of a form that details the risks of particular treatments.
7 Herausforderung: Ärzte schlecht informiert Beratungssituation 20 deutsche Gynäkologen Kerninformationen für Brustkrebsfrüherkennung 55-jährige Frau 1. Risiko für das Vorliegen der Krebserkrankung (Prävalenz). keine richtige Nennung 2. Nutzen der Früherkennung dieser Krebserkrankung. zumeist relative Risikoreduktion 3. Risiken der Früherkennung. Strahlenbelastung, falsch positive Ergebnisse, keine Nennung der Überdiagnose è desaströs, Reaktion der Verantwortlichen? Wegwarth und Gigerenzer 2011
8 Herausforderung: Patienten schlecht informiert Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs / Darmkrebs Chemotherapie kurativ: 69% der Patienten mit Lungenkrebs 81% der Patienten mit Darmkrebs è falsche Vorstellung über Therapieziele Weeks et al. NEJM 2012
9 Herausforderung: Denkweisen in der Medizin Mehr ist besser Neu ist besser Früher ist besser Teurer ist besser Behandeln ist besser als nicht behandeln Technologie ist gut Fokussierung auf Biologie... è intuitive Annahmen über den Nutzen medizinischer Interventionen è kognitiver Bias
10 Herausforderung: Paternalismus in der Medizin Bundesärztekammer 1990 Empfehlungen zur Patientenaufklärung Die Aufklärung soll den Patienten in die Lage versetzen, in Kenntnis der Notwendigkeit, des Grades der Dringlichkeit sowie der Tragweite der ärztlichen Behandlungsmaßnahme eine auch [?] aus ärztlicher Sicht vernünftige Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung wird in der Regel in der Einwilligung in den ärztlichen Heileingriff liegen, sie kann aber auch in der Ablehnung der Behandlung bestehen.
11 Herausforderung: Paternalismus in der Medizin... was Ärzte denken was Patienten denken und was Patienten wirklich denken Prioritäten Therapie Brustkrebs Frühstadium % Lee et al. 2010
12 Klemperer
13 Herausforderung Ethik Gelöbnis: Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit meiner Patientinnen und Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein. Bundesärztekammer. Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte. Stand 2011 Klemperer
14 Herausforderung Ethik Befragung 2013/2014 überflüssige Leistungen 39% der Chefärzte: ökonomische Gründe führen tendenziell zu nicht-erforderlichen Eingriffen; gehäuft: Chefärzte Kardiologie und Unfallchirurgie/ Orthopädie Unterversorgung 21% der Chefärzte: enthalte mindestens einmal im Monat einem Patienten eine nützliche Behandlung vor oder ersetze sie durch eine billigere Reifferscheid A, Pomorin N, Wasem J. Ausmaß von Rationierung und Überversorgung in der stationären Versorgung (submitted) Klemperer
15 Nationaler Krebsplan Ziel 11a Verbesserung der Krebsinformationen Krebsinformationen sollen den Betroffenen ermöglichen, auf Grundlage realistischer Erwartungen informierte Entscheidungen zu treffen, die ihren Präferenzen und Bedürfnissen entsprechen. Die Informationen beziehen sich auf die Vermittlung gesundheitsrelevanten Wissens zu Krankheitsbildern, Behandlungsmethoden und auf die psychosozialen und praktischen Auswirkungen von Krankheit und deren Bewältigung. Krebsinformationen sollen evidenzbasiert sein und sich auf patientenrelevante Behandlungsergebnisse wie Verbesserung des Gesundheitszustands, Verlängerung des Überlebens, Verbesserung der Lebensqualität und Begleitumstände der Behandlung beziehen.
16 Leitbild für Roadmap Präferenz
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