Motivation und Qualitätsansprüche in der Freiwilligenarbeit Kein Widerspruch! Hauptsache Motivation! Nebensache Qualität? 10.
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- Nora Flater
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1 Motivation und Qualitätsansprüche in der Freiwilligenarbeit Kein Widerspruch! Hauptsache Motivation! Nebensache Qualität? 10. November
2 Motivation vs. Qualität: Ein Widerspruch? 2
3 Einbringen vs. Einfügen ein Spannungsfeld Das Ganze ist nicht immer ganz einfach mit Freiwilligen. [ ], dass es wichtig ist, dass sie die Wertschätzung haben, dass sie sich auch einbringen können und dass sie sich gleichzeitig auch einfügen müssen in die bestehenden Strukturen. Man kann nicht alles machen, was sie möchten. (Freiwilligenkoordinatorin, ) 3
4 Negative Auswirkungen von freiwilligem Engagement? Wenn man ihnen nicht genug Zeit und Aufmerksamkeit geben kann. Dann kann schnell viel schief gehen dass sie Interessen und Anliegen vertreten, die nicht mit denen der Organisation übereinstimmen... Das sehe ich aber nur als Folge von mangelnder Voraussicht [der Freiwilligenkoordination] (Freiwilligenkoordinator, ) 4
5 Motivation & Qualität als Herausforderung mit Freiwilligen wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse Ziele / Motivation der Freiwilligen Ziele / Motivation der Organisation mit der Organisation wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse 5
6 Qualitäten dank Motivation Einzigartige Beiträge von Freiwilligen (im Vergleich zu bezahlten Mitarbeitenden) Herzkompetenz BotschafterInnen Konstruktive Kritik gegen Betriebsblindheit Gute Stimmung Unterschiede bringen zusätzliche Qualitäten in die Organisation ein 6 Quelle: Studer & von Schnurbein 2012
7 Was braucht es für gelungenen Umgang mit Qualitätsansprüchen? mit Freiwilligen wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse Ziele / Motivation der Freiwilligen Ziele / Motivation der Organisation mit der Organisation wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse 7
8 Planung Rekrutierung Auswahl Selektion Passung Orientierung Unterstützung Training Evaluation Monitoring QM Anerkennung Freistellung Kontaktpflege Ex-Freiwillige Reintegration Interaktionale Freiwilligenkoordination Strategisches Bekenntnis Interessenabgleich & Überzeugungsarbeit Rollenklarheit Partizipation & Mitbestimmung Teamgeist (bezahlte Mitarbeitende) Respekt & informelle Wertschätzung Koordination über Organisationsgrenzen hinaus Freiwilligenmanagement-Prozess Jobeigenschaften Autonomie Rückmeldung Anforderungsvielfalt Aufgabengeschlossenheit Bedeutsamkeit Ressourcen Know-How & Kompetenzen Zeit Finanzen Quelle: Studer & von Schnurbein 2013
9 Was braucht es für gelungenen Umgang mit Qualitätsansprüchen? Alle 4 Komponenten der integrierten Freiwilligenkoordination Interaktionale Freiwilligenkoordination Freiwilligenmanagement-Prozess Motivationsfördernde Jobeigenschaften Ressourcen Investition in Freiwillige 9
10 Was braucht es für gelungenen Umgang mit Qualitätsansprüchen? Zielüberprüfung Feedbackschlaufen vs. objektive Leistungsmessung Einbezug von Anspruchsgruppen in die Zielüberprüfung Führungskompetenz Überzeugungsfähigkeit & Verhandlungskompetenz offener Umgang mit Grenzen der Freiwilligenarbeit Vielsprachigkeit, Empathie, Rückmeldung/Kritikfähigkeit 10 Quelle: Studer & von Schnurbein 2012, 2013
11 Qualität vs. Motivation in der Freiwilligenarbeit Kein Widerspruch Gemeinsame Ziele: sinnvoller Einsatz für gemeinnützige Ziele aber eine Herausforderung! Gegenseitiges Verständnis in Zielorientierung, Qualitätsansprüchen und Motivation schaffen Schäden vermeiden Einzigartige Beiträge der Freiwilligen nutzbar machen Bewusster Umgang mit Qualität in der Freiwilligenarbeit braucht Integrierte Freiwilligenkoordination Investitionswille & Bekenntnis der Geschäftsleitung 11
12 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! Sibylle Studer Das Center for Philanthropy Studies (CEPS) ist ein Institut der Universität Basel, das auf Initiative von SwissFoundations gegründet worden ist. Folgende Organisationen tragen zur Grundfinanzierung bei: Age Stiftung, AVINA STIFTUNG, Christoph Merian Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Gebert Rüf Stiftung, Ria und Arthur Dietschweiler Stiftung, Sophie und Karl Binding Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, UBS Stiftung für Ausbildung und Soziales 12
13 Referenzen (online) BENEVOL Schweiz, Grundalgen: Standards, Merkblätter, Literaturhinweise: Ellis, S. J. (2010). From the Top Down: The Executive Role in Volunteer Program Success (3rd, fully revised ed.). Philadelphia: Energize. (Online-Ressourcen auf: Matuschek, K., & Niesyto, J. (2013). Freiwilligen- Engagement professionell gestalten: Engagierte und aktive Freiwillige gewinnen und beteiligen (3. Auflage). Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung. Reifenhäuser, C., Hoffmann, S. G., & Kegel, T. (2009). Freiwilligen-Management. Augsburg: ZIEL-Verlag. (Online: Kegel, Thomas. Freiwilligenmanagement Qualifizierung für Freiwillige und beruflich Tätige sowie Lernaufgabe für Organisationen. Berlin: Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland. Studer, S. & von Schnurbein G. (2013). Integrierte Freiwilligenkoordination: Ein Leitfaden für Schweizer NPO. CEPS Forschung & Praxis, Band 9. 13
14 Wissenschaftliche Grundlagen Güntert, S. T. (2013). Wer sind die Freiwilligen und wie hält man sie bei der Stange? Mittagsinfo der Freiwilligenagentur Zürich, 18. März Jäger, U.; Beyes, T. P. & Kreutzer, K. (2009). Balancing acts: NPO-leadership and volunteering. Financial Accountability & Management 25(1), Mieg, H. A., & Wehner, T. (2005). Freiwillige Arbeit: Engagement, Organisation und Sinnbildung im Bereich frei-gemeinnütziger Arbeit. In D. Frey, L. Rosenstiel & C. Graf Hoyos (Eds.), Wirtschaftspsychologie (pp ). Weinheim: Beltz. Puffer, S. M., & Meindl, J. R. (1992). The congruence of motives and incentives in a voluntary organization. Journal of Organizational Behavior, 13(4), Studer, S. (in review). Volunteer management vs. mediation? Interactional volunteer coordination in nonprofits. Nonprofit & Voluntary Sector Quarterly. Studer, S.; von Schnurbein, G. (2012). Volunteers as a unique organizational resource: Conceptualizations in practice and management responses Lessons from Switzerland. International Journal of Volunteer Administration, 19(2), Studer, S.; von Schnurbein, G. (2013). Organizational factors affecting volunteers: A literature review on volunteer coordination. VOLUNTAS: International Journal of Voluntary and Nonprofit Organizations, 24(2),
15 Backup 15
16 Motivation & Qualität als Herausforderung Position der Freiwilligen in der Organisation definieren mit Freiwilligen wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse Gemeinsame & erwünschte Ziele hervorheben Ziele / Motivation der Freiwilligen Ziele / Motivation der Organisation Schaden aus Zielkonflikt vermeiden mit der Organisation wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse 16
17 Gemeinsame & erwünschte Ziele hervorheben Führen durch Anerkennung und selektives nicht- Beachten (Quelle: Jäger et al. 2009) Anerkennung von Freiwilligenarbeit mit hoher Qualität stärker kommunizieren Organisationsziele und Qualitätsanforderungen kommunizieren Auch solche, welche die Freiwilligen nicht direkt betreffen, schafft Verständnis für Erwartungshaltungen der bezahlten Mitarbeitenden Motiv «Sinn-Erleben» der Freiwilligen ansprechen (Mieg & Wehner 2005) Kommunizieren, warum Aufgabe der Freiwilligen nur unter gewissen Qualitätsansprüchen sinnvoll sind Einzigartige Beiträge der Freiwilligen für Organisationsziel einsetzen (siehe Folie 6) 17
18 Schaden aus Zielkonflikt vermeiden Werte der Organisation kommunizieren Einführungsgespräch Newsletter peer-to-peer: erfahrene Freiwillige führen neue Freiwillige ein Erwartungshaltungen kommunizieren & durchsetzen Pflichtenheft / Anforderungsprofil Grenzen der Freiwilligenarbeit kommunizieren An Verantwortungsgefühl appellieren Kündigungen ins Auge fassen Gruppendynamik nutzen 18
19 Position der Freiwilligen in der Organisation definieren Rolle der Freiwilligen Position der Freiwilligen Spezifische Nutzen der Freiwilligen Zielsetzung Reaktionen der Freiwilligenkoordination Handlungsweise Einzigartigkeit der Freiwilligen Freiwillige als Personalkate gorie Organisationskultur Organisationsentwicklung Reputation Kosteneffizienz (bei Basisdienstlei stungen) Mittel und Ziel Mittel Qualitätsverbesserung Herzkompetenz Gute Stimmung Konstruktive Kritik Botschafter- Innen Kosteneinsparungen Empathie Feedback Vielsprachigkeit Überzeugung Grenzen aufzeigen Personalinstrumente Qualität der Dienstleistungen Angebot von Basisleistungen Emotion Aushandlung Interaktion Reflexion Effizienz 19 Quelle: Studer & von Schnurbein 2012
20 Mit bewusster Freiwilligenkoordination... mit Freiwilligen wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse Ziele / Motivation der Freiwilligen Ziele / Motivation der Organisation 20 mit der Organisation wenig kompatible Ziele, Motive, Erwartungen, Bedürfnisse
21 zu weniger Zielkonflikten Ziele / Motivation der Freiwilligen Ziele / Motivation der Organisation 21
22 Freiwilligenkoordination entwickeln Grundlagen & Verantwortlichkeiten Abstimmung mit Organisationsphilosophie Prioritäten der Freiwilligenkoordination Verantwortliche(n) bestimmen Ziele & Vorgehensweise Zieldefinition & -erfassung Beteiligte involvieren Konzept festhalten Abstimmung & Umsetzung Kompetenzen & Ressourcen Wahl der Freiwilligenkoordinationsinstrumente Abstimmung mit Jobeigenschaften Wirkung & Verbesserungspotenzial Freiwilligenkoordination überprüfen & anpassen Wirkung festhalten & kommunizieren 22
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