Reihe Gesundheitskompetente Krankenbehandlungsorganisationen (1)

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1 Reihe Gesundheitskompetente Krankenbehandlungsorganisationen (1) Selbstbewertung organisationaler Gesundheitskompetenz Machbarkeitsstudie zum Selbstbewertungsinstrument nach dem Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen (WKGKKO-I) Christina Dietscher, Jakob Lorenc, Jürgen Pelikan Untere Donaustraße 47/ 3. OG, 1020 Wien, Tel: ,

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3 an institute of the Selbstbewertung organisationaler Gesundheitskompetenz Machbarkeitsstudie zum Selbstbewertungsinstrument nach dem Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen (WKGKKO-I) Dr. Christina Dietscher Mag. Jakob Lorenc Prof. Dr. Jürgen M. Pelikan Erstellt in Kooperation mit

4 Stellvertretende Institutsleiterin: Mag. a Rahel Kahlert, Ph.D., M.P.Aff Projektleitung: Prof. Jürgen M. Pelikan Projektteam: Prof. Jürgen M. Pelikan Dr. Christina Dietscher Mag. Jakob Lorenc Korrespondenz: Dr. Christina Dietscher, christina.dietscher@lbihpr.lbg.ac.at Zitationsweise: Christina Dietscher, Jakob Lorenc, Jürgen Pelikan (2015): Pilottestung zum Selbstbewertungs- Instrument für die organisationale Gesundheitskompetenz von Krankenhäusern gemäß dem Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen. LBIHPR Forschungsbericht IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Ludwig Boltzmann Gesellschaft GmbH Nußdorfer Straße 64/ 6. Stock, A-1090 WIEN Für den Inhalt verantwortlich: Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research (LBIHPR) Untere Donaustraße 47/ 3.OG, A-1020 Wien

5 Inhalt 1 Zusammenfassung Einleitung und Projekthintergrund Gesundheitskompetenz in der Krankenbehandlung Das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen Entwicklung des Selbsterhebungs-Instruments zum Wiener Konzept Die Machbarkeitsstudie Forschungsfragen Methoden Durchführung der Selbstbewertung Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Verständlichkeit und Relevanz der Fragen zur Selbstbewertung Verständlichkeit und Relevanz der Fragebogen-Items Relevanz der Gesundheitskompetenz in den Einrichtungen aktuelle und künftige Auseinandersetzung mit dem Thema Verständlichkeit und Umsetzbarkeit der Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung Ablauf und Gestaltung des Selbstbewertungs-Prozesses in den Pilot- Einrichtungen Empfehlungen zur Durchführung der Selbstbewertung für andere Häuser Eignung des WKGKKO-I für die Organisationsdiagnose und für ein Benchmarking Einschätzung der Häuser für die Eignung des WKGKKO-I zur Organisationsdiagnose und zum Benchmarking Eignung der Daten aus der Selbstbewertung für einen Vergleich zwischen Standards und Häusern Gesamt-Erfüllung der Standards über die Häuser hinweg Vergleich der Erfüllung der Standards in den 9 Pilot-Einrichtungen Schlussfolgerungen und Empfehlungen Zusammenfassende Beantwortung der Forschungsfragen Verständlichkeit und Relevanz der 9 Standards, 22 Sub-Standards und 160 Items des WKGKKO-I Verständlichkeit und Umsetzbarkeit der Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung Eignung des WKGKKO-I zur Organisationsdiagnose und zum Benchmarking Empfehlungen zur Weiterentwicklung des WKGKKO-I Methodisch-technische Empfehlungen Inhaltliche Empfehlungen Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Gesundheitskompetenz in den Pilot- Einrichtungen Empfehlungen für die Weiterentwicklung der organisationalen Gesundheitskompetenz von Krankenbehandlungseinrichtungen in Österreich Literatur ANHANG ANHANG A) DATENÜBERBLICK ANHANG B) Leitfaden für Telefon-Interview...60 LBIHPR

6 6 LBIHPR 2015

7 1 Zusammenfassung Gesundheitskompetenz ist seit der ersten vergleichenden europäischen Erhebung zur Gesundheitskompetenz (HLS-EU 2012) und der Formulierung von österreichischen Rahmengesundheitszielen (Bundesministerium für Gesundheit 2012) ein wichtiges Thema der österreichischen Gesundheitsreform. Rahmengesundheitsziel Nr. 3 trägt den Titel Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken. Dieses Ziel wird aufgrund des schlechten Abschneidens Österreichs in der HLS-EU-Studie in der aktuellen Gesundheitsreform prioritär behandelt. Gesundheitskompetenz definiert als die Fähigkeit, Informationen für Krankheitsmanagement, Prävention und Gesundheitsförderung zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden (Sørensen et al. 2012) ist aber nicht nur eine Frage persönlicher Fähigkeiten. Ob die jeweiligen persönliche Fähigkeiten ausreichen, um gesundheitskompetent zu sein, hängt davon ab, wie leicht oder schwer zugänglich die benötigten Information sind, ob sie leicht oder schwer verständlich dargestellt sind, ob Quellenangaben die Bewertbarkeit unterstützen und ob die Informationen abstrakt oder handlungsorientiert aufbereitet sind. Das heißt, dass den Vermittlern von Informationen eine entscheidende Rolle für die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zukommt. Beschäftigt man sich mit der Qualität der Vermittlung von Gesundheitsinformationen auf Organisationsebene, spricht man von organisationaler Gesundheitskompetenz. Pionierland für die Entwicklung organisationaler Gesundheitskompetenz sind die USA. Aufbauend auf Arbeiten von Rudd & Anderson (2006) und de Walt et al. (2010) entwickelten Brach et al. (2012) die 10 Merkmale Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen. Auch eine der Umsetzungsmaßnahmen zum Rahmengesundheitsziel 3 beschäftigt sich mit der organisationalen Gesundheitskompetenz. Zunächst sollte für den Bereich der Krankenhäuser ein auf den österreichischen Kontext anwendbares Konzept der organisationalen Gesundheitskompetenz erarbeitet und dessen Implementierung durch Bereitstellung eines Selbstbewertungs- Instruments und einer Toolbox unterstützt werden. Vor diesem Hintergrund entstand das vom Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research (LBIHPR) in Kooperation mit dem Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser (ONGKG) entwickelte Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen (Pelikan, Dietscher 2015). Dieses wurde mit 9 Standards, 22 Sub-Standards und 160 Items operationalisiert. Die 9 Standards sind: 1. Management-Grundsätze und Unternehmensstrukturen für Gesundheitskompetenz etablieren; 2. MitarbeiterInnen für gesundheitskompetente Kommunikation mit PatientInnen qualifizieren; 3. Eine unterstützende Umwelt schaffen Navigationshilfen und Zugang zu Gesundheitsinformationen; 4. Mit PatientInnen gesundheitskompetent kommunizieren; 5. Die Gesundheitskompetenz von PatientInnen und Angehörigen verbessern; 6. Die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen verbessern; 7. Zur Gesundheitskompetenz in der Region beitragen; 8. Materialien und Angebote partizipativ entwickeln und evaluieren; 9. Erfahrungen teilen und als Vorbild wirken. Die Verständlichkeit, Relevanz und Anwendbarkeit des Instruments wurde zwischen Oktober 2014 und Februar 2015 an 9 österreichischen Krankenhäusern unterschiedlicher Größe und Spezialisierung aus 9 Bundesländern getestet. Drei Forschungsfragen wurden bearbeitet: 1. Schätzen mit der Selbstbewertung betraute Personen aus den rekrutierten Krankenanstalten die 9 Standards, 22 Sub-Standards und 160 Items als verständlich und relevant ein? LBIHPR

8 Diese Frage ist aufgrund der Piloterhebung eindeutig mit Ja zu beantworten. Die 9 Pilot- Einrichtungen gaben dem Instrument insgesamt ein gutes Feedback. Nur wenige der 160 abgefragten Items waren schwer verständlich oder wurden als nicht zutreffend oder nicht beantwortbar eingeschätzt. Anregungen zu diesen Items flossen ebenso in eine verbesserte Version des Selbsterhebungs-Instruments ein wie Anregungen zur Verbesserung der Bewertungs-Skala (vgl. Kapitel 5.1, und 6.2). 2. Erachten die teilnehmenden Einrichtungen die Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung als verständlich und umsetzbar? In wie weit wird die Selbstbewertung gemäß den Anleitungen durchgeführt? Wieviel Zeit wird dafür investiert? Wird dieser Aufwand als zumutbar eingeschätzt? Die Pilot-Einrichtungen fanden die Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung verständlich und befolgten sie weitgehend. In allen Häusern wurden für die Bewertung multi-professionelle Teams gebildet. Die Teammitglieder befassten sich zunächst individuell mit dem Selbstbewertungs-Bogen und führten ihre Einschätzungen dann in einer gemeinsamen Team-Sitzung zusammen (in einem der 9 Häuser war aus den individuellen Einschätzungen der Mittelwert gebildet worden). Hinsichtlich des Zeitaufwands für die Durchführung der Selbstbewertung wurden für die individuelle Vorbereitung pro Team-Mitglied 2-3 Stunden, für die Zusammenführung der Einschätzung in der Gruppe in etwa die gleiche Zeit aufgewendet (vgl. Kapitel 5.2 und 6.1.2). 3. Erscheinen die Ergebnisse grundsätzlich plausibel und geeignet, Krankenbehandlungseinrichtungen für sich selbst und im Vergleich mit anderen Organisationen in der Verbesserung ihrer organisationalen Gesundheitskompetenz zu unterstützen? Die Pilot-Einrichtungen gaben durchwegs an, dass die Durchführung der organisationalen Selbstbewertung zu einer neuen Perspektive auf die eigene Organisation geführt hatte. In den Feedbacks kam zum Ausdruck, dass die TeilnehmerInnen an der Pilot-Erhebung bereits durch die Auseinandersetzung mit den Fragen Weiterentwicklungsoptionen für ihre Einrichtungen identifiziert hatten (vgl. Kapitel 5.3). Die vergleichende explorative Analyse der Daten aus den 9 Pilot-Einrichtungen ergab vor dem Hintergrund der Neuheit des Konzeptes und der Situation der österreichischen Krankenbehandlungseinrichtungen plausible Werte hinsichtlich der Erfüllung der 9 Standards insgesamt und auch hinsichtlich der Unterschiede zwischen den Pilot-Einrichtungen. Insgesamt ist die Gesundheitskompetenz in allen Pilot-Einrichtungen klar ausbaufähig. Eine standardisierte Rangreihung der Standard-Erfüllung im Häuservergleich (siehe Grafik 6 in Kapitel ) zeigt, dass für kein Haus und für keinen Standard Top-Werte erreicht wurden. Am schlechttesten schnitten Standard 8 (Materialien und Angebote partizipativ entwickeln und evaluieren), Standard 2 (MitarbeiterInnen für gesundheitskompetente Kommunikation mit PatientInnen qualifizieren) und Standard 1 (Management-Grundsätze und Unternehmensstrukturen für Gesundheitskompetenz etablieren) ab, am besten bewertet wurden Standard 3 (Eine unterstützende Umwelt schaffen Navigationshilfen und Zugang zu Gesundheitsinformationen) und Standard 6 (Die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen verbessern ). Generell gilt, dass die Standards umso besser erfüllt sind, je näher sie am Kernprozess der Krankenbehandlung liegen (vgl. Kapitel 5.3.2). Aufgrund dieser ersten empirischen Befunde kann die Eignung des Instruments sowohl für die Organisationsdiagnose als auch für ein Benchmarking als gegeben angenommen werden. Verbesserungspotentiale zum Instrument sind in Kapitel 6.2 zusammengefasst. Umsetzungsempfehlungen Gemäß den Ergebnissen liegen die größten Entwicklungspotenziale für die Verbesserung der organisationalen Gesundheitskompetenz im Pilot-Sample in der Verbesserung der Einbeziehung der PatientInnen in die Entwicklung von Materialien und Angeboten (Sub-Standard 8.1), in der Integration von Gesundheitskompetenz in das Qualitätsmanagement der Einrichtungen (Sub- Standard 1.1.) und in der Schulung der MitarbeiterInnen für Gesundheitskompetenz (Sub- Standards 2.1 und 2.2). 8 LBIHPR 2015

9 Hilfreich dafür könnten Bundesleitlinien für die organisationale Gesundheitskompetenz von Krankenbehandlungsorganisationen, eine nationale Kompetenzstelle für die Bereitstellung von qualitätsgeprüften, in Zusammenarbeit mit PatientenvertreterInnen entwickelten Materialien sowie die Unterstützung durch die österreichische Plattform Gesundheitskompetenz und ein Austauschforum (Arbeitsgruppe oder Sektion) im Rahmen des Österreichischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sein. LBIHPR

10 2 Einleitung und Projekthintergrund Gegenstand des in diesem Bericht dargestellten Projektes ist die Entwicklung und Machbarkeitstestung eines Selbstbewertungs-Instruments für die organisationale Gesundheitskompetenz von Einrichtungen der Krankenbehandlung, insbesondere von Krankenhäusern. Gesundheitskompetenz definiert als die Fähigkeit, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden (Sørensen et al. 2012) ist ein Thema, das sowohl international als auch in Österreich hohe gesundheitspolitische Konjunktur hat. Von den USA ausgehend hat sich eine Forschungstradition entwickelt, grundlegende bildungsbezogene Fähigkeiten wie z.b. Sprach- und Lesefähigkeiten, Rechenfähigkeiten oder auch die Fähigkeit, neue Medien zu nutzen mit der Gesundheit der Bevölkerung in Bezug zu setzen. Entsprechende Studien (z.b. Jones 1995, Murray et al. 2005, OECD 2013) zeigen einen hohen Zusammenhang zwischen der Basisbildung, anderen Faktoren des sozialen Status und der Gesundheit. Neuere Studien zeigen klar auf, dass schlechter gebildete Personen auch eine geringere Gesundheitskompetenz haben als besser Gebildete (z.b. Berkman et al., 2011; HLS-EU Consortium 2012; Kickbusch et al., 2013; Marmot, 2010). Bemühungen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz können daher auch helfen, negative Wirkungen eines niedrigen sozialen Status auf die Gesundheit abzumildern. In der Europäischen Union hat das Thema Gesundheitskompetenz durch die Teilnahme an der ersten vergleichenden Europäischen Health Literacy-Studie (HLS-EU) einen Aufmerksamkeitsschub erfahren. An dieser Studie nahm neben sieben anderen EU-Staaten auch Österreich teil. Gemäß den Ergebnissen der Studie liegt die Gesundheitskompetenz in Österreich im Vergleich zu den anderen teilnehmenden Ländern an drittletzter Stelle und unter dem Durchschnitt der an der Studie beteiligten Staaten (Grafik 1). Grafik 1: Gesundheitskompetenz in 8 EU-Staaten und im EU-Durchschnitt inadäquate GK-Ges 0-25 Pkt. problematische GK-Ges >25-33 Pkt. ausreichende GK-Ges >33-42 Pkt. exzellente GK-Ges >42-50 Pkt. Niederlande 1,8% 26,9% 46,3% 25,1% Irland 10,3% 29,7% 38,7% 21,3% Polen 10,2% 34,4% 35,9% 19,5% Griechenland 13,9% 30,9% 39,6% 15,6% Deutschland 11,0% 35,3% 34,1% 19,6% Gesamt 12,4% 35,2% 36,0% 16,5% ÖSTERREICH 18,2% 38,2% 33,7% 9,9% Spanien 7,5% 50,8% 32,6% 9,1% Bulgarien 26,9% 35,2% 26,6% 11,3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Das vergleichsweise schlechte Abschneiden Österreichs bei der HLS-EU-Erhebung war mit ein Grund dafür, dass der Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Zuge der Gesundheitsreformdiskussionen 2012 eines von zehn nationalen Rahmengesundheitszielen (Bundesministerium für Gesundheit und Gesundheit Österreich GmbH 2012) gewidmet wurde. 10 LBIHPR 2015

11 Dieses Rahmengesundheitsziel wird im aktuellen Gesundheitsreformprozess prioritär behandelt und floss auch in den Zielsteuerungsvertrag Gesundheit 1 ein. Mittlerweile liegt ein Maßnahmen- Katalog dafür vor, und am Fonds Gesundes Österreich wurde eine Koordinationsstelle für Gesundheitskompetenz in Österreich eingerichtet. Eine der definierten Umsetzungsmaßnahmen zum Rahmengesundheitsziel 3 ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz im Setting Krankenbehandlung, zunächst am Beispiel Krankenhaus. Das Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion Research (LBIHPR) hat dafür in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen erarbeitet. Um Krankenhäuser in dessen Umsetzung zu unterstützen, wurde ein Selbstbewertungs-Instrument entwickelt, das im Sinne einer Organisationsdiagnose die Basis für die Definition entsprechender Verbesserungsmaßnahmen liefern soll. Das auf Basis der hier vorgestellten Machbarkeitsstudie verbesserte Instrument steht auf der ONGKG-Website als Download zur Verfügung. In Ergänzung dazu wurde eine Toolbox entwickelt, die Krankenhäuser in der Auswahl und Implementierung konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der organisationalen Gesundheitskompetenz unterstützen soll. Diese steht ebenfalls als Download auf der ONGKG-Seite zur Verfügung. 3 Gesundheitskompetenz in der Krankenbehandlung Gesundheitskompetenz ist zwar ein Bündel von Fähigkeiten, das auf Personenebene gemessen werden kann. Ob die jeweilige persönliche Fähigkeit jedoch ausreicht, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden, hängt sehr davon ab, wie leicht oder schwer diese Informationen verfügbar sind, wie sie sprachlich gestaltet und ob sie mit Quellenangaben versehen sind, und wie handlungsorientiert die Informationen aufbereitet sind (vgl. Parker 2009; Pelikan, Dietscher 2015). Mit anderen Worten: Die Anbieter und Gestalter von gesundheitsbezogenen Informationen tragen über die Qualität dieser Informationen wesentlich zu einer adäquaten oder inadäquaten Gesundheitskompetenz ihrer Zielgruppen bei (vgl. Grafik 2): Grafik 2: Gesundheitskompetenz das Zusammenspiel persönlicher Fähigkeiten und situativer Anforderungen (adaptiert nach Parker 2009) Im Setting Krankenbehandlung betrifft diese Informationsqualität insbesondere die folgenden Bereiche: &action=b&cacheability=PAGE LBIHPR

12 Informationen darüber, wie das Krankenbehandlungssystem zu nutzen ist und welche Kosten damit verbunden sind (z.b. Broschüren von Versicherungen, Internet-Informationen): Sind derartige Informationen nicht auf die Zielgruppen abgestimmt bzw. erreichen sie die Zielgruppen nicht, kommt es zu einer Fehlleitung von Patientenströmen. Mündliche Informationen in der Profi-Patient-Kommunikation im Rahmen von Anamnese, Diagnose und Behandlung: Werden Informationen z.b. nur in medizinischem Fach-Jargon gegeben oder ist eine muttersprachliche Kommunikation mit den PatientInnen nicht möglich, kann dies zu einer ungenaueren Diagnose und damit zu einer weniger wirksamen Behandlung führen. Auch andere vermeidbare Risiken wie z.b. Fehler in der Medikamenten-Einnahme sind dann wahrscheinlicher (Berkman et al. 2011). Schriftliche und audio-visuelle Informationen für PatientInnen (Einverständnis- Erklärungen, Informationsblätter, aber auch neue Medien, Apps etc.): Sind die Informationen nicht auf die Zielgruppen abgestimmt, werden die Informationen im Alltag der PatientInnen unzureichend berücksichtigt und führen nicht zur erwünschten positiven Wirkung mit Hinblick auf Behandlungsentscheidungen, Selbstmanagement von (chronischen) Gesundheitsbelastungen und Lebensstilen (Brach et al. 2012). Orientierung und Leitsysteme in Krankenbehandlungsorganisationen: Selbst Fachpersonal findet sich in nicht vertrauten Krankenbehandlungseinrichtungen häufig nicht auf Anhieb zurecht. Unklare oder zu wenig orientierende Leitsysteme können dazu beitragen, dass bestimmte Angebote nicht gefunden und daher auch nicht in Anspruch genommen werden (Rudd & Anderson 2006). Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung von Informations- und Kommunikationsqualität für Gesundheitskompetenz und Gesundheits-Outcomes der Zielgruppen arbeiten ExpertInnen in den USA seit einigen Jahren an der Entwicklung und Umsetzung von Strategien, die auf eine Beeinflussung dieser Faktoren auf System- und Organisationsebene abzielen erschien die Publikation 10 attributes of health-literate organizations (Brach et al. 2012), die vom renommierten Institute of Medicine herausgegeben wurde. Darin werden Krankenbehandlungsorganisationen aufgefordert, die organisationalen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, Gesundheitskompetenz in allen kommunikativen Prozessen wie z.b. Anamnesen, Vermittlung von Diagnosen, Gespräche über Behandlungsentscheidungen, Visiten, Entlassungsgespräche sowie bei der Gestaltung schriftlicher und audio-visueller Patienteninformationen zu berücksichtigen. Eine deutsche Übersetzung dieser Publikation steht unter zur Verfügung. Das in der Publikation vorgestellte Konzept bietet wertvolle Orientierungspunkte, ist jedoch insgesamt stark vom ökonomischen und juristischen Kontext des amerikanischen Krankenbehandlungssystems geprägt. Zudem setzt es hauptsächlich an den für das unmittelbare Verständnis von Diagnose und Behandlung erforderlichen Kompetenzen der PatientInnen an. Erkenntnisse aus der Gesundheitsförderung, wonach die Krankenbehandlung auch ein wirksames window of opportunity für die längerfristige Veränderung von Lebensstilen darstellt, werden hingegen nur unzureichend berücksichtigt. Darüber hinaus geht das Konzept nur auf die Gesundheitskompetenz der PatientInnen ein. Für MitarbeiterInnen wird zwar die nötige Kommunikationskompetenz für die Erbringung qualitätsvoller Gesundheitsdienstleistungen, nicht aber die Kompetenz für den Umgang mit persönlichen arbeitsplatzbezogenen Gesundheitsrisiken thematisiert. Ebenso fehlt ein expliziter Anschluss an Krankenhausreformbewegungen wie z.b. die Qualitätsbewegungen oder das von Österreich aus mitentwickelte Konzept des Gesundheitsfördernden Krankenhauses. Daher schien für eine Anbindung der organisationalen Gesundheitskompetenz an die österreichische Gesundheitsreform eine Adaptierung des amerikanischen Konzeptes erforderlich. 12 LBIHPR 2015

13 3.1 Das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen Das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen stellt gegenüber dem Konzept von Brach et al. (2012) eine mehrfache Erweiterung dar: Erweiterung des Verständnisses von Gesundheitskompetenz: In aktuellen Definitionen (Sorensen et al. 2012) wird Gesundheitskompetenz neben der Krankenbehandlung auch auf Kompetenzen für Krankheitsprävention und die Gesundheitsförderung bezogen. Das Wiener Konzept trägt diesem erweiterten Verständnis Rechnung. Zielgruppen: Neben dem Fokus auf die Gesundheitskompetenz der PatientInnen werden explizit auch Beiträge von Krankenbehandlungseinrichtungen für die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen und Beiträge zur Gesundheitskompetenz in der Region angesprochen. Aufbauend auf Nutbeams Konzept der Gesundheitskompetenz (Nutbeam 2008) wird im Wiener Konzept neben der funktionalen und interaktiven Gesundheitskompetenz auch die sogenannte kritische Gesundheitskompetenz die Fähigkeit, Informationen zu hinterfragen angesprochen. Aufbauend auf Brach et al. (2012) und diese Erweiterungen wurde das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen zunächst als Matrix mit 12 Feldern und einer zusätzlichen Säule für organisationale Rahmenbedingungen konzipiert (Tabelle 1). Tabelle 1: Das Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen: 12 zielgruppenspezifische und 3 organisationsbezogene Handlungsfelder Gesundheitskompetenz für Gesundheitskompetenz von drei Stakeholder-Gruppen A) PatientInnen B) MitarbeiterInnen C) Bevölkerung D) Organisations-Strategien, Kapazitäten Implementierungsprozesse BEREICH 1: Zugang zu, Leben und Arbeiten in der Einrichtung BEREICH 2: Diagnose, Behandlung und Pflege BEREICH 3: Krankheitsmanagement und Prävention A1 Navigieren und Leben A2 Ko-Produktion von Gesundheit A3 Krankheitsmanagement und - prävention B1 Navigieren und Arbeiten B2 gesundheitskompetente Kommunikation mit PatientInnen B3 Krankheitsmanagement und - prävention C1 Navigieren und Zugang C2 Koproduktion in der kontinuierlichen Versorgung C3 Krankheitsmanagement und - prävention D1 Grundsätze und Kapazitätsentwicklung für die Implementierung D2 Monitoring von GK- Strukturen und -prozessen BEREICH 4: Lebensstilentwicklung A4 Lebensstilentwicklung B4 Lebensstilentwicklung C4 Lebensstilentwicklung D3 Anwaltschaft und Netzwerken für Gesundheitskompetenz 3.2 Entwicklung des Selbsterhebungs-Instruments zum Wiener Konzept Ein wesentliches Ziel des in diesem Bericht dargestellten Projektes bestand darin, das Wiener Konzept in einer an die Praxis von Krankenbehandlungsorganisationen anschlussfähigen Form aufzubereiten. Insbesondere sollten Einrichtungen befähigt werden, mit Hilfe eines Selbstbewertungs-Instruments eine Organisationsdiagnose durchzuführen und auf dieser Grundlage Verbes- LBIHPR

14 serungsbereiche und Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren und zu definieren. Dieses Instrument sollte so konzipiert werden, dass es sich grundsätzlich für einen Vergleich zwischen Organisationen im Sinne von Benchmarking eignet. Um dies zu ermöglichen, sollten anhand des Wiener Konzeptes Standards, Sub-Standards und Indikatoren entwickelt werden, die sich in Einrichtungen der Krankenbehandlung für die genannten Zwecke eingesetzt lassen. Hauptzielgruppe dafür waren aus pragmatischen Gründen zunächst Krankenhäuser, wobei die prinzipielle Übertragbarkeit auf andere Typen von Krankenbehandlungseinrichtungen so weit wie möglich mitgedacht wurde. Der Prozess der Entwicklung dieser Standards orientierte sich an den Empfehlungen des International Accreditation Programme (IAP) der International Society for Quality in Health Care (ISQua) für die Entwicklung von Standards. Diese sehen folgende 13 Schritte vor: 1. Bedarf für neue Standards klären 2. Beziehung zu existierenden Standards klären 3. Einen Standards-Entwicklungsplan aufstellen 4. Standards auf Forschung, Leitlinien und Experten-Input aufbauen 5. Wichtige Stakeholder in den Entwicklungsprozess einbeziehen 6. Ziel und Zweck der Standards definieren 7. Einen klaren Rahmen für die Standards formulieren 8. Die Standards klar formulieren 9. Die Standards testen / pilotieren 10. Die Zustimmung einer Standard-Behörde oder Agentur einholen 11. Anwender und Assessoren informieren und schulen 12. Zeitrahmen und Strategie für die Implementation planen 13. Zufriedenheit mit den Standards monitieren, Daten auswerten (ISQua 2007) Im Rahmen des hier dargestellten Projektes konnten die Schritte 1-9 der ISQUA-Empfehlungen zur Standard-Entwicklung umgesetzt werden. Der Bedarf für neue Standards zur Gesundheitskompetenz und allfällige Bezüge zu existierenden Standards wurden zunächst durch eine Bestandsaufnahme bestehender Standards geprüft. Dabei stellte sich heraus, dass es noch kein klares Standard-Regelwerk zur organisationalen Gesundheitskompetenz gibt. Zwar liegen bereits zahlreiche Umsetzungsinstrumente für Teilaspekte der organisationalen Gesundheitskompetenz (z.b. die Standard-Werke The health literacy environment of hospitals and health center von Rudd & Anderson 2006 und Health Literacy Universal Precaution Toolkit von de Walt et al. 2010) sowie Organisations-Diagnose-Tools vor, die auf Basis von Brach et al. (2012) entwickelt wurden. Auch in den Standards von Akkreditierungs-Organisationen wie der Joint Commission finden sich bereits einzelne Bezüge zur Gesundheitskompetenz, und auch im Bereich der Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung gibt es Standards mit Berührungspunkten zur Gesundheitskompetenz insbesondere zur adäquaten Aufbereitung von Informationen für Nicht-MuttersprachlerInnen. Insgesamt konnten im Rahmen einer Literatur-Recherche 20 Instrumente identifiziert werden, aus denen zumindest einzelne Items einen Bezug zur organisationalen Gesundheitskompetenz hatten (vgl. Selbstbewertungs-Instrument). Allerdings führt keines der identifizierten Instrumente die bisher verfügbaren Ansätze zur organisationalen Gesundheitskompetenz systematisch zusammen. Dazu kommt, dass das Wiener Konzept, wie ausgeführt, einige Erweiterungen des Verständnisses organisationaler Gesundheitskompetenz in der Krankenbehandlung nach Brach et al. (2012) vorsieht. Der Bedarf an neuen Standards mit dem Ziel, Krankenbehandlungsorganisationen umfassend für das Thema 14 LBIHPR 2015

15 Gesundheitskompetenz zu sensibilisieren, sie in einer entsprechenden Organisationsdiagnose zu unterstützen und Weiterentwicklungen anzuregen, schien daher klar gegeben. Der Plan für die Entwicklung derartiger Standards sah vor, aus den bereits existierenden Instrumenten alle Items zu extrahieren, die sich den unterschiedlichen Dimensionen des Wiener Konzepts zuordnen lassen und für jene Bereiche, in denen nicht auf bestehende Vorlagen zurückgegriffen werden konnte, neue Items zu entwickeln. In einem zweiten Schritt wurden die Items zu Standards und Sub-Standards zusammengefasst. Daraus ergab sich ein Draft- Instrument zum Wiener Konzept Gesundheitskompetenter Krankenbehandlungsorganisationen (WKGKKO-I) mit 9 Standards, 22 Sub-Standards und 160 Items: 1. Management-Grundsätze und Unternehmensstrukturen für Gesundheitskompetenz etablieren 1.1. Die Organisation versteht Gesundheitskompetenz als Unternehmensverantwortung (5 Items) 1.2. Die Organisation gewährleistet die Qualitätssicherung der Gesundheitskompetenz (10 Items) 2. MitarbeiterInnen für gesundheitskompetente Kommunikation mit PatientInnen Gesundheitskompetenz qualifizieren 2.1. Die Organisation bildet ihre Mitarbeiter/innen für gesundheitskompetente Kommunikation in Diagnose, Therapie, Pflege und Entlassungsvorbereitung aus (14 Items) 2.2. Die Organisation stellt sicher, dass die Mitarbeiter/innen in gesundheitskompetenter Kommunikation für Gesundheitsförderung und Prävention ausgebildet sind (1 Item) 3. Eine unterstützende Umwelt schaffen Navigationshilfen und Zugang zu Gesundheitsinformationen 3.1. Die Organisation ermöglicht barrierefreien Erstkontakt über Internet und Telefon (14 Items) 3.2. Die Organisation stellt alle Informationen bereit, die für die Anreise zur Einrichtung benötigt werden (6 Items) 3.3. Orientierungshilfen im Eingangsbereich ermöglichen es PatientInnen und BesucherInnen, sich gut zurecht zu finden (7 Items) 3.4. Die Organisation verfügt über ein verständliches und gut orientierendes Leitsystem (9 Items) 3.5. Es gibt frei zugängliche Gesundheitsinformationen für PatientInnen und BesucherInnen (5 Items) 4. Mit PatientInnen gesundheitskompetent kommunizieren 4.1. Die mündliche Kommunikation mit PatientInnen folgt Prinzipien der Gesundheitskompetenz (11 Items) 4.2. Gestaltung und Verwendung schriftlicher und audio-visueller Materialien folgen Prinzipien der Gesundheitskompetenz (10 Items) 4.3. Muttersprachliche Kommunikation wird durch personelle und materielle Ressourcen ermöglicht (12 Items) 4.4. Die Kommunikation ist auch in Risiko-Situationen an Prinzipien der Gesundheitskompetenz orientiert (8 Items) 5. Die Gesundheitskompetenz von PatientInnen und Angehörigen verbessern 5.1. Die PatientInnen werden bei der Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitskompetenz für das krankheitsbezogene Selbstmanagement unterstützt (7 Items) 5.2. Die PatientInnen werden bei der Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile unterstützt (4 Items) 6. Die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen verbessern 6.1. Die MitarbeiterInnen werden bei der Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitskompetenz für das Selbstmanagement berufsspezifischer Gesundheitsrisiken unterstützt (8 Items) 6.2. Die MitarbeiterInnen werden bei der Entwicklung und Verbesserung von Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile unterstützt (3 Items) 7. Zur Gesundheitskompetenz in der Region beitragen LBIHPR

16 7.1. Die Organisation fördert Gesundheitskompetenz für eine kontinuierliche Versorgung (11 Items) 7.2. Die Organisation trägt nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheitskompetenz der regionalen Bevölkerung bei (3 Items) 8. Materialien und Angebote partizipativ entwickeln und evaluieren 8.1. Die Organisation bezieht PatientInnen in die Gestaltung und Evaluierung von Materialien und Angeboten ein (5 Items) 8.2. Die Organisation bezieht MitarbeiterInnen in die Gestaltung und Evaluierung von Materialien und Angeboten ein (2 Items) 9. Erfahrungen teilen und als Vorbild wirken 9.1. Die Organisation unterstützt die Dissemination und Weiterentwicklung des Konzeptes der Gesundheitskompetenz (5 Items) Für die Bewertung der Items wurde im WKGKKO-I zunächst eine dreiteilige Skalierung gewählt: Die einzelnen Items konnten mit Nein (0-25% Erfüllung), Teilweise (26-75% Erfüllung) oder Ja (76-100% Erfüllung) bewertet werden. Die Entscheidung für diese Skalierung folgte der Skala der 5 Standards zur Gesundheitsförderung im Krankenhaus (Gröne 2006). Das Draft-Instrument wurde zunächst mit einem Expertengremium hinsichtlich Verständlichkeit, Plausibilität und eingeschätzter Praxisrelevanz diskutiert. Dafür wurde am 28. März 2014 in Wien ein Workshop durchgeführt, für den dankenswerterweise das Bundesministerium für Gesundheit die Gastgeberschaft übernommen hatte. Unter den TeilnehmerInnen waren VertreterInnen der wichtigsten Berufsgruppen im Gesundheitswesen sowie VertreterInnen aus Gesundheitspolitik und Sozialversicherung, aus der Patientenanwaltschaft und der Selbsthilfe. Grundsätzlich bewerteten die ExpertInnen das Instrument als sehr sinnvoll und gut verständlich. Es wurden sowohl Streichungen als auch Ergänzungen, Umformulierungen und Verschiebungen von Items vorgeschlagen, die in das Draft-Instrument eingearbeitet wurden. Nach den Änderungen auf Basis der Expertenkonsultation blieb der Gesamt-Umfang des Instruments unverändert bei 160 Items. 4 Die Machbarkeitsstudie Nach der Expertenkonsultation bestand der nächste Schritt der Standard-Entwicklung in der Instrumententestung in österreichischen Krankenanstalten. Die für diese Pilotierung formulierten Forschungsfragen und die Vorgangsweise werden im Folgenden beschrieben. 4.1 Forschungsfragen Für die Testung des Selbstbewertungs-Instruments wurden folgende Forschungsfragen formuliert: 1. Schätzen mit der Selbstbewertung betraute Personen aus den rekrutierten Krankenanstalten die 9 Standards, 22 Sub-Standards und 160 Items als verständlich und relevant ein? 2. Erachten die teilnehmenden Einrichtungen die Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung als verständlich und umsetzbar? In wie weit wird die Selbstbewertung gemäß den Anleitungen durchgeführt? Wieviel Zeit wird dafür investiert? Wird dieser Aufwand als zumutbar eingeschätzt? 3. Erscheinen die Ergebnisse grundsätzlich plausibel und geeignet, Krankenbehandlungseinrichtungen für sich selbst und im Vergleich mit anderen Organisationen in der Verbesserung ihrer organisationalen Gesundheitskompetenz zu unterstützen? 16 LBIHPR 2015

17 4.2 Methoden Für die Pilotierung wurden zwei Instrumente verwendet: ein Online-Fragebogen zur Dokumentation der Pilotierung und leitfaden-gestützte Telefon-Interviews von etwa 20 Minuten Dauer mit den für die Pilotierung verantwortlichen Personen in den beteiligten Einrichtungen. Die Methoden wurden wie folgt zur Beantwortung der oben genannten Forschungsfragen eingesetzt: 1. Um Verständlichkeit und Relevanz der im Selbstbewertungs-Instrument gestellten Fragen aus Sicht der teilnehmenden Einrichtungen und Personen zu prüfen, enthielt der Online-Fragebogen die Möglichkeit, Anmerkungen zu den Standards, Sub-Standards und Indikatoren abzugeben insbesondere wurde danach gefragt, ob einzelne Fragen als nicht relevant bzw. nicht zutreffend eingeschätzt wurden und ob die Einrichtungen Weiterentwicklungen im jeweiligen Bereich anstreben. Am Ende des Selbstbewertungs- Instruments konnten allgemeine Hinweise zur Verständlichkeit bzw. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Instruments abgegeben werden. In den Telefon-Interviews wurde zusätzlich nach überraschenden Inhalten und nach Anregungen für Verbesserungen des Instruments gefragt sowie danach, ob die Organisationen planen, sich weiter mit Aspekten der Gesundheitskompetenz auseinanderzusetzen. 2. Um Verständlichkeit und Umsetzbarkeit der Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung zu testen, enthielt die Online-Eingabemaske neben Fragen nach der Verständlichkeit auch Fragen nach der Durchführung der Selbstbewertung (wer war beteiligt). In den Telefon-Interviews wurde zusätzlich danach gefragt, wie der Selbstbewertungs-Prozess in den Einrichtungen abgelaufen war, wie gut es gelungen war, zu gemeinsamen Einschätzungen für die Selbstbewertung zu kommen, wie viel Zeit der Prozess in Anspruch genommen hatte und ob der Aufwand als zumutbar eingeschätzt wurde. Es wurde auch nach Empfehlungen für die Durchführung der Selbstbewertung in anderen Häusern gefragt. 3. Zur Prüfung der Eignung der Selbstbewertung für die Organisationsdiagnose und für ein Benchmarking wurden die Bewertungen der Standards, Sub-Standards und messbaren Elemente in den teilnehmenden Einrichtungen herangezogen und anhand von Angaben aus den Telefon-Interviews auf Plausibilität geprüft. Alle Auswertungen erfolgten deskriptiv. Den TeilnehmerInnen an der Pilotierung wurde zugesichert, dass die Auswertung keine Rückschlüsse auf einzelne teilnehmende Organisationen oder Personen zulassen würde. 4.3 Durchführung der Selbstbewertung In Vorbereitung auf die Machbarkeitsstudie erfolgte 2014 eine Ausschreibung zur Teilnahme über die Mitgliedseinrichtungen des Österreichischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen und über einen Verteiler aller österreichischen Krankenanstalten. Letztendlich erklärten sich 9 Einrichtungen zur Teilnahme bereit, davon 5 Mitgliedseinrichtungen des ONGKG und 4 Nicht-Mitglieder. Die Einrichtungen stammten aus 5 österreichischen Bundesländern. Vertreten waren sowohl große als auch kleine Häuser, wobei das größte teilnehmende Haus etwa MitarbeiterInnen, das kleinste teilnehmende Haus etwa 120 MitarbeiterInnen hatte. Hinsichtlich Trägerschaft nahmen 5 von der öffentlichen Hand getragene Einrichtungen, 3 Krankenhäuser mit geistlicher Trägerschaft und eine Sonderkrankenanstalt der Sozialversicherung teil. Die teilnehmenden Krankenhäuser erhielten zwischen Sommer und Herbst 2014 jeweils eine schriftliche Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung der Piloterhebung in ihrer Einrichtung. Es wurde ihnen freigestellt, die Pilotierung entweder für das Gesamthaus oder für eine spezifische auszuweisende Organisationseinheit durchzuführen. Die Einschränkung auf eine Pilot- LBIHPR

18 Abteilung wurde nur von einer Einrichtung wahrgenommen, alle anderen führten die Selbstbewertung für das Gesamthaus durch. Die den Einrichtungen zur Verfügung gestellte Anleitung empfahl, eine interdisziplinäre und interhierarchische Arbeitsgruppe einzurichten. Als mögliche TeilnehmerInnen wurden VertreterInnen der wichtigsten Entscheidungsstrukturen der Einrichtung, unterschiedliche Stabsstellen (Qualitätsmanagement, Personalentwicklung) und Berufsgruppen sowie Patientenvertretungen (Ombudsleute, Beschwerdemanagement, ) vorgeschlagen. Die Anleitung empfahl, dass die Mitglieder der Arbeitsgruppe zunächst jeweils für sich ihre Einschätzung zur organisationalen Gesundheitskompetenz der Einrichtung anhand des Selbstbewertungs-Instruments vornehmen sollten. Anschließend sollten die Einschätzungen der einzelnen Gruppenmitglieder im Rahmen einer Teamsitzung zu einem Konsens gebracht werden. Schließlich sollten die so ermittelten Daten mittels Online-Eingabemaske, für die die teilnehmenden Einrichtungen jeweils einen geschützten Zugangs-Code erhielten, abgegeben werden. Dieser Prozess fand in den Piloteinrichtungen zwischen Oktober 2014 und Februar 2015 statt. 5 Ergebnisse der Machbarkeitsstudie Die im Folgenden dargestellten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind anhand der unter 4.1. genannten Forschungsfragen gegliedert. 5.1 Verständlichkeit und Relevanz der Fragen zur Selbstbewertung Erstes Ziel der Piloterhebung war es herauszufinden, ob und in wie weit die teilnehmenden Einrichtungen die Items zur Selbstbewertung der organisationalen Gesundheitskompetenz im WKGKKO-I als verständlich und praxisrelevant einschätzen. Daten dazu wurden zum einen mit spezifischen Kommentarfeldern im Online-Fragebogen, zum anderen durch ergänzende Telefon- Interviews erhoben. Die Auswertungen erfolgten deskriptiv Verständlichkeit und Relevanz der Fragebogen-Items Gemäß den Angaben im Selbstbewertungs-Instrument und den Rückmeldungen aus den Interviews stellten die teilnehmenden Pilothäuser dem Instrument insgesamt ein gutes Zeugnis aus. Die Fragen wurden weitgehend gut verstanden, für relevant und praxistauglich erachtet. Auch der Aufbau des Selbstbewertungs-Instruments wurde als sinnvoll und nachvollziehbar eingeschätzt. Die Häuser wiesen aber auch auf einige missverständliche oder nicht eindeutig formulierte Items hin (vgl. dazu im Detail Kapitel 6.2). Zum Beispiel wurde als problematisch angesprochen, dass manche Items zugleich nach PatientInnen und MitarbeiterInnen fragten. In diesen Fällen wurden die Kommentarfelder zum Selbstbewertungs-Bogen dazu genutzt, rück zu melden, auf welche der beiden Zielgruppe sich die Einschätzung eines bestimmten Items bezogen hatte (z.b. gilt für PatientInnen oder gilt für MitarbeiterInnen ). Für einige TeilnehmerInnen war überraschend, was alles unter organisationaler Gesundheitskompetenz subsumierbar ist. So wurde etwa berichtet, dass einige der Themen aus dem Selbstbewertungs-Instrument in der Einrichtung bisher unter einem anderen Überbegriff bearbeitet wurden. Diesbezüglich wurde insbesondere die (Betriebliche) Gesundheitsförderung genannt. Überrascht hat auch, wie sehr der Fragebogen ins Detail ging. Ein Haus sprach in diesem Zusammenhang von der hohen Granularität des Instruments. 18 LBIHPR 2015

19 Nur eine kleine Anzahl von Items erwies sich als für einige Einrichtungen nicht oder nur in geringem Ausmaß zutreffend. 6 der 9 Pilot-Einrichtungen hatten 0-2 der insgesamt 160 abgefragten Items als nicht zutreffend oder nicht beantwortbar klassifiziert, zwei Einrichtungen hatten 4 bzw. 5 Items derart eingeschätzt, und nur eine Einrichtung hatte mit 12 als nicht zutreffend deklarierten Items einen deutlich höheren Wert. Die am häufigsten als nicht zutreffend eingeschätzten Items betrafen Fragen zur Nutzerfreundlichkeit automatisierter Telefonsysteme (Fragen zum Sub-Standard 3.1, Barrierefreier Erstkontakt über Webseite und Telefon), die in kaum einer Einrichtung verwendet werden. Nicht zutreffend waren für manche ländlichen Einrichtungen auch Fragen nach der Erreichbarkeit über das öffentliche Verkehrsnetz. Fragen nach der Kommunikationsqualität mit Patientengruppen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, waren insbesondere für eine Sonderkrankenanstalt, deren Klientel überwiegend ausreichend Deutsch spricht, nicht zutreffend. Eine Konsequenz aus den Rückmeldungen der Piloteinrichtungen ist, dass die auf Grundlage der Pilotierung überarbeite Fassung des WKGKKO-I eine Spalte nicht zutreffend haben wird (in der Pilotfassung konnte diese Angabe in den Kommentarfeldern zu den Standards abgegeben werden). Im Detail sind die Empfehlungen zur Verbesserung des WKGKKO-I in Kapitel 6.2 zusammengefasst Relevanz der Gesundheitskompetenz in den Einrichtungen aktuelle und künftige Auseinandersetzung mit dem Thema Die meisten Piloteinrichtungen gaben an, bereits Aspekte der organisationalen Gesundheitskompetenz implementiert zu haben (z.b. im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung oder mit Hinblick auf die Gestaltung von Leitsystemen), auch wenn dies aufgrund der Neuheit des Konzeptes bisher kaum unter dieser Bezeichnung erfolgt sei. Die Selbstbewertung hatte nach Angabe mancher Häuser in dieser Hinsicht auch dazu beigetragen, sich Strukturen und Prozesse bewusst zu machen, die bereits zur organisationalen Gesundheitskompetenz beitragen und die man davor nicht gesehen hatte. Praktisch alle Pilothäuser gaben an, sich in der einen oder anderen Form künftig intensiver mit dem Thema Gesundheitskompetenz auseinandersetzen zu wollen. Die eingeschätzte Dringlichkeit der Bearbeitung und die priorisierten Themenbereiche hingen dabei von spezifischen Standortfaktoren ab. So wurde beispielsweise in einem städtischen Krankenhaus, das einen hohen Prozentsatz von PatientInnen mit Migrationshintergrund betreut (im Telefon-Interview wurden 12 Hauptsprachgruppen und insgesamt etwa 100 verschiedene Sprachgruppen genannt), eine sehr hohe Notwendigkeit für die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Dolmetschdiensten gesehen. Im Gegensatz dazu hatte dieses Thema in einer Sonderkrankenanstalt, die überwiegend ÖsterreicherInnen mit Deutsch als Muttersprache betreut, gar keine Relevanz. Etwa die Hälfte der Piloteinrichtungen gab an, bereits aus der Bearbeitung des Fragebogens konkrete Anregungen für die Weiterentwicklung der organisationalen Gesundheitskompetenz gezogen zu haben. Eine nach den neun Standards gegliederte Zusammenfassung der entsprechenden Nennungen aus den Telefon-Interviews und dem Online-Fragebogen findet sich in Tabelle 2. Tabelle 2: Angaben der Pilothäuser hinsichtlich Weiterentwicklungsvorhaben zur organisationalen Gesundheitskompetenz (Quellen: Telefon-Interviews und Online- Fragebogen) Angedachte Maßnahmen zu Maßnahmenübersicht Standard 1 - Unternehmenspolitik Integration von Gesundheitskompetenz ins Leitbild LBIHPR

20 Angedachte Maßnahmen zu Maßnahmenübersicht Standard 2 - MitarbeiterInnen qualifizieren Standard 3 - Navigationshilfen Standard 4 - Kommunikation mit PatientInnen Standard 5 - Verbesserung der Gesundheitskompetenz der PatientInnen Standard 6 - Verbesserung der Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen Standard 7 - Verbesserung der Gesundheitskompetenz in der Region Standard 8 - partizipative Entwicklung von Materialien und Angeboten Standard 9 - Erfahrungen teilen und als Vorbild wirken Erweiterung des Programms der internen Mitarbeiterfortbildung um Inhalte im Bereich der Gesundheitskompetenz Information bzw. Schulung dazu, was Gesundheitskompetenz bedeutet, bzw. was alles darunter zu subsummieren ist. Verbesserung der Lesbarkeit der Webseite (Schriftgröße) Erreichbarkeit: Das Krankenhaus soll in Durchsage in öffentlichen Verkehrsmitteln genannt werden Orientierung in der Einrichtung: Neues Leitsystem ist angedacht Generelle patientenbezogene Kommunikation: Trägerweite Richtlinien in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement werden ausgearbeitet Schriftliche Materialien: Anpassung der Schriftgröße bei Visitenkarten Muttersprachliche Kommunikation: Verbesserte Zusammenarbeit mit Dolmetsch-Diensten, keine Übersetzungen mehr durch Minderjährige Noch wenig Erfahrung hinsichtlich Gesundheitskompetenz für PatientInnen hier werden Ausbau-Potenziale gesehen Informationen über Kosten im Rahmen des Aufnahme-Prozesses werden auf Träger-Ebene vorbereitet. Umsetzung von Maßnahmen aus der Befragung zu den "psychischen Arbeitsplatzbelastungen". Identifikation neuer Maßnahmen im BGF-Bereich Insgesamt wurden die meisten Absichten für eine Weiterentwicklung der organisationalen Gesundheitskompetenz im Bereich des Standards 4 Kommunikation mit PatientInnen genannt, der sicherlich ein Kernstück des Konzeptes ist. Gar keine Vorhaben wurden in Bezug auf die Standards 7-9 genannt. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Selbstbewertungen der organisationalen Gesundheitskompetenz in den Piloteinrichtungen (vgl. Kapitel 5.4) erscheint dies insofern problematisch, als Standard 8 die partizipative Entwicklung von Informations- und Schulungsangeboten in der Selbstbewertung von allen 9 Standards am schlechtesten abschnitt. In diesem Bereich wäre demnach eine weiterführende häuserübergreifende Unterstützung am dringendsten erforderlich, da es offensichtlich wenig Erfahrungen und Ideen gibt, auf die die Häuser in diesem Bereich zurückgreifen können. Die zweite Hälfte der Piloteinrichtungen wollte vor einer weiteren Befassung mit dem Thema und vor Entscheidungen über weiterführende Maßnahmen auf die Auswertungen der Pilot-Erhebung 20 LBIHPR 2015

21 warten, um sich mit den anderen Häusern benchmarken und das eigene Haus in einem Ranking mit den anderen vergleichen zu können. Die Einrichtungen wollten auch die Bereitstellung der vom LBIHPR erarbeiteten Toolbox zur organisationalen Gesundheitskompetenz abwarten. 5.2 Verständlichkeit und Umsetzbarkeit der Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung Zweites Ziel der Machbarkeitsstudie war festzustellen, ob und in wie weit die Selbstbewertung anhand der den Piloteinrichtungen zur Verfügung gestellten Anleitung durchführbar ist, welcher Aufwand damit für die Einrichtungen verbunden ist und für wie zumutbar dieser gehalten wird. Zur Bearbeitung dieser Fragen waren den KoordinatorInnen der Selbstbewertung im Anschluss an die Datenabgabe einige telefonische Fragen gestellt worden Ablauf und Gestaltung des Selbstbewertungs-Prozesses in den Pilot- Einrichtungen Die Entscheidung, an der Pilot-Erhebung teilzunehmen, wurde im Großteil der Pilot- Einrichtungen zunächst von den Verantwortlichen für Gesundheitsförderung oder Qualitätsmanagement erwogen und dann von den Kollegialen Führungen bzw. Klinikleitungen getroffen. Die Häuser erhofften sich von der Teilnahme zum einen eine erste Annäherung an das neue Thema Gesundheitskompetenz, zum anderen Impulse für die Weiterentwicklung bereits etablierter Themen wie Patienten- bzw. Mitarbeiterorientierung oder Betriebliche Gesundheitsförderung und Anregungen dafür, wie Gesundheitskompetenz in diese Themenbereiche integriert werden kann. In acht der neun teilnehmenden Einrichtungen wurde entschieden, die Pilotierung für die gesamte Einrichtung durchzuführen, in einem Haus fiel die Entscheidung für eine Pilotierung auf der Abteilung Innere Medizin. Wie in der Ausschreibung zur Machbarkeitsstudie empfohlen, wurde in allen Häusern eine verantwortliche Person benannt. Dies waren in drei Fällen die QualitätsmanagerInnen, je zweimal Verantwortliche für Gesundheitsförderung und MitarbeiterInnen der Direktion und je einmal eine Person aus der Kollegialen Führung bzw. die ärztliche Leitung einer Fachabteilung. In allen Häusern erfolgte die Bildung eines multidisziplinären Teams für die Durchführung der Selbstbewertung. Ein Haus hatte mithilfe eines Aushangs offen zur Teilnahme eingeladen, in den meisten Häusern erfolgte jedoch eine gezielte Einladung unterschiedlicher Personen und Perspektiven. So wurde die Selbstbewertung in einem Haus durch ein auch im Routinebetrieb gut aufeinander eingespieltes Team durchgeführt. Umgekehrt zogen zwei Häuser bewusst thematisch wenig involvierte Personen (z.b. Sicherheitsfachkräfte; ControllerInnen) hinzu, um mehr unterschiedliche Perspektiven verfügbar zu haben und um auch die statistischen Angaben für das Selbstbewertungs-Instrument leichter bereitstellen zu können. Die Gruppengrößen für die Selbstbewertung schwankten zwischen 3 und 11 Personen, wobei der Median bei 5 TeilnehmerInnen lag. Die am häufigsten vertretenen Gruppen waren Kollegiale Führungen bzw. Direktionen (8 Häuser) und das Qualitätsmanagement (7 Häuser), gefolgt von Personalentwicklung und innerbetrieblicher Fortbildung (4 Häuser), Medizin und Pflege (je 3 Häuser). Gesundheitsförderung und Arbeitsmedizin waren aus je 2 Häusern vertreten, nur je einmal Patientenvertretungen (Patienten-Ombudsmann, Beschwerdemanagement), Patienten- Administration und Patientenservice, Beauftragte für Entlassungsmanagement und Prävention sowie der medizinisch-technische Dienst. Insgesamt waren die Gruppen in den teilnehmenden Häusern durchwegs heterogen zusammengesetzt. Hinsichtlich der Durchführung der Selbstbewertung wurde die Empfehlung aus der Anleitung, die Selbstbewertungs-Bögen zunächst von allen Team-Mitgliedern individuell bearbeiten LBIHPR

22 und ausfüllen zu lassen, in allen Einrichtungen umgesetzt. Die individuelle Bearbeitungsdauer wurde auf etwa 2 Stunden geschätzt. In acht der neun teilnehmenden Einrichtungen wurde in einer späteren gemeinsamen Sitzung über etwaige Verständnisprobleme oder Meinungsverschiedenheiten zu einzelnen Items diskutiert, eine gemeinsame Sichtweise wurde erarbeitet und in die Online-Version des Fragebogens eingegeben. In einem Haus wurden aus den individuellen Einschätzungen der Team-Mitglieder Mittelwerte gebildet. Ein Haus beschrieb die Vereinbarung eines Team-Termins aufgrund der unterschiedlichen Arbeitszeiten der Team-Mitglieder als schwierig. Insgesamt wurde die Durchführung der Selbstbewertung jedoch als gut machbar eingeschätzt. Die Einigung auf verbindliche gemeinsame Antworten innerhalb der Bewertungsteams verlief überwiegend unproblematisch. In einem Haus wurde das auf die Durchführung der Selbstbewertung in einem gut eingespielten Team zurückgeführt. Mehrfach wurde angegeben, die individuelle Vorbereitung der einzelnen Team-Mitglieder sei für eine rasche Konsensbildung unbedingt notwendig gewesen. Die Anzahl der Items, zu denen Diskussionsbedarf bestand, war von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich und wurde zwischen 10% und 50% der Items eingeschätzt. Hier scheint die Größe der Häuser ein entscheidender Faktor zu sein: je mehr unterschiedliche Abteilungen, desto schwieriger eine gemeinsame Einschätzung. Unterschiede in der Bewertung einzelner Items wurden neben Unterschieden zwischen Organisationseinheiten häufig auch auf unterschiedliche berufliche Perspektiven zurückgeführt. In einigen Fällen ergab sich Diskussionsbedarf aufgrund von Verständnisproblemen, z.b. wurde der Begriff vulnerable Gruppen nicht überall verstanden. Mit Uneinigkeiten hinsichtlich der Bewertung wurde unterschiedlich umgegangen: in einem Haus wurden in solchen Fällen weitere MitarbeiterInnen beratend einbezogen. Ein Haus gab an, dass Entscheidungen stets mit Zweidrittel-Mehrheit getroffen worden seien. In einem weiteren Haus wurde eine alternative Vorgangsweise gewählt: die gemeinsame Diskussionsrunde nach individueller Vorbereitung wurde hier nicht zur Festlegung auf gemeinsame Antworten genutzt, sondern für den Austausch, die Bestätigung oder Revidierung der individuellen Einschätzungen der einzelnen Team-Mitglieder. Im Anschluss bildete der / die Verantwortliche für die Selbstbewertung Mittelwerte aus den einzelnen Antworten der Team-Mitglieder und gab diese in die Online-Maske ein. Zur Festlegung auf gemeinsame Antworten wurde kritisch angemerkt, dass aufgrund der dreiteiligen Skalierung des Selbstbewertungs-Bogens im Fall unterschiedlicher Team-Meinungen die Tendenz zur Mitte, also zur Bewertung eines Items als teilweise erfüllt, bestanden hatte. Die gemeinsame Bearbeitungsdauer des Fragebogens in der Gruppe betrug zwischen 45 Minuten und 3,5 Stunden (durchschnittlich ca. 2,5 Stunden) und wurde von allen Häusern als zumutbar empfunden, obwohl in mehreren Fällen angemerkt wurde, dass der Fragebogen zu lang sei. Jedoch wurde auch hervorgehoben, dass das Thema eine (zeit-)intensive Auseinandersetzung benötige Empfehlungen zur Durchführung der Selbstbewertung für andere Häuser In den Feedbacks wurde mehrfach angemerkt, dass die Anleitung zur Durchführung der Selbstbewertung insgesamt sehr verständlich und gut umsetzbar gewesen sei. So hat es sich bewährt, den Selbstbewertungs-Bogen zunächst allen Teammitgliedern zur individuellen Bearbeitung zu übermitteln. Dadurch konnte in der Gruppendiskussion Zeit gespart und ein gemeinsames Verständnis rascher hergestellt werden. Auch der Nutzen der interdisziplinären Zusammensetzung der Selbstbewertungs-Teams wurde klar bestätigt: aufgrund der unterschiedlichen einbezogenen Perspektiven konnten unterschiedliche Fragen auch dann bearbeitet werden, wenn einzelne Teammitglieder keine Einschätzung dazu hatten. Hinsichtlich der Gruppengröße sprachen sich mehrere Häuser für kleinere Teams 22 LBIHPR 2015

23 von 3-4 Personen aus, weil dadurch zum einen die Terminfindung für die gemeinsame Beratung leichter möglich sei, zum anderen der Diskussionsaufwand begrenzt würde. Ein Haus äußerte schließlich die Überzeugung, dass eine oberflächliche Durchführung der Selbstbewertung wenig Sinn habe, während man von einer intensiven Auseinandersetzung profitieren könne. 5.3 Eignung des WKGKKO-I für die Organisationsdiagnose und für ein Benchmarking Die dritte Forschungsfrage widmete sich der Eignung des WKGKKO-I für eine Organisationsdiagnose bzw. für ein Benchmarking zwischen unterschiedlichen Einrichtungen. Dazu wurden zum einen Einschätzungen der Häuser, zum anderen deskriptive Auswertungen der Selbstbewertungsdaten herangezogen Einschätzung der Häuser für die Eignung des WKGKKO-I zur Organisationsdiagnose und zum Benchmarking Die Pilotierung hat klar gezeigt, dass die Bearbeitung des Selbstbewertungs-Instruments zur organisationalen Gesundheitskompetenz nicht nur gut durchführ ist, sondern dass der Selbstbewertungs-Prozess in den teilnehmenden Einrichtungen auch zu einer Sensibilisierung für das Thema beitrug und die Identifikation konkreter Ansätze für Verbesserungsmaßnahmen unterstützte. Bezüglich Benchmarking-Eignung zeigten sich die teilnehmenden Einrichtungen sehr interessiert am Vergleich mit den anderen Einrichtungen. Mehrere Häuser wollten diesen Vergleich abwarten, bevor sie Entscheidungen über weitere Maßnahmen im Bereich der organisationalen Gesundheitskompetenz treffen. Den Häusern ist jedoch auch bewusst, dass der Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlichen Häusern auf Basis einer Selbstbewertung Grenzen gesetzt sind. Von einem Haus wurde explizit die schwierige Vergleichbarkeit unterschiedlicher Typen von Krankenbehandlungsorganisationen angesprochen. So würden unterschiedliche Spezialisierungen, ländliche versus städtische Einzugsgebiete oder Organisationsgrößen Variablen darstellen, die den direkten Vergleich erschwerten. Ein Haus verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass die Papierversion des Selbstbewertungs-Instruments die Vergleichbarkeit besser unterstütze als die Online-Version, weil in der Papierversion (anders als in der Online-Version) zu jedem Item Kommentare zur Begründung der Einschätzung abgegeben werden können. Last but not least wurde mit Hinblick auf die Vergleichbarkeit auch die drei-teilige Skalierung des Selbstbewertungs-Instruments als problematisch bezeichnet, weil dadurch zu häufig die Tendenz zur Mitte bestünde. Gerade auch für die Vergleichbarkeit mit anderen Einrichtungen stellt sich hier die Frage, ob teilweise als eher ja oder eher nein zu interpretieren ist. Die Eignung für das Benchmarking würde von einer Veränderung der Skalierung profitieren Eignung der Daten aus der Selbstbewertung für einen Vergleich zwischen Standards und Häusern Die Daten aus der Selbstbewertung der neun Piloteinrichtungen wurden deskriptiv ausgewertet. Die im Folgenden dargestellten Auswertungen zeigen einerseits einen Überblick über die Gesamt-Erfüllung der Standards und Sub-Standards in den Pilot-Einrichtungen, andererseits einen Vergleich der Standards und Sub-Standards nach Häusern. Eine Datentabelle zu den Antworten der Einzel-Item-Einschätzungen der Häuser findet sich in Anhang A. LBIHPR

24 Gesamt-Erfüllung der Standards über die Häuser hinweg Für die Feststellung der Gesamt-Erfüllung der Standards in der gesamten Pilot-Gruppe wurden die prozentuellen Anteile der Ja, Teilweise und Nein -Nennungen aller Antworten pro Standard zusammengefasst. Die Plausibilität der Angaben wurde mit zusätzlichen Informationen aus den Telefon-Interviews überprüft. Die als Fehlend deklarierten Antworten beziehen sich auf Items, die von einigen Häusern als für ihre Einrichtung nicht relevant eingestuft wurden. Im Fall von Standard 3 ( Eine unterstützende Umwelt schaffen - Navigationshilfen ) bezieht sich dies vornehmlich auf Items, die ein automatisiertes Telefonsystem betreffen, über welches kaum eine Pilot-einrichtung verfügt. Bei Standard 4 ( Mit Patient/inn/en gesundheitskompetent kommunizieren ) wurden in einigen Fällen Items zur muttersprachlichen Unterstützung nicht bearbeitet, da einige Einrichtungen keine entsprechende Notwendigkeit sahen (Grafik 3). Grafik 3 zeigt, dass die neun Standards in der Pilotgruppe unterschiedlich gut erfüllt werden. Am besten erfüllt sind bisher Standard 3, Navigationshilfen, und Standard 6, Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen entwickeln. Bei Standard 6 dürfte sich das hohe Engagement einiger Piloteinrichtungen im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung zeigen. Am schlechtesten erfüllt sind der Standard 8, Materialien und Angebote partizipativ entwickeln (17% Erfüllung), der Standard 1, Management-Grundsätze und Unternehmensstrukturen für Gesundheitskompetenz etablieren (19% Erfüllung), und der Standard 2, MitarbeiterInnen für Gesundheitskompetenz qualifizieren (25% Erfüllung). Bei den Standards 1 und 2 dürften die Bewertungen auf die relative Neuheit des Konzeptes der organisationalen Gesundheitskompetenz zurückzuführen sein. So fehlen den Einrichtungen bislang explizite Bezüge zur Gesundheitskompetenz in schriftlichen Dokumenten (z.b. Leitbild, Unternehmensziele), klar gewidmete Ressourcen sowie Kriterien zur Bewertung der organisationalen Gesundheitskompetenz im Rahmen eines kontinuierlichen Qualitätssicherungsprozesses. Und Anbieter von Schulungen für die medizinischen und Gesundheitsberufe gehen noch nicht ausreichend auf Gesundheitskompetenz ein. Bei Standard 8 zeigt sich die in Österreich insgesamt wenig entwickelte Partizipation mit Zielgruppen. Mit Hinblick auf die Zusammenarbeit etwa mit PatientenvertreterInnen, Selbsthilfegruppen oder MitarbeiterInnen in der Gestaltung und Testung von Kommunikationsprinzipien, (schriftlichen) Materialien und Angeboten besteht ein deutlicher Optimierungsbedarf. Grafik 3: Erfüllung der Standards 1-9 im Überblick (Angaben in Prozent, n=9 Pilot- Häuser, Anzahl Items siehe jeweiliger Standard) 24 LBIHPR 2015

25 Ein weiter differenziertes Bild ergibt sich durch die Aufschlüsselung nach Sub-Standards (vgl. Grafik 4). Grafik 4: Erfüllung der 22 Sub-Standards im Überblick (Angaben in Prozent, n=9, Anzahl Items siehe jeweiliger Sub-Standard) Demnach ist bei Standard 1 (Management-Grundsätze) die Verankerung von Themen der Gesundheitskompetenz in Leitbild und Unternehmenszielen (31% der Items voll erfüllt) bereits deutlich besser entwickelt als die Verankerung im Qualitätsmanagement (nur 13% der Items LBIHPR

26 voll erfüllt). Bei Standard 2 (MitarbeiterInnen qualifizieren) ist die Schulung zur krankheitsbezogenen Kommunikation besser entwickelt (26% der Items voll erfüllt) als jene zur gesundheitsförderlichen Kommunikation (nur 11% der Items voll erfüllt). Bei Standard 3 (Navigationshilfen) sind Informationen zur Anreise (89% der Items voll erfüllt) und die Bereitstellung von Orientierungshilfen im Eingangsbereich (76% voll erfüllt) am besten entwickelt. Immerhin noch zu mehr als der Hälfte voll umgesetzt sind ein orientierendes Leitsystem (57% der Items voll erfüllt) und der barrierefreie Erstkontakt zur Einrichtung über Internet und Telefon (54% der Items voll erfüllt). Am geringsten umgesetzt ist die Bereitstellung von frei zugänglichen Informationen zur Gesundheitsförderung (27% der Items voll erfüllt). Bei Standard 4 (gesundheitskompetente Kommunikation mit PatientInnen) ist der Bereich der Risiko-Kommunikation am besten entwickelt (54% der Items voll erfüllt), gefolgt von der Gestaltung schriftlicher und audiovisueller Informationen (48% der Items voll erfüllt) und der mündlichen Kommunikation (40% der Items voll erfüllt). Am schlechtesten entwickelt ist die Ermöglichung der muttersprachlichen Kommunikation (nur 32% der Items voll erfüllt). Bei Standard 5 (Gesundheitskompetenz der PatientInnen fördern) ist die Unterstützung des Krankheitsmanagements (60% der Items voll erfüllt) deutlich besser entwickelt als die Förderung der Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile (nur 28% der Items voll erfüllt). Ähnlich sieht es bei Standard 6 (Förderung der Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen) aus: auch hier ist die Unterstützung der Entwicklung von Gesundheitskompetenz für das Selbstmanagement beruflicher Gesundheitsrisiken (63% der Items voll erfüllt) deutlich besser entwickelt als die Unterstützung der Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile (nur 33% der Items voll erfüllt). Bei Standard 7 (Beiträge zur regionalen Gesundheitskompetenz) sind hingegen Maßnahmen im Bereich der allgemeinen Gesundheitskompetenz (56% der Items voll erfüllt) etwas besser entwickelt als Beiträge zur Berücksichtigung der Gesundheitskompetenz in der kontinuierlichen Versorgung (49% der Items voll erfüllt). Bei Standard 8 (partizipative Entwicklung von Materialien und Angeboten) ist vor allem die Einbeziehung der PatientInnen ausbaufähig (nur 9% der Items voll erfüllt), während zur partizipativen Einbeziehung der MitarbeiterInnen 39% der Items voll erfüllt sind. Bei Standard 9 (Vernetzung und Vorbildwirkung) sind bisher 31% der Items voll erfüllt. Insgesamt erscheinen diese Ergebnisse vor dem Hintergrund der Neuheit des Konzepts der organisationalen Gesundheitskompetenz und des Aufgabenspektrums von Krankenanstalten schlüssig und plausibel Vergleich der Erfüllung der Standards in den 9 Pilot-Einrichtungen Grafik 5 zeigt den durchschnittlichen Gesamt-Erfüllungsgrad der Standards im Vergleich der 9 Pilot-Einrichtungen und insgesamt. Über alle Häuser hinweg waren durchschnittlich 44% der abgefragten Items voll und ganz erfüllt, 32% teilweise erfüllt und 22% gar nicht erfüllt. Von den 9 teilnehmenden Häusern hatten 4 einen höheren vollständigen Erfüllungsgrad als der Durchschnitt (zwischen 46% und 53% der Items voll und ganz erfüllt), 2 lagen mit 44% voll erfüllter Items im Durchschnitt, 2 leicht unter dem Durchschnitt (39% bzw. 41% der Items voll erfüllt) und eine Einrichtung stark unter dem Durchschnitt (23% der Items voll erfüllt). Der Anteil von Items, die von den Häusern als nicht zutreffend eingeschätzt und daher nicht bewertet wurden, betrug im Schnitt 2% bzw. 3 der 160 abgefragten Items. 6 Einrichtungen blieben mit 0% bis 1,3% nicht zutreffender Items deutlich unter diesem Wert, zwei Einrichtungen lagen mit 2,5% und 3,1% leicht darüber, nur ein Haus mit 8% deutlich darüber. Die Items erscheinen damit über die Einrichtungen hinweg weitgehend gut bewertbar zu sein. 26 LBIHPR 2015

27 Grafik 5: Erfüllung der Standards pro Haus und im Durchschnitt der 9 Häuser (Angaben in %; n=160 Items) Ein differenzierteres Bild ergibt sich durch eine vergleichende Darstellung der Bewertungen jedes einzelnen der 9 Standards in den 9 Pilot-Einrichtungen. Grafik 6 zeigt eine Rangreihung der Standards nach mittlerer Erfüllung pro Standard und Haus, wobei höhere Werte schlechtere Erfüllungsgrade bedeuten (1= voll und ganz, 3 = gar nicht erfüllt). Auf der X-Achse der Grafik ist die mittlere Erfüllung der Standards 1-9 sowie der Durchschnitt über alle Standards aufgetragen, auf der Y-Achse die mittlere Erfüllung für jedes der 9 Häuser sowie für den Durchschnitt der Häuser. Im Vergleich der Häuser schneidet Haus 4 am schlechtesten, Haus 5 am besten ab. Betrachtet man Grafik 6 nach Standards, so zeigt sich, dass beim insgesamt bestbewerteten Standard 3 ( Unterstützende Umwelt Navigationshilfen ganz links in der Grafik) und beim insgesamt am schlechtesten bewerteten Standard 8 ( Materialien und Angebote partizipativ entwickeln ganz rechts in der Grafik) die Erfüllungsgrade des besten und des schlechtesten Hauses am wenigsten voneinander abweichen. Die Bewertungen dieser beiden Standards erscheinen damit am wenigsten von individuellen Standort-Faktoren abhängig sie liegen trotz unterschiedlich großer, unterschiedlich spezialisierter und in unterschiedlichen Bundesländern gelegenen Pilot-Einrichtungen nahe beisammen. Die größten Unterschiede zwischen einzelnen Häusern zeigen sich umgekehrt bei Standard 6 ( Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen fördern ), Standard 9 ( Vernetzung für Gesundheitskompetenz ) und Standard 5 ( Gesundheitskompetenz der PatientInnen fördern ), wo das jeweils beste und das jeweils schlechteste Haus deutlich auseinanderliegen bei diesen drei Standards scheinen standortspezifische Faktoren besonders stark in die Bewertung einzufließen. Die Telefon-Interviews bestätigten die Plausibilität der standortspezifischen Unterschiede: so schnitten Häuser, die bereits über Erfahrung im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung verfügen, beim Standard 6 (Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen) besser ab als Häuser ohne entsprechende Erfahrungen; und Häuser die viele Austausch- und Kooperationsbeziehungen pflegen, schnitten beim Standard 9 (Vernetzung) besser ab als andere. LBIHPR

28 Mittlere Standard-Erfüllung (1 = voll und ganz, 3 = gar nicht erfüllt) Grafik 6: Rangreihung der Standards und Häuser nach mittlerem Standard- Erfüllungsgrad (1 = voll und ganz erfüllt, 3 = gar nicht erfüllt) 3,0 2,8 2,6 2,4 2,2 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 Krankenhaus 1 Krankenhaus 2 Krankenhaus 3 Krankenhaus 4 Krankenhaus 5 Krankenhaus 6 Krankenhaus 7 Krankenhaus 8 Krankenhaus 9 Mittelwert Im Folgenden werden die Ergebnisse der Selbstbewertung auf Häuser-Ebene differenziert nach Standards und Sub-Standards dargestellt. Standard 1 Management-Grundsätze Standard 1 ist, wie bereits ausgeführt, einer der drei Standards mit dem insgesamt geringsten Erfüllungsgrad. Er beschäftigt sich mit der expliziten Einbindung von Gesundheitskompetenz in Zielsetzungen und Leitlinien der Organisation sowie in das Qualitätsmanagement. Dieser Bereich hat demnach noch Entwicklungspotenzial. Dies zeigt sich auch im Vergleich über die Häuser hinweg. Von den zu diesem Standard abgefragten 15 Items wurden im Schnitt nur 3 voll und ganz und je 6 teilweise oder nicht erfüllt, wobei große Schwankungsbreiten zwischen den Häusern bestehen (Grafik 7). 28 LBIHPR 2015

29 Grafik 7: Erfüllung von Standard 1 in den 9 Pilot-Einrichtungen und im Durchschnitt der 9 Häuser (n=15 Items) Eine Aufschlüsselung in Sub-Standards macht deutlich, dass das relativ schlechte Abschneiden der Bewertungen von Standard 1 in den meisten Häusern vor allem an der bisher kaum erfolgten Anbindung von Aspekten der organisationalen Gesundheitskompetenz an das Qualitätsmanagement der Einrichtungen (Sub-Standard 1.2) liegt. Die Anbindung an Unternehmensziele (Sub-Standard 1.1) ist hingegen in den meisten Einrichtungen bereits zumindest teilweise umgesetzt (Grafik 8). Von den 10 Items, die der Sub-Standard 1.2 umfasst, wurden 8 von mehr als der Hälfte der Einrichtungen als nicht erfüllt eingeschätzt. Das einzige Item dieses Sub-Standards, das von allen Einrichtungen als zumindest teilweise erfüllt eingeschätzt wurde, ist die Aufnahme von Fragen zur Gesundheitskompetenz in Routine-Befragungen von PatientInnen und MitarbeiterInnen (Item 1.2.6). Die am schlechtesten erfüllten Items (je 8 Nein-Nennungen) sind jene, die nach dem Einsatz von Test-Kunden ( mystery patients ) für die Überprüfung des Leitsystems (Item 1.2.8) und der Kommunikationsqualität der MitarbeiterInnen (Item 1.2.9) fragen. Ein Haus hatte ein Item von Sub-Standard 1.2 nicht beantwortet, und zwar Item 1.2.2, Routinedaten werden nur einmal erhoben. Mehrere Häuser hatten zu diesem Item angegeben, die Formulierung sei unklar und müsse verbessert werden. LBIHPR

30 Haus 9 Haus 8 Haus 7 Haus 6 Haus 5 Haus 4 Haus 3 Haus 2 Haus 1 Grafik 8: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standard 1.1 (5 Items) und 1.2 (10 Items) in den 9 Pilot-Einrichtungen SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) Voll und Ganz SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) Teilweise Nein Fehlend SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) SS 1.1 (5 Items) SS 1.2 (10 Items) Standard 2 MitarbeiterInnen für Gesundheitskompetenz qualifizieren Standard 2 ( MitarbeiterInnen für Gesundheitskompetenz qualifizieren ) gehört ebenfalls zu den weniger gut umgesetzten Standards. Die beiden Sub-Standards dieses Standards befassen sich mit der Qualifizierung der MitarbeiterInnen für patientenbezogene gesundheitskompetente Kommunikation zum Krankheitsmanagement und zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens. Von den abgefragten 15 Items wurden im Durchschnitt über die 9 Pilot-Einrichtungen nur 4 voll und ganz, 9 teilweise und 2 nicht erfüllt. Nur zwei Einrichtungen liegen mit 10 voll und ganz erfüllten Items (Haus 6) bzw. 7 voll und ganz erfüllten Items (Haus 3) deutlich über dem Durch- 30 LBIHPR 2015

31 schnitt, 3 Einrichtungen (Haus 1, 3 und 4) liegen mit jeweils nur einem voll und ganz erfüllten Item deutlich darunter (Grafik 9). Das Überwiegen von Teilweise -Angaben bei diesem Standard legt nahe, dass die Pilot- Einrichtungen zwar bereits Aspekte der Gesundheitskompetenz in ihren Mitarbeiterschulungen berücksichtigen, dass dies aber nicht vollständig und nicht flächendeckend für alle Gruppen von MitarbeiterInnen der Fall ist. Grafik 9: Erfüllung von Standard 2 in den 9 Pilot-Einrichtungen und im Durchschnitt der Häuser (n=15 Items) Auf Einzel-Item-Ebene wurde beim Standard 2 das Item , das nach Schulungen der MitarbeiterInnen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit DolmetscherInnen fragt, am besten bewertet. 6 Einrichtungen gaben an, dieses Thema in Schulungen zu bearbeiten. Die meisten Nein - Nennungen entfielen auf die Frage, ob es in den Einrichtungen interne ExpertInnen für Gesundheitskompetenz gibt (Item 2.1.6), und auf die Frage, ob den MitarbeiterInnen Rückbestätigungstechniken wie Teach-Back 2 oder Chunk-and-Check 3 vermittelt werden (Item ). Dies verneinten jeweils 4 der 9 Pilot-Einrichtungen. Standard 2 hat zwar zwei Sub-Standards, da Sub-Standard 2.2 aber nun ein Item aufweist, wird hier von einer nach Sub-Standards differenzierten Darstellung Abstand genommen. 2 Teach-Back nennt man eine Kommunikationstechnik, bei der PatientInnen in ihren eigenen Worten wiedergeben, was sie im Gespräch verstanden haben. Die Fachperson hat dadurch die Möglichkeit, sich des Verständnisses des / der PatientIn zu vergewissern und bei Bedarf nachzusteuern. 3 Chunk-and-Check meint das Herunterbrechen von Informationen in kleine, verdaubare Einheiten, deren Verständnis man sich dann wiederum von den PatientInnen rückbestätigen lässt. LBIHPR

32 Standard 3 - Navigationshilfen Standard 3 ( Eine unterstützende Umwelt schaffen - Navigationshilfen ) weist, wie bereits dargestellt, den höchsten Erfüllungsgrad der 9 Standards auf. Er umfasst 5 Sub-Standards, die sich mit Fragen des Zugangs zur Einrichtung, mit der Barrierefreiheit der Webseite und des Telefonsystems der Einrichtung, mit Orientierungshilfen im Eingangsbereich und mit dem Leitsystem sowie mit der Verfügbarkeit frei zugänglicher Gesundheitsinformationen befassen. Der hohe Erfüllungsgrad der insgesamt 41 abgefragten Items zeigt sich auch im Vergleich der Pilot-Einrichtungen. Im Durchschnitt wurden 25 Items als voll und ganz, 7 als teilweise, 8 als nicht erfüllt und 2 als nicht zutreffend eingeschätzt. Über die Häuser hinweg herrscht hier eine vergleichsweise hohe Homogenität (Grafik 10). Grafik 10: Erfüllung von Standard 3 in den 9 Pilot-Einrichtungen und im Durchschnitt der Häuser (n=41 Items) Die Analyse der 5 Sub-Standards von Standard 3 (Grafik 11) zeigt, dass die Sub-Standards 3.2 (Anreise-Informationen) und 3.3 (Orientierungshilfen im Eingangsbereich) besonders gut erfüllt sind, während der Sub-Standard 3.5 (frei verfügbare Gesundheitsinformationen) den meisten Entwicklungsbedarf aufweist. 32 LBIHPR 2015

33 Grafik 11: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standard 3.1, 3.2, 3.3., 3.4 und 3.5 in den 9 Pilot-Einrichtungen Auf Einzel-Item-Ebene wurden 10 Items (knapp 25%) von allen teilnehmenden Einrichtungen als voll und ganz erfüllt eingeschätzt. So gaben alle Einrichtungen an, ihre Webseite sei im Internet leicht aufzufinden (Item 3.1.1), die Telefonnummer sei gut zu finden (Item 3.1.2), die Einrichtung sei rund um die Uhr erreichbar (Item ) und es gebe zu jeder Tageszeit eine echte Person (nicht nur ein Tonband) als Ansprechpartner (Item ), die Bezeichnung der LBIHPR

34 Einrichtung auf Stadtplänen und Landkarten stimme mit ortsüblichen Bezeichnungen überein (Item 3.2.1), das Rezeptionspersonal könne gute Wegbeschreibungen geben (Item 3.2.2), der Name der Organisation sei gut sichtbar außen am Gebäude angebracht (Item 3.2.4), im Eingangsbereich gebe es einen Orientierungsplan (Item 3.3.1), das Personal sei in der Lage, auch verwirrte, demente oder psychisch kranke Personen gut zu orientieren (Item 3.3.6), und im Leitsystem würden für gleiche Räumlichkeiten immer gleiche Bezeichnungen oder Symbole verwendet (Item 3.4.2). Umgekehrt gab es 7 Items, die in der Mehrheit der Einrichtungen nicht erfüllt wurden. So stehen die Webseite (Item 3.1.7) und das Telefonsystem (Item ) in jeweils nur 2 Einrichtungen in einer anderen Sprache als Deutsch zur Verfügung. Ebenfalls nur je 2 Einrichtungen stellen ihre Website für andere Abspielgeräte als Computer (z.b. Tablet, Smart Phone) zur Verfügung (Item 3.1.9) und nutzen zur Orientierungsunterstützung im Eingangsbereich neue Technologien wie z.b. Talking Touch Screens (Item 3.3.4). Nur 3 Einrichtungen versehen Gesundheitsinformationen auf ihrer Website mit Quellenangaben (Item 3.1.8), und ebenfalls 3 Einrichtungen verfügen über eine Patientenbibliothek mit Gesundheitsinformationen (Item 3.5.1). Insgesamt 8 Items aus Standard 3 wurden von mindestens einer Einrichtung als nicht zutreffend markiert bzw. nicht bewertet. Auf 5 Items traf dies je einmal zu. Dies sind Item ( Die TelefonistInnen können angemessen auf die Informationsbedürfnisse unterschiedlicher PatientInnen eingehen ), Item ( Das Telefonsystem bietet die Möglichkeit zur Kommunikation in einer anderen Sprache als Deutsch ), Item ( Haltestellenbezeichnungen, Ansagen, Fahr- und Stationspläne der öffentlichen Verkehrsmittel in der Region weisen klar auf die Organisation hin ), Item ( Der eigene Standort ist durch ein Sie befinden sich hier oder ein gut verständliches Symbol auf dem Orientierungsplan gekennzeichnet ), und Item ( MitarbeiterInnen oder Freiwillige mit unterschiedlichen Sprachkompetenzen unterstützen BesucherInnen und PatientInnen, sich in der Organisation zurechtzufinden ). Je zweimal angeführt wurden Item ( Medizinische und sonstige Fach-Inhalte, die auf der Webseite präsentiert werden, sind mit Quellenangaben versehen ) und Item ( Wenn die Einrichtung mehrere Gebäude umfasst, erstreckt sich das Leitsystem auch auf die Wege zwischen den Gebäuden ). Bei den genannten Items dürften teilweise Formulierungsprobleme bestehen bzw. sind manche Items für bestimmte Einrichtungen tatsächlich nicht zutreffend (z.b. Einrichtungen, die nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind oder die kein Pavillonsystem haben). Das einzige Item, das mit 7 Nennungen auf den Großteil der Einrichtungen nicht zutraf, ist Item ( Falls ein automatisiertes Telefonsystem verwendet wird, bietet dieses die Möglichkeit, Menüpunkte zu wiederholen ) die Einrichtungen verwenden in den seltensten Fällen automatisierte Telefonsysteme. Standard 4 mit PatientInnen gesundheitskompetent kommunizieren Bei Standard 4 ( Mit PatientInnen gesundheitskompetent kommunizieren ) variieren die Erfüllungsgrade in den 9 Pilot-Einrichtungen relativ stark. Dieser Standard umfasst die Qualität der mündlichen Kommunikation in Alltagssituationen, die Gestaltung schriftlicher und audio-visueller Informations- und Schulungsmaterialien, die Möglichkeit zur muttersprachlichen Kommunikation und die Kommunikation in Risiko-Situationen. Die 4 besten Einrichtungen erfüllen hier zwischen 21 und 25 der insgesamt 41 abgefragten Items voll und ganz, ebenfalls 4 Einrichtungen liegen in einer mittleren Gruppe und erfüllen zwischen 12 und 17 Items voll und ganz, eine Einrichtung ist mit nur 5 voll und ganz erfüllten Items relativ weit abgeschlagen. Diese großen Differenzen dürften darauf hinweisen, dass die Kommunikationskultur der Häuser stark standortabhängig ist (Grafik 12). 34 LBIHPR 2015

35 Grafik 12: Erfüllung von Standard 4 in den 9 Pilot-Einrichtungen und im Durchschnitt der Häuser (n=41 Items) Die differenzierten Einschätzungen zu diesem Standard setzen sich auch auf Ebene vier Sub- Standards fort, wo die Einrichtungen starke Unterschiede hinsichtlich Stärken und Schwächen aufweisen (Grafik 13). Reiht man die vier Sub-Standards nach Erfüllung pro Einrichtung (von 1 = beste bis 4 = schlechteste Erfüllung) fällt auf, dass Standard 4.3, Unterstützung der muttersprachlichen Kommunikation, am relativ schlechtesten erfüllt wird. In 8 der 9 Einrichtungen liegt dieser Sub-Standard an dritter oder vierter Stelle. Am zweitschlechtesten erfüllt ist die Berücksichtigung der Gesundheitskompetenz in mündlichen Kommunikationssituationen (Sub-Standard 4.1). Dieser Sub-Standard liegt in 5 der 9 Einrichtungen an dritter oder vierter Stelle, während dies auf Sub-Standard 4.2 (Gestaltung schriftlicher und audio-visueller Informations- und Schulungsmaterialien) nur 3mal und auf Sub-Standard 4.4 (Gesundheitskompetente Kommunikation auch in Risiko-Situationen) nur 1mal zutrifft. Auf Einzel-Item-Ebene wurden 2 Items in allen Einrichtungen voll und ganz erfüllt. Demnach können PatientInnen in allen Einrichtungen von sich aus Gespräche mit MitarbeiterInnen vereinbaren (Item ), und in allen Einrichtungen sind Adresse und Telefonnummer auf schriftlichen Dokumenten und Informationsmaterialien leicht aufzufinden (Item 4.2.8). Drei weitere Items wurden in je 8 der 9 Einrichtungen voll und ganz erfüllt. Demnach wissen die MitarbeiterInnen dieser Einrichtungen, welche Formen muttersprachlicher Unterstützung sie im Bedarfsfall anfordern können (Item 4.3.3), die Einnahme von Medikamenten wird den PatientInnen genau erklärt (Item 4.4.6), und die PatientInnen werden auch darauf hingewiesen, dass Medikamente, die nach der Entlassung zu Hause weitergenommen werden, anders heißen und aussehen können als jene, die im Krankenhaus zur Verfügung gestellt werden (Item 4.4.7). Umgekehrt wurden 6 Items zu Standard 4 in jeweils mehr als der Hälfte der Einrichtungen nicht erfüllt. Der Großteil dieser Items bezieht sich auf Aspekte der muttersprachlichen Kommunikation. LBIHPR

36 Grafik 13: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standards 4.1, 4.2, 4.3 und 4.4 in den 9 Pilot-Einrichtungen Mit 7mal am häufigsten nicht erfüllt war das Vorhandensein von Richtlinien und Prozessen für die Meldung, Dokumentation und Bearbeitung von Problemen und Beschwerden im Zusammenhang mit muttersprachlicher Unterstützung (Item ). Je 6 Einrichtungen hatten keine Leitlinien zur gesundheitskompetenten Kommunikation (Item 4.1.1) und dokumentierten nicht, wie oft und welche Übersetzungsdienste angefordert werden und wie lange im Schnitt darauf gewar- 36 LBIHPR 2015

37 tet werden muss bzw. wie oft einer Anforderung nicht nachgekommen werden kann (Item 4.3.9). In je 5 Einrichtungen stellten die Kommunikationsleitlinien nicht auf kulturelle Besonderheiten der PatientInnen ab (Item 4.1.3), wurden PatientInnen nicht auf die Möglichkeit von Übersetzungsdiensten hingewiesen (Item 4.3.8) und wurden Lücken in der Bereitstellung muttersprachlicher Unterstützung nicht erfasst und bearbeitet (Item ). Standard 4 ist von allen 9 Standards jener, bei dem am meisten nicht zutreffende bzw. nicht bewertbare Items identifiziert wurden. Insgesamt 8 der abgefragten 41 Items also knapp 20% wurden von mindestens einer Einrichtung als nicht zutreffend bewertet, davon 6 Items je einmal und 2 Items je zweimal. Auch hier bezogen sich die Nennungen vor allem auf Aspekte der muttersprachlichen Kommunikation. Der Großteil der Nicht zutreffend -Angaben stammt aus einer Einrichtung mit überwiegend deutschsprachiger Klientel. Je 2mal genannt wurden Item ( Die Kommunikationsleitlinien berücksichtigen die Bedürfnisse auch vulnerabler Patientengruppen z.b. Angehörige verschiedener Sprachgruppen, Höroder Sehbeeinträchtigte, Personen mit unterschiedlichen intellektuellen Fähigkeiten ) und Item ( Die Leitlinien gehen auf kulturelle Besonderheiten der Patient/inn/en ein, z.b. die Notwendigkeit, weitere Familienmitglieder in die Kommunikation einzubeziehen ). Je einmal genannt wurden Item ( Für zeitweilig kommunikationsbeeinträchtigte Patient/inn/en (z.b. intubierte Patient/inn/en) gibt es spezielle Richtlinien für den Einsatz von Hilfsmitteln wie Kommunikationstafeln, Hörhilfen oder Brillen ), Item ( Die eingesetzten Dolmetscher/inne/n verfügen über eine spezifische Ausbildung für interkulturelles klinisches Dolmetschen ), Item ( Die eingesetzten Dolmetscher/inne/n kennen und berücksichtigen die Grundsätze der Gesundheitskompetenz z.b. Verwenden einfacher, kurzer Sätze und alltagssprachlichen Vokabulars ), Item ( Die Einrichtung verfügt über eine Stelle zur Koordination und Terminplanung von muttersprachlicher Unterstützung ), Item ( PatientInnen werden z.b. mittels Hinweisschild darüber informiert, dass sie im Bedarfsfall einen Übersetzungsdienst anfordern können ) und Item ( Es wird dokumentiert, wie oft und welche Übersetzungsdienste angefordert werden, wie lange im Schnitt darauf gewartet werden muss bzw. wie oft einer Anforderung nicht nachgekommen wird ). Standard 5 die Gesundheitskompetenz der PatientInnen fördern Standard 5 gehört insgesamt zu den relativ gut erfüllten Standards. Er befasst sich mit der Förderung der Gesundheitskompetenz für das Krankheitsmanagement von PatientInnen (Sub- Standard 5.1) und mit der Gesundheitskompetenz für die Entwicklung gesunder Lebensstile der PatientInnen (Sub-Standard 5.2). Von den 11 abgefragten Items wurden im Schnitt je 5 voll und ganz bzw. teilweise und nur eines nicht erfüllt. Kein einziges Item dieses Standards wurde als nicht zutreffend klassifiziert. Allerdings weichen die Einschätzungen der Häuser hinsichtlich der Erfüllung des Standards stark voneinander ab. Mit je 8 voll und ganz erfüllten Items liegen 3 Häuser deutlich voran, während ein Haus kein einziges Item als voll und ganz erfüllt einschätzt (Grafik 14). Betrachtet man die Sub-Standards zu diesem Standard (Grafik 15), so zeigt sich zum einen, dass der Sub-Standard 5.1, der sich mit der für das Krankheitsmanagement der PatientInnen nötigen Gesundheitskompetenz befasst, überwiegend besser erfüllt ist als Sub-Standard 5.2 (Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile). Zum anderen fällt auf, dass eine Gruppe von Häusern (Häuser 1, 2, 3, 5, 7 und 8) starke Unterschiede in der Erfüllung der beiden Sub- Standards aufweist wobei Sub-Standard 1 mit Ausnahme von Haus 3 überall deutlich besser erfüllt ist als Sub-Standard 2. In der zweiten Gruppe (Häuser 4, 6 und 9) liegen die Erfüllungsgrade der beiden Sub-Standards hingegen recht nahe beisammen. LBIHPR

38 Grafik 14: Erfüllung von Standard 5 durch die 9 Pilothäuser und im Durchschnitt (n=11 Items) Auf Einzel-Item-Ebene wurden 5 Items dieses Standards (fast die Hälfte) von zumindest zwei Drittel der Pilot-Einrichtungen als voll und ganz erfüllt eingeschätzt. Am besten erfüllt waren Item ( Die Organisation bietet Patientenschulungen zum Selbstmanagement von chronischen Erkrankungen an bzw. vermittelt PatientInnen an entsprechende Schulungsanbieter/innen ) und ( Die Organisation ermutigt PatientInnen, eigene Symptome ernst zu nehmen und Leistungen in Anspruch zu nehmen, auch wenn dies vor einem vorvereinbarten Termin der Fall ist ), die von je 7 Einrichtungen als voll und ganz erfüllt eingeschätzt wurden. Umgekehrt gab es nur 3 Items, die von mehr als einem Haus als gar nicht erfüllt betrachtet wurden. Mit 3 Gar nicht erfüllt -Nennungen am schlechtesten erfüllt war Item ( Die Organisation bietet Patientenschulungen zu Lebensstilen an bzw. vermittelt PatientInnen an entsprechende Schulungsanbieter ). Bei diesem Standard wurden keine Items als nicht zutreffend eingeschätzt. 38 LBIHPR 2015

39 Grafik 15: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standards 5.1 und 5.2 in den 9 Pilot- Einrichtungen Standard 6 die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen fördern Analog zu Standard 5 thematisiert Standard 6 die Gesundheitskompetenz der MitarbeiterInnen. Auch dieser Standards weist zwei Sub-Standards auf: Sub-Standard 6.1 beschäftigt sich mit der Gesundheitskompetenz für das Management beruflicher Gesundheitsrisiken, Sub-Standard 6.2 LBIHPR

40 thematisiert die Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile. Die Erfüllung des Standards ist in den einzelnen Häusern sehr heterogen und damit stark von Standort-Faktoren abhängig. Die Anzahl der voll und ganz erfüllten Items variiert hier von 10 der insgesamt 11 abgefragten Items im besten Haus zu nur einem voll erfüllten Item im schlechtesten Haus. Im Durchschnitt wurden 6 Items voll und ganz, 4 teilweise und eines nicht erfüllt, alle Items wurden als zutreffend klassifiziert (Grafik 16). Insbesondere jene Häuser, die im Telefon-Interview angaben, im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung bereits sehr aktiv zu sein, schnitten bei der Bewertung dieses Standards besonders gut ab. Grafik 16: Erfüllung von Standard 6 durch die beteiligten Häuser (n=11 Items) Auf Ebene der Sub-Standards setzt sich fort, was bereits bei Standard 5 zu sehen war: die Gesundheitskompetenz für das Management von beruflichen Gesundheitsrisiken ist deutlich besser entwickelt als die Förderung der Gesundheitskompetenz für gesunde Lebensstile (Grafik 17). Auf Einzel-Item-Ebene wurden 4 (etwas mehr als ein Drittel) der 11 abgefragten Items zu diesem Standard von mindestens 6 Pilot-Einrichtungen voll und ganz erfüllt. In 8 Einrichtungen und damit am häufigsten voll und ganz erfüllt wurde Item ( MitarbeiterInnen können belastende Arbeitsbereiche melden und Verbesserungsvorschläge einbringen ), gefolgt von Item ( Die Einrichtung versteht die Förderung der Gesundheitskompetenz ihrer MitarbeiterInnen auch als Führungsverantwortung ) und Item ( Die Organisation führt regelmäßige Schulungen zum Umgang mit betrieblichen Gesundheitsrisiken durch ). Umgekehrt wurden 3 Items zu Standard 6 von mehr als einer Einrichtung als nicht erfüllt eingeschätzt. In 4 Einrichtungen und damit am häufigsten nicht erfüllt war Item ( Die Organisation weist MitarbeiterInnen auf Schulungsangebote zu gesunden Lebensstilen in der Region hin ), gefolgt von den Items ( Die Einrichtung setzt spezifische Materialien wie z.b. Poster, Flyer, elektronische Anwendungen ein, um MitarbeiterInnen auf berufsspezifische Gesundheitsrisiken aufmerksam zu machen ) und ( Die Organisation setzt Materialien wie z.b. Poster, Flyer, elektronische 40 LBIHPR 2015

41 Anwendungen ein, um MitarbeiterInnen auf Lebensstilthemen aufmerksam zu machen ), die von je 3 Einrichtungen als nicht erfüllt eingeschätzt wurden. Bei diesem Standard wurden keine Items als nicht zutreffend eingeschätzt. Grafik 17: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standards 6.1 und 6.2 in den 9 Pilot- Einrichtungen LBIHPR

42 Standard 7 die Gesundheitskompetenz in der Region fördern Standard 7 thematisiert die Beiträge von Krankenbehandlungseinrichtungen zur integrierten Versorgung (Standard 7.1) und zur öffentlichen Gesundheit (Standard 7.2). Der Standard gehört zu den vergleichsweise gut erfüllten Standards, wobei sich die Erfüllungsgrade zwischen den Häusern stark voneinander unterscheiden. Von den insgesamt abgefragten 14 Items wurden im besten Haus 11, im schlechtesten Haus 4 als voll und ganz erfüllt eingeschätzt (Grafik 18). Grafik 18: Erfüllung von Standard 7 durch die beteiligten Häuser (n=160 Items) Auf Ebene der Sub-Standards unterscheidet sich Standard 7 von den Standards 5 und 6 insofern, als der vom Kernprozess weiter entfernte Sub-Standard 2 (Beiträge zur Gesundheitskompetenz in der Region) in 8 von 9 Einrichtungen besser erfüllt ist als Sub-Standard 1 (Beiträge zur Gesundheitskompetenz in der Integrierten Versorgung) (Grafik 19). Auf Einzel-Item-Ebene wurden zwei Items von allen Einrichtungen als vollständig umgesetzt eingeschätzt, und zwar Item ( Bei der Entlassung werden PatientInnen umfassend darüber informiert, worauf sie zu Hause achten müssen z.b. Wundpflege, Medikation, Ernährung, Betreuungsbedarf und an wen sie sich bei Problemen wenden können ) und ( Bei PatientInnen mit besonderem Unterstützungsbedarf werden im Rahmen des Entlassungsmanagements auch Angehörige bzw. unterstützende Sozialdienste hinzugezogen ). Je 8 Einrichtungen schätzten Item ( Befunde, die während des Aufenthaltes nicht übergeben werden, werden nachweislich nachgereicht ) und ( Alle für die Weiterbehandlung relevanten medizinischen / therapeutischen Daten und Informationen werden an die Weiterbehandler weitergeleitet und müssen nicht von den PatientInnen selbst übermittelt werden ) als voll und ganz erfüllt ein. 3 Items zu Standard 7 wurden von jeweils mindestens einem Drittel der Pilot-Einrichtungen als gar nicht erfüllt eingeschätzt. Dies sind mit 8 Nennungen an erster Stelle Item ( Die Webseite der Einrichtung enthält Informationen zum Selbstmanagement häufiger Gesundheitsprobleme der wesentlichen Patientengruppen und / oder verweist auf dementsprechende Part- 42 LBIHPR 2015

43 nerseiten ), gefolgt von Item mit 7 Nennungen ( Überweisungen wird nachgegangen z.b. mit telefonischem Follow-Up um sicherzustellen, dass sie auch wahrgenommen werden ) und Item mit 6 Nennungen ( Es gibt ein telefonisches Follow-Up, um sicherzustellen, dass PatientInnen bzw. Angehörige mit den bei der Entlassung erhaltenen Anweisungen gut zurechtkommen ). Diese Einschätzungen weisen darauf hin, dass es beim Nahtstellenmanagement hinsichtlich der Unterstützung der Gesundheitskompetenz noch Spielraum nach oben gibt. Grafik 19: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standards 7.1 und 7.2 in den 9 Pilot- Einrichtungen LBIHPR

44 Standard 8 Materialien und Angebote partizipativ entwickeln Standard 8 ist der insgesamt am schlechtesten erfüllte der 9 Standards. Er befasst sich damit, inwieweit PatientInnen (Sub-Standard 8.1) und MitarbeiterInnen (Sub-Standard 8.2) in die Qualitätsentwicklung von Informations- und Schulungsmaterialien sowie von Angeboten, deren Zielgruppe sie sind, aktiv einbezogen werden. Wie Grafik 20 zeigt, wurden im Schnitt der 9 Piloteinrichtungen nur 1 von 7 abgefragten Items als voll und ganz erfüllt, jedoch 4 als gar nicht erfüllt eingeschätzt. In den besten Häusern lag die Zahl der nicht erfüllten Items bei 3, in den schlechtesten bei 5. Grafik 20: Erfüllung von Standard 8 durch die beteiligten Häuser (7 Items) Auf Ebene der Sub-Standards (Grafik 21) zeigt sich, dass praktisch in allen Häusern der Standard 8.1., die Einbeziehung der PatientInnen, klar schlechter umgesetzt ist als Sub-Standard 8.2, die Einbeziehung der MitarbeiterInnen. Auf Einzel-Item-Ebene am besten erfüllt sind bei diesem Standard Item ( Die Einrichtung arbeitet bei der Entwicklung von Materialien und Angeboten, die sich an MitarbeiterInnen richten, mit VertreterInnen der Zielgruppe zusammen ), das 5 Pilot-Einrichtungen als voll und ganz umgesetzt einschätzten, und Item ( Die Organisation verfügt über ein klares Feedbackund Beschwerdeverfahren in Bezug auf die Verständlichkeit von Materialien, Angeboten und Leistungen ), das 4 Einrichtungen als voll umgesetzt einschätzten. Die 4 am schlechtesten erfüllten Items wurden von keiner Einrichtung als voll und ganz umgesetzt eingeschätzt. Am schlechtesten bewertet wurden Item ( In die Entwicklung und Testung jedweder an PatientInnen gerichteten Materialien werden VertreterInnen der Zielgruppe einbezogen ), das alle Pilot-Einrichtungen als gar nicht erfüllt einschätzten, sowie die jeweils von 8 Einrichtungen als nicht erfüllt eingeschätzten Items ( Die Kommunikationsprinzipien der Organisation werden mit VertreterInnen der Zielgruppe(n) z.b. Personen mit geringer Lesefähigkeit, aus bestimmten Sprachgruppen oder vulnerablen Gruppen entwickelt und getestet ) und ( In die Entwicklung und Testung von Materialien werden VertreterInnen der Selbsthilfe und PatientInnenanwaltschaft einbezogen ). 44 LBIHPR 2015

45 Bei diesem Standard wurden keine Items als nicht zutreffend eingeschätzt. Grafik 21: Prozentuelle Erfüllung der Sub-Standards 8.1 und 8.2 in den 9 Pilot- Einrichtungen Standard 9 Erfahrungen teilen und als Vorbild wirken (n=11 Items) Standard 9 thematisiert den häuserübergreifenden Austausch und die Vernetzung von Krankenbehandlungseinrichtungen mit Hinblick auf die Förderung und Verbreitung der organisationalen Gesundheitskompetenz. Dieser Standard zählt wohl aufgrund der Neuheit des Konzeptes zu LBIHPR

46 den weniger gut entwickelten Standards. Von den abgefragten 5 Items wurden im Schnitt je 2 voll und ganz, 2 teilweise und 1 Item nicht erfüllt. Kein Item wurde als unzutreffend oder nicht bewertbar beschrieben. Der Standard hat keine Sub-Standards (Grafik 22). Grafik 22: Erfüllung von Standard 9 durch die beteiligten Häuser (5 Items) Auf Einzel-Item-Ebene wurde bei diesem Standard Item ( Die Organisation vermittelt Prinzipien der Gesundheitskompetenz an in Ausbildung befindliche ÄrztInnen, Pflegekräfte und Angehörige der therapeutischen Berufe ) am besten bewertet. 5 Einrichtungen schätzten dieses Item als voll und ganz erfüllt ein. Am schlechtesten bewertet wurde Item ( Die Aktivitäten und Ergebnisse im Bereich Gesundheitskompetenz sind Teil der Jahresberichte der Organisation ). Dieser Punkt war in 6 der 9 Pilot-Einrichtungen noch gar nicht umgesetzt. 46 LBIHPR 2015

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