Umweltverträgliche Trassen für den Ausbau des Stromnetzes

Transkript

1 Umweltverträgliche Trassen für den Ausbau des Stromnetzes Thomas Buksdrücker, ERM GmbH

2 Umweltverträgliche Trassen für den Ausbau des Stromnetzes Übersicht Planungsprozess für Höchstspannungsleitungen Raumordnungsverfahren Prüfung der Umweltverträglichkeit

3 Planungsprozess Planungsstufe Ergebnis Trassenvoruntersuchung Grobkorridor Raumordnungsverfahren (ROV) raumordnerisch abgestimmter Trassenkorridor (bis m) Planfeststellungsverfahren (PFV) liniengenaue Trasse mit Maststandorten, Schutzstreifen

4 Raumordnungsverfahren (ROV) Prüfung der vom Vorhabenträger eingeführten Trassenalternativen Stimmt das Vorhaben mit den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung überein? Wie können raumbedeutsame Planungen aufeinander abgestimmt werden? Landesplanerische Feststellung, ob und ggf. mit welchen Maßgaben (Auflagen) das Vorhaben mit den Erfordernissen der Raumordnung vereinbar ist (Ausschnitt: Regionalplan Nordhessen)

5 Planfeststellungsverfahren (PFV) Planfeststellungsverfahren nach 43 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Detailplanung mit parzellenscharfem Trassenverlauf, Maststandorten und Schutzstreifen, Zuwegungen Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange Planfeststellungsbeschluss stellt Genehmigung der Leitung dar (Quelle:

6 Umweltverträglichkeitsprüfung Raumordnungsverfahren (ROV) mit Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP Stufe I) Schwerpunkt: raumbedeutsame Umweltauswirkungen, Variantenvergleich Planfeststellungsverfahren (PFV) mit Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP Stufe II) Schwerpunkt: örtliche Umweltauswirkungen, Eingriffsregelung, Kompensation, Artenschutz

7 Umweltverträglichkeitsprüfung Die UVP umfasst die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen eines Vorhabens auf Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft, Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen den vorgenannten Schutzgütern

8 Auswirkungen auf den Menschen Mögliche Auswirkungen Mögliche Beeinträchtigung durch elektrische und magnetische Felder Beeinträchtigung des Wohnens und Wohnumfelds durch Lärmimmissionen oder durch optische Störung Schutzwürdige Bereiche Wohnsiedlungsflächen, sensible Einrichtungen, nahes Wohnumfeld Gewerbe- und Industrieflächen, Campingplätze, Kleingärten, Siedlungsfreiflächen (Sportplätze, Grünanlagen etc.)

9 Auswirkungen auf die Landschaft Mögliche Auswirkungen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und der landschaftsgebundenen Erholung Schutzwürdige Bereiche Landschaftsschutzgebiete (LSG), Vorranggebiete für Natur und Landschaft, Regionaler Grünzug, Landschaftsräume mit sehr hoher Landschaftsbildqualität Naturparke, Vorbehaltsgebiete für Natur und Landschaft, Erholungswald, Landschaftsräume mit hoher Landschaftsbildqualität

10 Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen Mögliche Auswirkungen Verlust, Beeinträchtigung, Zerschneidung von Biotopen und Habitaten Gefährdung von Vögeln, Störung empfindlicher Tierarten Schutzwürdige Bereiche Natura 2000-Gebiete, Naturschutzgebiete, Geschützte Biotope, Naturdenkmale Vorranggebiete für Natur und Landschaft, Bannwald, Naturwaldreservat, wertvolle Waldbestände, bedeutende Lebensräume für Brut- und Rastvögel, Wälder mit Schutzfunktionen (Quelle:

11 Auswirkungen auf andere Schutzgüter Mögliche Auswirkungen Beeinträchtigung von Böden und Bodenfunktionen Beeinträchtigung von Oberflächengewässern oder des Grundwassers Beeinträchtigung von Kulturgütern Schutzwürdige Bereiche Geotope, Böden mit besonderen Bodenfunktionen, Moore, grundwassergeprägte, verdichtungsempfindliche Böden Oberflächengewässer, Überschwemmungsgebiete, Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für den Hochwasserschutz Wasserschutzgebiete, Vorbehaltsgebiete für den Grundwasserschutz Bau- und Bodendenkmäler

12 Planerische Gebietsausweisungen Raumverträglichkeit mit Landwirtschaft Forstwirtschaft Rohstoffgewinnung Verkehrswege, Infrastruktur Fremdenverkehr, Tourismus Flugplätze Sperrgebiete sonstige Raumnutzungen (Ausschnitt: Regionalplan Nordhessen)

13 Umweltverträglichkeit von Leitungstrassen Schutz der menschlichen Gesundheit Umgehung von Siedlungsbereichen, Schutz des Wohnumfeldes Bündelung mit bestehenden Leitungs- und Verkehrstrassen Minimierung der Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und der landschaftsgebundenen Erholung Umgehung von Schutzgebieten, wertvollen Landschaftsbereichen, bedeutenden Lebensräumen für Tiere und Pflanzen

14 Umweltverträgliche Leitungstrassen Meidung bedeutender Vogellebensräume, Minimierung des Anflugrisikos Vermeidung von Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, des Rohstoffabbaus und sonstiger Raumnutzungen Möglichkeiten zur Konfliktminderung Prüfung einer Leitungsmitnahme Prüfung einer Teilerdverkabelung (Pilotprojekte) Kompensation von unvermeidbaren Beeinträchtigungen

15 Fazit Das ROV betrachtet die raumbedeutsamen Umweltauswirkungen Im ROV wird die raum- und umweltverträglichste Variante ermittelt Ergebnis ist ein Trassenkorridor, in dem der Leitungsverlauf im Zuge der Detailplanung weiter optimiert werden kann Die landesplanerische Beurteilung ist zu berücksichtigende Grundlage des anschließenden Planfeststellungsverfahrens Erst im PFV wird der Leitungsverlauf parzellenscharf mit Trassenachse, Maststandorten und Schutzstreifen festgelegt Das PFV betrachtet die örtlichen Umweltauswirkungen parzellenscharf Erst im PFV erfolgt die Umsetzung der Eingriffsregelung und die Planung von Kompensationsmaßnahmen

16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit