Landesberufsschule Feldkirch Projektteam "Nachhaltiges Lernen" Version 2. Mai Projekt Förderung "Nachhaltiges Lernen"
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- Klaus Otto
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1 Landesberufsschule Feldkirch Projektteam "Nachhaltiges Lernen" Version 2. Mai 2008 Projekt Förderung "Nachhaltiges Lernen" Durch den gezielten Einsatz von Methoden im Unterricht können die Lernergebnisse beeinflusst werden. Beispiel: SchülerInnen merken sich Inhalte längerfristiger, wenn sie in bestimmten Phasen des Unterrichtes dazu angehalten werden, sich selbständig mit den Unterrichtsinhalten zu beschäftigen (zb mit Fragelisten, Problemstellungen, Mindmapping, etc). Durch das Projekt "Förderung von Nachhaltigem Lernen" soll eine Diskussion über die Effizienz von Unterrichtsmethoden angeregt und ein Angebot von alternativen Unterrichtsmethoden differenziert dargestellt werden. Definition "Nachhaltiges Lernen" Nachhaltiges Lernen wird sehr unterschiedlich definiert. Wir beschränken uns in diesem Projekt auf folgende Aspekte von Lernprozessen im Unterricht: möglichst dauerhafter Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten Begünstigung von Lerntransfer Förderung von "Verstehendem Lernen" gegenüber "Auswendig Lernen" Nutzen für "das Leben" (beruflich und Privat) Ziel/Vorteile Praxisbezug und dauerhafter Wissenserwerb sind grundlegende Ziele von jeglicher Unterrichtstätigkeit Motivation der SchülerInnen wird gestärkt bessere Lernerfolge, Inhalte werden sinnvoller erlebt, Bezug zu Praxis wird verstärkt Reduzierung auf Kerninhalte, diese werden im Unterricht aber vertieft und besser/dauerhafter gelernt Nachteile mehr Zeitaufwand für die Vermittlung der Inhalte Reduzierung auf Kerninhalte? zb Zeit für die Bearbeitung von Fragelisten statt für das "Abschreiben von OH-Folien" Disziplinprobleme bei Individualisierung des Unterrichtes zb durch schnellere/langsamere SchülerInnen, überforderte SchülerInnen, etc.
2 Methoden zur Förderung von "Nachhaltigem Lernen" Präsentation durch LehrerIn + SchülerInnen-Aktivität Die Lehrperson präsentiert die Inhalte. Die SchülerInnen beschäftigen sich dann ein zweites Mal in Eigenarbeit mit den vorher präsentierten Inhalten. SchülerInnenzentrierter Unterricht Die SchülerInnen befassen sich selbständig mit den Unterrichtsinhalten, ohne vorherige Präsentation durch die Lehrperson. Methoden: Fragensammlungen bearbeiten Problemstellungen bearbeiten Mindmap erstellen Zusammenfassung erstellen Kurzreferat vorbereiten Recherche mit Aufgabenliste (zb im Internet) Projektarbeit mit Arbeitsanweisung Fragensammlungen bearbeiten Fragensammlungen leiten SchülerInnen an, sich selbständig in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit mit Unterrichtsinhalten auseinander zu setzen. Fragensammlungen sind insbesondere dann für nachhaltiges Lernen sehr förderlich, wenn diese Fragen enthalten, die auf eine eigenständige Auseinandersetzung mit den Inhalten abzielen, also nicht nur auf das Reproduzieren von vorgegebenen Textteilen ausgerichtet sind. Einwand: "Durch Fragensammlungen wird nur 'Auswendig Lernen' gefördert": Bei Tests und Schularbeiten sollen zumindest auch einige Fragen enthalten sein, die nicht wortwörtlich aus der ausgearbeiteten Fragenliste übernommen werden können. Diese "alternativen" Fragen sollen beantwortet werden können, wenn bei der ursprünglichen Bearbeitung der Fragensammlung die Antworten auch "verstanden" (und nicht nur abgeschrieben) wurden. Mit Fragensammlungen erreicht man insbesondere auch, dass die SchülerInnen gezielt die wichtigen Inhalte lernen. Sie bekommen klare Hinweise dafür, welche der vermittelten Unterrichtsinhalte besonders wichtig sind. Es ist selten so, dass der gesamte Unterrichtsinhalt (gleich) wichtig ist. Günstige Fragen: geben den SchülerInnen die Möglichkeit, sich noch einmal selbständig mit den vorher präsentierten Inhalten zu beschäftigen und somit sich diese Inhalte besser zu merken weisen die SchülerInnen auf wichtige Inhalte hin sie lernen gezielt diese Inhalte Seite 2
3 fördern verstehendes Lernen dadurch, dass zb eine Wiedergabe in eigenen Worten erforderlich ist, so dass also nicht einfach nur Textpassagen zu suchen und als Antwort anzuführen sind Beispiele: - Erkläre den Begriff "übereinstimmende Willenserklärung" anhand eines Beispieles. - Unterscheide "Kassafrist" und "Zielfrist". - Nenne die Prüfmerkmale von Euro-Banknoten und suche sie auf einer Euro-Banknote. Nachteile: Die Erstellung einer Fragesammlungen ist mitunter zeitaufwendig. Schülerantworten "in eigenen Worten" sind nicht so einfach zu korrigieren, weil diese oft nicht so eindeutig sind wie die "Schulbuchlösung". Seitens der Lehrperson ist eine gewisse "Toleranz" bei der Korrektur nötig. Was hat der /die SchülerIn gemeint auch wenn es nicht ganz eindeutig ausgedrückt ist. Ist (auswendig gelernte) "Eindeutigkeit" wichtiger als "Verstehen"? Fragen müssen gut überlegt werden, so dass kurze und einfache Antworten möglich sind. Damit können ausufernde und schwierig zu korrigierende Antworten vermieden werden. Musterbeispiele: Betriebswirtschaft Ein Kaufvertrag kann durch "schlüssige Handlung" zustande kommen. Was ist damit gemeint (anhand eines Beispiels erklären)? Wie könnte der Kaufertrag noch zustande kommen (zwei andere Formen)? Problemstellungen bearbeiten Problemstellung oder auch Fallbeispiele sind besonders dazu geeignet, dass SchülerInnen lernen, Lerninhalte auf neue Situationen zu übertragen (Lerntransfer). Oft können das ganz einfach kurze Problemschilderungen aus der Praxis sein. Wenn SchülerInnen wissen, dass Schularbeiten und Tests auch solche Aufgabenstellungen beinhalten, dann sind sie gefordert, bei der Prüfungsvorbereitung darauf zu achten, dass sie die Inhalte verstehen. Es wäre aber nicht sinnvoll nur solche Fragen zu stellen, weil eher schwächere SchülerInnen damit überfordert sind. Wenn bei der Formulierung von Problemstellung für einen Test/ eine Schularbeit auch die Korrektur mitbedacht wird, können oft sehr einfach zu korrigierende Aufgaben erstellt werden. Musterbeispiele: Friseure Eine Kundin berichtet, dass sie letzthin am Morgen sehr viele ihrer Kopfhaare auf dem Kopfpolster gefunden habe. Sie ist beunruhigt. Womit könnte das zu tun haben wie könntest du sie beruhigen? Seite 3
4 Betriebswirtschaft Ein Bekannter jammert, dass er so viel Zeit für die Durchführung seiner Zahlungen mittels Telebanking benötigt. Er überweist jeden Monat ua die Miete, die Telefon- und die Stromrechnung. Man habe ihm geraten dafür Daueraufträge einzurichten. Was meinst du zu diesem Vorschlag? (besonderer Vorteil bei dieser Problemstellung sehr kurze und eindeutige Antwort möglich!) Du hast ein Sümmchen geerbt und möchtest dein Geld einem Kollegen von dir zur Verfügung stellen, der ein gut gehendes Unternehmen betreibt. Die Frage ist als Kreditgeber oder als Teilhafter? Erkläre den Unterschied auch für den Fall eines Konkurses. Mindmap erstellen Mindmaps bestehen aus beschrifteten "Baumdiagrammen", hier ein Beispiel: Vorteile: Möglichkeit, (auch komplexe) Inhalte übersichtlich darzustellen. Verstehendes Lernen steht im Vordergrund, da die Inhalte nur mit Begriffen bzw. mit Symbolen dargestellt werden. Bei der Übertragung eines Unterrichtsinhaltes auf eine Mindmap wird die Sachstruktur sehr deutlich (Kernaussagen, Nebensächlichkeiten, Zusammenhänge, etc.). Seite 4
5 Einsatzmöglichkeiten: Die SchülerInnen erstellen aus den (vorher präsentierten) Inhalten eine Mindmap. Sehr anspruchsvoll, weil es für SchülerInnen oft schwer ist, Strukturen zu erkennen und übersichtlich darzustellen, besonders wenn sie darin nicht geübt sind. Hilfestellung: Mindmap wird teilweise vorgegeben, die SchülerInnen ergänzen die fehlenden Teile. Die Inhalte werden mit Hilfe einer Mindmap präsentiert. Die SchülerInnen beschäftigen sich dann mittels einer Fragenliste bzw. mit Hilfe von Problemstellungen mit den Inhalten. Zusammenfassung erstellen Die Schülerinnen erstellen formlos eine Zusammenfassung zu den (vorher vermittelten) Inhalten. Problem: Übersichtlichkeit. Kurzreferat vorbereiten Die SchülerInnen bereiten (in Gruppen?) ein Kurzreferat zu den (vorher vermittelten) Inahlten vor und präsentieren dies dann den MitschülerInnen, zb mit Hilfe einer PP- Präsentation. Recherche mit Aufgabenliste (zb im Internet) Die SchülerInnen bekommen einen Arbeitsauftrag für die Beschaffung von Informationen zu einem bestimmten Thema. Projektarbeit mit Arbeitsanweisung Die SchülerInnen beschäftigen sich selbständig in Form eines Projektes mit der Ausarbeitung eines komplexen Arbeitsauftrages. Seite 5
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