Grundlagen der majesthetischen Lehre. Copyright. Prüfungsarbeit von Nis Rehfeldt

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1 Grundagen der majesthetischen Lehre Die Majesthetikschue, Tei I Grundagen der majesthetischen Lehre Wer kennt sie nicht, die Da Vincis, Achim Ludwig und Massimiiano Trombin, aus Meckenheim. Anfang 2013 präsentierte die Majesthetikschue erstmas ihr neues Kurssystem und im September 2015 wurden die ersten Absoventen feierich zu Majesthetikern ernannt. In einer dreiteiigen Serie erhaten Sie Einbicke in die majesthetische Lehre und ernen die dahinter stehende Phiosophie und die Inhate der einzenen Ausbidungsböcke kennen. Der erste Tei befasst sich mit den Grundagen dieses Schuungssystems. Copyright Verag Neuer Merkur Prüfungsarbeit von Nis Rehfedt Das Leben und Wirken Leonardo Da Vincis vor rund 500 Jahren bidet die Essenz des majesthetischen Gedankens. Die Wortschöpfung Majesthetik findet hier ihren Ursprung im Sinne eines königich, ästhetisch und ethischen Lebensweges und Handens. Der Grundstein der majesthetischen Ausbidung wurde im keinen Rahmen und in einer eher unspektakuären privaten Atmosphäre geegt trafen sich Interessierte und befreundete Koegen in Bonn zu einem Workshop, um unter der Aneitung von Achim Ludwig mehr über eine Arbeitsweise zu erfahren, die heute unter dem Namen Freiburger Schue in der Kön-Bonner Region bekannt ist. Dieser Workshop trug den Arbeitstite Dentae Formen und Strukturen. Hieraus entwickete sich nach der Gründung von Da Vinci Denta bereits im 88 das denta abor LXIV 4/2016

2 Grundagen der majesthetischen Lehre Ästhetik Laufe der ersten zehn Jahre eine dreiteiige Kursreihe. Aus dem ursprüngichen Workshop wurde ein keines Ausbidungssystem, eine dreiteiige Reihe, eng mit der Lehre Leonardos verknüpft, aber auch mit der Lehre des bekannten Freiburger Meisters Rainer Semsch. Achim Ludwig: Ich ernte auf der Freiburger Meisterschue unter seiner Leitung eine ganz andere Wet der Zahntechnik kennen. Während sich in den Meisterschuen meiner Heimat Bonn noch aes um Federwaage und Reibaae drehte, vermittete Rainer uns die hohe Bedeutung von Ästhetik und Funktionaität auf eine Art und Weise, wie ich es vorher noch nie erebt hatte. Ich war voer Energie und Tatendrang, und das Interesse meiner Bonner Koegen an diesen Erfahrungen teizuhaben, war sehr groß. Die Da Vincis verfeinerten die Ausbidung zum Majesthetiker immer weiter und so entstand im Laufe von 20 Jahren ein aufeinander aufbauendes und in sich geschossenes Kurs- und Seminarsystem von insgesamt etwa 108 Ausbidungsstunden unterteit in drei thematisch gegiederte Kursböcke. Es werden theoretische Kenntnisse und praktische Arbeitsweisen vermittet, die in dieser Form und Intensität in keiner Meisterschue, Universität oder Berufsschue geehrt werden, so Achim Ludwig. Drei Kurse befassen sich mit den dentaen Formen und Strukturen, zwei mit dem Schichten von Veneers und schießich fogen noch zwei Ästhetikseminare auf Schoss Drachenburg in Königswinter. Der erste Kursbock: Dentae Formen und Strukturen I bis III Die dentaen Formen und Strukturen der Front und Seitenzähne Der erste Kursbock bidet das Fundament der majesthetischen Ausbidung. Im ersten Tei Die dentaen Formen und Strukturen der Front und Seitenzähne werden die baugeichen Zusammenhänge zwischen Seiten- und Frontzähnen erarbeitet. Das kingt zunächst setsam, denn Front- und Seitenzähne scheinen auf den ersten Bick grundsätzich verschieden zu sein, doch die Natur nutzt ein Baukastenprinzip. Ein Phänomen, weches übera zu beobachten ist, sei es im keinsten Moekü oder im gesamten Universum: Das Prinzip der Entsprechung, erkärt Achim Ludwig. Dieses Prinzip ehrte auch Leonardo. In seinem Buch,Die Schriften zur Maerei können wir sehr vie Nütziches für unseren schönen Beruf ernen, zum Beispie die Bedeutung einer Wachsstudie, weche einer jeden majesthetischen Arbeit vorausgeht. Leonardos Erkenntnisse werden schon im ersten Kurs vermittet, zum Tei in seinen eigenen Worten anhand des originagetreuen Textes. So beginnt dieser erste Tei zunächst mit einem tiefgründigen Theorietei, um die Basis für ein neues Verständnis dentaer Gegebenheiten zu manifestieren. Am Beispie eines oberen Prämoaren wird das Erernte in Wachs umgesetzt. Für ae Teinehmer, die zum ersten Ma nach dem Prinzip der Logik der Natur arbeiten, ein regerechtes Aha-Erebnis. Man geangt karer, schneer und mit weniger Zeitaufwand zu einem besseren Ergebnis. Die Rekonstruktion der zentraen Inzisiven Der zweite Tei Die Rekonstruktion der zentraen Inzisiven ist ein reiner Frontzahnkurs mit dem Schwerpunkt auf en und Schichtungsweisen, weche die ora-faciae Erscheinung des Menschen, im Sinne seiner ihm eigenen genetischen Signatur wiederherstet. Bei der Auswah der Materiaien git für die Da Vincis: Das Beste ist gerade gut genug aber auch hiervon nicht zu vie. Der majesthetischen Lehre iegt ein minimaistisches Prinzip zugrunde, weches in der gesamten Natur, nach Leonardo die größte Lehrmeisterin, zu finden ist. Oft vertreten wir Zahntechniker die Auffassung vie hift vie, aber das ist insbesondere beim Thema Keramik ein Trugschuss. Man sote zunächst ein minimaistisches Schichtungskonzept beherrschen und ernen, wech mannigfatige Mögichkeiten sich mit nur drei bis fünf Massen eröffnen. Die Majesthetikschüer sind oftmas schon beim ersten Kurs tief beeindruckt, was man so aes nur mit Dentin, Schneide und einer einzigen Transpamasse zaubern kann. Vorher das denta abor LXIV 4/

3 Grundagen der majesthetischen Lehre wird aber intensiv mit den Zahnformen gearbeitet: Es gibt zahreiche Übungen, weche auch mit einer typenspezifischen Oberfächentextur einhergehen. In den Zwei-Tages-Kursen ist daher der erste Tag der Form und der Oberfäche gewidmet, weche in Wachs trainiert wird. Die majesthetische Frontzahnbrücke Der dritte Tei Die majesthetische Frontzahnbrücke verknüpft das in den vorangegangenen Kursen Geernte miteinander. Die Da Vincis wähen dabei eine in Form und Schichtung herausfordernde Modesituation. Die Hersteung einer dreigiedrigen Brücke von 21 auf 23 verbindet majesthetische Form- und Oberfächengestatung, naturkonforme Schichtung mit Schwerpunkt des oberen Drittes unter Einarbeitung von Mameons und einer ausgewogenen Abstimmung von Opaeszenz, Foureszenz und Transparenz. Die Konditionierung des Weichgewebes im Bereich des Pontikagers per Provisorium und die majesthetische Gestatung des Pontikbereichs in Keramik biden ein Schwerpunktthema dieses Kurses, der die dreiteiige Reihe der Dentaen Formen und Strukturen abschießt. Leonardos Texte: Der Meister, der zu verstehen geben würde, er könne ae Formen und Erscheinungen der Natur im Kopf behaten, erschiene mir ohne Zweife von großer Dummheit gekrönt, denn diese Erscheinungen sind zahos und unser Gedächtnis ist nicht im Stande, sie ae zu fassen du wirst aso versuchen, Maer, zuerst durch die Zeichnung dem Auge in sichtbarer Form die Absicht und Erfindung darzusteen, die vorher in deiner Vorsteung entstanden ist; dann wirst du so vie wieder wegnehmen oder hinzufügen, dass du zufrieden bist gib acht, dass in aem, was die Ausmaße und die Größenverhätnisse betrifft, die der Perspektive untergeordnet sind, nicht in dein Werk Eingang findet, was dir nicht von der Vernunft oder den Naturerscheinungen empfohen wurde und das ist der Weg, auf dem dir deine Kunst zur Ehre gereichen wird. 90 das denta abor LXIV 4/2016

4 Grundagen der majesthetischen Lehre Ästhetik Prüfungsarbeit von Jens Knörzer Prüfungsarbeit von Stefan Krei Prüfungsarbeit von Martin Schederer Prüfungsarbeit von Andreas Spier d Leonardo da Vinci (Schichtungsschema) das denta abor LXIV 4/

5 Grundagen der majesthetischen Lehre e Weniger ist mehr... Mode Wax-up Oberfächentextur Schichtung Fertig! Die majesthetische Lehre beinhatet aber nicht nur die praktischen Umsetzungen. Lerne zuerst die Theorie und dann die Praxis kennen, ist Leonardos Empfehung. Zähne sind nicht nur Werkzeuge, sondern keine Wesen im Spiege der Persönichkeit. Wir studieren daher die ästhetischen Wechse 92 das denta abor LXIV 4/2016

6 Grundagen der majesthetischen Lehre Ästhetik wirkungen von Zähnen im Rahmen einer ganzheitichen Betrachtungsweise des Menschen. Mimische Bewegungsstudien der Mund und Lippenpartie gehören ebenso dazu wie Porträtstudien zur Berücksichtigung des gesamten Erscheinungsbides. Wir ernen das Baukastenprinzip der Natur kennen und sehen die Geichheit aer Zähne, die Verbindungsgieder zwischen Front- und Seitenzahn, so Achim Ludwig. Anna: Eine Arbeit aus dem Atag der Majesthetik e Ausgangsage e Anage der Textur e Kontroe Siberpuder e Auf dem Mode d Im Mund das denta abor LXIV 4/

7 Grundagen der majesthetischen Lehre Rainer Semsch und Achim Ludwig Lehrer und Schüer Das Lehrer-Schüer-Verhätnis ist etwas sehr Besonderes, hier gibt es keinen Patz für Gurus. Ein Guru zu sein führt in die Trennung, ein Lehrer zu sein bedeutet Verbindung. Es ist wunderbar, einen Lehrer zu haben, dem man fogen kann, der einem die Geegenheit gibt, neue und inspirierende Horizonte zu entdecken, während man auf seinen Schutern steht. (Evert van de Veen) e Rainer Semsch (inks) ermunterte Achim Ludwig zu seiner Lehrtätigkeit Korrespondenzadresse: DA VINCI CREATIV Die Majesthetikschue Ludwig & Trombin GbR Gockengasse Meckenheim eonardo@davincidenta.de Achim Ludwig: Auf den Schutern eines Lehrers zu stehen, bedeutet nicht eine Kopie zu sein, sondern seinen eigenen Weg auszubaancieren, seine eigene Individuaität zu entwicken, während man gestützt wird. Daher git mein Dank an dieser Stee meinem Lehrer und Mentor Rainer Semsch, der mir im richtigen Moment den Rat gab: Lehre und gebe Kurse, das ist der beste Weg, sich immer weiterzuentwicken In der nächsten Ausgabe erfahren Sie mehr über die Veneerkurse von Massimiiano Trombin. 94 das denta abor LXIV 4/2016