Kurzzusammenfassung Studie Fuhrparkeffizienz und verwendung
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- Jürgen Jaeger
- vor 8 Jahren
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1 Kurzzusammenfassung Studie Fuhrparkeffizienz und verwendung Ziele der Studie Ziel der Studie war es, den Status Quo der Organisation von Transportleistungen österreichischer Unternehmen zu erheben sowie Gründe für die Entscheidung zu eruieren. Dabei wurde neben einer österreichweiten Analyse ein besonderer Fokus auf den niederösterreichischen Markt gelegt. Es wurden 9 qualitative Tiefeninterviews geführt sowie 156 Unternehmen online befragt. Die Befragung mittels Online-Fragebogen wurde unter Industrie-, Gewerbe- und Handelsunternehmen durchgeführt. Die Teilnahme und Mitwirkung der WKNÖ an dieser Studie begründet sich aus der besonderen Bedeutung von Transportfragen für die niederösterreichischen Unternehmen, die sich aus der geographischen Stellung Niederösterreichs als flächenmäßig größtem Bundesland ergibt. Zur Unterstützung der NÖ-Betriebe hat die WKNÖ daher schon bisher mit Serviceangeboten wie einer eigenen Werkverkehrsdatenbank oder geförderten Logistik fit - Beratungen einen eigenen Schwerpunkt auf Transport- und Werkverkehrsfragen gelegt. Mit der Teilnahme an dieser Studie wird dieser Weg fortgesetzt und vertieft. Deskriptive Analyse Etwa 73% der Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, stammen aus dem KMU-Bereich. Die umsatzbezogenen Determinanten dafür sind 2 Euro Jahresumsatz für die Kategorie Kleinstunternehmen, 10 Euro für Kleinunternehmen und bei 50 ist die Eigenschaft von mittleren Unternehmen erfüllt. Abbildung: Jahresumsätze der teilnehmenden Unternehmen Seite 1 von 7
2 In der folgenden Tabelle ist die Verteilung der teilnehmenden Unternehmen nach Herkunft (Bundesland) dargestellt: Bundesland Anzahl % Burgenland 11 7,1 Kärnten 8 5,1 Niederösterreich 17 10,9 Oberösterreich 33 21,2 Salzburg 10 6,4 Steiermark 21 13,5 Tirol 14 9,0 Vorarlberg 11 7,1 Wien 27 17,3 Keine Antwort 4 2,6 Gesamt ,0 Tabelle: Herkunft (Bundesland) der teilnehmenden Unternehmen Österreichweites Ergebnis 47,4% der teilnehmenden Unternehmen (74) gaben an, dass sie Transportleistungen überwiegend mit eigenem Fuhrpark erstellen. 52,6% der Unternehmen (82) lagern ihre Transportleistungen großteils an spezialisierte Logistikdienstleister aus. Unternehmen, die ihre Transportleistungen überwiegend mit eigenem Fuhrpark durchführen, gaben an, dass sie durchschnittlich 78% der anfallenden Transporte selbst ausführen. Die tatsächlich an externe Unternehmen ausgelagerten Transportleistungen betragen durchschnittlich 90% der Gesamttransporte. Verteilung Outsourcing und Werkverkehr nach Branchen Abbildung1: Verteilung nach Branchen Seite 2 von 7
3 Der Bereich Industrie hat mit 76,3% auslagernden Unternehmen, eine hohe Outsourcing- Affinität. Die beiden anderen Branchen, Gewerbe und Handel, zeigen mit 54,8% bzw. 59,0% eine leichte Tendenz zu einer Selbstdurchführung von Transportleistungen mit eigenem Fuhrpark. Zusammenhang zwischen Organisationsform der Transport und Jahresumsatz 100,00% 90,00% 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% Werkverkehr Outsourcing 20,00% 10,00% 0,00% < > 500 Abbildung: Verteilung nach Höhe des Jahresumsatzes(N=156) Hier wird deutlich, dass vor allem Kleinstunternehmen mit jährlichen Umsatzerlösen unter 2 Millionen Euro ihre Transporte mit eigenem Fuhrpark durchführen (63,6%). Bereits bei Kleinunternehmen im Bereich von 2-10 Millionen Euro Umsatz ist das Verhältnis zwischen Unternehmen mit eigenem Werkverkehr und outgesourcten Transportleistung eher ausgeglichen. Mit steigenden Umsatzerlösen steigt der Anteil an outgesourcten Transportdiensleistungen stark an. Die befragten Unternehmen mit Umsatzzahlen über 500 Millionen Euro haben ihre Transportleistungen zur Gänze an spezialisierte Logistikdienstleister ausgelagert. Die Ausgestaltung der Partnerbeziehungen zeigt, dass 35,4% der Unternehmen mit mehr als 5 Outsourcing-Partnern kooperieren. Ungefähr die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen lässt seine Transporte von maximal 3 verschiedenen Partnern durchführen. Der Handel weist im Vergleich zu den anderen Fokusbranchen den größten Anteil in der Rubrik 1 Partner auf. Im Bereich Gewerbe ist die Partnerschaft zu 3 Unternehmen mit 42,1% am stärksten vertreten. Bei Industrieunternehmen ist eine Affinität zu mehreren Partnern zu erkennen. 72,8% der befragten Unternehmen wählen ausschließlich Transportdienstleister mit Sitz in Österreich; der Rest hat sowohl in- als auch ausländische Logistikpartner. Im Logistikbereich ist bereits ein hoher Outsourcing-Anteil von 52,6% bei den befragten Unternehmen erreicht. Der nächsthäufigste outgesourcte Unternehmensbereich ist IT mit 22%, gefolgt von Marketing/Werbung sowie Personal mit je etwa 8%. Seite 3 von 7
4 Gründe für Outsourcing Spezifischer Transportanforderungen Zugang zu externen Know-how Wettbewerbsvorteile sichern Liqiditätsverbesserung Freiwerdende Kapazitäten Reduktion Personalbindung Risikominimierung Prozessoptimierung Qualitätsverbesserung Höhere Planbarkeit / Transparenz der Steigerung Flexibilität Variabilisierung Fixkosten Zeitersparnis Konzentration auf Kernkompetenzen Kosteneinsparung Industrie Gewerbe Handel Gesamt nicht wichtig Abbildung: Entscheidungsgründe für Outsourcing nach Branche (Mittelwerte von 1 = nicht wichtig bis 4 = sehr wichtig) sehr wichtig Die wichtigsten Motive für die Entscheidung, Transportleistungen an spezialisierte Logistikpartner auszulagern, sind die Kosteneinsparung, die Konzentration auf Kernkompetenzen, Zeitersparnis, Variabilisierung der Fixkosten und die höhere Planbarkeit und Transparenz der Kosten. Vor allem in der Branche Gewerbe ist die Kosteinsparung der führende Entscheidungsgrund. Die Qualitätsverbesserung ist hingegen für den Handel ein wichtiger Einflussfaktor auf die Entscheidungsfindung. Relevante Kostenarten für Outsourcing-Entscheidung Aus- und Weiterbildungskosten Straßenbenutzungsabgabe Versicherungskosten Mietkosten Treibstoff Wartungs- und Reparaturkosten Lohnnebenkosten Lohnkosten Kapitalbindungskosten Anschaffungskosten 2,91 3,11 3,16 3,20 3,26 3,44 3,50 3,50 3,60 3,73 Mittelwert 1,00 2,00 3,00 4,00 nicht ausschlaggebend sehr ausschlaggebend Abbildung: Relevanz von Kostenarten für die Outsourcingentscheidung Seite 4 von 7
5 Die wichtigsten Kostenkriterien für die Entscheidung Transportleistungen outzusourcen sind die Vermeidung von Anschaffungskosten sowie die Reduktion von Kapitalbindungskosten und in weiterer Folge Kosten für Personal (Lohn- und Lohnnebenkosten) sowie Wartungsund Reparaturkosten. Die befragten Unternehmer (N=44) kamen bei der Schätzung ihrer Einsparungen aufgrund von Outsourcing im Vergleich zu einem eigenen Fuhrpark auf einen Mittelwert von 42,23% (Median 40%). Die Standardabweichung ist mit 29,76% relativ hoch. Gründe für Werkverkehr Die ausschlaggebendsten Gründe für die Unterhaltung eines eigenen Fuhrparks sind die Qualitätserhaltung der Leistungserstellung, die Zeitersparnis und die Unabhängigkeit von Partnern. Für Unternehmen der Branchen Handel und Gewerbe, ist zudem der persönliche Kundekontakt ein wichtiger Einflussfaktor. Zusätzlich halten Unternehmen einen eigenen Fuhrpark, da die Transportleistungen auf-grund ihrer hohen Spezifizität nur von wenigen oder gar keinen Logistikdienstleistern angeboten werden. Erfüllungsgrad der Erwartungen beim Outsourcing Abbildung: Erfüllungsgrad der Erwartungen in Bezug auf die Entscheidungsgründe für Outsourcing Für outsourcende Unternehmen haben sich die Erwartungen an die Strategie Großteils erfüllt. Vor allem die wichtigsten Gründe für die Outsourcing-Entscheidung, nämlich Kosten- Seite 5 von 7
6 einsparungen, die Konzentration auf Kernkompetenzen, Zeitersparnis und die Variabilisierung der Fixkosten, sind bei fast allen Unternehmen eingetreten. Erfüllungsgrad der Erwartungen im Werkverkehr Die Erwartungen an den eigenen Fuhrpark haben sich Großteils erfüllt. Die Unabhängigkeit von Partnern, eines der Hauptmotive bei der Entscheidung für die Selbsterstellung von Transportleistungen, bleibt gewahrt. Auch die Erwartungen hinsichtlich Qualitätserhaltung und persönlichem Kundenkontakt sind bei beinahe allen Unternehmen eingetroffen. Andererseits ließ sich lediglich bei 75% der Unternehmen, die sich für einen eigenen Fuhrpark entschieden haben, die geplante Kosteneinsparung, einer der Hauptgründe für den Strategiewandel, erzielen. Abbildung: Erfüllungsgrad der Erwartungen in Bezug auf die Entscheidungsgründe für einen eigenen Fuhrpark Zukunftseinschätzung Während sich 31,1% der Unternehmen, die ihre Transportleistungen im Moment selbst erstellen, vorstellen können, auf Outsourcing umzustellen, sind nur 13,8% der Unternehmen bereit, von Auslagerung der Transportleistungen auf einen eigenen Fuhrpark umzustellen. Diese Erkenntnis spiegeln auch die Trendeinschätzungen der Entwicklung des Strategieanteils wieder: Seite 6 von 7
7 Abbildung: allgemeine Trendeinschätzungen zu Outsourcing bzw. Insourcing Ergebnisse Niederösterreich Die Detailanalyse für Niederösterreich ergab, dass bei den Gründen für die Entscheidung Transporte outzusourcen nur minimale Unterschiede zu den anderen Bundesländern erkannt wurden. Besonders die Steigerung der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit wird im bundes-weiten Vergleich von niederösterreichischen Unternehmen wichtiger eingestuft. Besonders bei der Bewertung von Risikominimierung und Reduktion der Personalbindung unterscheiden sich niederösterreichische Unternehmen von den übrigen, in dem sie diese als deutlich unwichtiger einstufen. Die Ergebnisse zeigen weiters, dass besonders die Kompetenz des Fahrpersonals sowie persönlicher Kundenkontakt von niederösterreichischen Unternehmen als sehr wichtig angesehen wer-den und diese auch wichtiger als die anderen Bundesländer eingestuft wurden. Weniger wichtig werden österreichweit der Schutz von Kundendaten und die Sicherung von Know-how eingestuft. Während allerdings die anderen Bundesländer die Kostenersparnis und die Unabhängigkeit von Partner als sehr wichtig erachtet, sehen niederösterreichische Unternehmen diese als nicht ganz so wichtig an. Seite 7 von 7
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