Resilienz fördern Widerstandsfähigkeit stärken Krisen bewältigen! Wo bleibt das soziale Umfeld im Resilienzdiskurs?

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Benjamin Fischer
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1 Resilienz fördern Widerstandsfähigkeit stärken Krisen bewältigen! Wo bleibt das soziale Umfeld im Resilienzdiskurs? 17. Forum für Täter-Opfer-Ausgleich Berlin am Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 1

2 Workshop Resilienz Agenda Begrüßung & Einstieg Input Film ab Diskussion Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 2

3 Workshop Resilienz Was verbinden Sie mit dem Begriff Resilienz? Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 3

4 Selbstregenerationsfähigkeit Stärkung durch Störung Robustheit Resilienz Anti-Fragilität Elastizität Anpassungsfähigkeit Widerstandsfähigkeit Selbstorganisation Erholungsfähigkeit Flexibilität Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 4

5 Workshop Resilienz Resilienz etymologische Annäherung Beschreibung einer äußerlich wahrnehmbaren Bewegung 17. Jh. im englischen Sprachraum (Latein): Verb resilire, resilio = zurückspringen oder abprallen 1625 Kompendium der Naturgeschichte (Sir Francis Bacon) Ausdruck einer inneren Stärke oder menschl. Standhaftigkeit ab 19.Jh. Materialkunde: Formbarkeit und Stärke von Stahl Psychoanalytik: Anpassungsfähigkeit von Menschen erklären Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 5

6 Paradigmenwechsel Von der Pathogenese zur Salutogenese Von der Defizit- zur Ressourcenorientierung Von den Risiko- zu den Schutzfaktoren Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 6

Workshop Resilienz Anfänge der Resilienzforschung Pionierstudie zu Resilienz auf Kauai von Emmy Werner und Ruth Smith Längsschnittstudie zu Auswirkungen von risikoreichen Lebensbedingungen

7 Workshop Resilienz Anfänge der Resilienzforschung Pionierstudie zu Resilienz auf Kauai von Emmy Werner und Ruth Smith Längsschnittstudie zu Auswirkungen von risikoreichen Lebensbedingungen Beobachtung von 698 Kindern, davon 210 aus sozial benachteiligten Lagen (Hochrisikofamilien) Ein Drittel dieser 210 Kinder entwickelte sich positiv trotz kritischer Ereignisse, biologischer und sozialer Risikofaktoren. Was zeichnet diese resiliente Gruppe aus? Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 7

8 Risikofaktoren Ein Risikofaktor ist ein Merkmal, bei dessen Vorliegen die Wahrscheinlichkeit erhöht ist, dass eine Störung auftritt. niedriger sozioökonomischer Status Armut, Arbeitslosigkeit Disharmonie in der Familie soziale Isolation traumatische Erlebnisse ungünstiges Wohnumfeld Erziehungspraktiken, mangelnde Feinfühligkeit Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 8

9 Schutzfaktoren Schutzfaktoren helfen dabei, risikoreiche Lebensumstände und stressreiche Situationen möglichst positiv zu bewältigen. Person pos. Temperament hohe Impulskontrolle pos. Sozialverhalten pos. Selbstwertgefühl aktives Bewältigungsverhalten Fähigkeit zur Distanz Selbsthilfefertigkeiten Selbstwirksamkeitsüberzeugung Zukunftsorientierung Lösungsorientierung Umwelt (Mikroebene) stabile emotionale Bez. familiärer Zusammenhalt Modelle positiven Bewältigungsverhaltens Vorhandensein einer Vertrauensperson gute externale Netzwerke (Sozialkapital) Umwelt (Makroebene) Rollenvorstellungen gesell. Erwartungen Nachbarschaftsprogramme Politische Programme Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 9

10 There is not one major factor that enables to cope with adversity, but rather a combination of influences and measures make a difference. Schoon & Bartley (2008). Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 10

Definition Resilienz 1. psychische Widerstandsfähigkeit (psychoanal.) von Individuen gegenüber äußeren Belastungen (von lat. resilire : zurückspringen, abprallen). 2.

11 Definition Resilienz 1. psychische Widerstandsfähigkeit (psychoanal.) von Individuen gegenüber äußeren Belastungen (von lat. resilire : zurückspringen, abprallen). 2. Resilienz als Bewältigungskompetenz bezeichnet die Fähigkeit auf Handlungs- und/oder Orientierungsmuster zurückzugreifen, um erfolgreich mit belastenden Lebensumständen umzugehen (Bewältigungskapital). 3. aus belastenden Lebensumständen gestärkt hervorzugehen und dies als Anlass für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen. Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 11

12 Charakteristika der Resilienz Resilienz ist: dynamisch variabel situationsspezifisch ein Prozess, keine personale Eigenschaft Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 12

13 Rahmenmodell der Resilienz Umweltbedingungen Schutzfaktoren Personale Ressourcen Herausforderung, krit. Ereignis Familie Peers soziales Umfeld gesell. Kontext Aushandlungsprozess zwischen Person und Umwelt emotionale Stabilität kog. Fähigkeiten Soziale Kompetenzen Motivation/Glaube Temperament Gesundheit Resilienzprozess und Anpassungsmechanismen Anpassung / Fehlanpassung Risikofaktoren Risikofaktoren Anlehnung an Wustmann 2009 Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 13

14 Resilienz fördern? Soziale Kontakte aufbauen Ziele haben und verfolgen aktiv Entscheidungen treffen Perspektive bewahren positives Selbstbild aufbauen Krisen als überwindbar betrachten Änderung als Teil des Lebens anerkennen optimistisch bleiben Anlehnung an American Psychological Association (APA) Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 14

15 Wer ist der Mörder? Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 15

16 Positive Umdeutung (Reframing) durch Umdeutung wird einer Situation eine neue Bedeutung gegeben die Situation in einem neuen Kontext (Rahmen) betrachten Kontextframing: für eine Situation/ein Verhalten ein neuen Kontext suchen (positiv umdeuten) Bedeutungsframing: der Gedanke über eine Situation / ein Verhalten ändert sich Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 16

Welche Anknüpfungspunkte gibt es für die

17 Diskussion American Dream? Ist der Einzelne seines Glückes Schmied? Welche Rolle spielen gesell. Rahmenbedingungen im Resilienzkonzept? Welche Anknüpfungspunkte gibt es für die eigene Arbeit? Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 17

18 Feedback Was nehme ich mit? Was möchte ich sonst noch sagen? Daniel Wolter DBH e.v. Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik 18

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