Übungen zur Analysis II

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Übungen zur Analysis II"

Transkript

1 Übungen zur Analysis II Prof. Dr. C. Löh/M. Blank Blatt 10 vom 3. Dezember 011 Aufgabe 1 (Beispiel für eine Kurve). Sei γ : R R 3 t (cos t, sin t, t). 1. Zeigen Sie, dass γ eine reguläre parametrisierte Kurve in R 3 ist.. Skizzieren Sie die von γ repräsentierte Kurve in R Finden Sie eine nach Bogenlänge parametrisierte Kurve β in R 3, die zu γ äquivalent ist. 4. Bestimmen Sie die Krümmung von β. Lösungshinweise. 1. Die Funktion ist offensichtlich C 1 und es gilt t R γ (t) = ( sin t, cos t, 1) 0, d.h. γ ist eine regulär parametrisierte Kurve.. Siehe Abbildung 1. Abbildung 1: Skizze von γ

2 3. Die Abbildung 1 id R : R R ist offensichtlich ein C 1 -Diffeomeorphismus und ( ) 1 β := γ id R : R R 3 daher eine zu γ äquivalente parametrisierte Kurve. Man erhält für alle t R, dass ( ) β (t) = t 1 γ = 1 ( sin t, cos t, 1) = 1. Mit anderen Worten, β ist nach Bogenlänge parametrisiert. 4. Für die Krümmung von β erhalten wir: β (t) = 1 ( cos = 1 cos t, sin t + sin t t, 0) = 1. Aufgabe (Reduktion der Nebenbedingungen). Zeigen Sie, dass der nachfolgende Beweis nicht korrekt ist, indem Sie erklären welcher Schritt nicht korrekt ist und ein Beispiel angeben, das zeigt, dass die Behauptung falsch ist. Behauptung. Sei n N, sei f C 1 (R n, R) und sei g C 1 (R n, R ) mit rg Jg(x) = für alle x R n. Außerdem sei M := g 1 ({0}) und x M sei eine lokale Extremalstelle von f M. Dann gibt es ein λ R mit f(x) + λ g 1 (x) g 1 (x) + λ g (x) g (x) = 0. Beweis. Wir betrachten statt g die Funktion g := g 1 + g : R n R. Dann ist M = g 1 ({0}) = g 1 ({0}). Außerdem ist g stetig differenzierbar und g = g 1 g 1 + g g. Sei z R n. Wegen rg Jg(z) = sind g 1 (z) und g (z) linear unabḧangig. Daher ist rg J g(z) = 1. Die Behauptung folgt nun, indem wir den Satz über Lagrange-Multiplikatoren auf f und g anwenden.

3 Lösungshinweise. Der Fehler im Beweis liegt darin, dass J g auf M nicht Rang 1 hat, sondern Rang 0, was die Berechnung des Gradienten von g direkt zeigt. Ein Gegenbeispiel ist etwa g = id R und f = π 1 : R R; x x 1. Dann ist M = g 1 (0) = {0} und 0 M natürlich eine lokale Extremstelle von f {0}. Es gilt aber für alle λ R: f(0) + λ g 1 (0) g (0) + λ g (0) g (0) = (1, 0) 0. Aufgabe 3 (Eigenvektoren von symmetrischen Matrizen, analytisch). Zeigen Sie, dass jede reelle symmetrische Matrix mindestens einen reellen Eigenwert/Eigenvektor besitzt, indem Sie wie folgt vorgehen: Sei n N >0, sei A R n n eine symmetrische Matrix, und sei f : S n 1 R x x A x die zugehörige Abbildung auf der Sphäre S n 1 := {x R n x = 1}. 1. Zeigen Sie, dass f auf S n 1 ein Maximum annimmt.. Zeigen Sie mithilfe des Satzes über Lagrange-Multiplikatoren: Ist x S n 1 eine Maximalstelle von f, so ist x ein Eigenvektor von A. Lösungshinweise. 1. Die Abbildung ϕ: R n R x 1 + ist stetig. Daher ist S n 1 = ϕ 1 ({0}) abgeschlossen und somit als beschränkte und abgeschlossene Teilmenge von R n kompakt. Die stetige Funktion f nimmt also auf S n 1 ein Maximum an.. Sei x S n 1 eine Maximalstelle von f S n 1. Die Funktion ϕ ist stetig differenzierbar und erfüllt auf der offenen Menge R n \ {0} die Reguläritätsbedingung. Die Funktion f lässt sich zu einer Polynomfunktion auf R n fortsetzen, die ebenfalls stetig differenzierbar ist. Daher folgt aus dem Satz über den Lagrange-Multiplikator, dass ein λ R existiert mit n i=1 x i f(x) + λ ϕ(x) = 0. Man sieht direkt, dass ϕ(x) = x. Weiterhin gilt für y R n und A = (a ij ) i,j {1,...n} n f(y) = y i a ij y j, i,

4 und damit für alle k {1,..., n} [unter Verwendung der Symmetrie von A im zweiten Schritt]: Also folgt k f(x) = n x i a ik + i=1 = n a kj x j = (A x ) k. n a kj x j A x + λ x = 0. d.h. x ist [wegen x S n 1 R n \ {0}] ein Eigenvektor von A zum Eigenwert λ. [Man kann f auch mit Blatt 7.3 angeben]. Aufgabe 4 (Länge von Kurven via Polygonzüge). Seien a, b R mit a b und sei γ : [a, b] R n eine parametrisierte Kurve. Ist P = (t 0,..., t k ) eine Partition von [a, b], so schreiben wir l P (γ) := k γ(t j ) γ(t j 1 ) (dies ist die Länge des Polygonzugs auf γ zur Partition P ). Zeigen Sie, dass l(γ) = sup { l P (γ) P ist eine Partition von [a, b] }. Hinweis. Gehen Sie wie folgt vor: Seien P, Q [a, b] Partitionen und sei Q eine Verfeinerung von P. Wie hängen l Q (γ) und l P (γ) bzw. S( γ, Q) und S( γ, P ) zusammen? Zeigen Sie: Ist ε R >0, so gibt es eine Partition P ε von [a, b], die sowohl l Pε (γ) sup { l P (γ) P ist eine Partition von [a, b] } ε als auch S( γ, P ε ) l(γ) ε erfüllt. Sei P [a, b] eine hinreichend feine Partition. Schätzen Sie den Abstand l P (γ) S( γ, P ) geeignet ab, indem Sie den Mittelwertsatz und gleichmäßige Stetigkeit (s. Blatt 9, Aufgabe 4, Analysis I) verwenden. Schließen Sie daraus auf die behauptete Beschreibung von l(γ). Lösungshinweise. Wir folgen einfach den Hinweisen:

5 Sind P und Q Partitionen von [a, b] und ist Q eine Verfeinerung von P, so schreiben P Q, außerdem setzen wir l(γ) = sup { l P (γ) P ist eine Partition von [a, b] } [dieses Supremum existiert (bzw. ist endlich), siehe unten)] sowie etc. S(P ) := S( γ, P ) Für Partitionen P und Q von [a, b] gilt P Q = l P (γ) l Q (γ), denn: Es genügt, diese Aussage für den Fall zu betrachten, dass m N und s {1,..., m}, sowie t 0,..., t m, q [a, b] existieren mit P = (t 0,..., t m ) und Q = (t 0,..., t s 1, q, t s,..., t m ), der allgemeine Fall folgt dann mit Induktion. Es gilt l P (γ) = m γ(t j ) γ(t j 1 ) = γ(t s ) γ(t s 1 ) γ(q) + γ(q) + m γ(t j ) γ(t j 1 ) j s γ(t s ) γ(q) + γ(q) γ(t s 1 ) + = l Q (γ). Für Partitionen P und Q von [a, b] gilt P Q = S(Q) S(P ). m γ(t j ) γ(t j 1 ) j s Dies kann man leicht aus der Definition der Obersumme ablesen. Wir zeigen zunächst den dritten Hinweis. Wir könnnen ohne Einschränkung a < b annehmen. Sei ε R >0. Das Intervall [a, b] ist kompakt, also sind die stetigen Funktionen γ k für k {1,..., n} dort sogar gleichmäßig stetig (vergleiche Analysis I Blatt 9), d.h. insbesondere finden wir ein δ R >0 mit k {1,...,n} x,y [a,b] x y δ = γ k (x) γ k(y) ε n (b a). Sei nun P = (t 0,..., t m ) eine Partition von [a, b] der Feinheit < δ, d.h. für alle i {1,..., m} gelte t i t i 1 < δ. Nach dem Mittelwertsatz (der Differentialrechnung) existiert für alle i {1,..., m} und k {1,..., n} ein ξi k [t i 1, t i ] mit γ k(ξ k i ) (t i t i 1 ) = γ k (t i ) γ k (t i 1 ).

6 Zudem wählen wir für alle j {1,..., m} ein ζ j [t j 1, t j ] mit γ (ζ j ) = sup { γ (x) x [t j 1, t j ) } [Wir können ein solches ζ j finden, da γ stetig ist.] Damit erhalten wir zunächst ( γ k(ξ j k ) ) k γ (ζ j ) ( γ k(ξ j k ) ) k γ (ζ j ) = n γ k (ξj k) γ k (ζ j) k=1 n ε n (b a) k=1 = ε b a, wobei wir in der zweiten Umformung die Dreiecksungleichung und in der vierten Umformung die gleichmäßige Stetigkeit benutzt haben. Damit bekommen wir nun m l P (γ) S(P ) = γ(tj ) γ(t j 1 ) m sup { γ (x) x [tj 1, t j ) } (t j t j 1 ) m = ( γ k(ξj k ) ) m k (t j t j 1 ) γ (ζ j ) (t j t j 1 ) m = = = ε ( ( γ k (ξ k j ) ) k γ (ζ j ) ) (t j t j 1 ) m ( γ k(ξ j k ) ) k γ (ζ j ) (tj t j 1 ) m ε tj t j 1 b a Wir zeigen nun den zweiten Hinweis: Sei ε R >0. Nach Definition von l(γ) und dem Integral als Infimum der Obersumme existieren daher Partitionen Q und Q mit l(γ) ε l Q (γ) S(Q ) l(γ) + ε. Hierbei benutzen wir, dass nach dem dritten Hinweis l(γ) endlich ist.

7 [Denn mit ε, δ R >0 wie im Beweis zu Hinweis 3: l(γ) = sup { l P (γ) } P ist eine Partition von [a, b] = sup { l P (γ) } P ist eine Partition der Feinheit kleiner δ von [a, b] sup { l P (γ) S(P ) + S(P ) P ist eine Partition der Feinheit kleiner δ von [a, b] } ε + sup { S(P ) P ist eine Partition der Feinheit kleiner δ von [a, b] } ε + max{ γ (t) t [a, b]} b a <. Wobei wir in der ersten Gleichung die oben gezeigte Monotonie, sowie die Tatsache, dass wir eine Partition stets zu einer Partition gegebener Feinheit verfeinern können, benutzt haben. ] Sei P ε eine gemeinsame Verfeinerung von Q und Q [eine solche existiert offensichtlich], dann gilt nach Teil 1, dass und damit die Behauptung. l(γ) ε l Q (γ) l Pε (γ) S(P ε ) S(Q ) l(γ) + ε, Die Aussage folgt nun aus den vorangegangenen Teilen: Sei ε R >0 und P eine gemeinsame Verfeinerung zu den in Teil und 3 zu ε konstruierten Partitionen. Dann gilt: l(γ) l(γ) l(γ) S(P ) + S(P ) l P (γ) + l P (γ) l(γ) 3 ε. Da die Aussage für alle ε in R >0 gilt, folgt daraus die Behauptung. Bonusaufgabe (Drehen vs. Strecken). Um die transuniversalen Weihnachtsmarkthopper etwas zu verwirren möchte Commander Blorx das Layout der verkehrsgünstig gelegenen Galaxie R-Paleis nach seinen eigenen Vorstellungen verbessern : Die Galaxie soll das Bild Γ einer regulären parametrisierten Kurve R R sein; um der Orientierunglosigkeit der Reisenden etwas auf die Sprünge zu helfen soll Γ die folgenden Eigenschaften besitzen: Jede Streckung von Γ (d.h. Skalarmultiplikation von Γ mit einer positiven reellen Zahl) entspricht einer Rotation von Γ um 0, und umgekehrt entspricht jede Rotation von Γ um 0 einer Streckung von Γ. Kann Blorx eine solche Kurve finden? Lösungshinweise. Wir betrachten die Kurve γ : R R t (e t sin t, e t cos t) Die Kurve ist C 1 und regulär, denn für alle t R ist γ (t) = (et sin t + e t cos t, e t cos t e t sin t) T = e t (sin t + cos t) + e t (cos t sin t) = e t 0.

8 Sei a R und U a die Rotation um a um den Nullpunkt. Diese ist bezüglich der Standardbasis durch die Matrix ( ) cos a sin a sin a cos a gegeben, und man erhält für alle t R, dass ( ) (U a γ)(t) = e t sin t cos a cos t sin a + sin t sin a + cos t cos a ( ) = e t sin(t a) cos(t a) = e a γ(t a), wobei wir in der vorletzten Gleichung die Additionstheoreme der trigonometrischen Funktionen benutzt haben, vergleiche Blatt Aufgabe [man kann dies natürlich auch leicht direkt ablesen, wenn man in Polarkoordinaten denkt]. Damit sieht man aber, dass eine Drehung des Bildes um a gerade einer Streckung des Bildes um e a entspricht [und eine Streckung um b R >0 natürlich einer Drehung um log b]. Skizze: Siehe Abbildung Abbildung : Skizze einer graphisch etwas besser darstellbaren Variante [genauer der Funktion t (e t/10 cos t, e t/10 sin t) ]

9 Die folgenden Aufgaben bieten die Gelegenheit, den bisher gelernten Stoff zu wiederholen und zu vertiefen; für jede dieser Aufgaben können Sie bis zu vier Zusatzpunkte bekommen. Bonusaufgabe (Vervollständigung metrischer Räume). Sei (X, d) ein metrischer Raum. Zeigen Sie, dass es einen metrischen Raum (X, d) mit folgenden Eigenschaften gibt: Der metrische Raum (X, d) ist vollständig. Es gibt eine isometrische Einbettung i: X X. Das Bild i(x) liegt dicht in X, d.h. zu jedem x X und jedem ε R >0 gibt es ein x X mit d(x, x) < ε. Hinweis. Gehen Sie wie bei der Konstruktion von R aus Q vor, d.h. betrachten Sie die Menge der Äquivalenzklassen von Cauchyfolgen in X bezüglich einer geeigneten Äquivalenzrelation. Lösungshinweise. Wir gehen genauso wie im Spezialfall X = Q vor. Sei (X, d) ein metrischer Raum. Wir definieren zunächst und C = {(x n ) n N (x n ) n N ist Cauchy-Folge in X} = {(x, y) C lim n d(x n, y n ) = 0}. Dann ist eine Äquivalenzrelation auf C [Symmetrie und Reflexivität sind offensichtlich, Transitivität folgt direkt aus der Dreiecksungleichung]. Wir definieren nun X als die Menge der Äquvialenzklassen, C/. Wir erklären eine Metrik auf X durch d: X X R ( [x], [y] ) d ( [x], [y] ) := lim n d(x n, y n ). Seien x, y C. Dann existiert der Grenzwert lim n d(x n, y n ), denn: Sei ε R >0. Dann gibt es ein N N, so dass für alle n, m N N gilt d(x n, x m ) + d(y n, y m ) ε. [Ein solches N existiert, da x und y Cauchy-Folgen sind]. Damit erhält man für alle n, m N N d(x n, y n ) d(x m, y m ) d(x n, x m )+d(x m, y m )+d(y m, y n ) d(x m, y m ) ε. Aus der Symmetrie in x und y folgt d(x n, y n ) d(x m, y m ) ε. Damit haben wir gesehen, dass (d(x n, y n )) n N eine Cauchy-Folge in R ist, also konvergiert.

10 Die Funktion d ist wohldefiniert, denn: Sind x, y, z C mit x z, so gilt lim d(z ( n, y n ) lim d(zn, x n ) + d(x n, y n ) ) = lim d(x n, y n ), n n n aus Symmetriegründen folgt damit die Wohldefiniertheit von d. Wir zeigen, dass (X, d) Cauchy-vollständing ist. Sei dazu (x (n) ) n N eine Cauchy-Folge in X und setze x := (x (k) k ) k N. Dann rechne man wie in der Konstruktion von R nach, dass x in X liegt, und (x (n) ) n N gegen x konvergiert. Die Abbildung X X x [ (x) n N ], die jedes Element in X auf die zugehörige konstante Folge abbildet, ist offensichtlich eine isometrische Einbettung. Sei [x] X und ε R >0. Da x eine Cauchyfolge in X ist, existiert ein N N, so dass für alle n N N gilt, dass d(x n, x N ) ε. Also folgt d ( [x], [(x N ) n N ] ) = lim d(x n, x N ) ε, n und damit die Behauptung. Bonusaufgabe (Stetige Abbildungen). Seien (X, T X ) und (Y, T Y ) topologische Räume und sei A X; wir betrachten auf A bzw. A die von X induzierte Teilraumtopologie. 1. Besitzt jede stetige Abbildung A Y eine stetige Fortsetzung A Y?. Seien f, g : A Y stetige Abbildungen mit f A = g A. Folgt dann bereits f = g? Begründen Sie jeweils Ihre Antwort! Lösungshinweise. 1. Nein, denn: Man betrachte etwa die folgende Funktion f : [0, 1) (1, ] R R { 0 falls t [0, 1) t 1 falls t (1, ]. Diese Funktion ist offensichtlich stetig, aber es gibt keine stetige Fortsetzung von f auf [0, 1) (1, ] = [0, ] R, denn nach dem Zwischenwertsatz müsste eine solche Fortsetzung in 1 alle Werte in (0, 1) annehmen. [Alternativ betrachte man die Funktion (0, 1] R x 1 x.

11 Diese besitzt keine stetige Fortsetzung auf (0, 1] = [0, 1], denn diese müsste als stetige Funktion auf einer kompakten Menge beschränkt sein.]. Nein, denn: Man betrachte den Raum X := {0, 1} mit der Klumpentolopologie. Dann sind für i X die Abbildungen f i : (X, T Klumpen ) (X, T Klumpen ) f i : 0 0 f i 1 0 stetig, und es gilt f 0 {0} = f 1 {0} sowie {0} = X, aber f 0 und f 1 sind verschieden. [Dies ist ein sehr pathologisches Beispiel. Es genügt zu fordern, dass Y hausdorffsch ist damit die Aussage wahr wird. Kurzer Beweis: Angenommen, es gäbe ein a A mit f(a) g(a). Da Y hausdorffsch ist gibt es offene, disjunkte Mengen U, V Y mit f(a) U und g(a) V. Dann ist f 1 (U) g 1 (V ) eine offene Umgebung von a in X, man enthält also ein b A f 1 (U) g 1 (V ). Dann gilt aber U f(b) = g(b) V im Widerspruch dazu, dass U und V disjunkt sind.] Bonusaufgabe (Zusammenhang). Sei n N. Ist jede offene zusammenhängende Teilmenge von R n bereits wegzusammenhängend? Begründen Sie Ihre Antwort! Lösungshinweise. Ja, denn: Sei U R n offen und zusammenhängend und ohne Einschränkung nicht leer. Wir definieren eine Relation. := {(x, y) U es existiert ein Weg zwischen x und y}. Man sieht leicht, dass dies eine Äquivalenzrelation ist (für die Transitivität benutze man etwa die Proposition über das Verkleben stetiger Funktionen). Sei x U und [x] die zugehörige Äquivalenzklasse. Sei y [x]. Da U offen ist, existiert ein ε R >0 mit U(x, ε) U. Da U(x, ε) wegzusammenhängend ist, gilt U(x, ε) [y] = [x], und damit ist [x] offen. Die Menge der Äquivalenzklassen {[z] z U} ist damit eine Zerlegung von U in paarweise disjunkte, offene Mengen. Da U zusammenhängend ist gibt es also ein z U mit U = [z], d.h. U ist wegzusammenhängend. Bonusaufgabe (Differenzierbarkeit). Begründen Sie jeweils Ihre Antwort! 1. Seien n, m N und sei f C 1 (R n, R m ) mit rg Jf(x) = m für alle x R n. Ist f dann bereits surjektiv?. Seien n, m N und sei f C 1 (R n, R m ) surjektiv. Folgt dann bereits, dass rg Jf(x) = m für alle x R n gilt? Lösungshinweise. 1. Nein, denn: Man betrachte einfach die Kurve exp: R R. [Alternativ:Auf Blatt 9 haben wir einen C 1 -Diffeomorphismus ( 1, 1) R

12 behandelt [Zur Erinnerung: Ein mögliches Beispiel ist x x/(1 x )]. Dessen Umkehrabbildung, aufgefasst als Abbildung von R nach R, ist dann ebenfalls C 1 und ihre Jacobi-Matrix hat in jedem Punkt vollen Rang (da die Abbildung ein Diffeomorphismus auf Ihr Bild ist), aber die Abbildung ist nicht surjektiv.]. Nein, denn: Die Abbildung ( ) 3 : R R x x 3 ist surjektiv, hat aber in 0 verschwindende Ableitung. Bonusaufgabe (Kurven). Begründen Sie jeweils Ihre Antwort! 1. Sind reguläre parametrisierte Kurven, die dieselbe Bildmenge haben, bereits äquivalent?. Sind nach Bogenlänge parametrisierte Kurven, die dieselbe Krümmung haben, bereits äquivalent? Lösungshinweise. 1. Nein, denn: Man betrachte etwa die regulär parametrisierten Kurven γ 1 : [0, π] R t (cos t, sin t) und γ := γ 1 [0, π). Diese haben dasselbe Bild, aber sie sind nicht äquivalent, ihre Definitionsbereichen sind nicht einmal homöomorph (das Interval [0, π] ist kompakt, das Interval [0, π) nicht).. Nein, denn: Man betrachte γ 1 wie oben und γ 3 = γ 1 + (, ). Diese haben offensichtlich dieselbe Krümmung, aber ihre Bilder sind disjunkt, insbesondere können sie nicht äquivalent sein. Abgabe bis zum 13. Januar 01, 1:00 Uhr, in die Briefkästen Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr!

Wiederholungsklausur zur Analysis II

Wiederholungsklausur zur Analysis II Wiederholungsklausur zur Analysis II Prof. Dr. C. Löh/M. Blank 11. April 2012 Name: Matrikelnummer: Vorname: Übungsleiter: Diese Klausur besteht aus 8 Seiten. Bitte überprüfen Sie, ob Sie alle Seiten erhalten

Mehr

Probeklausur zur Analysis II

Probeklausur zur Analysis II Probeklausur zur Analysis II Prof. Dr. C. Löh/M. Blank 3. Februar 2012 Name: Matrikelnummer: Vorname: Übungsleiter: Diese Klausur besteht aus 8 Seiten. Bitte überprüfen Sie, ob Sie alle Seiten erhalten

Mehr

8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN

8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN 8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN Beweis. 1. Sei A X abgeschlossen, dann ist X \ A offen und jede offene Überdeckung von A lässt sich durch Hinzunahme von X \ A auf ganz X fortsetzen. Die Kompaktheit von X erlaubt

Mehr

Wiederholungsklausur zur Analysis I

Wiederholungsklausur zur Analysis I Wiederholungsklausur zur Analysis I Prof. Dr. C. Löh/M. Blank 5. Oktober 2011 Name: Matrikelnummer: Vorname: Übungsleiter: Diese Klausur besteht aus 8 Seiten. Bitte überprüfen Sie, ob Sie alle Seiten erhalten

Mehr

Analysis II (FS 2015): ZUSAMMENHÄNGENDE METRISCHE RÄUME

Analysis II (FS 2015): ZUSAMMENHÄNGENDE METRISCHE RÄUME Analysis II (FS 2015): ZUSAMMENHÄNGENDE METRISCHE RÄUME Dietmar A. Salamon ETH-Zürich 23. Februar 2015 1 Topologische Grundbegriffe Sei (X, d) ein metrischer Raum, d.h. X ist eine Menge und d : X X R ist

Mehr

Klausur zur Analysis II

Klausur zur Analysis II Klausur zur Analysis II Prof. Dr. C. Löh/M. Blank 13. Februar 01 Name: Matrikelnummer: Vorname: Übungsleiter: Diese Klausur besteht aus 8 Seiten. Bitte überprüfen Sie, ob Sie alle Seiten erhalten haben.

Mehr

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte Universität München 22. Juli 29 Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 29 Modulprüfung/Abschlussklausur Name: Aufgabe 2 3 4 Punkte Gesamtpunktzahl: Gesamturteil: Schreiben Sie unbedingt

Mehr

Zusammenfassung Analysis 2

Zusammenfassung Analysis 2 Zusammenfassung Analysis 2 1.2 Metrische Räume Die Grundlage metrischer Räume bildet der Begriff des Abstandes (Metrik). Definition 1.1 Ein metrischer Raum ist ein Paar (X, d), bestehend aus einer Menge

Mehr

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89

9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89 9.2. DER SATZ ÜBER IMPLIZITE FUNKTIONEN 89 Beweis. Der Beweis erfolgt durch vollständige Induktion. Angenommen wir hätten den Satz für k 1 gezeigt. Dann ist wegen auch Damit ist f(g(y), y) = 0 0 = D y

Mehr

Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis

Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis Prof Dr H Garcke, D Depner SS 09 NWF I - Mathematik 080009 Universität Regensburg Lösungsvorschlag zur Nachklausur zur Analysis Aufgabe Untersuchen Sie folgende Reihen auf Konvergenz und berechnen Sie

Mehr

Lösungen der Übungsaufgaben von Kapitel 3

Lösungen der Übungsaufgaben von Kapitel 3 Analysis I Ein Lernbuch für den sanften Wechsel von der Schule zur Uni 1 Lösungen der Übungsaufgaben von Kapitel 3 zu 3.1 3.1.1 Bestimmen Sie den Abschluss, den offenen Kern und den Rand folgender Teilmengen

Mehr

5 Stetigkeit und Differenzierbarkeit

5 Stetigkeit und Differenzierbarkeit 5 Stetigkeit und Differenzierbarkeit 5.1 Stetigkeit und Grenzwerte von Funktionen f(x 0 ) x 0 Graph einer stetigen Funktion. Analysis I TUHH, Winter 2006/2007 Armin Iske 127 Häufungspunkt und Abschluss.

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2014/15): Differential und Integralrechnung 6

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2014/15): Differential und Integralrechnung 6 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 204/5): Differential und Integralrechnung 6 6. (Frühjahr 2009, Thema, Aufgabe 3) Sei r > 0. Berechnen Sie die Punkte auf der Parabel y = x 2 mit dem

Mehr

(c) (a) X ist abgeschlossen. X = A,wobeiderDurchschnittüberalleabgeschlossenenMengengebildet wird, die X enthalten. (d) (e)

(c) (a) X ist abgeschlossen. X = A,wobeiderDurchschnittüberalleabgeschlossenenMengengebildet wird, die X enthalten. (d) (e) 27 15. Metrische Räume Mit Hilfe einer Norm können wir den Abstand x y zweier Punkte x, y messen. Eine Metrik ist eine Verallgemeinerung dieses Konzepts: 15.1. Metriken. Es sei M eine beliebige Menge.

Mehr

(x, x + y 2, x y 2 + z 3. = e x sin y. sin y. Nach dem Umkehrsatz besitzt f dann genau auf der Menge

(x, x + y 2, x y 2 + z 3. = e x sin y. sin y. Nach dem Umkehrsatz besitzt f dann genau auf der Menge ÜBUNGSBLATT 0 LÖSUNGEN MAT/MAT3 ANALYSIS II FRÜHJAHRSSEMESTER 0 PROF DR CAMILLO DE LELLIS Aufgabe Finden Sie für folgende Funktionen jene Punkte im Bildraum, in welchen sie sich lokal umkehren lassen,

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Differential und Integralrechnung 6

Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 2015): Differential und Integralrechnung 6 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (SS 205): Differential und Integralrechnung 6 6. (Frühjahr 2009, Thema, Aufgabe 3) Sei r > 0. Berechnen Sie die Punkte auf der Parabel y = x 2 mit dem

Mehr

Übungen zu Einführung in die Analysis

Übungen zu Einführung in die Analysis Übungen zu Einführung in die Analysis (Nach einer Zusammengestellung von Günther Hörmann) Sommersemester 2011 Vor den folgenden Aufgaben werden in den ersten Wochen der Übungen noch jene zur Einführung

Mehr

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) SS 2013 Institut für Analysis Prof. Dr. Tobias Lamm Dr. Patrick Breuning

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) SS 2013 Institut für Analysis Prof. Dr. Tobias Lamm Dr. Patrick Breuning Karlsruher Institut für Technologie KIT SS 2013 Institut für Analysis 06.05.2013 Prof. Dr. Tobias Lamm Dr. Patrick Breuning Höhere Mathematik II für die Fachrichtung Physik 4. Übungsblatt Aufgabe 1 Bestimmen

Mehr

Klausur zur Analysis I WS 01/02

Klausur zur Analysis I WS 01/02 Klausur zur Analysis I WS 0/0 Prof. Dr. E. Kuwert. Februar 00 Aufgabe (4 Punkte) Berechnen Sie unter a) und b) jeweils die Ableitung von f für x (0, ): a) f(x) = e sin x b) f(x) = x α log x a) f (x) =

Mehr

Mathematik I für Studierende der Geophysik/Ozeanographie, Meteorologie und Physik Vorlesungsskript

Mathematik I für Studierende der Geophysik/Ozeanographie, Meteorologie und Physik Vorlesungsskript Mathematik I für Studierende der Geophysik/Ozeanographie, Meteorologie und Physik Vorlesungsskript Janko Latschev Fachbereich Mathematik Universität Hamburg www.math.uni-hamburg.de/home/latschev Hamburg,

Mehr

Technische Universität München. Aufgaben Mittwoch SS 2012

Technische Universität München. Aufgaben Mittwoch SS 2012 Technische Universität München Andreas Wörfel Ferienkurs Analysis 2 für Physiker Aufgaben Mittwoch SS 2012 Aufgabe 1 Äquivalente Aussagen für Stetigkeit( ) Beweisen Sie folgenden Satz: Seien X und Y metrische

Mehr

Analysis 2. Contents. Torsten Wedhorn. June 12, Notation. Es bezeichne K immer den Körper R der reellen Zahlen oder den Körper C der komplexen

Analysis 2. Contents. Torsten Wedhorn. June 12, Notation. Es bezeichne K immer den Körper R der reellen Zahlen oder den Körper C der komplexen Analysis 2 Torsten Wedhorn June 12, 2012 Notation Es bezeichne K immer den Körper R der reellen Zahlen oder den Körper C der komplexen Zahlen. Contents 12 Metrische Räume 2 (A) Definition metrischer Räume........................

Mehr

sign: R R, sign(x) := 0 falls x = 0 1 falls x < 0 Diese ist im Punkt x 0 = 0 nicht stetig, denn etwa zu ε = 1 finden wir kein δ > 0

sign: R R, sign(x) := 0 falls x = 0 1 falls x < 0 Diese ist im Punkt x 0 = 0 nicht stetig, denn etwa zu ε = 1 finden wir kein δ > 0 ANALYSIS FÜR PHYSIK UND VERWANDTE FÄCHER I 81 3. Stetigkeit 3.1. Stetigkeit. Im Folgenden sei D R eine beliebige nichtleere Teilmenge. Typischerweise wird D ein allgemeines Intervall sein, siehe Abschnitt

Mehr

Misterlösung zur Klausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, (Version C)

Misterlösung zur Klausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, (Version C) Misterlösung zur Klausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, 14..009 (Version C Vokabelbuch In diesem Teil soll getestet werden, inwieweit Sie in der Lage sind, wichtige Definitionen aus der Vorlesung

Mehr

Analysis I. 7. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching

Analysis I. 7. Übungsstunde. Steven Battilana. battilana.uk/teaching Analysis I 7. Übungsstunde Steven Battilana stevenb@student.ethz.ch battilana.uk/teaching April 26, 207 Erinnerung Satz. (Zwischenwertsatz) Sei f : [a, b] R stetig mit f(a) f(b). Dann gibt es zu jedem

Mehr

3. Mai Zusammenfassung. g x. x i (x).

3. Mai Zusammenfassung. g x. x i (x). 3. Mai 2013 Zusammenfassung 1 Hauptsatz Satz 1.1 Sei F C 1 (D) für eine offene Teilmenge D von R q+1 = R q R. Für (x 0, u 0 ) D gelte F (x 0, u 0 ) = 0, (x 0, u 0 ) 0. Dann gibt es eine Umgebung V von

Mehr

Übungsklausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik

Übungsklausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Institut für Analysis Prof. Dr. Tobias Lamm Dr. Patrick Breuning WS /3 6..3 Übungsklausur Höhere Mathematik I für die Fachrichtung Physik Aufgabe ((3++5) Punkte)

Mehr

Der Fundamentalsatz der Algebra

Der Fundamentalsatz der Algebra Der Fundamentalsatz der Algebra Vortragsausarbeitung im Rahmen des Proseminars Differentialtopologie Benjamin Lehning 17. Februar 2014 Für den hier dargelegten Beweis des Fundamentalsatzes der Algebra

Mehr

12 Biholomorphe Abbildungen

12 Biholomorphe Abbildungen 12 Biholomorphe Abbildungen 2 Funktionenräume Wir erinnern zunächst an den Weierstraßschen Konvergenzsatz : 2.1 Satz. Sei G C ein Gebiet, (f n ) eine Folge holomorpher Funktionen auf G, die auf G kompakt

Mehr

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist:

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist: Musterlösung Aufgabe a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [, ] R, die folgendermaßen definiert ist: f(x) := { für x R \ Q für x Q f ist offensichtlich beschränkt. Wir zeigen,

Mehr

Analysis II. 8. Klausur mit Lösungen

Analysis II. 8. Klausur mit Lösungen Fachbereich Mathematik/Informatik Prof. Dr. H. Brenner Analysis II 8. Klausur mit en 1 2 Aufgabe 1. Definiere die folgenden kursiv gedruckten) Begriffe. 1) Eine Metrik auf einer Menge M. 2) Die Kurvenlänge

Mehr

Mathematik für Physiker, Informatiker und Ingenieure

Mathematik für Physiker, Informatiker und Ingenieure Mathematik für Physiker, Informatiker und Ingenieure Folien zu Kapitel IV SS 2010 G. Dirr INSTITUT FÜR MATHEMATIK UNIVERSITÄT WÜRZBURG dirr@mathematik.uni-wuerzburg.de http://www2.mathematik.uni-wuerzburg.de

Mehr

Übungsblatt 2 - Analysis 2, Prof. G. Hemion

Übungsblatt 2 - Analysis 2, Prof. G. Hemion Tutor: Martin Friesen, martin.friesen@gmx.de Übungsblatt 2 - Analysis 2, Prof. G. Hemion Um die hier gestellten Aufgaben zu lösen brauchen wir ein wenig Kentnisse über das Infimum bzw. Supremum einer Menge.

Mehr

2 Differenzierbare Mannigfaltigkeiten

2 Differenzierbare Mannigfaltigkeiten $Id: diff.tex,v 1.6 2014/05/12 09:25:07 hk Exp hk $ 2 Differenzierbare Mannigfaltigkeiten 2.1 Topologische Räume In der letzten Sitzung haben wir begonnen den Kompaktheitsbegriff in allgemeinen topologischen

Mehr

Etwas Topologie. Handout zur Vorlesung Semi-Riemannsche Geometrie, SS 2004 Dr. Bernd Ammann

Etwas Topologie. Handout zur Vorlesung Semi-Riemannsche Geometrie, SS 2004 Dr. Bernd Ammann Etwas Topologie Handout zur Vorlesung Semi-Riemannsche Geometrie, SS 2004 Dr. Bernd Ammann Literatur Abraham, Marsden, Foundations of Mechanics, Addison Wesley 1978, Seiten 3 17 Definition. Ein topologischer

Mehr

Wie in der reellen Analysis üblich notiert man Folgen f in der Form

Wie in der reellen Analysis üblich notiert man Folgen f in der Form 2.1.3 Folgen und Konvergenz Viele aus der Analysisvorlesung bekannte Begriffe lassen sich in den Bereich der metrischen Räume verallgemeinern. Diese Verallgemeinerung hat sich als sehr nützliches mathematisches

Mehr

Implizite Funktionen, der Umkehrsatz und Extrema unter Nebenbedingungen

Implizite Funktionen, der Umkehrsatz und Extrema unter Nebenbedingungen Kapitel XII Implizite Funktionen, der Umkehrsatz und Extrema unter Nebenbedingungen 53 Implizite Funktionen und allgemeine partielle Differenzierbarkeit 54 Der Umkehrsatz 55 Lokale Extrema unter Nebenbedingungen,

Mehr

Vorlesungsprüfung Differential- und Integralrechnung (PHY.C30) Fragenkatalog

Vorlesungsprüfung Differential- und Integralrechnung (PHY.C30) Fragenkatalog Vorlesungsprüfung Differential- und Integralrechnung (PHY.C30) Fragenkatalog Im folgenden finden Sie eine Liste von typischen Prüfungsfragen für die Vorlesungsprüfung Differential- und Integralrechnung

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2016/17): Differential und Integralrechnung 3

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2016/17): Differential und Integralrechnung 3 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 206/7): Differential und Integralrechnung 3 3. (Herbst 20, Thema 3, Aufgabe 2) Gegeben ist für m R die Funktion f m : ], 2π[ R; f m (x) = Folgende

Mehr

Analysis 2, Woche 9. Mehrdimensionale Differentialrechnung I. 9.1 Differenzierbarkeit

Analysis 2, Woche 9. Mehrdimensionale Differentialrechnung I. 9.1 Differenzierbarkeit A Analysis, Woche 9 Mehrdimensionale Differentialrechnung I A 9. Differenzierbarkeit A3 =. (9.) Definition 9. Sei U R m offen, f : U R n eine Funktion und a R m. Die Funktion f heißt differenzierbar in

Mehr

Erste topologische Eigenschaften: Zusammenhang und Kompaktheit

Erste topologische Eigenschaften: Zusammenhang und Kompaktheit Abschnitt 2 Erste topologische Eigenschaften: Zusammenhang und Kompaktheit Zusammenhang 2.1 Definition. Ein Raum X heißt zusammenhängend, wenn er außer X und Ø keine Teilmengen hat, die zugleich offen

Mehr

Definition 3.1. Sei A X. Unter einer offenen Überdeckung von A versteht man eine Familie (U i ) i I offener Mengen U i X mit U i

Definition 3.1. Sei A X. Unter einer offenen Überdeckung von A versteht man eine Familie (U i ) i I offener Mengen U i X mit U i 3 Kompaktheit In der Analysis I zeigt man, dass stetige Funktionen f : [a, b] R auf abgeschlossenen, beschränkten Intervallen [a, b] gleichmäßig stetig und beschränkt sind und dass sie ihr Supremum und

Mehr

Homotopien und Schleifen

Homotopien und Schleifen Abschnitt 8 Homotopien und Schleifen Homotopie Wir betrachten nun das Deformieren einer Abbildung in eine andere. 8.1 Definition. Seien X, Y topologische Räume und f 0, f 1 : X Y stetige Abbildungen. Eine

Mehr

Vorlesung Analysis I WS 07/08

Vorlesung Analysis I WS 07/08 Vorlesung Analysis I WS 07/08 Erich Ossa Vorläufige Version 07/12/04 Ausdruck 8. Januar 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1.1 Elementare Logik.................................. 1 1.1.A Aussagenlogik................................

Mehr

6.1 Zerlegungen Ober- und Unterintegrale Existenz des Integrals

6.1 Zerlegungen Ober- und Unterintegrale Existenz des Integrals Kapitel 6 Das Riemann-Integral In diesem Abschnitt wollen wir einen Integralbegriff einführen. Dieser Integralbegriff geht auf Riemann 1 zurück und beruht auf einer naheliegenden Anschauung. Es wird sich

Mehr

Klausur zur Vorlesung Analysis I für Lehramtskandidaten. (Sommersemester 2008) Dr. C. Lange, J. Schütz

Klausur zur Vorlesung Analysis I für Lehramtskandidaten. (Sommersemester 2008) Dr. C. Lange, J. Schütz Klausur zur Vorlesung Analysis I für Lehramtskandidaten (Sommersemester 008) Dr. C. Lange, J. Schütz Beginn: 17. Juli 008, 10:00 Uhr Ende: 17. Juli 008, 11:30 Uhr Name: Matrikelnummer: Ich studiere: Bachelor

Mehr

Lösungen zur Probeklausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, (Version A)

Lösungen zur Probeklausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, (Version A) Lösungen zur Probeklausur zur Vorlesung Analysis I, WS08/09, Samstag, 10.1.009 (Version A) Kennwort: Übungsgruppe: (Sie können ein beliebiges Kennwort wählen, um Ihre Anonymität zu wahren! Da die Probeklausur

Mehr

Analysis I - Stetige Funktionen

Analysis I - Stetige Funktionen Kompaktheit und January 13, 2009 Kompaktheit und Funktionengrenzwert Definition Seien X, d X ) und Y, d Y ) metrische Räume. Desweiteren seien E eine Teilmenge von X, f : E Y eine Funktion und p ein Häufungspunkt

Mehr

Lösungsvorschlag zur Übungsklausur zur Analysis I

Lösungsvorschlag zur Übungsklausur zur Analysis I Prof. Dr. H. Garcke, Dr. H. Farshbaf-Shaker, D. Depner WS 8/9 NWF I - Mathematik 9..9 Universität Regensburg Lösungsvorschlag zur Übungsklausur zur Analysis I Frage 1 Vervollständigen Sie die folgenden

Mehr

1.6 Implizite Funktionen

1.6 Implizite Funktionen 1 1.6 Implizite Funktionen Wir werden uns jetzt mit nichtlinearen Gleichungen beschäftigen, f(x) = 0, wobei f = (f 1,..., f m ) stetig differenzierbar auf einem Gebiet G R n und m < n ist. Dann hat man

Mehr

3. Zusammenhang. 22 Andreas Gathmann

3. Zusammenhang. 22 Andreas Gathmann 22 Andreas Gathmann 3. Zusammenhang Eine der anschaulichsten Eigenschaften eines topologischen Raumes ist wahrscheinlich, ob er zusammenhängend ist oder aus mehreren Teilen besteht. Wir wollen dieses Konzept

Mehr

Die Topologie von R, C und R n

Die Topologie von R, C und R n Die Topologie von R, C und R n Für R haben wir bereits eine Reihe von Strukturen kennengelernt: eine algebraische Struktur (Körper), eine Ordnungsstruktur und eine metrische Struktur (Absolutbetrag, Abstand).

Mehr

Klausur zu Analysis II - Lösungen

Klausur zu Analysis II - Lösungen Mathematisches Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Dr. Axel Grünrock WS 1/11 11..11 Klausur zu Analysis II - Lösungen 1. Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.

Mehr

Aufgaben. f : R 2 R, f(x, y) := y.

Aufgaben. f : R 2 R, f(x, y) := y. 11. Übung zur Maß- und Integrationstheorie, Lösungsskizze A 63 Untermannigfaltigkeiten von R 2 ). Aufgaben Skizzieren Sie grob die folgenden Mengen und begründen Sie, welche davon 1-dimensionale Untermannigfaltigkeiten

Mehr

Klausur Analysis II

Klausur Analysis II WS 28/9 Prof. Dr. John M. Sullivan Kerstin Günther Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik Klausur Analysis II 6.2.28 Name: Vorname: Matr.-Nr.: Studiengang: Mit der Veröffentlichung

Mehr

Funktionentheorie auf Riemannschen Flächen

Funktionentheorie auf Riemannschen Flächen Funktionentheorie auf Riemannschen Flächen Universität Regensburg Sommersemester 2014 Daniel Heiß: 5: Maximale analytische Fortsetzung 20.05.2014 Abstract Zunächst werden Garben und weitere benötigte Begriffe

Mehr

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Differential und Integralrechnung 3

Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 2015/16): Differential und Integralrechnung 3 Dr. Erwin Schörner Klausurenkurs zum Staatsexamen (WS 25/6): Differential und Integralrechnung 3 3. (Herbst 2, Thema 3, Aufgabe 2) Gegeben ist für m R die Funktion f m : ], 2π[ R; f m (x) = Folgende Tatsachen

Mehr

f(x 0 ) = lim f(b k ) 0 0 ) = 0

f(x 0 ) = lim f(b k ) 0 0 ) = 0 5.10 Zwischenwertsatz. Es sei [a, b] ein Intervall, a < b und f : [a, b] R stetig. Ist f(a) < 0 und f(b) > 0, so existiert ein x 0 ]a, b[ mit f(x 0 ) = 0. Wichtig: Intervall, reellwertig, stetig Beweis.

Mehr

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg Universität Freiburg 30.11.2016 5. Teilmengen von R und von R n Der R n ist eine mathematische Verallgemeinerung: R n = {x = (x 1,..., x n ) : x i R} = } R. {{.. R }. n mal Für x R ist x der Abstand zum

Mehr

ε δ Definition der Stetigkeit.

ε δ Definition der Stetigkeit. ε δ Definition der Stetigkeit. Beweis a) b): Annahme: ε > 0 : δ > 0 : x δ D : x δ x 0 < δ f (x δ f (x 0 ) ε Die Wahl δ = 1 n (n N) generiert eine Folge (x n) n N, x n D mit x n x 0 < 1 n f (x n ) f (x

Mehr

Musterlösung zu Blatt 1

Musterlösung zu Blatt 1 Musterlösung zu Blatt Analysis III für Lehramt Gymnasium Wintersemester 0/4 Überprüfe zunächst die notwendige Bedingung Dfx y z = 0 für die Existenz lokaler Extrema Mit x fx y z = 8x und y fx y z = + z

Mehr

M U = {x U f 1 =... = f n k (x) = 0}, (1)

M U = {x U f 1 =... = f n k (x) = 0}, (1) Aufgabe 11. a) Es sei M = {(x, y, z) R 3 f 1 = xy = 0; f = yz = 0}. Der Tangentialraum T x M muss in jedem Punkt x M ein R-Vektorraum sein und die Dimension 1 besitzen, damit diese Menge M eine Untermannigfaltigkeit

Mehr

Aufgabensammlung zur Analysis 1

Aufgabensammlung zur Analysis 1 Analysis 1 18.12.2017 Prof. Dr. H. Koch Dr. F. Gmeineder Abgabe: Keine Abgabe. Aufgabensammlung zur Analysis 1 Anmerkungen: Das vorliegende Blatt enthält eine Auswahl von Aufgaben, die auf Klausuren zur

Mehr

Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 2017

Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 2017 BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL 21717 Fakultät 4 - Mathematik und Naturwissenschaften Prof N V Shcherbina Dr T P Pawlaschyk wwwkanauni-wuppertalde Probeklausur zur Analysis 2, SoSe 217 Hinweis Die Lösungen

Mehr

15. Bereichsintegrale

15. Bereichsintegrale H.J. Oberle Analysis III WS 212/13 15. Bereichsintegrale 15.1 Integrale über uadern Ziel ist die Berechnung des Volumens unterhalb des Graphen einer Funktion f : R n D R, genauer zwischen dem Graphen von

Mehr

11 Untermannigfaltigkeiten des R n und lokale Extrema mit Nebenbedingungen

11 Untermannigfaltigkeiten des R n und lokale Extrema mit Nebenbedingungen 11 Untermannigfaltigkeiten des R n und lokale Extrema mit Nebenbedingungen Ziel: Wir wollen lokale Extrema von Funktionen f : M R untersuchen, wobei M R n eine k-dimensionale Untermannigfaltigkeit des

Mehr

Differenzierbarkeit. Klaus-R. Loeffler. 1 Hinführung, Definition und unmittelbare Folgerungen

Differenzierbarkeit. Klaus-R. Loeffler. 1 Hinführung, Definition und unmittelbare Folgerungen Differenzierbarkeit Klaus-R. Loeffler Inhaltsverzeichnis 1 Hinführung, Definition und unmittelbare Folgerungen 1 1.1 Hinführung.......................................... 1 1.2 Definition der Differenzierbarkeit..............................

Mehr

Nachklausur Analysis I

Nachklausur Analysis I SS 008 Prof. Dr. John M. Sullivan Kerstin Günther Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik Nachklausur Analysis I 07.0.008 Name: Vorname: Matr.-Nr.: Studiengang: Mit der Veröffentlichung

Mehr

Analysis I. 6. Beispielklausur mit Lösungen

Analysis I. 6. Beispielklausur mit Lösungen Fachbereich Mathematik/Informatik Prof. Dr. H. Brenner Analysis I 6. Beispielklausur mit en Aufgabe. Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe. () Eine Relation zwischen den Mengen X und Y.

Mehr

Probeklausur. 1 Stetigkeit [7 Punkte] 2 Differenzierbarkeit [10 Punkte] Ferienkurs Analysis 2 für Physiker SS Karolina Stoiber Aileen Wolf

Probeklausur. 1 Stetigkeit [7 Punkte] 2 Differenzierbarkeit [10 Punkte] Ferienkurs Analysis 2 für Physiker SS Karolina Stoiber Aileen Wolf Karolina Stoiber Aileen Wolf Ferienkurs Analysis 2 für Physiker SS 26 A Probeklausur Allgemein Hinweise: Die Arbeitszeit beträgt 9 Minuten. Falls nicht anders angegeben, sind alle en ausführlich und nachvollziehbar

Mehr

Universität Stuttgart Fakultät Mathematik und Physik Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung. Lösungen zur Probeklausur 2.

Universität Stuttgart Fakultät Mathematik und Physik Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung. Lösungen zur Probeklausur 2. Adµ Universität Stuttgart Fakultät Mathematik und Physik Institut für Analysis, Dynamik und Modellierung Blatt Probeklausur 2 Lösungen zur Probeklausur 2 Aufgabe 1 1. Formulieren Sie den Satz von Taylor

Mehr

i j m f(y )h i h j h m

i j m f(y )h i h j h m 10 HÖHERE ABLEITUNGEN UND ANWENDUNGEN 56 Speziell für k = 2 ist also f(x 0 + H) = f(x 0 ) + f(x 0 ), H + 1 2 i j f(x 0 )h i h j + R(X 0 ; H) mit R(X 0 ; H) = 1 6 i,j,m=1 i j m f(y )h i h j h m und passendem

Mehr

Übungen Analysis I WS 03/04

Übungen Analysis I WS 03/04 Blatt Abgabe: Mittwoch, 29.0.03 Aufgabe : Beweisen Sie, daß für jede natürliche Zahl n gilt: n ( ) n (x + y) n = x i y n i, i (b) n ν 2 = ν= i=0 n(n + )(2n + ), 6 (c) 2 3n ist durch 7 teilbar. Aufgabe

Mehr

Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5

Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5 Eigenschaften stetiger Funktionen Buch Kap. 2.5 Satz 2.6: (Nullstellensatz) Ist f : [a, b] R stetig und haben f (a) und f (b) unterschiedliche Vorzeichen, so besitzt f in (a, b) mindestens eine Nullstelle.

Mehr

Stetige Funktionen. Definition. Seien (X, d) und (Y, D) metrische Räume und f : X Y eine Abbildung. i) f heißt stetig in x 0 (x 0 D(f)), wenn

Stetige Funktionen. Definition. Seien (X, d) und (Y, D) metrische Räume und f : X Y eine Abbildung. i) f heißt stetig in x 0 (x 0 D(f)), wenn Stetige Funktionen Eine zentrale Rolle in der Analysis spielen Abbildungen f : X Y, wobei X und Y strukturierte Mengen sind (wie z.b. Vektorräume oder metrische Räume). Dabei sind i.a. nicht beliebige

Mehr

Musterlösung der 1. Klausur zur Vorlesung

Musterlösung der 1. Klausur zur Vorlesung Prof. Dr. M. Röger Dipl.-Math. C. Zwilling Fakultät für Mathematik TU Dortmund Musterlösung der. Klausur zur Vorlesung Analysis II 6.7.6) Sommersemester 6 Aufgabe. i) Die Folge f n ) n N konvergiert genau

Mehr

ist ein n-dimensionaler, reeller Vektorraum (vgl. Lineare Algebra). Wir definieren auf diesem VR ein Skalarprodukt durch i y i i=1

ist ein n-dimensionaler, reeller Vektorraum (vgl. Lineare Algebra). Wir definieren auf diesem VR ein Skalarprodukt durch i y i i=1 24 14 Metrische Räume 14.1 R n als euklidischer Vektorraum Die Menge R n = {(x 1,..., x n ) x i R} versehen mit der Addition und der skalaren Multiplikation x + y = (x 1 + y 1,..., x n + y n ) λx = (λx

Mehr

Kommutativität. De Morgansche Regeln

Kommutativität. De Morgansche Regeln 1. Formale Logik Proposition 1.1. Die logischen Elementarverknüpfungen gehorchen folgenden Äquivalenzen: (1.1) (1.2) p p p p p p Idempotenz (1.3) (1.4) p q q p p q q p Kommutativität (1.5) (1.6) (p q)

Mehr

Proseminar Analysis Vollständigkeit der reellen Zahlen

Proseminar Analysis Vollständigkeit der reellen Zahlen Proseminar Analysis Vollständigkeit der reellen Zahlen Axel Wagner 18. Juli 2009 1 Voraussetzungen Zunächst wollen wir festhalten, was wir als bekannt voraussetzen: Es sei (Q, +, ) der Körper der rationalen

Mehr

J.M. Sullivan, TU Berlin B: Metrische Räume Analysis II, WS 2008/09

J.M. Sullivan, TU Berlin B: Metrische Räume Analysis II, WS 2008/09 B. METRISCHE RÄUME B1. Definition Definition B1.1. Sei X eine Menge. Eine Funktion oder Abbildung d : X X R heißt dann eine Metrik auf X, falls für alle x, y, z X die folgenden (axiomatischen) Bedingungen

Mehr

8.1. DER RAUM R N ALS BANACHRAUM 17

8.1. DER RAUM R N ALS BANACHRAUM 17 8.1. DER RAUM R N ALS BANACHRAUM 17 Beweis. Natürlich ist d 0 und d(x, y) = 0 genau dann, wenn x = y. Wegen (N2) ist x = x und damit d(x, y) = d(y, x). Die letzte Eigenschaft einer Metrik schließt man

Mehr

Fachbereich Mathematik/Informatik 16. Juni 2012 Prof. Dr. H. Brenner. Mathematik für Anwender II. Testklausur mit Lösungen

Fachbereich Mathematik/Informatik 16. Juni 2012 Prof. Dr. H. Brenner. Mathematik für Anwender II. Testklausur mit Lösungen Fachbereich Mathematik/Informatik 6. Juni 0 Prof. Dr. H. Brenner Mathematik für Anwender II Testklausur mit Lösungen Aufgabe. Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe. () Ein Skalarprodukt

Mehr

Technische Universität Berlin

Technische Universität Berlin Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik WS /5 G. Bärwol, A. Gündel-vom-Hofe..5 Februar Klausur Analysis II für Ingenieurswissenschaften Lösungsskizze. Aufgabe 6Punkte Bestimmen

Mehr

Analysis I. Guofang Wang , Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang , Universität Freiburg Universität Freiburg 10.1.2017, 11.1.2017 Definition 1.1 (Ableitung) Die Funktion f : I R n hat in x 0 I die Ableitung a R n (Notation: f (x 0 ) = a), falls gilt: f(x) f(x 0 ) lim = a. (1.1) x x 0 x x

Mehr

Stetigkeit, Konvergenz, Topologie

Stetigkeit, Konvergenz, Topologie Ferienkurs Seite 1 Technische Universität München Ferienkurs Analysis 1 Hannah Schamoni Wintersemester 2011/12 Stetigkeit, Konvergenz, Topologie 21.03.2012 Inhaltsverzeichnis 1 Stetigkeit und Konvergenz

Mehr

Analysis I & II Lösung zur Basisprüfung

Analysis I & II Lösung zur Basisprüfung FS 6 Aufgabe. [8 Punkte] (a) Bestimmen Sie den Grenzwert ( lim x x ). [ Punkte] log x (b) Beweisen Sie, dass folgende Reihe divergiert. n= + n + n + sin(n) n 3 + [ Punkte] (c) Finden Sie heraus, ob die

Mehr

Technische Universität Berlin. Klausur Analysis I

Technische Universität Berlin. Klausur Analysis I SS 2008 Prof. Dr. John M. Sullivan Kerstin Günther Technische Universität Berlin Fakultät II Institut für Mathematik Klausur Analysis I 4.07.2008 Name: Vorname: Matr.-Nr.: Studiengang: Mit der Veröffentlichung

Mehr

Übungen zu Grundbegriffe der Topologie

Übungen zu Grundbegriffe der Topologie Übungen zu Grundbegriffe der Topologie A. Čap Wintersemester 2018 (1) Wiederholen Sie die Definition des Durchschnittes i I A i einer beliebigen Familie {A i : i I} von Mengen und zeigen Sie, dass für

Mehr

Stetigkeit. Definitionen. Beispiele

Stetigkeit. Definitionen. Beispiele Stetigkeit Definitionen Stetigkeit Sei f : D mit D eine Funktion. f heißt stetig in a D, falls für jede Folge x n in D (d.h. x n D für alle n ) mit lim x n a gilt: lim f x n f a. Die Funktion f : D heißt

Mehr

10 Untermannigfaltigkeiten

10 Untermannigfaltigkeiten 10. Untermannigfaltigkeiten 1 10 Untermannigfaltigkeiten Definition. Eine Menge M R n heißt k-dimensionale Untermannigfaltigkeit des R n, 1 k n, falls es zu jedem a M eine offene Umgebung U R n von a und

Mehr

Wir betrachten nun das Deformieren einer Abbildung in eine andere.

Wir betrachten nun das Deformieren einer Abbildung in eine andere. Abschnitt 1 Quotienten Homotopie, erste Definitionen Wir betrachten nun das Deformieren einer Abbildung in eine andere. 1.1 Definition. Seien X, Y topologische Räume und f 0, f 1 : X Y stetige Abbildungen.

Mehr

Blatt 4. Übungen zur Topologie, G. Favi 20. März Abgabe: 27. März 2008, 12:00 Uhr

Blatt 4. Übungen zur Topologie, G. Favi 20. März Abgabe: 27. März 2008, 12:00 Uhr Übungen zur Topologie, G. Favi 20. März 2009 Blatt 4 Abgabe: 27. März 2008, 12:00 Uhr Aufgabe 1. (a) Auf der 2-Sphäre S 2 := {(x, y, z) R 3 x 2 + y 2 + z 2 = 1} R 3 betrachten wir folgende Äquivalenzrelation:

Mehr

Grundbegriffe der Topologie. V. Bangert. (zur Vorlesung Differentialgeometrie, WS 12/13 )

Grundbegriffe der Topologie. V. Bangert. (zur Vorlesung Differentialgeometrie, WS 12/13 ) 01.10.2012 Grundbegriffe der Topologie V. Bangert (zur Vorlesung Differentialgeometrie, WS 12/13 ) Def. 0.1 Ein topologischer Raum ist eine Menge X zusammen mit einem System O von Teilmengen von X, das

Mehr

Analysis II 14. Übungsblatt

Analysis II 14. Übungsblatt Jun.-Prof. PD Dr. D. Mugnolo Wintersemester 01/13 F. Stoffers 04. Februar 013 Analysis II 14. Übungsblatt 1. Aufgabe (8 Punkte Man beweise: Die Gleichung z 3 + z + xy = 1 besitzt für jedes (x, y R genau

Mehr

Übungen zur Funktionalanalysis Lösungshinweise Blatt 4

Übungen zur Funktionalanalysis Lösungshinweise Blatt 4 Übungen zur Funktionalanalysis Lösungshinweise Blatt 4 Aufgabe 13 Wie üblich sei l 1 = {x : N K x n < } mit Norm x l 1 = x n und l = {x : N K sup n N x n < } mit x l = sup n N x n Für die Unterräume d

Mehr

22 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN. Um zu zeigen, dass diese Folge nicht konvergent ist, betrachten wir den punktweisen Limes und erhalten die Funktion

22 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN. Um zu zeigen, dass diese Folge nicht konvergent ist, betrachten wir den punktweisen Limes und erhalten die Funktion KAPITEL 1. GRUNDLAGEN Um zu zeigen, dass diese Folge nicht konvergent ist, betrachten wir den punktweisen Limes und erhalten die Funktion 1 für 0 x < 1 g 0 (x) = 1 1 für < x 1. Natürlich gibt dies von

Mehr

Mitschrift Mathematik, Vorlesung bei Dan Fulea, 2. Semester

Mitschrift Mathematik, Vorlesung bei Dan Fulea, 2. Semester Mitschrift Mathematik, Vorlesung bei Dan Fulea, 2. Semester Christian Nawroth, Erstellt mit L A TEX 23. Mai 2002 Inhaltsverzeichnis 1 Vollständige Induktion 2 1.1 Das Prinzip der Vollstandigen Induktion................

Mehr

Lösung zu Kapitel 5 und 6

Lösung zu Kapitel 5 und 6 Lösung zu Kapitel 5 und 6 (1) Sei f eine total differenzierbare Funktion. Welche Aussagen sind richtig? f ist partiell differenzierbar f kann stetig partiell differenzierbar sein f ist dann immer stetig

Mehr

Nachklausur zur Analysis 2, SoSe 2017

Nachklausur zur Analysis 2, SoSe 2017 BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL 18.9.17 Fakultät 4 - Mathematik und Naturwissenschaften Prof. N. V. Shcherbina Dr. T. P. Pawlaschyk www.kana.uni-wuppertal.de Nachklausur zur Analysis 2, SoSe 217 Aufgabe

Mehr