1 3. Nullstellen- und Z erfällungskörper von Polynomen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "1 3. Nullstellen- und Z erfällungskörper von Polynomen"

Transkript

1 1. Nullstellen- und Z erfällungskörper von Polynomen Im ganzen apitel ist ein örper ( Polynome und Polynomring) [ X] der -Vektorraum der Polynome in der Unbestimmten X, mit Basis { X 0, X 1, X, = { X n n N [ X] = { i N 0 a i, fast alle = 0 Für 0 f [ X] sei deg( f) = max { i a i 0 Grad von f, ( deg( 0) = ) l( f) = a d eg ( f ) der Leitkoeffizient von f f normiert, unitär l( f) = 1 Auf [ X] definiere eine Multiplikation durch f = a i X i, g = i j Diese Multiplikation von b j X j, f g = ( k N 0 i, j; i + j = k a i b j ) X k ist [ X] [ X] [ X] ( f, g) f g = f g wohldefiniert -bilinear kommutativ distributiv hat 1 -Element X 0 = : 1. Setze weiter X X 1 ( X i ) ( X j ) = X i + j [ X] ist ein kommutativer Ring mit 1 -Element X 0 = 1 [ X ] = : 1 [ X] a 1 [ X ] a = a X 0 ist Unterring Für f, g [ X] sei { f g f teilt g definiert durch: h [ X] mit f h = g 1

2 Für f, g [ X] gelten: deg( f + g) max ( deg( f), deg( g) ) deg( f g) = deg( f) + deg( g) l( f g) = l( f) l( g) ( f, g 0) Insbesondere ist [ X] nullteilerfrei. ( [ X] ) = = { a a 0 Teilen mit Rest: f, q [ X], deg( q) 1,! g, r [ X] mit f = g q + r und deg( r) < deg( q) ( [ X], deg) ist ein euklidischer Ring [ X] ist Hauptidealring, d. h. jedes Ideal I ist von der Form I = ( f) = [ X] f mit f = wohlbestimmtes normiertes Polynom kleinsten Grades d 0 in I, falls I { 0. f [ X] heißt Primelement oder Primpolynom oder irreduzibel, falls f keine Einheit ist und aus f = g h folgt: g oder h ist Einheit. f, g [ X]. Dann gelten: ( f) ( g) f = h geeign et g h g f ( f) = [ X] f Einheit f deg( f) = 0 ( f) = ( g) f = c g mit c f irreduzibel ( f) [ X] maximales Ideal R[ X] /( f) örper Jedes f [ X] besitzt eine eindeutige Darstellung: f = c 1 i s p i e i = l( f) p norm iertes P olynom p e p, ( fast alle e p = 0, e p N 0 ) mit verschiedenen normierten Primpolynomen p i und Exponenten e i N ( e i 1 ) und c, c = l( f). ( Primfaktorzerlegung) 1. ggt( f, g), kgv( f, g) sind per Definition normierte Polynome: ggt( f, g) = normiertes Polynom h mit ( f) + ( g) = ( h) kgv( f, g) = normiertes Polynom h mit ( f) ( g) = ( h) l( f) l( g) ggt( f, g) kgv( f, g) = f g Euklidischer Algorithmus zur Bestimmung von ggt( f, g) 1. Wenn im folgenden ein Polynom obige G estalt hat, so ist diese Primfaktorzerlung hier gemeint.

3 onstruktion des örpers ( X) der rationalen Funktionen aus [ X] [ X] = { f( X) g( X) f, g [ X], g 0 ( Zu jedem p P existieren unendliche örper der Charakteristik p, nämlich F p ( X) ) Abdividieren von Nullstellen: f [ X], f( α) = 0 f( X) = g( X) ( X α), wobei g( X) [ X] eindeutig bestimmt ist Jedes f [ X] hat höchstens d = deg( f) viele Nullstellen in Für d =, gilt: f irreduzibel über f hat keine Nullstellen in 1.. Satz: Es sei f [ X] irreduzibel vom Grad d 1. i. örpererweiterung L von vom Grad d, über dem f eine Nullstelle bekommt. ii. Jede minimale örpererweiterung L von, über dem f eine Nullstelle besitzt, hat Grad d über. iii. Sind L, L zwei örpererweiterungen von wie in ( ii) und sind α bzw. α Nullstellen von f in L bzw. in L, so! -Isomorphismus σ von L nach L, der α L auf α L abbildet. σ: L L σ ist -örperisomorphismus : σ = id Beweis. i. Setze L [ X] /( f). Dies ist eine örpererweiterung von vom Grad d, da dim [ X] /( f) = d ( die Restklassen von 1, X,, X d 1 bilden eine Basis). Als Polynom über L erfüllt f mit α Restklasse von X nach ( f) : f( α) = f( X) ( modulo ( f( X) ) ) 0 (! ) ii. Sei L wie verlangt, α L die Nullstelle. Die Menge { g [ X] g( α) = 0 ist ein Ideal I von [ X] mit f I. Weiter ist I [ X], also (! ) ist I = ( f) ein maximales Ideal ( da f irreduzibel). Deshalb ist f ( nach eventueller Normierung, f 1 [ L: ] = [ ( α) : ] = d. iii. Nach ( ii) ist L = ( α), L = ( α ), jeweils vom Grad d. l ( f ) f) das Minimalpolynom von α und. Die onstruktion des Quotientenkörpers funktioniert für alle kommutativen nullteilerfreien Ringe.

4 Ein -Isomorphismus σ: L L ist vollständig bestimmt durch σ( α) = α, da σ( α i ) = ( σ( α) ) i = α i gelten muss. Definiere also σ: L L als Vektorraumisomorphismus durch σ( α i ) = α i ( 0 i < d). Bleibt zu zeigen: die Ringhomomorphie von σ. Dies folgt aus: X α e [ X] e X α L = ( α) σ L = ( α ) - e, e sind Ringhomomorphismen, surjektiv - σ bijektiver Vektorraumhomomorphismus - Diagramm ist kommutativ σ ist multiplikativ Der örper L in 1.. heißt der Nullstellenkörper N f = N, f von f über. 1.. orollar: Zu jedem f [ X] vom Grad d 1 existiert eine örpererweiterung L vom Grad n mit n d!, über dem f in Linearfaktoren zerfällt. Eine minimale derartige Erweiterung L heißt Z erfällungskörper Z f = Z, f von f über. Je zwei Zerfällungskörper sind -isomorph. Beweis. Existenz: Induktion nach d. d = 1 : d > 1 : f = g h reduzibel, deg g, deg h < d. Z, f = Z L, h L: = Z, g f irreduzibel: b ( deg( h) )! b = [ Z L, h : L] a ( deg( g) )! a = [ L: ] [ Z, f : ] = a b ( deg( g) )! ( deg( h) )! ( deg( g h) )! Z, f = Z L, g deg ( d 1 )! f( X) = g( X) ( X α) L[ X] ( α) = L = N, f α Nullstelle von f d [ Z, f : ] d ( d 1 )! = d!. Achtung: Hier ist keine kanonische Isomorphie gemeint! 4

5 Eindeut igkeit: Seien Z, Z Zerfällungskörper von f über. Zeige Z Z über. Induktion nach d = deg f d = 1 : d > 1 : o. B. d. A. f normiert, f( X) = ( X α 1 ) ( X α d ) in Z[ X], α i Z. Alle α i Z = = Z Andernfalls f( X) = g( X) h( X), g, h [ X], g irreduzibel, deg g. Z N, f ( X ) X α σ = Z N, f = Z Z Seien α, α Nullstellen von g in Z bzw. Z N = N, g = ( α) deg g! σ ( α )! -Isomorphismus ( α) ( α ). σ Verwende σ zur Identifikation von ( α) und ( α ). Dann sind Z und Z beide Zerfällungskörper über oder über N des Polynoms f ( X ) N[ X] vom X α Grad d 1 Nach Induktionsvoraussetzung N-Isomorphismus σ von Z nach Z, der σ N = id N, also auch σ = id erfüllt Beispiele: i. = Q, f( X) = X irreduzibel über Q ( Wieso?) α = α 1, α, α Nullstellen in C, α reell ϱ = 1 + i = e i π α α = α 1 α 5

6 α = ϱ α α = ϱ α Z f = Q( α, α, α ) = Q( α, ϱ) Z f = Q( α, ϱ) Q( α) = N Q, f Q( ϱ) Q m Q ( α ), ϱ = m Q, ϱ ( X) = X 1 X 1 = X + X + 1 ii. = Q, f( X) = X 6 + X + 1 = X 9 1 X 1 hat als Nullstelle die primitiven 9. Einheitswurzeln = α a e i a π 9, a ( Z/9Z) { 1,, 4, 5, 7, 8 α α 1 β α + ᾱ R Z Q, f = Q( α) = N Q, f Q( α) R( α) = C Q( α) R Z Q, g = N Q, g = Q( β) R Q 6

7 α ist Nullstelle von X βx + 1 Q( β) [ X]. Also Q( α) = Q( β) ( α) vom Grad über Q( β). = β ist Nullstelle von X X + 1 Q[ X] (! ) = mq, β g( X) = ( X ( α 1 + α 8 ) ) ( X ( α 4 + α 5 ) ) ( X ( α + α 7 ) ) Q( β) [ X] iii. = F = Z/, f( X) = X 5 + X + 1 F [ X] f ist irreduzibel ( prüfe irreduzible Polynome des Grades 1 und auf Teilbarkeit) N N f hat Grad 5 über F, hat also 5 = Elemente. Für 0 x N gilt: x 1 = 1. Ist α eine Nullstelle von f, so ist N = F ( α). Sind α = α 1, α, α, α 4, α 5 alle Wurzeln von Z f N f, so muss jedes α i einen örper des Grades 5 über F erzeugen, also muss jedes α i eine 1. Einheitswurzel sein. Deshalb muss aber ( da X 1 1 = ( X x) ) jedes α i ( i =,, 4, 5) zu N = F ( α) gehören. 0 x N Also ist N f = Z f vom Grad 5 über F. In N[ X] und deshalb sogar in F [ X] gilt: f( X) ( X 1 1 ). Für jedes irreduzible Polynom des Grades 5 über F gilt: f ( X 1 1 ) Umgekehrt: Jeder Primteiler g von ( X 1 1 ), g ( X 1 ) hat den Grad 5, denn: Ist g X 1 1 X 1 und g( β) = 0, so ist F ( β) N = Z und [ F ( β) : F ] = deg g > 1. Also deg g = 5 ( da 5 P, und deg g [ F ( β) : F ] ). Also ist F ( β) = N = Z. X 1 1 X 1 = g irreduzib el d eg g = 5 g( X) Es gibt also genau 6 irreduzible Polynome des Grades 5 über F. Analog erhält man: Grad Rechnung: # irreduzible Polynome 7 = = 6 = 5 1 = = 0 = = = 1 6 = Bis auf F -Isomorphie gibt es nur einen örper mit Elementen. 7

1 4. Algebraisch abgeschlossene Körper

1 4. Algebraisch abgeschlossene Körper 1 4. Algebraisch abgeschlossene örper Z iel: onstruktion einer kleinsten algebraisch abgeschlossenen örpererweiterung des örpers und Eindeutigkeit von bis auf -Isomorphie. 1 4. 1. Definition: Ein örper

Mehr

Unterlagen zu Polynomringen. Erhard Aichinger

Unterlagen zu Polynomringen. Erhard Aichinger Unterlagen zu Polynomringen Erhard Aichinger Linz, im November 2005 Alle Rechte vorbehalten 1 KAPITEL 1 Polynome und Körper 1. Körper DEFINITION 1.1. Ein kommutativer Ring mit Eins R R,,,, 0, 1 ist ein

Mehr

Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1. (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K }

Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1. (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K } Chr.Nelius: Grundzüge der Algebra (WS2005/06) 1 14 Körper (14.1) DEF: Ein kommutativer Ring (K, +, ) heißt ein Körper, wenn gilt: 1) 1 K 0 K 2) K = K \ {0 K } (14.2) BEM: a) Ist K ein Körper, so ist (K

Mehr

1 2. Körpererweiterungen

1 2. Körpererweiterungen 1 2. Körpererweiterungen 1 2. 1. Definition: Sind K, L Körper und i: K L ein Ringhomomorphismus, so ist i injektiv, wir fassen K vermöge i als Unterkörper von L auf, schreiben dafür L K und nennen L eine

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 23 Die Gradformel Satz 1. Seien K L und L M endliche Körperweiterungen. Dann ist auch K M eine endliche Körpererweiterung und

Mehr

Algebra WS 2008/ Übungsblatt

Algebra WS 2008/ Übungsblatt Algebra WS 2008/2009 1. Übungsblatt Konvention. In Aufgabenstellungen getätigte Aussagen sind jeweils zu beweisen, auch wenn kein explizites Zeigen Sie, dass... dabeisteht. 1. Sei (R, +, ) ein Ring, a

Mehr

14 Kreisteilungskörper

14 Kreisteilungskörper 14 Kreisteilungskörper Wir wenden unsere Ergebnisse auf einen Fall an, mit dem die Algebraische Zahlentheorie begann und der bis heute im Zentrum der Forschung steht. 14.1 Erweiterungen mit Einheitswurzeln

Mehr

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner Klausur vom 31.03.2010 Algebra I Rolf Farnsteiner Lösungen Daiva Pučinskaitė Aufgabe 1. Sei p R ein Primideal eines Integritätsbereichs R. Beweisen Sie folgende Aussagen: (1 S := R \ p ist eine multiplikativ

Mehr

MUSTERLÖSUNG KLAUSUR ZUR ALGEBRA I. Prof. Dr. Daniel Plaumann Konstantinos Lentzos Wintersemester 2016/ Februar Nachname: Vorname:

MUSTERLÖSUNG KLAUSUR ZUR ALGEBRA I. Prof. Dr. Daniel Plaumann Konstantinos Lentzos Wintersemester 2016/ Februar Nachname: Vorname: Prof. Dr. Daniel Plaumann Konstantinos Lentzos Wintersemester 2016/2017 KLAUSUR ZUR ALGEBRA I 15. Februar 2017 MUSTERLÖSUNG Nachname: Vorname: Studiengang: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Summe Punktzahl /60

Mehr

Konstruktion und Struktur endlicher Körper

Konstruktion und Struktur endlicher Körper Université du Luxembourg Faculté des Sciences, de la Technologie et de la Communication Bachelorarbeit Konstruktion und Struktur endlicher Körper Hoeltgen Laurent Luxemburg den 28. Mai 2008 Betreuer: Prof.

Mehr

3 Teilbarkeit in Integritätsringen

3 Teilbarkeit in Integritätsringen 3 Teilbarkeit in Integritätsringen 3.1 Division mit Rest in Z Zu a, b Z, b > 0 existieren eindeutig bestimmte Zahlen q, r Z a = qb + r, 0 r < b. 3.2 Satz Sei K ein Körper zu f, g K[T ], g 0 existieren

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 11 Zerfällungskörper Wir wollen zu einem Polynom F K[X] einen Körper konstruieren, über dem F in Linearfaktoren zerfällt. Dies

Mehr

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschläge zur Klausur vom Aufgabe 1 (6 Punkte)

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Lösungsvorschläge zur Klausur vom Aufgabe 1 (6 Punkte) Aufgabe 1 (6 Punkte) Einführung in Algebra und Zahlentheorie svorschläge zur Klausur vom 23.09.2016 a) Bestimmen Sie das multiplikativ inverse Element zu 22 in Z/61Z. b) Finden Sie ein x Z mit folgenden

Mehr

Algebra. 1 = a u + b,

Algebra. 1 = a u + b, Fachbereich Mathematik Prof. Dr. Nils Scheithauer Walter Reußwig TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT WS 08/09 11. November 2008 Algebra 5. Übung mit Lösungshinweisen Aufgabe 23 Es sei R ein euklidischer Integritätsbereich.

Mehr

9.3 Normale und separable Erweiterungen

9.3 Normale und separable Erweiterungen 9.3. NORMALE UND SEPARABLE ERWEITERUNGEN 345 9.3 Normale und separable Erweiterungen Wir betrachten jetzt noch algebraische Erweiterungen der folgenden Form: 9.3.1 Definition (normale Erweiterung) Algebraische

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 22 Algebraische Körpererweiterung Satz 1. Sei K L eine Körpererweiterung und sei f L ein Element. Dann sind folgende Aussagen

Mehr

Polynome und endliche Körper

Polynome und endliche Körper Universität Koblenz-Landau Polynome und endliche Körper Ausarbeitung zum Proseminar Modul 4c Kryptographie im Fachbereich 3 Regula Krapf Arbeitsgruppe: Prof. Dr. Peter Ullrich Universität Koblenz-Landau

Mehr

Anzahl der Generatoren

Anzahl der Generatoren Anzahl der Generatoren Satz Anzahl Generatoren eines Körpers Sei K ein Körper mit q Elementen. Dann besitzt K genau φ(q 1) viele Generatoren. Beweis: K ist zyklisch, d.h. K besitzt einen Generator a mit

Mehr

Übungsblatt 11. Hausübungen

Übungsblatt 11. Hausübungen Übungsblatt 11 Hausübungen Die Hausübungen müssen bis Mittwoch, den 09.01.19, um 18:00 Uhr in den Briefkasten Algebra mit Ihrer Übungsgruppennummer im Mathematischen Institut, Raum 301 abgegeben werden.

Mehr

Kapitel 2. Endliche Körper und Anwendungen. 2.1 Körpererweiterungen

Kapitel 2. Endliche Körper und Anwendungen. 2.1 Körpererweiterungen Kapitel 2 Endliche Körper und Anwendungen 2.1 Körpererweiterungen Deinition Sei L ein Körper und K ein Unterkörper von L. Dann sagen wir, dass L ein Erweiterungskörper von K ist. Wir sagen dann auch: K

Mehr

KLAUSUR ZUR ALGEBRA UND ZAHLENTHEORIE. 15. Februar 2017 MUSTERLÖSUNG. Aufgabe Summe. Allgemeine Hinweise

KLAUSUR ZUR ALGEBRA UND ZAHLENTHEORIE. 15. Februar 2017 MUSTERLÖSUNG. Aufgabe Summe. Allgemeine Hinweise Prof. Dr. Daniel Plaumann Konstantinos Lentzos Wintersemester 2016/2017 KLAUSUR ZUR ALGEBRA UND ZAHLENTHEORIE 15. Februar 2017 MUSTERLÖSUNG Nachname: Vorname: Studiengang: Aufgabe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Summe

Mehr

11. Primfaktorzerlegungen

11. Primfaktorzerlegungen 80 Andreas Gathmann 11. Primfaktorzerlegungen Euch ist sicher aus der Schule bekannt, dass sich jede positive ganze Zahl a als ein Produkt a = p 1 p n von Primzahlen schreiben lässt, und dass diese Darstellung

Mehr

Algebra. (b) Der Beweis funktioniert analog zu Teil (a), nur daß wir in der Argumentation Z durch R und 2 durch c ersetzen müssen.

Algebra. (b) Der Beweis funktioniert analog zu Teil (a), nur daß wir in der Argumentation Z durch R und 2 durch c ersetzen müssen. Fachbereich Mathematik Prof. Dr. Nils Scheithauer Walter Reußwig TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT WS 08/09 2. Dezember 2008 Algebra 8. Übung mit Lösungshinweisen Aufgabe 36 (a) Zeige, daß Z[X] kein Hauptidealring

Mehr

UNTERLAGEN ZUR TEILBARKEIT IN KOMMUTATIVEN RINGEN

UNTERLAGEN ZUR TEILBARKEIT IN KOMMUTATIVEN RINGEN UNTERLAGEN ZUR TEILBARKEIT IN KOMMUTATIVEN RINGEN VORLESUNG KOMMUTATIVE ALGEBRA, SOMMERSEMESTER 2007 1. Definitionen Ein kommutativer Ring mit Eins R ist ein Integritätsbereich, wenn er zumindest zwei

Mehr

4. Zerfällungskörper. 34 Andreas Gathmann

4. Zerfällungskörper. 34 Andreas Gathmann 34 Andreas Gathmann 4. Zerfällungskörper In den bisherigen Kapiteln der Vorlesung haben wir sehr ausführlich einfache algebraische Körpererweiterungen behandelt. In der Regel hatten wir dazu eine Körpererweiterung

Mehr

In diesem Kapitel bestimmen wir die multiplikative Struktur der Einheitengruppe (Z/Z) von Z/Z für eine beliebige positive Zahl Z >0.

In diesem Kapitel bestimmen wir die multiplikative Struktur der Einheitengruppe (Z/Z) von Z/Z für eine beliebige positive Zahl Z >0. Kapitel 5: Die Einheitengruppe von Z/Z und Primitivwurzeln modulo In diesem Kapitel bestimmen wir die multiplikative Struktur der Einheitengruppe (Z/Z) von Z/Z für eine beliebige positive Zahl Z >0. 16

Mehr

Serie 29. (Zusatzaufgaben ohne Musterlösung) Repetition 2. Semester

Serie 29. (Zusatzaufgaben ohne Musterlösung) Repetition 2. Semester D-MATH Algebra II FS 013 Prof. Richard Pink Serie 9 (Zusatzaufgaben ohne Musterlösung) Repetition. Semester 1. Sei R ein Hauptidealring und sei a R ein Ideal. Zeige, dass jedes Ideal in R/a ein Hauptideal

Mehr

Einführung in Algebra und Zahlentheorie

Einführung in Algebra und Zahlentheorie Institut für Algebra und Geometrie 05. September 2013 Klausur zur Vorlesung Einführung in Algebra und Zahlentheorie Name, Vorname: Matrikelnummer: Fachrichtung: Semester: Zur Bearbeitung: Verwenden Sie

Mehr

Definition 153 Sei n eine fest gewählte ganze Zahl 0. Für jedes l Z heißt die Menge

Definition 153 Sei n eine fest gewählte ganze Zahl 0. Für jedes l Z heißt die Menge 3.6 Restklassen in Polynomringen 3.6.1 Einführung und Definitionen Der Begriff der Restklasse stammt ursprünglich aus der Teilbarkeitslehre in Z; (Z = Z, +, ist ein kommutativer Ring). Definition 153 Sei

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 8 Erzeugte Algebra und erzeugter Körper Satz 8.1. Sei K L eine Körpererweiterung und sei f L ein algebraisches Element. Dann ist

Mehr

Proseminar: Primzahlen 1. Vortrag Der erweiterte euklidische Algorithmus

Proseminar: Primzahlen 1. Vortrag Der erweiterte euklidische Algorithmus Proseminar: Primzahlen 1. Vortrag Der erweiterte euklidische Algorithmus Max Zoller 14. April 8 1 Der klassische euklidische Algorithmus Beispiel: ggt 15, 56? 15 = 1 56 + 49 56 = 1 49 + 7 49 = 7 7 + =

Mehr

Ringe. Kapitel Einheiten

Ringe. Kapitel Einheiten Kapitel 8 Ringe Die zahlreichen Analogien zwischen Matrizenringen und Endomorphismenringen (beides sind zugleich auch Vektorräume) legen es nahe, allgemeinere ringtheoretische Grundlagen bereitzustellen,

Mehr

Lösungen zur Algebra-Klausur vom Es sei G eine Gruppe, die von je einem Element der Ordnung 7, 11 und 13 erzeugt wird.

Lösungen zur Algebra-Klausur vom Es sei G eine Gruppe, die von je einem Element der Ordnung 7, 11 und 13 erzeugt wird. Aufgabe 1 Lösungen zur Algebra-Klausur vom 3.4.9 Es sei G eine Gruppe, die von je einem Element der Ordnung 7, 11 und 13 erzeugt wird. a) Zeigen Sie, dass es keine transitive Operation von G auf einer

Mehr

3.5 Faktorzerlegung von Polynomen

3.5 Faktorzerlegung von Polynomen Algebra I c Rudolf Scharlau, 2002 2010 154 3.5 Faktorzerlegung von Polynomen In diesem Abschnittes geht es um eine Verfeinerung der Methoden, mit denen man Polynome, z.b. mit Koeffizienten in Z oder Q,

Mehr

Algebra (Studiengang I+K)

Algebra (Studiengang I+K) Formeln und Notizen Algebra (Studiengang I+K) Florian Franzmann 7. April 2009, 23:50 Uhr Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Grundlegende Definitionen 2 1.1 Morphismen...................................

Mehr

Elementare Zahlentheorie

Elementare Zahlentheorie Euklid-1 Euklid sche Ringe (Das Rechnen in Z und in K[T]). Ist K ein Körper und f K[T] ein Polynom, so nennt man f normiert, falls f 0 gilt und der höchste Koeffizient von f gleich 1 ist. (Natürlich gilt:

Mehr

Kapitel III. Ringerweiterungen

Kapitel III. Ringerweiterungen Inhalt der Vorlesung Algebraische Zahlentheorie Prof. Dr. Arno Fehm, TU Dresden SS2017 Kapitel III. Ringerweiterungen 0 Ringerweiterungen Seien R S Ringe. 0.1 Definition. Für A S bezeichnet R[A] den kleinsten

Mehr

Tutorium 2. 1 Der Polynomring

Tutorium 2. 1 Der Polynomring 1 Der Polynomring Tutorium 2 Wiederholung. Eine Einheit eines Rings ist ein multiplikativ invertierbares Element. Zum Beispiel sind {1, 1} die Einheiten in Z, und alle Zahlen außer der 0 in jedem Körper.

Mehr

Übungsblatt 7. Hausübungen

Übungsblatt 7. Hausübungen Übungsblatt 7 Hausübungen Die Hausübungen müssen bis Mittwoch, den 06.1.17, um 18:00 Uhr in den Briefkasten Algebra mit Ihrer Übungsgruppennummer im Mathematischen Institut, Raum 301 abgegeben werden.

Mehr

Kongruenz modulo g definiert auf K[x] eine Äquivalenzrelation g : h g f h f ist durch g teilbar, und [f] g ist die Äquivalenzklasse von f.

Kongruenz modulo g definiert auf K[x] eine Äquivalenzrelation g : h g f h f ist durch g teilbar, und [f] g ist die Äquivalenzklasse von f. 3 Kongruenz modulo g definiert auf K[x] eine Äquivalenzrelation g : h g f h f ist durch g teilbar, und [f] g ist die Äquivalenzklasse von f 4 Auf der Menge aller Restklassen [f] g kann man Addition und

Mehr

6.2. Ringe und Körper

6.2. Ringe und Körper 62 RINGE UND K ÖRPER 62 Ringe und Körper Wir betrachten nun Mengen (endlich oder unendlich) mit zwei Operationen Diese werden meist als Addition und Multiplikation geschrieben Meist ist dabei die additiv

Mehr

Algebra und Zahlentheorie WS 13/14

Algebra und Zahlentheorie WS 13/14 Algebra und Zahlentheorie WS 13/14 FU Berlin David Müßig http://page.mi.fu-berlin.de/def/auz14/ muessig@mi.fu-berlin.de 21.01.2014 1 Hintergrund: Basen & Vektorräume 1.1 Grundlegende Begriffe Da einige

Mehr

Bemerkungen. Gilt m [l] n, so schreibt man auch m l mod n oder m = l mod n und spricht. m kongruent l modulo n.

Bemerkungen. Gilt m [l] n, so schreibt man auch m l mod n oder m = l mod n und spricht. m kongruent l modulo n. 3.6 Restklassen in Polynomringen 3.6.1 Einführung und Definitionen Der Begriff der Restklasse stammt ursprünglich aus der Teilbarkeitslehre in Z; (Z = Z, +, ist ein kommutativer Ring). Definition 153 Sei

Mehr

7.3 Euklidische Bereiche, Hauptideal- und Gaußbereiche

7.3 Euklidische Bereiche, Hauptideal- und Gaußbereiche 7.3. EUKLIDISCHE BEREICHE, HAUPTIDEAL- UND GAUSSBEREICHE301 7.3 Euklidische Bereiche, Hauptideal- und Gaußbereiche Wir wissen bereits, daß in Integritätsbereichen R eine Division mit Rest möglich ist,

Mehr

Nullstellen von Polynomen und Erweiterungskörper Vortrag im Modul Kommunikation über Mathematik

Nullstellen von Polynomen und Erweiterungskörper Vortrag im Modul Kommunikation über Mathematik Nullstellen von Polynomen und Erweiterungskörper Vortrag im Modul Kommunikation über Mathematik Alexander Steen, a.steen@fu-berlin.de 1 Polynome und ihre Nullstellen Als erstes betrachten wir Nullstellen

Mehr

Algebra. 0 = (f g)(x) = f(x) g(x).

Algebra. 0 = (f g)(x) = f(x) g(x). Fachbereich Mathematik Prof. Dr. Nils Scheithauer Walter Reußwig TECHNISCHE UNIVERSITÄT DARMSTADT WS 08/09 25. November 2008 Algebra 7. Übung mit Lösungshinweisen Aufgabe 31 Sei R ein Integritätsbereich,

Mehr

ALGEBRA I Serie 7. z 2 z 1 mit z1, z 2 C. Zeigen Sie, daß

ALGEBRA I Serie 7. z 2 z 1 mit z1, z 2 C. Zeigen Sie, daß Wintersemester 17/18 ALGEBRA I Serie 7 Prof. Dr. J.S. Wilson Aufgabe 7.1 [4 Punkte] (a) Seien R = {a + bi a, b Q}, S = {a + bi a, b Z}. Zeigen Sie, daß R, S Unterringe von C sind. Bestimmen Sie die Einheitengruppen

Mehr

7-1 Elementare Zahlentheorie

7-1 Elementare Zahlentheorie 7-1 Elementare Zahlentheorie 7 Die ganzen Gauß schen Zahlen Wir betrachten den Körper C der komplexen Zahlen Es ist C = R 2 mit komponentenweiser Addition und mit Multiplikation [a 1, a 2 ][b 1, b 2 ]

Mehr

Prüfungsfragen zur Vorlesung Algebra und Diskrete Mathematik. Sommersemester 2018

Prüfungsfragen zur Vorlesung Algebra und Diskrete Mathematik. Sommersemester 2018 Prüfungsfragen zur Vorlesung Algebra und Diskrete Mathematik Sommersemester 2018 Erläutern Sie die Sätze über die Division mit Rest für ganze Zahlen und für Polynome (mit Koeffizienten in einem Körper).

Mehr

Übungsaufgaben zur Zahlentheorie (Holtkamp)

Übungsaufgaben zur Zahlentheorie (Holtkamp) Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Mathematik Sommersemester 2005 Übungsaufgaben zur Zahlentheorie (Holtkamp) Sonderregelung: Zur vollständigen Lösung jeder Aufgabe gehört die Kennzeichnung der (maximal

Mehr

. Dann hat die Gleichung [X 2 ] p k = [a] p k in ( Z/p k Z )

. Dann hat die Gleichung [X 2 ] p k = [a] p k in ( Z/p k Z ) Aufgabe 57 a) Seien p Primzahl, p 2, k N und [a] p k ( Z/p k Z ). Dann hat die Gleichung [X 2 ] p k = [a] p k in ( Z/p k Z ) genau zwei oder gar keine Lösung. Beweis: Sei [x] p k ( Z/p k Z ) eine Lösung

Mehr

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner

Klausur vom Algebra I. Rolf Farnsteiner Klausur vom 12.02.2010 Algebra I Rolf Farnsteiner Lösungen Daiva Pučinskaitė Aufgabe 1. Seien U 1, U 2 G Untergruppen einer Gruppe G. Zeigen Sie, dass folgende Aussagen äquivalent sind: (1) U 1 U 2 ist

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 10 Endliche Untergruppen der Einheitengruppe eines Körpers Wir wollen zeigen, dass die Einheitengruppe Z/(p), p Primzahl, zyklisch

Mehr

Probeklausur. Algebra SS Bearbeitungszeit: 120 Minuten

Probeklausur. Algebra SS Bearbeitungszeit: 120 Minuten Prof. Dr. Bernd Siebert Probeklausur Algebra SS 2014 Bearbeitungszeit: 120 Minuten Nachname: Vorname: Matrikelnr: Es dürfen alle Vorlesungsunterlagen inklusive Übungsaufgaben und Lösungen verwendet werden.

Mehr

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 4: Zahlentheorie

Diskrete Mathematik. Sebastian Iwanowski FH Wedel. Kap. 4: Zahlentheorie Prof. Dr. Sebastian Iwanowski DM4 Folie 1 Referenzen zum Nacharbeiten: Diskrete Mathematik Sebastian Iwanowski FH Wedel Kap. 4: Zahlentheorie Beutelspacher 5 Lang 7, Biggs 20, 22, 23 (jeweils teilweise,

Mehr

17 Euklidische Ringe und Polynome

17 Euklidische Ringe und Polynome 17 Euklidische Ringe und Polynome Definition 17.1. Sei R ein Integritätsbereich. Eine Abbildung δ : R \{0} N 0 heißt euklidisch falls gilt (E1) a, b R mit b 0: q, r R mit r = 0 oder mit r 0 und δ(r)

Mehr

KAPITEL 13. Polynome. 1. Primfaktorzerlegung in den ganzen Zahlen. ,, p r

KAPITEL 13. Polynome. 1. Primfaktorzerlegung in den ganzen Zahlen. ,, p r KAPITEL 13 Polynome 1. Primfaktorzerlegung in den ganzen Zahlen DEFINITION 13.1 (Primzahl). Eine Zahl p ist genau dann eine Primzahl, wenn folgende beiden Bedingungen gelten: (1) Es gilt p > 1. (2) Für

Mehr

Klausur. Algebra SS Bearbeitungszeit: 120 Minuten

Klausur. Algebra SS Bearbeitungszeit: 120 Minuten Prof. Dr. Bernd Siebert Klausur Algebra SS 2014 Bearbeitungszeit: 120 Minuten Nachname: Vorname: Matrikelnr: Es dürfen alle Vorlesungsunterlagen inklusive Übungsaufgaben und Lösungen verwendet werden.

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 17 Wir wollen für den Polynomring in einer Variablen über einem Körper zeigen, dass dort viele wichtige Sätze, die für den Ring

Mehr

für alle a, b, x, y R.

für alle a, b, x, y R. Algebra I 13. April 2008 c Rudolf Scharlau, 2002 2008 33 1.5 Ringe Definition 1.5.1 Ein Ring ist eine Menge R zusammen mit zwei Verknüpfungen + und, genannt Addition und Multiplikation, für die folgendes

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 21 Algebren Definition 21.1. Seien R und A kommutative Ringe und sei R A ein fixierter Ringhomomorphismus. Dann nennt man A eine

Mehr

4.4 Zerfällungskörper von Polynomen

4.4 Zerfällungskörper von Polynomen Algebra I c Rudolf Scharlau, 2002 2010 214 4.4 Zerfällungskörper von Polynomen Dieser Abschnitt enthält eine ganze Reihe von eher technischen Resultaten über Nullstellen von Polynomen und die hiervon erzeugten

Mehr

deg(f) =deg(g)+deg(h).

deg(f) =deg(g)+deg(h). 2.9 Elementarteilersatz 69 Beweis. Ohne Einschränkung sei f R[X] primitiv. Sonst zerlege f = af,wobei das Element a ggt(a 0,...,a n ) ist. Dann ist f f in Q(R)[X] assoziiert. Wegen ϱ(f) =ϱ(a)ϱ(f) ist ϱ(a)

Mehr

Probeklausur zur Algebra

Probeklausur zur Algebra Probeklausur zur Algebra Prof. Dr. C. Löh/D. Fauser/J. Witzig 9. Februar 2018 Name: Matrikelnummer: Vorname: Übungsleiter: Diese Klausur besteht aus 8 Seiten. Bitte überprüfen Sie, ob Sie alle Seiten erhalten

Mehr

Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen

Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen Satz Primelemente in Z[i] Für die Primelemente π Z[i] gilt bis auf Assoziiertheit 1 N(π) = p für ein p P oder 2 π = p für ein p P mit p x 2 + y 2 für (x,

Mehr

Klausur Grundlagen der Algebra und Computeralgebra

Klausur Grundlagen der Algebra und Computeralgebra Prof. Werner M. Seiler, Ph.D. FB 10 Mathematik und Naturwissenschaften Institut für Mathematik Klausur Grundlagen der Algebra und Computeralgebra 21.02.2012 Name: Vorname: Geburtsdatum: Matrikelnummer:

Mehr

Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen

Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen Beispiel: Primelemente in den Gaußschen Zahlen Satz Primelemente in Z[i] Für die Primelemente π Z[i] gilt bis auf Assoziiertheit 1 N(π) = p für ein p P oder 2 π = p für ein p P mit p x 2 + y 2 für (x,

Mehr

n (als K 0 -Vektorraum) und insbesondere

n (als K 0 -Vektorraum) und insbesondere Algebra I c Rudolf Scharlau, 2002 2010 209 4.3 Endliche Körper. Wir beschäftigen uns in diesem Abschnitt mit endlichen Körpern. Zum einen kann hier die allgemeine Theorie (auch die der folgenden Abschnitte

Mehr

Lehrbuch der Algebra, Vieweg 2007

Lehrbuch der Algebra, Vieweg 2007 Lehrbuch der Algebra, Vieweg 2007 Korrekturen und Ergänzungen V 16 statt 1931 lies 1930 VI 25 statt vorenthalten lies vorbehalten 1 8 statt [We] lies [We 1 ] 2 3 statt nicht leere Menge lies Menge 9 9

Mehr

Algebra II, SS September 2011 Aufgaben zur Körpertheorie. (+1 + i), x 2 = 1 2. ( 1 + i), x 4 = 1 2

Algebra II, SS September 2011 Aufgaben zur Körpertheorie. (+1 + i), x 2 = 1 2. ( 1 + i), x 4 = 1 2 1. Zeige, dass Q(, i) Zerfällungskörper von X 4 + 1 Q[X] ist. Lösung: Die vier Nullstellen von X 4 + 1 über Q sind x 1 = 1 (+1 + i), x = 1 (+1 i), x 3 = 1 ( 1 + i), x 4 = 1 ( 1 i). Damit ist ein Zerfällungskörper

Mehr

Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen 168/558 c Ernst W. Mayr

Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen 168/558 c Ernst W. Mayr Bemerkung: Der folgende Abschnitt Boolesche Algebren ist (im WS 2010/11) nicht Teil des Prüfungsstoffs, soweit nicht Teile daraus in der Übung behandelt werden! Diskrete Strukturen 5.9 Permutationsgruppen

Mehr

15. Vorlesung. Primitive Polynome (Beispiel) Beispiel zur Konstruktion von GF(p)[x]/f (x) mit einem primitiven Polynom f (x) (Logarithmentafel)

15. Vorlesung. Primitive Polynome (Beispiel) Beispiel zur Konstruktion von GF(p)[x]/f (x) mit einem primitiven Polynom f (x) (Logarithmentafel) 15. Vorlesung Primitive Polynome (Beispiel) Beispiel zur Konstruktion von GF(p)[x]/f (x) mit einem primitiven Polynom f (x) (Logarithmentafel) Struktur endlicher Körper Rechnen in endlichen Körpern Isomorphie

Mehr

(R4) Addition und Multiplikation erfüllen das Distributivgesetz a (b + c) = ab + ac und. Endomorphismenring d) K Körper, n N, R = K n n Matrizenring

(R4) Addition und Multiplikation erfüllen das Distributivgesetz a (b + c) = ab + ac und. Endomorphismenring d) K Körper, n N, R = K n n Matrizenring 5 Polynome 5.1 Ringe Definition 5.1.1. Eine Menge R zusammen mit zwei inversen Verknüpfungen (+ : R R R Addition, : R R R Multiplikation heißt Ring, wenn folgende Bedingungen gelten: Ring (R1 (R, + abelsche

Mehr

1.1.1 Konstruktion der ganzen Zahlen, Vertretersystem (nicht-negative und negative ganze Zahlen)

1.1.1 Konstruktion der ganzen Zahlen, Vertretersystem (nicht-negative und negative ganze Zahlen) Zahlentheorie LVA 405.300 C. Fuchs Inhaltsübersicht 26.06.2013 Inhaltsübersicht Die Zahlentheorie gehört zu den Kerngebieten der Mathematik und steht historisch und thematisch in ihrem Zentrum. Es geht

Mehr

Algorithmische Zahlentheorie

Algorithmische Zahlentheorie Algorithmische Zahlentheorie ICPC-Proseminar-Vortrag vom 22. Mai 2010 Tomáš Přerovský Abschnitt 1: Grundlagen. Ringe Unter einem Ring R versteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen + (Addition)

Mehr

Das Lemma von Gauß und Quotientenringe

Das Lemma von Gauß und Quotientenringe Das Lemma von Gauß und Quotientenringe Proseminar Körpertheorie, 02.05.2013 Fabian Cejka Prof. K. Wingberg, K. Hübner Zusammenfassung In diesem Teil des Proseminars wird zunächst bewiesen, dass jedes irreduzible

Mehr

31 Polynomringe Motivation Definition: Polynomringe

31 Polynomringe Motivation Definition: Polynomringe 31 Polynomringe 31.1 Motivation Polynome spielen eine wichtige Rolle in vielen Berechnungen, einerseits weil oftmals funktionale Zusammenhänge durch Polynome beschrieben werden, andererseits weil Polynome

Mehr

Algebra I Klausur 1. Ich gestatte die Veröffentlichung meines Klausurergebnisses unter Angabe meiner Matrikelnummer

Algebra I Klausur 1. Ich gestatte die Veröffentlichung meines Klausurergebnisses unter Angabe meiner Matrikelnummer Technische Universität Berlin Wintersemester 2014/2015 Prof. Dr. Martin Henk 19. Februar 2014 Algebra I Klausur 1 Name: Vorname: Matrikelnummer: Aufgabe: 1 2 3 4 5 6 Σ Note Maximale Punktzahl: 10 5 6 6

Mehr

Übungsblatt 5: Primfaktorzerlegung in Polynomringen

Übungsblatt 5: Primfaktorzerlegung in Polynomringen Übungsblatt 5: Primfaktorzerlegung in Polynomringen Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Johann Wolfgang von Goethe, Faust I 1. INHALT UND GGT S 1.1. ( Punkte) Man bestimme den Inhalt von P =

Mehr

Mathematik I für Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik (Diskrete Mathematik) im Wintersemester 2015/16

Mathematik I für Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik (Diskrete Mathematik) im Wintersemester 2015/16 Mathematik I für Studierende der Informatik und Wirtschaftsinformatik (Diskrete Mathematik) im Wintersemester 2015/16 21. Januar 2016 Definition 8.1 Eine Menge R zusammen mit zwei binären Operationen

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 19 Algebraisch abgeschlossene Körper Wir haben zuletzt erwähnt, dass ein lineares Polynom X a über einem Körper stets irreduzibel

Mehr

a i x i, (1) Ein Teil der folgenden Betrachtungen gilt auch, wenn man den Körper durch einen Ring ersetzt.

a i x i, (1) Ein Teil der folgenden Betrachtungen gilt auch, wenn man den Körper durch einen Ring ersetzt. Polynome Definition 1. Ein Polynom f über einem Körper K mit der Unbestimmten x ist eine formale Summe f(x) = i 0 a i x i, (1) wobei nur endlich viele der Koeffizienten a i K von Null verschieden sind.

Mehr

Seminar zur. Zahlentheorie. Prof. Dr. T. Wedhorn. Vortrag zum Thema. Euklidische und faktorielle Ringe Peter Picht. und.

Seminar zur. Zahlentheorie. Prof. Dr. T. Wedhorn. Vortrag zum Thema. Euklidische und faktorielle Ringe Peter Picht. und. Seminar zur Zahlentheorie Prof. Dr. T. Wedhorn Vortrag zum Thema Euklidische und faktorielle Ringe 13.11.2007 Peter Picht und Stephan Schmidt 4 Euklidische und faktorielle Ringe (A) Assoziierheit, Irreduziblität,

Mehr

Folien der 15. Vorlesungswoche

Folien der 15. Vorlesungswoche Folien der 15. Vorlesungswoche Mathematische Analyse von RSA I (1) Wir wählen zwei große Primzahlen p und q (p q) und setzen n = p q. Wir arbeiten von nun an in Z n und berücksichtigen, dass wie später

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 18 Kreisteilungskörper Definition 18.1. Der n-te Kreisteilungskörper ist der Zerfällungskörper des Polynoms X n 1 über Q. Offenbar

Mehr

Algebra und Diskrete Mathematik, PS3. Sommersemester Prüfungsfragen

Algebra und Diskrete Mathematik, PS3. Sommersemester Prüfungsfragen Algebra und Diskrete Mathematik, PS3 Sommersemester 2016 Prüfungsfragen Erläutern Sie die Sätze über die Division mit Rest für ganze Zahlen und für Polynome (mit Koeffizienten in einem Körper). Wodurch

Mehr

Übung 10 Körpererweiterungen

Übung 10 Körpererweiterungen Übung 10 Körpererweiterungen Mögliche Literatur: S. Bosch, Algebra, Seiten 84-95, 110-112 und 114-121 (Quelle für sämtliche Aufgaben - und fast alle Tipps - dieses Übungsblattes). Algebraische Erweiterungen

Mehr

1 Herangehensweise an eine Aufgabe

1 Herangehensweise an eine Aufgabe Im Folgenden seien sofern nicht anders angegeben G eine Gruppe, R, S Ringe, I, J Ideale, K, L Körper, p Z eine Primzahl und m Z. 1 Herangehensweise an eine Aufgabe Soll man einen gewissen Sachverhalt A

Mehr

1 Angeordnete Körper. 1.1 Anordnungen und Positivbereiche

1 Angeordnete Körper. 1.1 Anordnungen und Positivbereiche 1 1 Angeordnete Körper 1.1 Anordnungen und Positivbereiche Definition 1.1. Eine zweistellige Relation auf einer Menge heißt partielle Ordnung, falls für alle Elemente a, b, c der Menge gilt: (i) a a (ii)

Mehr

Kapitel III Ringe und Körper

Kapitel III Ringe und Körper Kapitel III Ringe und Körper 1. Definitionen und Beispiele Definition 117 Eine Algebra A = S,,, 0, 1 mit zwei zweistelligen Operatoren und heißt ein Ring, falls R1. S,, 0 eine abelsche Gruppe mit neutralem

Mehr

Algebra I. Gal(K/Q), Gal(K/Q), a σa.

Algebra I. Gal(K/Q), Gal(K/Q), a σa. WS 05/06 Priv.-Doz. Dr. S. Wewers Andreas Martin Algebra I 12. Übungsblatt Aufgabe 1: (6 1 P) Sei ζ = ζ 7 = exp(2πi/7) und K := Q[ζ]. Wir nehmen an, dass K/Q eine Galois-Erweiterung ist und dass es einen

Mehr

Karlsruher Institut für Technologie Institut für Algebra und Geometrie

Karlsruher Institut für Technologie Institut für Algebra und Geometrie Karlsruher Institut für Technologie Institut für Algebra und Geometrie PD Dr. Stefan Kühnlein Dipl.-Math. Jochen Schröder Einführung in Algebra und Zahlentheorie Übungsblatt 9 Aufgabe 1 (4 Punkte +) Sei

Mehr

Darstellungstheorie endlicher Gruppen

Darstellungstheorie endlicher Gruppen Darstellungstheorie endlicher Gruppen Universität Regensburg Sommersemester 2014 Daniel Heiß: 8: Ganze algebraische Zahlen 02.06.2014 Notation. R bezeichne stets einen kommutativen unitären Ring. Die Operation

Mehr

2 Normale und separable Körpererweiterungen

2 Normale und separable Körpererweiterungen 2 Normale und separable Körpererweiterungen Definition und Satz 2.1. Seien K ein Körper und f K[X], Grad(f) 1. Ein Zerfällungskörper L von f über K ist eine Körpererweiterung L/K mit folgenden beiden Eigenschaften:

Mehr

Der (7, 4)-Hamming-Code

Der (7, 4)-Hamming-Code Polynomcodes p. 1 Der (7, 4)-Hamming-Code Der 1-Fehler-korrigierende Hamming-Code der Länge 7 besteht aus 16 binären 7-Tupeln: 0000000 1111111 1101000 0010111 0110100 1001011 0011010 1100101 0001101 1110010

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Leitfaden 1

Inhaltsverzeichnis. Leitfaden 1 Inhaltsverzeichnis Leitfaden 1 1 Gruppen 5 1.1 Halbgruppen, Gruppen und Untergruppen... 5 1.1.1 Innere Verknüpfungen und Halbgruppen... 5 1.1.2 Beispiele... 6 1.1.3 Definition einer Gruppe... 8 1.1.4 Abschwächung

Mehr

Algebra I. p min{ordp(a),ordp(b)}, p max{ordp(a),ordp(b)}. f = 10X 15, g = 15X 6. p ordp(x), x = v. p ord p(x)+ord p(y) xy = uv.

Algebra I. p min{ordp(a),ordp(b)}, p max{ordp(a),ordp(b)}. f = 10X 15, g = 15X 6. p ordp(x), x = v. p ord p(x)+ord p(y) xy = uv. WS 05/06 Priv.-Doz. Dr. S. Wewers Andreas Martin Algebra I 8. Übungsblatt Aufgabe 1: (1+1+1/2+1/2+1=4 P) Sei R ein faktorieller Ring. Wir bezeichnen mit P R ein Vertretersystem der Assoziiertenklassen

Mehr