Finanzen von Bund und Kanton Aargau Diskussion zu den öffentlichen Finanzen. Rudolf Hug, Oberrohrdorf 2. Juni 2003
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- Henriette Geiger
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1 Finanzen von Bund und Kanton Aargau Diskussion zu den öffentlichen Finanzen Rudolf Hug, Oberrohrdorf 2. Juni 2003
2 Übersicht Lagebeurteilung der Schweiz Lagebeurteilung des Kantons Aargau Perspektiven und Handlungsbedarf für die Zukunft Rudolf Hug und economiesuisse 2
3 1. Lagebeurteilung der Schweiz Rudolf Hug und economiesuisse 3
4 BIP-Wachstum: Schweiz international schwach Reales BIP-Wachstum, , Jahresdurchschnitt 8% 6% 4% 2% 0% Irl Aus N USA NL Can E DK A GB B D SF F S I J CH Quelle: OECD Rudolf Hug und economiesuisse 4
5 Das Wachstum der öffentlichen Ausgaben übersteigt das Wirtschaftswachstum : Ausgaben: : +4% / Jahr BIP: +2,3% / Jahr 150 Ausgaben BIP Quelle: Ausgabenkonzept Rudolf Hug und economiesuisse 5
6 Entwicklung der Staatsquote: Schweiz beinahe Schlusslicht Entwicklung der Staatsquote, , in %-Punkten J* CH F SF D Aus A GB E S B DK USA NL Can I N Irl * = ,6 Quelle: Staatsrechnung 2001 Rudolf Hug und economiesuisse 6
7 Entwicklung der Fiskalquote: ungebremstes Wachstum der Steuerlast Entwicklung der Fiskaleinnahmen einschl. Sozialversicherungsbeiträge , in %-Punkten 6 +5,3 +5,2 4 +3,4 2 0 CH D I A B F E USA SF GB DK Aus Can S NL N NZ Irl J ,8-2 -3,6 Quelle: Staatsrechnung 2001 Rudolf Hug und economiesuisse 7
8 Drastische Zunahme der Verschuldung Schulden des Staates und der Sozialversicherungen, in % des BIP 60% 51,3% 40% 30,9% 20% 0% Quelle: Staatsrechnung 2001 Rudolf Hug und economiesuisse 8
9 Staatsquote: Internationaler Vergleich (OECD) Staatsquote 2000, in % des BIP S F DK A B I SF D NL N E CH Can GB J Aus USA Irl Quelle: Staatsrechnung 2001 Rudolf Hug und economiesuisse 9
10 Zusammensetzung der Staatsquote Mrd. (1999) Offizielle Definition = 38.6% des BIP Definition Zwangsabgaben = 50.0% des BIP IV / EO / SUVA / ALV Bund AHV KV BV UV / FZ 50 Kantone 0 Gemeinden Quelle: EFV Rudolf Hug und economiesuisse 10
11 Prognose der Staatsquoten-Entwicklung Entwicklung der Staatsquote , mit Prognosen bis 2020 Trendentwicklung Zielentwicklung Quelle: EFV - economiesuisse Rudolf Hug und economiesuisse 11
12 Ausgaben nach Staatsebenen Vier fast gleiche Teile Total: 150 Mrd. (1999) Sozialversicherungen 27% 26% Bund Gemeinden 21% 26% Kantone Quelle: EFV, BSV Rudolf Hug und economiesuisse 12
13 Ausgabenwachstum nach Staatsebenen Durchschnittliches jährliches Nominalwachstum, 1990/1999 6% 4% 2% 0% Bund BIP Gemeinden Sozialversicherungen TOTAL Kantone Teuerung Quelle: EFV / BSV Rudolf Hug und economiesuisse 13
14 Ausgaben nach Aufgabenbereichen Schwerpunkt: soziale Wohlfahrt Total: 150 Mrd. (1999) Andere Soz. Wohlfahrt 19% Allg. Verwaltung 5% 36% Finanzen und Steuern Verkehr 6% 8% 12% 14% Gesundheit Bildung Quelle: EFV, BSV Rudolf Hug und economiesuisse 14
15 Ausgabenwachstum nach Aufgabengebieten 6% Durchschnittliches jährliches Nominalwachstum, % Teuerung BIP Soz. Wohlfahrt Finanzen/Steuern Gesundheit Bez. zum Ausland Justiz & Polizei Bildung Verkehr Umwelt Volkswirtschaft Allg. Verwaltung Kultur/Freizeit Verteidigung 2% 0% -2% Quelle: EFV / BSV Rudolf Hug und economiesuisse 15
16 2. Lagebeurteilung Kanton Aargau Rudolf Hug und economiesuisse 16
17 Ausgaben 2002 Finanzen, Steuern Volks 10% wirtschaft 4% Verwaltung 4% öff. Sicherheit 7% Umwelt 2% Verkehr 10% Bildung 30% Wohlfahrt 14% Gesundheit 18% Kultur 1% Rudolf Hug und economiesuisse 17
18 Einnahmen 2002 Entnahmen aus Fonds 1% durchlaufende Beiträge 5% Invest. Beiträge eigene Rechnung 4% int. Verrechnungen 5% Beiträge f. eig. Rechnung 9% Rückerstattung v. Gemeinwesen 2% Steuern 46% Anteile Bundeseinnahmen 7% Entgelte 16% Vermögenserträge 3% Konzessionen Patente 2% Rudolf Hug und economiesuisse 18
19 Entwicklung Staatsquote im Vergleich zu den Kantonen Kantone Aargau Rudolf Hug und economiesuisse 19
20 Entwicklung Verschuldung im Vergleich zu den Kantonen Kantone Aargau Rudolf Hug und economiesuisse 20
21 Ausgewiesene Schulden Aufgelaufene Schulden per 2002: Sonderfinanzierung LPVK und Sondermülldeponie Kölliken 581 Mio 1040 Mio Total von Milliarden Dies jedoch ohne die Eventualverpflichtungen durch die Unterdeckung der Pensionskasse! Rudolf Hug und economiesuisse 21
22 Ausgewiesene Schulden und Verpflichtungen Aufgelaufene Schulden per 2002: Sonderfinanzierung LPVK und Sondermülldeponie Kölliken 581 Mio 1040 Mio Unterdeckung Pensionskasse 774 Mio (ohne Schwankungsreserven und Kapital Teuerungszulagen) Total von Milliarden Dies bei einer notwendigen Performance der Pensionskasse von 4.5%! Rudolf Hug und economiesuisse 22
23 Ausgewiesene Schulden und Verpflichtungen Kritische Betrachtung: Zinssatz PK 3.25% Aufgelaufene Schulden per 2002: Sonderfinanzierung LPVK und Sondermülldeponie Kölliken 581 Mio 1040 Mio Unterdeckung Pensionskasse > 3500 Mio (inkl. 7% Schwankungsreserven und Kapital Teuerungszulagen) Total von > 5 Milliarden 3.25% ist der heutige Mindestzinssatz BVG und nach Ansicht namhafter Experten zu hoch! Rudolf Hug und economiesuisse 23
24 Ausgewiesene Schulden und Verpflichtungen Kritische Betrachtung: Zinssatz PK 2.5% Aufgelaufene Schulden per 2002: Sonderfinanzierung LPVK und Sondermülldeponie Kölliken 581 Mio 1040 Mio Unterdeckung Pensionskasse > 5500 Mio (inkl. 5% Schwankungsreserven und Kapital Teuerungszulagen) Total von > 7 Milliarden Dies sind ca. 28% des Volkseinkommens! Rudolf Hug und economiesuisse 24
25 Weshalb diese hohe Unterdeckung? Aargauische Pensionskasse ist im Leistungsprimat geführt Sie braucht 4.5% Rendite für die versprochenen Leistungen Rendite muss auch auf dem Fehlbetrag erbracht werden Fehlbetrag vergrössert sich jedes Jahr um fehlende Rendite Bei tieferem Zinssatz vergrössert sich das notwendige Deckungskapital Deckungskapital - vorhandenes Kapital = Unterdeckung Schwankungsreserven sind aufgebraucht Teuerungszulage auf Renten (20 Mio / Jahr) werden aus Staatshaushalt bezahlt - notwendiges Kapital ist eine Verpflichtung Rudolf Hug und economiesuisse 25
26 Pensionskassenproblem des Kantons? Die Pensionskassenproblematik ist nicht nur ein Problem des Kantons! Für die Gemeinden und angeschlossenen Institutionen (ohne solche, für die der Kanton einspringen müsste!) beträgt der Fehlbetrag bei 4.5% Zinssatz 950 Millionen Bei einer kritischen Betrachtung von 2.5% Zinssatz gar 2400 Millionen Rudolf Hug und economiesuisse 26
27 Eventualguthaben des Kantons Aargau Betrachtung unter Fortführung, das heisst nur wirklich veräusserbare Beteiligungen sind aufgeführt. AEW / Axpo Beteiligung ca 2 Milliarden Aargauische Kantonalbank ca. 1 Milliarde Total von ca. 3 Milliarden Frage: Kann mehr als ein Drittel mittelfristig veräussert werden? Rudolf Hug und economiesuisse 27
28 3. Perspektiven und Handlungsbedarf für die Zukunft Rudolf Hug und economiesuisse 28
29 Perspektiven für den Aargau Positive Standortattraktivität nimmt zu (Baregg, S-3 Verbindung) Zuwanderung über dem Schweizerdurchschnitt Negative Auswirkung Sanierungspaket Bund und NFA Steuereinnahmen stagnieren auf Niveau 2002 Gesundheit, Bildung und Soziale Wohlfahrt stark steigende Tendenz Nachholbedarf Investitionen (z.b. Sanierung Hochbauten) Finanzierung Sonderlasten Pensionkassenproblematik wird massiv unterschätzt Rudolf Hug und economiesuisse 29
30 Wird das Problem erkannt? Das Defizit des Jahres 2002 betrug 29 Millionen Die ausgewiesene Höherverschuldung durch die Unterdeckung PK betrug im gleichen Zeitraum 170 Millionen (plus 185 Millionen Börsenverluste) Bei kritischer Betrachtung (2.5% Zinssatz, inkl. Schwankungsreserve und Anteil Dritte ) 343 Millionen (plus 220 Millionen Börsenverluste) Rudolf Hug und economiesuisse 30
31 Massnahmen für den Aargau Bereits geplante Massnahmen: Einführung von WOV - insbesondere AFP Verknüpfung der Aufgaben mit den Finanzen Aufgabenteilung Kanton - Gemeinden Verbesserung der Finanzströme ALÜP Aufgaben- und Leistungsüberprüfung Staatsaufgabenreduktion ASB Ausgaben- und Schuldenbremse Keine neue Verschuldung über Konjunkturzyklus Rechtsformänderung Kantonalbank Rudolf Hug und economiesuisse 31
32 Massnahmen für den Aargau Zu ergreifende Massnahmen: Langfristige Sicherstellung der Finanzierung der Pensionskassen Wechsel zu Beitragsprimat Leistungs- und Beitragsanpassung Ausfinanzierung prüfen Sanierungsmassnahmen Haushalt (tiefgreifender als ALÜP) Teil-Desinvestition Kantonalbank (Verkauf von 33%) Teil-Desinvestition Energiebereich (AEW / Axpo) Rudolf Hug und economiesuisse 32
33 Quellen: Statistisches Jahrbuch Kanton Aargau Staatsrechnungen Aargau Wirtschaftlicher Erfolg von einer Verbesserung der Unternehmensbesteuerung abhängig Eine Studie der Eidgenössischen Steuerverwaltung Zahlenspiegel economiesuisse Ausgabenkonzept economiesuisse Referat verfügbar unter: Rudolf Hug und economiesuisse 33
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