Energieverbrauch steuern und senken

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1 Ausgabe 5/ TOPTHEMA Energieverbrauch steuern und senken MEDIZINTECHNIK Kostengünstige Sicherheit ABFALLMANAGEMENT Hygienisch entsorgen und damit Kosten sparen NANOTECHNOLOGIE Was Innovationen erst erfolgreich macht

2 Topthema Reinigungstextilien Kongress Zukunftsforum: Das Programm im Zeitraffer Praxis PSA: Verantwortung auslagern Betrieb Neuheiten von der Nutzfahrzeugmesse Fach organ des Bun des innungs ver ban des des Gebäudereiniger-Hand -Handwerks B BUZIL-WERK Wagner GmbH & Co. KG Fraunhoferstr. 17. D Memmingen. T +49 (0) F +49 (0) E info@buzil.de. Hinter den Kulissen der Wagner-Festspiele Der Götterreiniger von Bayreuth... S. 16 Schwerpunkt Fuhrpark Systemkauf nicht nur die Menge macht s... S. 333 Im JENSEN Cockpit können Sie zum allerersten ersten Mal den kompletten Wäschereiprozess überwachen und viele Vorteile geniessen: - Kosteneinsparungen ngen durch Prozessoptimierungen - Hohe Kundenorientierung mit dem einzigartigen Postenverfolgungssystem em - Niedrige Medienverbräuche, erbräuche, höhere Produktivität t dank aktueller Prozesskennzahlen Internetserie Rechtlich auf der sicheren Seite... S. 45 JENSEN GmbH Jörn-Jensen-Str. 1 DE Harsum T F E info-de@jensen-group.com Für Entscheider rationell reinigen Das Medium der Gebäudedienstleisterbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz informiert Sie monat- lich über aktuelle Trends und Entwicklungen hinsichtlich Gebäudemanagement, Reinigungstechnik, Hygiene u.v.m. Topaktuell erscheint rationell reinigen monatlich und beinhaltet zusätzlich den größten Stellenmarkt der Branche. GEBÄUDEDIENSTE Die Lösung für Feinsteinzeugfliesen RWTextilservice Textilreinigung Wäscherei undtextilleasing Marketing Heft 10 Oktober 2010 Das innovative Fachmagazin für die Textilpflegebranche 100% Kontrolle, 100% Effizienz erv B Jahrgang ang RWTextilservice Bei RWTextilservice steht der Nutzwert für den Leser im Vordergrund. Praxisorientierte Anwenderberichte und nende Firmenreportagen bieten span- Führungskräften aus Textilreinigungen, Wäschereien en und Textilleasingunternehmen ehmen die Möglichkeit, Prozesse zu optimieren. Jetzt unter Tel / Ihr kostenloses Probeheft anfordern! n!

3 EDITORIAL 3 High-End für hohe Ansprüche: Mechatronische Schließanlagen VERSO CLIQ Ivonne Rammoser, Chefredakteurin. Kosten senken und die Umwelt schonen Wasser, Strom, Heizung die Kosten für den Gebäudeunterhalt sind mit die größten Ausgaben im Sachkostenbereich. Der stetige Anstieg bringt so manchen Einrichtungsleiter in Bedrängnis. Aber nicht nur aus ökonomischen Gründen sollte der Energieverbrauch gesteuert und gesenkt werden. Den Verbrauch an Energie und Rohstoffen zu reduzieren, ist auch Bestandteil einer modernen Unternehmensführung. Die betriebliche Umweltvorsorge steht dabei anderen Unternehmenszielen gleichrangig gegenüber. Jeder Unternehmer kann durch einen aktiven Umweltschutz zur Entlastung der Umwelt beitragen. Damit auch Sie den Energieverbrauch in Ihrem Haus steuern und damit die Kosten senken können, brauchen Sie Kenntnisse über den Kostentreiber Energieverbrauch. Daher haben wir für Sie in dieser Ausgabe das Wissen für ein optimiertes Energiemanagement zusammengetragen. Um Ihnen Perspektiven aufzeigen zu können, befragten wir Experten nach ihren Einschätzungen. Pascal Burkhardt vom Architekturbüro Wörner beschreibt beispielsweise, wie der Energieverbrauch mittels energieeffizienter Architektur und Haustechnik zu regulieren ist. Dienstleister für Contracting und Energiemanagement unterstützen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dabei, den Energieverbrauch zu reduzieren. Oft lassen sich dadurch wesentliche Einsparungen erzielen, wie die Beispiele ab Seite 26 ff. zeigen. Anhand der Beratung von vier Einrichtungen durch das BFE Institut für Energie und Umwelt geben wir Ihnen einen detaillierten Einblick in kaufmännische und technische Lösungen für Energieeinsparungen. Alexander Schimmelpfennig, Heimleiter des Altenpflegeheims Atrium in Pforzheim, konnte beispielsweise die Energiekosten in seiner Einrichtung um fast zehn Prozent senken, indem er die Lieferverträge umstellte und kleinere technische Maßnahmen umsetzte. Im Best-Practice-Beispiel erfahren Sie darüber hinaus, wie mit Hilfe eines ausgeklügelten Gebäudemanagementsystems im Städtischen Krankenhaus Kiel ein optimales Raumklima erreicht wird. Einen wichtigen Stellenwert nimmt auch die Innenarchitektur ein ein Trend, der sich u.a. auf der diesjährigen Altenpflegemesse in Nürnberg verfolgen ließ. Einen Überblick, was sonstige Themen der Branche waren, finden Sie auf den Seiten 12 f. Lassen Sie sich inspirieren! Ihre Ivonne Rammoser Ausprogrammierung von Schließberechtigungen bei Schlüsselverlust Flexible Vergabe von Zugangsberechtigungen durch Ein-, Aus- oder Umprogrammierung Keine Verkabelung: Energieversorgung durch preiswerte Standardbatterien im Schlüssel Die Broschüre Sicherheit in Pflegeeinrichtungen finden Sie auf ASSA ABLOY Sicherheitstechnik GmbH Goerzallee Berlin berlin@assaabloy.de

4 4 INHALT AUSGABE 05/ TOPTHEMA Energieverbrauch steuern und senken 22 ANWENDERBERICHT 22 FACILITY MANAGEMENT Automatisch ideales Gebäudeklima CHARLOTTE REUSCHER 24 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 24 NEUBAU UND UMBAU Kosten für den Gebäudeunterhalt senken PASCAL BURKHARDT 26 ENERGIEMANAGEMENT Energiekosten im Griff THOMAS KRÜGER 29 FÖRDERMITTEL Finanzhilfen zur Energieoptimierung CHRISTINA GEIMER 30 KÄLTETECHNOLOGIE Kosteneinsparungen durch moderne Kälteanlagen ANDREAS EYD 18 MEDIZINTECHNIK 40 ABFALLMANAGEMENT 50 NANOTECHNOLOGIE Der SIListra Transformer ermöglicht den Einsatz kostengünstiger einkanaliger Steuergeräte, damit die Anwendung von Medizingeräten sicher ist. Unerlässlich für eine hygienische und wirtschaftliche Abfallentsorgung ist die richtige Mülltrennung. Damit lassen sich erheblich Kosten sparen. Nanotechnologien werden als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts betrachtet. Die Innovationen alleine führen jedoch nicht zum Ziel.

5 INHALT 5 08 HEALTH&CARE AKTUELL 52 URTEIL & STEUER 08 BRANCHENMELDUNGEN 12 MESSE ALTENPFLEGE ANWENDERBERICHT 14 ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE HNO-Klinik entwickelte eigene Patientenakte 16 CHRISTINA GEIMER INNOVATIONEN 16 THERAPIE FÜR AN DEMENZ ERKRANKTE Gezielte Aktivierung hilft CHRISTINA GEIMER 18 MEDIZINTECHNIK Kostengünstige Sicherheit 32 DR. MARTIN SÜSSKRAUT MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 32 FINANZIERUNG Kreditfähigkeit langfristig sichern 34 MICHAEL VETTER ENTWICKLUNG IM TEAM 34 FORTBILDUNGSANGEBOTE Die Versorgungsqualität gezielt verbessern 38 NADJA NESTLER, DIPL.-PFLEGEWISSENSCHAFTLERIN, STEPHANIE HEMLING, M.A., UNIV. PROF. DR. DR. H.C. JÜRGEN OSTERBRINK MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 38 TRANSPORTFAHRZEUGE UND KURIERFAHRZEUGE Die Zukunft des Fuhrparks GUNDEL JACOBI 40 ABFALLMANAGEMENT Hygienisch entsorgen und dabei Kosten sparen SÖREN DEDE 42 PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Behandlung beginnt im Internet 44 BJÖRN KASPER QUALITÄTSMANAGEMENT 44 MDK-QUALITÄTSPRÜFUNG Das Prozedere danach 46 NADINE SCHEEFF QUERGEDACHT 46 INNENARCHITEKTUR Spezielle Highlights zur Genesung setzen SYLVIA LEYDECKER 50 NANOTECHNOLOGIE Warum Innovationen alleine nicht zum Ziel führen MATTHIAS NOLDEN 52 ARBEITSRECHT Verlängerung der Elternzeit MARTINA WEBER 54 WEITERE THEMEN IM ÜBERBLICK Haftungs- und Sozialrecht 56 ALEXANDRA ZIMMERMANN FORSCHUNG KONKRET 56 SCHLAFFORSCHUNG Melatonin als Mittel gegen Schlafstörungen? DR. RER. CUR. ELKE MERTENS 58 AUSWIRKUNG DER VERGÜTUNG NACH DRG Rehabilitation unter Kosten- und Qualitätsdruck 60 PROF. DR. DR. WILFRIED VON EIFF EVENTS & SERVICES 60 BUCHTIPPS 61 VERANSTALTUNGSTIPPS 62 PRODUKTNEUHEITEN 74 NACHGEFRAGT 74 INTERVIEW MIT BARBARA STEFFENS Wir haben einen fehlenden Informationsaustausch 03 CHRISTINA GEIMER RUBRIKEN 03 EDITORIAL 06 HCM-MAGAZIN.DE 64 STELLENMARKT 66 BILDUNGSANGEBOTE 69 LIEFERANTENVERZEICHNIS 73 VORSCHAU & IMPRESSUM IN EINEM TEIL DIESER AUFLAGE FINDET SICH EINE BEILAGE VON KOCH BODENBELAG DÜSSELDORF. WIR BITTEN UM BEACHTUNG. ONLINE EXKLUSIVE Zusätzliche Internetservices finden sich unter Literaturangaben/ Buchtipps Internettipps Downloads (z.b. PDFs, Programme) Gewinnspiel Veranstaltungstipps Expertenmeinung Bildergalerie Kontaktdaten

6 6 HCM-MAGAZIN.DE Health&Care MANAGEMENT HCM-magazin.de LESERUMFRAGE Ihre Meinung interessiert uns. Wir freuen uns auf Ihre Kritik und auf Ihr Lob. Was gefällt Ihnen besonders gut an Health&Care Management? Was nicht so gut? Und welche Themen vermissen Sie? Teilnehmen können Sie im Internet unter: STELLEN- UND KLEINANZEIGEN Auf der Internetseite von Health&Care Management finden Sie einen umfassenden Anzeigenmarkt. Firmen können nach Rubriken oder mit Hilfe einer Suchfunktion ausgewählt werden. stellenmarkt/158/2060// Aktuell. Informativ. Nützlich mit dem umfassenden Onlineservice von Health&Care Management mehr Durchblick bei Gesundheit und Pflege. Health&Care Management wirtschaftlich entscheiden bietet ein umfassendes Internetangebot für alle Verantwortlichen in Krankenhäusern, Privatkliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie anderen Dienstleistungsbetrieben. Wirtschaften Sie effizienter mit crossmedialen Arbeitshilfen. Zudem stehen Ihnen aktuelle Nachrichten aus der Gesundheitsbranche, wichtige Veranstaltungen und Buchtipps zur Verfügung. Und nutzen Sie für Ihre tägliche Arbeit unsere Zusatzangebote, wie Stellenmarkt, Lieferanten von A bis Z und Kleinanzeigen. Ein umfassender Service, der alle wichtigen Themen auf den Punkt bringt! BUCHVERLAG Den Buchshop von Holzmann Medien mit Fachliteratur, Zeitschriften und Software finden Sie jetzt auch über die Homepage Informieren Sie sich über: Unternehmensführung Health&Care Finanzwirtschaft HCM-MAGAZIN.DE Neue Rubriken Die erweiterte Homepage zu dieser Ausgabe bietet in den neuen Rubriken Klinik, Pflege und Innovationen neueste Entwicklungen aus der Branche. Sie finden außerdem Aktuelles aus Politik und Recht nach einem Klick. ONLINE EXKLUSIV Einen elektronischen Arztbrief anlegen Das Universitätsklinikum Ulm entwickelte selbstständig eine elektronische Patientenakte. Das System der HNO-Klinik wird in Kooperation mit dem Softwarehersteller Wilken Entire AG nun auch für andere Anwender nutzbar gemacht. Auf der Home - page von Health&Care Management können Sie die Erstellung eines elektronischen Arztbriefes von der Anamnese bis zum Versenden nachvollziehen. Zum Anwender - bericht auf Seite 14 finden Sie eine Bilderreihe aus dem Programm online.

7 Erfolgsfaktoren E rfolgsfaktoren im Gesund Gesundheitswesen dheitswesen Wer W eerr Impulse set setzen tzen will, muss wis wissen, ssen, w wo o er aansetzen nsetzen mus muss. ss. Wirtschaftlichkeit W irtschaftlichkeit Wie können die großen Aufgaben im Gesundheitswesen in Zukunft wirtschaftlich chaftlich bewältigt bewältig t werden? Health&Care Management ist das Fachmagazin für das Gesundheitswesen, esen, das Ihnen mit umfassenden Informationen und p praxisorientiertem Wissen hilft, Impulse p zu setzen. setzen. Care C aarepon Bestellen Bestel len Sie unss zum Testen. Testen. e Ja, Ja a, ich möchte Health&Care Health&Care Management Management Vorzugspreis zum V o orzugspreis von von 29,00 2 testen. Hinweis: H inweis: Ein Mini-Abo M Abo kann nur einmal Miniiin Anspruch Ansp A pruch h genommen werden. d M eine e Anschrift: Meine Produkte/Dienstleistungen sowie JJa, ich möchte möchte über Produkte /Dienstleeistungen sow ie ähnliche Aktivitäten Aktivit äten von von Holzmann Medien informiert infformiert werden: Name: per Te TTelefon elefon V orname: Vorname: Unternehmen: Unternehmen: per Fax Fax per Bitte schicken B itte schick en Sie mir den wöchentlichen wöchentlichen Newsletter zu. Branche: Position: Position: Mitarbeiterzahl Unternehmen: Mitarbeiterzahl im mu nternehmen: Diese Einwilligung Einwilligung kann jederz eit schriftlich wide erruffeen werden. Diese jederzeit widerrufen Straße: PLZ, Ort: Ort: Telefon: Teelefon: Datum:: U nterschrift: Unterschrift: Fax: Fax: Kunden-Ser vice Healt Kunden-Service Health&Care h&care Manag Management gement Gewerbestraße Ge werbestraße Bad Wöris Wörishofen shofen

8 8 HEALTH&CARE AKTUELL Health&Care AKTUELL DER GEMEINSAME BUNDESAUSSCHUSS Krankenhäuser und Ärzte wollen G-BA umgestalten Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) haben sich zu einer Weiterentwicklung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) positioniert. In einem gemeinsamen Papier fordern die Vertreter der Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser, dass die unpartei - ischen Mitglieder des G-BA künftig durch Öffentliche Sitzung des G-BA, der festlegt, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der GKV erstattet werden. das Parlament berufen werden sollten. Die Selbstverwaltung soll ein Benennungsrecht erhalten. Derzeit erfolgt die Berufung durch die Trägerorganisationen, die sich gemeinsam auf diese Personen einigen. Kommt keine Einigung zustande, erfolgt die Berufung durch das Bundesgesundheitsministerium. Des Weiteren sollen sich nicht mehr alle Trägerorganisationen aus Effizienz- gründen mit allen Themen beschäftigen. Das für alle Inhalte zuständige sektorenübergreifende Beschlussgremium sei in gleichberechtigte sektorspezifische und sektorenübergreifende Beschlussgremien zu überführen, heißt es. Angedacht sind Beschlussgremien für den stationären, vertragsärztlichen, vertragszahnärztlichen Sektor sowie den Arzneimittelbereich und ein sektorenübergreifender Ausschuss. Während in dem sektorenübergreifenden Gremium alle vier Trägerorganisationen vertreten wären, sitzen in den sektorspezifischen Ausschüssen nur die Betroffenen. Änderungen soll es auch bei den Abstimmungsverfahren geben. Ideen zur Umstrukturierung des G- BA gibt es mittlerweile zahlreiche. In den vergangenen Wochen hatte sich z.b. Dr. Rolf Koschorrek, CDU-Gesundheitspolitiker, mit seinen Ideen zu Wort gemeldet. Auch die DKG hatte bereits in einem eigenen Papier Vorstellungen zur G-BA-Umstrukturierung geäußert. pag Weitere Informationen unter: AUSSCHREIBUNG Bis zu Euro gewinnen bei Living well with Dementia in the Community Die European Foundations Initiative on Dementia (EFID) bestehend aus den Atlantic Philanthropies, der Fondation Médéric Alzheimer, der King Baudouin Foundation und der Robert Bosch Stiftung schreibt für das Jahr 2001 den Preis Living well with Dementia in the Community aus. Vergeben werden bis zu zehn Preise mit jeweils bis zu Euro. Der Preis zeichnet gute und übertragbare Praxisprojekte aus, welche die Situation von Menschen mit Demenz durch zivilgesellschaftliche Aktivitäten in ihrem kommunalen Umfeld verbessern und andere zur Nachahmung anregen. Ziel der Initiative, die vom Network of European Foundations (NEF) betreut wird, ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Die Bewerbung ist noch bis zum 31. August 2011 bei NEF möglich. Ausschreibung und Bewerbung erfolgen auf Englisch, da die Projekte und deren Ergebnisse europaweit und unter den Partnern auf Englisch ausgetauscht und kommuniziert werden. Weitere Informationen zur Bewerbung und den Auswahlkriterien für den Preis sowie das Bewerbungsformular finden sich auf der NEF-Homepage. Kontakt zur Robert Bosch Stiftung: anna.miller@bosch-stiftung.de. ri Weitere Informationen unter: DIE GUTE IDEE Wissenschaftler von der University of New Mexico in Albuquerque haben einen Weg gefunden, Medikamente gezielt in Tumore einzubringen. Nanopartikel sollen die Wirkstoffe einschleusen und so die Krebszellen abtöten, ohne gesundes Gewebe zu zerstören. Das Team um Jeffrey Brinker hat hierfür einen Nanofrachter entwickelt, der mit Medikamenten beladen werden kann. Bisherige Versuche, einen Nanofrachter zu entwickeln, sind an dessen Instabilität gescheitert. Der Nanofrachter besteht aus porösen Siliziumdioxid-Kügelchen. Eingetaucht in eine Wirkstofflösung saugt er sich mit den Medikamenten voll und wird dann mit einem Mantel aus Liposomen, an dessen Membran die Oberflächenmarker in der gewünschten Dichte knüpften, umzogen. Weitere Informationen unter: Foto: Der Gemeinsamer Bundesausschuss

9 PLATTFORM Internetseite sammelt vorbildliche Pflegeorganisation von Kliniken Eine neue Internetplattform soll erprobte Modelle zur besseren Organisation pflegerischer Arbeit in Kliniken aufzeigen. Die vom Bundesgesundheitsministerium geförderte Seite verfolgt das Ziel, innovative Ansätze zu sammeln und ihre Verbreitung zu unterstützen. Dargestellt werden die Projekte mit den Schwerpunkten neue Arbeitsteilung, Vereinbarkeit Familie, Freizeit und Beruf und lebensphasengerechtes Arbeiten. Die Modelle bieten gute Beispiele, wie die Arbeit im Krankenhaus für Nachwuchspflegekräfte und das bestehende Pflegepersonal attraktiver wird, sagt Annette Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, ist überzeugt, dass die dargestellten Modelle eine positive Resonanz und Nachahmungen in Kliniken auslösen und zur Verbesserung der Attraktivität des Pflegeberufs beitragen werden. Widmann-Mauz und Baum hoffen, dass sich möglichst viele weitere Kliniken an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Plattform beteiligen. pag/ri Weitere Informationen unter: PSYCHIATRIE Kalkulationsverfahren in der Psychiatrie soll Fehlentwicklung aufzeigen Ein Kalkulationsverfahren soll zeigen, ob das ab 2013 vorgesehene pauschalisierte Vergütungssystem Fehlanreize bietet. Das hat die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen betont. Die Abgeordneten hatten sich auf ein Schreiben des Arbeitskreises der Chefärztinnen und Chefärzte von Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemeinkrankenhäusern an den Gesundheitsausschuss des Bundestages berufen. Danach sehen die Mediziner eine Fehlentwicklung im Aufbau einer Fallpauschalensystematik, die dazu auffordere, teure Leistungen zu erbringen, nicht aber solche, die primär qualitativen Anforderungen genügen oder aber den Bedürfnissen der Patienten entsprechen. Die Bundesregierung verweist darauf, dass erst das Kalkulationsverfahren zeigen könne, ob Kostenunterschiede hinreichend abgebildet werden können. Auch sei der Entwicklungsprozess der neuen Vergütung nicht abgeschlossen. Änderungen könnten beim Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) und beim noch einzurichtenden Vorschlagsverfahren der Selbstverwaltungspartner beim Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) eingebracht werden, heißt es. Der Gesetzgeber hat die Selbstverwaltungspartner mit der Entwicklung eines neuen Entgeltsystems für die Psychiatrie beauftragt. Derzeit wird zwischen Kliniken und Krankenkassen darüber verhandelt. pag/ri Ihre Ansprüche formen unser Porzellan Das Ergebnis: extrem strapazierfähige Kollektionen für die professionelle Speisenverteilung mit einer idealen Synthese aus ansprechendem Design und hoher Funktionalität. Profitieren Sie von unserem Qualitätsgeschirr, das über Jahrzehnte durch seinen erfolgreichen Einsatz in der Praxis von uns immer weiter perfektioniert wurde. Gerne beraten wir Sie persönlich. Fordern Sie unseren Katalog an oder besuchen Sie uns im Internet unter

10 10 HEALTH&CARE AKTUELL Health&Care AKTUELL PFLEGEREFORM 2011 Union will Änderungen bei Betreuung, Begutachtung und Rehabiliation Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat ein noch nicht beschlossenes Eckpunktepapier für eine Pflegereform 2011 erarbeitet. Unter anderem soll die Betreuung von Pflegebedürftigen zu Hause gestärkt werden. Die Unions-Politiker sehen in dem Entwurf mit dem Titel Menschlich, bedarfsgerecht, zukunftsfest vor, die derzeit illegale Beschäftigung von Betreuungskräften aus Nicht-EU-Ländern zu legalisieren. Als Vorbild könnte das österreichische Modell dienen. Demnach müssen Familien Betreuungskräften aus dem außereuropäischen Ausland zwischen 800 und Euro Lohn bezahlen sowie freie Kost und Logis anbieten. Die Sozialversicherung wird von der Pflegekasse übernommen. Damit sollen jene Familien gestärkt werden, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause betreuen. Ferner wollen CDU und CSU auch auf die bestehenden Möglichkeiten wie Verhinderungsund Kurzzeitpflege aufmerksam machen. Nach Aussagen der Union werde von den derzeitigen Optionen seitens der pflegenden Angehörigen in einem zu geringen Umfang Gebrauch gemacht. Die Begutachtung von Pflege soll künftig ein unabhängiges Institut vornehmen. Bisher ist der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) zuständig. Angehörige bemängeln jedoch häufig die Abhängigkeit des MDK, da dieser von den Krankenkassen finanziert wird. Der Eindruck, dass die Krankenkassen Einfluss auf die Entscheidung des MDK nehmen, ist eine häufig geäußerte Wahrnehmung der Betroffenen, heißt es in dem Eckpunktepapier. Die Politiker wollen darüber hinaus den Grundsatz Rehabilisation vor Pflege fördern. So ist angedacht, die bisherige Trennung zwischen Kostenträger (gesetzliche Krankenversicherung) und Nutznie- ßer (Pflegeversicherung) zu beseitigen. Künftig könne die Pflegekasse die Rehabilitationskosten übernehmen, heißt es. Im Gegenzug sollen die Krankenkassen für die medizinische Behandlungspflege in Pflegeheimen aufkommen. Die Opposition kritisiert v.a. die Beschäftigung von Nicht-EU-Betreuungskräften. Es könne nicht angehen, dass wir ausländische Pflegekräfte zwar legalisieren, aber keine Ahnung haben, wie und unter welchen Umständen gepflegt wird, bemängelt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflegepolitik von Bündnis 90/ Die Grünen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach befürchtet in einem Interview mit den Ruhr-Nachrichten ein Einfallstor für Lohn- und Preisverfall in der Pflege. Die schwarz-gelbe Koalition will die Eckpunkte für die Pflegereform noch vor der Sommerpause vorlegen. pag EXPERTENRAT Frage: Welche Rechte hat ein Arbeitnehmer, der von seinem Arbeitgeber eine aus seiner Sicht unberechtigte Abmahnung erhalten hat? Zunächst hat der Arbeitnehmer das Recht, sich bei der zuständigen Stelle des Betriebs über den Vorfall zu beschweren. Zur Unterstützung oder Vermittlung kann er ein Mitglied des Betriebsrats hinzuziehen (siehe 84 Betriebsverfassungsgesetz). Hat der Arbeitgeber die Abmahnung in die Personalakte aufgenommen was bei einer schriftlichen Abmahnung in der Regel der Fall ist, kann der Arbeitnehmer verlangen, seine eigene Erklärung zur Sachlage ebenfalls in die Personalakte aufzunehmen. Dieses Recht folgt aus 83 Absatz 2 Betriebsverfassungsgesetz. Trifft eine in der Personalakte dokumentierte Äußerung über einen Arbeitnehmer nicht zu, beeinträchtigt dies dessen Persönlichkeitsrecht. Daher kann der Arbeitnehmer verlangen, eine unzutreffende Abmahnung aus der Personalakte zu entfernen. Besteht über die Berechtigung der Abmahnung Uneinigkeit, kann der Arbeitnehmer seinen Anspruch durch Klage vor dem Arbeitsgericht durchsetzen: Es ist dann Sache des Arbeitgebers, die Berechtigung der Abmahnung darzulegen und zu beweisen. Unternimmt ein Arbeitnehmer gegen eine unberechtigte Abmahnung nichts und stützt der Arbeitgeber später eine verhaltensbedingte Kündigung auf die Abmahnung, so ist es auch in diesem Fall Sache des Arbeitgebers darzulegen und zu beweisen, dass die Abmahnung rechtmäßig war. Kann ein Arbeitnehmer, der beim Arbeitsgericht mit seinem Antrag auf Entfernung einer Abmahnung aus der Personalakte Erfolg gehabt hat, vom Arbeitgeber zusätzlich einen betriebsöffentlichen Widerruf des unberechtigten Vorwurfs verlangen? Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts besteht der Anspruch nur dann, wenn der Arbeitnehmer durch die Abmahnung noch in seinem beruflichen Fortkommen oder in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt ist und wenn der Widerruf diese Beeinträchtigung beseitigen kann (BAG, Urteil vom , Aktenzeichen 7 AZR 716/97). Nach einem Urteil des Landesarbeitsgerichts München vom (Aktenzeichen 11 Sa 520/09) setzt der Anspruch auf betriebsöffentlichen Widerruf voraus, dass die Abmahnung ehrverletzende Äußerungen enthält. War eine Abmahnung hingegen sachlich formuliert, kann der Arbeitnehmer nach erfolgreichem Prozess nicht noch einen betriebsöffentlichen Widerruf verlangen. In dem der Entscheidung zugrunde liegenden Fall wurden einem Prüfungsleiter der internen Revision wegen mangelnder Kommunikation zwei unberechtigte Abmahnungen erteilt. Martina Weber, Volljuristin (Ass. jur.)

11 HEALTH&CARE AKTUELL 11 Foto: Luft (BMG) INFEKTIONSSCHUTZ Bundesrat will Hygienegesetz ausweiten Dem Bundesrat ist das Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze nicht umfassend genug. Die Länderkammer will neben Kliniken weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens mit einbeziehen. Die Bundesländer fordern, dass Arzt- und Zahnarztpraxen, Entbindungseinrichtungen, vergleichbare Behandlungs- oder Versorgungsstellen, Praxen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe sowie Einrichtungen des Rettungsdienstes einschließlich der Rettungsfahrzeuge künftig ebenfalls die allgemein anerkannten Regeln der Hygiene, die für die jeweiligen Einrichtungen und die dort vorgenommenen Tätigkeiten bestehen, beachten. Dort müssten alle erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um nosokomiale Infektionen zu erkennen, zu verhüten und zu bekämpfen. Die Länder begründen die Ausdehnung damit, dass auch im ambulanten Bereich die Hygiene für die Infektionsprävention eine bedeutende Rolle spielt. Auch bestehe im Rahmen von Krankenhaustransporten eine erhöhte Gefahr Das Infektionsschutzgesetz ist ein Meilenstein auf dem Weg zu besseren Hygienestandards in Deutschland. PHILIPP RÖSLER der Erregerübertragung. Bislang sahen die Pläne der Bundesregierung besondere Vorkehrungen nur für Kliniken, Einrichtungen des ambulanten Operierens, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt, Dialyseeinrichtungen sowie Tageskliniken vor. Zudem soll auch der Infektionsschutz in Pflegeheimen gesondert beachtet werden. So soll eine Kommission für Pflegeeinrichtungen (nach 71 SGB XI) gesonderte Empfehlungen zur Prävention nosokomialer Infektionen sowie zu betrieblich-organisatorischen und baulich-funktionellen Maßnahmen der Hygiene erstellen. Das von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) initiierte Infektionsschutzgesetz soll Mitte Juli in Kraft treten. Ziel sind bundesweit einheitliche Hygienestandards. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) kritisiert, dass das geplante Infektionsschutzgesetz auch auf Pflegeeinrichtungen angewendet werden soll. Der Verband befürchtet, dass es zu einer vermehrten Bürokratie auf Kosten der Lebensqualität Pflegebedürftiger komme. Die Folgen seien zusätzliche Kontrollen und dadurch höhere Kosten. pag/ri RANDNOTIZ Extrem junges Frühchen überlebt Ein extrem junges Frühchen ist im Klinikum Fulda zur Welt gekommen. Die kleine Frieda wurde bereits nach 21 Wochen und fünf Tagen Anfang November 2010 geboren und konnte nun zu ihren Eltern nach Hause, wie das Klinikum mitteilt. Der Chefarzt der Kinderklinik, Prof. Reinald Repp, sagte gegenüber dpa: Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie nicht gesund sein könnte. Ihr Geburtsgewicht betrug nur 460 g, jetzt wiegt sie 3,5 kg. Laut dem Klinikum gebe es in der Fachliteratur keine Hinweise auf noch jüngere Frühchen. Die Gesellschaft für Neugeborenen-Medizin geht davon aus, dass Kinder vor der 22. Woche keine Überlebenschance haben. Der Vorsitzende der Gesellschaft Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin, Egbert Herting, stuft die Geburt als Sensation ein. Das ist außergewöhnlich, da es an der Grenze der Lebensfähigkeit ist, sagt er. In Deutschland kommen jährlich bis Neugeborene als Frühchen zur Welt. Die Überlebenschancen haben sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, so dass auch kleinste Frühgeborene mit weniger als 500 g Geburtsgewicht eine Überlebenschance haben. Nach Angaben der Europäischen Stiftung für Neugeborene (EFCNI) liegt die Überlebensrate bei Kindern mit einem Geburtsgewicht von unter g bei 66 Prozent. pag TELEGRAMM + Der GKV-Spitzenverband fordert eine Neuausrichtung der ärztlichen Bedarfplanung und eine bessere Verzahnung zwischen Praxen und Kliniken. Um die Zahl der Ärzte in den Städten schrittweise abzubauen, sollen Mediziner ihre Zulassung als Kassenarzt nicht mehr verkaufen oder vererben dürfen. Wer heute eine Zulassung hat, soll von der Neuregelung aber nicht betroffen sein. + Linde Healthcare rief den internationalen Linde Healthcare REALfund ins Leben. Der Forschungsfonds soll innovative Ideen, Forschungsarbeiten und Projekte unterstützen, die sich mit dem Einsatz von medizinischen Gasen in therapeutischen Bereichen befassen. Einzelheiten und Anträge sind erhältlich unter + Der Umsatz von Heilmitteln stieg im letzten Jahr um neun Prozent. Niedergelassene Ärzte haben im vergangenen Jahr Heilmittel im Wert von 4,4 Milliarden Euro verordnet. Im Durchschnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte Heilmittel für rund 63 Euro verschrieben, teilte die Techniker Krankenkasse unter Berufung auf die aktuelle Statistik des GKV-Spitzenverbandes mit. + Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen das sind Schwerpunkte der beiden neuen Initiativen, die das Bundesfamilienministerium zur Verbesserung des selbstständigen Wohnens im Alter gestartet hat. Ziel ist es, Menschen den Verbleib im vertrauten Wohnumfeld zu ermöglichen und sie bei einer eigenständigen Lebensführung im Alter zu unterstützen.

12 12 HEALTH&CARE AKTUELL Health&Care AKTUELL MESSE ALTENPFLEGE 2011 Der Wettbewerb um die Pflegekräfte läuft Ob der Thevo Chair an Demenz Erkrankten beruhigt, überlegt Daniel Thiele (sitzend) mit Sebastian Schmidt, Altenpflegekräfte des Bodelschwinghthauses der Diakonie Neuen - dettelsau. Eine unserer Bewohnerinnen wippt immer so auf dem Stuhl. Daniel Thiele ahmt die Bewegungen auf dem Thevo Chair nach. Ich denke, dass unsere Bewohnerin durch diese Bewegung eher ruhiger wird, sagt Sebastian Schmidt. Die beiden Altenpflegekräfte des Bodelschwinghthauses der Diakonie Neuendettelsau suchen auf der Altenpflege-Messe Aktivierungshilfen für an Demenz Erkrankte. Insbesondere über den Schutz des Schwingsessels vor dem Vornüberkippen diskutieren sie mit den Mitarbeitern von Thomashilfen. Der Thevo Chair wurde mit dem Innovationspreis 2011 der Altenpflege ausgezeichnet. Vom 12. bis zum 14. April 2011 sahen Besucher in Nürnberg 683 Aussteller mit Produkten und Programmen für die Altenpflege. Parallel informierten Referenten auf einem Management- und einem Pflegekongress. Erstmalig wählte sich die Alten - pflege-messe ein Partnerland. Über Best- Pracise-Beispiele in der stationären Altenbetreuung in Österreich sprach Johannes Wallner, Präsident von Lebenswelt Heim, Bundesverband der Alten- und Pflege - heime Österreich aus Wien. Auf besonderes Interesse bei den Zuhörern stieß die hohe Quote von ehrenamtlichen Helfern in den vorgestellten Projekten. In einem Altenheim mit rund 100 Bewohnern helfen 30 bis 60 Freiwillige zwischen zwei und 30 Stunden pro Woche. Zur Ge - winnung und Bindung der Ehrenamtlichen ist Wallner zufolge eine professionelle Struktur mit einem Koordinator als zentraler Ansprechpartner für die Frei - Fleischlose Sojaprodukte konnten die Besucher am Stand von Paulux probieren und wurden dabei über den Modus der Zubereitung informiert. Auf der Jobbörse informierte sich Krankenpfleger Jürgen Rattay über ausgeschriebene Stellen in der Altenpflege. Mit diesem Stuhl von Rebamedi können Koma - patienten von der liegenden in die stehende Position befördert werden. Fotos: Christina Geimer

13 HEALTH&CARE AKTUELL 13 Im ChefMobil von Apetito werden die Gerichte in zwei Öfen im Kofferraum (links) während der Fahrt fertig gekocht. In einem dritten Segment (rechts) werden Speisen gekühlt. Zwischen den Öfen und dem Fahrerraum können Kühlboxen für Tiefkühlgerichte eingeschoben werden. Auf dem Managementkongress sprach Johannes Wallner, Präsident von Lebenswelt Heim, über Vorbildprojekte in Österreich, z.b. den an Altenheimen angeschlossenen Fitnessstudios 70+. willigen unerlässlich: Die ehrenamtlichen Helfer bekommen Wertschätzung und machen bei allen von uns angebotenen Weiterbildungen mit. Daneben bietet Wallner den freiwilligen Helfern ein kostenloses Mittagessen, die Erstattung der Fahrtkosten und zwei jährliche Dankveranstaltungen. Nachtwache gesucht mit dieser Aufschrift auf dem Rücken lief eine Pflegedienstleitung durch die Messehallen. Erstmalig gab es eine Jobbörse mit ausgeschriebenen Stellen und Informationsständen. Da das Interesse der Besucher an diesem Angebot gering war, wurde deutlich, dass Arbeitgeber sich immer mehr um motivierte Pflegekräfte bemühen müssen. Eine Möglichkeit, den Ansatz des Servicelevel-Managements, stellte Eckhard Eyer, Perspektive Eyer Consulting, vor. Dabei wurden Möglichkeiten für die Organisation einer leistungsabhängigen Zusatzvergütung und spezielle Vorgehensweisen zur Bewertung erläutert. Der Vortrag lässt mich auch meine eigenen Kennzahlen, insbesondere bei schwer zu messenden Kriterien wie Zuverlässigkeit, Freundlichkeit und das individuelle Eingehen auf die Bewohner überdenken, sagt Katrin Schmidt, Geschäftsführerin des Kreisverbands Auerbach/Vogtland der Arbeiterwohlfahrt, die schon ein Anreizsystem der leistungsabhängigen Zusatzvergütung eingeführt hat. Ein wichtiges Thema für die Besucher auf der diesjährigen Altenpflege war die Gewinnung und Bindung von engagierten Pflegekräften. cg Weitere Informationen unter: Anzeige Generell individuell. Die Dienstplanung für Profis. Unsere in vielen deutschen und europäischen Krankenhäusern eingesetzten Dienstpläne passen sich jeder Struktur perfekt an. Sie sind in nahezu alle Systeme integrierbar und setzen mit ihren anwenderorientierten Werkzeugen Standards. Testen Sie kostenfrei. Vertrauen Sie den Spezialisten. Denn Dienstplan ist GeoCon. Dienstpläne für die Gesundheitswirtschaft Rudower Chaussee Berlin Telelefon: Fax:

14 14 ANWENDERBERICHT ELEKTRONISCHE PATIENTENAKTE HNO-Klinik entwickelte eigene Patientenakte Das Universitätsklinikum Ulm entwickelte selbstständig eine elektronische Patientenakte, als die Verantwortlichen keine passende Lösung auf dem Markt fanden. Wegen dem großen Interesse von weiteren Kliniken wird die Lösung für andere Einrichtungen in Kooperation mit der Softwarefirma Wilken Entire AG weiterentwickelt. Über unleserliche Einträge in Patientenakten und das Suchen von Befunden ärgerte sich Gerhard Rettinger, Ärztlicher Leiter der Universitätsklinik Ulm für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO), schon länger, als die Klinik 2004 nach einer Softwarelösung suchte. Als die angebotenen Systeme nicht überzeugten, begann Siegfried Tewes, IT-Leiter der HNO- Universitätsklinik Ulm, im Oktober 2005 mit der Entwicklung einer eigenen elektronischen Patientenakte (epa). Bei der Entwicklung orientierte sich Tewes zunächst an bestehende Vorlagen, damit die Eingewöhnung von den Anwendern einfach war. In der Anwendung zeigte sich, dass bestimmte Informationen, wie z.b. die Hinweise im Verlaufsplan, ohne Öffnen des jeweiligen Fensters direkt ersichtlich sein sollten. Bei der Weiterentwicklung wurde so die Formularform aufgebrochen und es fanden sich weitere Möglichkeiten, die Behandlungspfade zu optimieren. So wird die Begründung für die Wartezeit für einen OP-Termin direkt vom Arzt eingetragen. Diese Information wird für die MDK-Prüfung genutzt. Erstes Ziel war, das Entziffern von schwer lesbaren Einträgen überflüssig zu machen und jede Akte mit allen Befunden jederzeit griffbereit zu halten. Der größte Unterschied ist, dass die epa wesentlich effizienter ist und enorm viel Suchaufwand wegfällt, da aus der Radiologie und Pathologie immer alle Ergebnisse vorliegen. Im Vergleich zur Untersuchung braucht die Dokumentation nur ein Bruchteil der Zeit, sagt Fabian Sommer, Assistenzarzt der HNO-Klinik, der seit anderthalb Jahren in der HNO-Klinik Ulm mit der Software arbeitet. Gerade wegen vieler Studien an der Universitätsklinik müssen Akten auf bestimmte Merkmale und von verschiedenen Personen durchgesehen werden. Im Gegensatz zu bestehenden Softwarelösungen ist der Ansatz der HNO-Klinik Ulm, nicht möglichst viele Anwendungen und Benutzer mit einer Software zu bedienen. Stattdessen ist die epa bisher nur auf die spezifischen Bedürfnisse der medizinischen Dokumentation an der HNO-Klinik ausgerichtet. Der Vorteil ist, dass die Ärzte und Pflegekräfte mit wenigen Klicks direkt die für sie wichtigen Schritte durchgeführt haben. Bei der Dokumentation der Anamnese und des Befundes bietet die epa eine besondere Arbeitserleichterung durch Textbausteine, die angeklickt werden können. So müssen die Ärzte und Pflegekräfte bei Routineeingriffen, wie einer Mandelentzündung, nicht ständig die gleichen Sätze wieder eintippen, sondern können aus einer Liste auswählen. Eine individuelle Anpassung der Textbausteine ist durch den Benutzer selbst möglich. Jeder kann die Sätze, die er häufig nutzt, unter seinem Namen abspeichern und muss sie später nur noch anklicken. Foto: Geimer

15 ANWENDERBERICHT 15 Anamnese Befund Informationen auswählen Arztbrief erstellen Arztbrief versenden HNO-Status erheben Mit Textbausteinen Befund formulieren Einträge auswählen und mit O.K. bestätigen Text prüfen und erweitern, dann speichern und drucken Arztbrief liegt gedruckt und digital vor Grafik: HCM Die elektronische Patientenakte (epa) nutzt Assistenzarzt Fabian Sommer zur Dokumentation der Untersuchung von Patient Sergej Fuchs. Die Grafik zeigt die Schritte von der Anamnese bis zum ambulanten Arztbrief in der epa. Wenn am Rechner im OP-Saal spezielle Verhaltensmaßregeln eingetragen werden, kann der Stationsarzt diese direkt sehen und weiß, was er beachten muss, bevor der Patient wieder in die Station kommt. Diese eigene Anpassung der Formulierungsvorlagen ist v.a. für das Arbeiten unter Zeitdruck hilfreich, da so bei Routinebefunden eine zügige Dokumentation möglich ist, erklärt Sommer. Die Anwendungseinheiten der epa sind im Dialog zwischen den Mitarbeitern in IT, Medizin und Pflege weiterentwickelt worden. Es kommen in der Anwendung kontinuierlich neue Ideen auf, um welche Funktionen die Software erweitert werden kann. So kann z.b. bei der OP elektronisch eingezeichnet werden, wo ein Tumor sitzt. Als weitere Funktion wünschen sich Augenärzte des Klinikums, dass Flächen schraffiert und bestimmte Symbole in die Zeichnung gezogen werden können. INFORMATION Nachdem das Interesse durch den Austausch der Ärzte untereinander auch in anderen Kliniken aufkam, suchte das Universitätsklinikum Ulm nach einem Partner, der die Software für andere Einrichtungen anpasst und weiterverkauft. Mit dem Softwarehersteller Wilken Entire AG wird die epa in diesem Jahr auch für andere HNO-Kliniken angepasst. Bis zum Ende des Jahres sollen in den ersten drei weiteren Kliniken Lösungen anlaufen. Die neue Projektgruppe wird zurzeit gebildet. Eine wissenschaftliche Untersuchung soll jetzt zeigen, welche Verbesserung die agile Projektentwicklung der epa durch die Anwender für die HNO-Klinik Ulm gebracht hat. Die Informationen liegen lesbar vor und ich bin mir sicher, dass die Behandlungsqualität dadurch steigt, sagt Tewes. In Patientenbefragungen hat sich die HNO-Klinik verbessert. Doch es ist unklar, wie gemessen werden kann, ob Anwendungen der epa des HNO-Universitätsklinikums Ulm Die medizinische Dokumentation von der Die Stationsansicht meldet Anamnese bis zum Arztbrief ist möglich. neue Laborbefunde der Patienten. Die epa mit allen Befunden ist jederzeit Eine History hilft den Ablauf nachzuvollziehen und bei der Fehlerbehebung. von jedem lesbar und veränderbar. Im linken Raster sind die Punkte Anamnese, Befund, Ambulanz und Station zu finnutzern als auch Stationen und Funktions- To-Do-Listen zeigen sowohl einzelnen Beden. In der oberen Leiste stehen die Reiter einheiten anfallende Aufgaben. für Dokumentation, Verlauf, Pflege usw. In der Verlaufsdokumentation der Patienten ist ersichtlich, welcher Mitarbeiter Im rechten Raster kann der Patient in Station etc. gesendet werden. wann welche Hinweise eingetragen hat. Formulare und Briefe sind erstellbar. Mit einem virtuellen Post-it erscheinen Eine integrierte OP-Planung schlägt auf Hinweise, sobald ein Mitarbeiter die jeweilige Patientenakte aufruft. Zudem gibt Basis der vorgeschalteten Urlaubs- und Schichtplanung Termine für Patienten vor. es eine Kommentarfunktion. Die Dokumentation der Pflege wird u.a. Ein gelber Button leuchtet, wenn der Patient an einer Krankheit wie Hepatitis B grafisch als eine Pflegekurve mit Werten (wie Blutdruck) abgebildet. und C, HIV oder MRSA leidet. Eine digitale Übertragung von Befunden Ein roter Punkt zeigt an, ob ein Patient der ist für die Pathologie, Radiologie und das Informationsweitergabe zum Teil widersprochen Labor realisiert. hat. die Entwicklung der epa die Patienten - zufriedenheit steigert. Der Hauptvorteil für die Patienten ist, dass Wartezeit wegfällt, weil sofort auf alle Befunde zugegriffen werden kann. In anderen Kliniken müssen Befunde zum Teil erst angefordert werden, sagt Sommer. Die Effizienz der Arbeitsabläufe wird demnach im geringeren Zeitaufwand deutlich. Besonders der Ambulanzbetrieb funktioniert nach Einschätzung Sommers wesentlich schneller. Die epa dient der medizinischen Dokumentation. Die Abrechnung verbessert sie nur indirekt. Denn da die Ärzte jetzt von jedem Standort aus auf die Patienten akte zugreifen können, ist der Nachtrag einer noch nicht dokumentierten Nebendiagnose einfacher. Bei der Weiterentwicklung der epa kann diese Software auch zur Prozessoptimierung genutzt werden. So könnten bei Programmierung passender Schnittstellen, die den Verlauf von Patienten zeitlich dokumentieren, sichtbar werden, an welchen Stellen es Warteschlangen gibt. Für Rückfragen steht Siegfried Tewes unter siegfried.tewes@ uniklinik-ulm.de zur Verfügung. Christina Geimer :PLOHILU KHZ7LYZVUHS >PYKLU7SHU Anzeige ^^^NLVJVUKL

16 16 INNOVATIONEN THERAPIE FÜR AN DEMENZ ERKRANKTE Gezielte Aktivierung hilft Die viergliedrige Therapie der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen hält die Fähigkeiten von an Demenz Erkrankte mindestens ein Jahr lang konstant. Die Therapie besteht aus den vier Komponenten motorisch, alltags-praktisch, kognitiv, spirituell (MAKS aktiv). Doppelklöppel mit Luftballons ist eine psychomotorische Übung für an Demenz Erkrankte. In der Studie bestand die Therapie aus motorischen, alltagspraktischen, spirituellen und kognitiven Modulen. Die gezeigten Bewohner leben im Sigmund-Faber-Heim Hersbruck. Erstmals konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass die Fähigkeiten von an Demenz Erkrankten bei gezielter Förderung für mindestens zwölf Monate auf konstantem Niveau stabilisiert werden können. Damit hat der beschäftigungstherapeutische Ansatz eine längere Wirkdauer als die erhältlichen Antidementiva. Nebenwirkungen traten keine auf, sondern es führte zu einer Stimmungsverbesserung in der Projektgruppe. Bei der MAKS-Studie wurden ein Jahr lang in fünf Altenheimen der Diakonie Neuendettelsau an sechs Tagen in der Woche je zwei Therapiestunden durchgeführt. Je zehn an Demenz Erkrankte wurden von einer gerontopsychiatrischen Fachkraft, einer Pflegekraft und einer Assistentin nach einem festen Plan beschäftigt. Das Manual mit Übungen aus den drei Bereichen motorisch, alltagspraktisch und kognitiv erstellte Dr. Birgit Eichenseer, Diplom-Psychologin und Diplom-Psychogerontologin. Eine spirituelle Einstimmung vor jeder Übung wurde von Stephan Abt, Leiter des Sigmund-Faber-Heims Hersbruck der Diakonie Neuendettelsau, entworfen, der die Motivation, an der Studie teilzunehmen, so erklärt: Bei der Betreuung von an Demenz Erkrankten stoßen wir immer wieder an Grenzen. Die erste Erwartung an MAKS war, dass es etwas Ganzheitliches ist. Therapien für an Demenz Erkrankte gibt es nicht viele und diese bestehen nur aus einzelnen Elementen. Die neue Zusammenstellung von vielen verschiedenen Übungen für die vier Fähigkeitsbereiche sorgt für Abwechslung. Innovativ ist die Entwicklung von PC-gestützten Übungen, die per Beamer auf eine Leinwand projiziert werden. Bei z.b. der Zuordnung von Blumenbildern zu Namen kann in der Gruppe Spannung aufgebaut werden. Wenn ich Paper-Pencil-Übungen mache, habe ich immer das Problem, dass es viele Bewohner nicht erkennen können, weil sie schlecht sehen. Deswegen braucht man für jeden Bewohner eine Betreuungskraft. Jetzt haben wir hunderte Übungen und die Bewohner sehen es groß an der Leinwand. Das schafft eine Interaktion in der Gruppe, sagt Abt. Die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Gesundheit innerhalb des Leuchtturmprojektes Demenz geförderten Studie MAKS sind v.a. im Vergleich zu der Vorläuferstudie (SENSO) im Seniorenzentrum Sophientstraße in Erlangen interessant. Hier wertete Elmar Gräßel, Leiter des Bereichs Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Erlangen, die Wirkung von einer bereits seit ONLINE EXKLUSIV Linktipp Weitere Informationen zur Studie unter: Veranstaltungstipp Eine Schulung für Pflegekräfte bieten Birgit Eichenseer und Andrea Reiter-Jäschke an: MAKS- Train the trainer, vom 20. bis , jeweils von 9 bis Uhr im DiaLog Standort Neuendettelsau, Wilhelm-Löhe- Straße 23 in Neuendettelsau, Telefon 09874/83654 Literaturtipp Das Buch zur Studie inklusive DVD mit Übungen erscheint am : Eichenseer B. et al. (2011) Aktivierungstherapie für Menschen mit Demenz, München: Elsevier Fotos: Sigmund-Faber-Heim Hersbruck

17 INNOVATIONEN 17 Zum Training der alltagspraktischen Fähigkeiten eignen sich auch handwerkliche Übungen. Mit einer spirituellen Einstimmung förderte die Diakonie das Gemeinschaftsgefühl. Die kognitiven Fertigkeiten sind durch Computertechnik auch in Gruppen durchführbar bestehenden, nicht öffentlich geförderten Aktivierungstherapie durch zwei erfahrene Altenpflegerinnen aus. Über sechs Monate wurden die Werte der an Demenz Erkrankten erhoben, die an einer Beschäftigungstherapie mit u.a. alltagspraktischen Übungen, wie Brot schmieren, teilnahmen. Man muss gezielt fördern, um bestimmte Fähigkeiten zu verbessern. ELMAR GRÄßEL Die alltagspraktischen Fähigkeiten stabilisierten sich in den Therapiegruppen beider Studien, während in den Kontrollgruppen die Fähigkeiten nachließen. Die kognitiven Fähigkeiten wurden in der SENSO- Studie nicht trainiert, aber getestet. Zwischen der Kontrollgruppe und der Tagesgruppe gab es keinen Unterschied, in beiden nahmen die Fähigkeiten allmählich ab. Das ist der springende Punkt. Wir konnten damit nachweisen, dass die kognitiven Fähigkeiten bei an Demenz Erkrankten trainiert werden müssen. Denn in der MAKS-Gruppe wurden die kognitiven Fähigkeiten trainiert und diese stabilisierten sich, während sie in der Kontrollgruppe schwächer wurden, sagt Gräßel. Ein Ergebnis ist, dass sich die alltagspraktischen und kognitiven Fähigkeiten von an Demenz Erkrankten über ein Jahr stabilisieren lassen, wenn diese gezielt nach einem Manual trainiert werden. Man darf nicht denken, dass man irgendwas mit den an Demenz Erkrankten macht und das wird dann schon für alles helfen. Man muss gezielt fördern, um bestimmte Fähigkeiten zu verbessern, sagt Gräßel. Die Stimmung der Bewohner verbesserte sich in den Therapiegruppen der MAKS- Studie stärker als in der SENSO-Studie. Zudem verbesserte sich bei der MAKS- Therapie das soziale Kontaktverhalten und die herausfordernden Verhaltensweisen reduzierten sich. Für die motorischen Fähigkeiten gab es keine Testverfahren, aber die Pflegekräfte der MAKS-Therapie habe weniger Stürze als in der Kontrollgruppe beobachtet. Die Pflegekräfte im Sigmund-Faber-Heim sagten vor dem Ende der Studie, dass sie die MAKS-Therapie in jedem Fall fortführen wollen, so Abt: Denn MAKS schafft auch Zufriedenheit unter den Mitarbeitern. Diese merken, dass sie etwas Sinnvolles tun. Diese Hilflosigkeit, die man sonst oft im Umgang mit an Demenz Erkrankten hat, wird ein Stück weggenommen, weil MAKS viel Anregung bietet und man sich nicht ständig etwas Neues aussuchen muss. THERAPIEKOSTEN: ZWÖLF EURO PRO TAG UND TEILNEHMER Mit rund zwölf Euro pro Teilnehmer und Therapieeinheit werden die Kosten für die MAKS-Therapie beziffert. Doch nach Schätzungen von Gräßel kann ein Viertel der Personalkosten der Therapie durch weniger Bedarf bei der Pflegezeit für instrumentelle Aktivitäten des täglichen Lebens (IADL) eingespart werden. Ob die Therapie bei geringerer Intensität gleich wirksam ist, wurde noch nicht untersucht. Von besonderem Forschungsinteresse ist die Frage, ob eine Kombination von Antidementiva und MAKS aktiv zu einer Verbesserung der Symptome von an Demenz Erkrankten führen kann. Bei der Studie gab es keinen Eingriff in die Medikation. In den Altenheimen wird die Therapie in geringerer Dosierung fortgeführt. Jeden Tag zwei Stunden Therapie hat natürlich eine Wirkung, die wir mit der reduzierten Form nicht erreichen. Aber es ist weitaus mehr als vor der Studie, sagt Abt, der sich wünscht, dass Einrichtungen mit nachweislich besonderem Engagement bei der Versorgung von an Demenz Erkrankten, was z.b. durch das Qualitätssiegel Demenz dokumentiert werden kann, finanziell mehr unterstützt werden. Letztendlich bedeutet die bisherige Finanzierung, dass Defizite ausgeglichen werden. Ich plädiere für eine Ergänzung, indem man auch in Prävention investiert. Das heißt, dass ich Maßnahmen wie MAKS aktiv einsetze, um die Selbstständigkeit zu erhalten. Damit nicht stärkere Defizite entstehen, die ich dann wieder ausgleichen muss, fordert Gräßel, der die Ergebnisse dem Landespflegeausschuss in München vorstellte. Christina Geimer Anzeige >PY ZPUKKLY+PLUZ[WSHU ^^^NLVJVUKL

18 18 INNOVATIONEN MEDIZINTECHNIK Kostengünstige Sicherheit Die Anforderungen an die Sicherheit autonomer Steuerungen in Medizingeräten steigen. Dadurch erhöhen sich die Komplexität und die Kosten. Der SIListra Transformator ermöglicht den Einsatz von kostengünstigeren einkanaligen Steuergeräten statt der aktuell genutzten zweikanaligen Steuergeräte bei gleichbleibender Sicherheit. Kanal 1 Eingaben Kanal 2 Ausgabe 1 Ausgabe 2 Vergleicher geprüfte Ausgaben Quelle: Süßkraut, Grafik: HCM Abbildung 1: Zweikanalige Absicherung gegenüber Hardwarefehlern. Von Medizintechnik hängen Menschenleben ab. Deswegen sind bei der Entwicklung, Produktion und dem Einsatz von Medizintechnik besondere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Dies regelt in Deutschland die Norm DIN EN Besondere Ansprüche stellt die Norm an autonome Steuergeräte. Bei autonomen Steuergeräten steht der Mensch (Bediener) als Kontrollinstanz nicht zur Verfügung. Autonome Steuergeräte bestehen aus Hardware (eingebettete Computer) und Software. Neben den bekannten Softwarefehlern können auch Hardwarefehler, selbst bei 100 Prozent korrekter Software, die Sicherheit der Steuergeräte negativ beeinflussen. So können sogar kurzzeitige Fehlfunktionen Rechenergebnisse verfälschen. Bei einem Strahlentherapiegerät kann z.b. ein Fehler im Rechenspeicher die von einem Bediener eingegebenen Parameter verfälschen. Dadurch wird der Patient mit der falschen Strahlendosis behandelt. Ein anderes Beispiel ist eine Fehlberechnung innerhalb eines Steuergerätes einer Patientenüberwachungseinheit. Dadurch kann es passieren, dass in einer für den Patienten kritischen Situation kein automatischer Alarm ausgelöst wird. Hardwarefehler können zeitlich begrenzt oder permanent auftreten. Zeitlich begrenzte Hardwarefehler beeinflussen oft nur eine einzige ausgeführte Rechenoperation. Das Problem dieser Fehler ist, dass sie nicht direkt erkannt werden können. Sie beeinflussen lediglich das Rechenergebnis, also die Ausgabe. Die Gründe für Hardwarefehler sind vielfältig: physikalische Probleme durch immer kleiner werdende Strukturgrößen auf integrierten Schaltkreisen, Strahlung, Hitze und Alterungserscheinungen von zukünftigen Schaltkreisgenerationen. STAND DER TECHNIK Die Normenreihe DIN EN für die Medizintechnik schreibt vor, dass Einzelfehler sicher erkannt und behandelt werden müssen oder dass das Restrisiko ausreichend gering ist. In Bezug auf Hard - warefehler schließen Einzelfehler alle im vorherigen Abschnitt genannten Szenerien und Beispiele mit ein (z.b. zeitlich begrenzte Fehler im Rechenspeicher). Der Stand der Technik für eine sichere Entdeckung von Einzelfehlern der Hardware ist die zweikanalige Umsetzung von Steuergeräten. Zwei Kanäle reichen aus, um einen Einzelfehler sicher zu erkennen, weil der Einzelfehler immer nur einen Kanal beeinflussen kann. Abbildung 1 stellt die zweikanalige Ausführung dar. Kanal 1 implementiert das eigentliche Steuerungsgerät. Kanal 2 überwacht den ersten Kanal. Beide Kanäle sind unabhängig voneinander. Der zweite Kanal kann z.b. das gleiche Programm auf der gleichen, aber separaten Hardware ausführen. Beide Kanäle bekommen die gleichen Eingaben. Der Vergleicher (Abbildung 1) prüft die Ausgaben. Ist die Berechnung eines Kanals von einem Hardwarefehler beeinflusst worden, weichen die Ausgaben der beiden Kanäle voneinander ab. Der Vergleicher erkennt den Unterschied und kann je nach Anwendung Gegenmaßnahmen einleiten (z.b. den Bediener alarmieren). Sind die Ausgaben jedoch gleich, kann davon ausgegangen werden, dass kein Hardwarefehler aufgetreten ist. In der Praxis sind noch andere Varianten verbreitet: Der zweite Kanal rechnet mit geringerer Genauigkeit oder sendet fortwährend Testanfragen an den ers - ten Kanal, um dessen Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Unabhängig von der verwendeten Variante müssen bei einer zweikanaligen Lösung immer zusätzliche Ressourcen in Entwicklung und Produktion aufgewendet werden, um den zweiten Kanal zu entwerfen und herzustellen. Der Grund für den zusätzlichen Ressourcenbedarf ist die im Vergleich zu einer einkanaligen Lösung höhere Komplexität. QUELLEN Literatur Peter L. et al. (2010) Funktionale Sicherheit in der Praxis. Heidelberg: dpunkt.verlag Forin P. (1989) Vital Coded Microprocessor Principles and Application for Various Transit Systems. IFAC Conf. on Control, Computers, Communications in Transportation (CCCT 1989), 1989, S Schiffel U. et al. (2010) ANB- and ANBDmem-Encoding: Detecting Hardware Errors in Software. Computer Safety, Reliability, and Security, S Schiffel U. et al. (2011) TUD-Systems Engineering Group SIListra, unter: [ ] Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2011) EXIST Existenzgründung aus der Wissenschaft, unter: [ ]

19 INNOVATIONEN 19 Eingaben Hardware sichere Software sicherer Kanal original- Software SIListra Transformer sichere Software geprüfte Ausgaben Quelle: Süßkraut, Grafik: HCM Quelle: Süßkraut, Grafik: HCM Abbildung 2: Die sichere einkanalige Umsetzung. Abbildung 3: Der SIListra Transformer wandelt die originale in eine sichere Software um. EINFACHERER UND SICHERER Um die Kosten zu reduzieren, erforschen die Wissenschaftler in der Gruppe von Christof Fetzer von der Technischen Universität Dresden, wie sich die Komplexität der Sicherungsmaßnahmen verringern lässt, ohne gleichzeitig die Sicherheit zu reduzieren. Die zweite Abbildung zeigt das Ergebnis dieser Forschungen: eine sichere einkanalige Umsetzung. Die einkanalige Umsetzung besteht aus ähnlichen Hardwarekomponenten wie die zweikanalige Umsetzung. Allerdings wird nur ein Kanal benötigt, das heißt, es wird nur ein Hardwarestrang verwendet und damit die Komplexität gegenüber einer zweikanaligen Umsetzung reduziert. Im Gegensatz zur zweikanaligen Umsetzung wird durch den SIListra Transformer die Software bei der einkanaligen Umsetzung zusätzlich abgesichert. Durch diese zusätzliche Absicherung ist die Software in der Lage, selbstständig zu erkennen, ob bei ihrer Ausführung ein Hardwarefehler aufgetreten ist. Jede Ausgabe erhält zusätzlich eine erwartete und eine tatsächliche Prüfsumme. Die erwartete Prüfsumme wird einmalig während der Geräteentwicklung berechnet. Die tatsächliche Prüfsumme wird ständig während der Ausführung der Software (neu) berechnet. Bei einer fehlerfreien Ausführung stimmen die erwartete und die tatsächliche Prüfsumme überein. Tritt bei der Ausführung der Software ein Hard - warefehler auf, ändert sich die tatsäch - liche Prüfsumme. Wenn die erwartete und die tatsächliche Prüfsumme nicht übereinstimmen, liegt ein Hardwarefehler vor. Die Absicherung der einkanaligen Umsetzung basiert auf dem bewährten Prinzip des Coded-Monoprocessors, wie er seit 20 Jahren in der Pariser Metro eingesetzt wird. Der SIListra Transformer wandelt die originale Software, die auf dem Kanal ausgeführt werden soll, in eine sichere Software um (Abbildung 3). Der Umwandlungsprozess fügt Redundanz zu Programmcode und Daten hinzu, um die tatsächliche Prüfsumme zu berechnen. Die Umwandlung, und damit die Berechnung der erwarteten Prüfsumme mit Hilfe des SIListra Transformers, geschieht einmalig vor dem Installieren der Software auf der Hardware (Abbildung 3). Die sichere Software erfüllt die gleiche Funktionalität wie die Originalsoftware. Zusätzlich erkennt die sichere Software selbstständig Hardwarefehler durch den Vergleich der erwarteten mit der tatsächlichen Prüfsumme. Der Vorteil dieser Lösung gegenüber der zweikanaligen Umsetzung ist v.a. ein reduzierter Entwicklungsaufwand für die Hardware, da nur noch ein Kanal entworfen werden muss. Außerdem sinken die Beschaffungs- und Produktionskosten, weil nur noch Teile für einen Kanal eingekauft und verbaut werden müssen. Gegenüber existierenden Lösungen zur Absicherung eines einzelnen Kanals hat der SIListra Transformer den Vorteil, dass die Umwandlung vollautomatisch stattfindet. Zusätzlich ist der Umwandlungsprozess kompatibel mit existierenden und zukünftigen Softwareanwendungen, die in den Programmiersprachen C/C++ und MatLab/SimuLink entwickelt wurden oder werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur kostensparenden Konsolidierung von Steuergeräten. Der Transformer ermöglicht die sichere Abschottung unterschiedlicher Softwareanwendungen auf ein und derselben Hardware. Fehler, die in einer Anwendung passieren (durch Hardware- oder Softwarefehler), können sich nicht unbemerkt auf andere Anwendungen übertragen. Damit ist es möglich, verschiedene Anwendungen auf größere Hardwaresysteme zu konsolidieren. Mehrere kleine Hardwareplattformen mit jeweils einer Softwareanwendung können durch eine größere Hardwareplattform mit mehreren Softwareanwendungen ersetzt werden. Die Vorteile sind ähnlich wie beim Übergang von der zweikanaligen Umsetzung auf die einkanalige Umsetzung: Reduktion der Entwicklungs-, Beschaffungs- und Produktionskosten durch weniger komplexe Hardware. EINSATZ IN DER PRAXIS In immer komplexer werdenden Systemen ist Sicherheit ein Kostentreiber. Der SIListra Transformer hilft die Komplexität sicherheitskritischer Steuereinheiten in der Medizintechnik zu reduzieren und damit Kosten zu senken. Dabei ist die Sicherheit durch die Implementierung eines bewährten Ansatzes sichergestellt und kann noch gesteigert werden. Das SIListra Projekt ist ein EXIST- Forschungstransferprojekt, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wird. Derzeit werden Industriepartner gesucht, um die SIListra Technologie in die Praxis zu überführen. Der Einsatz im Rahmen eines Pilotprojektes ist für das zweite Quartal 2011 geplant. Der Umwandlungsprozess und der Transformer befinden sich aktuell in einem Begutachtungsprozess einer großen Zulassungsaufsicht. Ziel ist die Freigabe des SIListra Transformers für den Einsatz für sicherheitskritische Anwendungen, wie beispielsweise im Medizintechnikbereich. Mit einem produktiven Einsatz in kommerziellen Systemen ist dann spätestens nach der Gründung das SIListra Spin-offs im ersten Halbjahr 2012 zu rechnen. DR. MARTIN SÜßKRAUT Projektleiter des SIListra Projektes an der Technischen Universität Dresden, Kontakt: suesskraut@se.inf.tu-dresden.de

20 20 TOPTHEMA TOPTHEMA Energieverbrauch steuern und senken Die knapper werdenden Rohstoffvorräte, der zunehmende Energiebedarf, Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt der Rückgang von Kraftwerkskapazitäten führen zu einem permanenten Anstieg des Energiepreisniveaus. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Daher ist jeder Unternehmer gut beraten, das Ressourcenmanagement in seiner Einrichtung genau unter die Lupe zu nehmen und den Sachkostenbereich durch ein konsequentes Energiemanagement im Griff zu halten. Es lassen sich wesentliche Einsparungen erzielen, wenn die betrieblichen Abläufe ganzeitlich betrachtet, analysiert und verbessert werden. Die Spannbreite der Einsparmöglichkeiten reicht dabei von einem gezielten Einkauf von Strom und Erdgas über die Optimierung von Beleuchtung, Kälteerzeugung und Wärmedämmung bis hin zu einem verbesserten Nutzerverhalten. Dass sich die anfänglichen Investitionskosten rechnen, belegen die ab Seite 26 ff. dargestellten Fallbeispiele.

21 TOPTHEMA 21 ANWENDERBERICHT SEITE 22 MARKETING KOSTEN LOGISTIK.... SEITE 24

22 22 ANWENDERBERICHT FACILITY MANAGEMENT Automatisch ideales Gebäudeklima Im Städtischen Krankenhaus Kiel steuert die Gebäudeautomatisierung das Raumklima der gesamten Einrichtung mittels hochmoderner IT, auch von sensiblen Räumen wie beispielsweise den Operationssälen, der Intensivstation und den Laborräumen. Ein Mann läuft nervös den Gang vor dem Kreißsaal auf und ab. Der Griff zur Zigarette ist hier nicht erlaubt, was seine Lage nicht verbessert. Erst als er ein helles und kräftiges Schreien hinter den verschlossenen Türen hört, löst sich seine Anspannung. Er ist soeben Vater geworden. Was für ihn etwas Besonderes ist, lief für die Ärzte ohne besondere Vorkommnisse ab das Team im Krankenhaus arbeitete reibungslos zusammen. Keiner spricht jedoch von der Technik, die im Hintergrund ebenso perfekt läuft und für selbstverständlich gehalten wird. Während dem Vater in diesen Minuten heiß und kalt wurde, waren Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Kreißsaal optimal. Horst-Dieter Demske, verantwortlicher Mitarbeiter der Haustechnik im Städtischen Krankenhaus Kiel, hält hier die Fäden in der Hand. Während in privaten Wohnungen die Temperatur durch manuelles Verstellen der Heizung und Öffnen der Fenster geregelt wird, braucht es dazu in den unterschiedlichen Stationen der Klinik ein Gebäudeautomatisierungssystem, das die genaue Temperatur und Feuchte regelt, Pumpen einschaltet bzw. Ventile und Klappen bewegt. In Krankenhäusern gibt es daher ausgeklügelte Gebäudemanagementsysteme, die für das optimale Raumklima auch in sensiblen Räumen wie Operationssälen oder Labors sorgen. Gesteuert werden diese Systeme mit Hilfe hochmoderner IT. Auch das Städtische Krankenhaus Kiel verfügte seit langem über eine solche Anlage. Unsere Anlage funktionierte gut bis wir einen Laptop an das System anschließen wollten. Den brauchten wir, da die vorhandenen kleinen Displays an den Installationen nicht alles erfassten und wir nicht sämtliche Parameter im Kopf haben können, sagt Demske. Da der alte Hersteller hier keine Lösung anbieten konnte, entschied man sich in Kiel nach einem kurzen Auswahlverfahren für die Systeme der PRIVA Building Intelligence GmbH. Neben der Anbindung des Laptops waren dem Krankenhaus bei dem neuen System eine energieeffiziente Umsetzung und die Störungsresistenz wichtig. Ein weiteres Kriterium war, dass der Hersteller nicht an eine spezielle Installationsfirma gebunden ist, sondern es eine Reihe von Partnern gibt, die den Support übernehmen können. Das Städtische Krankenhaus Kiel GmbH verfügt über 640 Betten und beschäftigt rund Mitarbeiter. KLIMA SICHER VON JEDEM STANDORT AUS STEUERN Die ersten Tests mit der neuen Technik liefen zunächst in einem Bürogebäude des Klinikums durch den PRIVA-Partner VM-Technik-GmbH. Hier wurden zwei Heizkreise umgebaut und Wasserzähler in das System implementiert. Das sind alles Messeinheiten, die leicht getestet werden können. Falls hier etwas schiefgeht, ist das nicht so schlimm wie auf einer Station, erklärt Demkse. Alle Tests liefen jedoch reibungslos. Auch das Anschließen des Laptops war problemlos möglich, weil die Anlage flexibel an Geräte, auch von anderen Herstellern, angepasst werden kann. Das PRIVA-System kann mit allen gängigen Feldgeräten arbeiten, daher musste keiner der vorhandenen Temperaturfühler und keines der Regelventile ausgetauscht werden. Inzwischen wurde die alte Regeltechnik in vielen weiteren Technikzentralen des Krankenhauses mit neuen Regelelementen aufgewertet. Das ist praktisch und wesentlich billiger, da nur Teile eines Regelkreises ersetzt werden müssen, um ihn steuern zu können, sagt Demske. Später sollen noch weitere Regelkreise durch ein neues System ersetzt werden. Diese verschiedenen geschlossenen Regelkreise sind jeweils für bestimmte Klinikbereiche zuständig. Jeder regelt für sich geschlossen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einem speziellen Bereich. Der weitere Austausch wird nach und nach im laufenden Betrieb vorgenommen. Probleme mit den verschiedenen Fotos: Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH

23 ANWENDERBERICHT 23 CHECKLISTE Auswahl und Einführung von Gebäudemanagementsystemen Der Anbieter muss Referenzen und Erfahrungen nachweisen, sonst ist die Installation im Krankenhausbereich zu riskant. Die Bedienbarkeit der Anlage sollte möglichst einfach gehalten sein das spart Zeit und Kosten bei der Schulung der Mitarbeiter. Bereits vorhandene Feldgeräte sollten weiter genutzt werden können. Die neue Anlage sollte angepasst werden können. Vorhandene Sensoren sollten integrierbar sein. Das Gebäudemanagementsystem ist individuell an die Bedürfnisse der Einrichtung anpassbar. Anbietern der vorhandenen Regeltechnik sieht Demske dabei nicht. Ob es 230-V-Ventile mit 3-Punkt-Steuerung sind oder sie auf 24 V laufen die neue Regeltechnik kam in jedem schon modernisierten Haus mit der vorgefundenen Technik zurecht. Mit dem Bau von drei neuen Operationssälen im Städtischen Krankenhaus Kiel bekamen auch diese Säle gleich ein Gebäudeleitsystem mit abgesetztem Bedienplatz und Protokolldrucker. An den Protokollen lässt sich die gesamte Historie der Anlagen verfolgen, ob z.b. die Anlagen störungsfrei funktionierten und wann es ggf. wo Störungen gab. Daneben lässt sich der Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverlauf ablesen und Schwankungen lassen sich wegen der zeitlichen Präzision besser mit möglichen Ursachen in Verbindung bringen. KOMPLEXE IT FÜR EIN ZUVERLÄSSIGES KLIMA Zudem benötigen Krankenhaustechniker ein System, mit dem schnell und unkompliziert eingegriffen werden kann, um z.b. Pumpen zur Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsregulierung einund auszuschalten sowie auf Störungen schnell reagieren zu können. Auch muss es unabhängig vom Standort des Technikers für ihn immer ersichtlich sein, was wo defekt ist. Die Steuerung der Temperatur und Feuchte, Pumpen, Ventile und Klappen in den mittlerweile 14 technischen Unterstationen, in die die Klinik unterteilt ist, regelt ein PRIVA Compri HX 8 E. Jede Station reguliert so einen bestimmten Klinikteil. Dieser frei programmierbare Regelcomputer besitzt zur Verwaltung verschiedenster regeltechnischer Anlagen eine Vielzahl von Schnittstellen. Das bedeutet, dass der Computer an die spezifischen Anforderungen des Gebäudes, das er regeln soll, angepasst wird und gemäß den Anforderungen frei programmierbar ist. Im Städtischen Krankenhaus Kiel hat man sich zur Vernetzung der zahlreichen Unterstationen des Direct Digital Control für die Ethernet-Schnittstelle entschieden. Dadurch ist das vorhandene Netzwerk verwendbar. Mit seinem PC kann Demske über TCP/IP das System von überall im Krankenhausnetzwerk unmittelbar bedienen. Ist er unterwegs oder gibt es Störungen in der Nacht, wird er per SMS benachrichtigt. Über Modem kann sich Demske von zu Hause aus in das System einloggen, um sich einen Überblick über den Zustand der Anlagen zu verschaffen. Das neue System sollte sich an Geräte anderer Fabrikate anbinden lassen. Der Betrieb sollte während der Einführung auf jeden Fall aufrechterhalten werden. Die installierende Firma muss einen gut erreichbaren, schnellen Support bieten, der im Notfall unverzüglich vor Ort helfen kann. Für die Bedienung benötigte Demske kaum Einweisung. Es sei ihm einmal gezeigt worden, wie die Module auf dem Bildschirm aussehen und wie man sich einwählt. Der Rest erklärt sich von selbst, erläutert er. Werden kleine Änderungen notwendig, kann Demske Informationen aus der Dokumentation entnehmen, so dass kein teurer Regeltechniker bestellt werden muss. Mit einem Übungskoffer, ausgestattet mit einer PRIVA Compri HX 8 E, kann Demske vor Inbetriebnahme einer Änderung diese simulieren. Ganz leise gibt er zu, den Koffer schon einmal zur realen Nutzung zweckentfremdet zu haben: Über Weihnachten sind dampfbeheizte Wärmeaustauscher ausge fallen. Wir überbrückten sie mit dem Koffer und konnten dann in Ruhe einen neuen Regelschrank aufbauen und die Anlage ändern. CHARLOTTE REUSCHER IT-Journalistin bei WORTFINDER PR in Hamburg, Kontakt: text@wordfinderpr.com EFA-SST -PS Schnelllauftor für moderne Parksysteme Anzeige Unvergleichlich schnell, sicher, zuverlässig. Das EFA-SST -PS ist ein platzsparendes Tor, speziell für Park- und Garagensysteme. Selbst bei minimalen Platzverhältnissen im Sturz- oder Seitenzargenbereich lässt sich das neue System einsetzen. EFAFLEX Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG Fliederstraße 14 D Bruckberg Telefon Telefax info@efaflex.com

24 24 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK NEUBAU UND UMBAU Kosten für den Gebäudeunterhalt senken Werden bestehende Einrichtungen vergrößert oder umgebaut, müssen die Anforderungen an ein wirtschaftliches Energiesystem geprüft werden. Insbesondere ältere Gebäude haben Bau- und Versorgungsanlagen, die nicht optimal auf den aktuellen Bedarf abgestimmt sind. Die Folge sind steigende Energiekosten. Zuerst ist eine genaue Bestandsanalyse zu machen. Dabei wird festgestellt, welche Faktoren den Verbrauch beeinflussen. Jedes Gebäude ist immer ein komplexes Gebilde aus verschiedenen Komponenten, die in ihrer Gesamtheit den Energieverbrauch beeinflussen. Um den Energiebedarf zu senken, stehen Architekten und Energieplanern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die einzelnen Bausteine ergeben ein umfassendes Gesamtkonzept aus baulichen und haustechnischen Faktoren. Es soll bauphysikalisch, bautechnisch und medizinisch-technisch den Anforderungen entsprechen und zu angemessenen Kosten realisiert werden. Wichtig: Energieeffizienz und Nutzung von Energie sind dabei nicht ausschließlich eine Frage der Technik. Es ist erforderlich, dass das Projektteam seine gestalterischen, physikalischen und technischen Kenntnisse in die verzahnte Planung einbringt. Deshalb sollten Architektur und Haustechnik vor Ausführungsbeginn gemeinsam betrachtet werden. Auf die im Folgenden beschriebenen Faktoren können Planer und Betreiber eines Gebäudes Einfluss nehmen. ENERGIEEFFIZIENTE ARCHITEKTUR DES GEBÄUDES Der Architekt nimmt bereits beim Entwurf durch die Form des Gebäudes, die Ausrichtung nach Himmelsrichtungen und die Größe der Öffnungen entscheidend Einfluss auf dessen Energieeffizienz. Das planerische Ziel ist ein behagliches Raumklima bei möglichst geringen Energiekosten. Beim Neubau kann der Architekt nach neuesten Erkenntnissen planen, beim Altbau muss der Bestand genutzt und im Rahmen der Möglichkeiten positiv verändert werden. Eine Selbstverständlichkeit ist es heute, das Gebäude nach der Sonne auszurichten und im Winter die Fensterflächen wenig zu verschatten. Die Kontrolle des architektonischen Gebäudeentwurfs erfolgt schon während der Planungsphase über Berechnungen zum Energiebedarf. Positiv entwickelt sich der Verbrauch durch geringe Wärmeverluste mit optimaler Dämmung der Gebäudehülle. Schutz vor Kälte bieten verschiedene Bauteile (Außenwand, Dach, Fenster, Rollladenkästen, Türen, Tore etc.), die diese Funktion gut oder schlecht erfüllen. Ein Energieverlust kann durch den Wärmedurchgangs koeffizienten U und den Transmissionswärmeverlust H T erfasst und berechnet werden. Die energetische Qualität eines solchen Außenbauteils wird durch den Wärmedurchgangskoeffizienten U beschrieben. Der so genannte U- Wert gibt den Wärmeverlust eines Bauteils zwischen Innen- und Außentemperatur an. Für den Planer werden durch den U-Wert einzelne Bauteile vergleichbar. Es gilt: Je kleiner der U-Wert ist, desto besser ist dies für die Energieeffizienz der gesamten Gebäudehülle. Das Maß für die Wärmedämmqualität der gesamten Hülle kann über die einzelnen U-Werte aller Bauteile berechnet werden. Der auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogene spe zifische Transmissionswärmeverlust H T ist der durchschnittliche U-Wert aller Umfassungsflächen der gesamten Ge- Fotos: H-J Paulsen und arsdigital (Fotolia.com)

25 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 25 QUELLEN Literaturtipp Beier C. (2009) Forschungsbericht: Analyse des Energieverbrauchs und exemplarische Best-practice-Lösungen für relevante Verbrauchsfaktoren in Krankenhäusern. Oberhausen: Frauenhofer-Institut UMSICHT EnergieAgentur.NRW (Hrsg.) (2010) Effiziente Energienutzung in Krankenhäusern Wuppertal. Wuppertal: EnergieAgentur.NRW bäudehülle. Je kleiner H T ist, desto besser ist die Wärmedämmung des Gebäudes. Mit diesem Wert ist die Dämmwirkung des Gebäudes selbst messbar, das heißt, jedes Außenbauteil nimmt Einfluss auf den Energiebedarf des gesamten Gebäudes. Bei Neubau, Sanierung oder Veränderung bestehender Gebäude sind vom Gesetzgeber für die energetische Qualität des Gesamtgebäudes oder einzelner Bauteile Mindestanforderungen vorgeschrieben. Die Wärmedämmstandards sind in der jeweils gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Die freiwillige Erhöhung der gesetzlichen Vorgaben kann sich langfristig lohnen. Mit den oben beschriebenen Instrumenten bei der Gestaltung der Fassade ist zunächst einmal erreicht, dass ein Gebäude wesentlich weniger Heizenergie benötigt. ENERGIEEFFIZIENTE HAUSTECHNIK Nach der Ausschöpfung der energieeffizienten Gebäudehülle folgt im zweiten Schritt die Wahl der geeigneten Haustechnik. Dies betrifft vier haustechnische Bereiche. Heizwärmeversorgung Zunächst wird der Nutzwärmebedarf des Gebäudes ermittelt, um anschließend eine effiziente Systemtechnik zu wählen. Häufigste Energieträger sind noch immer Erdgas und Heizöl. Als Mindeststandard für die Versorgung mit Heizwärme muss die Brennwert- oder Niedrigtemperatur-Technik zum Einsatz kommen. Erneuerbare Energieträger aus Luft, Wasser, Erdboden, solarer Strahlungsenergie oder Biomasse sind umweltfreundlich und wirtschaftlich interessant. Im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen sind Solarenergie, Erdwärme und Bioenergie unerschöpflich und kaum betroffen von Verknappung und extremen Preisanstiegen. Das Angebot an intelligenten Systemen zur anteiligen Deckung des Wärmeenergie- und des Kältebedarfs mit erneuerbaren Energien wächst daher kontinuierlich. Durch eine optimierte Systemanpassung der Komponenten Wärmeerzeuger, große Heizflächen, niedrige Wärmeabgabetemperaturen, Thermostatventile, Pumpen- und Reglereinstellungen kann der Energiebedarf zusätzlich gesenkt werden. Brauchwassererwärmung Grundsätzlich kann Wasser zum Duschen, Geschirrspülen, Kochen usw. mit jedem der bekannten Energieträger erwärmt werden. Der Jahresverbrauch für die Warmwasserbereitung ist abhängig von der Art der Wärmeerzeugung (zentral/dezentral), dem Wirkungsgrad der Energieumwandlung im Wärmeerzeuger, der Länge des Warmwasserverteilungsnetzes und dessen Wärmedämmqualität. PASCAL BURKHARDT Architekt im Architekturbüro Wörner in Stuttgart, spezialisiert auf das Erstellen von Energiepässen, Kontakt: info@archi-pel.de Mit Solaranlagen lassen sich die Energiekosten langfristig senken, vorausgesetzt, der Standort ist korrekt. Denn nur wenn die Anlage genügend Sonnenlicht erhält, kann diese produktiv arbeiten. Elektroenergieversorgung In Deutschland wird in der Regel ein Hausanschluss zur örtlichen Elektroenergieversorgung hergestellt. Photovoltaikanlagen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) und Windenergieanlagen können die Elektroenergieversorgung ergänzen oder komplett ersetzen. Üblicherweise wird der auf diese Weise erzeugte Strom heute noch in das örtliche Stromnetz eingespeist, um diesen selbst erzeugten Strom vergütet zu bekommen. Ökostromanbieter aus erneuerbaren Energiequellen stellen mittlerweile eine geeignete Alternative dar, um den Ausstieg aus konventioneller fossiler und atomarer Stromerzeugung zu beschleunigen. Lüftungsanlage Immer bedeutender werden auch Lüftungsanlagen. Fenster und Türen werden luftdicht eingebaut, um Wärmeverluste zu verhindern. Das kann aber ohne einen Luftaustausch zur Schimmelbildung führen. Um beim regelmäßigen Luftwechsel energieeffizient zu bleiben, ist dabei ein geringer Wärmeverlust wichtig. EMPFEHLUNG ZUR EINSPARUNG Die relevanten Einflussfaktoren in den Einrichtungen müssen erfasst werden, um effektive Einsparmaßnahmen zu entwickeln. Eine ganzheitliche energetische Sanierung senkt den Energieverbrauch und damit die Kosten auf Dauer. Sie sichert den erfolg - reichen Einsatz energiesparender Systeme, regenerativer Energien und erhöht den Komfort der Nutzer. Alle angesprochenen Aspekte zur Anlagentechnik und der Gebäudehülle bieten Potenziale für Energieeinsparungen, wenn das Gebäude in seiner Gesamtheit als ein System betrachtet wird. Daher müssen alle geplanten Maßnahmen von Beginn der Planung an in einem umfangreichen Gesamtkonzept zusammengefasst werden.

26 26 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK ENERGIEMANAGEMENT Energiekosten im Griff Strom, Wärme, Wasser und Abwasser gehören in allen Alten- und Pflegeheimen zu den größten Ausgabenposten im Sachkostenbereich. Die Kosten können durch konsequentes Energiemanagement im Griff gehalten werden. Am Beispiel der Beratung von vier Einrichtungen zeigt das BFE Institut für Energie und Umwelt kaufmännische und technische Lösungen der Energieversorgung. Wir sind auf gute Pflege spezialisiert. Um die Preisentwicklung auf den Energiemärkten können wir uns nicht auch noch kümmern, sagt Karim Amer, Inhaber von vier Pflegeheimen in Bremerhaven und Umgebung. Die stetig steigenden Kosten für Strom und Wärme waren für ihn der Anstoß, sich Rat von externen Beratern zu holen. Bereits seit 2002 läuft die Kooperation zwischen den Pflegeheimen Amer mit zusammen über 150 Pflegeplätzen und dem Institut BFE. BESSERE PREISE DURCH STROMAUSSCHREIBUNG Heizung und Warmwasser müssen in allen Pflegeheimen ganzjährig vorgehalten werden. Die Pflegeheime Amer heizen in drei Einrichtungen mit Öl und in Bremerhaven mit Fernwärme. Beim Strom sind neben der Beleuchtung und der EDV v.a. die eigenen Küchen und Wäschereien Großverbraucher. Rund Euro im Jahr muss das Unternehmen für Energiekosten aufbringen. Die Beratung des Instituts BFE begann mit einer intensiven Prüfung der Energielieferverträge und -rechnungen. Beim Heizöleinkauf standen wir ganz gut da, erinnert sich Amer. Im Strombereich gab es jedoch Verbesserungsbedarf; eine Ausschreibung wurde gestartet. Im Ergebnis blieben die Pflegeheime aber bislang stets bei ihrem Regionalversorger, der sein Angebot in Verhandlungen nachbesserte, um den Kunden zu halten Einsparungen zwischen und Euro pro Jahr wurden erzielt. Im Frühjahr 2010 allerdings hat mit dem Pflegeheim in Loxstedt- Dedesdorf erstmals eine Einrichtung den Lieferanten gewechselt und spart damit rund Euro. Bei der technischen Analyse wurde u.a. die Beleuchtung unter die Lupe genommen. Die Empfehlungen zum Lampenaustausch will Amer sukzessive umsetzen und setzt auf eine verbesserte LED-Technik. Die Entkoppelung der Betriebszeiten von Küche und Wäscherei, um die teuren Lastspitzen zu vermei- Foto: Cyril Comtat (Fotolia.com)

27 den, und die Aushandlung eines Abwasserfreibetrags beim örtlichen Versorger zählt Amer ebenfalls zu den wertvollen Ergebnissen der Beratung. ENERGIEKOSTEN UM FAST ZEHN PROZENT GESENKT 112 Pflegeplätze und 23 Betten für die Kurzzeitpflege stellt das Altenpflegeheim Atrium in Pforzheim bereit. Heimleiter Alexander Schimmelpfennig zieht eine positive Zwischenbilanz der Energieberatung: Durch die Umstellung der Lieferverträge und kleinere technische Maßnahmen sparen wir 9,7 Prozent der laufenden Energiekosten. Dabei sei, so Schimmelpfennig, das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) noch gar nicht mitgerechnet. Aufgrund des technischen Checks wurde empfohlen, die Kesselanlage zu erneuern. Man kam überein, die Anlage stehen zu lassen, aber durch das BHKW deutlich zu entlasten. Klimafreundlicher Zusatzeffekt ist die Senkung des CO 2-Ausstoßes um 70 Prozent. Das Altenpflegeheim folgte außerdem dem Rat, Rauchgasregulatoren in den Heizkessel einzubauen und die Regelung der Heizungspumpen zu optimieren, was zusammen rund Euro im Jahr an Einsparungen bringt. Die Investitionen in energiesparende Leuchten und die Nachrüstung von Reflektoren haben sich bereits binnen eines Jahres gerechnet. Bislang ist das Atrium seinem regionalen Stromversorger treu geblieben. Der Lieferant ging bei den hartnäckig geführten Verhandlungen wiederholt auf die Konditionen von Wettbewerbsangeboten ein. Da machte es keinen Sinn, zu wechseln, so Alexander Schimmelpfennig. Regelmäßig wird er über die Umsetzung der Empfehlungen, Amortisationszeiten und erfolgte Einsparungen informiert. Die Verhandlungen führt in der Regel das Institut BFE im Auftrag des Trägers, dieser kann aber auch mit am Tisch sitzen. NEUBAU: BHKW OPTIMAL EINGEBUNDEN Lieber mit pflegespezifischen Angelegenheiten als mit Energiepreisen befasst sich auch Guido Reisener, Geschäftsführer der Altenpflegeheim Reisener GmbH, die unter der Marke Sozial- Team drei Senioreneinrichtungen in Holdorf und Steinfeld mit CHECKLISTE Energieverschwendung abstellen Optimierung von Antrieben durch Drehzahlregelung, Einsatz von Flachriemen und Laufzeitanpassung, Beleuchtung (Lampenaustausch, Steuerung), Optimierung der Kälteerzeugung (Regelung, Wärmerückgewinnung), Kraft-Wärme-Kopplung (Blockheizkraftwerk), Leistungssteuerung (Einsatz eines Energiekontrollsystems, Lastverlagerung), Verbesserung des Nutzerverhaltens (z.b. Raumlüftung), raumlufttechnische Anlagen (Regelung, Wärmerückgewinnung), Substitution der Energieart bei Spülmaschinen, Wäschetrockner oder Waschmaschinen, Wärmedämmung (Gebäude, Rohrleitung und Ventile), Wärmeerzeugung (Abgaswärmerückgewinnung, Brennraumeinsatz, Regelung, Vergleich der Heizsysteme), Wasser (Einsatz wassersparender Armaturen) K o m p e t e n z s t a t t B r e n n s t o f f Energie-Contracting Sparen ohne zu investieren. Wir erschließen Ihre Einsparpotenziale sprechen Sie uns an! Q Krankenhaus Huyssens-Stiftung Essen Q Krankenhaus Kirchen Kirchen: 325 Betten Q Krankenhaus Knappschaft Dortmund: 463 Betten Q Krankenhaus Ev. Stift St. Martin Koblenz Q Krankenhaus St. Elisabeth Wittlich: 380 Betten Q Krankenhaus St. Josef Essen: 470 Betten NGT Contracting GmbH Im Teelbruch 55 Q Essen Telefon: + 49 (0) / Telefax: + 49 (0) / info@ngt-contracting.de Internet:

28 28 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK Die erneuerte Heizanlage im Altenpflegeheim Atrium mit zwei großen Heißwasserspeichern und einer modernen Heizungsregelung (rechts). Das Blockheizkraftwerk im neuen Haus am Mühlenbach in Steinfeld wurde mit Fördermitteln bezuschusst. zusammen 178 Plätzen betreibt holte er die Berater von BFE in das Südoldenburger Münsterland, denn: Die Energiekosten zählen zu den wenigen Faktoren, die wir aktiv beeinflussen können. Beim Strombezug profitierten die Einrichtungen mit Euro Einsparungen durch den Beitritt zu einem Rahmenvertrag mit dem Regionalversorger. Später kamen aufgrund von Ausschreibungen andere Lieferanten zum Zuge. Wir hatten schon Strom aus Kassel, Düsseldorf und aus dem Schwarzwald, berichtet Reisener. Bezahlt machten sich v.a. längere Laufzeiten von Lieferverträgen: Der Dreijahresvertrag für das Pflegeheim As to Huus in Holdorf bringt eine Ersparnis von über Euro. Beim Erdgas gab es für die Reisener GmbH noch keine echten Alternativen. Immerhin konnten die Kosten durch den Beitritt zum Rahmenvertrag für As to Huus und das Haus am Ziegeleiteich in Steinfeld um knapp Euro gesenkt werden. Während es sich bei diesen Häusern um Altbauten handelt, die die Familie Reisener vor rund 20 Jahren übernommen und später erweitert und modernisiert hat, wurde das Haus am Mühlenbach in Steinfeld erst 2009 in Betrieb genommen. Hier leben 40 Senioren in Hausgemeinschaften zusammen. Die Berater begleiteten die Neubauplanung für das Haus am Mühlenbach, sorgten für die optimale Einbindung eines Blockheizkraftwerkes in das Energiekonzept und übernahmen die Antragstellung für öffentliche Fördermittel. Auch das neue Haus hat inzwischen mit einem Kostenvorteil von Euro einen anderen Stromversorger bekommen. NEUER GASVERSORGER: EURO EINSPARUNG Als Neithard von Stein die Gebührenrechnung für Wasser und Abwasser für 2009 erhielt, wollte er seinen Augen nicht trauen. INFORMATION BFE Institut für Energie und Umwelt Ein ganzheitliches Energiemanagement bietet die Firma BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH an. Dieses umfasst sowohl eine kaufmännische als auch eine technische Optimierung und berücksichtigt dabei alle Energiearten (Strom, Gas, Öl, Fernwärme) sowie Wasser und Abwasser. BFE betreut im deutschsprachigen Raum mehr als Kunden, darunter zahlreiche Seniorenheime und Krankenhäuser. Weitere Informationen: Fast m 3 sollte der von ihm geleitete Altersruhesitz Neithard von Stein in Bad Eilsen verbraucht haben, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Da konnte etwas nicht stimmen der Inhaber der Seniorenresidenz mit 61 Pflegeplätzen ließ die Sache prüfen. Vor einem Jahr war unbemerkt ein Wasserrohr in ungünstiger Hanglage gebrochen das Wasser versickerte im Erdboden. Die BFE-Ingenieure erwirkten sogleich einen Mahnstopp bei der Samtgemeinde Eilsen, die dann auch ihre Abwassergebühren um Euro nach unten korrigierte. Es war ein beruhigendes Gefühl, in so einer Situation nicht alleine dazustehen, erinnert sich Neithard von Stein. Seit 1976 betreibt die Familie von Stein den Altersruhesitz mit drei Häusern in einer großen Parkanlage kam die neu errichtete Parkresidenz am Stift in Hessisch Oldendorf mit 69 Pflegeplätzen dazu. Der Strom- und Gasverbrauch ist an beiden Standorten groß. Küche und Wäscherei betreiben wir selbst, betont Neithard von Stein. Zweimal hat der Altersruhesitz nach Ausschreibungen und Preisverhandlungen den Stromlieferanten gewechselt. Seit einigen Jahren ist er nun bei dem selben Versorger geblieben. Dieser setzte sich auch bei der jüngsten Preisrunde für 2011 und 2012 durch. Die Senioreneinrichtung profitierte dabei von den niedrigen Preisen an der Strombörse und spart rund Euro im Jahr. Anfangs war ich ja beim Lieferantenwechsel skeptisch: Wird mir mein lokaler Netzbetreiber bei technischen Problemen wirklich noch helfen?, räumt Neithard von Stein ein. Doch bisher gab es für ihn keinen Grund zur Klage über mangelnden Service. Erstmals profitierten die beiden Altenheime jetzt von der Liberalisierung des Gasmarktes. Der Lieferantenwechsel brachte für Bad Eilsen einen Vorteil von gut Euro und für Hessisch Oldendorf sogar Euro jährlich. Bei dem neuen Haus hatten wir gar keine guten Preise, sagt von Stein. Nun hat die Parkresidenz auch einen neuen Stromversorger und spart weitere Euro. THOMAS KRÜGER Dipl.-Journalist, seit 2002 Inhaber des Pressebüros für Kirche und Gesellschaft in Minden (Westfalen), Kontakt: redaktion@krueger-pressebuero.de Fotos: Altenpflegeheim Atrium, BFE

29 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 29 FÖRDERMITTEL Finanzhilfen zur Energieoptimierung Die Steigerung der Energieeffizienz spart langfristig Kosten. Zuerst müssen Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime jedoch investieren. Verschiedene staatliche Förderprogramme helfen bei der Anschubfinanzierung. Für alle Schritte der Energieoptimierung gibt es Zuschüsse und vergünstigte Kreditangebote. Eine verbesserte Dämmung wird staatlich gefördert. Rechtliche Grund lage ist v.a. die Energieeinsparverordnung (EnEV). Strebt ein Alten- oder Pflegeheim eine umfassende Sanierung zum Energieeffizienzhaus an, kommt eine Förderung durch das Programm KfW-Effizienzhaus in Betracht. Dabei werden Kredite bis zu einer Höhe von Euro pro Wohneinheit vergeben. Neben der Förderung auf Bundesebene gibt es auch verschiedene Programme der einzelnen Bundesländer. So fördert z.b. das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie die Beratung für Contracting. Einen Überblick über die Förderprogramme bietet die von der Bundesregierung eingerichtete Deutsche Energieagentur (dena). Über detaillierte und aktuelle Bedingungen zu den genannten Förderprogrammen informieren die Hausbanken und die KfW. Christina Geimer ONLINE EXKLUSIV Foto: SIGNTIME (Fotolia.com) Bevor der Energieverbrauch gesenkt werden kann, bedarf es einer detaillierten Analyse der Ist-Situation und einer Beratung über die lohnenswertesten Optimierungsmöglichkeiten. Der Sonderfonds Energieeffizienz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) (KfW-Programmnummer: EEB) erstattet bis zu 80 Prozent des Tageshonorars (höchstens Euro) des Beraters. Bei einer Detailberatung sind bis zu 60 Prozent (höchstens Euro) förderfähig. Für eine anschließende Investition in Ener gie effizienzmaßnahmen können kleine und mittlere Unternehmen einen Kredit von bis zu zehn Millionen Euro aus dem Sonderfonds des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi ) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten. NEUE HEIZANLAGEN WERDEN GEFÖRDERT Die Energieeffizienz kann durch die Verbesserung der Dämmung von Fassaden und Dächern gesteigert werden. Weitere Optionen sind die Installation von neuen Fenstern und einer modernen Heizungsanlage. Diese Maßnahmen fördert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) mit dem CO 2-Gebäudesanierungsprogramm, welches über die KfW vergeben wird. Literaturtipps Meyer J. et al. (2008) Rationelle Energienutzung in Alten- und Pflegeheimen. Wiesbaden: Vieweg + Teubner Verlag Tippenkötter R. et al. (2003) Rationelle Energienutzung im Krankenhaus. Wiesbaden: Vieweg + Teubner Verlag Internettipps Einen Überblick über die nationalen Gesetze und Verordnungen, EG-Richtlinien, DIN- und ISO-Normen und Gütesiegel bietet die Deutsche Energie Agentur (dena) unter: EnergieAgentur.NRW (2010) Leitfaden Energieeffizienz für Krankenhäuser, unter: [ ] EnergieAgentur.NRW (2008) Effiziente Energienutzung in Alten- und Pflegeheimen für Betreiber und Träger, abrufbar unter: [ ] Energieeinsparpotenziale in 20 Krankenhäuser untersuchte eine Studie des Frauenhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, abrufbar unter: _Abschlussbericht_Download.pdf Seminare Um eine erste Analyse der Energieflüsse innerbetrieblich zu leisten, ist die Fortbildung zum Energiebeauftragten oder Energiemanager, z.b. bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), sinnvoll.

30 30 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK KÄLTETECHNOLOGIE Kosteneinsparungen durch moderne Kälteanlagen Rund 600 Millionen Euro an Energiekosten können Kliniken mit moderner Gebäudetechnik pro Jahr sparen (Deutsche Bundesstiftung Umwelt). Mit integrierten Kältekonzepten können Kliniken ihrem hohen Kältebedarf und den Anforderungen an Betriebssicherheit und Verfügbarkeit in einer sensiblen Umgebung entgegenkommen. Allein bei der Kälteversorgung lassen sich durch sanierte Anlagen und optimierte Betriebsabläufe Energieeinsparungen von über 50 Prozent realisieren. Die nötigen Investitionskosten amortisieren sich nach Cofely Refrigeration durch die hohen Einsparungen bereits nach weniger als zwei Jahren. Der technologische Fortschritt und optimierte Behandlungsstrategien führen in Krankenhäusern zu einem erhöhten Kältebedarf. Die modernen Geräte, die besonders in Operationssälen und Intensivstationen zur Diagnose und Therapie eingesetzt werden, benötigen ein konstantes und spezifisches Raumklima. Hinzu kommt, dass der Kältebedarf je nach Jahreszeit, Gebäudestruktur und Bettenauslastung variiert. In vielen Einrichtungen sind jedoch immer noch veraltete Kälteanlagen installiert, die den tatsächlichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden und die Einrichtungen zudem mit hohen Kosten belasten. Daher werden zahlreiche Kliniken ihre bestehenden Anlagen in den nächsten Jahren durch eine moderne Gebäudetechnik tauschen müssen. Bei der Anschaffung einer neuen Kältemaschine sollten Einrichtungen bereits in der Planung einige Faktoren berück- CHECKLISTE Auswahl von Kältemaschinen Die Kältemaschine sollte auf sehr hohe Energieeffizienzwerte unter Teillast ausgelegt sein. Ideal sind COP-Werte um 6. Die Maschine muss die sensible Umgebung berücksichtigen. Wichtige Aspekte sind Ausfallsicherheit, geringe Schall- und Schwingungsemissionen sowie EMV-Filter zum Schutz vor elektromagnetischen Störungen. Die Anlage sollte eine redundante Auslegung aufweisen, welche die zuverlässige Kälteerzeugung durch eine unterbrechungsfreie und konstante Stromversorgung sichert. Es müssen hohe Hygienestandards beispielsweise durch magnetgelagerte, ölfreie Verdichter eingehalten werden. Die Kälteleistung sollte sich an den jeweiligen Bedarf anpassen lassen, z.b. mit Hilfe von intelligenter Steuerungssoftware. Der Anbieter sollte Branchenerfahrung haben, um die spezifischen Anforderungen eines Klinikums berücksichtigen zu können. sichtigen. So stellt die sensible Klinikumgebung hohe Anforderungen an die Betriebssicherheit und die Verfügbarkeit der Kälteversorgung. Gleichzeitig erfordert der Klinikbetrieb besonders ruhig laufende Maschinen, die die Patienten nicht stören. Hinzu kommen zahlreiche gesetzliche Anforderungen, z.b. zur Einhaltung der Hygiene, der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) oder zur Reduktion von CO 2-Emissionen. Bei all diesen Kriterien muss jedoch v.a. das Budget eingehalten werden. Energieeffiziente Kälteerzeugung mit neuester Technologie ist ein Weg, mit dem sich langfristig Kosten einsparen und gleichzeitig gesetzliche Regelungen erfüllen lassen. HÖCHSTE ANSPRÜCHE AN ENERGIEEFFIZIENZ UND SICHERHEIT Auf diesen spezifischen Bedarf sind moderne Kältemaschinen wie der Quantum von Cofely Refrigeration ausgelegt. Mehr als 110 deutsche Kliniken nutzen diese moderne Kältetechnologie, darunter auch das Krankenhaus Medicare (Name geändert) mit rund Mitarbeitern und mit über stationären und ambulanten Patienten im Jahr. Mit Hilfe des technologischen Gesamtkonzepts der Kältemaschine, das saisonunabhängig auf sehr hohe Energieeffizienzwerte v.a. unter Teillast ausgelegt ist, spart die Einrichtung Energie ein. Die Maschine erreicht COP- Werte (Coefficient of Performance) von über 6. Kältemaschinen mit einer anderen Verdichertechnologie erreichen in der Regel COP-Werte zwischen 3 und 4. Der COP gibt das Verhältnis der abgegebenen Kälteleistung zur aufgewendeten Antriebsleistung an. Je höher dieser Wert ausfällt, desto effizienter arbeitet die Maschine. So profitiert das Klinikum von einem geringen Stromverbrauch mit gleichzeitig zuverlässiger Leistung. Die Energiekosten für die Gebäudekühlung wurden damit um über 50 Prozent reduziert. Auch der CO 2-Ausstoß ist entsprechend geringer. Herzstück der Maschine ist ein drehzahlgeregelter Radialturboverdichter. Dieser ist magnetgelagert, das heißt, er kommt ohne Öl aus. Er arbeitet weitaus effizienter als vergleichbare Maschinen mit Schraubenverdichtern. Zudem weist er gegenüber einem Standardverdichter geringere Werte der Vibration und Schallemission, eine höhere Regelbarkeit und eine kompaktere Bauform auf. Die hermetische Bauweise zusammen mit dem praktisch vibrationsfreien Betrieb minimiert die Wahrscheinlichkeit eines Kältemittelverlusts durch Lecks. Auch die ölfreie Lagerung bringt energetische und kostenrelevante Vorteile mit sich.

31 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 31 Die ölfreie Lagerung der Radialturboverdichter der Kältemaschine Quantum bringt nicht nur energetische, sondern auch kostenrelevante Vorteile mit sich. INTELLIGENTE STEUERUNG UND SANFTER BETRIEB Kliniken haben einen stark schwankenden Kältebedarf, der zwischen 100 kw (Kilowatt) bei Teillast und mehreren tausend kw bei Volllast liegen kann. Eine intelligente Steuerungssoftware kann hier die Kälteleistung automatisch an den entsprechenden Bedarf anpassen, und dies bei bedarfsgerecht veränderbarer Vorlauftemperatur. Diese Aufgabe übernehmen so genannte Anlagenmanager. Dabei koordiniert die Software das Zu- und Abschalten von Kälteaggregaten, Pumpen und Rückkühlwerken anhand verschiedener Parameter wie z.b. Vorlauftemperatur, Volumenstrom oder Außentemperatur. Wegen des ölfreien, magnetgelagerten Verdichters ist die Kältemaschine verschleißarm und somit für diese sich ständig ändernden Lasten ausgelegt. Die Medizintechnik erfordert aber nicht nur eine gleich bleibende Raumtemperatur, sondern auch eine unterbrechungsfreie und konstante Stromversorgung. Bei einer modernen Kältemaschine laufen die einzelnen Verdichter gestaffelt, so dass sie ein sanftes Startverhalten aufweisen und nur ein geringer Anlaufstrom benötigt wird. Zusammen mit der Softstarttechnologie und der Frequenzregelung lassen sich somit Schwankungen im Stromnetz vermeiden, welche die Krankenhaustechnologie schädigen könnten. Zusätzlich schützt ein integriertes geschlossenes EMV-Konzept das Stromnetz und die medizinischen Geräte vor möglichen elektromagnetischen Störungen. ERFAHRUNG DER DIENSTLEISTER NUTZEN Ein Krankenhaus stellt viele spezifische Ansprüche an eine Kälteanlage. Im Vordergrund stehen dabei v.a. die Energieeffizienz, die Senkung der laufenden Betriebskosten und die Rücksicht auf die sensible Umgebung, also die Patienten. Moderne Kältemaschinen kommen dem entgegen. Mit dem reduzierten Energieverbrauch und den geringeren Betriebskosten können sich die Anschaffungskosten für eine neue Kältemaschine bereits nach zwei Jahren amortisieren. Zusätzliche Einsparungen bieten zudem die integrierte Softstarttechnologie und die hohe Laufruhe, da die Investitionen für ein Soft Start Kit oder zusätzliche Maßnahmen zur Lärmreduktion entfallen. Steht die Anschaffung einer neuen Kältemaschine an, sollten die Einrichtungen den Hersteller als Experten bereits in der Planungsphase mit einbeziehen. Denn erfahrene Unternehmen verfügen über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Kältetechnologie für Krankenhäuser und haben zudem den gesamten Lebenszyklus einer Kälteanlage sowie den Gesamtenergiebedarf im Blick. DIPL.-ING. (FH) PETER KADEN Projektleiter Kälteaggregate bei Cofely Refrigeration, Kontakt: Info@cofely.de Foto: Cofely Refrigeration ZUSÄTZLICHE EINSPARUNG DURCH ABWÄRME Auch die Abwärme eines Hauses lässt sich in das Kältegesamtkonzept einbinden, da Kältemaschinen als effiziente Wärmepumpen genutzt werden können. Hier sind COP-Werte bis 7 möglich. So kann die Maschine schon mit 1 kw elektrischem Strom bis zu 7 kw Heizleistung erzeugen. Mittels Doppelkondensatortechnologie wird die entstehende Abwärme für die Beheizung des Gebäudes und zur Warmwassererzeugung verwendet. Gleichzeitig kann die ganzjährige Kälteerzeugung auch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) unterstützen und weitere Einsparungen bei Energie und Wärme ermöglichen. Das ist besonders für Einrichtungen interessant, die im Rahmen eines Energieliefer-Contractings ein BHKW zur Wärmeerzeugung einsetzen: Denn die Wärmeauskopplung aus dem Kühlkreislauf spart auf der Rückkühlseite Energie- und Investitionskosten. Das wiederum kann der Contractor bei der Entwicklung des energetischen Gesamtkonzepts berücksichtigen und in Form von geringeren Energieverbrauchskosten an das Krankenhaus weitergeben.

32 32 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK FINANZIERUNG Kreditfähigkeit langfristig sichern Durch die Einführung von Basel III werden die Banken höhere Anforderungen an ihre Kreditnehmer stellen. Die Finanzierung mit Krediten sichern sich Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime durch die Umsetzung der vorgestellten Maßnahmen. Während die Auswirkungen der zukünftigen Eigenkapitalerhöhung bei den Banken, gemäß Basel III, derzeit fast ausschließlich aus der Sicht der Kreditinstitute dargestellt werden, werden die Folgen für Verantwortliche im Gesundheitswesen bisher kaum erörtert. Wer aber diese zu erwartenden Folgen aus betrieblicher Sicht unterschätzt, wird sich bereits kurzfristig eines Besseren belehren lassen müssen. Denn ein höheres Eigenkapital, das von den Banken grundsätzlich verzinst werden muss und nicht für weitere Kredite verwendet werden darf, bedeutet naturgemäß keine zusätzlichen Zinserträge, sondern im Gegenteil höhere Kapitalkosten. Deswegen wird die Bankenbranche entweder an der sprichwörtlichen Zinsschraube drehen und/oder bei zukünftigen Kreditvergaben die Kreditvergaberichtlinien verschärfen, um Ausfallrisiken und damit Wertberichtigungen bzw. Abschreibungen auf ihre Kreditforderungen zu verringern. Die Verantwortlichen in den Einrichtungen sollten davon ausgehen, dass es in den kommenden Jahren, je nach individueller Kreditwürdigkeit, noch schwieriger werden dürfte, Kredite zu angemessenen Konditionen zu erhalten. Denn eines ist klar: Was künftig unter angemessen zu verstehen ist, entscheidet die Bank, nicht der Kreditnehmer. Um dem entgegenzutreten, sollten die Entscheider in den Einrichtungen jetzt handeln und die folgenden Punkte konsequent prüfen und möglichst kurzfristig abarbeiten. SO SICHERN SIE IHRE KREDITE Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme sämtlicher Verbindlichkeiten einschließlich des Barkredits auf dem Geschäfts - konto gegenüber allen beteiligten Banken. Bei Darlehen sollten sowohl die Anfangsbeträge als auch die derzeitigen, durch Tilgungen reduzierten Kreditsalden ermittelt werden. Anschließend werden die im Laufe der Jahre den Banken zur Ver - fügung gestellten Kreditsicherheiten zusammengefasst und bewertet. Durch die folgende Gegenüberstellung der aktuellen Kreditsalden mit den bewerteten Sicherheiten zeigt sich, ob stille Reserven bei den Sicherheiten bestehen. Dies ist durch die regelmäßigen Darlehenstilgungen durchaus üblich. Der Vorteil für den Kreditnehmer ist, dass er den freien Sicherheitenanteil als Verhandlungsgrundlage zu Zinssatzverbesserungen nutzen und/oder zusätzlich für weitere Kredite bei der gleichen oder einer anderen Bank einsetzen kann. Schwachpunkt einer Gesamtfinanzierung ist meist Foto: Marina Lohrbach (Fotolia.com)

33 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 33 der Bar- oder Überziehungskredit auf dem Geschäftskonto. Da er grundsätzlich von beiden Seiten jederzeit kündbar ist und zudem variabel verzinst wird, ist seine Planungssicherheit für den Betriebsverantwortlichen begrenzt. Es gibt aber Alternativen wie den Geldmarkt- oder Eurokredit, der sowohl mit einer festen Laufzeit als auch mit einem festen Zinssatz und damit weitgehend kalkulierbar angeboten wird. Zudem besteht je nach Bankinstitut die, wenn auch meist geringe Möglichkeit, auch beim nor malen Barkredit über diese Punkte zu verhandeln. Bei betrieblichen Darlehen ist dies häufig einfacher. Ein so genanntes Voraus- oder Forwarddarlehen sorgt dafür, die Verlängerung bereits laufender Darlehen nicht erst zu einem Ablauftermin in den kommenden Jahren, sondern schon beim heute nach wie vor niedrigen Zinsniveau sicherzustellen. Um die dabei anfallenden Kosten, ein je nach Bank unterschiedlicher Zinsaufschlag, möglichst gering zu halten, ist ein sorgfältiger Preisvergleich erforderlich. Wird dagegen bis zum jeweiligen Ablauftermin mit den Verlängerungsverhandlungen gewartet, können sich die Kreditbedingungen einschließlich des dann geltenden Zins - niveaus zu Lasten des Kreditnehmers verändert haben. INFORMATION Basel III aus der Schweiz Die neuen Mindestansprüche an die Eigenkapitalausstattung der Bankinstitute wurden vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht beschlossen. Dieser Ausschuss ist der Zusammenschluss von Vertretern der Notenbanken und Finanzaufsichtsbehörden von 27 Wirtschaftsnationen. Er ist bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, kurz BIZ, in Basel angesiedelt. Die BIZ gilt als Zentralbank der Zentralbanken. Die geplanten Vorschriften im Einzelnen Bis Januar 2015: Anhebung des harten Kernkapitals (Aktionärskapital und Gewinn - rücklagen) auf eine Mindestquote von 4,5 Prozent (bisher: 2,0 Prozent) der risiko - gewichteten Aktiva, ab 2016 bis Januar 2019: zusätzlicher Aufbau eines Krisenpuffers von 2,5 Prozent, darüber hinaus sollen Bankinstitute, abhängig von der Entwicklung in ihren Heimatländern, einen zusätzlichen Puffer von bis zu 2,5 Prozent des Eigenkapitals zum Ausgleich so genannter zyklischer Schwankungen aufbauen. VERBESSERUNG DER RATINGNOTE Die Veränderungen sind ebenfalls bei Ratings oder Scorings möglich. Mit diesen Bewertungsverfahren werden bekanntlich v.a. die betriebswirtschaftliche Situation und die unternehmerischen Qualitäten des jeweiligen Kreditnehmers beurteilt. Hier bestehen, je nach Bankinstitut in unterschiedlichem Maß, nach wie vor Informationsdefizite. Der Weg zur exakten Ermittlung einer Rating- oder Scoring - note oder die genaue Gewichtung einzelner Ratingfaktoren bleiben je nach Bankinstitut auch noch Jahre nach der Einführung dieser Qualifizierungsmodelle weitgehend im Dunkeln. Hier besteht ein entsprechender Nachholbedarf, den Betriebsverantwortliche einfordern sollten. Zweimal im Jahr sollten Orientierungsgespräche mit den Banken stattfinden, um Stärken und Schwächen der Einrichtung zu besprechen und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren. Das Ziel muss eine stetige Verbesserung der Rating- oder Scoringnote mit dem weiteren Ergebnis verbesserter Kreditbedingungen sein. Neben herkömmlichen Bankkrediten gewinnen öffentliche Finanzierungsalternativen, wie der KfW-Mittelstandsbank einschließlich der Beteiligung von Bürgschaftsbanken bei Kreditanträgen, gerade für den Mittelstand an Bedeutung. Die Verantwortlichen in den Einrichtungen sollten auch hierzu ihre Gesprächspartner in den Banken gezielt ansprechen und um Informationen bitten. Kreditwünsche, die von der Hausbank zunächst abgelehnt werden, können auf diesem Wege nämlich durchaus zustande kommen. MICHAEL VETTER Freier Wirtschaftsjournalist, Kontakt: vetter-finanz@ t-online.de Anzeige

34 34 ENTWICKLUNG IM TEAM BERUFSGRUPPENÜBERGREIFENDE FORTBILDUNGSANGEBOTE Die Versorgungsqualität gezielt verbessern Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sind heute fest verankerte Konzepte im Gesundheitswesen, die eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der vorhandenen Strukturen, Prozesse und Ergebnisse erfordern. Fortbildungen sind eine Möglichkeit, die Versorgungsqualität zu verbessern. Die Vermittlung von theoretischen und praktischen Kenntnissen im Rahmen eines Schulungs- und Fortbildungsangebots ist nicht nur für die Qualität der medizinischen und pflegerischen Patientenversorgung wichtig, sondern wird auch vor dem Hintergrund der verschärften finanziellen Rahmenbedingungen zunehmend bedeutend. Umso wichtiger ist es, dass auch die angebotenen Schulungen und Fortbildungen von hoher Qualität gekennzeichnet sind. Wann Schulungen wirklich sinnvoll sind, welche Art von Schulung empfohlen werden sollten und wie die ausgewählten Schulungsinhalte am besten vermittelt werden können, wird im Folgenden anhand eines konkreten Beispiels dargestellt. Als Modell dient Das Aktions - bündnis Schmerzfreie Stadt Münster. Erstevaluation Analyse und Empfehlung Intervention Reevaluation Zertifizierung (Krankenhaus) DAS AKTIONSBÜNDNIS SCHMERZFREIE STADT MÜNSTER Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster ist ein auf drei Jahre angelegtes Versorgungsforschungsprojekt der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Es besteht aus einer Gruppe von ärztlichen Experten der Schmerztherapie und Palliativmedizin, pflegewissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Experten anderer Bezugswissenschaften. Ziel ist es, das multiprofessionelle Schmerzmanagement in unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen (Krankenhäusern, stationären Altenpflegeeinrichtungen, Hospizen sowie ambulanten Diensten) in der Stadt Münster zu untersuchen und gemäß den gültigen medizinischen Leitlinien und dem Nationalen Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) zu optimieren. Quelle: Das Aktionsbündins Schmerzfreie Stadt Münster, Grafik: HCM Von der Erstevaluation bis zur Zertifizierung der Projektablauf des Aktionsbündnisses Schmerzfreie Stadt Münster. Studien (Maier et al. 2010, Fletcher et al. 2008, Meissner et al. 2006) haben gezeigt, dass die Umsetzung einer adäquaten schmerztherapeutischen Versorgung in vielen Kliniken nach wie vor ein gravierendes Problem ist. So leidet beispielsweise jeder zweite Patient im Krankenhaus an Schmerzen. Jeder Dritte beschreibt starke bis stärkste Schmerzen (Maier et al. 2010, Fortbildungen sind eine Möglichkeit, die Versorgungsqualität zu verbessern. UNIV.-PROF. DR. DR. H.C. JÜRGEN OSTERBRINK Jage et al. 2006). Ähnlich verhält sich auch die Situation in der stationären Altenhilfe. Nach Angaben der Arbeitsgruppe Schmerz und Alter der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) e.v. wird angenommen, dass 25 Prozent der älteren Menschen an permanenten oder rezidivierenden Schmerzen leiden (Basler et al. 1998). Eine Studie aus den Niederlanden von Boerlage et al. (2007) beschreibt eine Prävalenz von bis zu 69 Prozent für Bewohner in der stationären Altenhilfe. Auch im Hospiz geben 21 bis 30 Prozent der Gäste an, unter mittelstarken bis starken Schmerzen zu leiden (Vaino & Auvien 1996). Um eventuelle Versorgungsdefizite und deren Ursachen aufzudecken, wird im Rahmen des Projekts Schmerzfreie Stadt Münster zunächst der Istzustand durch eine Erstevaluation in den jeweiligen Einrichtungen anhand speziell entwickelter Erhebungsinstrumente erfasst. Hierzu werden sowohl Ärzte und Pflegende (der teilnehmenden Kliniken) als auch Betroffene zum durchgeführten bzw. erlebten Schmerzmanagement befragt. Danach findet die so genannte Interventionsphase statt. In den gezielten berufsgruppenübergreifenden Fortbildungen für Pflegende und Ärzte werden Inhalte zum berufsgruppenübergreifenden Schmerzma- Fotos: Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster

35 ENTWICKLUNG IM TEAM 35 Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt informiert über den Verlauf der Ersterhebung. Erfolgreiche Schmerztherapie (v.l.): Tim Wessels, Prof. Ralf Scherer, Prof. Jürgen Osterbrink, Klaudia Bexte und Martina Rettig (Pain Nurse). nagement vermittelt und beratende Gespräche zu spezifischen Problemen der jeweiligen Einrichtung angeboten. Abschließend erfolgt die Reevaluationsphase, bei der erneut eine Befragung von Pflegenden, Ärzten und Patienten stattfindet. In diesem Artikel wird fokussiert auf die in der Interventionsphase des Projektes stattfindenden Fortbildungen eingegangen (Abbildung). So leidet z.b. jeder zweite Patient im Krankenhaus an Schmerzen. UNIV.-PROF. DR. DR. H.C. JÜRGEN OSTERBRINK ERMITTLUNG DES FORTBILDUNGSBEDARFS Erklärungen für eine inadäquate Schmerztherapie in Kliniken scheinen zum einen mangelndes Wissen der einzelnen Akteure der unterschiedlichen Berufsgruppen (McCaffery & Ferrel 1997, Twycross 2002, Stadler et al. 2004), zum anderen aber auch Unwissen der Patienten zur Notwendigkeit und Umsetzung einer effektiven Schmerztherapie zu sein (Schafheutle et al. 2001). Ärzte und Pflegende haben häufig nur unzureichendes Wissen sowohl zur Schmerzerfassung, zur möglichen medikamentösen wie nichtmedikamentösen Therapie als auch der Notwendigkeit der Beratung und Schulung der Patienten (Clarke et al. 1996, Coulling 2005). Gleichzeitig erleben sie im Berufsalltag eine durch mangelhafte institutionelle Rahmenbedingungen geprägte Erschwernis der Schmerztherapie. Nur in wenigen Kliniken werden Leitlinien umgesetzt, die den Mitarbeitern Orientierung geben und das hausinterne Vorgehen, angelehnt an nationale Standards, vereinheitlichen und damit für alle transparent gestalten (Alley 2001, Jiang et al. 2001). Mitarbeitern sind nationale Leitlinien der Fachgesellschaften nur unzureichend bekannt und eine berufsgruppenübergreifende Kommunikation findet nicht ausreichend statt (van Niekerk 2003). In dem Projekt Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster wird daher nach Abschluss der Erstevaluation eine systematische Analyse der Befragungsergebnisse erfolgen. Die von den Patienten erlebte Schmerztherapie, ihre Schmerzsituation und ihre Beurteilung der Schmerztherapie stehen dabei im Fokus der Auswertung. Ebenso werden die Einschätzungen der Pflegenden und Ärzte zu vorhandenen schmerztherapeutischen Regelungen (Verfahrensregelungen, Zuständigkeitsregelungen, Therapiepläne), ihr Erleben der interprofessionellen Zusammenarbeit und ihre fachliche Einschätzung der Qualität des in der Klinik durchgeführten Schmerzmanagements herausgearbeitet. Die Beurteilung der Befragungsergebnisse erfolgt vor dem Hintergrund ihrer Bedeutung für die Versorgung der Patienten. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, ob und in welchem Umfang die gültigen medizinischen Leitlinien sowie der Nationale Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege in der Praxis Anwendung finden. Hierbei werden Themenschwerpunkte identifiziert, aus denen sich der konkrete Schulungsbedarf für die jeweilige Einrichtung ableiten lässt. Unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Einrichtungen und basierend auf den Ergebnissen der Erstevaluation werden dann die notwendigen Fortbildungsmaßnahmen in Form eines Interventionspakets festgelegt. LINKTIPPS

36 36 ENTWICKLUNG IM TEAM QUELLEN Bücher und Studien Alley L.G. (2001) The Influence of an organizational Pain Management Policy on Nurses Pain Managament Practices. ONF 28 (5), Basler et al. (1998) Schmerz und Alter Ein vernachlässigtes Gebiet? Stand der Forschung und offene Fragen. Arbeitskreis Schmerz und Alter. Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes. [ ] Clarke E.B. et al. (1996) Pain Management Knowledge, Attitudes and Clinical Practice: The Impact of Nurses Characteristics and Education. Journal of Pain and Symptom Management 11 (1) Coulling S. (2005) Nurses and doctors knowledge of pain after surgery. Nursing Standard 19 (34), DNQP (2005) Expertenstandard Schmerzmanagement in der Pflege. Osnabrück: DNQP DIVS (2007) AWMF: S3-Leitlinie: Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen htm [ ] Fletcher D. et al. (2008) Pain and Regional Anesthesia Committee of the French Anesthesia and Intensive Care Society (SFAR): A patient-based national survey on postoperative pain management in France reveals significant achievements and persistent challenges. Pain 137: Howell D. et al. (2000) Influencing Nurses Knowledge, Attitudes, and Practice in Cancer Pain Management. Cancer 23 (1), IASP (1993) Proceedings of the 7th World INTERVENTION Planung und Durchführung der Schulungsmaßnahmen Die Internationale Organisation zum Studium des Schmerzes hebt die Notwendigkeit der Edukation von Pflegenden und Ärzten zur Schmerztherapie hervor (IASP 1993). Auch neuere Leitlinien stützen diese Forderung (DNQP 2005, DIVS 2007). Es werden Fortbildungen gefordert, die das grundlegende Ziel haben, den Wissensstand der Teilnehmer zu verbessern und Implikationen für die Praxis zu liefern. Aktuelle Inhalte sollen vermittelt werden. Congress on Pain, August 22-27, Paris, France Jiang H.J. et al. (2001) Factors Influencing Hospital Implementation of Acute Pain Managament Practice Guidelines. Jurnal of Clinical Anaesthesia 13: Jage J. et al. (2005) Postoperative Schmerztherapie eine interdisziplinäre Notwendigkeit. Deutsches Ärzteblatt 102 (6), A 361 McCaffery M. & Ferrel B.R. (1997) Nurses Knowledge of Pain Assessment and Management: How Much Progress Have We Made? Journal of Pain and Symptom Management 14 (3), Maier et al. (2010) Qualität der Schmerztherapie in deutschen Krankenhäusern: Deutsches Ärzteblatt 107 (36), Meissner W. et al. (2006) Benchmarking as a tool of Nursing Standard 19 (34), quality improvement in postoperative pain management. Eur J Anaesthesiol 23: Murinson B.B. et al. (2011) A New Program in Pain Medicine for Medical Students: Integration Core Curriculum Knowledge with Emotional and Reflective Development. Pain Med 12: Schafheutle E.I. et al. (2001) Why is pain management suboptimal on surgical wards. J Advanced Nursing 33 (6), Stadle M. et al. (2004) A cost-utility and cost-effectiveness analysis of an acute pain service. Journal of Clinical Anesthesia 16 (3), Twycross A. (2002) Educating nurses about pain management: the way forward. Journal of Clinical Nursing 11: Jedoch zeigen Untersuchungen, dass eine reine Wissensvermittlung nicht automatisch eine Verhaltensänderung bewirkt (Howell 2000, Murinson et al. 2011) und Pflegende nicht in der Anwendung bei der täglichen Arbeit unterstützt (Twycross 2002). Deshalb werden Edukationsprogramme gefordert, die sowohl das Wissen zum Thema Schmerz und seiner Behandlungsmöglichkeiten vermitteln als auch die affektive und emotionale Seite des Schmerzes beleuchten, um die Bedeutung von Schmerz für den Betroffenen zu verdeutlichen und ein Verstehen der Situation auf Seiten der Pflegenden und Ärzte zu bewirken (Murinson 2011). Zudem braucht es einen Ankerpunkt für die Praxis. Eine reine Vermittlung theoretischen Wissens lässt häufig die Bedeutung für die Praxis nicht erkennen. Eine Transformation dieser Inhalte auf die eigene Situation gestaltet sich dann schwierig. Daher muss ein direkter Bezug zur erlebten Praxis erkennbar sein. Fortbildungsmaßnahmen im Projekt Im Projekt Das Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster wurden Fortbil - dungen geplant, um das bestehende Schmerzmanagement in den Einrichtungen zu verändern. Hierbei stand nicht die reine Wissensvermittlung, sondern eine mögliche Verhaltensänderung der Mitarbeiter im Vordergrund. Jede Einrichtung erhält hierfür eine spezifische Fort - bildung. Dabei zeigen die in der Erste - valuation gewonnen Erkenntnisse zum Schmerzmanagement mögliche Optimierungsnotwendigkeiten. Diese sind Thema der Fortbildungen, so dass theoretisches Wissen auf den jeweiligen Bedarf der Einrichtung direkt transformiert wird. Die Fortbildungen erfolgen in den Einrichtungen berufsgruppenübergreifend, da hierdurch auch mögliche berufsgruppenbedingt unterschiedliche Sichtweisen thematisiert und gemeinsame Lösungswege erarbeitet werden können. Die Motivation, mit welcher Ärzte und Pflegende an diesen oftmals obligatorischen Veranstaltungen teilnehmen, bewegt sich zwischen Neugier und Enthusiasmus bis hin zur völliger Gleichgültigkeit und Desinteresse. Denn die Teilnahme an einer Fortbildung bedeutet auch immer die Bereitschaft zur Evaluation der persönlichen Leistung und des persönlichen Wissensstandes. Die Steigerung der Motivation ist daher besonders wichtig, denn Mitarbeitermotivation ist nicht nur ein wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Durchführung von Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen, sondern auch eine entscheidende Komponente im Gesamtgefüge des Schmerzmanagements. Um Ankerpunkte für die Praxis zu setzen und so die Motivation zu erhöhen, werden jeder Einrichtung die Evaluationsergebnisse aus der Patienten- und Mitarbeiterbefragung präsentiert. Somit kön-

37 ENTWICKLUNG IM TEAM 37 nen mögliche daraus resultierende Probleme im Schmerzmanagement mit den teilnehmenden Mitarbeitern diskutiert und mögliche Lösungswege gesucht werden. Das primär rein theoretische Wissen erhält so für die Mitarbeiter eine Relevanz für die tägliche Arbeit und kann in die Praxis transformiert werden. Die Fortbildungen werden von Mitarbeitern des Projektes durchgeführt, die sowohl das theoretische Wissen zum Schmerzmanagement vermitteln als auch als Moderator bei der Erarbeitung möglicher Lösungswege fungieren. Zudem erfolgen teilweise integrierte, teilweise separate Fortbildungen zur medikamentösen Schmerztherapie und deren Organisation von durch das Projekt ausgesuchten medizinischen Experten. Sicherung der Nachhaltigkeit Um die Inhalte der Fortbildungen für die Praxis zu sichern und sicherzustellen, dass das erworbene Wissen nicht bei dem einzelnen Teilnehmer verbleibt, wird in jeder Eine reine Vermittlung theoretischen Wissens lässt häufig die Bedeutung für die Praxis nicht erkennen. UNIV.-PROF. DR. DR. H.C. JÜRGEN OSTERBRINK NADJA NESTLER Dipl.-Pflegewissenschaftlerin (FH), Mitarbeiterin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Institut für Pflegewissenschaft, Kontakt: STEPHANIE HEMLING, M.A. Mitarbeiterin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Institut für Pflege - wissenschaft, Kontakt: stephanie.hemling@pmu.ac.at Einrichtung eine themenspezifische Arbeitsgruppe implementiert, um die in den Fortbildungen angestoßenen Veränderungen des Schmerzmanagements weiter zu bearbeiten und die Mitarbeiter in ihrer weiteren Funktion von Mentoren zu stützen. Diese werden benötigt, um die Weitergabe der Inhalte an weitere Kollegen zu ermöglichen. UNIV. PROF. DR. DR. H.C. JÜRGEN OSTERBRINK Lehrstuhlinhaber und Professor für Pflegewissenschaft an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), Salzburg, Professor für Pflegewissenschaft an der University of North Florida, Jacksonville, Florida, Kontakt: juergen.osterbrink@pmu.ac.at Anzeige Qualität ist unser Standard. SACKFABRIK ABFALLSÄCKE UND MÜLLBEUTEL

38 38 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK LEICHTERE TRANSPORTFAHRZEUGE UND KURIERFAHRZEUGE Die Zukunft des Fuhrparks ist umweltfreundlich Wirtschaftlich, umweltfreundlich und praktisch sollen sowohl der Transporter zur Personenbeförderung als auch das Kurierfahrzeug sein. Der aktuelle Überblick gibt gezielte Hinweise, worauf beim Neuwagenkauf zu achten ist. LEICHTE TRANSPORTFAHRZEUGE ZUR PERSONENBEFÖRDERUNG Er gilt als das Maß aller Transporter, der Volkswagen T5, im Volksmund seit jeher auch VW-Bus oder Bulli genannt. Gebaut wird er als Kastenwagen, Allzweckkombi, Doppelkabine, Pritschenwagen und Reisemobil in insgesamt 460 Varianten, die sich aus Unterschieden in Radstand, Aufbau und Motorisierung ergeben. Für die wirtschaftliche Personenbeförderung eignet sich der 4,89 m lange und 1,90 m breite T5 in seiner Kombiausführung. Bekanntermaßen wird der Kraftstoffverbrauch heute mit spitzem Bleistift notiert, der ja in direktem Zusammenhang mit dem CO 2-Ausstoß steht. Hier kann der VW mit neuesten Motorentwicklungen punkten: Es gibt nur noch Vier-Zylinder-Triebwerke, jeweils mit zwei Litern Hubraum. Bis auf eine Benzinerausnahme sind es alles Dieselfahrzeuge mit Leistungen von 84 PS/62 kw bis 180 PS/132 kw. Die Verbrauchswerte liegen zwischen 7,3 und 8,8 l Dieselkraftstoff, beim Ben - ziner bei 10,6 l. Ob sich ein Dieselfahrzeug lohnt, hängt dabei von der täglichen Einsatzstrecke ab. In der Praxis rechnet sich ein Diesesfahrzeug aber keinesfalls unter km Jahresfahrleistung. Zum Umweltschutz muss ein Dieselpartikelfilters gekauft werden, der bei Transportern im Basismodell häufig nicht enthalten ist. Mit Blick auf die Umwelt und die Kosten lohnen sich die Überlegungen, auf Flüssig- oder Erdgas umzurüsten. Grundlage dazu bilden Benzinmotoren. Hier bieten die Hersteller werksseitige Lösungen oder weiterführende seriöse Adressen an. Bedacht werden muss auch, ob ein serienmäßiges Handschalt- oder ein Auto - matikgetriebe ausgewählt wird. Heute wird durch die Automatik im Schnitt meist nicht mehr als 0,5 l mehr als bei Fahr - Modell VW T5 2.0 TDI Kombi Peugeot Expert 1.6 HDi 90 Tepee Citroën Jumpy 1.6 HDi 90 verglast Ford Transit 2.2 TDCI Kombi Fiat Scudo 120 Multijet Kombi Renault Trafic 2.0 dci 90 Kombi Opel Vivaro 2.0 CDTI Kombi Länge (m) 4,89 4,81 4,81 4,86 4,81 4,78 4,78 Breite (m) 1,90 1,90 1,90 1,97 1,90 1,90 1,90 Höhe (m) 1,99 1,89 1,88 2,00 1,94 1,94 1,98 Motor Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Vier-Zylinder- Diesel Hubraum (cm 3 ) Leistung (PS/kW) 84/62 90/66 90/66 85/63 120/88 90/66 90/66 Verbrauch (l/100 km = g CO 2/km) 7, , , , , , ,5 199 Leergewicht (kg) , Nutzlast (kg) Kaufpreis ab (Euro)

39 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 39 zeugen mit Kupplung verbraucht. Den Fahrer entlastet zudem die Automatik, insbesondere bei längeren Touren und im stressigen Stadtverkehr. Eine seitliche Schiebetür ist Standard unter den rund 5 m langen Transportern eine zweite kann gegen Aufpreis geordert werden. Bei den Sonderausstattungen ist die Liste lang: von der elektrischen Schiebetür über eine Bestuhlung bis zu neun Sitzen und einer Auffahrrampe für Rollstühle. Verglichen werden sollten bei den unterschiedlichen Transportern der Fahrzeugboden bzw. die Stufenhöhe. Für in ihrer Bewegung eingeschränkte Personen machen hier ein paar Zentimeter viel aus. Bei Liegendtransporten wird von vornherein auf entsprechende Umbauten geachtet. Im Innenraum zahlt es sich aus, wenn alle Schalter und Knöpfe schnell zu finden und gut zu bedienen sind. Bei wechselnden Fahrern muss alles logisch angeordnet und ohne lange Lektüre der Betriebsanleitung zu handhaben sein. An erster Stelle wichtiger Zusatzmerkmale steht die Klimaanlage für Fahrer und Patienten an den stickig-heißen Mercedes-Benz Vito 110 CDI Kombi 4,76 1,90 1,88 Vier-Zylinder- Diesel 5,13 1,92 1,93 Vier-Zylinder- Diesel /70 110/81 7,4 195 Hyundai H CRDI Travel 8, Grafik: HCM Tagen des Jahres durchaus zweckmäßig. Aufpreispflichtige Parkpiepser können darüber hinaus vor teuren Reparaturkosten schützen, die bei Blechschäden und Kratzern anfallen. Je nach geografischer Lage ist bei winterlichen Straßenbedingungen ein Allradantrieb zu erwägen. Jedoch sollte berücksichtigt werden, dass mit rund zehn Prozent Mehrverbrauch gerechnet werden muss. Leasingverträge sind für die Finanzierung des Fuhrparks Standard. Neben dem Vergleich der Leasingkondition ist v.a. der Vergleich der Betriebskosten entscheidend. Unabhängig vom Anschaffungspreis entstehen nämlich höchst unterschiedliche Folgekosten. Die laufenden Betriebskosten des Fuhrparks sollen so niedrig wie möglich gehalten werden. Dabei spielt nicht allein der Wertverlust eine Rolle, die Kosten für Wartung, Reparaturen, Benzinverbrauch, Steuer und Reifenverschleiß sind entscheidend. Beim Vergleich des VW-Bus T5 Kombi mit 84 PS/62 kw starkem 2-l-Diesel im direkten Vergleich zum Peugeot Expert Tepee samt 1,6-l-Diesel mit 90 PS/66 kw ergibt sich folgendes Bild (Jato Dynamics, Bähr & Fess Forecasts und Audacon alle drei Firmen sind auf Kostenrechnungen spezialisiert): Bei einer Haltedauer von 36 Monaten und einer jährlichen Laufleistung von km fallen beim Peugeot 0,32 Euro Betriebskosten pro Kilometer an, wohingegen beim VW-Bus 0,35 Euro pro Kilometer errechnet werden. KLEINWAGEN FÜR KURIERDIENSTE Werden anstatt oder zusätzlich zu Transportern kleinere Kurierfahrzeuge benötigt, gibt es eine große Auswahl. Meist sind Viertürer eine gute Wahl, damit grundsätzlich Personen im Fond mitgenommen werden und diese bequem einsteigen können. Daneben ist wichtig, wie flexibel sich der Gepäckraum nutzen lässt und ob sich eine Kombiausführung lohnt. Für den Verbrauch ist entscheidend, ob eine Basismotorisierung und ein spritsparendes Start-Stopp-System gewählt werden. Natürlich stellt sich auch wieder die Frage nach Diesel oder Benzin. Für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime eignen sich Fahrzeuge ab der Länge von 4 m, der so genannten VW- Polo-Klasse. Preislich beginnt diese Klasse mit dem Renault-Ableger Dacia Sandero, der deutlich unter Euro kostet. Auf dem Markt gibt es derzeit folgende Modelle (in alphabetischer Reihenfolge): Chevrolet bietet den Aveo als Vieroder Fünftürer. Der Citroën C3 punktet mit einem guten Gepäckraum, der 300 l fasst. Das sind 20 l mehr als der Wettbewerber Polo. Beim Citroën Nemo fällt die praktische seitliche Schiebetür auf, die auch die baugleichen Fiat Qubo und Peugeot Bipper Tepee vorweisen können. In der Kompaktreihe gibt es den Fiat Punto Evo und den Ford Fiesta. Im Honda Jazz lassen sich viele verschiedene Platzkombinationen herstellen. Er hat darüber hinaus eine höhere Bauhöhe. Sowohl der Hyundai i20 als auch sein geräumiger Bruder ix20 fallen durch ausgereiften Federungskomfort auf, was bei kleinen Wagen oft kritisiert wird. Der Kia Venga, Mazda 2 und Mitsubishi Colt sind ebenso wendige Partner im Stadtverkehr wie Nissan Note, Opel Corsa sowie Peugeot 207 und Aus dem Angebot von Renault passen in diese Klasse Clio samt Kombi mit dem Beinamen Grandtour und die Geschwister Modus/Grand Modus, letztere mit verschiebbarer Rückbank. Suzuki-Händler haben in dieser Größe den Splash und den Swift im Programm, der Splash ist technisch baugleich mit dem Opel Agila. Den Seat Ibiza gibt es zusätzlich in der Kombiausführung ST. Diese zwei Karosseriegrößen hat auch der Skoda Fabia zu bieten. Bei Suzuki dürfte der Splash Gefallen finden, der bei Opel unter der Bezeichnung Agila verkauft wird. Schließlich passen zwei Modelle von Toyota in die Kurierfahrzeugsparte: Yaris und Urban Cruiser, letzterer ist auch mit Allradantrieb zu haben. Diese Besonderheit, die in Deutschland außerdem nur für den Suzuki Swift angeboten wird, ist v.a. in bergigen Gegenden mit langen Wintern ein Vorteil für zuverlässiges Vorankommen. GUNDEL JACOBI Freie Journalistin im Stuttgarter Redaktionsbüro Dr. Kießler mit Themenschwerpunkt Automobilbranche, Kontakt: g.jacobi@kiessler-redaktion.de

40 40 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK ABFALLMANAGEMENT Hygienisch entsorgen und damit Kosten sparen Umweltschutz ist in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gleichrangig gegenüber anderen Unternehmenszielen. Unerlässlich für eine hygienische und wirtschaftliche Abfallentsorgung ist dabei die richtige Mülltrennung, mit der sich zudem erheblich Kosten einsparen lassen. Eine hygienische und wirtschaftliche Abfallentsorgung macht ohne Mülltrennung keinen Sinn. Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sind nach 3 Absatz 6 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) Besitzer von Abfällen und unterliegen damit einer Verwertungspflicht. Das bedeutet, dass Abfälle nach 5 Absatz 2 KrW-/ AbfG getrennt zu halten und zu behandeln sind. Durch eine sinnvolle Abfalltrennung werden rechtliche Bestimmungen wie das KrW-/AbfG umgesetzt und es lassen sich damit erhebliche Kosten einsparen ein enormer Wettbewerbsvorteil. Jeder Abfall besaß ursprünglich einmal einen Wert, bevor er entsorgt wurde. Ein Teil dieses Wertes lässt sich nach der Entsorgung wieder heben, vorausgesetzt, die Abfälle werden nach Stoffen getrennt gesammelt, damit sie wirtschaftlich verwertet werden können. Je nach aktueller Situation auf den Rohstoffmärkten lassen sich Wertstoffabfälle, also getrennte Abfälle, günstiger entsorgen. Zum Teil wird die Verwertung der Abfallarten auch entlohnt. Darüber hinaus können über eine korrekte Auswahl der Abfallsäcke auch die Verbrauchskosten gesenkt werden. Auch unter hygienischen Gesichtspunkten hilft eine korrekte Mülltrennung, Risiken zu beherrschen. Weniger problematischer Müll fällt an, wenn Abfälle, an deren Entsorgung aus infektionspräventiver und umwelthygienischer Sicht keine besonderen Anforderungen gestellt werden, richtig getrennt und separat von Problemabfällen gesammelt werden. Damit lassen sich aufwendigere Entsorgungsmethoden, angefangen bei den Entsorgungsbehältern bis zur eigentlichen Vernichtung des Mülls, quantitativ und einhergehend auch kostenmäßig gering halten. WAS WIRD WIE GETRENNT In den Patienten- bzw. Bewohnerzimmern fällt meist besonders viel Altpapier (Zeitungen, Zeitschriften etc.) an. Deshalb empfiehlt es sich, in jedes Zimmer neben dem Restmülleimer einen Papierkorb zu stellen. So ist das leicht zu recycelnde und gleichzeitig voluminöse Papier stofflich von den anderen Abfällen getrennt und kann günstiger entsorgt werden. Zur Umsetzung einer getrennten Abfallsammlung haben sich in öffentlichen Einrichtungen auch die so genannten Wertstoffinseln durchgesetzt. Dieser Verbund von Mülleimern soll Fehlwürfe verhindern. Dafür werden die einzelnen Deckel mit einer Beschriftung, einem zum Wertstoff passenden Piktogramm und einer bestimmten Farbe gekennzeichnet. Dabei ist wichtig, diese Farbtrennung konsequent bis zur endgültigen Entsorgung durchzuziehen. Werden Abfälle an der Wertstoffinsel getrennt entsorgt, sind aber in den Mülltonnen, unabhängig von der Abfallfraktion, immer die gleichen, z.b. schwarzen Müllsäcke, ist die Gefahr groß, dass die Säcke bei der Entleerung verwechselt werden. Bei der Mülltrennung gibt es keine verbindlich einzuhaltende Farbschemata. Es hat sich jedoch ein grobes Farbleitsystem etabliert, bei dem die Farben folgende, teilweise überschneidende Bedeutung haben: Altpapier: blau, Kunststoffabfälle/DSD: gelb, kompostierbare, biologische Abfälle: braun oder grün, Sonderabfälle: rot oder gelb, Restmüll: grau oder blau. Wer auf die farbliche Trennung verzichten möchte, nutzt bei der Wertstoffentsorgung transparente Abfallsäcke. Die durchsichtigen Abfallsäcke ermöglichen es, dass der Entsorger einen genauen Überblick über die zu entsorgende Abfallfraktion hat. So sieht er sofort, was er an- Foto: Emil Deiss KG (GmbH + Co.)

41 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 41 Unterscheidung der Abfallarten in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. nimmt, und es wird vermieden, dass Abfälle falsch entsorgt und damit andere Wertstoffe verunreinigt werden. Daher schreiben einige Entsorger bereits die Verwendung transparenter Müllsäcke vor. ENTSORGUNGS- UND MATERIAL- KOSTEN REDUZIEREN Werden Abfälle nicht sortiert und getrennt entsorgt, sind nicht nur die Kosten für die Entsorgung, sondern auch die Materialkosten für die Abfallsäcke höher. Denn die Auswahl der richtigen Abfall - säcke bemisst sich immer an den schwers - ten, scharfkantigsten bzw. problematischsten Abfällen. Daher würden die stabilsten und damit meist auch teuersten Abfallsäcke eingesetzt. Durch eine korrekte Mülltrennung fällt weniger nasser oder scharfkantiger Müll an, für den stabile Säcke nötig sind. Die restlichen Abfälle können in dünneren und dadurch günstigeren Abfallsäcken entsorgt werden. Daneben spielt die stoffliche Vergleichbarkeit der Abfallsäcke mit dem darin befindlichen Abfall eine Rolle. Der gefüllte Abfallsack kann so mitentsorgt werden, ohne entleert werden zu müssen. Papier lässt sich z.b. optimal in Papiersäcken entsorgen. Papiersäcke eignen sich daneben auch bei scharfkantigen Abfällen, wie z.b. Scherben, denn Papier ist schnittfester als Kunststofffolie. Die Scherben können Papier nicht ohne Weiteres zerschneiden, so dass der Sack erhalten bleibt und für den Entsorger keine Gefahr von Schnittwunden besteht. Die gesonderte Entsorgung von verderblichen, in der Regel organischen bzw. kompostierbaren Abfällen spielt unter dem Kostenaspekt und hygienischen Gesichtspunkten eine Rolle. Die eingesetzten Abfallbehälter sollten, um Schimmel zu vermeiden, häufiger geleert werden als z.b. trockene Abfälle. Werden also diese Abfälle getrennt von Trockenabfall entsorgt, spart man sich den Mehraufwand beim Trockenabfall. Zur Sammlung von Bioabfall eignen sich Papiersäcke oder Abfallsäcke aus biologisch abbaubarer Folie. Für weiche Abfälle wie Handtuchpapier, Textilien oder besonders leichte Abfälle sind Kunststoffsäcke aus PE-HD zu bevorzugen. PE-HD zeichnet sich dadurch aus, dass es auch bei geringer Foliendicke über eine hohe Reißfestigkeit verfügt. Die Weiterreißfestigkeit bei einer Beschädigung ist hingegen schwach. Bei der Entsorgung von PE-HD-Säcken ist also darauf zu achten, dass die Säcke unbeschädigt bleiben. Dies ist bei den eben genannten Abfallfraktionen in der Regel gewährleistet. Bestehen die Abfallfraktionen allerdings aus nassen, schweren, kantigen oder unbestimmbaren Abfällen, so ist PE-LD das richtige Material für die Kunststoffsäcke. Im Gegensatz zum PE-HD ist es dehnfähiger und hat eine wesentlich höhere Weiterreißfestigkeit, das heißt, ein beschädigter Abfallsack aus PE-LD reißt nicht weiter auf. Ein Nachteil ist, dass die Säcke in dickerer Wandstärke produziert werden müssen. Folglich sind Säcke aus PE-LD meist etwas teurer als Säcke aus PE- HD. Um diese Kosten abzufedern, werden Säcke aus PE-LD größtenteils aus Recyclingmaterial, also Regeneraten, hergestellt. PROBLEMABFÄLLE Ein Großteil des Abfalls in Gesundheitsund Pflegeeinrichtungen hat hausmüllähnlichen Charakter. Daneben gibt es jedoch Abfälle, die ungeachtet der beschriebenen Anforderungen, die sich aus der Abfallverwertung ergeben, aus infektionspräventiven und umwelthygienischen Gründen sorgsam entsorgt werden müssen. Wesentlicher Faktor ist hierbei, dass die Abfälle in reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen und dichten Behältnissen (...) ohne Umfüllen (...) bis zur zentralen Sammelstelle befördert werden müssen, so die Vollzugshilfe der Bund/Länder- Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA). Wie genau solche Säcke beschaffen sein sollen, wird nicht näher beschrieben. Hierbei hilft u.a. die TRBA 250 der Berufsge - nossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Sie schreibt z.b. vor, dass bei der Sammlung infektiöser Wäsche die dafür verwendeten Kunststoffsäcke aus Polyethylen mit einer Wandstärke von mindestens 80 μ sein müssen. SÖREN DEDE Leiter Marketing/PR, EMIL DEISS KG (GmbH+Co.), Kontakt: sdede@deiss.de! Anzeige Aktuelle Brancheninfos & Produktneuheiten

42 42 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Die Behandlung beginnt im Internet Auf der Suche nach dem für ihn am besten geeigneten Krankenhaus recherchieren Patienten immer öfter im Internet. Auf den Homepages der Kliniken suchen sie, welcher Chefarzt, welche Einrichtung und welcher Eingriff für sie optimal sind. AM ENDE NICHT SCHLUDERN Das Telemediengesetz (TMG) schreibt Krankenhäusern vor, was im Impressum ihrer Website stehen muss. Dazu gehören: die komplette Anschrift des Anbieters, der ausgeschriebene Name des Vertretungsberechtigten (bei Ärzten: Berufsbezeichnung, Hinweis auf Berufsordnung und Nennung der zugehörigen Ärztekammer), -Adresse, Telefon- und Faxnummer, Rechtsform, Handelsregisternummer und Sitz des zuständigen Amtsgerichts, Nennung der Aufsichtsbehörde, ggf. die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (Ust.-IdNr.). Das Onlinemarketing erhält einen immer größeren Stellenwert im Wettbewerb um potenzielle Patienten. Ein Krankenhaus in Siegen bietet bereits eine App fürs Smartphone an. Der Patient ist längst ein informierter, selbstständiger Kunde, dem das Krankenhaus mit einer adäquaten Informationspolitik begegnen sollte. Eine Folge ist, dass die nächstliegende Einrichtung nicht mehr automatisch das Haus der Wahl ist. Vielmehr vergleicht der Patient die Angebote. Er nimmt meist auch gerne eine längere Anfahrt in Kauf, wenn er davon überzeugt ist, in der ausgewählten Klinik die bestmögliche Medizin, Pflege und Verpflegung zu erhalten. Der Patient, der die für ihn am besten geeignete Klinik bewusst aussucht, will auch aktiv an der Behandlungsentscheidung beteiligt sein. Er informiert sich bei Google, im Fernsehen, in Zeitschriften oder Fachmagazinen. Bei der Internetrecherche können auch Social Networks wie Facebook, Twitter und YouTube die Entscheidungsfindung beeinflussen. Der Patient vertraut v.a. darauf, was Freunde und Verwandte über ein Krankenhaus sagen. Das Bewusstsein, sich Informationen selbst eingeholt zu haben, stärkt dabei das Empfinden der eigenen Kontrolle. Mit Hilfe des Internets ist es zudem möglich, breit gefächerte Informationen zu einem speziellen Thema zu erhalten. Patienten können nur dann das passende Krankenhaus wählen bzw. überdachte Entscheidungen für ihre Therapie treffen, wenn sie die Informationen richtig verstehen und interpretieren können. Da die Informationen aber schwer auf ihre Richtigkeit, Aktualität und Seriosität zu prüfen sind, können Krankenhäuser hier einen besonderen Service bieten und ihre Kompetenz hervorheben. MIT TRANSPARENZ PUNKTEN Seit 2003 sind Krankenhäuser in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, alle zwei Jahre einen Qualitätsbericht zu erstellen und zu veröffentlichen. Diese Berichte informieren u.a. darüber, auf welche Leistungen sich eine Einrichtung spezialisiert hat. Damit werden die Einrichtungen transparenter. Der Patient kann z.b. sehen, wie oft welche Operationen durchgeführt wurde und damit Rückschlüsse auf die Erfahrung der Operateure ziehen. Seit Einführung der DRG geht es vorrangig darum, Patienten zu gewinnen, um die Bettenkapazitäten auszulasten. Chefärzte sind nun auch als Manager ihrer Klinik gefragt. Patienten sind zwar auf die Einweisung durch ihren Haus- oder Facharzt angewiesen, können aber die Einrichtung frei wählen. In den letzten Jahrzehnten hat sich in der Bevölkerung ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis entwickelt, das mit wachsendem Körperbewusstsein und intensiviertem Informationsverhalten einhergeht. Einfluss nimmt auch der demografische Wandel, der künftig zu einer Geriatrisierung der Versorgung führen wird. Kombiniert mit der Verkleinerung der Haushalte und dem Verlust traditioneller Familienformen ist der Patient der Zukunft meist Single ein Einzelkämpfer, der sich gewünschte Auskünfte über die Gesundheit selbst besorgen kann und muss. Ältere Patienten greifen dabei häufiger auf Medien zurück wie z.b. Fernsehen, Radio und Publikationen von Krankenkassen oder Apotheken. Patienten unter 50 Jahre hingegen nutzen eher das Internet. Dabei genießen Internetangebote von Ärzten das meiste Vertrauen. Kliniken müssen ihren Patienten in Zukunft mehr Verantwortungs- und Entscheidungskompetenzen zugestehen. Die Befähigung (Empowerment) dazu entsteht, wenn das veränderte Informationsverhalten mit Wissensvermittlung beantwortet wird. Je besser ein Patient informiert ist, desto höher ist sein wahrgenommener Kontrollgrad und umso besser wird er sich im Krankenhaus seiner Wahl aufgehoben fühlen und dies auch kundtun. DIE EINRICHTUNG VERMARKTEN Noch immer haben nicht alle Kliniken erkannt, wie wichtig die externe Kommunikation ist, um ihre Leistungen am Markt zu platzieren. Laut einer Studie der Fachhochschule Flensburg (2009) verfügen nur 50,6 Prozent der Kliniken in Deutschland über eine Marketingabteilung. Auch beim Budget zeigte sich, dass bei 46,6 Prozent der befragten Kliniken das Marketingbudget unter 0,1 Prozent des Gesamtumsat-

43 MARKETING I KOSTEN I LOGISTIK 43 Die Kliniken Essen-Mitte mit ihren Einrichtungen Huyssens-Stift und Knappschafts-Krankenhaus gewannen mit dem Award für Deutschlands beste Klinik- Website 2010 bereits zum wiederholten Mal einen Preis für erfolgreiche Healthcare-Kommunikation. Fotos: Kliniken Essen-Mitte zes liegt. Damit können die Kliniken im Bereich Marketing keine großen Projekt realisieren oder ihre Marke über die Region hinaus positionieren. DAS KRANKENHAUS IM INTERNET Inzwischen haben laut der Umfrage der Fachhochschule Flensburg (2009) 98,9 Prozent der Kliniken eine Internetseite. Davon sind die meisten jedoch nicht ansprechend und funktional gestaltet. Noch sind die Präsentationen überwiegend nicht ausreichend auf die Zielgruppe zugeschnitten. Die Verantwortlichen der Kliniken Essen-Mitte legen hingegen besonderen Wert auf ein gelungenes Erscheinungsbild, z.b. durch eine gute Website. Im Wettbewerb Beste Klinik-Website 2010 hat das Klinikum den dritten Platz gemacht. Ausrichter waren Novartis und das Deutsche Zentrum für Medizinmarketing. Als besonders positiv lobte die Jury: die harmonische Farbwahl und das professionelle Design, die gute Ausrichtung auf die Zielgruppen, das durchgehende Corporate Design, die gute Orientierung, die persönliche Ansprache durch Fotos der Ärzte, die Informationen für Selbstzahler, die umfangreichen laienverständlichen, medizinischen Informationen samt Glossar. Internationale Vorbilder in der Krankenhauskommunikation sind amerikanische Webauftritte. Hier können Patienten z.b. ihre Rechnung per Mausklick abrufen und bequem von zu Hause aus bezahlen. Einige Kliniken in den USA lassen Erfahrungsberichte von Patienten im Blog oder als Videointerview bei YouTube veröffentlichen. Patienten bedanken sich auf den Facebook-Seiten der Klinik für ihre erfolgreiche Behandlung oder die gute Pflege. Diesen Medien glauben Patienten mehr als einer Werbebotschaft. Die Mayo Clinic in Arizona informiert Angehörige sogar alle 15 Minuten per Twitter aus dem OP- Saal über den Zustand des Patienten. Das macht die Wartezeit für die Angehörigen erträglicher und schafft Vertrauen. WAS LÄSST SICH VERBESSERN? Um genauer zu erfahren, was die eigenen Patienten wollen, sollten Einrichtungen auf ihren Websites Onlinebefragungen durchführen. Eine erste Form der persönlichen Bindung wäre z.b., wenn der Patient online vorab Kontakt zum Arzt aufnehmen kann. Dem Patienten wird die Kontaktaufnahme durch ein Onlinetool zur Terminvereinbarung für die Voruntersuchung oder die Operation erleichtert. Kurze Filmbeiträge können medizinische Informationen veranschaulichen. Zudem können sie die Angst vor einem geplanten Eingriff nehmen. Je mehr medizinische, für Laien verständliche Informationen eine Klinik auf ihre Website setzt, desto höher wird ihre Kompetenz eingeschätzt. Manchmal sind es oft Kleinigkeiten, die aber zusammen den Impuls zum Gesamt - urteil ausmachen. So vermittelt z.b. das Datum der letzten Änderung Aktualität. Viele Abbildungen (Fotos und Grafiken) führen zur besseren Transparenz. Wichtig ist auch eine Mehrsprachigkeit der Website, die dabei hilft, ausländische Patienten für die Einrichtung zu gewinnen. Eine Klinik sollte außerdem bei Facebook und Twitter präsent sein. Denn dort verbreiten die Patienten, was ihnen gefallen hat und was nicht. Empfehlenswert ist auch ein technischer Stresstest für die Website: Kann die Website etwa 100 Zugriffe gleichzeitig bewältigen? Darüber hinaus ist zu prüfen, ob die Homepage mit allen gängigen Internetbrowsern, wie Internet-Explorer, Firefox und Safari, funktioniert. Das Internet ist heute mit das wichtigste Mittel der Kundenakquise und Kundenbindung für eine Gesundheits- und Pflegeeinrichtung. Denn es kann enorm die Entscheidung potenzieller Kunden beeinflussen. BJÖRN KASPER Marketing und Kommunikation, Kliniken Essen-Mitte, Evang. Huyssens- Stiftung/Knappschaft GmbH, Kontakt: b.kasper@kliniken-essen-mitte.de

44 44 QUALITÄTSMANAGEMENT MDK-QUALITÄTSPRÜFUNG Das Prozedere danach Endlich ist die Prüfung geschafft aber es bleiben trotzdem Fragen offen: Was sind die nächsten Schritte der Einrichtung? Worauf ist zu achten, wenn der Transparenzbericht und der Bericht zur Qualitätsprüfung vorliegen? Prozess: Der MDK erstellt wie gewohnt einen Prüfbericht und sendet diesen der geprüften Pflegeeinrichtung und den Landesverbänden der Pflegekassen zu. Die Einrichtung kann hierzu Stellung nehmen, wenn im Prüfbericht ungerechtfertigte Inhalte aufgeführt sind. Vor allem die Transparenzkriterien sollten dabei von den Einrichtungen auf die Richtigkeit der Auswertung überprüft werden. Die Stellungnahme zu den einzelnen Punkten sollte sich auf die besprochenen Inhalte der Prüfung beziehen und der derzeitige Qualitätsstandard darin deutlich gemacht werden. Dies kann im Anhang z.b. mit Checklisten belegt werden. Die Landesverbände der Pflegekassen erstellen bei festgestellten Mängeln einen Bescheid mit Maßnahmen und Fristen zur Beseitigung der Mängel, auf Basis des Prüfberichts und der Stellungnahme der Einrichtung. Zweiter Prozess: Der MDK leitet die Ergebnisse (Noten) der Transparenzkriterien an die DCS weiter, die daraus den vorläufigen Transparenzbericht erstellt und auch die zuständigen Landesverbände der Pflegekassen informiert. Die geprüften Einrichtungen erhalten diesen Transparenzbericht bzw. einen Link für die Internetseite um ihn dort einsehen zu können. Die Prüfergebnisse sind in der Einrichtung an einer gut sichtbaren Stelle auszuhängen. Nach 114a Absatz 7 SGB XI mit 53 SGB XI wurden die Qualitätsprüfungsrichtlinien (QPR) als Mindestanforderungen für die Qualitätsprüfungen und das Verfahren zur Durchführung der externen Auditierung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) festgehalten (HCM 3/2011, S. 48 f.). In diesen QPR sind die Transparenzkriterien festgelegt, welche zur öffentlichen Benotung einer Einrichtung führen, aber nur eine Teilmenge der MDK-Prüfkriterien abbilden. Die andere Teilmenge ergibt sich aus weiteren Kriterien, die bei der gleichen Prüfung parallel erhoben werden (HCM 4/2011, S. 50 f.). An die Prüfung schließen sich zwei getrennte, parallel laufende Prozesse an, teils unter Mithilfe der DatenClearingStelle (DCS). Die DCS ist eine zentrale Schaltstelle, über die das Verfahren zur Veröffentlichung der Prüfergebnisse bundesweit technisch abgewickelt wird. Erster ZUSAMMENFASSUNG DER BERICHTE UND BESCHEIDE Der Transparenzbericht enthält ausschließlich die veröffentlichten Ergebnisse. Deren Darstellung beruht auf den in der QPR vereinbarten Transparenzkriterien (HCM 4/2011, S. 50 f.). Die entsprechenden Begründungen sind hier nicht formuliert. Der detailliertere Bericht zur Qualitätsprüfung des MDK wird nicht veröffentlicht und zeigt u.a. die Hintergründe zur Beurteilung auf. Er geht auf alle einzelnen Kriterien ein, mit einer entsprechenden inhaltlichen Bewertung der Prüfer. Ebenso werden vom MDK Empfehlungen zur Beseitigung von Qualitätsdefiziten in Form eines anleitenden ausführlichen Maßnahmenplans mit Fristen gegeben. Als Abschluss des Prüfungsprocedere geht der Bescheid der Landesverbände der Pflegekassen bei den Einrichtungen ein. Inhaltlich finden sich dort die schon im Prüfbericht festgehaltenen Kernpunkte wieder. VERÖFFENTLICHUNG DER TRANSPARENZBERICHTE Der vorläufige Transparenzbericht wird von der DCS der Einrichtung circa drei Wochen nach der Prüfung per zugesandt. Mit dieser Benachrichtigung ist das Veröffentlichungsverfahren des Transparenzberichtes eröffnet. Für den Einrichtungsleiter ist dabei wichtig, den Eingang der s und auch den Spamfilter regelmäßg zu kontrollieren, da mit Eingang der eine Frist von vier Wo- Foto: AWO Hessen-Süd, Sozialzentrum Bensheim

45 QUALITÄTSMANAGEMENT 45 LINKTIPPS Weitere Informationen chen beginnt. In dieser Zeitspanne hat die Einrichtung nun die Möglichkeit, das Prüfergebnis zu kommentieren, Ergänzungen zu verschiedenen Angaben festzuhalten oder Einspruch einzulegen. Es sollte dabei immer der mögliche schriftliche Einspruch mit dem voraussichtlich erreichbaren Ergebnis abgewogen werden. Für einen reibungslosen Ablauf ist auch entscheidend, dass die in der Strukturdatenerhebung angegebene -Adresse richtig geschrieben und aktuell ist. Denn das DCS verwendet die -Adresse, die dem MDK während der Qualitätsprüfung von der Einrichtung genannt wurde. Die genannte Kommentierung des eigenen Transparenzberichtes können die Einrichtungen nur online im Internet vornehmen. Eine technische Voraussetzung ist dafür der aktuelle Internet Explorer (bei Microsoft Windows mindestens Version 6.0, bei Firefox Version 3.2). Der Popupblocker muss dabei deaktiviert sein. Mit der der DCS erhält die geprüfte Einrichtung den Link für die Internetseite um sich dort registrieren zu können. Eine Ansicht und Veränderung des vorläufigen Transparenzberichtes ist nur mit dieser Registrierung und einem anschließenden Log-in möglich. Alle Angaben müssen zusätzlich nach der Eingabe gespeichert werden. Die endgültige Beendigung dieser Eintragungen durch die Einrichtung wird mit Bearbeitung beenden bestätigt und komplett an die Landesverbände der Pflegekassen übermittelt. Diese Übertragung findet in jedem Fall auch ohne die Modifizierung seitens der Einrichtung nach Ablauf der 28-Tage-Frist statt. Eine Abwandlung des Transparenzberichtes ist dann nicht mehr gegeben. Innerhalb dieser Frist besteht daneben auch die Möglichkeit, weitere Unterlagen zur Veröffentlichung (wie z.b. weitere Prüfergebnisse, weitere Strukturangaben, Kommentar der Einrichtung) an die für die Veröffentlichung zuständigen Landesverbände der Pflegekassen zu liefern, als auch notwendig aufschiebende Veröffentlichungen beim zuständigen Sozialgericht zu beantragen. Neben der Möglichkeit, strittige Punkte zu klären, besteht auch der Weg einer Wiederholungsprüfung, um einen eher negativen Qualitätsbericht und die negative öffentliche Darstellung zu verbessern. Diese Wiederholungsprüfung dient dazu, bei festgestellten Qualitätsmängeln schnell eine Verbesserung der Situation zu erreichen, für einen positiveren Transparenzbericht mit besseren Veröffentlichungsergebnissen. Die entstehenden Kosten für eine Wiederholungsprüfung trägt dabei die Einrichtung. Die finanziellen Belastungen durch eine schlechte Note sind jedoch in der Regel viel gravierender für eine Einrichtung als die Kosten für eine Wiederholungsprüfung, da potenzielle Kunden gezielt nach den Ergebnissen der MDK-Prüfung suchen. Nach der Bearbeitung durch die geprüfte Pflegeeinrichtung prüft der Landesverband der Pflegekassen den vorläufigen Transparenzbericht und gibt diesen dann zur Veröffentlichung frei. Die DCS bereitet die Daten auf und leitet diese mit dem Bericht an die Veröffentlichungsstellen weiter. Jeder Kassenverband präsentiert die Transparenzberichte auf der eigenen Onlineplattform (Beispiele sind AOK: vdek: Knappschaft: Die Ergebnisse der Einrichtung können und sollen innerhalb der Räumlichkeiten an gut sichtbarer Stelle ausgehangen werden (siehe Abbildung). CHANCEN NACH DER QUALITÄTSPRÜFUNG Die gesamten Prüfungsergebnisse sollten den Mitarbeitern vorgestellt werden, um diese aktiv in den PDCA-Zyklus einzubinden. Nachdem die verschiedenen Berichte der Einrichtung vorliegen, findet eine Analyse über die Verbesserungspotenziale unter Einbezug aller verantwortlichen Mitarbeiter statt. Der Bericht zur Qualitätsprüfung und der Bescheid enthalten hierzu, wie bereits beschrieben, unterstützend einen Maßnahmenplan mit genauen zeitlichen Vorgaben. Sinnvoll ist es, eine verantwortliche Person zu benennen, welche die Umsetzung der Maßnahmen zur Strukturund Prozessqualität plant, umsetzt und die Fortschritte in der Einrichtung kontrolliert. Zu bedenken ist, dass die Regelprüfungen einmal jährlich bei jeder Pflegeeinrichtung stattfinden sollen. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, die vom MDK festgelegten Maßnahmen umzusetzen. Der MDK kann bei groben Mängeln von den Landesverbänden der Pflegekassen mit einer Nachschau beauftragt werden. Damit wird überprüft, ob die bestehenden Qualitätsmängel innerhalb bestimmter festgelegter Fristen tatsächlich abgestellt wurden. NADINE SCHEEFF Dipl.-Pflegewirtin, Inhaber PQM: Beratung QM, MDK, Pflege, Mitarbeiterführung, Schulungen, Gesundheitsmanagement, Kontakt: Anzeige Veranstaltungshinweise & wertvolle Tipps!für Entscheider

46 46 QUERGEDACHT INNENARCHITEKTUR Spezielle Highlights zur Genesung setzen Innenarchitektur verbindet in einer zeitgemäßen Gesundheits- und Pflegeeinrichtung die Faktoren Ökonomie, Ökologie und Ästhetik. Der Artikel zeigt, dass sich Fürsorge und Return on Investment dabei nicht gegenseitig ausschließen. Ob Neubau oder Altbau, aus Perspektive der Klinikbetreiber ist eine ansprechende Innenarchitektur und die damit verbundene Investition nur dann interessant, wenn sie, kaufmännisch betrachtet, ein Return on Investment ist. Grundsätzlich hört die Fürsorge um Patienten nicht bei der medizinischen Behandlung auf, weil der kranke Mensch darüber hinausgehende Bedürfnisse hat. Patienten möchten sich gut aufgehoben fühlen und sie möchten in Ruhe und in angenehmer Umgebung genesen. Die umgebenden Räume sollten ihnen dazu verhelfen, statt als unangenehmer Zwangsaufenthalt das Gegenteil zu bewirken. Insbesondere kranke und hilflose Menschen benötigen eine vertrauensfördernde Umgebung. Es liegt auf der Hand, dass dies den Genesungsprozess fördert, die Verweildauer verkürzen kann und damit als positiver Effekt für das Krankenhaus Kosten reduzieren kann. Entscheidend ist die Differenz zwischen Investition und ersparten Kosten bzw. die Gewinnmaximierung. Die Reduzierung der Verweildauer mit Hilfe der umgebenden Gestaltung ist ein diesbezüglich interessanter Aspekt, der bisher noch nicht angemessen in der Praxis angekommen scheint. INNENARCHITEKTUR ALS WETTBEWERBSVORTEIL Offensichtlich ist dagegen der klare Wettbewerbsvorteil, den eine ansprechende Innenarchitektur hinsichtlich der begehrten Kundschaft in Form von Wahlleistungspatienten erzielen kann. Zahlungsbereiten Kunden wird eine zielgruppengerechte Hotel -Innenarchitektur geboten, die aus Patientensicht das bessere Angebot darstellen kann. Hinsichtlich der ästhetischen Gestaltung, der Hochwertigkeit der Ausstattung und des gebotenen Komforts differenziert es sich zudem deutlich von der Regelleistung des jeweiligen Krankenhauses. Marketing und angestrebtes Image für ein Krankenhaus sind wesentliche Faktoren, die durch die passende Innenarchitektur unterstützt werden können. Ein sorgfältig durchdachtes innenarchitektonisches Gesamtkonzept kann die Haltung eines Hauses reflektieren und diese für Patienten und Besucher emotional erfahrbar machen. Individuell und nicht austauschbar passen die Räume maßgeschneidert zum Krankenhaus selbst wie auch zur anvisierten Zielgruppe. Innenarchitektur ist im Vergleich leicht greifbar: Medizinische Leistung ist aus Patientensicht hinsichtlich der Qualität schwer zu beurteilen, die Gestaltung der Räume dagegen nicht. Patienten mit zunehmender Anspruchshaltung, das heißt emanzipierte Kunden, können beurteilen, ob die ge- Fotos: Karin Hessmann (Entwurfsverfasser: 100% interior Sylvia Leydecker)

47 QUERGEDACHT 47 Loungebereich für den Kunden Patient (Privatklinik Josephinum, München). Genesen in Ruhe und Harmonie (Sana Klinik, Bad Wildbad). Wasser mal anders (Sana Klinik, Bad Wildbad). botenen Räume zusagen oder nicht. Dementsprechend fällt die Wahl zugunsten des jeweiligen Krankenhauses aus oder auch dagegen. Chancen werden verschenkt, wenn diese zunehmende Veränderung der Patienten hin zum Kunden ignoriert wird. Innenarchitektur ist bei der Gestaltung von Kliniken ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Gesamtkonzept eines Gebäudes kann die passende Innenarchitektur ein entscheidendes Detail hinsichtlich der Wahrnehmung im Vergleich mit anderen Häusern darstellen. Dazu integriert sich die Innenarchitektur in vorhandene Strukturen wie Architektur oder Corporate Design, um ein stimmiges, überzeugendes Gesamtbild zu ergeben. Es geht also zuerst einmal nicht darum, ein Feuerwerk an Ideen hinsichtlich der innenarchitektonischen Gestaltung abzubrennen, sondern es geht darum, den Gedanken des Gebäudeentwurfs aufzunehmen und sensibel weiterzuführen. INTERIORS FÜR KUNDEN Schöner, fitter, besser der verstärkte Wettbewerb führt bei der Bevölkerung zunehmend zur Annahme, dass nur besteht, wer sich dem anpasst und entsprechend agiert. Das betrifft nicht nur die Haltung vieler Patienten oder in diesem Fall besser Kunden an sich selbst, sondern auch Zeiten ändern sich und die Standards deren Erwartungshaltung an ihren Gesundheitsdienstleister. Das bedeutet für unten entwickeln was besonders hin- werden sich eher nach oben als nach den Betreiber, zahlungsbereiten Kunden sichtlich der Konkurrenz von Interesse ist. ein Umfeld bieten zu müssen, das genau Das muss nicht zwingend heißen, Mehrkosten zu generieren. Es sollte aber wohl- diesen gestiegenen Ansprüchen genügt und das Vertrauen in die damit verbundene Medizin bietet. Ohne die passende investiert wird. Grundsätzlich rechnet es überlegt werden, an welchen Stellen Innenarchitektur werden diese Kunden sich, Highlights zu setzen, statt generell sonst nicht mehr angesprochen. Mainstream zu produzieren. In den Wahlleistungsbereichen wird Ähnlich verhält es sich im Gesamtgebäude. Öffentliche Bereiche, wie Emp- entsprechend der Vorgaben der privaten Krankenversicherung abgerechnet, was fang oder Eingangshalle, können gemäß bereits bei der Planung der Gestaltung des vielzitierten ersten Eindrucks mit der von entscheidender Bedeutung ist. Die Innenarchitektur punkten. Direkt beim! Anzeige Erfahren Sie mehr im wöchtenlichen Newsletter HCM aktuell Jetzt registrieren!

48 48 QUERGEDACHT Ansprechende Ablagen im Bad (Privatklinik Josephinum, München). Komfort im Schrank (Sana Klinik, Bad Wildbad). Eintreten prägt sich nachhaltig der erste Eindruck ein und formt das Bild einer Einrichtung mit allem, was hineininterpretiert wird. Die Bedeutung der Bereiche der Privatpatienten sind mitsamt der über die Patientenzimmer führenden Räume wie Flur, Empfang, Stationsstützpunkt und Aufenthaltsbereiche klar. Die Bereiche der Regelleistung sind im Vergleich dazu noch Entwicklungsland. Hier schlummert Potenzial, um den Gesamtauftritt einer Klinik und damit ihr Image positiv in der Patientenwahrnehmung zu verbessern. Regelleistung stellt die Menschen in den Fokus, um die es hier eigentlich geht. Innenarchitektonisch betrachtet ist es notwendig und relativ leicht, etwas zu tun, diese Bereiche in das Gesamtkonzept zu integrieren und dabei einen gewissen Anspruch walten zu lassen. Gerade hier könnte mit geringen Mitteln viel bewegt werden. Human betrachtet ist es seit Langem erforderlich, auch für Patienten der Regelleistung etwas aus innenarchitektonischer Perspektive zu tun. Es wäre ein Überlegung wert gerade deswegen, weil sich auch hier der Patient in entsprechendem Maß zum Kunden wandelt. HEILUNG UND BRANDING Die Heilung steht immer im Vordergrund. Die Innenarchitektur als passendes Umfeld zur Genesung kann diesen Gedanken, zugleich aber auch das unternehmerische Handeln des Hauses hinsichtlich seines Marketings, entscheidend unterstützen. Bei all den Gedanken um Marketing, Branding und kundenorientierte Haltung darf dennoch nicht vergessen werden, dass es sich primär um ein Krankenhaus handelt, nicht um ein Hotel. Das heißt, Arbeitsprozesse, Hygiene, Sturzprophylaxe etc. sind Themen, die beherrscht werden müssen und die den funktionalen Rahmen bilden, auf den die Ästhetik aufsetzt. Ökonomie und Ästhetik bilden also eine Einheit. ES GEHT UM ENERGIEEFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT Dazu kommt, was vor geraumer Zeit noch uninteressant war: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Gestiegene Energiepreise und ein proportional gesteigertes Umweltbewusstsein führen zur Beachtung dieser Thematik, ohne die es in Zukunft nicht mehr geht. Auch hier setzt die Innenarchitektur an. Früher musste es nur funktionieren heute geht es um mehr. Sind die verwendeten Materialen schadstofffrei? Woraus besteht das Material bzw. das Produkt? Wo wurde es produziert? Existieren Prüfberichte und Ökobilanzen? Wie sieht es mit Umweltlabeln wie Blauer Engel und Co. aus? Neben den reinen Investitionskosten, die nach wie vor wichtig sind, rücken die Lebensunterhaltskosten in den Fokus. Gerade Gesundheitsimmobilien wie Krankenhäuser verschlingen bisher eklatant hohe Lebensunterhaltskosten, die durch eine vorausschauende, an Nachhaltigkeit orientierte Planung reduziert werden können. ATTRAKTIV FÜR PATIENTEN UND PERSONAL Die Einrichtungen müssen für Patienten, aber auch für das Personal, attraktiv sein. Eine angenehme Arbeitsumgebung zur Personalbindung und -findung ist heute und in Zukunft, gerade bei der sich abzeichnenden Situation auf dem Arbeitsmarkt, wichtiger denn je. Das passende innenarchitektonische Umfeld ist, was die Personalpolitik betrifft, mitentscheidend sowohl hinsichtlich optimaler Arbeitsprozesse als auch in Bezug auf die ästhetische Erscheinung und den Wohlfühlfaktor. Insgesamt geht es also auch bei der Innenarchitektur um die ausgewogene Verbindung von Ökonomie, Ökologie und Ästhetik. PRAKTISCHE PLANUNG Bei einem Neubau funktioniert das am besten, wenn sich die Experten aus den Bereichen Architektur und Innenarchitektur austauschen und gemeinsam das Ziel geklärt wird. Als idealer Zeitpunkt gilt generell so früh wie möglich, weil sich viele Entscheidungen nicht mehr oder nur schwer revidieren lassen, die innenarchitektonische Gestaltung sich grundsätz- Fotos: Karin Hessmann (Entwurfsverfasser: 100% interior Sylvia Leydecker)

49 QUERGEDACHT 49 lich am Vorhandenen orientiert. Konkret kann das z.b. die Platzierung einer Tür mit Auswirkung auf Möblierung, Blickrichtung und Wegeführung oder die Festlegung von Qualitäten im Innenausbau sein. Der Umgang mit Altbauten orientiert sich naturgemäß am Bestand. Die Vorgehensweise fordert hier in besonderem Maße, das Optimum herauszuholen. Viele Entscheider und Manager von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen haben bisher keine Erfahrung mit Innenarchitektur und keine Vorstellung davon, wie ein solcher Entwurf entsteht. Wie geht man also vor? Ein Kennenlernen, um sicherzustellen, dass die Verbindung passt, ist grundsätzlich eine gute Voraussetzung. Eine Beschreibung der Aufgabe wie auch ein Abstecken des Leistungsbildes gehen einem Angebot voraus. Wird es ernst und man kommt zusammen, empfiehlt sich ein vernünftiges Briefing, dass seinen Zeiteinsatz immer wert ist: Das heißt, ein ausführliches Gespräch über das gewünschte Ziel, das die Basis allen Tuns darstellt, die baulichen Veränderungen, die Rahmenbedingungen, wer, wofür, warum, eventuell vorhandene Zeitpläne und Budgets etc. Inhaltlich ist es wichtig zu wissen, welche Zielgruppe anvisiert wird obwohl diese gewöhnlich sehr breit ist, lässt sie sich dennoch definieren. Entscheidend ist beispielsweise, welches Image transportiert werden soll. Alle relevanten Informationen müssen kommuniziert werden, damit auf der Grundlage meist bestehender Pläne der gewünschte Entwurf entwickelt werden kann. Im Idealfall ist der jeweilige Entwurf ein unaustauschbares maßgeschneidertes Interior, das hinsichtlich der erwähnten Kriterien zum einzelnen Bauherrn passt. Dieser Entwurf wird anschaulich visualisiert und dem Bauherrn in einer Präsentation, analog der Architektur, vorgestellt und diskutiert. Eventuell werden im weiteren Vorgehen pflegerische und ärztliche Leitung sowie Hygieniker miteinbezogen. Ist entschieden, geht es in die Umsetzung, damit aus der Vision Realität werden kann. Sinnvoll ist, bei Neubauten ein Budget für die Innenarchitektur bereitzuhalten, um sicherzustellen, dass zum Ende der Ge - bäudefertigstellung genügend finanzielle Mittel verfügbar sind. Schlussendlich bleibt festzustellen, dass, gemessen an der Bausumme insgesamt und dem Betrieb eines Krankenhauses, die Investition in eine professionelle und damit erfolgreiche Planung gering ist. Innenarchitektur ist ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg und ein humanes, der Fürsorge nachkommendes Umfeld. SYLVIA LEYDECKER Innenarchitektin BDIA, 100% interior, Köln, Kontakt: info@100interior.de, Anzeige 0LW7DUNHWWHQWVFKHLGHQ6LH VLFKI U1DFKKDOWLJNHLW ) UXQVLVW1DFKKDOWLJNHLWQLFKWQXUHLQH7KHRULH VRQGHUQWDJWlJOLFKHV+DQGHOQ 5HGX]LHUXQJYRQ92&(PLVVLRQHQI U EHVVHUH,QQHQUDXPOXIWTXDOLWlW $OOH3URGXNWHGLH7DUNHWWGHU]HLWSURGX]LHUW ZHLVHQ92&(PLVVLRQHQYRQZHQLJHUDOV ãjpõ792&qdfk7djhqdxi'lhvh :HUWHVLQGXPGDV=HKQIDFKHQLHGULJHUDOVGLH GHU]HLWJHOWHQGHQ6WDQGDUGVãJPÕ 7DUNHWW3URGXNWHWUDJHQVRPLW]XU9HUEHVVHUXQJ GHU/XIWTXDOLWlWLQ,QQHQUlXPHQEHL 7DUNHWW+ROGLQJ*PE+1DFKWZHLGHZHJ)UDQNHQWKDO7HOLQIRGH#WDUNHWWFRPZZZWDUNHWWGH

50 50 QUERGEDACHT NANOTECHNOLOGIE Warum Innovationen alleine nicht zum Ziel führen Neue Technologien werden in Deutschland nach wie vor eher kritisch betrachtet. Ob es an der deutschen Mentalität liegt, dass man immer erst die Risiken sieht und nicht die Chancen, oder ob es andere Gründe hierfür gibt, ist schwer einzuschätzen. Auch die Nanotechnologie, die gar nicht so neu ist, wie viele vermuten, hat es schwer. Nanotechnologie schafft neue Möglichkeiten der Strahlentherapie und -diagnose. Nano ist in aller Munde. Ob es nun um Nanomaterialien, Nanoenergie oder um organische, druckbare Elektronik geht, der Nanotechnologie wird eine große Zukunft vorausgesagt. Gewichtsreduktion durch neuartige Materialien, effizientere Energieerzeugung durch den Einsatz neuer Technologien oder ganz neue Anwendungen, wie z.b. eine Tapete, die bei Bedarf leuchtet. Aber wie so oft gibt es bei Neuerungen auch Bedenken. Sind diese Nanomaterialien sicher oder gefährden sie gar die Gesundheit? WAHRNEHMUNG NEUER TECHNOLOGIEN Bei der Wahrnehmung der Nanotechnologie existieren durchaus Parallelen zur Atomtechnologie und zur Gentechnik. Beide Themen sind negativ vorbelegt, obwohl es viele positive Anwendungen gibt, auf die heute niemand mehr verzichten möchte. So existiert in der Medizin eine Vielzahl an Diagnoseanwendungen, die ohne Strahlentechnologie nicht denkbar wären. Und Insulin wird mit Hilfe von gentechnisch veränderten Bakterien produziert. Mit diesen Beispielen soll nicht vermittelt werden, dass diese Technologien harmlos sind. Wichtig ist vielmehr, differenzierter und verantwortlicher mit den Themen umzugehen und neue Technologien nicht per se zu verurteilen. Die Nanotechnologie ist zwar keine neue Technologie, aber noch wenig in ihren Möglichkeiten und Auswirkungen erforscht. Trotzdem existieren schon ernsthafte Befürchtungen, dass Nanoteilchen ähnlich gefährlich sind wie Asbest. GEFÄHRDUNGSPOTENZIALE So wie es nicht die Atomtechnik gibt, so gibt es auch nicht die Nanotechnologie, die sich mit Forschungen und Anwendungen aus den Bereichen Oberflächenchemie und -physik, Halbleitertechnik, Maschinenbau und vielen mehr beschäftigt. Alle Entwicklungen haben die Gemeinsamkeit, mittels kleinster Teilchen im Nanobereich (ein Nano meter entspricht einem Milliardstel Meter = 10 9 Meter) die Eigenschaften von herkömmlichen Materialien zu verbessern. Bekannte Anwendungen hierfür sind z.b. Beschichtungen, die einen Autolack kratzfester machen oder Wasser auf Glas besser abperlen lassen (Lotusblüteneffekt). Dies sind Produktanforderungen, die sinnvoll erscheinen. Nur, wir wissen bis heute noch zu wenig über derem Auswirkungen. Was passiert, wenn z.b. bei einem Unfall solche Nanopartikel vom Lack gelöst werden? Es gibt Untersuchungen, die nahelegen, dass selbst eingeatmete Nanoteilchen nicht gesundheitsgefährlicher sind als Hausstaub und im Körper bei weitem nicht so fatal wirken wie die gefürchteten Asbestfasern. Aber aufgrund der Vielzahl von Anwendungsfällen kann immer nur für den untersuchten Einsatz eine Gefährdung ausgeschlossen werden, nicht aber für die Nanotechnologie generell. Um zu vermeiden, dass der Begriff Nano negativ vorbelegt wird, hilft nur eine ehrliche Kommunikation, die neben den vielfältigen Chancen der Nanotechnologie auch offen deren Risiken anspricht. OFFENE KOMMUNIKATION FÜR AKZEPTANZ Die Kommunikation beginnt bereits innerhalb der Unternehmen selbst. Hier müssen Erfahrungen und Wissen zu den eingesetzten Technologien transparent an die Mitarbeiter kommuniziert werden. Dabei kann ein gelebtes Wissensmanagement helfen, Informationen schnell und zielgerichtet zu verbreiten. Gut informierte Mitarbeiter sind der erste Schritt für eine erfolgreiche Vermarktung neuer Technologien. Denn einerseits sind sie selbst Kunde und Anwender, andererseits kommunizieren sie im Rahmen von persönlichen Netzwerken und Social Media. Je besser sie informiert sind, desto eher sind sie glaubhafte Protagonisten der Nanotechnologie. Foto: Asparuh Stoyanov (Fotolia.com)

51 QUERGEDACHT 51 WISSENSMANAGEMENT ALS KATALYSATOR Wissensmanagement hilft aber nicht nur, die Akzeptanz neuer Technologien zu erhöhen. Wissensmanagement schafft auch die Voraussetzung, um wirtschaftliche Anwendungen mit Nanomaterialien zu entwickeln. Bekanntes Beispiel sind Silbernanopartikel. Diese kleins ten Silberpartikel haben eine antibakterielle Wirkung und finden Anwendung in Deodorants, Textilien, Computertastaturen und Türklinken. Aber was passiert, wenn sich Silberpartikel beim Waschen lösen und mit dem Abwasser in biologischen Kläranlagen landen? Hier trifft ihre antibakterielle Wirkung die Bakterien, die für die Wasserreinigung zuständig sind. Wenn z.b. Operationstische mit Silbernanopartikeln beschichtet werden, nutzt sich diese Beschichtung mit der Zeit ab. Deswegen muss es einen zuverlässigen Nachweis geben, wann die antibakterielle Wirkung soweit nachgelassen hat, dass sie keinen zuverlässigen Schutz mehr liefert. VON DER NATUR LERNEN Somit ist ein Ziel, dauerhafte Beschichtungen zu entwickeln. Hier können Erfahrungen mit anderen Beschichtungen oder die Natur helfen. Dies ist der Lotusblüteneffekt, die selbstreinigende Wirkung der Lotusblüten. Der Effekt wird durch Beschichtungen erreicht, die jedoch ebenfalls nicht von dauerhafter Wirkung sind. Untersuchungen der Lotusblüten selbst und darüber, wie die Natur den Effekt dauerhaft erzeugt, können helfen, Beschichtungen eine dauerhaftere Wirkung anzueignen. Dies lässt sich dann hoffentlich, dank Wissenstransfer, auch auf die Silbernanopartikel übertragen. Magnetotaktische Bakterien leben im Wasser, orientieren sich am Magnetfeld der Erde und tragen winzige Nanopartikel aus magnetischen Mineralien in sich. Wegen ihrer kleinen Größe wird deren Anwendung in der Medizin diskutiert. Da sie aufgenommene Energie effektiv in Wärme umwandeln, erwärmen sie sich, nachdem sie in einen Tumor gespritzt wurden, bei Bestrahlung stärker als das umliegende Gewebe. Der Tumor wird so beschädigt. Aber auch hier werden sich in der Erforschung wohl Nebenwirkungen herausstellen, die durch aktives Wissensmanagement, also der Nutzung von Wissen aus vergleichbaren Problemstellungen, minimiert oder gar beseitigt werden können. BEDENKEN ERNST NEHMEN Auch die externe Kommunikation ist nicht zu vernachlässigen. Der Kunde hat ein berechtigtes Interesse, nicht nur über die Vorteile der Nanotechnologie unterrichtet zu werden, sondern auch über deren Risiken. Hier helfen keine Pauschalaussagen. Es bedarf nur eines kleinen Zwischenfalls bei einer möglicherweise unbedeutenden Anwendung und das Thema Nano ist, wie bereits erwähnt, in Gänze negativ belastet. Daher sollte die Kommunikation detaillierter und selbstbewusster erfolgen. Wie selbstverständlich sind heute in jedem Wertpapierprospekt nicht nur die Renditen (Chancen) aufgeführt, sondern auch die Risiken gelistet. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben und trotz allem hält es einen informierten Bürger nicht davon ab, in diese Wertpapiere zu investieren. Demzufolge kann auch die Nanotechnologie hierdurch nur erfolgreicher werden. VERTRAUEN GEWINNEN Neue, vielversprechende Ideen allein werden der Nanotechnologie nicht zum Durchbruch verhelfen. Dafür ist die Skepsis gegenüber neuen Technologien, gerade in Deutschland, zu groß. Hier muss bei den Anwendern und Verbrauchern für Vertrauen geworben werden. Und dies gelingt am besten, wenn nicht nur die Vorteile aufgezählt, sondern auch Risiken offen thematisiert werden. Dann lassen sich diese Risiken besser einschätzen und Wege aufzeigen, wie mögliche Gefahren reduziert werden können. Dabei kann Wissensmanagement helfen. MATTHIAS NOLDEN Diplom-Informatiker, selbstständiger Unternehmensberater für Wissens- und Innovationsmanagement, Kontakt: Anzeige Kongress s Mai 2011, Würzburg Angewandte Technologien n in der Medizin Energieeffizienz fiz in Kliniken

52 52 URTEIL & STEUER URTEIL & STEUER ARBEITSRECHT Verlängerung der Elternzeit In welchen Fällen ist ein Arbeitnehmer, der die Elternzeit verlängern möchte, auf die Zustimmung des Arbeitgebers angewiesen und in welchen Fällen nicht? Zwar hat das Bundesarbeitsgericht noch nicht alle Fallkonstellationen geklärt, die Tendenz der bisherigen Rechtsprechung jedoch überzeugt. Wer sein Kind selbst betreut, hat Anspruch auf drei Jahre Elternzeit. Der reale Betreuungsaufwand ist bei der Antragstellung aber oft noch nicht einschätzbar. Die Elternzeit ist ausgestaltet als Anspruch des Arbeitnehmers auf unbezahlte völlige oder teilweise Freistellung von der Arbeit. Geregelt ist die Elternzeit in den 15 bis 21 Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG). Nach 15 Absatz 2 Satz 1 BEEG besteht der Anspruch auf Elternzeit bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres eines Kindes, also bis zu dessen dritten Geburtstag. Beansprucht ein Arbeitnehmer die volle Elternzeit in den ersten drei Lebensjahren seines Kindes, so gilt im Unterschied zum Erholungs - urlaub, dass der Anspruch nicht vom Arbeitgeber gewährt werden muss. Der An- INFORMATION Urteil des Arbeitsgerichts Düsseldorf Die Inanspruchnahme des dritten Jahres der Elternzeit im dritten Lebensjahr des Kindes bedarf nicht der Zustimmung des Arbeitgebers (Urteil vom , Aktenzeichen 4 Ca 4023/10). spruch entsteht vielmehr, sobald ihn der Arbeitnehmer geltend macht, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen. Problematisch kann es hingegen werden, wenn der Arbeitnehmer die Elternzeit in mehrere Zeitabschnitte aufteilen möchte. Jeder Antragsberechtigte kann die Elternzeit auf zwei Zeitabschnitte aufteilen. Ein Anteil der Elternzeit von bis zu zwölf Monaten kann nach 15 Absatz 2 Satz 4 BEEG auf die Zeit bis zum achten Geburtstag des Kindes übertragen werden, allerdings nur mit Zustimmung des Arbeitgebers. Nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) ist der Arbeitgeber bei dieser Entscheidung jedoch nicht frei, sondern muss vielmehr die Grundsätze billigen Ermessens einhalten und die gegenseitigen Interessen abwägen (BAG , Aktenzeichen 9 AZR 391/08). Beansprucht ein Arbeitnehmer Elternzeit, muss er nach 16 Absatz 1 Satz 1 BEEG erklären, für welche Zeiten innerhalb von zwei Jahren er Elternzeit nehmen will. Um dem Arbeitgeber Planungssicherheit zu geben, verlangt der Gesetzgeber also vom Arbeitnehmer eine Festlegung für die ersten zwei Lebensjahre des Kindes. Verlangt ein Arbeitnehmer zunächst nur ein Jahr Elternzeit und möchte er diese dann um ein zweites Jahr verlängern, ist für die Verlängerung die Zustimmung des Arbeitgebers erforderlich. Lehnt der Arbeitgeber die Verlängerung ab, bedarf dies keiner Begründung (Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg , Aktenzeichen 10 Sa 59/09, Revision eingelegt beim BAG unter dem Aktenzeichen 9 AZR 315/10. Bis Redaktionsschluss lag noch keine Entscheidung vor.) Wie aber ist die Rechtslage, wenn ein Arbeitnehmer zwei Jahre Elternzeit genommen hat und gleich danach das dritte Jahr hinzufügen möchte? Ist für diese Verlängerung eine Zustimmung des Arbeitgebers erforderlich? Zu dieser in Recht - sprechung und Literatur umstrittenen Frage hat das Arbeitsgericht Düsseldorf am (Aktenzeichen 4 Ca 4023/10) rechtskräftig entschieden. DER FALL: STREIT ÜBER DAS ZUSTIMMUNGSERFORDERNIS Die Klägerin ist seit dem Jahr 2002 als Vertriebsmitarbeiterin für den Innendienst bei der Beklagten, einem Leasingunternehmen, tätig. Am kam ihr ers tes Kind zur Welt. Sie beantragte Elternzeit bis zum Am wurde ihr zweites Kind geboren. Die Klägerin teilte ihrem Arbeitgeber mit, dass sie für das zweite Kind ebenfalls zwei Jahre Elternzeit in Anspruch nehmen werde. Gleichzeitig beantragte die Klägerin die Übertragung des dritten Jahres Elternzeit für das erste Kind auf die Zeit Foto: Katrina Brown (Fotolia.com)

53 URTEIL & STEUER 53 AUF DEN PUNKT GEBRACHT Elternzeit im Überblick Die Rechtsgrundlagen der Elternzeit finden sich in den 15 ff. BEEG. Danach muss der Arbeitnehmer spätestens sieben Wochen vor Beginn die Elternzeit schriftlich vom Arbeitgeber verlangen. Parallel muss der Arbeitnehmer erklären, für welche Zeiten innerhalb von zwei Jahren er Elternzeit in Anspruch nehmen will ( 16 Absatz 1 Satz 1 BEEG). Während der Elternzeit sind die Hauptpflichten aus dem Arbeitsvertrag aufgehoben: Der Arbeitnehmer ist demnach nicht zur Arbeitsleistung verpflichtet und der Arbeitgeber muss im Gegenzug kein Gehalt zahlen. Die Nebenpflichten aus dem Arbeitsvertrag sind allerdings auch während der Elternzeit einzuhalten. Der Arbeitnehmer ist daher zur Verschwiegenheit und zur Einhaltung des Wettbewerbsverbotes verpflichtet. Für den Arbeitnehmer bestehen folgende Erwerbsmöglichkeiten während der Elternzeit, wobei die Tätigkeit 30 Wochenstunden nicht überschreiten darf: Teilzeitarbeit bei dem Arbeitgeber, bei dem Elternzeit genommen wird (siehe 15 Absatz 7 BEEG). Teilzeitarbeit bei einem anderen Arbeitgeber, aber nur mit Zustimmung des Arbeitgebers, bei dem Elternzeit genommen wird. Selbstständige Tätigkeit, aber nur mit Zustimmung des Arbeitgebers, bei dem Elternzeit genommen wird. Einzelheiten zur Elternzeit siehe Martina Weber (2007) Arbeitsrecht für Pflegeberufe. Handbuch für die Praxis. Stuttgart: Kohlhammer zwischen dem siebenten und dem achten Geburtstag dieses Kindes. Der Arbeitgeber lehnte dies ab. Am beantragte die Klägerin eine Teilzeittätigkeit mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 24 Stunden nach Ende der zweijährigen Elternzeit für ihr zweites Kind. Der Arbeitgeber teilte ihr mit, dass nur eine Vollzeittätigkeit möglich sei. Darauf teilte die Klägerin der Beklagten mit, sie nehme das dritte Jahr Elternzeit für ihr zweites Kind im unmittelbaren Anschluss an das zweite Jahr Elternzeit für ihr zweites Kind. Außerdem beantragte sie eine Teilzeitstelle. Auch dies lehnte die Beklagte ab. Deshalb erhob die Arbeitnehmerin Klage beim Arbeitsgericht Düsseldorf. DAS URTEIL: DRITTES JAHR IST ZUSTIMMUNGSFREI Vor Gericht einigten sich die Prozessparteien über die Teilzeittätigkeit. Hinsichtlich des dritten Jahres Elternzeit entschied das Gericht zu Gunsten der Klägerin. Aus der gesetzlichen Konzeption, der Fest - legung für die ersten zwei Jahre, ergebe sich, dass den Eltern die Möglichkeit gegeben werden solle, freier über das dritte Jahr Elternzeit zu disponieren. Nach der gesetzlichen Grundkonzeption sei die Elternzeit an sich auf die ersten drei Lebensjahre des Kindes beschränkt, für eine Übertragung über diesen Zeitraum hinaus bestehe ein Zustimmungserfordernis. Beanspruche ein Arbeitnehmer, der sich zunächst auf zwei Jahre Elternzeit festgelegt habe, im Anschluss das dritte Jahr Elternzeit, so handle es sich dabei nicht um eine Verlängerung der Elternzeit, sondern um eine Inanspruchnahme des Stammrechts aus 15 Absatz 2 Satz 1 BEEG, wonach der Anspruch auf Elternzeit bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres eines Kindes besteht. Damit folgte das Arbeitsgericht Düsseldorf der Rechtsauffassung der Landesarbeitsgerichte Niedersachsen (Urteil vom , Aktenzeichen 5 Sa 402/06) und Rheinland-Pfalz (Urteil vom , Aktenzeichen 4 Sa 606/04). Das Landesarbeitsgericht Niedersachsen hatte in seinem Urteil ausgeführt, der Arbeitnehmer, der sich zunächst auf eine Elternzeit von zwei Jahren festgelegt habe, liefe in eine Falle, wenn die Inanspruchnahme des dritten Jahres von der Zustimmung des Arbeitgebers abhängig sei. Die verbindliche Festlegung der Elternzeit für zwei Jahre habe den Hintergrund, dass die Eltern den Betreuungsaufwand für ein Kind häufig nicht sofort konkret einschätzen könnten. Darüber hinaus sollten sie Zeit für die Überlegung haben, ob sie einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten der Elternzeit mit Zustimmung des Arbeitgebers bis zum achten Geburtstag des Kindes aufheben wollten. Diese Argumentation überzeugt. MARTINA WEBER Volljuristin (Ass. jur.), wissenschaftliche Autorin und Dozentin in der Pflegefortbildung, Kontakt: marsweber@hotmail.com Anzeige WERTTREUHAND GmbH Steuerberatungsgesellschaft... unsere Beratung für Ihre wirtschaftliche Gesundheit Setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir beraten Sie gerne! WERTTREUHAND GmbH Steuerberatungsgesellschaft Karl-Benz-Straße Bad Wörishofen Tel / Fax 08247/ info@werttreuhand.de

54 54 URTEIL & STEUER URTEIL & STEUER WEITERE RECHTSTHEMEN IM ÜBERBLICK HAFTUNGSRECHT Lückenlose Aufsichtspflicht bei an Demenz erkrankten Bewohnern auch in offenen Einrichtungen Im Juni 2010 wurde eine Pflegeheimbetreiberin durch das Landgericht Mühlhausen zur Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von Euro und einer monatlichen Schmerzensgeldrente von 150 Euro verurteilt. Der Grund war, dass eine an Demenz erkrankte Bewohnerin unbemerkt die Einrichtung verlassen hatte und erst drei Tage nach ihrem Verschwinden unterkühlt und in schwer verwirrtem Zustand auf einer Wiese liegend aufgefunden wurde. Sie hatte sich bei einem Sturz die rechte Schulter gebrochen. Gegen dieses Urteil legte die Pflegeheimbetreiberin Berufung ein. Sie begründete die Berufung damit, dass sie keine geschlossene, sondern eine offene Einrichtung führe. Eine lückenlose, 100-prozentige Überwachung der Bewohner sei deshalb weder möglich noch geschuldet. Das Oberlandesgericht Thüringen, das über die Berufung zu entscheiden hatte, folgte dieser Argumentation nicht und bestätigte im Wesentlichen die Entscheidung der ersten Instanz. Der Senat begründet diese Entscheidung damit, dass das Pflegeheim die aus dem geschlossenen Heimvertrag geschuldete Betreuungspflicht fahrlässig verletzt habe. Bei Abschluss des Vertrages habe die Pflegeeinrichtung von der Demenzerkrankung der Bewohnerin gewusst. Außerdem sei bekannt gewesen, dass die Bewohnerin zuvor an ihrem Wohnort bereits mehrfach zu ihrem Elternhaus gelaufen sei. Da die Umgebung des Pflegeheims für die Bewohnerin neu gewesen sei, habe man damit rechnen müssen, dass sich die Bewohnerin verlaufen und umherirren werde. Weiterhin führt das Gericht aus, dass die Bewohnerin gleich nach ihrem Einzug bereits zweimal unbemerkt die Einrichtung verlassen habe. Die Pflegeheimbetreiberin habe daher mit einem erneuten Weglaufen rechnen müssen. Deshalb sei sie verpflichtet gewesen, eine lückenlose Betreuung der Bewohnerin zu gewährleisten. Wenn hierfür nicht ausreichendes Personal zur Verfügung stehe, hätte die Pflegeheimbetreiberin die Tochter der Bewohnerin informieren und sie auffordern müssen, ihre Mutter abzuholen, um sie in einer anderen Einrichtung unterzubringen. Der Senat erhöhte das Schmerzensgeld sogar auf Euro. Lediglich die zusätzliche Schmerzensgeldrente erkannte der Senat ab, weil diese neben einer Kapitalabfindung nicht möglich sei. Urteil des Oberlandesgerichts Thüringen vom (Aktenzeichen: 2 U 567/10) SOZIALRECHT Umfang der Zahlungspflicht von Sozialhilfeträgern nach dem Tod eines Pflegeheimbewohners Das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz hat mit Urteil vom den Umfang der Zahlungspflicht von Sozialhilfeträgern gegenüber Pflegeeinrichtungen nach dem Tod des Bewohners geklärt. Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG, Urteil vom , Aktenzeichen: B 8 SO 22/07 R) hat der Sozialhilfeempfänger gegen den Sozialhilfeträger einen Anspruch auf Zahlung des übernommenen Betrages unmittelbar an die Einrichtung. Der Sozialhilfeträger tritt damit als Gesamtschuldner in Höhe der dem Hilfebedürftigen bewilligten Leistung an die Seite des Sozialhilfeempfängers. Das bedeutet, dass die Pflegeeinrichtung ab Erlass eines Bescheides über die Bewilligung von Leistungen direkt gegenüber dem Sozialhilfeträger einen Anspruch auf Zahlung hat. Zuvor aller- dings nicht. Aus diesem sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis ergibt sich außerdem, dass der Schuldbeitritt nur in Höhe der durch den Sozialhilfeträger dem Hilfeempfänger bewilligten Leistungen bestehen kann. Vor der Kostenübernahme, also vor Erlass eines Bescheides, hat die Pflegeeinrichtung mithin keinen Vergütungsanspruch gegenüber dem Sozialhilfeträger selbst, sondern nur direkt gegenüber dem Bewohner oder seinen Erben. Zudem ist der Anspruch der Höhe nach auf die gemäß Bescheid dem Hilfebedürftigen bewilligten Leistungen beschränkt. Den Anspruch auf Übernahme des Heimentgelts gegenüber dem Sozialhilfeträger besitzt nur der Sozialbedürftige selbst. Der Senat führt in seinem Urteil aus, dass den Trägern von Pflegeeinrichtungen darüber hinaus keine Zahlungsansprüche direkt gegenüber dem Sozialhilfeträger zustünden. Das Heimgesetz (HeimG) sehe eine entsprechende Anspruchsgrundlage nicht vor. Insbesondere ergäbe sich eine solche nicht aus der im Gesetz genannten Hinweispflicht des Trägers gegenüber dem Heimbewohner auf Mitteilung des von ihm zu tragenden Kostenanteils. Auch aus den allgemeinen Grundsätzen oder Strukturprinzipien des Sozialhilferechts lasse sich nicht entnehmen, dass dem Träger einer Pflegeeinrichtung ein Anspruch gegen den Sozialhilfeträger auf Übernahme sämtlicher vom Hilfeempfänger nicht gezahlter Leistungen zustehe. Der Senat verweist vielmehr darauf, dass der Pflegeeinrichtung die Bescheide des Sozialhilfeträgers bekannt gewesen seien und es ihr daher möglich gewesen sei, die Hilfeempfängerin zeitnah auf et-

55 URTEIL & STEUER 55 Foto: Heiner Witthake (Fotolia.com) An Demenz Erkrankte brauchen lange, bis sie sich in einer neuen Umgebung zurecht finden. Wie umfassend ist die Betreuungspflicht eines Pflegeheimbetreibers? waige Unrichtigkeiten in diesen Bescheiden hinzuweisen und sie darauf aufmerksam zu machen, dass ein im Bescheid nicht geregelter Leistungsbedarf von ihr selbst zu decken war. Nach den vorstehenden Grundsätzen können nämlich nur die Berechtigten selbst oder ihre Erben einen entsprechenden Rechtsstreit mit den Sozialhilfeträgern führen. Dass die Trägerin der Einrichtung von den Erben der Hilfeempfängerin keine Zahlungen mehr erhalten konnte, weil diese die Erbschaft ausgeschlagen haben, vermöge eine (weitergehende) Einstandspflicht des Sozialhilfeträgers nicht zu begründen. Da der Sozialhilfeträger seiner Zahlungspflicht entsprechend der in seinen Bescheiden festgesetzten Beträge nicht vollständig nachgekommen war, verurteilte das LSG Rheinland-Pfalz den Sozialhilfeträger zur Zahlung weiterer 1.478,79 Euro. Der Sozialhilfeträger hatte im Klagverfahren eingewandt, dass er im Vorfeld überzahlt hatte, weshalb er in Höhe der überzahlten Beträge aufrechnen könne. Der Senat gab dem Sozialhilfeträger Recht und stellte fest, dass Sozialhilfeträger gegenüber den Pflegeeinrichtungen im Fall überzahlter Beträge aufrechnen dürften. Dies gelte auch für überzahlte Barbeträge, welche die Pflegeeinrichtung immer sofort an den Bewohner ausgezahlt hat. Deshalb wurde dem Zahlungsanspruch des klagenden Pflegeheimträgers nicht in voller Höhe stattgegeben. ANSPRUCH AUF PROZESSZINSEN UND VERJÄHRUNG In seiner Entscheidung setzt sich der Senat zudem mit den Fragen von Prozesszinsen und der Verjährung auseinander. Der Senat hält fest, dass dem Träger der Pflegeeinrichtung Prozesszinsen zustünden. Da keiner der am Prozess beteiligten Verbraucher ist, betrage die Höhe der Prozesszinsen nach 288 Absatz 2 BGB acht Prozent. Das Gericht führt hierzu aus: Ebenso wie Apotheker, Krankenpflegeunternehmen oder andere Leistungserbringer im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Pflegeeinrichtung zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebes auf die zügige Begleichung ihrer Rechnungen angewiesen. Daher gibt es zur Überzeugung des Senats keinen sachlichen Grund, bei Vergütungsansprüchen gegen die Sozialhilfeträger von der Zahlung von Prozesszinsen abzusehen. Diese Zinsen fallen seit Rechtshängigkeit der Klage an. Vor der Kostenübernahme durch Bewilligungsbescheid besitze das Pflegeheim keinen Vergütungsanspruch gegen den Sozialhilfeträger, so dass vor dem Erlass des Bewilligungsbescheides auch kein Zinsanspruch wegen Verzuges entstehen könne. Ob ein Anspruch auf Verzugszinsen bestehe ( 286 Absatz 2 Nr. 4 BGB), ließ der Senat leider offen, da die Pflegeeinrichtung keinen entsprechenden Klageantrag gestellt hatte. Zur Verjährung führt der Senat aus, dass der Anspruch von Pflegeheimträgern gegen die Sozialhilfeträger in Anlehnung an 45 SGB I einer vierjährigen sozialrechtlichen Verjährung unterliege. Die zivilrechtliche Verjährung, die nur drei Jahre beträgt, finde hier keine Anwendung, da die Rechtsbeziehungen im Rahmen des vorliegenden Dreiecksverhältnisses jedenfalls bei dem Grundverhältnis zwischen Hilfeempfänger und Sozialhilfeträger sowie dem Leistungsverschaffungsverhältnis zwischen Pflegeeinrichtungsträger und Sozialhilfeträger ausschließlich nach öffentlich-rechtlichen Regelungen zu beurteilen seien. BEDEUTUNG FÜR DIE PRAXIS Der Bescheid der Sozialhilfeträger sollte grundsätzlich sofort nach dem Erhalt auf Unrichtigkeiten durchgesehen werden. Deckt der Bescheid nicht den gesamten Leistungsbedarf des Bewohners ab, so sollte er darauf hingewiesen werden, dass er diesen selbst zu decken hat. Gleiches gilt natürlich für Unstimmigkeiten und Fehler des Bescheides. Da es keine Absicherung für den Ausfall von Heimkosten beim Tod der Bewohner gibt, wenn Erben z.b. nicht verfügbar sind oder das Erbe ausgeschlagen haben, sollten offene Heimkosten sofort einem Ausgleich durch den Bewohner oder einstandspflichtige oder -willige Angehörige zugeführt werden. Die vorstehende Entscheidung lässt offen, ob der Sozialhilfeträger bei Zahlungsverzug Verzugszinsen zu zahlen hat, liefert jedoch Anhaltspunkte hierfür. Die bislang überwiegende Meinung, dass Verzugszinsen gegenüber Sozialhilfeträgern nicht geltend gemacht werden könnten, dürften damit jedenfalls überdenkenswert sein. Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom (Aktenzeichen: L 1 SO 33/09) ALEXANDRA ZIMMERMANN Fachanwältin für Medizinrecht und Strafrecht, Kontakt: info@zimmermannheimrecht.de

56 56 FORSCHUNG KONKRET FORSCHUNG KONKRET SCHLAFFORSCHUNG Melatonin als Mittel gegen Schlafstörungen? Kann Melatonin helfen, Schlafstörungen nach Schichtdiensten zu regulieren? In einer Studie an 86 schichtarbeitenden Pflegekräften wurde mit Melatonin die Einschlafzeit nach der Nachtdienstphase um 16 Minuten verkürzt und die subjektive Schlafqualität verbessert. Andere Parameter wie Durchschlafstörungen blieben gleich. Nachtdienstphase 30 Minuten vor dem Schlafengehen einnehmen sollten. Die Bewertung des Nachtschlafes wurde am nächsten Morgen durchgeführt. Nach einer Auswaschzeit von mindestens vier Tagen wurde der Ablauf wiederholt, wobei Teilnehmer, die in der ersten Runde Placebo erhalten hatten, jetzt den echten Wirkstoff erhielten und umgekehrt. Schlafen ist notwendig, damit wir uns regenerieren. Schlafstörungen hingegen können Konzentrationsstörungen verursachen, die nicht selten zu einer erhöhten Fehlerhaftigkeit führen. Nachtarbeit, inbesondere wenn sie im Schichtdienst erfolgt, geht oft mit Beeinträchtigung des Schlafes einher. Die Aktivität bei Nacht führt zu einer Störung des zirkadianen Rhythmus, der durch das Hormon Melatonin gesteuert wird. Die Freisetzung von Melatonin in der Zirbeldrüse ist lichtabhängig, sie wird durch Dunkelheit stimuliert und durch Licht gehemmt. Die unregelmäßigen Schlafenszeiten können das interne zirkadiane Regulierungssystem stören. Die Abweichung der Schlafenszeit vom 24-Stunden-Rhythmus der sozialen und physischen Umwelt führt zu einer zusätzlichen Irritation von außen. Untersuchungen belegen hohe Prävalenzen von Schlafstörungen bei Pflegekräften im Schichtdienst. Die Beschwerden reichen von gestörtem und nicht erholsamem Schlaf bis hin zur Schlaflosigkeit. Wachphasen werden durch erhöhte Schläfrigkeit, Konzentrationsschwäche und Gedächtnisstörungen beeinträchtigt. STUDIENDESIGN In einer randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie in einer Klinik in Teheran wurde untersucht, ob die orale Einnahme von 5 mg Melatonin zu besseren Schlafergebnissen führt. Es wurden hierzu 118 im Schichtsystem arbeitende Pflegekräfte in einer Basiserhebung zu ihrer allgemeinen Schlafqualität, wie Länge der Einschlafphase, Wachphasen und Länge des Nachtschlafes, befragt. Daraufhin erhielte ein Teil der Befragten 5 mg Melatonin, die anderen ein Placebo, das sie in der ersten freien Nacht nach der nächsten ERGEBNISSE Von den 118 Befragten beendeten insgesamt 86 Teilnehmer (80 Prozent weiblich) im Alter von 24 und 46 Jahren (Mittelwert 30) die Studie (73 Prozent). 20 der 118 Befragten gaben in der Basiserhebung keine Schlafstörungen an (17 Prozent). Die Einschlafzeit konnte unter Melatonin von 37,5 (Basiserhebung) auf 21,5 Minuten verkürzt werden. Unter Placebo verlängerte sie sich hingegen auf 49,7 Minuten. Die Anzahl der Aufwachepisoden QUELLE Studie und Leitlinie Sadeghniiat-Haghighi K. et al. (2008) Efficacy and hypnotic effects of melatonin in shift-work nurses: double-blind, placebocontrolled crossover trial. Journal of Circadian Rhythms, 6 (10), S. 1 5 [Open access: Becker H. F. et al. (2009) Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen. Schwalmstadt- Treysa: Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) Foto: Light Impression (Fotolia.com)

57 FORSCHUNG KONKRET 57 blieb mit circa fünf pro Nacht bei beiden Anwendungen gleich. Die Gesamtschlafzeit verkürzte sich von 7,5 Stunden auf 6,5 unter Melatonin, auf 6,2 unter Placebo. Die empfundene Schwierigkeit einzuschlafen, wurde mit Punkten von 1 (kein Problem) bis 5 (sehr großes Problem) bewertet. Die Werte sanken von 2,67 (Basiserhebung) auf 1,63 unter Melatonin und 2,53 unter Placebo. Die Schlafqualität verbesserte sich von 3,16 auf 1,63 (Melatonin) bzw. 2,53 (Placebo). Durchschlafprobleme und zu frühes Aufwachen blieben mit Werten um je 2,4 in etwa gleich. Statistisch signifikant waren die Unterschiede nur für die Ergebnisse zur Einschlafzeit und zur Einschätzungen der Schlafqualität und der Schwierigkeit, einzuschlafen. Schädliche und unerwünschte Nebeneffekte wurden nicht beobachtet. Aus dem Nachweis der verkürzten Einschlafzeit und der Verbesserung der Schlafqualität schlussfolgern die Autoren, dass Melatonin ein effektives Mittel zur Regulation von Schlafstörungen bei im Schichtsystem arbeitenden Pflegekräften ist. KOMMENTAR Durch den Schichtdienst verursachte bzw. verstärkte Schlafstörungen sind eine Beeinträchtigung für die Betroffenen, die Forschungstrends per ivonne.rammoser@holzmann-medien.de sich nicht auf das Berufsleben beschränkt. Davon betroffen sind die meisten Heil - berufe, daher sollten Schlafstörungen nicht als rein persönliches Problem betrachtet werden. Bisher gibt es jedoch nur wenige Ansätze, die die Bewältigung schicht arbeitsbedingter Schlafstörungen systematisch angehen. Die Studie von Sadeghniiat-Haghighi und Kollegen untersuchte die Wirkung von Melatonin bei Pflegkräften einer Klinik in Teheran. Die Ergebnisse lassen sich jedoch nur eingeschränkt auf Deutschland übertragen. So ist unklar, inwieweit die Arbeitsinhalte und -bedingungen in beiden Ländern übereinstimmen. Außerdem ist das Durchschnittsalter der untersuchten Pflegekräfte wesentlich niedriger als hierzulande. Auch ist die Schlussfolgerung der Autoren, es handele sich bei Melatonin um ein effektives Mittel zur Regulation von Schlafstörungen, kritisch zu sehen. Reichen die erzielten Effekte aus Anwendersicht wirklich aus, um diesen Schluss ziehen zu können? Zwar sank die Einschlafzeit um 16 Minuten, aber Durchschlafstörungen und zu frühes Aufwachen verbesserten sich nicht. Die subjektiv empfundene Schwierigkeit einzuschlafen sank von 2,67 ( kleines Problem bis moderates Problem ) auf 1,63 ( kein Problem bis kleines Problem ). Die Bewertung der Schlafqualität verbesserte sich von 3,16 ( moderates Problem ) auf 2,58 ( moderates Problem bis kleines Problem ). Diese Unterschiede sind zwar statistisch signifikant, in ihrer Wirkstärke aber moderat, während andere schwere Einschränkungen des Schlafes nicht positiv beeinflusst wurden. In der Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin wird Melatonin nach Auswertung mehrerer Metaanalysen eine gewisse Wertigkeit im Hinblick auf die Behandlung von zirkadianen Schlaf-Wach- Rhythmusstörungen zugesprochen, eine generelle Empfehlung für oder gegen das Mittel kann wegen nicht ausreichender Belege aber nicht gegeben werden (Becker et al. 2009). In Deutschland ist Melatonin verschreibungspflichtig und nur für die Behandlung von primärer Insomnie bei Patienten über 55 Jahren zugelassen. DR. RER. CUR. ELKE MERTENS Diplom-Pflegepädagogin, Kontakt: Elke.mertens@gmx.de Anzeige

58 58 FORSCHUNG KONKRET FORSCHUNG KONKRET STUDIE: AUSWIRKUNG DER VERGÜTUNG NACH DRG Rehabilitation unter Kosten- und Qualitätsdruck Die langfristigen Auswirkungen der DRG-Einführung in der Akutversorgung auf die medizinischen Leistungsanforderungen und die Kosten in Rehabilitationseinrichtungen ermittelte die REhabilitation und DIAgnosis Related Groups Studie (REDIA-Studie). Die schrittweise Einführung der Krankenhausvergütung durch Fallpauschalen hatte erhebliche Auswirkungen auf Versorgungsstruktur, Qualität und Kosten der Rehabilitation. Die Akutkrankenhäuser haben auf das mit den DRG-Fallpauschalen verbundene Anreizsystem erwartungsgemäß reagiert: Der Einsatz von zeitsparenden Medikalprodukten im OP (z.b. Stapler für Wundverschluss), minimal-invasive Prozeduren (z.b. transapikale Klappenoperationen), Verkürzung der Verweildauer durch ganzheitliche Behandlungskonzepte (z.b. Fast Track Surgery), Optimierung des Patientendurchlaufs (keine Wartezeiten bei Funktionsdiagnosen) und weitere Maßnahmen haben das Ziel, die Kosten je Patient zu senken. Entsprechend hat sich nicht nur die Akutverweildauer (z.b. bei Patienten nach Hüftoperation von 17,33 Tagen im Jahr 2003 auf 12,54 Tage 2010), sondern auch die Zeit zwischen dem Tag des operativen Eingriffs und dem Tag der Aufnahme in die Rehaklinik in Abhängigkeit vom Krankheitsbild tendenziell deutlich verkürzt. VERSCHLECHTERTER PATIENTEN- ZUSTAND BEI AUFNAHME Im Zeitraum von 2003 bis 2010 stieg die Zahl derjenigen Patienten, die bei Aufnahme in die Reha vermehrt unter Komplikationen litten und einen deutlich verschlechterten allgemeinen Gesundheitssowie Mobilitätszustand und damit eine eingeschränkte Therapiefähigkeit aufwiesen. Seit 2003 ist der Anteil von Patienten nach Totaler Endoprothese, die wegen starker Schmerzen und geklammerter Wunden in den ersten vier bis sechs Rehatagen nicht therapierbar sind, von 5,6 Prozent auf 39,4 Prozent gestiegen. Der Allgemeinzustand sowie die Fähigkeit zur Rehabilitation eines Patienten in der Orthopädie wurde im Rahmen der REDIA- Studie durch Verwendung von Mobilitäts-, Schmerz- und physiologischen Parametern beurteilt: In der REDIA-3-Phase wurden 8,1 Prozent der Patienten mit Hb- Werten unter 10 g/dl in die Reha verlegt (REDIA 1: zwei Prozent), wobei Werte unter 8 9 g/dl keine Seltenheit sind. Müdigkeit, Belastungsdyspnoe, Kopfschmerzen und Herzklopfen treten auf. Der Vergleich der CRP-Werte (nicht spezifisches Protein, das den Schweregrad einer akuten bakteriellen Entzündung anzeigt) zeigt, dass die Zahl der mittelschweren Entzündungen (10 50 mg/l) zunahm. In REDIA 1 wiesen 48,1 Prozent der Patienten Werte von unter 10 mg/l auf, in REDIA 3 nur noch 26,3 Prozent. Am höchsten war der Anstieg bei direktverlegten Krankenkassenpatienten (REDIA 1: Durchschnitt: 8,9, REDIA 3: 18,02 mg/l). Auch der Staffelstein-Score als Indikator für die Mobilität der Patienten verschlechterte sich. Gemessen werden Schmerz, Aktivitäten des täglichen Lebens, Gelenkmobilität und Muskelkraft. Der Score betrug im Jahr 2003 bei Aufnahme 78 und bei Entlassung 101. Im Jahr 2010 sank der Score bei der Aufnahme auf 70,7 und bei Entlassung auf 96,7.

59 FORSCHUNG KONKRET 59 KOMPLIKATIONEN IM AKUTKRANKENHAUS Die Zunahme der Komplikationen während des Akutaufenthalts sowie die steigende Zahl von Nebenerkrankungen je Patient (Multimorbidität) sind u.a. Zeichen dafür, dass die Patienten 2010 (RE- DIA 3) gegenüber 2003 (REDIA 1) im Durchschnitt um vier Jahre älter sind. Bei Patienten in der Orthopädie stieg die Zahl der Nebenerkrankungen von 0,84 (REDIA 1) auf 1,05% (REDIA 3) um 25 Prozent, bei Patienten in der Kardiologie von 3,1 auf 4,5 (45 Prozent). Bei Patienten in der Kardiologie hat sich das Durchschnittsalter eingriffsbezogen erheblich erhöht. So sind Patienten mit transapikalem Klappeneingriff bis zu 13 Jahre älter als der Durchschnitt. Bei diesen Patienten haben Nebenerkrankungen (insbesondere neurologischer Art) und Risikofaktoren (Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck) zugenommen. Beim Laboraufwand ergab sich eine deutliche Steigerung der großen Laborroutine von 40 Prozent auf 66 Prozent. Insbesondere stieg die Kontrolle der Entzündungsparameter, der Thrombozythen (bei längerer Gabe von Heparin) und des Hämoglobins. Deutlich nahm auch der Medikationsaufwand zu. Das Verab reichen von herzentlastenden Nitraten stieg an bei Patienten in der Orthopädie von 1,2 Prozent (REDIA 1) auf 33,3 Prozent (REDIA 3) und die Gabe von Schmerzmitteln erhöhte sich von vier auf 29 Prozent. Bei Patienten in der Kardiologie stiegen die Eingriffskomplikationen: Pleuraergüsse bei Bypass-Patienten erhöhten sich von 28,5 auf 40,3% und der Anteil der Wundheilungsstörungen nahm von 12,2 auf 16% zu. Die Zahl der Kardiopatienten mit zwei oder mehr Komplikationen verdreifachte sich von 5,7 auf 18,1%. Die Rehabilitation ist medizinischer geworden. Der Stellenwert der Anschlussheilbehandlung (AHB) wurde durch das DRG-System gesteigert. Der therapeutische Aufwand sowie die Investitions- und Betriebskosten sind als Folge des DRG- Systems gestiegen. Die Rückverlegungen in das Akutkrankenhaus aufgrund von Komplikationen sowie mangelnder Fähigkeit zur Rehabilitation stiegen im Vergleichszeitraum um circa 45 Prozent. Der Medikationsaufwand stieg deutlich, insbesondere bei Schmerzmitteln, Throm - boseprophylaxe und herzentlastenden Nitraten. Die Vergütung durch die Krankenkassen hat sich verschlechtert, so dass die Gefahr besteht, dass die Rehabilitationskliniken Leistungen zu Grenzkosten erbringen müssen, wodurch sich mittel - fristig ein Investitionsstau aufbaut. Ein 10-Punkte-Programm mit Empfehlungen wird den politischen Entscheidungsträgern, Krankenhäusern, Rehakliniken und Kostenträgern vorgelegt. BEHANDLUNGSAUFWAND IN DER REHABILITATION Der Behandlungsaufwand wurde im Rahmen der REDIA-Studie durch folgende Kategorien ermittelt: ärztliche Versorgung (z.b. Untersuchungen je Patient), pflegerische und physiothera - peutische Versorgung (z.b. KTL- Leistungen), Diagnostik (z.b. Funktionsdiagnostik, Laborwerte), Wundversorgung, Medikation. Im Durchschnitt stieg der Anteil der Patienten, denen Fäden entfernt werden mussten, von drei Prozent (REDIA 1) auf 14 Prozent (REDIA 3). Ein unterschiedlicher Aufwand war indikationsbezogen festzustellen. Die Verweildauer bei Hüftpatienten sank z.b. um 39,4 Prozent. PROF. DR. DR. WILFRIED VON EIFF Institutsleiter des Centrum für Krankenhaus-Management (CKM) der Universität Münster, Kontakt: von.eiff@uni-muenster.de INFORMATION REDIA-Studie Die REhabilitation und DIAgnosis Related Groups Studie (REDIA-Studie) ist die einzige prospektive, multizentrische, zufallsgesteuerte Langzeitstudie über die Auswirkungen der DRG-Einführung im Akutbereich auf medizinische Leistungsanforderungen und Kosten in der Rehabilitation. Die drei Erhebungsphasen sind 2003/2004 vor DRG-Einführung, 2005 und 2007 während der Konvergenzphase sowie 2009/ 2010 und 2011 nach Ende der Konvergenzphase. Erfasst wurden folgende Daten: patientenindividuell (Depression und Angst umfassende), medizinisch (den Patientenzustand beschreibende), ökonomisch (Arbeitsaufwand und Kosten berücksichtigende), entgeltbezogen (die Entwicklung der Vergütung von Rehabilitationsleistungen zeigende), systemisch (die Anreizwirkungen von politischen Eingriffen in das Gesundheitssystem reflektierende). Untersucht wurden 956 AHB-Patienten der Kardiologie (Bypass-OP und Myokardinfarkt) und Patienten der Orthopädie (Hüft-TEP, Knie-TEP und Bandscheiben-OP) in ausgewählten stationären und ambulanten Einrichtungen. Die medizinischen Patientendaten (z.b. Laborwerte) wurden über Fragebögen durch die behandelnden Ärzte erhoben. Die Patienten individuellen Daten zur persönlichen Befindlichkeit (u.a. Depression) wurden bei Aufnahme des Patienten in die Rehaeinrichtung sowie sechs Monate nach Entlassung abgefragt. Die Auswahl der Patienten erfolgte zufällig, so dass Patienten der Rentenversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung repräsentiert sind. Die zudem durchgeführte Strukturerhebung in Verbindung mit einer Mitarbeiterbefragung machte die Veränderungen im Arbeitsaufwand, in der Organisation sowie der baulichen und technischen Ausstattung transparent. Die Studie führte das Centrum für Krankenhausmanagement der Universität Münster mit finanzieller Unterstützung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG durch. von Eiff W. et al. (2011) REDIA: Auswirkungen der DRG-Einführung auf die medizinische Rehabilitation. Münster: LIT Verlag (Reihe: Münsteraner Schriften zu Medizinökonomie, Gesundheitsmanagement und Medizinrecht, Band 7)

60 60 EVENTS & SERVICES EVENTS & SERVICES BUCHTIPP FÜR EINRICHTUNGSLEITER Betriebliche Gesundheitsförderung im Hochrisikobereich des Gesundheitswesens bedenken... und wer denkt an uns?, in ihrem Aufsatz geht Brigitte Müller auf die Entwicklungen der Gesundheitsförderung in Einrichtungen im Gesundheitswesen ein. Dabei analysiert sie diesen Sektor als Hochrisikobereich für die Gesundheit der Beschäftigten. Die Aufsatzsammlung bietet Handlungskonzepte für die betriebliche Gesundheitsförderung an und ist für eine erste Auseinandersetzung mit der Thematik geeignet. Neben der Vorstellung von Theorien über das Verhältnis von Gesundheit und Arbeit werden Strukturen und Prozesse der Gesundheitsförderung aufgezeigt. So werden u.a. Effizienzanalysen für gesundheitsfördernde Programme in Unternehmen erläutert. Am Ende jedes Artikels werden Fragen zur Selbstkontrolle und Li- teraturempfehlungen zur Vertiefung angeboten. Bereiche wie der Umgang mit psychischen Erkrankungen und Work-Life-Balance werden als Schnittstellenthemen einzeln aufgegriffen. Abgerundet wird das Lehrbuch mit einer Vorstellung der Netzwerke und externen Akteure der betrieblichen Gesundheitsvorsorge. cg Faller G. (Hrsg.) (2010) Lehrbuch Betriebliche Gesundheitsförderung. Bern: Verlag Hans Huber BUCHTIPP FÜR PFLEGEDIENSTLEITUNGEN BUCHTIPP FÜR GESUNDHEITSÖKONOMEN Recht bei Personalmangel Diese kurze Übersicht für Pflegedienstleitungen erläutert die Rechtslage bei Personalmangel anhand von 50 zentralen Fragen. Landläufig ist die Gefahr (z.b. Dekubitus durch zu seltene Lagerung) für Patienten und Bewohner durch fehlendes Personal unter dem Begriff der Überlastungsanzeige bekannt. Das Nachschlagewerk liefert eine genaue Definition des Problems, der Organisationspflicht des Trägers und der zivilrechtlichen Haftung. Anschaulich werden die arbeitsrechtlichen Folgen eines zu geringen Personalbestandes dargelegt. Bei der Erörterung der Überlastungsanzeige geht Martina Weber auch auf die rechtlichen Verpflichtungen der einzelnen Pflegekraft und das Verhältnis von Pflegekräften zur Stationsleitung bei unterschiedlichen Ansichten über die Personalausstattung einer Station ein. cg Weber M. (2011) 50 Fragen zur sogenannten Überlastungsanzeige in Pflegeeinrichtungen. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG Wann setzte sich eine Innovation durch? Die Dissertation von Dennis Häckl untersucht die institutionellen Rahmenbedingungen für den Durchbruch neuer Technologien im Gesundheitswesen, insbesondere in dem Bereich der Telemedizin. Diese Technologien entfalten ihren größten Nutzen bei einer Vernetzung des ambulanten und stationären Sektors. Das Fehlen einer einheitliche Behandlung hemmt diese Innovationen. Ein weiteres BUCHTIPP FÜR BESCHÄFTIGTE IN DER PFLEGE Rechtsfragen in der Pflege von A bis Z strukturelles Problem ist die Vergütung. cg Häckl D. (2010) Neue Technologien im Gesundheitswesen. Rahmenbedingungen und Akteure. Wiesbaden: Gabler Verlag (Schriftenreihe der HHL Leipzig Graduate School of Management) Nach einer präzisen und leicht verständlichen Darstellung der Rechtslage verdeutlichen anschauliche Fälle und Urteile die juristischen Probleme und Kernpunkte für die Praxis. Abgerundet wird diese Darstellung durch Praxistipps, die wertvolle Hinweise und Handlungstipps für den Pflegealltag liefern. Von A wie Abmahnung bis Z wie Zeugnis finden sich dabei alle wichtigen Themenbereiche wieder und können ohne Suchaufwand sofort nachgeschlagen werden. Das Buch ist ein Standardwerk für alle in der Pflege Tätigen, von der Pflegekraft bis zur Geschäftsführung. Anschaulich werden alle wichtigen juristischen Aspekte dargestellt, die für eine optimale Haftungsprophylaxe unverzichtbar sind. Alexandra Zimmermann Höfert R. (2011) Von Fall zu Fall Pflege im Recht. Rechtsfragen in der Pflege von A-Z, Berlin: Springer Zu beziehen über Holzmann Medien Buchverlag Tel / Fax buch@holzmann-medien.de. Weitere Fachliteratur unter Fotos: Verlag Hans Huber, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Gabler Verlag, Springer

61 EVENTS & SERVICES 61 BILDUNGSTIPP PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Bei Ihnen würde ich auch einziehen Welche Einrichtung träumt nicht davon, diesen Satz zu hören. Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit ist dies zu erreichen. In Zeiten zunehmender Konkurrenz wächst die Bedeutung des Erscheinungsbildes einer Einrichtung in der Öffentlichkeit. Ziel des Seminars am 19. Mai 2011 in Stuttgart ist es, Kenntnisse und Kompetenzen zur angebotsbezogenen Öffentlichkeitsarbeit für Betreutes Wohnen zu vermitteln. Weitere Informationen unter: VERANSTALTUNGSTIPP HAUSWIRTSCHAFT Kalkulation von Reinigungsleistungen Wie wird der Zeit- und somit der Personalbedarf für Reinigungsleistungen kalkuliert? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Seminars, das der Berufsverband Hauswirtschaft initiiert. Thematisiert werden u.a. Einflussfaktoren bei der Festlegung von Richtleistungen, objektspezifische Besonderheiten, Ermittlung von Richtleistungen für die Unterhaltsreinigung und Berechnung des Stundenverrechnungssatzes. Das Seminar findet am 30. Mai 2011 im Tagungshaus der Ev. Diakonissenanstalt, Stuttgart, statt. Weitere Informationen unter: VERANSTALTUNGSTIPP ARBEITSEFFIZIENZ Selbst- und Zeitmanagement Das Seminar, das am 7. Juni 2011 in Münster stattfindet, richtet sich an Fach- und Führungskräfte, die ihre Arbeit effizienter, strukturierter und stressfreier bewältigen wollen. Die Teilnehmer lernen Methoden und Techniken kennen, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit strukturiert und stressfrei bewältigen zu können. Zudem verfügen die Teilnehmer nach dem Seminar über individuelle Strategien, die es ihnen erleichtern, das Gelernte in den Arbeitsalltag umzusetzen. Weitere Informationen unter: BILDUNGSTIPP QUALITÄTSMANAGEMENT Prozessmanagement Bei diesem Seminar lernen Teilnehmende Methoden und Instrumente kennen, die zur erfolgreichen Umsetzung von Prozessen zur Verfügung stehen. Inhalte sind z.b. Prozessmanagement, Prozessmodell und -landkarte, Identifikation, Abgrenzung, Abbildung und Optimierung von Prozessen, Aufbau einer Prozessorganisation und Projekte zur Einführung von Prozessmanagement. Das Seminar richtet sich an Führungskräfte, Qualitäts-, Prozessund Risikomanager und findet am 14. und 15. Juni 2011 statt. Weitere Informationen unter: VERANSTALTUNGSTIPPS REHAB Internationale Fachmesse für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration 19. bis , Karlsruhe Seit über 30 Jahren ist die REHAB eine der weltweit größten Fachmessen für Rehabilitation, Pflege, Prävention und Integration. Neu ist in diesem Jahr ein Sonderbereich für die medizinische Rehabiliation. Daneben umfasst das Ausstellungsangebot die Bereiche Marktplatz Gehirn und Bauen & Wohnen sowie die Themenbereiche Freizeit & Reiten, Autowelt und Forum Beruf. Weitere Informationen unter: WÜMEK Kongress für Technologien in der Medizin und Energieeffizienz in Kliniken 23. bis , Würzburg Der Kongress für Technologien in der Medizin und Energieeffizienz in Kliniken findet zum 12. Mal in Würzburg statt. Diese Veranstaltung ist die wichtigste deutschsprachige Konferenz für angewandte Technik in der Medizin Europas. Mit 85 Fachvorträgen und drei Tageslehrgängen bietet die Veranstaltung neben einer Industrieausstellung ein vielfältiges Fortbildungsprogramm. Weitere Informationen unter: Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 06. bis , Heidelberg Im Mittelpunkt des 24. Heidelberger Kongresses steht das Thema Was bleibt? Nachhaltigkeit in der Suchtbehandlung. In Plenumsvorträgen, Workshops und auf Postern werden u.a. folgende Themen behandelt: Förderung nachhaltiger Veränderungsprozesse durch Psychotherapie, Bedeutung von Lebensführung und Lebenssinn für die Prävention chronischer Erkrankungen, Förderung der Teilhabe als zentrales Element für nachhaltige Angebote. Weitere Informationen unter: Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.v. 23. bis , Hannover Auch in diesem Jahr steht die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.v. (DGfW) unter dem wichtigen Thema der Leitlinien und Qualitätsstandards in Wundheilung und Wundbehandlung. Als besonderer Schwerpunkt wird der Biotechnologie bei der Veranstaltung ein eigenes Gewicht verliehen. Weitere Informationen unter: MCC health world und , Berlin Die MCC health world der Kongress für Entscheider im Gesundheitsmarkt hat sich als ein wichtiger Treffpunkt für Entscheider im Gesundheitswesen etabliert. An den beiden Kongresstagen wird den Teilnehmern ein umfassender Überblick über den derzeitigen Status quo, die aktuellen Themen und die Diskussionspunkte im Gesundheitsmarkt vermittelt. Weitere Informationen unter:

62 62 EVENTS & SERVICES EVENTS & SERVICES HYGIENEMANAGEMENT Papiertücher zum Trocknen der Hände nach dem Waschen im Vergleich BEISPIELRECHNUNG DES PAPIERTUCHVERBRAUCHS Personal 450 Toilettenbesuche pro Person pro Tag 4 Arbeitstage 240 Unter einem Ring an der Hand leben mehr Keime und Bakterien als Europa Einwohner hat. Die Handhygiene ist zur Vermeidung der Verbreitung von Infektionen entscheidend. Daher muss das Trocknen der Hände für Pflegekräfte und Ärzte besonders einfach und komfortabel sein. Dazu eignen sich insbesondere Handtücher aus Papier. Dabei ist es im Sinne der Hygiene wichtig, dass man alle Funktionen, die für eine perfekte Handhygiene notwendig sind, weitestgehend berührungslos bedienen kann. Der Benutzer sollte so beispielsweise nur das Papier anfassen müssen und können, welches er letztendlich auch tatsächlich verwendet. Bei der Auswahl der Papiere gilt die Faustregel: Mehr ist weniger. Sechs Blätter billigen Papiers sind im Endeffekt immer teurer als ein Blatt hochwertiges. Wer in eine bessere Papierqualität investiert, spart letztendlich am weitaus geringeren Verbrauch. Dabei spielt nicht nur der Anschaffungspreis eine Rolle, sondern auch die geringere Menge des Papiermülls und der seltenere Nachfüllbedarf spart Kosten. Ein saugstarkes Papierhandtuch ist so bemessen, dass ein Blatt genau ausreicht, um die auf den Händen verbleibende Restfeuchte eines Waschvorgangs aufzunehmen. Die Handtuchspender sollten zuverlässig auch immer nur ein Blatt Papier bereitstellen. Das vermeidet überflüssigen Müll. Die Firma Metsä Tissue GmbH rät dazu, die Sanitärraumausstattung nicht mit ausgefallenen Designerspendern mit billigem, rauem Recyclingpapier zu bestücken. Altpapier unterliegt natürlichen Beschränkungen in Bezug auf Weichheit, Festigkeiten und Optik. Das Recyclingpapier belastet die vom häufigen Waschen und Desinfizieren geschundene Haut der Hände. Es kann die Haut aufreißen, Typ Jahresverbrauch Verbrauch pro Besuch Katrin One Stop L Handtücher 1,5 Handtücher Katrin None Stop Handtücher 2 Handtücher schafft so Zugangswege für Keime und kann damit zu Auslösern von Entzün - dungen und anderen Hautirritationen werden. Saugstarke weiche Papiere werden aufgrund ihrer positiven haptischen Eigenschaften bereitwilliger eingesetzt als kratzigere Tücher aus recyceltem Papier. Sie trocknen die Hände schneller, gründlicher und auch hautschonender. So sorgt das hochwertige Papier für eine bessere Hygiene beim Personal, den Patienten und den Besuchern. Bei der Ausstattung von Sanitärräumen muss die Größe von Spendern und die Auswahl der Papierhandtücher nach Örtlichkeit, Besucherfrequenz und zielgruppenspezifischen Bedürfnissen ausgerichtet werden. Bei Produkten der Marke Katrin entscheidet die Auswahl der Papierqualitäten und Papierverarbeitung darüber, welche Spender eingesetzt werden. Je nach der örtlichen Situation werden die Papierhandtücher nach Wirtschaftlichkeit ausgesucht. Für Einrichtungen im Gesundheitswesen mit hohen Hygieneanforderungen eignen sich die Technologien One Stop und Non Stop. Beide Arten garantieren, dass immer nur ein Blatt pro Benutzung aus dem Spender kommt. Die One- Stop-Technologie ermöglicht durch zwei Papierbahnen im Inneren, dass das nächs - te Blatt immer schon circa 10 cm mit hinausgeschoben wird. Ein Vergleich zweier Produkte mit diesen Technologien liefert die Tabelle. Systemhandtuch sind Rollenpapiere für Einsatzorte mit hoher Kapazität und beinhalten bis zu 695 Blatt. Ideal zum Wischen von Flächen und Aufwischen von Flüssigkeiten von Arbeitsflächen und Fußböden, z.b. in Küchen, sind Centre-Feed- Papiere. (Pressemitteilung PR + Werbeservice Schwarz GmbH) Weitere Informationen unter: Foto: PR + Werbeservice Schwarz GmbH

63 EVENTS & SERVICES 63 VERPFLEGUNG Convienience-Backwaren in Bioqualität DIGITALE SICHERHEIT Fingerabdruck statt Passwort Fotos: Dermalog Identification Systems GmbH, EDNA International GmbH GEZE GmbH, Trilux BELEUCHTUNG Licht fördert Genesung Lichtmanagementsysteme können den Energieverbrauch senken und die Raumatmosphäre verbessern. Eine optimale Unter der Marke all Day long bietet der Tiefkühlbackwaren-Hersteller EDNA eine Kombination aus Bio- und Vollwertprodukten an. Teil dieser Serie ist beispielsweise das Bio Gourmet-Jourgebäck. Mit sechs verschiedenen Sorten bietet dieses Produkt Abwechslung und ermöglicht eine Lagerung auf kleinem Raum. Die High-Convenience-Mischung ist ansprechend handwerklich in der Optik und nach drei bis fünf Minuten Zubereitungszeit servierbereit. Das Produkt ist ready to bake und so in der Handhabung schnell verfügbar (Pressemitteilung ED- NA International GmbH). Weitere Informationen unter: Helligkeit und die richtige Farbtemperatur tragen nach Angaben des Leuchtenherstellers Trilux dazu bei, dass Ärzte und Pflegekräfte effizient helfen können. In Senioreneinrichtungen erleichtert eine gute Beleuchtung die Orientierung im Alltag. Sie dient der Sturzprävention und fördert damit die Selbstständigkeit. Die Schaffung von behaglichen und wohnlichen Lichtstimmungen ist dabei das Ziel der Beleuchtungssysteme (Pressemitteilung Trilux). Weitere Informationen unter: GEBÄUDEMANAGEMENT Automatisierte Fenster ersetzen Klimaanlage Eine Alternative zu Klimaanlagen sind automatisierte Fenster. Die Lüftungsantriebssysteme der Firma GEZE wurden z.b. in der Kunsthochschule Alfter (Bild) umgesetzt. Die Steuerung durch Sensoren öffnet und schließt die Fenster in Abhängigkeit von Faktoren innerhalb der Räume und in der Umgebung. Berücksichtigt werden die Temperatur, die Luftqualität, die Luftfeuchtigkeit, der CO 2-Wert, der Wind und der Niederschlag. Auch der Tages- und Wochenrhythmus der Nutzer kann berücksichtigt werden. Durch die zentrale Steuerung entweicht keine unnötige Wärme durch vergessene Fenster (Pressemitteilung GEZE GmbH). Weitere Informationen unter: Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf müssen an Computern keine Passwörter mehr eingegeben werden. Mit der FingerLogin -Technologie können sich die Mitarbeiter durch Auflegen ihres Fingers anmelden. Der Hersteller Dermalog verspricht dadurch eine schnellere Anmeldung und eine höhere Sicherheit. Der Vorteil ist, dass die Anwender sich ihre Passwörter nicht mehr merken müssen, sondern ihre Zugangsdaten physisch bei sich haben. Das Sicherheitsrisiko, dass Mitarbeiter ihre Passwörter notieren und andere diese finden und sich unerlaubten Zugang verschaffen, wird somit gelöst. Der Fingerabdruckscanner ist in der Tastatur integriert und wird per USB-Anschluss mit dem Rechner verbunden (Pressemitteilung Dermalog Identification Systems GmbH). Weitere Informationen unter:

64 64 STELLENMARKT STELLENANGEBOTE Wir suchen Ihre Aufgabe Ihr Profil Wir bieten Auskünfte und Bewerbung Die WIVO GmbH übernimmt als Tochter der EKF Evangelischen Krankenhausfördergesellschaft aft die Dienstleistung der Speisenver- sorgung und Gebäudereinigung ung unterschiedlicher öffentlicher und privater Einrichtungen. Dazu gehören u. a. die drei evangelischen Krankenhäuser in Hamm, Münster und Gronau. Für den Bereich Reinigung suchen wir zum oder früher eine/n Abteilungsleiter/-in Gebäudereinigung Umsetzung und Steuerung der operativen Gebäudereinigung an allen Standorten inkl. Personalführung, Materialverwaltung und Reklamationsmanagement. Durchführung laufender Reinigungs- und Desinfektionskontrollen unter Berücksichtigung von Hygiene- und Desinfektionsplänen der Kunden. Mitarbeit bei der Erstellung von Angebotskalkulationen. Mitarbeit bei Aufbau und Umsetzung eines QM-Systems. Einarbeitung und Schulung von neuen Mitarbeitern. Reorganisation und Prozessoptimierung. soptimierung. Ausbildung zur hauswirtschaftlichen haftlichen Betriebsleitung. Mehrjährige Erfahrung im Bereich Gebäude- bzw. Krankenhaus- reinigung sowie in einer ähnlichen Leitungsposition. Hohe unternehmensgerichtete ete Fach- und Sozialkompetenz mit ausstärke, Team- und Motivationsfähigkeit. Versierter Umgang mit den MS-Office-Produkten WORD/EXCEL. Wir bieten Ihnen eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung und der Möglichkeit, Ihre Ideen einzubringen und umzusetzen. geprägter Kommunikationsstärke, Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Angabe Ihres Gehaltswunsches richten Sie bitte idealerweie ie per an: WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH, Herrn John, Werler Straße 110, Hamm, Tel.: oder unter Die Magdeburger Uniklinik Service (MUKS) GmbH ist ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Magdeburg AöR und stellt mit ihren fast 260 Mitarbeitern die Reinigung des gesamten Universitätsklinikums sowie die Speisenversorgung der Patienten, Mitarbeiter und Studenten sicher. Im Zuge der Nachfolgeregelung suchen wir zum oder früher eine Objektleitung (m/w) im Bereich der Krankenhausreinigung Ihr Aufgabenbereich: Kundenbetreuung und beratung Personalführung und -planung Qualitätskontrolle und -sicherung Materialdisposition und Budgetverwaltung Ihr Profil: hohe Kunden- und Serviceorientierung Qualifikation geprüfte/r Objektleiter/-in oder als Gebäude - reinigermeister/-in mehrjährige Berufserfahrung in der Krankenhausreinigung und im Bereich der Personalführung Organisationsgeschick gute PC-Kenntnisse in den gängigen MS-Office-Produkten Wir erwarten eine selbstständige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise sowie eine hohe Einsatzbereitschaft und Flexibilität bei der Gestaltung Ihrer Arbeitszeit. Wir bieten Ihnen eine vielseitigen und interessanten Arbeitsplatz mit einer leistungsgerechten Entlohnung. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, freuen wir uns auf Ihre voll ständige und schriftliche Bewerbung an: Magdeburger Uniklinik Service GmbH c/o coavia GmbH & Co. KG Herrn Sebastian Peter Westerallee Flensburg Tel.: 0461/ peter@coavia.de ANZEIGENSERVICE Bei Fragen zu Stellen- und Rubrikanzeigen berät Sie gerne: Susanne Fleschutz Tel. +49 (0) 8247 / Fax +49 (0) 8247 / susanne.fleschutz@holzmann-medien.de ANZEIGENSCHLUSS Heft Anzeigenschluss Erscheinungstermin Juni Juli/August September Oktober SONDERHEFTE Dokumentation und Datenverarbeitung Medizintechnik PREISE STELLENANZEIGEN (schwarz/weiß) Format Höhe x Breite St.-angebote St.-gesuche 1/1 Seite 247 x 170 mm 2.272, ,00 2/3 Seite quer 158 x 170 mm 1.518, ,00 1/2 Seite quer 130 x 170 mm 1.141, ,00 1/2 Seite hoch 247 x 83 mm 1.141, ,00 1/3 Seite quer 82 x 170 mm 754,00 721,00 1/4 Seite quer 61 x 170 mm 570,00 545,00 1/4 Seite hoch 123 x 83 mm 570,00 545,00 1/8 Seite quer 29 x 170 mm 285,00 272,00 1/8 Seite hoch 61 x 83 mm 285,00 272,00 1/16 Seite quer 30 x 83 mm 142,00 136,00 1/16 Seite hoch 55 x 39 mm 142,00 136,00 Millimeterpreis 39,5 mm breit 2,30 2,20 Chiffregebühr 10,00 Alle Preise zzgl. ges. MwSt. Ihre Anzeige zusätzlich im Stellen- und Kleinanzeigenmarkt auf unserer Homepage 10 % Aufschlag (mindestens 30,00 ).

65 STELLENMARKT 65 STELLENANGEBOTE! Ärzte für die Dritte Welt e.v. Offenbacher Landstr Frankfurt am Main Telefon Telefax Hilfe braucht Helfer. Coupon: Bitte senden Sie mir unverbindlich Informationen über Ärzte für die Dritte Welt e.v. über aktuelle Hilfsprojekte Name, Vorname Straße, Hausnummer PLZ, Ort Bitte den Coupon ausfüllen, ausschneiden und senden an: Ärzte für die Dritte Welt e.v., Offenbacher Landstraße 224, Frankfurt am Main Spendenkonto BLZ Spenden Sie, damit unsere freiwillig und unentgeltlich arbeitenden Ärzte aus Deutschland weiterhin täglich mehr als kranken Menschen in der Dritten Welt helfen können. Werden auch Sie zum Helfer! Foto: Thomas Kettner Die Dienstleistungsgesellschaft Universitätsklinikum Ulm mbh ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums Ulm. Mit unseren 470 Mitarbeitern bieten wir dem Universitätsklinikum Ulm innovative und wirtschaftliche Problemlösungen im Bereich des infrastrukturellen Facility Managements an. Wir wachsen weiter und suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Objektleitung Logistik fachmann (m/w) In Ihrer Funktion sind Sie verantwortlich für die Organisation der Arbeitsabläufe und insbeson dere für die Gewährleistung der Qualifikation und Schulung Ihrer Mitarbeiter. Darüber hinaus werden Sie gemeinsam mit dem Universitätsklinikum die Prozessabläufe für die Inbetriebnahme des Neubaus der Chirurgie im Frühjahr 2012 wesentlich mitgestalten und deren Umsetzung gewährleisten. Ihre Aufgaben: Analyse und Überwachung von Arbeits abläufen Gewährleistung des Qualitätsstandards Steuerung und Planung des Personal-, Material- und Gebäudeeinsatzes Überwachung und Analyse der ergebnisnotwendigen Ertragsstruktur Ihr Profil: Abgeschlossenes Studium (FH) im Bereich Logistik bzw. abgeschlossene Ausbildung im Bereich- Reinigung mit entsprechender Berufserfahrung sowie Kenntnisse im Bereich des infrastrukturellen Facility Managements Sichere EDV-Anwenderkenntnisse Erfahrung im Projektmanagement Führungserfahrung größerer Einheiten Wenn Sie darüber hinaus Interesse daran haben, Prozesse aktiv zu gestalten und nicht Ihren Arbeitsplatz verwalten wollen und dies mit persönlichem Engagement und Kommunikationsstärke verbinden, dann sollten wir uns kennenlernen. Neben einer erfolgsabhängigen Vergütung erwartet Sie eine interessante und ausbaufähige Position. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat in unserem Unternehmen einen hohen Stellenwert. Ulm und seine Umgebung bietet nicht nur ausgeprägte Freizeitaktivitäten, sondern selbstverständlich auch ein kulturelles und schulisches Umfeld in dem man sich wohl fühlen kann. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen. Diese senden Sie bitte schriftlich oder vorzugsweise per an: Universitätsklinikum Ulm Recruiting Bereich Controlling und Personal Ina Schneider Ulm Kontakt: Ina Schneider, Recruiting, Tel.: , ina.schneider@uniklinik-ulm.de Bewerbungsschluss ist der Vollzeitstellen sind grundsätzlich teilbar. Schwerbehinderte Kandidaten werden bei gleicher Qualifikation vorrangig eingestellt.

66 Bilder: Romulus Bruma Sponsoren Eine Initiative der Es gibt noch viel zu tun helfen auch Sie!... mit Ihrer Arbeitsleistung stu als Bauhandwerker vor Ort,... mit Sachspenden wie Maschinen und Baumaterial oder... mit Ihrer Geldspende. e. Alle Infos unter: Wir brauchen Ihre Hilfe! Spenden-Hotline * 8 17Uhr (*0,14 /Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer) Holzmann Medien GmbH & Co. KG Gewerbestr Bad Wörishofen Die ehemalige Schutzburg in Radeln in Rumänien soll zu einem Erholungs- heim für vernachlässigte, sigte, missbrauchte und traumatisierte Kinder umgebaut werden. Kinder, die Schreckliches erleben mussten, sollen dort wieder lachen lernen. Bild Sebastian Szaktilla la

67 BILDUNGSANGEBOTE/AN- UND VERKAUF/DIENSTLEISTUNGSANBIETER/IMMOBILIEN 67 BILDUNGSANGEBOTE MANAGEMENTWEITERBILDUNGEN mit ZERTIFIKAT Kostenfreie Infoline: Anzeigenschluss für Rubrikanzeigen in der Juni-Ausgabe 2011 ist am 18. Mai Ihr Ansprechpartner: Frau Fleschutz, Tel. +49 (0) 8247 / AN- UND VERKAUF IMMOBILIEN DIENSTLEISTUNGEN PREISE RUBRIKANZEIGEN (schwarz/weiß) Format Höhe x Breite Preis 1/1 Seite 247 x 170 mm 2.371,00 2/3 quer 158 x 170 mm 1.584,00 1/2 Seite quer 130 x 170 mm 1.190,00 1/2 Seite hoch 247 x 83 mm 1.190,00 1/3 quer 82 x 170 mm 787,00 1/4 quer 61 x 170 mm 590,00 1/4 hoch 123 x 83 mm 590,00 1/8 quer 29 x 170 mm 295,00 1/8 hoch 61 x 83 mm 295,00 1/16 quer 83 x 30 mm 148,00 1/16 hoch 55 x 39 mm 148,00 Millimeterpreis 39,5 mm breit 2,40 Chiffregebühr 10,00 Ihre Anzeige zusätzlich im Stellen- und Kleinanzeigenmarkt auf unserer Homepage 10 % Aufschlag (mindestens 30, ). Alle Preise zzgl. gesetzlicher Mehrwertsteuer.

68 Health&Care kompakt Der Dienstleister-Guide IhrUnternehmen perfekt präsentiert Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf redaktionell gestalteten Seiten In der ersten Ausgabe von Health&Care kompakt Der Dienstleister-Guide! Jetzt t mit it Exemplaren Auflage Health&Care kompakt - stellt Dienstleistungsanbieter aus der Gesundheitsbranche vor und vermittelt einen exakt auf das Branchensegment ausgerichteten Marktüberblick. Sichern Sie sich jetzt Ihre Seiten in Health&Care kompakt dem Nachschlagewerk der Branche. Mehr Informationen erhalten Sie unter Telefon simone.bittner@holzmann-medien.de oder fordern Sie unseren Flyer Health&Care kompakt an. Healt&Care kompakt Media-Service Gewerbestraße Bad Wörishofen Telefon Telefax

69 LIEFERANTEN A Z 69 LIEFERANTEN APOTHEKENBETREUUNG BUSINESS PROCESS OUTSOURCING DIREKTMARKETING ARCHIVIERUNG CALLCENTER HEALTHCARE GROSSKÜCHENGERÄTE DELTA-WERK-KERN Inh. Ingo Kern Jungbrunnenstr. 7 D Rottweil-Göllsdorf Tel. +49-(0) Fax +49-(0) info@delta-werk-kern.de BERATUNG HAUSWIRTSCHAFT/KÜCHE Klöber KASSEL Qualitätsmanagement Beratung & Schulung Kassel Tel. +49(0)561/ c.kloeber@kloeber-kassel.de CONTROLLING HAUSWIRTSCHAFT KOMPASS Organisationsberatung Training Fachliteratur Hauswirtschaft Alexander-von-Humboldt-Str. 38 D Wesel Tel. +49(0) Fax +49(0) beuting-lampe@kompass-wesel.de GROSSKÜCHENMASCHINEN DELTA-WERK-KERN Inh. Ingo Kern Jungbrunnenstr. 7 D Rottweil-Göllsdorf Tel. +49-(0) Fax +49-(0) info@delta-werk-kern.de BETREUUNG CUSTOMER-HOTLINES HEALTHCARE BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHE UNTERNEHMENSBERATUNG Nächster Verl. Anzeigenschluss: DIALOGMARKETING HYGIENEMANAGEMENT HAUSWIRTSCHAFT KOMPASS Organisationsberatung Training Fachliteratur Hauswirtschaft Alexander-von-Humboldt-Str. 38 D Wesel Tel. +49(0) Fax +49(0) beuting-lampe@kompass-wesel.de

70 70 LIEFERANTEN A Z LIEFERANTEN INTENSIVVERSORGUNG UND HERSTELLUNG sterilherstellung, parenterale ernährung, palliativversorgung, zytostatika, verblisterung etc. medipolis gruppe telefon: KUNDENSERVICE-CENTER HEALTHCARE MODEL OF CARE MARKETING & WERBUNG NUDELMASCHINEN KOSTENRECHNUNG HAUSWIRTSCHAFT KOMPASS Organisationsberatung Training Fachliteratur Hauswirtschaft Alexander-von-Humboldt-Str. 38 D Wesel Tel. +49(0) Fax +49(0) beuting-lampe@kompass-wesel.de DELTA-WERK-KERN Inh. Ingo Kern Jungbrunnenstr. 7 D Rottweil-Göllsdorf Tel. +49-(0) Fax +49-(0) info@delta-werk-kern.de OUTBOUNDKAMPAGNEN KUNDENBETREUUNG KUNDENORIENTIERUNGSTRAINING Klöber KASSEL Qualitätsmanagement Beratung & Schulung Kassel Tel. +49(0)561/ c.kloeber@kloeber-kassel.de KUNDENSERVICE MEDIZINISCHE INFOCENTER MEDIZINISCHE INFOLINES MISSION CRITICAL COMMUNICATION PATIENTEN-COMPLIANCE-PROGRAMME Möchten auch Sie im HCM- Lieferantenverzeichnis inserieren? Bitte rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne über unsere Anzeigengrößen und -preise. Tel / (Susanne Fleschutz)

71 LIEFERANTEN A Z 71 LIEFERANTEN PATIENTEN-HOTLINES TEIGWARENMASCHINEN THERAPIEMANAGEMENT PHARMA DELTA-WERK-KERN Inh. Ingo Kern Jungbrunnenstr. 7 D Rottweil-Göllsdorf Tel. +49-(0) Fax +49-(0) info@delta-werk-kern.de TELEFONMARKETING THERAPIEPROGRAMME QUALITÄTSMANAGEMENT HAUSWIRTSCHAFT KOMPASS Organisationsberatung Training Fachliteratur Hauswirtschaft Alexander-von-Humboldt-Str. 38 D Wesel Tel. +49(0) Fax +49(0) beuting-lampe@kompass-wesel.de TELEHEALTH TELEMEDIZIN VAKANZBETREUUNG STEUERBERATUNG Bitte besuchen Sie uns auch im Internet: TELEMONITORING TAUBENABWEHR

72 72 Health&Care Management wirtschaftlich entscheiden Möchten Sie das Team von Health&Care Management einmal persönlich kennen lernen? Dann besuchen Sie uns am Stand auf dem: Hauptstadtkongress 2011 Medizin und Gesundheit im ICC Berlin, Eingangsfoyer, Stand E19 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Simone Bittner Ivonne Rammoser Susanne Fleschutz Anzeigenleitung Chefredaktion Objektassistenz Health&Care Management Health&Care Management Health&Care Management Holzmann Medien GmbH & Co. KG Holzmann Medien GmbH & Co. KG Holzmann Medien GmbH & Co. KG Gewerbestraße 2 Gewerbestraße 2 Gewerbestraße Bad Wörishofen Bad Wörishofen Bad Wörishofen Telefon Telefon Telefon Telefax Telefax Telefax Besuchen Sie uns auf unserer Homepage

73 VORSCHAU & IMPRESSUM 73 VORSCHAU Ausgabe 6/2011 erscheint am 6. Juni 2011 TOPTHEMA QUALITÄTSMANAGEMENT ENTWICKLUNG IM TEAM Wege zu einer bedarfsgerechten Versorgung im Gesundheitswesen Konzepte und Praxisbeispiele erfolgreicher Versorgungsformen Hygiene im Diskurs: Trinkwasserinstallation Verkeimungen in den Wasserleitungen entgegenwirken Kommunikationsstrategien bei Umstrukturierungsprozessen Konflikten vorbeugen und Kapitalfehler vermeiden Foto: McKay, kreativfabrik1, chagin (Fotolia.com) Impressum Health&Care Management ist das branchenübergreifende Fachmagazin für Entscheider in Gesundheitsund Pflegeeinrichtungen sowie externe Dienstleister in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland. Health&Care Management erscheint zehnmal jährlich mit einer Doppelnummer im Januar/Februar und Juli/August. Herausgeber Alexander Holzmann Chefredaktion Ivonne Rammoser (ri) (verantwortlich im Sinne des Presserechts) Gewerbestr Bad Wörishofen Tel / Fax 08247/ ivonne.rammoser@holzmann-medien.de Redaktion Christina Geimer (cg) Objektassistenz Susanne Fleschutz Tel / Fax 08247/ susanne.fleschutz@holzmann-medien.de Anschrift Holzmann Medien GmbH & Co. KG Gewerbestr Bad Wörishofen info@holzmann-medien.de Anzeigenleitung Simone Bittner (verantwortlich) Tel / Fax 08247/ simone.bittner@holzmann-medien.de Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 1 gültig ab Verlagsleitung Anzeigen/Vertrieb/Marketing Jan Peter Kruse jan-peter.kruse@holzmann-medien.de Produktmanagement Christiane Roese Tel / christiane.roese@holzmann-medien.de Vertrieb Corinna Zippan (Vertriebsleiterin) Tel / corinna.zippan@holzmann-medien.de Abonnentenservice Elisabeth Klein Tel / elisabeth.klein@holzmann-medien.de Fax für Produktmanagement, Vertriebsleiterin, Leserservice, Abonnentenservice 08247/ Gestaltung DTP-Büro, Holzmann Medien Der Bezugspreis beträgt jährlich 99 Euro (inkl. 6,48 Euro MwSt). Bei Bezug im Ausland kommen 21,40 Euro Versandspesen hinzu. Das Einzelheft (empf. Preis) kostet 13 Euro plus Versandkosten. Nachdruckrecht nur mit Genehmigung des Verlags. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte. Diese können nur zurückgegeben werden, wenn Rückporto beigefügt ist. Die Annahme zur Veröffentlichung muss schriftlich erfolgen. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung des Autors und nicht der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Mit der Annahme zur Veröffentlichung geht das ausschließliche Verlagsrecht für die Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts vom Autor auf den Verlag über. Darin ist insbesondere auch das Recht zur Herstellung elektronischer Versionen und zur Einspeicherung in Datenbanken sowie zur weiteren Vervielfältigung und Verbreitung online oder offline ohne zusätzliche Vergütung umfasst. Nach Ablauf eines Jahres kann der Autor anderen Verlagen eine einfache Abdruckgenehmigung erteilen. Das Recht an der elektronischen Version verbleibt beim Verlag. Um den Lesefluss nicht zu hemmen, wird in den Fachbeiträgen ausschließlich die männliche Form gebraucht. Die jeweilige Bezeichnung soll für beide Geschlechter stehen und als neutraler Begriff verstanden werden. Konten Sparkasse Memmingen Konto-Nr BLZ IBAN: DE BIC: BYLADEM1MLM für Österreich: BAWAG P.S.K. Wien Konto-Nr BLZ IBAN: AT BIC: OPSKATWW für die Schweiz: Postfinance Zürich Konto-Nr IBAN: CH BIC: POFICHBEXXX Bestellungen sind an den Verlag oder einschlägige Buchhandlungen zu richten. Kündigungen sind jeweils zum Ende der laufenden Bezugszeit möglich. Die Kündigung ist spätestens einen Monat zuvor an den Verlag schriftlich zu richten. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt inklusive Arbeitskampf besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes. Bei Holzmann Medien erscheinen außerdem die Objekte Deutsche Handwerks Zeitung, handwerk magazin, boden wand decke, ESTRICHTECHNIK & FUSSBODEN- BAU, Die Fleischerei, rationell reinigen, RWTextilservice, Der Lohnsteuerzahler, geldinstitute, GFF Zeitschrift für Glas Fenster Fassade Metall, sicht+sonnenschutz und versicherungsbetriebe. Herstellung Silber Druck ohg, Niestetal Auflage Exemplare

74 74 NACHGEFRAGT INTERVIEW MIT BARBARA STEFFENS Wir haben einen fehlenden Informationsaustausch Mit dem Aktionsplan Hygiene soll der Schutz vor Krankheitserregern verbessert werden. Weitere Schritte werden auf der Landesgesundheitskonferenz 2011 beraten. Über Hygiene sprach HCM mit Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. HCM: Die Hygiene in Kliniken steht ständig in der Kritik. Dabei gibt es viele Schuldungen und Verhaltensrichtlinien. Wo erkennen Sie Optimierungsbedarf? Steffens: Ich glaube, dass es wichtig ist, dass die Hygiene im Krankenhaus quer durch alle Bereiche als gemeinsames Ziel gesehen wird. Wir haben zum Teil gut aufgestellte Häuser, die versuchen, über Verbrauchsmengenanalysen bis hin zur elektronischen Überprüfung der Mengennutzungshäufigkeit herauszufinden, wie intensiv die Hygiene z.b. im Bereich der Händedesinfektion wahrgenommen wird. PORTRÄT Barbara Steffens Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) seit 1989 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und seit 2000 Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen examinierte biologisch-technische Assistentin, Studium der Kunstgeschichte, Politik, Afrikanistik, Romanistik und Chemie in Trier, Köln und Krefeld HCM: Welche Defizite gibt es in der Krankenhaushygiene? Steffens: Wir haben viele Defizite. Zum einen werden grundlegende Hygienemaßnahmen wie Händewaschen unter Zeitdruck vernachlässigt. Auch auf die notwendigen Hygieneregeln für Besucherinnen und Besucher wird nicht genug geachtet. Das andere ist die Entstehung von Resistenzen durch unsachgemäßen Antibiotikaverbrauch. Zudem fehlt ein Informationsaustausch zwischen ambulanten Praxen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern bei der Verlegung von infizierten Patientinnen und Patienten. Die Defizite reichen bis zu Mängeln bei der Anleitung von Personal, gerade bei einer hohen Fluktuation! Und auf Bundesebene bis zu Fragen der Finanzierung bezüglich des Screenings der Patientinnen und Patienten. HCM: Die Krankenhaushygieneverordnung in NRW wurde erst 2010 aktua lisiert. Warum greifen Sie mit dem Hygiene-Aktionsplan das Thema erneut auf? Steffens: Es gibt immer mehr und schwerer kalkulierbare multiresistente Erreger. Auf der einen Seite müssen wir versuchen, die Entstehung von Infektionen zu verhindern. Auf der anderen Seite brauchen wir Konzepte, mit denen wir die Ausbreitung und weitere Resistenzbildung verhindern. Wenn jetzt nicht in einer gemeinsamen Aktion sämtlicher Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens versucht wird, alles zu tun, wird uns das Problem der Multiresistenzen unter Umständen überrennen. HCM: MRSA ist in den EU-Nachbarländern weniger ein Problem. Wie wollen Sie das Frühwarnsystem ausbauen, um die Verbreitung zu reduzieren? Steffens: Da der Stand in den einzelnen Häusern unterschiedlich ist, müssen wir schauen: Was funktioniert heute? Welche Bevölkerungsgruppen werden gescreent? Dann können individuell anzusetzende Konzepte deutlich machen, wo wir im Klinikbereich die Verbreitung von MRSA weiter verhindern können. Wichtig ist auch: Was muss an Rahmenbedingungen ggf. auch im Bund geändert werden? In Ländern mit einer relativ guten MRSA-Be- kämpfung gibt es zum Teil andere Finanzierungssysteme und Rahmenbedingungen. Aber es nützt nichts, wenn man im Krankenhaus eine hohe Sanierungsrate hat und die Patientinnen und Patienten sich unmittelbar nach der Entlassung in der stationären Altenpflege infizieren. Hier müssen wir prüfen, wie wir diese Bereiche verbinden können, ohne dass wie jetzt die Isolationsunterbringung, die im Krankenhaus zum Teil notwendig ist, auch in der Altenpflege fortgesetzt werden muss. Dafür gibt es bisher noch keine Konzepte in der Praxis. HCM: Welche Ziele wollen Sie mit dem Hygiene-Aktionsplan erreichen? Steffens: Es geht dabei nicht nur um MRSA, sondern wir haben es zunehmend mit sogennante nosokomialen Erregern zu tun, die gegen immer mehr Medikamente Resistenzen entwickeln. Ein wesentliches Ziel ist es daher, zu hinterfragen, warum diese Entwicklung so rasant fortschreitet. Haben wir einen inkonsequenten und zu großzügigen Umgang mit Antibiotika? Gibt es andere Ursachen? Wir müssen Systeme finden, die flexibel auf neue multiresistente Keime reagieren können. Dieses Interview führte Christina Geimer. Foto: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen

75 Marco Birna - Fotolia.com Hier trifft sich die Branche! Berlin Hauptstadtkongress Mai im ICC, Berlin Eingangsfoyer, Stand E 19 Sichern Sie sich Ihr exklusives Gratis-Messeangebot* 2 aktuelle Ausgaben + exklusive Messetasche im Wert von insgesamt 30 Euro gratis! + * Dieses Angebot gilt nur in Verbindung mit unserem Kennenlern-Angebot und nur solange Vorrat reicht.

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