Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Alterssicherung
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- Anneliese Bauer
- vor 8 Jahren
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1 Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Johannes Clemens 1
2 Gliederung Gesamtwirtschaftliches Umfeld Betroffenheit der ssysteme Staatliche (1. Schicht) Betriebliche Altersversorgung (2. Schicht) Private Altersvorsorge (3. Schicht) Schlussfolgerungen 2
3 Produktionspotenzial-Pfade
4 Produktionspotenzial-Pfade
5 Produktionspotenzial-Pfade
6 Produktionspotenzial-Pfade
7 Produktionspotenzial-Pfade
8 Bundesbank-Prognose (Juni 2009) 8
9 Bundesbank-Prognose (Juni 2011) 9
10 Bundesbank-Prognose (Juni 2011) Eckwerte der Bundesbank-Prognose (Juni 2011) in Prozent BIP (real) -4,7 3,6 3,1 1,8 BIP kalenderbereinigt -4,7 3,5 3,1 2,0 Arbeitslosenquote (BA) 8,1 7,7 7,0 6,5 Tarifentgelte knapp 2 ½ gut 1 ½ knapp 2 2 ½ Effektivverdienste -0,2 2,3 knapp 3 knapp 3 AN 0,1 0,6 gut 1 knapp 1 BLGS insgesamt -0,2 2,9 gut 4 gut 3 ½ 10
11 Bundesbank-Prognose (Juni 2011) Reales BIP wieder auf Vorkrisenniveau, Produktionskapazitäten ausgelastet Ausrüstungsinvestitionen stark ausgeweitet Private Konsumausgaben profitieren von guter Arbeitsmarktentwicklung Wohnungsbau mit neuen Impulsen (auch aus Mangel an attraktiven Alternativen) Netto-Zuwanderung wieder positiv, keine Belastung für den Arbeitsmarkt Steigende Tarifabschlüsse Positive Lohndrift aufgrund positiver Spielräume in Tarifverträgen und mehr bezahlten Überstunden Verbraucherpreise dürften 2011 um 2,5% und 2012 um 1,8% steigen (bei Stabilisierung der Energiepreise) Breit angelegter Aufschwung bietet Chance auf strukturell stärkeres Wachstum Risiken: Störungen in der weltwirtschaftlichen Entwicklung Bremseffekt einer zunehmenden Auslastung der Kapazitäten Staatsschuldenkrise 11
12 Aktienmarkt (Stand: Ende Mai 2011) C-DAX (Performance-Index, 1970=100) Jan 70 Jan 75 Jan 80 Jan 85 Jan 90 Jan 95 Jan 00 Jan 05 Jan 10 12
13 Aktienmarkt (Stand: Ende Mai 2011) C-DAX (Performance Index, 1970=100, logarithmiert) Durchschnittliche nominale Rendite: 8,1% Jan 70 Jan 75 Jan 80 Jan 85 Jan 90 Jan 95 Jan 00 Jan 05 Jan 10 13
14 Renditen am Kapitalmarkt Reale Renditen 40% 30% 20% 10% 0% 4,7% 3,2% -10% -20% jährliche Aktienrendite jährliche Umlaufsrendite Aktienrendite 1970 bis 2010 Umlaufsrendite 1970 bis %
15 Langfristige Renditen 12% 10% Anlagehorizont: 20 Jahre zum Vergleich: Anlage in inländische Inhaberschuldverschreibungen (Umlaufsrendite) 8% 6% 4% 2% 0% Renteneintrittsjahr 15
16 Langfristige Renditen am Aktienmarkt 12% Anlagehorizont: 20 Jahre 12% Anlagehorizont: 30 Jahre 10% zum Vergleich: Anlage in inländische Inhaberschuldverschreibungen (Umlaufsrendite) 10% 8% 8% 6% 6% 4% 4% 2% 2% 0% Renteneintrittsjahr 0% Renteneintrittsjahr 16
17 Wirkungskanäle Finanzkrise kapitalgedeckte Altersvorsorge Höhere Volatilität an den Aktien- und Anleihemärkten Höheres Ausfallrisiko von Wertpapieren (Vermögensverlust) Anhaltende Renditeeinbuße bei langfristig niedrigerem Zinsniveau Wirtschaftskrise umlagefinanzierte Rentensysteme Beschäftigungsrückgang schmälert Finanzierungsbasis (Beitragssatz, Rentenniveau ) Schwächere Löhne und Gehälter mindern Renteneinkommen Anhaltende Renditeeinbuße bei langfristig niedrigerem Wachstum der Lohnsumme Staatsschuldenkrise kapitalgedeckte wie umlagefinanzierte Inanspruchnahme privater Gläubiger Wiederaufleben der Finanzkrise Belastung der Steuerzahler Wiederaufleben der Wirtschaftskrise 17
18 Staatliche (1. Schicht) Risiken einer wirtschaftlichen Abschwächung für Rentner Schwächere Entgeltentwicklung Beschäftigungsrückgang (über Beitragssatz und Nachhaltigkeitsfaktor) Politisches Chance: Diskretionärer Eingriff in die Rentenanpassung für Beitragszahler Steigender Beitragssatz Politisches Risiko: Diskretionärer Eingriff in die Rentenanpassung Systemisches Risiko Sinkende Rendite (Lohnsumme entscheidend) Unmittelbare Betroffenheit durch Finanzkrise begrenzt Rücklagen nur zur Liquiditätssicherung und Konjunkturglättung Restriktive Anlagevorschriften (SGB IV) 18
19 Betriebliche Altersversorgung (2. Schicht) Defined benefit vs. defined contribution Defined benefit = deferred compensation: Kredit des Arbeitnehmers an Arbeitgeber Defined contribution: in Reinform im BetrAVG nicht vorgesehen, lediglich Beitragszusage mit Mindestleistung Arbeitgeber haftet letztlich immer, im Insolvenzfall: PSV Quantitative Bedeutung der BAV in Deutschland Weitgehend unklar wg. unzureichender Statistiken 2009 (lt. Finanzierungsrechnung): Pensionsrückstellungen: 270 Mrd (gut 11 % des BIP) Ansprüche gegen Pensionskassen und Pensionsfonds: 124 Mrd (gut 5 % des BIP) Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen Entscheidend: Diskontierungssatz (bis 2009: 6 % lt. 6a EStG, seit 2010 (BilMoG): Durchschnittssatz der letzten 7 Geschäftsjahre, vereinfacht: durchschnittlicher Marktzins bei 15-jähriger Restlaufzeit ( 253 Abs. 2 HGB), aktuell: 5,13 % (Mai 2011) Diskontierungssatz = Annahme über Verzinsung des vom Arbeitnehmer bereitgestellten Kapitals 19
20 Betriebliche Altersversorgung (2. Schicht) Pensionssicherungsverein Versicherungspflicht bei Direktzusagen und Unterstützungskassen sowie Pensionsfonds (ermäßigter Beitragssatz) Umstellung auf volle Kapitaldeckung seit 2006 Absicherung unvollständig Begrenzung des Betriebsrentenanspruchs (max. 3 x Bezugsgröße, 2011: p.m.) Keine Dynamisierung gemäß BetrAVG (d.h. sofern nicht vertraglich vorgesehen) 20
21 Betriebliche Altersversorgung (2. Schicht) PSV: Beitragssatz und betroffene Mitarbeiter (Neufälle pro Jahr) betroffene Mitarbeiter (rechte Skala) Beitragssatz in Promille
22 Betriebliche Altersversorgung (2. Schicht) Finanzmarktkrise Wertminderung der Aktiva: dauerhafte oder vorübergehende Unterdeckung der Pensionsansprüche? Pensionsrückstellung: Gesamte Aktivseite steht zur Verfügung Pensionsfonds: max. 5 % Unterdeckung zulässig ( 115 Abs. 2a VAG) Risiko für Arbeitnehmer: Ausnahmeregelung zur Anpassungsverpflichtung gem. 16 BetrAVG bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten (ohne Nachholungsverpflichtung) Belastbarkeit des Pensionssicherungsvereins? 22
23 Private Altersvorsorge (3. Schicht) Schwer abzugrenzen: Renten-/Lebensversicherungen Immobilien (selbstgenutzt oder vermietet) Ersparnisse (Zweck?) Entscheidend auch hier: dauerhafte oder vorübergehende Verluste? Versicherung: Garantiezins (aktuell 2,25%) + Gewinnbeteiligung (variabel) Konkrete Probleme bei fondsgebundenen Riester-Verträgen 23
24 Umfassende Betrachtung Junge Familie mit zwei Kindern: Portfoliostruktur der Ohne Ersparnis seit 2003 Ohne Ersparnis seit 2007 Euro Vermögen ohne GRV * Nettoimmobilienvermögen Bausparverträge Sonstige Anlagen bei Banken Riester-Rente Lebensversicherungen GRV-Anwartschaften Quelle: Benz/Raffelhüschen/Vatter: Finanzmarktkrise und Altersvorsorge Wie groß sind die Verluste wirklich? DIA * Ohne Wertverlust der Immobilie. 24
25 Ausblick scheinbar glimpflich durch die Finanzkrise gekommen Nach der Finanzkrise = vor der Finanzkrise? Kosten des europäischen bail outs von Steuerzahlern der Hilfe gewährenden Länder zu tragen (=Vermögensverlust) Breite Streuung der Altersvorsorge anzuraten (inkl. Umlagefinanzierung) 25
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 26
in der Anwartschaftsphase sind Beiträge aus Einmal-, abgekürzter sowie laufender Beitragszahlung
A) Direktversicherung (der Klassiker ) l - Arbeitgeberfinanziert - Arbeitgeber erteilt dem Arbeitnehmer eine Zusage auf betriebliche Altersversorgung in Form von Anwartschaft wird gesetzlich unverfallbar
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