METHODENLEHRE I WS 2013/14 THOMAS SCHÄFER
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- Anneliese Wetzel
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1 METHODENLEHRE I WS 2013/14 THOMAS SCHÄFER DAS THEMA: WISSEN BRAUCHT METHODE Einführung und Organisation Was ist Wissenschaft (und was nicht)? 1
2 Einführung und Organisation Einordnung der Vorlesung Die Webseite zur Vorlesung Methodenlehre I Die Bausteine Einschreibung in die Übungen Literatur zur Vorlesung Wie die Vorlesung aussehen soll WIE DIE VORLESUNG EINZUORDNEN IST... P S Y C H O L O G I E Methodenlehre Wie gelangt man zu und wie bewertet man sie? Grundlagenfächer Allgemeine Psychologie Biopsychologie Motivation und Emotion Persönlichkeitspsychologie Sozialpsychologie Entwicklungspsychologie Anwendungsfächer Arbeitspsychologie Organisationspsychologie Wirtschaftspsychologie Diagnostik Pädagogische Psychologie Klinische Psychologie methodos griechisch: der Weg, das Nachgehen, das Verfolgen 2
3 DIE WEBSEITE ZUR VORLESUNG FORUM FOLIEN METHODENLEHRE I DIE BAUSTEINE Vorlesung die Grundlage Übungen zur Vertiefung, Einübung, Diskussion, Anwendung 4 Gruppen für Psychologie: 3 Gruppen für SeKo: Mi 11:30 Marcus Schwarz Di 13:45 Markus Burkhardt Mi 11:30 Friederike Brockhaus Mi 11:30 Markus Burkhardt Mi 13:45 Juliane Eberth Do 15:30 Juliane Eberth Tutorien zum Klären von Fragen Mi 13:45 Markus Burkhardt 6 TutorInnen klären Fragen a) in Bezug auf die VL: im Forum, b) in Bezug auf die Übungen: per Mail, c) in einer wöchentlichen Sprechstunde Repetitorium zur Wiederholung und zur Prüfungsvorbereitung gegen Ende des Semesters Leistungsnachweis: eine Klausur (90 Minuten) am Ende des Semesters über den Inhalt der Vorlesung 3
4 LITERATUR ZUR VORLESUNG Grundlage ist die Vorlesung Sie können alles nachlesen, müssen aber nicht Literatur zu allen Themen finden Sie auf der Homepage: Buchtipps ebenfalls... WIE DIE VORLESUNG AUSSEHEN SOLL... Interaktiv: es geht um Ihr Wissen stellen Sie Fragen, diskutieren Sie mit! Kooperativ: geben Sie Anregungen, Kommentare, Kritik im Forum ab und stellen weitergehende Fragen! Kollegial: achten Sie auf eine ruhige Atmosphäre im Hörsaal dem Dozenten und Ihren Kommilitonen zuliebe! 4
5 AUSBLICK AUF DIE VORLESUNG Die wissenschaftliche Sicht auf den Menschen Wissenschaft und Erkenntnis Hypothesen Variablen Messen Vom Mensch zur Zahl Woher kommen Daten? Skalen Testen Gütekriterien Datenerhebung Daten beschreiben Deskriptive Statistik Verteilungen Lagemaße Streuungsmaße Tabellen & Abbildungen Auffälligkeiten, Muster und Systematiken in Daten Explorative Datenanalyse Grafische Datenanalyse Korrelation und Regression Effektgrößen und Metaanalyse Erkenntnisse aus Daten verallgemeinern Inferenzstatistik Was ist Wissenschaft (und was nicht)? Wahrheit, Erkenntnis, Wissen Was ist Wissenschaft? 5
6 Die Wurzeln der Wissenschaft: vom Mythos zum Logos Apollon- Tempel Delphi Erkenne dich selbst Vom Mythos zum Logos Apollon- Tempel Delphi Pythagoras ( v. Chr.) Menschliches Empfinden lässt sich durch mathematische Zahlenverhältnisse ausdrücken Galileo Galilei ( ) Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben. 6
7 Was ist Wahrheit? Lao Tse, ca. 600 v. Chr. Truth cannot be told Die Wirklichkeit ist wie ein Messer ohne Klinge, an dem der Griff fehlt. (Paul Watzlawik) Gibt es objektive Beobachtungen und Tatsachen? Shepard- Täuschung 7
8 Gibt es objektive Beobachtungen und Tatsachen? Treppe von oben oder von unten? Bewegt sich die Erde? à es gibt keine vorurteilsfreie Beobachtung, keine objektive Erkenntnis Die 2 Fragen: #1 Was ist die Wirklichkeit? bzw: Wo können wir nach Erkenntnissen suchen? (Ontologie/Seinslehre) In der Außenwelt Realismus Ohne Titel, Sylvia Kowalski, InstallaWon, 2006 In uns Idealismus hxp:// der- welt.de/ denken- bewusst- sein.html 8
9 Die 2 Fragen: #2 Wie können wir die Wirklichkeit erkennen bzw. nach Erkenntnissen suchen? (Epistemologie/Erkenntnistheorie) Mit Hilfe beobachtbarer Tatsachen Empirismus Mit Hilfe des Verstandes Rationalismus hxp://blog.maschiach.de/udssr- plakat- keiner- schimpz- auf- seinen- verstand.html Die beiden zentralen Fragen liegen außerhalb der Wissenschaft. Jeder muss sie für sich selbst beantworten. Und wo liegt die Psychologie? Was erkennen? Realismus Wie erkennen? Empirismus Ψ RaWonalismus Idealismus 9
10 FREIER WILLE EXKURS Gibt es einen freien Wille? Extremposition #1: Ja, der Wille ist die zentrale Kraft für unser Handeln. Extremposition #2: Nein, das Gehirn entscheidet, der freie Wille kommt nachträglich hinzu und ist lediglich eine Illusion. es gibt einige wissenschaftliche Daten, z. B. aus dem Libet-Experiment die Deutungen dieser Daten gehen aber weit auseinander wissenschaftlich lässt sich (bisher) nicht klären, ob wir einen freien Wille haben oder nicht es handelt sich um eine klassische ontologische Frage, die jeder für sich beantworten muss FREIER WILLE EXKURS 10
11 STECKBRIEF Wahrheit ist ein relativer Begriff, es gibt keine absolute Wahrheit Beobachtungen und Erkenntnisse sind nie vollkommen objektiv oder frei von Vorannahmen oder Vorwissen jeder Mensch und jeder Wissenschaftler darf und soll sich positionieren bezüglich der beiden zentralen Fragen: WAS gibt es zu erkennen? (eine unabhängige Außenwelt Realismus nur unser Inneres Idealismus) WIE kann man Erkenntnisse gewinnen? (durch Erfahrung Empirismus durch den Verstand Rationalismus) die Psychologie hat Anteile an allen Positionen, mit einer starken Tendenz zu Realismus und Empirismus WAS IST WISSENSCHAFT? im Alltag haben wir auch Erkenntnisse und Wissen, bilden Theorien, suchen nach Wahrheit oder machen unsere eigenen Studien à Alltagswissenschaft, naive Wissenschaft wir haben aber auch (oft unhinterfragte) Meinungen, Überzeugungen, Glaubenssätze Echte Wissenschaft ist (oder sollte sein): objektiv: für alle nachvollziehbar, transparent, meinungsunabhängig präzise und genau: Daten werden systematisch, kontrolliert und so genau wie möglich gemessen, Aussagen werden eindeutig formuliert widerspruchsfrei: Aussagen sind logisch und konsistent begründungsorientiert: Ursache-Wirkungs-Beziehungen, Fakten, Argumente systematisch: einheitliche/verbindliche Regeln und Methoden theoriegeleitet: Wissen ist in Theorien/Modellen/Gesetzen organisiert 11
12 WAS IST WISSENSCHAFT? Alltagspsychologie ( gesunder Menschenverstand ) und wissenschaftliche Psychologie (K)ein Gegensatz? unsere alltagspsychologischen Überzeugungen, Intuitionen und Erkenntnisse sind manchmal richtig, oft aber auch fehlerhaft/falsch sie sind oft unpräzise oder gar nicht formuliert/dokumentiert, schwer zugänglich und schwer prüfbar WAS IST WISSENSCHAFT? Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie (K)ein Gegensatz? Wie wird überprüft, ob eine Theorie/Hypothese/Annahme stimmt? Alltagspsychologie Stärke der subjektiven Überzeugung Berufung auf Autoritäten Anführen von Beispielen konfirmatorische (bestätigende) Prüfung Wissenschaftliche Psychologie kritische und systematische Prüfung mit Hilfe geeigneter Methoden Aber: Alltagspsychologie... kann ein wertvoller Ausgangspunkt für Studien und Theorien sein sollte in jedem Fall ernst genommen und aufgegriffen werden, da sie menschliches Denken und Handeln beeinflusst kann ein Anknüpfungspunkt in der Psychotherapie sein 12
13 WAS IST WISSENSCHAFT? Die Systematik der Wissenschaften WissenschaZen UniversalwissenschaZ: Philosophie FormalwissenschaZen (Regeln, Zeichensysteme, Mechanismen, Gesetze) ErfahrungswissenschaZen (Beschreibung & Erklärung der empirischen Realität) MathemaWk Logik NaturwissenschaZen Sozial- & GeisteswissenschaZen Physik Chemie Psychologie Soziologie Ökonomie die Betonung liegt auf der Empirie (griechisch Erfahrung): alles Beobachtbare und Messbare WISSENSCHAFT STECKBRIEF jeder Mensch ist ein naiver Wissenschaftler Alltagspsychologie hat einen starken Anregungscharakter für die wissenschaftliche Psychologie echte Wissenschaft ist möglichst objektiv, präzise, widerspruchsfrei und transparent Wissen und Annahmen sind organisiert in Theorien und Forschungsprogrammen bloße Meinungen, Überzeugungen und nicht prüfbare Behauptungen sind keine Wissenschaft 13
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