Was ist Wissenschaftstheorie?

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1 Was ist Wissenschaftstheorie? Taher Brumand Ary Mahmoud Ary Mahmoud & Taher Brumand 1

2 Inhalt Wissenschaftstheorie Was ist Wissenschaft? Moderne Wissenschaftstheorie Immanuel Kant Was sind wissenschaftliche Theorien? Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Regeln und Schlussfolgerungen Ary Mahmoud & Taher Brumand 2

3 Wissenschaftstheorie Quelle: Vorlesung Einführung in die Wissenschaftstheorie: Renate Dürr: 1999 Ary Mahmoud & Taher Brumand 3

4 Was ist Wissenschaft? (1)»Wissenschaft ist jede intersubjektiv überprüfbare Untersuchung von Tatbeständen und die auf ihr beruhende, systematische Beschreibung und - wenn möglich - Erklärung der untersuchten Tatbestände.«Handbuch wissenschaftstheoretischer Begriffe Bd. 3, hrsg. v. J. Speck, Göttingen 1980, S. 726»Intersubjektiv«heißt: Für prinzipiell alle Menschen beobachtbar, prinzipiell wiederholbar; es heißt aber auch: Schlussfolgerungen müssen für andere nachvollziehbar sein, also gewissen logischen Regeln des Argumentierens gehorchen. Ary Mahmoud & Taher Brumand 4

5 Einteilung der Wissenschaften Ary Mahmoud & Taher Brumand 5

6 Was ist Wissenschaft? (2) Eine Wissenschaft besteht demnach aus drei wesentlichen Bestandteilen: Theorie: Beschreibungen, Modelle, Erklärungen Empirie: Tatsachen, Beobachtungen Kommunikation: intersubjektive Überprüfung Ary Mahmoud & Taher Brumand 6

7 Was sind wissenschaftliche Theorien? Wissenschaftliche Theorien legen den Rahmen fest, in dem dann empirische Untersuchungen möglich sind. Ohne empirische Überprüfung bleibt der Rahmen ohne Inhalt; eine Untersuchung ohne Rahmen bleibt aber unverständlich. Ary Mahmoud & Taher Brumand 7

8 Wissenschaftstheorie Teilgebiet der Philosophie Beschäftigt sich mit» Voraussetzungen» Methoden» Zielen» Form der Erkenntnisgewinnung Ary Mahmoud & Taher Brumand 8

9 Moderne Wissenschaftstheorie Immanuel Kant Rationalisten: unser Wissen stammen aus unserem eigenen Verstand (z. B. Platon * 428/427 v. Chr /347 v. Chr.). Empiristen: unser Wissen stammen aus unserem sinnlichen Erfahrung (z. B. Aristoteles * 384 v. Chr v. Chr. ). Kant's Synthese»Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.«kritik der reinen Vernunft, Ausgabe B, S. 75 Ary Mahmoud & Taher Brumand 9

10 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Wissenschaftliches Wissen soll empirisch gesichert sein. Man sagt oft naiv: Die Theorien müssen mit den Tatsachen eben übereinstimmen. Doch die Sache ist nicht so einfach. Es gibt keine»reinen«tatsachen. Jede Tatsache, jede Beobachtung ist vielmehr immer schon geformt durch die Kenntnisse des Beobachters und die Sprache, in der Tatsachen erfasst und dargestellt werden. Ary Mahmoud & Taher Brumand 10

11 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Man spricht deshalb nicht von einer reinen, unbefleckten Empirie Sondern vielmehr von Beobachtungssätzen Das heißt, alle Tatsachen sind eigentlich Beschreibungen Und abhängig von unterschiedlichen Beschreibungen erscheinen auch unterschiedliche Tatsachen. Ary Mahmoud & Taher Brumand 11

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13 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Wie verhalten sich theoretische Aussagen zu Beobachtungssätzen? Induktion (Tatsache Theorie); Hauptvertreter: Rudolf Carnap Falsifikation (Theorie Tatsachen); Hauptvertreter: Karl Popper Paradigma (Theorie A Theorie B); Hauptvertreter: Thomas S. Kuhn Ary Mahmoud & Taher Brumand 13

14 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Induktionstheorie: Behauptet, es gäbe einen Weg von der Empirie und den Beobachtungssätzen zu den Theorien. Falsifikationstheorie: Theorien sind nur vorläufig wahr, das heißt solange bis es gelingt, sie zu falsifizieren ( widerlegt ) werden. F. A. Hayek, Geldtheorie und Konjunkturtheorie, Wien 1929, S. 6 Ary Mahmoud & Taher Brumand 14

15 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Paradigma: Paradigma ist eine allgemein akzeptierte Theorie, dass von der Mehrheit für richtig gehalten wird. Erst wenn ein Paradigma angegriffen wird, bietet sich die Chance für eine neue, verbesserte Theorie Thomas S. Kuhn Ary Mahmoud & Taher Brumand 15

16 Überprüfung wissenschaftlicher Aussagen Fazit: Es gibt keinen weg, Theorien und Tatsachen zu verbinden. Deshalb gibt es in allen Wissenschaften gleichzeitig fast immer mehrere Theorien, die miteinander konkurrieren. Es kann sogar der Fall eintreten, dass bereits verworfene Theorien wieder auftauchen und verwendet werden, weil sich die Tatsachen selbst verändern. Ary Mahmoud & Taher Brumand 16

17 Regeln und Schlussfolgerungen Bei jeder Untersuchung ist die Art des Gegenstandes zu klären. Methoden, die sich ineinem Gegenstandsgebiet bewähren, garantieren nicht automatischen Erfolg bei anderen Gegenständen. Wissenschaft ist nicht nur durch die Methoden, sondern auch und vor allem durch ihren Gegenstand definiert. In der Phase der Ideensuche zur Lösung einer Frage oder eines Problems sind prinzipiell alle Methoden erlaubt. Es gibt keine wissenschaftliche Methode der Ideenfindung. Ary Mahmoud & Taher Brumand 17

18 Regeln und Schlussfolgerungen Die Phase der Ideensuche sollte durch eine/einige klar definierte Aussagen beendet werden. Diese Aussagen sind Hypothesen. Je spezifischer und genauer Hypothesen sind, desto besser sind sie, weil sie leichter widerlegt werden können. Hält eine Hypothese dann dennoch stand, dann ist sie auch brauchbarer. Ary Mahmoud & Taher Brumand 18

19 Regeln und Schlussfolgerungen Darstellungen von Ergebnisse, stets mit einer Gliederung beginnen. Die Gliederung ist vorläufig. Werden gemäß der Gliederung dann Informationen gesammelt, so zeigt sich, welche Gliederungsteile sich bewähren, welche wegfallen und welche ergänzt werden müssen. Die Gliederung sollte mit der Daten- und Stoffsammlung evolutionär mitwachsen. Ary Mahmoud & Taher Brumand 19

20 Literatur : ABC der Wissenschaftstheorie Wege in die Wissenschaft, Einführung in diewissenschaftstheorie :Alan F. Chalmers Ary Mahmoud & Taher Brumand 20