Geburtsstation - Klinikum Esslingen

Transkript

1 DDC Wettbewerb Gute Gestaltung 10 Kategorie 5 Raum/Architektur - Public Design Geburtsstation - Klinikum Esslingen Umbau und Neugestaltung der Kreißsäle und den Aufenthaltsbereichen der Station, 2009 metris architekten

2 Geburtserlebnis in neuer Atmosphäre Der Umbau und die Neugestaltung der Geburtsstation in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Klinikums Esslingen unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz der Klinik, in dem hohe medizinische Kompetenz, bester Service und gut gestaltete Räume untrennbar miteinander verbunden sind. Die Modernisierung trägt der wachsenden Nachfrage nach einer entspannten und angenehmen Atmosphäre für werdende Eltern Rechnung. Die Konkurrenzsituation der Geburtskliniken um junge Familien gibt der Qualität des Klinikaufenthalts rund um die Geburt einen neuen Stellenwert. Eine besondere Herausforderung bestand in der Umgestaltung bei laufenden Betrieb.

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4 M 1:100 Raum, Farbe, Proportion Die Bestandssituation war geprägt von verschiedenen, kleinen Fluren bzw. Wartebereichen, die hintereinander geschaltet waren. In dieser Kleinteiligkeit herrschte eine Atmosphäre von Enge und Unübersichtlichkeit. In der räumlichen Konzeption war es wesentlich die Zugangs- und Wartesituation der Geburtsstation zu verbessern. Durch Zusammenlegung des ehemaligen Wartebereichs mit dem Flur entsteht ein großzügiger, offener Foyerbereich in der Geburtsstation. Die Proportionen des Flures ändern sich. Der Bereich der innen liegenden Bäder wurde als leichte, eingestellte Servicezone herausgearbeitet. Mit gezielten Maßnahmen für Wand, Decke und Boden sowie der Schaffung von Stauraum für medizinische Geräte und Material konnte der Raum atmosphärisch neu aufgeladen werden und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden Reanim. 16,23 m Aufnahme 11,45 m Schleuse 7,20 m Vorber. 2 Vorber. 2 10,84 m 10,84 m WC 1,71 m Umbettschleuse 15,03 m Betten warten 11 m Grundriss Personalflur 27,71 m

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9 Fotografie Die Türen der Entbindungsräume werden durch großformatige Schwarz- Weiß-Fotografien zu kontemplativen Elementen im Flurbereich. Sie markieren die Eingänge in die Kreißsäle. Die Bilder überspielen den technischen Aspekt der automatischen Schiebetür. Mit Unterstützung der Fotografin Kerstin Pukall wurden insgesamt vier Motive für die verschiedenen Situationen ausgesucht. Die Faszination der Geburt, das Neugeborene und die Familie standen als Themen Pate. Bei der Realisierung wurde ein besonderes Augenmerk auf die Proportionen der Türen, im geschlossenen und geöffneten Zustand, dem Abstraktionsgrad und dem Hell-Dunkel-Kontrast der Fotografien gelegt. Die Fotografien wurden als HPL-Platte hergestellt und auf Wand und Tür angebracht.

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11 Bauen im Bestand Bestand Türverteilung vorher nachher Bei allen Maßnahmen stand der Umgang mit dem Bestand im Vordergrund. Im Flurbereich wurden neue Schrank- und Badtüren in der Wandverkleidung integriert. Die verschiedenen Höhen der Bauteile wurden mit der Verkleidung vereinheitlicht. Die Türen sind durch Türdrücker, Scharnier und Sturzelement erkennbar. Die unterschiedlichen Rottöne des Schichtstoffes wurden proportional auf die verschieden breiten Elemente aufgeteilt. Ein helles Signalrot findet sich nur auf drei schmalen Streifen, die die Türen zusätzlich markieren.

12 Kreißsaal Das Farb- und Materialkonzept wurd in den Kreißsälen fortgeführt. Der interne Wegraum bzw. die Servicezone wurde über die rote Wandfarbe akzentuiert. Der Fensterfront wurde mit Hilfe verschiebarer unterschiedlich eingefärbten Flächenvorhängen ein Sichtschutz und Lichtfilter vorgehängt. Die U1-Untersuchungstheke wurde zu einem eigenständigen Möbel umgebaut bzw. erweitert. Die starke Maserung des Schichtstoffes kontrastiert die ruhige Farb-und Lichtstimmung und zieht den Blick auf sich. Medizinisch-technische Geräte wurden sichtbar gelassen. Mit einer neuen Lichtschaltung können verschiedene Lichtstimmungen erzeugt werden. Ansichten Kreißsaal

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14 Raumskulptur Die Raumskulptur ist Empfangs und Sitzmöbel, Leseecke und Cafétheke, Schrankraum für Geschirr und Getränke sowie Garage für CTG-Geräte in einem. Der Wartebereich wird mit dem Empfangsmöbel zum Orientierungs- und Informationspunkt. Der rote Wandschrank gegenüber ist zweigeteilt. Im unteren Bereich parken CTG-Geräte und das Narkosegerät. Im oberen Teil ist Platz für Patientenakten in einer Hängeregistratur und Wäschelager. Mit dem HPL- Schichtstoff als Oberfläche ist einerseits die hygienische Reinigung, andererseits der Anprallschutz beim Bettentransport gewährleistet. Ansichten Empfangsmöbel

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16 Ruheraum Kreissaal 2250 Kaffee/Wasserbar Tassen, Tassen, Gläser, Gläser, Teller, Teller, etc. Geräteschrank 6-türig, Türen Trespa Virtuon Uni Colours, sto Hängeregistratur für Ambulanzakten Wäsche Narkosegerät 85 x 65 x 190 CTG 70 x 60 x 100 CTG 70 x 60 x 100 CTG 70 x 60 x 100 Mineralwasser Sitzbank mit Auszug incl. Leergut für Getränkekisten CTG 70 x 60 x 100 Fossilien 2253,28 Durchgangsbreite für Bettentransport CTG 70 x 60 x 100 CTG 70 x 60 x 100 Bettentransport Patienten/Besuchereingang Grundriss Eingangsbereich

17 Klinik und Atmosphäre Der Erschließungsflur wurde erweitert und erhält erstmals eine räumliche Qualität. Nach einem neuen Farbkonzept wurden helle Wand- und Bodenoberflächen mit unterschiedlichen Rot-Tönen kombiniert. Sie schaffen den Hintergrund für einfach gestaltete Funktionsmöbel und großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien. Neben der medizinisch-technischen Funktionalität einer Klinik ist es für den Umbau und die Neugestaltung einer Geburtsstation sehr wichtig den pragmatischen Weg zu verlassen und mit einem Gesamtkonzept Inhalt, Material und Oberfläche zu einer Atmosphäre zu verdichten, die eine überkommene Plüschtier-Baby-Toskana-Optik ablöst.

18 Die Geburtsstation vor dem Umbau