Aktueller Stand der Tuberkulosediagnostik

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Aktueller Stand der Tuberkulosediagnostik"

Transkript

1 Infektiologie C. Lange 1 T. Schaberg 2 R. Diel 3 U. Greinert 1 Aktueller Stand der Tuberkulosediagnostik Current concepts in the diagnosis of tuberculosis Glossar BAL: Broncho-alveoläre-Lavage BCG: Bacille Calmette Guérin CFP-10: Culture-filtrate-protein-10 ESAT-6: Early-secreted-antigenic-target-6 EPTB: extrapulmonale Tuberkulose LTBI: latente Infektion mit Mycobacterium tuberculosis MTB: Mycobacterium tuberculosis NAT: Nukleinsäureamplifikation NTM: nicht-tuberkulöse Mykobakterien PCR: Polymerase-Kettenreaktion PPD: Purified-Protein-Derivate TB: Tuberkulose THT: Tuberkulin-Hauttest Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung mit Mycobacterium tuberculosis (MTB) infiziert (45). Etwa 5 10% der Menschen mit einer latenten Infektion (LTBI) erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Tuberkulose. Daher hat die Identifizierung dieser Personen in Gesundheitsprogrammen zur Bekämpfung der Tuberkulose eine sehr hohe Priorität. In den vergangenen Jahren hat es entscheidende Entwicklungen in der Tuberkulosediagnostik gegeben: Im Herbst 2004 wurde die Produktion des einzigen zugelassenen Tuberkulins zur Intradermaltestung (Tuberkulose-Hauttest; THT) in Deutschland durch den Hersteller Chiron Vaccines Behring unvermittelt eingestellt. Seither mussten andere Tuberkuline aus dem Ausland importiert und nach 73 (3) des Arzneimittelgesetzes als Einzelverordnung angewendet werden. Erst jetzt ist mit dem Tuberkulin RT23 des dänischen Statens Serums Institut (SSI) wieder ein Tuberkulin für den THT in Deutschland zugelassen. Inzwischen konkurrieren aber auch neue immunologische Testverfahren zum Nachweis einer Interferon-γ-Produktion durch MTB-spezifische T-Zellen aus dem Blut mit dem THT. Diese Verfahren sind dem THT bei manchen Fragestellungen, z.b. beim Ausschluss einer Tuberkulose bei BCG-geimpften Personen, überlegen. Ein Vorschlag für das diagnostische Vorgehen bei dem klinischen Verdacht einer Lungentuberkulose ist in Abb.1 dargestellt. Epidemiologie Statistisch gesehen hat sich die TB in Deutschland mit 7184 im Jahr 2003 gemeldeten Neuerkrankungen und einer Inzidenz von 8,7 pro Einwohnern rückläufig entwickelt (32). Daher richtet sich das Augenmerk heute auf die Erfassung von Personengruppen mit hoher Ansteckungs- und erhöhter Reaktivierungsgefahr, z.b. Zuwanderern, bei denen die TB-Inzidenz mit 31,0/ (14) deutlich erhöht ist. Auch die Resistenzsituation ist uneinheitlich: Bei den in Deutschland geborenen, nicht vorbehandelten TB-Patienten lag der Anteil INH-resistenter Stämme in allen Geburtskohorten stets unter 2,5%; bei im Ausland vor 1950 Geborenen waren dies 3,8%, bei nach 1972 Geborenen hingegen sogar 11,8% (11). Aufgrund der Einwanderung stieg in den vergangenen Jahren der Anteil multiresistenter Isolate (Isoniazid und Rifampizin Resistenz) von 1,2 % auf 2,0% (10). Zunehmende epidemiologische Bedeutung gewinnen aber auch Faktoren wie Alkohol- und Drogenabhängigkeit, die HIV-Infektion und Arbeitslosigkeit (26,37). Molekularepidemiologische Studien der vergangenen 10 Jahre haben gezeigt, dass auch in Ländern mit niedriger TB-Inzidenzrate 30 40% aller Fälle frisch übertragene Tuberkulosen waren (8); bei den Wiedererkrankungen an TB handelte es sich in 13 16% um eine exogene Reinfektion. Gemäß 26 ff. IfSG führen die Gesundheitsämter bei infektiösen TB- Fällen zur Unterbrechung möglicher Infektketten sog. Umgebungsuntersuchungen bei deren ansteckungs- bzw. krankheitsverdächtigen Kontaktpersonen oder als Quellensuche entsprechend den Richtlinien des DZK (9) durch. Diese unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Infektiosität des Erkrankten und der Expositionsintensität seiner Kontaktpersonen hinsichtlich Häufigkeit und zeitlichen Ausdehnung einer definierten Abfolge von Mantoux-Testungen und Röntgenuntersuchungen. 341 Institut 1 Klinische Infektiologie, Medizinische Klinik, Forschungszentrum Borstel 2 Zentrum für Pneumologie, Diakoniekrankenhaus Rotenburg; 3 Institut für Medizinische Soziologie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf Korrespondenz Priv.-Doz. Dr. med. Dipl. Biol. Christoph Lange Medizinische Klinik Forschungszentrum Borstel Parkallee Borstel Tel.: 04537/ Fax: 04537/ clange@fz-borstel.de eingereicht: akzeptiert: Bibliografie DOI: /s Dtsch Med Wochenschr 2006; 131: Georg Thieme Verlag Stuttgart New York ISSN

2 Tuberkulin- Hauttest 3 x (induziertes) Sputum: Mikroskopie BCG - BCG + TB-Verdacht INFg + INFg - ja TB plausibel nein MTB-NAT Abb.1 Empfehlung für die initiale Diagnostik bei klinischem Verdacht auf eine Lungentuberkulose (parallel dazu von allen biologischen Materialien MTB-Kultur). In einzelnen Zentren wird bei em Ergebnis der Sputum- Mikroskopie auch an Sputen eine NAT durchgeführt und bei wiederholt em Ergebnis eine antituberkulöse Therapie eingeleitet. Nach Erhalt der Ergebnisse der mykobakteriellen Kultur und Resistenztestung muss die Therapie u. U. modifiziert werden. Abkürzungen: s. Glossar. weitere Diagnostik Bronchoskopie Biopsie, NAT antituberkulöse Therapie nicht-tuberkulöse Mykobakterien 342 kurzgefasst: Trotz insgesamt günstiger Inzidenzentwicklung droht durch zunehmende MTB-Übertragung in Risikogruppen und Immigration aus Hochprävalenzländern eine wachsende Resistenzquote. Früherkennung und wirksame Behandlung sind daher die aktuellen Kernelemente bei der Prävention der Tuberkulose. Radiologische Diagnostik Bei Erwachsenen sind pathologische Veränderungen am häufigsten in den apikalen und posterioren Segmenten der Lungenoberlappen nachzuweisen. Neben dickwandigen Hohlraumbildungen mit nachbarschaftlichen Streuherden finden sich fibronoduläre Infiltrate oder irreguläre Verschattungen von variabler Dichte. Die Diagnose einer Miliartuberkulose kann sich im Initialstadium der Darstellung in der Röntgenthoraxaufnahme entziehen, so dass zum Nachweis derartiger Läsionen ein Computertomogramm (CT) erfolgen muss. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung einer Tuberkulose gegenüber einer pulmonalen Erkrankung durch nicht-tuberkulöse Mykobakterien (NTM) ist bei fibro-kavitären Veränderungen vielfach nicht möglich. kurzgefasst: Typische radiologische Veränderungen der Tuberkulose betreffen vor allem die Lungenoberlappen und gehen oftmals mit fibronodulären Infiltraten und Hohlraumbildungen einher. Neue Daten weisen darauf hin, dass das radiologische Erscheinungsbild einzig abhängig vom Immunstatus des Betroffenen ist (12). Sputummikroskopie Die Diagnostik der Lungentuberkulose erfordert die Untersuchung von bronchopulmonalen Untersuchungsmaterialien, alternativ auch Magensaft mittels mikroskopischer Diagnostik und Kulturuntersuchung (Fest- und Flüssignährböden). Die mikroskopische Erregernachweis ist wenig sensitiv (22 bis 78% Sensitivität (6)), da es dazu einer Keimzahl von 5 x 10 3 bis 1 x 10 4 Bakterien/ml Sputum bedarf. In der Diagnostik ist der Zugewinn der 3. Sputumprobe gegenüber der 1. und 2. vergleichsweise gering (13). Dennoch besteht die Empfehlung, zumindest 3 Sputumproben zu gewinnen. Die Sputummenge sollte mindestens 2, besser 5ml betragen (44). Induziertes Sputum nach Inhalation physiologischer oder hypertoner (3 4%ige) Kochsalzlösung kann die diagnostische Ausbeute steigern (Abb.2). Der Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum wird quantifiziert (+ bis ++++). Ein mikroskopischer Erregernachweis wird als Ausdruck der Infektiosität des Patienten gewertet. Allerdings finden sich bis zu 17% neu diagnostizierte Tuberkulosefälle, bei denen die Übertragung durch mikroskopisch e Kontaktpersonen erfolgt ist (15). Sofern sich auch durch nichtinvasive Methoden Untersuchungsmaterial gewinnen lässt, ist eine Bronchoskopie in der Regel nicht indiziert (2). Bei Verdacht auf eine Miliartuberkulose oder eine Erkrankung durch NTM ist angesichts häufiger er mikroskopischer Befunde eine bronchoskopische Diagnostik inkl. transbronchialer Biopsie zur Untersuchung mittels NAT und Kultur und auch der Histopathologie zu empfehlen (47). kurzgefasst: Die Sensitivität der Sputummikroskopie liegt je nach klinischer Situation zwischen 22 und 78%. Durch Inhalation hypertoner Kochsalzlösung (induziertes Sputum) lässt sich die Sensitivität des Verfahrens steigern. Nukleinsäureamplifikations-Test-Technologien Nukleinsäureamplifikations-Tests (NAT) (z. B. Polymerasekettenreaktion; PCR) können innerhalb eines Tages die Diagnose einer TB sichern. Die Sensitivität bei mikroskopisch em Befund liegt zwischen 60 und 90% (34) und ist damit höher als bei der Sputummikroskopie. Bei fehlendem Nachweis säurefester Stäbchen im Sputum können NAT-Verfahren deshalb dazu dienen, eine Tuberkulose frühzeitig zu sichern. Die Verfahren werden außerdem zur Differenzierung gegenüber MTB bei mikroskopischem Nachweis säurefester Stäbchen und dem klinischen Verdacht einer Infektion mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien (NTM) eingesetzt. Ein er MTB- NAT-Befund bei em mikroskopischem Befund hat eine Sensitivität von fast 100%. Die in einzelnen Labors verwendeten Verfahren sind nicht einheitlich und damit nicht unmittelbar vergleichbar. Vor der Anforderung sollte geprüft werden, ob das Ergebnis die weitere diagnostische oder therapeutische Entscheidung beeinflusst. So ist der Einsatz bei extrapulmonaler Tuberkulose nicht in dem Ausmaß evaluiert wie bei der Lungentuberkulose. Bei klinischem Verdacht auf eine Tuberkuloseerkrankung stützt eine e NAT die

3 Abb.2 Überblick über die INF-γ-Test- Technologie. Entscheidung zur Therapie, bei em Testergebnis sollte dem Patienten eine Therapie aber nicht vorenthalten werden. kurzgefasst: Bei gezieltem Einsatz, z. B. in der raschen Differenzierung gegenüber nicht-tuberkulösen Mykobakterien, kommt den Verfahren zur Nukleinsäureamplifikation (z. B. PCR) ein hoher Stellenwert zu. Eine eindeutige Empfehlung zum allgemeinen Einsatz in der Tuberkulosediagnostik kann derzeit aber nicht gegeben werden. Kulturelle Nachweisverfahren Der kulturelle Nachweis von Tuberkulosebakterien erfolgt durch die parallele Anzucht auf festen Nährböden und in Flüssigmedien. Für eine e Kultur werden für feste Nährböden Keimzahlen von 10 2 bis 10 3 /ml und für flüssige Medien von 10 1 bis 10 2 /ml benötigt. Bei mikroskopisch em Befund liefern Flüssignährmedien im Durchschnitt e Befunde innerhalb der 1. Woche, bei mikroskopisch em Befund im Durchschnitt nach 2 3 Wochen. Der Erregernachweis auf festen Nährböden benötigt etwa den doppelten Zeitraum. Wird nach 6 Wochen im Flüssigmedium bzw. nach 8 Wochen im Festmedium kein Wachstum registriert, so werden die Kulturbefunde als bewertet. Die Bestimmung der Mykobakterien-Spezies aus dem kulturellen Material kann im Hinblick auf eine Unterscheidung zwischen Erregern aus dem MTB-Komplex (M. tuberculosis, M. bovis, M. africanum, M. microti und M. canetti) sowie den häufigsten NTM innerhalb eines Tages durch molekularbiologische Methoden erfolgen. Die Typisierung der seltenen Spezies kann nur mit Hilfe der Gen-Sequenzierung vorgenommen werden. Diese Verfahren werden in Speziallaboratorien, z.b. dem Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien in Borstel, durchgeführt. Die bakteriologische Sicherung extrapulmonaler Tuberkulosen (EPTB) wird durch die meist geringe Anzahl von Tuberkulosebakterien in den zur Diagnostik eingesandten Materialien erschwert. Die sachgerechte Einsendung des Untersuchungsmaterials ist daher für eine hohe diagnostische Ausbeute essentiell (Tab.1). Wenn der kulturelle Nachweis von MTB nicht gelingt, macht der histopathologische Nachweis verkäsender Granulome in Verbindung mit einem em Tuberkulinhauttest oder Interferon-γ-Testverfahren die Verdachtsdiagnose einer Tuberkulose wahrscheinlich. Von jedem Erstisolat eines MTB-Stammes muss die Resistenz des Erregers gegenüber den Standardmedikamenten erfasst werden. Die Wiederholung einer Empfindlichkeitsprüfung ist angezeigt, wenn nach zwei- bis dreimonatiger Therapie eine fortbestehende Erregerausscheidung festgestellt wird. kurzgefasst: Der kulturelle Erregernachweis auf Flüssigmedien dauert je nach Keimzahl im biologischen Präparat 1 6 Wochen. Von jedem Erstisolat muss eine antimikrobielle Empfindlichkeitstestung durchgeführt werden. 343

4 Tab. 1 Biologisches Material zur Tuberkulosediagnostik (modifiziert nach (18)). Interpretation: Die Interpretation, ob ein THT-Ergebnis als oder zu werten ist, ist komplex und hängt vor allem von folgenden Faktoren ab: 344 Material Menge Aufbewahrung Bemerkung Sputum 2 5 ml Nativ 3 ; morgens nüchtern, darf bis zu 4 Std. gesammelt werden Induziertes Sputum Bronchialsekret und BAL Serologische Tuberkulosediagnostik Verfahren zur serologischen Tuberkulosediagnostik sind bisher nicht etabliert. Auch wenn wiederholt eine hohe Spezifität einzelner Testverfahren in Studien ermittelt wurde, liegt die Sensitivität der meisten Tests in der Diagnose der Tuberkulose im Mittel unter 50% (14 82%) (5). Falsch-e Befunde sind mit dem BCG-Impfstatus oder Exposition gegenüber NTM verbunden. In neuen Verfahren wird eine MTB spezifische Antikörperbildung direkt aus isolierten Lymphozyten untersucht. Dadurch werden möglicherweise bessere Ergebnisse erzielt (27,28). kurzgefasst: Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Einsatz serologischer Tests zur Tuberkulose-Diagnostik nicht validiert. Tuberkulin-Hauttest 2 5 ml Nativ Nach Inhalation von 0,9 od. 3%iger NaCl-Lösung; nach Bronchoskopie 2 5 ml Nativ Magensaft Mind. 2 ml In 1 2 ml Phosphatpuffer (Trinatriumphosphat) Biopsien OP-Präparate Pleurapunktat, Aszites 20 ml Nativ In 0,9 % NaCl- Lösung Nur wenn kein Sputum gewonnen werden kann (z. B. Kleinkinder) Nicht in Formalin! Liquor 2 3 ml Nativ Möglichst vor Beginn der antituberkulösen Therapie Urin 30 ml Nativ 3 ; jeweils erster Morgenuring; am Vorabend Flüssigkeitsrestriktion Stuhl Nativ Blut 5 10 ml In Heparin oder Citrat Knochenmark In Heparin oder Citrat Nur bei HIV-Patienten Nicht in EDTA! Nur bei HIV-Patienten; Stanze wie auch Aspirat geeignet Nicht in EDTA! Der Tuberkulin-Hauttest (THT) ist die am besten dokumentierte Methode zur Erkennung einer latenten Infektion mit MTB (LTBI). Durchführung: Der THT wird als streng intrakutane Injektion von 2 Einheiten (IE) des RT-23-Tuberkulin (Statens Serum Institut; Kopenhagen) (=0,04µg Tuberkulin PPD RT23), entsprechend 5 internationalen Einheiten Purified Protein Derivative Standard (PPD-S), in einem Volumen von 0,1ml mittels einer 27G-Nadel und einer geeigneten kleinvolumigen ( Tuberkulin -) Spritze an der Beugeseite des Unterarms durchgeführt. Die Ablesung des THT erfolgt idealerweise nach Stunden durch Ausmessen der Induration in der Querachse des Unterarmes, idealerweise nach der Kugelschreibermethode (38). Eine etwaige Rötung ohne Induration ist nicht zu beachten. Die Dokumentation des Testergebnisses erfolgt in Millimetern (1,36). Prävalenz der Infektion mit MTB; Kreuzreaktivität mit ubiquitären nicht-tuberkulösen Mykobakterien; Kreuzreaktivität nach BCG-Impfung; Risikofaktoren für die Entwicklung einer aktiven Erkrankung bei latenter tuberkulöser Infektion; individuelle Immunkompetenz. Die Sensitivität und Spezifität ist stark abhängig vom gewählten Grenzwert, d. h. der vorgegebenen Minimalgröße des Indurationsdurchmessers. Die offiziellen Kriterien für die Positivität des THT stratifiziert nach Risikogruppen (1, 36) stellen in diesem Sinn einen Konsens dar, von dem in gut begründeten Einzelfällen abgewichen werden kann. Entscheidender als die Sensitivität oder Spezifität ist der prädiktive Wert eines en THT. Dieser e prädiktive Wert (PPW) gibt an, wie hoch der Anteil der tuberkulinen Personen ist, bei denen tatsächlich eine Infektion mit MTB vorliegt. Er wird nach der folgenden Formel berechnet: PPW= Sensitivität Prävalenz/[Sensitivität Prävalenz + (1- Spezifität) (1- Prävalenz)] Der PPW wird entscheidend von der Prävalenz der Infektion in der getesteten Population bestimmt. Bei einer angenommenen Sensitivität und Spezifität von je 85% (die Werte variieren je nach klinischer Situation zwischen ca. 60 und 95%) ergibt sich bei einer Prävalenz der Infektion von z. B. 30% (entsprechend der Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei engem Kontakt zu Personen mit einem mikroskopischen Nachweis von Mykobakterien im Sputumausstrich) ein hoher PPW von 71%. Unter der gleichen Annahme ergibt sich jedoch bei einer Prävalenz von 1% nur ein prädiktiver PPW von 6,7%, was bedeutet, dass bei 93% der als getesteten Personen keine Infektion mit MTB vorliegt (30,31). Der e THT verfügt also über einen guten PPW nur dort, wo die Wahrscheinlichkeit einer Infektion im Vergleich zur Situation in der Gesamtpopulation deutlich erhöht ist (z.b. enge Kontaktpersonen zu Patienten mit offener Lungentuberkulose oder Immigranten aus Gebieten mit hoher Tuberkulose-Inzidenz). Als Screening-Instrument für Populationen mit geringem Infektionsrisiko eignet er sich in Niedrigprävalenzländern daher nicht. Die Infektion mit ubiquitären Mykobakterien, deren Prävalenz eine große regionale Streubreite zeigt, führt aufgrund speziesspezifischer gemeinsamer antigener Determinanten der Erreger ebenfalls zu einer zellulären Reaktion nach der Injektion von Tuberkulin. Im Allgemeinen fällt die Induration nach einer Infektion mit ubiquitären Mykobakterien geringer aus als nach einer Infektion mit MTB. Die BCG-Impfung führt in der Regel zu einem en THT. Es ist nicht bekannt, wie lange nach der Impfung der Hauttest bleibt. Daher kann die Interpretation des THT bei BCG-geimpften Personen nur sehr individuell erfolgen und bleibt stets mit einer gewissen Unschärfe behaftet. Risikofaktoren: Allgemeine Risikofaktoren für die Entwicklung einer tuberkulösen Erkrankung sind unabhängig vom THT-Ergebnis die folgenden: Silikose, Diabetes mellitus, chronisches Nierenversagen,

5 Tab.2 Kriterien für die Positivität des THT stratifiziert nach Risikogruppen (DZK, ATS, CDC (1, 36)). Allgemein gilt der Grundsatz, dass die Entscheidung zur Durchführung des THT bei em Testergebnis auch therapeutische Konsequenzen (Behandlung der aktiven oder latenten Infektion mit M. tuberculosis) haben sollte. Die strikte Einhaltung dieser Kriterien ist allerdings bei Erwachsenen mit em BCG-Impfstatus problematisch, so dass bei diesen Personen ein MTB-spezifisches γ-interferon-testsystem diagnostisch überlegen ist. Gruppe 1 Positiver THT mit einem Indurationsdurchmesser von 5mm a) Kontakt zu Personen mit ansteckungsfähiger Tuberkulose innerhalb der vergangenen 2 Jahre b) Radiologische Residuen einer alten Tuberkulose ohne Anhalt für behandlungsbedürftige Erkrankung und ohne vorausgegangene Therapie c) Patienten nach Organtransplantation unter iatrogener Immunsuppression d) Patienten unter immunsuppressiver Therapie mit 15 mg Prednisolonäquivalent seit 1 Monat e) HIV-e Patienten f) Personen mit geplanter oder laufender Therapie mit anti-tnf-alpha Antikörpern Gruppe 2 Positiver THT mit einem Indurationsdurchmesser von 10 mm a) Immigranten innerhalb von 5 Jahren nach der Einreise aus einem Land mit hoher Tuberkulose-Prävalenz b) Kinder< 4 Jahre c) Kinder und Jugendliche nach Kontakt zu Risikogruppen d) Bewohner und Angestellte von folgenden Institutionen: Gefängnisse, Pflegeheime, Krankenhäuser, Obdachlose e) Personen mit einer der folgenden Grunderkrankungen: Silikose, Diabetes mellitus, Maligne Lymphome, Leukämien, Kopf-Hals-Karzinome, Gew ichtsverlust 10% des Idealgewichtes, Z.n. Gastrektomie, Z.n. jejunoilealem Bypass, chron. Niereninsuffizienz f) Mitarbeiter in mykobakteriologischen Laboratorien g) i.-v. Drogenabhängige Gruppe 3 Positiver THT mit einem Indurationsdurchmesser von 15mm a) Alle Personen ohne aktuelle Risikofaktoren für eine tuberkulöse Infektion b) BCG-geimpfte Kinder Hämodialyse, Gastrektomie, jejuno-ilealer Bypass, Nierentransplantation, Herztransplantation, Kopf-Hals-Karzinome, Therapie mit TNF-α Antikörpern und eine längerfristige Therapie mit Kortikosteroiden (>15mg Prednisolonäquivalent/Tag) und/oder anderen immunsuppressiv wirksamen Medikamenten. Als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Tuberkulose bei em THT gelten: Infektion vor weniger als 1 Jahr, HIV-Infektion, i.v. Drogen-Abusus (HIV ), Silikose, radiologische Zeichen einer früheren Tuberkulose, und Untergewicht von>15%. Weiteres diagnostisches Vorgehen bei em THT: Ist der gezielte THT, so muss eine Röntgenaufnahme des Thorax erfolgen. Zeigen sich radiologische Veränderungen, die mit einer Tuberkulose kompatibel sein könnten, so muss eine behandlungsbedürftige Tuberkulose durch geeignete diagnostische Maßnahmen sicher ausgeschlossen werden. Unter Umständen ist bis zum Erhalt der Kulturergebnisse eine antituberkulöse Kombinationstherapie zu veranlassen, die bei em Kulturergebnis und unverändertem Röntgenbefund als Monotherapie im Sinne einer präventiven Therapie der LTBI fortgeführt werden kann. Bei HIV-Infizierten sollte auch im Fall einer unauffälligen Röntgenthoraxaufnahme eine Untersuchung des Sputums erfolgen, da ein unauffälliger Befund eine behandlungsbedürftige Tuberkulose nicht immer ausschließt. Eine definierte Einschränkung der individuellen Immunkompetenz erhöht einerseits das Risiko für Infektion und Erkrankung, kann aber andererseits auch den THT falsch bleiben lassen. Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Faktoren: Fulminante tuberkulöse Erkrankungen, wie z. B. Miliartuberkulosen, akute oder kurz zurückliegende schwere Virusinfektionen (z. B. Masern, Röteln, Windpocken, und Influenza), ein Zustand nach Lebendimpfungen (für zirka 6 Wochen), systemische Kortikoidtherapie, sehr hohes Lebensalter, Sarkoidose, schwere konsumierende Erkrankungen (z. B. Malignome), zelluläre Immundefekte (z. B. HIV-Infektion, AIDS, oder lymphatische Systemerkrankungen), iatrogene zelluläre Immunsuppression (z. B. nach Transplantation). Darüber hinaus kann der THT auch bei einer erst kurz zurückliegenden tuberkulösen Infektion (<2 Monate) falsch sein. In Tab.2 ist in Anlehnung an die CDC- und DZK- Empfehlungen dargestellt, welche Indurationsdurchmesser bei welchen getesteten Populationen als anzusehen sind (1,36). Bezüglich der THT Interpretation im Kindes- und Jugendalter verweisen wir zusätzlich auf die entsprechende Literatur (23). Weiteres diagnostisches Vorgehen bei em THT: Bei sachgerechter Durchführung und Beachtung der oben genannten Faktoren ist das Ergebnis eines en Tests zu akzeptieren, da er eine Infektion bis zirka 8 Wochen vor dem Test weitgehend ausschließt. Bestand allerdings in den letzten 8 Wochen vor dem Testdatum eine weitere oder kontinuierliche Exposition, so sollte der THT 8 Wochen nach der letzten Exposition wiederholt werden. Das Ergebnis dieses zweiten Tests ist dann als endgültig zu betrachten. Liegt ein radiologischer Befund vor, der einer tuberkulösen Erkrankung entsprechen könnte, so muss auch bei em THT eine behandlungsbedürftige Tuberkulose sicher ausgeschlossen werden. Letztlich gilt, dass ein er THT im Einzelfall eine behandlungsbedürftige Tuberkulose nicht sicher ausschließt, auch wenn keiner der oben genannten Faktoren bekannt ist. Daher sind tuberkuloseverdächtige Symptome oder klinische Befunde auch bei em THT weiter abzuklären. kurzgefasst: Die Interpretation des THT ist in Situationen mit niedriger Infektionsprävalenz schwierig daher sollte er nur gezielt eingesetzt werden. Unter Berücksichtigung entsprechender Risikostrata ist der THT jedoch bei nicht BCG- Geimpften immer noch ein wertvolles Instrument in der Diagnostik einer LTBI und der aktiven Tuberkulose. Interferon-γ-Test zum Nachweis MTB-spezifischer T-Zellen In den vergangenen Jahren wurde eine alternative Methode zum THT entwickelt: Durch den Nachweis einer antigen-spezifischen Interferon-γ-Produktion durch mononunukleäre Zellen innerhalb von 24 Stunden nach Antigenkontakt lassen sich sowohl im ELISA als auch 345

6 346 im ELISPOT MTB-spezifische T-Zellen als Ausdruck eines rasch aktivierbaren immunologischen Gedächtnisses gegenüber MTB nachweisen. Für den ELISA (z. B. Quantiferon-Gold-Test; Cellestis) wird Venenblut mit und ohne (Kontrolle) MTB-spezifischen Antigenen inkubiert. Anschließend wird das gesamte Interferon-γ im Serum durch einen monoklonalen Antikörper markiert und die Konzentration durch Messung der Absorption bei einer bestimmten Wellenlänge im Photometer ermittelt. Im ELISPOT (z. B. T SPOT; Oxford Immunotec) werden einzelne antigen-spezifische Zellen nachgewiesen. Dazu werden aus dem peripheren Blut eine definierte Menge (meist ) mononukleärer Zellen isoliert und anschließend in Mikrotiterplatten gemeinsam mit Antigen inkubiert. Am Boden der Mikrotiterplatten befinden sich monoklonale Antikörper gegen Interferon-γ, welches dort gebunden wird, wo sich jeweils die Antigen-spezifische Zellen befinden. Mit einem zweiten Antikörper kann schließlich das gebundene Interferon-γ am Boden der Platten sichtbar gemacht werden. Die Anzahl der Punkte (spots) entspricht der Anzahl Antigen-spezifischer Zellen/ mononukleärer Zellen. Der Nachweis von mehr als 5 (10) Interferon-γ produzierender Zellen gegenüber der unstimulierten Kontrolle gilt als er Befund (s. Abb.2). Die Testsysteme verwenden Antigene aus der RD (region of difference)-1 Region im Genom von MTB, die bei anderen Mykobakterien (mit der Ausnahme von M. kansasii, M. marinum, M. szulgai; es gibt Kreuzreaktionen mit M. leprae) nicht vorkommen. Dabei handelt es sich um das early secreted antigenic target 6kDa (ESAT-6) und das culture filtrate protein 10 kda (CFP-10). Inzwischen gibt es zahlreiche Studien, die sich mit den neuen Testverfahren auseinandersetzen (Reviews 7, 24, 35). Die Sensitivität der Interferon-γ-Tests für die Diagnose der Tuberkulose liegt in diesen Studien bei % (und damit höher als bei der Sputummikroskopie), wenn sowohl ESAT-6 als auch CFP-10 als Antigen für die Stimulation von Blutmonozyten verwendet wurden (7,24, 35). Bei Verwendung von zwei Antigenen war die Sensitivität mit dem Interferon-γ Testverfahren in der Regel geringfügig besser als beim THT (65 95%). Die Diagnose der latenten Infektion mit MTB (LTBI) kann bislang nur indirekt und unzureichend über den THT erfolgen, da die Sicherung der Diagnose mikrobiologisch nicht möglich ist. In Studien, in denen die Sensitivität von Interferon-γ-Testverfahren bei LTBI untersucht werden sollte, wurden daher unter der Annahme einer LTBI entweder Patienten mit em THT (auch Konversion des Hauttestergebnis) oder mit engem Kontakt zu Personen mit ansteckender Tuberkulose eingeschlossen Die Rate Test-er Patienten rangiert in diesen Studien bei der Verwendung von ESAT-6 zwischen 39 und 85% (3,19 21,25,39 41). Bei der Verwendung von CFP-10 lag die Rate Test-er Patienten bei 95% (42). In Tuberkulosekontaktstudien ist die Übereinstimmung zwischen dem THT und dem ELISPOT- Verfahren unter BCG-naiven Personen offenbar sehr gut (4). Bei BCGgeimpften Personen sind die Interferon-γ-Testverfahren dem TST wegen deutlich weniger falsch er Befunde überlegen (17,48). Diese aktuelle Studienlage erlaubt keine sichere Aussage darüber, ob die bislang gewonnenen Ergebnisse zur Sensitivität und Spezifität der Interferon-γ-Tests zur Diagnose einer Infektion mit MTB auch auf Patienten mit einer HIV-Infektion oder einer anderen Form der Immundefizienz zutreffen. Viele Fragen stehen im Zusammenhang mit den neuen Interferon-γ- Tests noch offen. Es fehlen unter anderem: ein Kopf-an-Kopf Vergleich zwischen THT, ELISA und ELISPOT, Studien zur Sensitivität und Spezifität der Verfahren in Risikogruppen, Studien zur Funktion der Testverfahren als Verlaufsparameter für den Erfolg einer Therapie und Studien zur Kosteneffektivität. Insbesondere muss die klinische Bedeutung in Längsschnittuntersuchungen validiert werden. Vergleichbar dem THT ist eine Differenzierung einer LTBI von einer aktiven Tuberkulose mit diesen Verfahren an Lymphozyten aus dem Blut nicht möglich. kurzgefasst: Die Interferon-γ-Testverfahren sind bei Verwendung von RD-1-Antigenen dem THT unter Umständen überlegen. Die neuen Tests haben bei vergleichbarer Sensitivität wahrscheinlich eine höhere Spezifität als der THT und sind bei Kontaktpersonen deutlich stärker mit der Exposition assoziiert. Ein es Ergebnis im Interferon-γ-Test schließt eine Infektion mit MTB in beinahe allen Fällen aus. Im Gegensatz zum THT sind die Interferon-γ-Tests unbeeinflusst vom BCG-Impfstatus und weisen geringere Kreuzreaktionen mit anderen Mykobakterien auf. Einen direkten Vergleich zwischen ELISPOT- und ELISA-Verfahren (oder zwischen den Interferon-γ Testverfahren und der Genamplifikation) zur Diagnose der Tuberkulose gibt es bislang noch nicht. Erste Studienergebnisse weisen darauf hin, dass der Nachweis MTB-spezifischer T-Zellen bei extrapulmonaler Tuberkulose im Pleuraerguss oder Aszites sehr gut zur diagnostischen Abklärung einer Tuberkulose geeignet ist (46). Die Spezifität der Interferon-γ-Tests liegt bei gleichzeitiger Verwendung von ESAT-6- und CFP-10-Antigenen zwischen 88 und 100% (in 4/8 Studien bei 100%). Auch bei Verwendung von nur einem Antigen, ESAT-6, ist die Spezifität mit % sehr hoch (4,16, 21,22, 25,29, 33,41, 43). Im Vergleich dazu ist die Spezifität des THT deutlich geringer. Fazit Die überwiegende Mehrzahl der Infektionen mit MTB verläuft klinisch unauffällig als latente Infektion (LTBI). Die Therapie der LTBI zur Verhinderung der Entwicklung einer aktiven Tuberkulose ist eine wirksame und kosteneffektive Maßnahme der Tuberkulosekontrolle. Während eine aktive Lungentuberkulose durch eine Kombination aus Anamnese, radiologischen Befunden und Sputum-Mikroskopie/ Kultur (ggf. auch NAT) oder durch invasive Verfahren in den meisten Fällen diagnostiziert werden kann, ist eine mikrobiologische Identifizierung von Personen mit einer LTBI nicht möglich. Die Diagnose der LTBI stützt sich daher auf immunologische Verfahren, wie z.b. den Tuberkulose-Hauttest (Typ IV Allergie vom verzögerten Typ), der wegen einer Reihe falsch-er (z.b. bei BCG-geimpften Personen) und falsch-er (z.b. bei immungeschwächten Personen) Ergebnisse und einem geringen PPW in Niedriginzidenzländern als problematischer Goldstandard anzusehen ist. Neue immunologische Testmethoden zum Nachweis MTB-spezifischer T-Lymphozyten im Blut durch ELISA- oder ELISPOT-Verfahren haben eine höhere Test-Spezifität, eine geringeren Kreuzreaktivität mit NTM, sind unabhängig vom BCG-Impfstatus und korrelieren besser mit dem Expositionsgrad bei Umgebungsuntersuchungen als der THT. Wenn eine Kosten-

7 effektivität gewährleistet ist, werden diese Verfahren in Ergänzung zum THT in der Zukunft einen festen Stellenwert in der Diagnostik der MTB-Infektion einnehmen. Eine Reihe von Fragen zur Validität der neuen Testsysteme, z. B. in Bezug auf langfristige klinische Endpunkte bei der LTBI, oder die diagnostische Wertigkeit bei Patienten aus Risikogruppen oder mit Immundefekten bleiben noch zu klären. Konsequenz für Klinik und Praxis Mit der Zulassung des RT 23 Tuberkulin steht nun auch in Deutschland wieder ein Tuberkulin für die Intrakutantestung zur Verfügung. Die Interpretation des THT ist in Situationen mit niedriger Infektionsprävalenz oder bei BCG-geimpften Personen schwierig. Neue Testmethoden zum Nachweis MTB-spezifischer T- Lymphozyten (ELISPOT, ELISA) zur Diagnose der aktiven und latenten Tuberkulose sind unbeeinflusst vom BCG-Status und weisen geringere Kreuzreaktionen mit anderen Mykobakterien auf als der THT. In Risikogruppen und unter Migranten aus TB-Hochprävalenzländern sind wachsende Resistenzquoten gegenüber den Standardmedikamenten zu verzeichnen. Aktive Fallfindung und eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten in der Klinik und Praxis, den Gesundheitsbehörden und den mikrobiologischen Laboratorien sind daher essentiell in der Prävention der Tuberkulose. Autorenerklärung: C. L., R. D. und U. G. erklären, dass sie keine finanziellen Verbindungen mit einer Firma haben, deren Produkt in diesem Artikel eine wichtige Rolle spielt (oder mit einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt). T. S. ist Mitglied im Advisory- Board der Firma Oxford Immunotec. Literatur 1 American Thoracic Society. Targeted tuberculin testing and treatment of latent tuberculosis infection. MMWR Recomm Rep 2000; 49: Anderson C, Inhaber N, Menzies D. Comparison of sputum induction with fiberoptic bronchoscopy in the diagnosis of tuberculosis. Am J Respir Crit Care Med 1995; 152: Arend SM, Engelhard AC, Groot G et al. Tuberculin skin testing compared with T- cell responses to Mycobacterium tuberculosis-specific and nonspecific antigens for detection of latent infection in persons with recent tuberculosis contact. Clin Diagn Lab Immunol 2001; 8: Brock I, Weldingh K, Lillebaek T, Follmann F, Andersen P. Comparison of tuberculin skin test and new specific blood test in tuberculosis contacts. Am J Respir Crit Care Med 2004; 170: Chan ED, Heifets L, Iseman MD. Immunologic diagnosis of tuberculosis: a review. Tuber Lung Dis 2000; 80: Daniel TM. The rapid diagnosis of tuberculosis: a selective review. J Lab Clin Med 1990; 116: Dheda K, Udwadia ZF, Huggett JF, Johnson MA, Rook GA. Utility of the antigenspecific interferon-gamma assay for the management of tuberculosis. Curr Opin Pulm Med 2005; 11: Diel R, Schneider S, Meywald-Walter K et al. Epidemiology of tuberculosis in Hamburg, Germany: long-term population-based analysis applying classical and molecular epidemiological techniques. J Clin Microbiol 2002; 40: Ferlinz R Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Richtlinien für die Umgebungsuntersuchungen bei Tuberkulose. Gesundheitswesen 1996; 58: Forssbohm M, Haas W. Tuberkulose-Epidemiologie in Deutschland. Atemwegs und Lungenkrankheiten 2004; 30: Forssbohm M, Loddenkemper R, Rieder HL. Isoniazid resistance among tuberculosis patients by birth cohort in Germany. Int J Tuberc Lung Dis 2003; 7: Geng E, Kreiswirth B, Burzynski J, Schluger NW. Clinical and radiographic correlates of primary and reactivation tuberculosis: a molecular epidemiology study. Jama 2005; 293: Harries AD, Mphasa NB, Mundy C et al. Screening tuberculosis suspects using two sputum smears. Int J Tuberc Lung Dis 2000; 4: Hauer B, Brodhun B, Altmann D et al. Die Tuberkulosesituation in Deutschland 2001 und Pneumologie 2005; 59: Hernandez-Garduno E, Cook V, Kunimoto D et al. Transmission of tuberculosis from smear e patients: a molecular epidemiology study. Thorax 2004; 59: Johnson PD, Stuart RL, Grayson ML et al. Tuberculin-purified protein derivative-, MPT-64-, and ESAT-6-stimulated gamma interferon responses in medical students before and after Mycobacterium bovis BCG vaccination and in patients with tuberculosis. Clin Diagn Lab Immunol 1999; 6: Kang YA, Lee HW, Yoon HI et al. Discrepancy between the tuberculin skin test and the whole-blood interferon gamma assay for the diagnosis of latent tuberculosis infection in an intermediate tuberculosis-burden country. Jama 2005; 293: Kubica T, Rüsch-Gerdes S. Die Tuberkulose wird unterschätzt. Dt Arztbl 2004; 101: A Lalvani A, Nagvenkar P, Udwadia Z et al. Enumeration of T cells specific for RD1- encoded antigens suggests a high prevalence of latent Mycobacterium tuberculosis infection in healthy urban Indians. J Infect Dis 2001; 183: Lalvani A, Pathan AA, Durkan H et al. Enhanced contact tracing and spatial tracking of Mycobacterium tuberculosis infection by enumeration of antigen-specific T cells. Lancet 2001; 357: Lalvani A, Pathan AA, McShane H et al. Rapid detection of Mycobacterium tuberculosis infection by enumeration of antigen-specific T cells. Am J Respir Crit Care Med 2001; 163: Lein AD, von Reyn CF, Ravn P et al. Cellular immune responses to ESAT-6 discriminate between patients with pulmonary disease due to Mycobacterium avium complex and those with pulmonary disease due to Mycobacterium tuberculosis. Clin Diagn Lab Immunol 1999; 6: Magdorf K, Fehn T, Griese M, Haas W, Harms D, Höger P. Tuberkulose und nichttuberkulöse mykobakterielle Krankheiten. 4. Aufl (Hrsg). München Futuramed, In: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.v. (DGPI)/Red.-Kollegium H. Scholz, B.H. Belohradsky, U. Heininger, W. Kreth, R. Roos (Hrsg.), Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. 2003: Pai M, Riley LW, Jr. Colford JM. Interferon-gamma assays in the immunodiagnosis of tuberculosis: a systematic review. Lancet Infect Dis 2004; 4: Pathan AA, Wilkinson KA, Klenerman P et al. Direct ex vivo analysis of antigenspecific IFN-gamma-secreting CD4 T cells in Mycobacterium tuberculosis-infected individuals: associations with clinical disease state and effect of treatment. J Immunol 2001; 167: Perlman DC, Salomon N, Perkins MP et al. Tuberculosis in drug users. Clin Infect Dis 1995; 21: Raqib R, Kamal SM, Rahman MJ et al. Use of antibodies in lymphocyte secretions for detection of subclinical tuberculosis infection in asymptomatic contacts. Clin Diagn Lab Immunol 2004; 11: Raqib R, Rahman J, Kamaluddin AK et al. Rapid diagnosis of active tuberculosis by detecting antibodies from lymphocyte secretions. J Infect Dis 2003; 188: Ravn P, Demissie A, Eguale T et al. Human T cell responses to the ESAT-6 antigen from Mycobacterium tuberculosis. J Infect Dis 1999; 179: Rieder HL Epidemiologic basis of tuberculosis control. International Union against Tuberculosis and Lung Disease, (1st ed.) (Hrsg). Paris, Rieder HL. Theoretische und praktische Überlegungen bei Anwendung der Tuberkulintests. Pneumologie 1997; 51: Robert Koch-Institut. Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für Berlin, Rolinck-Werninghaus C, Magdorf K, Stark K et al. The potential of recombinant antigens ESAT-6, MPT63 and mig for specific discrimination of Mycobacterium tuberculosis and M. avium infection. Eur J Pediatr 2003; 162: Roth A, Schaberg T, Mauch H. Molecular diagnosis of tuberculosis: current clinical validity and future perspectives. Eur Respir J 1997; 10: Rothel JS, Andersen P. Diagnosis of latent Mycobacterium tuberculosis infection: is the demise of the Mantoux test imminent? Expert Rev Anti Infect Ther 2005; 3: Schaberg T, Hauer B, Haas WH et al. Latente tuberkulöse Infektion: Empfehlungen zur präventiven Therapie bei Erwachsenen in Deutschland. Pneumologie 2004; 58: Selwyn PA, Alcabes P, Hartel D et al. Clinical manifestations and predictors of disease progression in drug users with human immunodeficiency virus infection. N Engl J Med 1992; 327: Sokal JE. Measurement of delayed skin-test responses. N Engl J Med 1975; 293: Streeton JA, Desem N, Jones SL. Sensitivity and specificity of a gamma interferon blood test for tuberculosis infection. Int J Tuberc Lung Dis 1998; 2: Stuart RL, Olden D, Johnson PD et al. Effect of anti-tuberculosis treatment on the tuberculin interferon-gamma response in tuberculin skin test (TST) e health care workers and patients with tuberculosis. Int J Tuberc Lung Dis 2000; 4: Ulrichs T, Anding P, Porcelli S, Kaufmann SH, Munk ME. Increased numbers of ESAT-6- and purified protein derivative-specific gamma interferon-producing cells in subclinical and active tuberculosis infection. Infect Immun 2000; 68: Vekemans J, Ota MO, Sillah J et al. Immune responses to mycobacterial antigens in the Gambian population: implications for vaccines and immunodiagnostic test design. Infect Immun 2004; 72: Vincenti D, Carrara S, De Mori P et al. Identification of early secretory antigen target-6 epitopes for the immunodiagnosis of active tuberculosis. Mol Med 2003; 9: Warren JR, Bhattacharya M, De Almeida KN, Trakas K, Peterson LR. A minimum 5.0ml of sputum improves the sensitivity of acid-fast smear for Mycobacterium tuberculosis. Am J Respir Crit Care Med 2000; 161: WHO Report 2005: Global Tuberculosis Control: Surveillance, Planning, Financing. WHO/HTM/TB/2005, Wilkinson KA, Wilkinson RJ, Pathan A et al. Ex vivo characterization of early secretory antigenic target 6-specific T cells at sites of active disease in pleural tuberculosis. Clin Infect Dis 2005; 40: Willcox PA, Potgieter PD, Bateman ED, Benatar SR. Rapid diagnosis of sputum e miliary tuberculosis using the flexible fibreoptic bronchoscope. Thorax 1986; 41: Zellweger JP, Zellweger A, Ansermet S, de Senarclens B, Wrighton-Smith P. Contact tracing using a new T-cell-based test: better correlation with tuberculosis exposure than the tuberculin skin test. Int J Tuberc Lung Dis 2005; 9:

Latente Tuberkuloseinfektion. Donnerstags-Fortbildung W. Gleiber

Latente Tuberkuloseinfektion. Donnerstags-Fortbildung W. Gleiber Latente Tuberkuloseinfektion Donnerstags-Fortbildung 14.08.2003 W. Gleiber Latente Tuberkuloseinfektion Definition Tuberkulin Hauttest Therapie American Thoracic Society: Targeted Tuberculin Testing and

Mehr

17. TUBERKULOSE-SYMPOSIUM MÜNCHENWILER Erkennung der Tuberkulose in Spitälern

17. TUBERKULOSE-SYMPOSIUM MÜNCHENWILER Erkennung der Tuberkulose in Spitälern 17. TUBERKULOSE-SYMPOSIUM MÜNCHENWILER Erkennung der Tuberkulose in Spitälern Münchenwiler, 20.03.2008 PD Dr. med. Thomas Bodmer Institut für Infektionskrankheiten Universität Bern Grundsätze zur Verhütung

Mehr

TUBERKULOSE Ansteckungswege, Erkennung und Behandlung

TUBERKULOSE Ansteckungswege, Erkennung und Behandlung TUBERKULOSE Ansteckungswege, Erkennung und Behandlung Marie Charlotte von Heinz Gesundheitsamt Hamburg-Mitte Wohnungslose: Ganz schön krank! Hamburg, 05. November 2008 Inhalt 1. Verbreitung der Tuberkulose

Mehr

Chemoprävention der Tuberkulose

Chemoprävention der Tuberkulose Chemoprävention der Tuberkulose Dr. med. Hilte Geerdes-Fenge Universitätsklinikum Rostock, Abt. für Infektiologie und Tropenmedizin Tuberkulose bei Kindern 0-9 Jahre in D. insgesamt 0-9 Jahre 2008 4531

Mehr

TB , 1865, 1943 TB

TB , 1865, 1943 TB TB 1 Ordnen Sie die Jahreszahlen den Entdeckungen zu: 1882, 1865, 1943 TB ist ansteckend Entdeckung von Drogen, die den TB Erreger töten Entdeckung des TB Erregers TB 2 Welche(r) dieser Organismen verursacht

Mehr

Standards der Umgebungsuntersuchung

Standards der Umgebungsuntersuchung Standards der Umgebungsuntersuchung Tuberkulose aktuell Tagung zum Welttuberkulosetag, 19. März 2018 Martin Priwitzer Landeshauptstadt Stuttgart, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Stuttgart Gesundheitsamt

Mehr

Ansteckungsrisiko - Was ist gesichert? Dr. med. Christian Herzmann Klinisches Studienzentrum Forschungszentrum Borstel

Ansteckungsrisiko - Was ist gesichert? Dr. med. Christian Herzmann Klinisches Studienzentrum Forschungszentrum Borstel Ansteckungsrisiko - Was ist gesichert? Dr. med. Christian Herzmann Klinisches Studienzentrum Forschungszentrum Borstel Wie wird Ansteckung gemessen? 75%? Scriba et al., Microbiol Spectr. 2016 Ansteckung:

Mehr

Strategie für die Diagnostik der Tuberkulose in der Schweiz: Die Sicht eines Klinikers

Strategie für die Diagnostik der Tuberkulose in der Schweiz: Die Sicht eines Klinikers Strategie für die Diagnostik der Tuberkulose in der Schweiz: Die Sicht eines Klinikers Prof. Dr. Otto Schoch Facharzt Innere Medizin und Pneumologie FMH Klinik für Pneumologie und Schlafmedizin Departement

Mehr

RASCHE DIAGNOSE BEI TUBERKULOSEVERDACHT

RASCHE DIAGNOSE BEI TUBERKULOSEVERDACHT LKH HOCHEGG LKH GRIMMENSTEIN RASCHE DIAGNOSE BEI TUBERKULOSEVERDACHT M. Lachmann Mittel und Wege HOCHEGG und die TUBERKULOSE Untrennbar verbunden 1917 als Tuberkuloseabteilung für K&K Offiziere entstanden

Mehr

Tuberkulosekontrolle in Deutschland

Tuberkulosekontrolle in Deutschland Tuberkulosekontrolle in Deutschland Bonita Brodhun Walter Haas Robert Koch Institut Berlin Abteilung für Infektionsepidemiologie Fachgebiet Respiratorische Erkrankungen und Impfprävention Überwachung der

Mehr

T Zell Diagnostik Eine neue Welt öffnet sich

T Zell Diagnostik Eine neue Welt öffnet sich T Zell Diagnostik Eine neue Welt öffnet sich Prof. Dr. Martina Sester Abteilung für Transplantations und Infektionsimmunologie Institut für Virologie Universität des Saarlandes 66421 Homburg Tel.: 06841

Mehr

Epidemiologische Situation in Deutschland. Prof. Dr. Walter Haas Berlin, 20. März 2017

Epidemiologische Situation in Deutschland. Prof. Dr. Walter Haas Berlin, 20. März 2017 Epidemiologische Situation in Deutschland Prof. Dr. Walter Haas Berlin, 20. März 2017 Tuberkulose weltweit (Quelle: WHO) 2015: ca. 10,4 Mio. Neuerkrankungen, 1,0 Mio. Kinder

Mehr

med MEDIZIN Tuberkulose als Berufskrankheit Ein Leitfaden zur Begutachtung und Vorsorge Albert Nienhaus Stephan Brandenburg Helmut Teschler (Hrsg.

med MEDIZIN Tuberkulose als Berufskrankheit Ein Leitfaden zur Begutachtung und Vorsorge Albert Nienhaus Stephan Brandenburg Helmut Teschler (Hrsg. Albert Nienhaus Stephan Brandenburg Helmut Teschler (Hrsg.) Tuberkulose als Berufskrankheit Ein Leitfaden zur Begutachtung und Vorsorge 2., erweiterte und aktualisierte Auflage med MEDIZIN Inhaltsverzeichnis

Mehr

Diagnostische Algorithmen

Diagnostische Algorithmen HELIOS Klinikum Emil von Behring Lungenklinik Heckeshorn Diagnostische Algorithmen DZK & Klinik für Pneumologie Lungenklinik Heckeshorn Berlin Interessenkonflikte Forschungsunterstützung: Vortragstätigkeit:

Mehr

Erste Erfahrungen mit dem QFT-Plus

Erste Erfahrungen mit dem QFT-Plus Erste Erfahrungen mit dem QFT-Plus Vorstellung der Promotionen von E. Noemi Gallegos M. und Johannes Knierer Co-Authoren: Jan Felix Kersten, Anja Schablon und Albert Nienhaus Arbeitsmedizinisches Symposium

Mehr

Tuberkulose-Diagnostik

Tuberkulose-Diagnostik Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Abt.: Infektionsmedizin Tuberkulose-Diagnostik Mykobakterien sind langsam wachsende Bakterien, deren kulturelle Anzucht spezielle Bedingungen erfordert.

Mehr

Problemkeime bei CF. Joachim Bargon Frankfurt

Problemkeime bei CF. Joachim Bargon Frankfurt Problemkeime bei CF Joachim Bargon Frankfurt Problemkeime bei CF Pseudomonoas aeruginosa multiresistent B. Gleiber cepacia MRSA nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM) Aspergillus Hutegger Stenotrophomonas

Mehr

Labor bericht. Immunologische Diagnostik der Tuberkulose

Labor bericht. Immunologische Diagnostik der Tuberkulose b 41 w w w. b i o s c i e n t i a. d e Labor bericht Immunologische Diagnostik der Tuberkulose QuantiFERON -TB Gold Plus Test Ein hochspezifischer Bluttest zum Einsatz in der Tuberkulosediagnostik Auch

Mehr

Nachweis von Interferon-gamma genauer als Haut-Test

Nachweis von Interferon-gamma genauer als Haut-Test Neue Hinweise zum Tuberkulose-Screening vor Biologika-Therapie Nachweis von Interferon-gamma genauer als Haut-Test Berlin (17. Juli 2009) - Biologika gelten als hochwirksam in der Behandlung chronisch

Mehr

TB in Deutschland. Robert Koch-Institut: Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2015, Berlin : Robert Koch-Institut 2016

TB in Deutschland. Robert Koch-Institut: Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2015, Berlin : Robert Koch-Institut 2016 1 TB in Deutschland 1.332 zusätzliche Fälle 2015 Insgesamt: 5.852 in 2015 5.915 in 2016 Robert Koch-Institut: Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland für 2015, Berlin : Robert Koch-Institut

Mehr

Projekt: 2. Auflage 2018: Aktueller Stand

Projekt: 2. Auflage 2018: Aktueller Stand Tuberkulose in der Schweiz Leitfaden für Fachpersonen des Gesundheitswesens 1 Sehr erfolgreiche 1. Auflage 2014 Projekt: 2. Auflage 2018: Aktueller Stand Prof. Dr. Otto Schoch Ärztlicher Berater Kompetenzzentrum

Mehr

Tuberkulose. Center for Disease Control, USA (www.cdc.gov/tb) Robert-Koch-Institut, Berlin (www.rki.de) WHO

Tuberkulose. Center for Disease Control, USA (www.cdc.gov/tb) Robert-Koch-Institut, Berlin (www.rki.de) WHO Tuberkulose Center for Disease Control, USA (www.cdc.gov/tb) Robert-Koch-Institut, Berlin (www.rki.de) WHO www.who.int/topics/tuberculosis/en/ TB 2013 weltweit mehr Tote durch TB als durch jede andere

Mehr

Verbesserung des Tuberkulose-Screenings bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen vor Beginn einer Therapie mit TNFα-Blockern

Verbesserung des Tuberkulose-Screenings bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen vor Beginn einer Therapie mit TNFα-Blockern Rheumatologie / Klinische Immunologie Prof. Dr. H.P. Tony (Leiter des Schwerpunktes) Prof. Dr. med. Ch. Kneitz Medizinische Poliklinik Klinikstr. 6-8 97070 Würzburg Abstract: 1 / 10 Verbesserung des Tuberkulose-Screenings

Mehr

Laborinformation. TB-EliSpot. Mendel-Mantoux-Test aus der Retorte. Prof. Dr. med. H.-P. Seelig

Laborinformation. TB-EliSpot. Mendel-Mantoux-Test aus der Retorte. Prof. Dr. med. H.-P. Seelig Laborinformation TB-EliSpot Mendel-Mantoux-Test aus der Retorte Prof. Dr. med. H.-P. Seelig Kavität einer Mikrotiterplatte. Die Farbspots markieren antigenspezifische Interferon-sezernierende T-Zellen.

Mehr

Neues in der Diagnose der Tuberkulose

Neues in der Diagnose der Tuberkulose Neues in der Diagnose der Tuberkulose Klinische Diagnose Dr. med. Alexander Turk Zürcher Höhenklinik Wald alexander.turk@zhw.ch Tuberkulose in Homo erectus vor 500 000 Jahren? AMERICAN JOURNAL OF PHYSICAL

Mehr

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose 24. Newsletter Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte/liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Tuberkuloseinteressierte, wir freuen uns,

Mehr

Tuberkulose als Berufskrankheit

Tuberkulose als Berufskrankheit Tuberkulose als Berufskrankheit Ein Leitfaden zur Begutachtung und Vorsorge Neuausgabe Tuberkulose als Berufskrankheit schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG ecomed Landsberg

Mehr

Standards der Therapie der Tuberkulose

Standards der Therapie der Tuberkulose Standards der Therapie der Tuberkulose Prof. Dr. T. Bauer Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose Klinik für Pneumologie Lungenklinik Heckeshorn, Berlin Interessenkonflikte Forschungsunterstützung:

Mehr

Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland

Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland Dr. Bonita Brodhun MPH Robert Koch-Institut Abteilung für Infektionsepidemiologie Fachgebiet für respiratorisch übertragbare Erkrankungen RKI 2016 1 Erkrankungen/100.000

Mehr

Neue Ansätze zur Prävention der Tuberkulose: Biomarker und Impfstoffe

Neue Ansätze zur Prävention der Tuberkulose: Biomarker und Impfstoffe Neue Ansätze zur Prävention der Tuberkulose: Biomarker und Impfstoffe Stefan H.E. Kaufmann Max Planck Institute for Infection Biology, Berlin Key Note Lecture TB Tagung - DZK, RKI, FZ Borstel 18.03.2019

Mehr

Tuberkulose heute - was ist im Kontext mit Migration zu beachten?

Tuberkulose heute - was ist im Kontext mit Migration zu beachten? Minisymposium Infektiologie Bern, 3.11.16 Tuberkulose heute - was ist im Kontext mit Migration zu beachten? PD Dr. med. Nicole Ritz, PhD Oberärztin Pädiatrie, pädiatrische Infektiologie und Pharmakologie

Mehr

LTBI Surveillance am Beispiel der Niederlande

LTBI Surveillance am Beispiel der Niederlande LTBI Surveillance am Beispiel der Niederlande Tuberkulose aktuell - 20. März 2017 Berlin Connie Erkens MD MPH Senior TB Consultant Latente tuberkulöse Infektion (LTBI) Kontakt Keine Infektion (?%) Keine

Mehr

Übertragung von Mycobacterium tuberculosis: Was wissen wir aus der Surveillance und was würden wir gerne wissen?

Übertragung von Mycobacterium tuberculosis: Was wissen wir aus der Surveillance und was würden wir gerne wissen? Übertragung von Mycobacterium tuberculosis: Was wissen wir aus der Surveillance und was würden wir gerne wissen? Dr. Lena Fiebig, RKI Berlin, 20. März 2017 Tuberkulose Trend: Ergebnis aller Szenarien und

Mehr

Interferon-gamma Release Assays in der klinikbasierten Tuberkulose-Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen eine retrospektive Analyse *

Interferon-gamma Release Assays in der klinikbasierten Tuberkulose-Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen eine retrospektive Analyse * Originalarbeit 207 Interferon-gamma Release Assays in der klinikbasierten Tuberkulose-Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen eine retrospektive Analyse * Interferon-Gamma Release Assays for Hospital-Based

Mehr

Tuberkulose: alte Erkrankung mit neuen Herausforderungen

Tuberkulose: alte Erkrankung mit neuen Herausforderungen Traunseeklausur, 5. & 6. Mai 2017 Tuberkulose: alte Erkrankung mit neuen Herausforderungen PD Dr. med. Nicole Ritz, PhD Oberärztin Pädiatrie, pädiatrische Infektiologie und Pharmakologie Leiterin Team

Mehr

Serologisches Untersuchungsspektrum. Allgemeine Hinweise:

Serologisches Untersuchungsspektrum. Allgemeine Hinweise: Serologisches Untersuchungsspektrum Anaplasma phagocytophilum Bartonella henselae Brucella spp. Chlamydia trachomatis Mycobacterium tuberculosis Salmonella spp. Yersinia enterocolitica Allgemeine Hinweise:

Mehr

Erstelldatum: Nr. 122/1 Seite 1 von / AeK / BLK PD/MTTD

Erstelldatum: Nr. 122/1 Seite 1 von / AeK / BLK PD/MTTD Erstelldatum: 26.08.2011 Nr. 122/1 Seite 1 von 5 Inhaltliche Verantwortung / Verfassende: C. Fux, Infektiologie S. Irani, Pneumologie Freigabe am: 24.01.2012 Ersetzt Versionen: N. Bartlomé, Spitalhygiene

Mehr

Tuberkulose im Justizvollzug

Tuberkulose im Justizvollzug Tuberkulose im Justizvollzug http://www.who.int/hiv/topics/prisons/en/ WHO Ergebnisse einer Arbeitstagung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Justiz und Öffentlichem Gesundheitsdienst Dr. med. L.

Mehr

Tuberkulose Ein alter Bekannter kehrt zurück. Was ist zu tun?

Tuberkulose Ein alter Bekannter kehrt zurück. Was ist zu tun? Tuberkulose Ein alter Bekannter kehrt zurück. Was ist zu tun? Tuberkulose ist eine ordentliche, ehrenwerte Krankheit, wenn man Geld hat. Ohne Geld ist sie eine schlimme Sache. (Henry Sewall (1855-1936),

Mehr

Kontaktpersonennachverfolgung im Flugzeug - XDR-TB Fallbericht. Dr. Maria an der Heiden Berlin, 20. März 2017

Kontaktpersonennachverfolgung im Flugzeug - XDR-TB Fallbericht. Dr. Maria an der Heiden Berlin, 20. März 2017 Kontaktpersonennachverfolgung im Flugzeug - XDR-TB Fallbericht Dr. Maria an der Heiden Berlin, 20. März 2017 Juli 2013: Meldung an zuständige deutsche Gesundheitsbehörden Passagier verstarb nach Landung

Mehr

Entwicklung der Tuberkulose in Deutschland

Entwicklung der Tuberkulose in Deutschland Entwicklung der Tuberkulose in Deutschland Dr. Barbara Hauer, Dr. Bonita Brodhun Robert Koch-Institut Abteilung für Infektionsepidemiologie Fachgebiet für respiratorisch übertragbare Erkrankungen Arbeitsmedizinisches

Mehr

Tuberkulose: Diagnose & Behandlung

Tuberkulose: Diagnose & Behandlung Tuberkulose: Diagnose & Behandlung Gezieltes Testen auf TB Zur Identifizierung von M. tuberculosis Infektionen in Menschen mit hohem Infektionsrisiko mit hohem Risiko für Entwicklung von TB Diagnose von

Mehr

Tuberkulose in Dresden

Tuberkulose in Dresden Tuberkulose in Pressekonferenz zu den Umgebungsuntersuchungen an Dresdner Schulen 21. Dezember 2017 / Jürgen Löse Podium Barbara Knifka Moderation Dr. Kristin Klaudia Kaufmann Beigeordnete für Arbeit,

Mehr

Tuberkulose-Patienteninformation

Tuberkulose-Patienteninformation Tuberkulose-Patienteninformation Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Tuberkulosebakterien (Mycobacterium tuberculosis) hervorgerufen wird. Ausbreitung der Tuberkulose im Körper Tuberkulosebakterien

Mehr

Tuberkulose. Fortbildung für Asylhausärztinnen und ärzte im Kanton Zürich,

Tuberkulose. Fortbildung für Asylhausärztinnen und ärzte im Kanton Zürich, Tuberkulose Fortbildung für Asylhausärztinnen und ärzte im Kanton Zürich, 6.10.2016 Ablauf o Grenzsanitarische Massnahmen GSM o Aufgaben des Tuberkulose Zentrums o Umgebungsuntersuchung LTBI Überweisung

Mehr

TUBERKULOSE neue Entwicklungen. Christoph Lange Forschungszentrum Borstel

TUBERKULOSE neue Entwicklungen. Christoph Lange Forschungszentrum Borstel TUBERKULOSE neue Entwicklungen Christoph Lange Forschungszentrum Borstel Inzidenz der Tuberkulose - weltweit - alle La HIV+ WHO 2014 Inzidenz der Tuberkulose - in Deutschland - Robert- Koch- InsJtut 2014

Mehr

Latente tuberkulöse Infektion: Empfehlungen zur präventiven Therapie bei Erwachsenen in Deutschland

Latente tuberkulöse Infektion: Empfehlungen zur präventiven Therapie bei Erwachsenen in Deutschland T. Schaberg (federführend) 1 B. Hauer (federführend) 2 unter Mitarbeit von: W. H. Haas 2 J. Hohlfeld 3 R. Kropp 5 R. Loddenkemper 4 G. Loytved 5 K. Magdorf 6 H. L. Rieder 7 Latente tuberkulöse Infektion:

Mehr

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Veranstaltungen zum Welt-Tuberkulosetag am 24. März 2017 und auf dem DGP-Kongress

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose. Veranstaltungen zum Welt-Tuberkulosetag am 24. März 2017 und auf dem DGP-Kongress 26. Newsletter Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte/ liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Tuberkuloseinteressierte, wir freuen uns, Sie mit unserem 26. Newsletter über die Neuigkeiten im

Mehr

Diagnostik und Therapie der latenten Tuberkuloseinfektion beim Kind

Diagnostik und Therapie der latenten Tuberkuloseinfektion beim Kind Fortbildung / Formation continue Vol. 18 No. 3 2007 Diagnostik und Therapie der latenten Tuberkuloseinfektion beim Kind Jürg Barben 1, Jürg Hammer 2 1 Pneumologie, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen

Mehr

Tuberkulose. Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau. Waldburg-Zeil Kliniken

Tuberkulose. Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau. Waldburg-Zeil Kliniken Tuberkulose Heinrich - Brügger Schule ( Klinikschule ) Schulleiter S. Prändl, Oberarzt Dr. M. Rau Waldburg-Zeil Kliniken Was fällt Ihnen beim Begriff Tuberkulose ein? 13.03.2004 Tuberkulose 2 Infektion

Mehr

Tuberkulose Was gibt es Neues? Klaus Magdorf, Berlin

Tuberkulose Was gibt es Neues? Klaus Magdorf, Berlin Tuberkulose Was gibt es Neues? Klaus Magdorf, Berlin Tuberkulose Was gibt es Neues? Klaus Magdorf, Berlin TB - A WORLD TRAVELLER THAT DOESN'T NEED A VISA Bundesrepublik Deutschland: Tuberkulose im Kindesalter

Mehr

Untersuchungen von Flüchtlingen und Asylbewerbern auf Tuberkulose

Untersuchungen von Flüchtlingen und Asylbewerbern auf Tuberkulose Untersuchungen von Flüchtlingen und Asylbewerbern auf Tuberkulose Dr. med. Hilte Geerdes-Fenge, Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin, Universitätsmedizin Rostock ÖGD - Arbeitskreis Tuberkulose,

Mehr

Tuberkulose. Kurs zur Facharztvorbereitung Christoph D. Spinner. Medizinische Klinik und Poliklinik II

Tuberkulose. Kurs zur Facharztvorbereitung Christoph D. Spinner. Medizinische Klinik und Poliklinik II Tuberkulose Kurs zur Facharztvorbereitung 2017 Medizinische Klinik und Poliklinik II Tuberkulose-Infektion (Tbc) Inhaltsübersicht 1. Fallbericht 2. Epidemiologie 3. Klinik 4. Isolation und Diagnostik 5.

Mehr

Epidemiologie der Tuberkulose weltweit, Deutschland und Sachsen. Dr. med. S.-S. Merbecks LUA Sachsen Coswig, 26. September 2012

Epidemiologie der Tuberkulose weltweit, Deutschland und Sachsen. Dr. med. S.-S. Merbecks LUA Sachsen Coswig, 26. September 2012 Epidemiologie der Tuberkulose weltweit, Deutschland und Sachsen Dr. med. S.-S. Merbecks LUA Sachsen Coswig, 26. September 2012 3) Bedeutung der Tbk weltweit weltweit ca. 2 Milliarden Menschen infiziert

Mehr

Tuberkulose: Krankheit und Behandlung

Tuberkulose: Krankheit und Behandlung Tuberkulose: Krankheit und Behandlung Dr. Siegfried Throm, vfa Die Infektionskrankheit Tuberkulose (TB) Erreger: Übertragung: Mykobakterien (Mycobacterium tuberculosis) durch Tröpfcheninfektion, Einatmen

Mehr

Evaluation eines neuen Testverfahrens zur Diagnose einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis

Evaluation eines neuen Testverfahrens zur Diagnose einer Infektion mit Mycobacterium tuberculosis Aus dem Forschungszentrum Borstel der Universität zu Lübeck Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften - Abteilung Klinische Medizin - Direktor: Prof. Dr. med. P. Zabel Evaluation eines neuen Testverfahrens

Mehr

Thorax-Röntgenuntersuchungen bei Asylsuchenden 1 gemäß 36 Absatz 4 IfSG

Thorax-Röntgenuntersuchungen bei Asylsuchenden 1 gemäß 36 Absatz 4 IfSG RKI - Tuberkulose - Thorax-Röntgenuntersuchungen bei Asylsuchend... 1 von 6 01/01/2016 19:47 Startseite Infektionskrankheiten A-Z Tuberkulose Thorax-Röntgenuntersuchungen bei Asylsuchenden1 gemäß 36 Absatz

Mehr

Tuberkulose-Überwachung in Deutschland Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2016

Tuberkulose-Überwachung in Deutschland Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2016 Tuberkulose-Überwachung in Deutschland Daten aus dem Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2016 Robert Koch Institut, Fachgebiet für respiratorisch übertragbare Erkrankungen Tuberkulose-Meldeweg

Mehr

Pilzpneumonie. CT Diagnostik

Pilzpneumonie. CT Diagnostik Pilzpneumonie CT Diagnostik Radiologie Prof. Dr. Claus-Peter Heussel Diagnostische und Interventionelle Radiologie Thoraxklinik Heidelberg Das CT Thorax ist eine sensitive Methode zum Nachweis pulmonaler

Mehr

Anstieg der Tuberkulose in Deutschland

Anstieg der Tuberkulose in Deutschland Anstieg der Tuberkulose in Deutschland Die Fallzahlen an Tuberkuloseneuinfektionen waren in Deutschland viele Jahre rückläufig. Derzeit deutet sich eine Abkehr von dem positiven Trend an. Daher ordnet

Mehr

IGRA TEST GESUNDHEITSPRÄVENTION BEI STUDIENEINTRITT

IGRA TEST GESUNDHEITSPRÄVENTION BEI STUDIENEINTRITT IGRA TEST GESUNDHEITSPRÄVENTION BEI STUDIENEINTRITT IGRA TEST BEI STUDIENEINTRITT INTERFERON-GAMMA-RELEASE-ASSAY DER BESUCH EINER POSTSEKUNDÄREN BILDUNGSEINRICHTUNG STEHT IMMER IN VERBINDUNG MIT DER GESUNDHEIT

Mehr

Tuberkulose: Aktuelle Epidemiologie in Deutschland und M-V

Tuberkulose: Aktuelle Epidemiologie in Deutschland und M-V Landesamt für Gesundheit und Soziales Abteilung Gesundheit Infektionsschutz, Prävention Tuberkulose: Aktuelle Epidemiologie in Deutschland und M-V Dr. E. Demihovska Schwerin, 21. Juni 2017 Tuberkulose

Mehr

Tuberkulose Screening

Tuberkulose Screening 2011 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Therapeutische Umschau 2011; 68 (7): DOI 10.1024/0040-5930/a000181 381 Fachbereich Pneumologie, Kantonsspital St. Gallen Otto Schoch Tuberkulose Screening Das

Mehr

Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose. Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden

Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose. Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden Infektionsprävention bei Tuberkulose Empfehlungen des DZK Ziegler R., Just H-M., Castell S.,

Mehr

Intrakutaner Tuberkulintest nach Mendel-Mantoux 1

Intrakutaner Tuberkulintest nach Mendel-Mantoux 1 ORIGINALARBEIT nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn n Intrakutaner Tuberkulintest nach Mendel-Mantoux 1 Tuberkulin-Reaktivität in einem pneumologischen Patientenkollektiv

Mehr

Genus: Mycobacterium. Mycobacterium tuberculosis Mycobacterium bovis. Mycobacterium avium Mycobacterium marinum. säurefeste Stäbchenbakterien

Genus: Mycobacterium. Mycobacterium tuberculosis Mycobacterium bovis. Mycobacterium avium Mycobacterium marinum. säurefeste Stäbchenbakterien Tuberkulose Genus: Mycobacterium säurefeste Stäbchenbakterien > 100 verschiedene Spezies Mycobacterium tuberculosis Mycobacterium bovis Nicht-tuberkulöse Mykobakterien Mycobacterium avium Mycobacterium

Mehr

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention Inhaltsverzeichnis 21. Lieferung der Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention Elsevier, Urban & Fischer Verlag München Jena

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit. Tuberkulose 27

Labortests für Ihre Gesundheit. Tuberkulose 27 Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose 27 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose Immer noch ein Problem Viele Menschen kennen sie nur aus Thomas Manns Zauberberg : die Schwindsucht. Doch

Mehr

Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose

Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose 27 01IPF Labortests für Ihre Gesundheit Tuberkulose Immer noch ein Problem Viele Menschen kennen sie nur aus Thomas Manns Zauberberg : die Schwindsucht. Doch

Mehr

Tuberkulose Ihre Gesundheit - Unser Thema ist ein Service Ihrer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern

Tuberkulose Ihre Gesundheit - Unser Thema ist ein Service Ihrer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern Patienteninformation Tuberkulose Ihre Gesundheit - Unser Thema ist ein Service Ihrer niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern Wer das Wort Tuberkulose hört, dem fällt vielleicht der Roman

Mehr

Changing the way the world looks at TB

Changing the way the world looks at TB Changing the way the world looks at TB QuantiFERON -TB Gold Fachinformation (do not use for consumer information) Fachinformation (do not use for consumer information) www.quantiferon.com Das rechtzeitige

Mehr

Diagnostik undtherapie dertuberkulose beim Kind

Diagnostik undtherapie dertuberkulose beim Kind Diagnostik undtherapie dertuberkulose beim Kind Jürg Barben a, Jürg Hammer b, Jean-Pierre Zellweger c a Pneumologie, Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen, b Pneumologie und Intensivmedizin, Universitätskinderklinik

Mehr

Tuberkulose in Schwangerschaft und Stillzeit: Update Vorgehen und Therapie

Tuberkulose in Schwangerschaft und Stillzeit: Update Vorgehen und Therapie Tuberkulose in Schwangerschaft und Stillzeit: Update Vorgehen und Therapie Stefan Zimmerli Universitätsklinik für Infektiologie Inselspital 3010 Bern Tuberkulose in der Schwangerschaft Schwangere Frauen

Mehr

Themen FORUM HYGIENE UND INFEKTOLOGIE, POTSDAM

Themen FORUM HYGIENE UND INFEKTOLOGIE, POTSDAM 27.09.2017 17. FORUM HYGIENE UND INFEKTOLOGIE, POTSDAM Diagnostik der Tuberkulose welches Ergebnis sagt dem Hygieniker was? Themen Einblick in die mikrobiologische Tuberkulose- Diagnostik Befundinterpretation

Mehr

Hepatitis C Elimination. Benedikt Schäfer

Hepatitis C Elimination. Benedikt Schäfer Hepatitis C Elimination Benedikt Schäfer Hepatitis hasbeenlargely ignored as a health and development priority until recently New Engl J Med1986 Milestones in clinical HCV research Manns MP, et al. Nat

Mehr

Stationäre Krankenhausbehandlung. multiresistenten Tuberkulose

Stationäre Krankenhausbehandlung. multiresistenten Tuberkulose Stationäre Krankenhausbehandlung von Tuberkulosepatienten und Management der multiresistenten Tuberkulose Arbeitskreis Tuberkulose im Fachausschuss Infektionsschutz des BVÖGD Martin Priwitzer Gesundheitsamt

Mehr

Handlungshilfe. zur Verordnung zum Schutz gegen die Tuberkulose des Rindes

Handlungshilfe. zur Verordnung zum Schutz gegen die Tuberkulose des Rindes Handlungshilfe zur Verordnung zum Schutz gegen die Tuberkulose des Rindes Informationen des FLI Stand 05.08.2014 Nationales veterinärmedizinisches Referenzlabor für Tuberkulose Die Rindertuberkulose ist

Mehr

Vision null Infektionen Ist das zu schaffen? Ein Diskussionsbeitrag aus Sicht der BGW

Vision null Infektionen Ist das zu schaffen? Ein Diskussionsbeitrag aus Sicht der BGW 14. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.v. 18.-21.3.2018 Vision null Infektionen Ist das zu schaffen? Ein Diskussionsbeitrag aus Sicht der BGW Nienhaus A mit Unterstützung Themen

Mehr

Tuberkulose bei Flüchtlingen und Asylbewerbern: Tuberkulose-Screening bei Einreise und Fallmanagement

Tuberkulose bei Flüchtlingen und Asylbewerbern: Tuberkulose-Screening bei Einreise und Fallmanagement Tuberkulose bei Flüchtlingen und Asylbewerbern: Tuberkulose-Screening bei Einreise und Fallmanagement Stellungnahme des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V.,

Mehr

Die Behandlung von Tuberkulose (TBC) im Gesundheitsamt in Düsseldorf

Die Behandlung von Tuberkulose (TBC) im Gesundheitsamt in Düsseldorf Die Behandlung von Tuberkulose (TBC) im Gesundheitsamt in Düsseldorf Erreger Mycobacterien aus dem M. tuberculosis Komplex M. tuberculosis, M. bovis, M. Africanum, M. microti Was ist TBC? Entdeckung: 1882

Mehr

Informationen zur Tuberkulose

Informationen zur Tuberkulose Informationen zur Tuberkulose Wo kommt die Tuberkulose vor? Die Tuberkulose ist weltweit verbreitet und gehört neben HIV / AIDS und Malaria zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Ein Drittel der Menschheit

Mehr

DIAGNOSTIK. Dr. med Katharina Kranzer National and Supranational Reference Laboratory Germany

DIAGNOSTIK. Dr. med Katharina Kranzer National and Supranational Reference Laboratory Germany DIAGNOSTIK Dr. med Katharina Kranzer National and Supranational Reference Laboratory Germany Ohne STATE OF THE ART Präanalytik keine STATE OF THE ART Diagnostik Was ist Präanalytik? Alle Prozess die vor

Mehr

Präanalytik Handbuch

Präanalytik Handbuch Seite 1 von 5 Inhaltsverzeichnis 1. Mikrobiologisches Untersuchungsmaterial... 2 2. Anforderungsschein, Probengefäße und Untersuchungsauftrag... 2 3. Mikrobiologische Methoden... 3 4. Transport... 3 5.

Mehr

15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE)

15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE) 1 15. FSME (Frühsommer-Meningo-Encephalitis) Tick-borne Encephalitis (TBE) Die FSME ist eine durch Viren hervorgerufene Erkrankung des zentralen Nervensystems. Entsprechend der Verbreitung werden drei

Mehr

Curriculum vitae. Name. Anja Schablon. Diplom-Gesundheitswirtin (FH) akademischer Grad 26.10.1966. Geburtsdatum

Curriculum vitae. Name. Anja Schablon. Diplom-Gesundheitswirtin (FH) akademischer Grad 26.10.1966. Geburtsdatum Curriculum vitae Name akademischer Grad Geburtsdatum Anschrift Telefon Anja Schablon Diplom-Gesundheitswirtin (FH) 26.10.1966 IVDP Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen

Mehr

Allergische bronchopulmonale Aspergillose - ABPA bei Mukoviszidose

Allergische bronchopulmonale Aspergillose - ABPA bei Mukoviszidose Allergische bronchopulmonale Aspergillose - ABPA bei Mukoviszidose 2. Winterschool, Mukoviszidose beim Erwachsenen Obergurgl, 5.-7. März 2007 Isidor Huttegger Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde,

Mehr

3 Tuberkulose-Meldeverfahren nach Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG)

3 Tuberkulose-Meldeverfahren nach Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) Meldeverfahren 3 3 Tuberkulose-Meldeverfahren nach Einführung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) W. HAAS Die Meldepflicht einer Erkrankung an Tuberkulose (TB) wurde in Deutschland rund 40 Jahre (1961-2000)

Mehr

TB-Screening, auf das man sich verlassen kann. QuantiFERON -TB Gold Plus: Der genaueste Test auf Tuberkulose (TB)-Infektion

TB-Screening, auf das man sich verlassen kann. QuantiFERON -TB Gold Plus: Der genaueste Test auf Tuberkulose (TB)-Infektion TB-Screening, auf das man sich verlassen kann QuantiFERON -TB Gold Plus: Der genaueste Test auf Tuberkulose (TB)-Infektion TB eine vermeidbare Krankheit Tuberkulose (TB) ist eine ansteckende und tödliche

Mehr

Originally published as:

Originally published as: Originally published as: R. Diel, G. Loytved, A. Nienhaus, S. Castell, A. Detjen, H. Geerdes-Fenge, W. Haas, B. Hauer, B. Königstein, D. Maffei, K. Magdorf, M. Priwitzer, J.-P. Zellweger, R. Loddenkemper

Mehr

Impfungen bei Mukoviszidose. Sandy Kujumdshiev Pneumologie/Allergologie Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main

Impfungen bei Mukoviszidose. Sandy Kujumdshiev Pneumologie/Allergologie Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Impfungen bei Mukoviszidose Sandy Kujumdshiev Pneumologie/Allergologie Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Viele Untersuchungen haben gezeigt, daß CF- Patienten eine Gesunden vergleichbare

Mehr

Immunsuppression allgegenwärtig und zunehmend

Immunsuppression allgegenwärtig und zunehmend Immunsuppression allgegenwärtig und zunehmend Wissenswertes für den Hausarzt Matthias Hoffmann Infekttag 29.02.2015 Biologika - Infektprävention in der Praxis TNFα Blockade T-Zell Hemmung IL-6R Hemmung

Mehr

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose 29. Informationsbericht Berlin 2006 Geschäftsstelle: Prof. Dr. R. Loddenkemper, Lungenklinik Heckeshorn, Zum Heckeshorn 33, D-14109 Berlin 2006 Deutsches

Mehr

Die Tuberkulosesituation in Deutschland 1998

Die Tuberkulosesituation in Deutschland 1998 324 ÜBERSICHT Die Tuberkulosesituation in Deutschland 1998 R. Loddenkemper, D. Sagebiel, C. Meyer, B. Hauer, M. Forßbohm 1 Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK), Lungenklinik Heckeshorn,

Mehr

Moderne Tuberkulosetherapie in Deutschland

Moderne Tuberkulosetherapie in Deutschland Moderne Tuberkulosetherapie in Deutschland Ralf Otto-Knapp Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose RKI Bericht 10/2018 90% WHO Therapieziel Moderne Tuberkulosetherapie 2 Tuberkulosefälle

Mehr

Mikrobiologische Surveillance oder nicht, das ist hier die Frage,. Heinz Burgmann

Mikrobiologische Surveillance oder nicht, das ist hier die Frage,. Heinz Burgmann Mikrobiologische Surveillance oder nicht, das ist hier die Frage,. Mikrobiologische Untersuchungen auf der ICU Diagnostisch: Klinische Indikation Material aus normalerweise sterilen Bereich (Blut, Blase,

Mehr

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Merkblatt zur Tuberkulose: Eine Information für Schulleitungen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern Stand: Oktober 2016 Das

Mehr