Entwicklung der Motorik:

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1 : Zusammenhänge zwischen der Sprachentwicklung und der motorischen Entwicklung Seite 1 Prof. Dr. Remo Largo, Arzt und Buchautor, Kinderspital Zürich Referat gehalten an der SAL-Tagung vom Sprache und Motorik Zusammenfassung von Sabine Kägi, Studentin SHLR Einleitung Remo Largo forscht seit 1984 auf dem Gebiet der Neuromotorik. Er betreibt Grundlagenforschung, weil er davon ausgeht, dass fundierte Kenntnisse über die normale kindliche Entwicklung die Voraussetzung für das Verstehen der Pathologie sind. Largo stellte im ersten Teil seines Vortrags die Testbatterie Zürcher Neuromotorik vor. Im zweiten Teil präsentierte er Zusammenhänge zwischen der Bewegungs- und der Sprachentwicklung, die er mit der Untersuchung von Sabine Strasser (2004) illustrierte. 1. Testbatterie Zürcher Neuromotorik Die Testbatterie Zürcher Neuromotorik entwickelte Largo mit seinem Team während der letzten zehn Jahre. Er führte dazu am Kinderspital in Zürich drei Studien durch. Dabei interessierten ihn und das Forscherteam folgende Fragen: Wie ist die Dynamik der motorischen Entwicklung? Wie unterschiedlich sind gleichaltrige Kinder in ihrer motorischen Entwicklung? Sind Mädchen geschickter als Knaben (wie man gemeinhin annimmt)? Sind Rechtshänder mit der dominanten Hand besser als mit der linken? Für die Studie wurden 662 Kinder im Alter von 5 bis 18 Jahren getestet, mit der Absicht, sie über einen gewissen Zeitraum hinweg zu beobachten und die Stabilität der dabei gemessenen Ergebnisse zu erfassen. Grundsätzlich kann zur kindlichen Entwicklung gesagt werde, dass sich bereits intrauterin grosse Unterschiede in den Bewegungsmustern zeigen. 1.1 Untertests Untersucht wurden mit der Testbatterie Zürcher Neuromotorik : Leistung: Zeit Bewegungsqualität: Mitbewegungen (Häufigkeit und Ausmass) Bei der Durchführung der Studien erwies es sich als unabdingbar, die Untersuchungsbedingungen rigoros zu definieren (z.b. Sitzwinkel des Kindes auf einem Stuhl), um Vergleiche anstellen zu können.

2 Seite 2 Die Testbatterie beinhaltete folgende Aufgaben: Rein motorische Aufgaben Repetitive Fingerbewegungen (20x mit der Kuppe des Daumens die Kuppe des Zeigefingers berühren) Sequentielle Fingerbewegungen (zwischen drei und fünfmal (je nach Alter) mit der Kuppe des Daumens der Reihe nach alle Fingerkuppen berühren) Repetitive Handbewegungen (im Sitzen klopfende Bewegung mit der Hand auf den Oberschenkel) Repetitive Fussbewegungen (Klopfen mit Fuss auf den Boden) Gleichgewicht Statische Balance (auf beiden Füssen stehen, mit Stab, je nach Alter mit geschlossenen Augen) Haltung Stressgaits (Gang, Haltung unter Belastung) Adaptive Aufgaben Steckbrett (Zwölf Zapfen mit der Hand in ein gelochtes Brett einfügen) Dynamische Balance (Mit beiden Beinen im Zickzack über ein Seil hüpfen) 1.2 Ergebnisse Die Resultate seiner Forschungen der letzten 20 Jahren fasste Largo folgendermassen zusammen: Fingerbewegungen: Abbildung: Zeit für 20 repetitive Fingerbwegungen von 5 bis 18 Jahre

3 Seite 3 Repetitive Fingerbewegungen: Die Unterschiede in der Geschwindigkeit bei den Kindergärtnern von langsam zu schnell betrugen 100% (!). Largo wies darauf hin, dass es uns und unserer Gesellschaft zunehmend schwer falle, solche Differenzen zu akzeptieren. Vielmehr würden immer mehr Kinder ausgesondert bzw. zum Objekt verschiedenster Therapien gemacht. Sequentielle Fingerbewegungen: Dies sind komplexe Bewegungen, bei denen es ebenfalls grosse Unterschiede unter gleichaltrigen Kindern gab. Statische Balance: Die Leistungen nahmen mit dem Alter stark zu. Dynamische Balance: Die Resultate veränderten sich mit der Zeit, da die Kinder an Gewicht zunahmen und die Körperproportionen sich veränderten. Ab 13 Jahren und während des Erwachsenenalters blieben die Leistungen über die meisten Items hinweg stabil. Mitbewegungen: Die Kinder zeigen je nach Aufgabe und Alter unterschiedlich viel Mitbewegungen. Die Variabilität war in jedem Alter und bei allen Aufgaben sehr gross. Selbst erfolgreiche Sportlerinnen zeigen bei grosser motorischer Anstrengung Mitbewegungen: Lateralität: Bei den unteren Extremitäten lässt sich keine Lateralität nachweisen. Bei den repetitiven Fingerbewegungen war die dominante Hand schneller als die nicht dominante. Bei den sequentiellen Fingerbewegungen der Kindergärtner war die nicht dominante Seite schneller (es ist unklar warum). Später in der Entwicklung des Kindes glich sich dies wieder aus, und im Jugendalter waren die Probanden einmal mit der linken und einmal mit der rechten Hand besser.

4 Seite 4 Am Steckbrett - wo ausser der Motorik auch die visuelle Wahrnehmung eine Rolle spielte - gab es zwischen den Kindern grosse Differenzen. Dabei waren die Leistungen mit der dominanten Seite generell besser. Bezüglich Mitbewegungen gab es keine Unterschiede zwischen dominanter und nicht dominanter Hand. Geschlecht: Die Leistungen der Mädchen waren nicht durchwegs besser als die der Jungen wie gemeinhin angenommen wird. Im Schulalter war das Verhältnis zwischen den Mädchen und Knaben ausgeglichen, Unterschiede gab es jedoch je nach Aufgabe: Bei den repetitiven Handbewegungen waren Knaben ein wenig besser, bei den sequentiellen Handbewegungen waren es die Mädchen. Mädchen hatten aber weniger Mitbewegungen, und zwar generell, bei allen Bewegungen, wodurch der Eindruck eines geschickten, harmonischen Bewegungsablaufes entsteht. 2. Zum Zusammenhang von Motorik und Sprache 2.1 Frühe Entwicklung In der frühen Entwicklung gesunder Kinder hat die Tatsache, wie sie sich bewegen (z.b. wie sie über das Kriechen oder Robben das Gehen erlernen) keinen Einfluss auf die Sprachentwicklung. Zusammenhänge zwischen Motorik und Spracherwerb gibt es jedoch bei Kindern mit spezifischen Spracherwerbsstörungen. Im Kinderspital Zürich werden jährlich ca. 40 bis 60 Kinder mit der Diagnose Spezifische Spracherwerbsstörung (Grimm, 1999) abgeklärt. Die Symptome einer SSES sind: verspäteter Sprachbeginn verlangsamter Spracherwerb mit möglicher Plateaubildung Sprachverständnis ist besser als Sprachproduktion Morphologie/Syntax sind stärker beeinträchtigt als die Semantik/Pragmatik Die Beobachtung dieser Kinder zeigt, dass sie motorisch ungeschickt sind. Therapeutisch über die Motorik auf die Sprache dieser Kinder einzuwirken, ist jedoch schwierig. Allenfalls kann eine bessere Anpassung an die Aufgabe durch individuelle Unterstützung erreicht werden. Ob und welche spezielle Unterstützung ein Kind benötigt, sollte nach Meinung von Largo immer im Einzelfall unter Einbezug seines Kontextes abgeklärt werden. So wird eine vorschnelle Pathologisierung des Kindes vermieden.

5 Seite Studie von Sabine Strasser (2004) In einer Pilotstudie untersuchte S. Strasser (2004) eine Gruppe von 30 Knaben mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung im Alter von 5 bis 10 Jahren, die an die entwicklungspädiatrische Abteilung des Kinderspitals Zürich zugewiesen worden waren. Die Bereiche Sprachentwicklung, intellektuelle und neuromotorische Entwicklung wurden getestet und verglichen. Ausserdem wurden Daten zum familiären Umfeld erhoben. Einschlusskriterien für die Studie waren eine SSES und eine normale Hörfähigkeit. Ausgeschlossen wurden Knaben mit einem IQ unter 75, mit einer frühkindlichen Hirnschädigung sowie mit postnatalen Traumata oder schweren Erkrankungen. Die Ergebnisse zu den einzelnen Untersuchungsbereichen zeigten folgendes: Sprachentwicklung 73 % der Knaben zeigten Auffälligkeiten im Sprachverständnis, 70 % im phonetischphonologischen Bereich und 83 % im semantisch-lexikalischen Bereich. Intellektuelle Entwicklung Verschiedene Tests wie Kaufmann ABC, HAWIK-R, HAWIVA und SON-R ergaben deutliche Leistungsunterschiede zwischen den sprachlichen Aufgaben und den nicht-sprachlichen Untertests. Im nichtsprachlichen Bereich waren die Knaben zumeist durchschnittlich intelligent. Verbale Untertests: IQ Sequentiell-motorische Untertests: IQ Non-verbale Untertests: IQ Neuromotorische Entwicklung Die Ergebnisse der Untersuchungen mit der Zürcher Neuromotorik (2002) bestätigten diejenigen aus den sequentiell-motorischen Untertests: Alle Bewegungsmuster waren verlangsamt (im Durchschnitt 0,8 bis 1,5 Standard-Abweichungen). Die Bewegungsqualität war stark beeinträchtigt (über 70% der Kinder unter der 10. Perzentille). Familiäre Häufigkeit Die Datenerhebung ergab einen leicht unterdurchschnittlichen sozio-ökonomischen Status der Herkunftsfamilie, ein gehäuftes Vorkommen von Mehrsprachigkeit (57% sprachen Deutsch und eine Fremdsprache bzw. mehrere Fremdsprachen) sowie eine familiäre Vorbelastung bei 47 % der Kinder. Da die Familienanamnese zu wenig sorgfältig durchgeführt wurde, meint Largo, dass die familiäre Vorbelastung bis zu 90% betragen könnte.

6 Seite 6 Auf Grund der Ergebnisse erhielten 90% dieser Kinder (schon vor dem Untersuch oder gleichzeitig) Logopädie, 43% Psychomotorik-Therapie, 13% Ergotherapie, 17% Früherziehung, 14% Psychotherapie und 23% andere Therapien, das heisst die Kinder besuchten teilweise bis zu vier Therapien. Schlussfolgerung Da Bewegungstempo und Bewegungsqualität bei der Untersuchungsgruppe stark eingeschränkt waren, ist ein Zusammenhang zwischen Bewegung und Sprachentwicklung erwiesen. Durch motorische Förderung kann die Sprache zwar nicht verbessert werden, jedoch können durch motorische Übungen die Leistungen bei adaptiven Aufgaben verbessert werden. Mögliche Erklärung Anhand von Karten des Gehirns zeigte Largo auf, dass bei der Sprachproduktion das Broca- und das Wernickeareal sowie der Primärmotorische Kortex (der Bewegungsimpulse setzt) gleichzeitig aktiviert sind. Bei der Bewegungsplanung interagieren das Broca-Areal und der Prämotorische Kortex. Da das Broca-Areal also bei beiden Leistungen aktiv ist, liegt die Vermutung nahe, dass eine Beeinträchtigung in diesem Bereich des Gehirns Folgen sowohl in der Sprache als auch in der Bewegungsplanung nach sich zieht.

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