Niedersächsische Kinderschutzkonferenz Hannover, Dr. med. Johann Böhmann und Dipl.-Psych. Anna Stumpe
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- Erna Hase
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1 Niedersächsische Kinderschutzkonferenz Hannover, Dr. med. Johann Böhmann und Dipl.-Psych. Anna Stumpe
2 Hintergrund Gewalt als Ursache von Verletzungen Kernprobleme des Alltags: 1. Häufig schwer zu beweisen, dass Gewalt Ursache einer Verletzung war (große Unsicherheit) 2. Häufig schwieriger Zugang zu gefährdeten Familien Validität aller Risikoscores? Aber auch Problemfamilien bekannt, aber schwer erreichbar 3. Prävention häufig schwierig, weil Prädiktoren unbekannt sind (komplexe Kausalketten) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 2
3 Hintergrund Gewalt als Ursache von Verletzungen Alle Probleme sind vor allem praktische Probleme: Wie konkret handeln? Dunkelzifferproblem lösen oder damit umgehen? Können unbelastete Zugangswege gewählt werden? Wie erreicht man präventiv möglichst alle gefährdeten Familien? ANSATZPUNKTE FÜR KIKUK! Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 3
4 Hintergrund KiKuK: Verletzungen im Fokus fokussiert alle Arten von Verletzungen Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 4
5 Hintergrund Häufigkeit von Verletzungen (Injuries) Verletzungen durch Unfälle sind die Todesursache Nummer eins im Kindesalter und der häufigste Grund für eine Krankenhausbehandlung in vielen Altersstufen. Das Spektrum reicht im häuslichen Umfeld (90 % aller Verletzungen) von der einfachen Schnittverletzung über den Sturz vom Wickeltisch oder den Fahrradunfall bis hin zum Schütteltrauma in allen Fällen tragen Kinder Verletzungen davon. Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 5
6 Hintergrund Delmenhorster Unfallmonitoring Unfälle sind in den ersten Lebensjahren am häufigsten Unfälle nach Alter und Geschlecht in absoluten Zahlen Jungen Mädchen Analyse von mehr als stationär und ambulant erfassten Unfällen in den Jahren Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 6
7 Hintergrund Umstände von Verletzungen Ein unbekannter Anteil der Verletzungen vor allem in den ersten Lebensjahren sind Gewaltanwendungen. Auch alle Formen der Vernachlässigung begünstigen eine Vielzahl von Verletzungen. Einzelne Faktoren der Kausalkette sind dabei unbekannt. Probleme der frühen Bindung und soziale Stressoren spielen eine bedeutende Rolle. Gemeinsam ist diesen Verletzungen das Alter der Opfer und das Geschehen im häuslich-familiären Bereich. Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 7
8 Hintergrund Umstände von Verletzungen Verletzungen ohne Gewalt z.b. Fahrradsturz Verletzungen Gewalt Spurlose Gewalt z.b. Drohungen Verletzungen durch Gewalt z.b. Bisswunden Das Thema Verletzungen deckt das Thema Gewalt teilweise mit ab, ohne abzuschrecken Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 8
9 Methodik 3 Bausteine für mehr Sicherheit in der Kommune 1 Empowerment ErzieherInnen * Fragebogen Sicherheit im Kindesalter Kita als Knotenpunkt * Dreistufige Weiterbildung 2 Partizipation Familien * Dokumentation als Intervention * Ideeninventur * Malwettbewerb 3 Netzwerk Akteure * Struktur: Quantitative Analyse * Inhalt: Qualitative Analyse Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 9
10 Methodik KiKuK setzt dreifach bei kommunalen Ressourcen an: 1. Das in der Kita verankerte Empowerment der ErzieherInnen trägt dazu bei, ein Umdenken in den Familien zu fördern. 2. Durch Partizipation der Familien mit kleinen Kindern werden Eltern für potentielle Verletzungssituationen sensibilisiert. 3. Netzwerkstrukturen kommunaler Akteure werden als Ressourcen im Sinne kollektiver Intelligenz aufgegriffen. Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 10
11 Methodik Baustein 1: Empowerment ErzieherInnen Vorteile in Bezug auf Gewaltprävention: Kontakt zu ca. 95% der Familien mit Kindern zwischen 0 und 6 Jahren Unselektiertes Ansprechen aller Familien, nicht nur Problemfamilien = Keine Stigmatisierung Vertrauensvorschuss, unbelastetes Verhältnis Ähnlich unbelastet wie medizinische Angebote z.b. durch Kinderärzte, Familienhebammen u.a. Ergänzung nicht Ersatz zu WB im Rahmen des Kinderschutzgesetzes 8a u.a. Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 11
12 Methodik Baustein 2: Partizipation Familien Vorteile in Bezug auf Gewaltprävention: Hawthorne-Effekt = Dokumentation als Intervention Beobachtet Beobachtet Gefühl des Auserwählt-Seins oder des Beobachtet- Werdens bewirkt Verhaltensveränderung Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 12
13 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure Vorteile in Bezug auf Gewaltprävention: Wer ist dabei? Unbeachtete Schätze heben: Netzwerk definiert sich selbst von innen heraus Insiderperspektive aus jeder Kommune Vorhandene Strukturen werden genutzt: Kommunale Verwurzelung, nachhaltiges Weiterführen Wer versteht seine Rolle wie? Wie sehen das die anderen Akteure? Wie sehen das die Familien? Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 13
14 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Struktur und Inhalt Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 14
15 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Struktur Bitte nennen Sie Netzwerkpartner, mit denen Sie zusammenarbeiten, um das Leben von Kindern in Ihrer Kommune sicherer zu machen Interview BGM Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 15
16 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Struktur KH Verein Jugend amt BGM Person xy Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 16
17 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Struktur Bitte nennen Sie Netzwerkpartner KH Verein Jugend amt BGM Person xy Richter Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 17
18 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Inhalt Gesetz Kindeswohlgefährdung überwiegend aus Sicht Jugendhilfe Je nach Sichtweise der eigenen Disziplin andere Akzente im Fokus Alle Sichtweisen aller relevanten Akteure erfahren: Jugendamt Ärzte Krankenhäuser Richter Gesundheitsamt Kitas Krippen Schulen ELTERN!!! was heißt eigentlich niedrigschwellig aus Elternsicht? Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 18
19 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Inhalt Assoziationen zum Thema Verletzung von Kita- MitarbeiterInnen (n=109) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 19
20 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Inhalt Wird vor allem als medizinisches Thema verstanden Assoziationen zum Thema Verletzung von Kita- MitarbeiterInnen (n=109) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 20
21 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Inhalt Assoziationen zum Thema Sicherheit von Kita- MitarbeiterInnen (n=109) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 21
22 Methodik Baustein 3: Netzwerk Akteure: Inhalt Wird vor allem als erzieherisches Thema verstanden Assoziationen zum Thema Sicherheit von Kita- MitarbeiterInnen (n=109) Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 22
23 Modellregion 3 Landkreise, 1 kreisfreie Stadt 33 Kommunen > 300 Kitas Einwohner Kinder 6 Jahre > in Kliniken behandelte Verletzungen pro Jahr Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 23
24 Kooperationspartner und Förderer Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 24
25 Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) Erfahrungen in der Prävention DIG beschäftigt sich seit 2008 mit kommunalen Lösungsansätzen für gesundheitsbezogene Problemstellungen. Das multidisziplinäre Team mit langjähriger Felderfahrung und praktischer Methodenkenntnis setzt konsequent auf wohnortnahes Empowerment und nachhaltige Partizipation. Der Themenkomplex Sicherheit, Verletzungs- und Unfallprävention im Kindesalter spielt eine große Rolle zeigt im langjährigen Engagement des Instituts. Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 25
26 Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) Beispielhafte Projekte mit langjähriger Erfahrung Delmenhorst als erste und einzige dt. Kommune mit der WHO-Zertifizierung Safe Community Weiterbildung Krippenkinder sind anders Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Delmenhorst und Landkreis Oldenburg e.v. Studie zur frühen Bindung: Mutter-Kind-Interaktion und klinische Diagnosen im ersten Lebensjahr Implementierung und kontinuierliche Weiterentwicklung der EU Datenbank (Injury Data Base) zur Erfassung von Verletzungen Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 26
27 Team Projektleiter und Verantwortlicher Dr. Johann Böhmann Ansprechpartnerin für Empowerment Stella Buick, B.A. Ansprechpartnerin für Netzwerk & Partizipation Dipl.-Psych. Anna Stumpe Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 27
28 Kontakt Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) c/o Verein Gesundheit im Kindesalter e.v. Wildeshauser Str Delmenhorst Tel: Fax: Bankverbindung: BLZ: KTO: Volksbank Delmenhorst-Schierbrok Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung 28
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