Forum 5: Umgang mit psychisch belasteten Frauen
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- Kristin Messner
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1 Forum 5: Umgang mit psychisch belasteten Frauen Dr. phil. Silke Schwarz Frauenhaus Cocon, Berlin Fachtagung Betrifft: Häusliche Gewalt Forschungsergebnisse und Praxiserfahrungen für Intervention und Prävention 26. November 2014
2 Überblick 1. Fakten und Perspektiven hinsichtlich psychischer Gesundheitsfolgen von (häuslicher) Gewalt 2. Besondere Herausforderungen im Umgang mit psychisch belasteten Frauen 3. Wie weiter? Diskussion über nötige Veränderungen in der Versorgung gewaltbetroffener psychisch belasteter Frauen
3 1. Fakten und Perspektiven hinsichtlich psychischer Gesundheitsfolgen von (häuslicher) Gewalt Aus Gesundheits- bzw. klinischen Perspektive: Störungsbegriff des ICD 10: Fokus auf Dauer, auf selbst sowie fremd eingeschätzte Beeinträchtigung, auf aktuelle Symptomlage Aus Gewaltschutzperspektive: Umgang mit psychischen Belastungen als alltägliches (Begleit-)Phänomen im Gewaltschutzbereich: Fokus auf Kontext, auf strukturelle Rahmenbedingungen Ein frauenspezifisches Grundverständnis von Krankheit und Gesundheit setzt die Analyse von und die Kritik an traditionellen medizinischen und psychologischen Krankheitsmodellen und deren Gesundheitsbegriff voraus. Gesundheit ist u.a. die Möglichkeit zu selbstbestimmter Arbeits-, Genuß-, und Liebesfähigkeit, nicht nur die Erfüllung gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen. [ ] Die herrschenden Rollenzuschreibungen setzen insbesondere Frauen Widersprüchen aus, die Risikofaktoren für psychische, psychosomatische und körperliche Erkrankungen bedeuten (AKF o.j.).
4 1. Fakten und Perspektiven hinsichtlich psychischer Gesundheitsfolgen von (häuslicher) Gewalt Angelehnt an ICD-10-Diagnostik ergeben sich folgende Prävalenzraten: % Niedergeschlagenheit/Depression 46 % Angst und Panikattacken 45 % posttraumatischen Belastungsstörungen 27-33% Schlafstörungen/Albträume 11-26% Antriebslosigkeit/Konzentrationsschwäche Weitere gesundheitsgefährdende Bewältigungsversuche: Substanzmittelmissbrauch, Abhängigkeiten, Essstörungen, Selbstverletzungen, riskantes Sexualverhalten u. a.
5 2. Besondere Herausforderungen im Umgang mit psychisch belasteten Frauen a. Möglichkeiten und positive Kooperationsbeispiele b. Grenzen und Versorgungslücken
6 2. Besondere Herausforderungen im Umgang mit psychisch belasteten Frauen a. Möglichkeiten und positive Kooperationsbeispiele Zentral ist Kooperationsbereitschaft und selbstständige Alltagsbewältigung Individuelle Fahrpläne haben sich bewährt: Erstkontakt Austausch im Team ggf. Weitervermittlung / ggf. engmaschige Begleitung bzw. Kooperation (Schweigepflichtsentbindung) Positive Kooperationsbeispiele: SPD & BKD, Krankenhäuser, Kriseneinrichtungen, therapeutische Wohngemeinschaften etc.
7 Beispiel: Selbstverletzung Gelegenheit für ein Gespräch Respektvolle, wertfreie Reaktion Individualität: Angebot der Kontrolle und selbst Entscheidungen zu treffen Achtung der Gefühle und der Notlage Zuneigung und Trost Gemeinsame Vereinbarungen für den Zeitraum des Arbeitens miteinander, wie zum Beispiel: Ich verletze mich nur noch leicht und suche nach anderen, besseren Entlastungen für mich Thematisieren von Entlastungsalternativen Notfallplan besprechen Ressourcenorientierte und stabilisierende Fragentechniken ggf. Antisuizidvertrag
8 2. Besondere Herausforderungen im Umgang mit psychisch belasteten Frauen b. Grenzen und Versorgungslücken Belastungen der anderen Bewohnerinnen / Kinderschutz Belastungen der Betroffenen Belastungen der Mitarbeiterinnen Kein Ort der Richtige? Wohin weitervermitteln?
9 3. Wie weiter? Diskussion über nötige Veränderungen in der Versorgung gewaltbetroffener psychisch belasteter Frauen a. Einrichtungsbezogene Veränderungsnotwendigkeiten Im Gewaltschutzbereich Im Gesundheitsbereich b. Strukturbezogene Veränderungsnotwendigkeiten
10 Wie weiter? Planung weiterer Veranstaltungen Was war gut was soll in Folgeveranstaltungen bleiben (ggf. vertieft werden)? Was soll anders sein wie?
11 Danke für die Aufmerksamkeit und die gemeinsame Diskussion Kontakt:
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