Pharmakotherapie in der Hausarztpraxis
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- Dagmar Peters
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1 Pharmakotherapie in der Hausarztpraxis Dr. Andreas Graf Luckner Tengen Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
2 Lernziele Rahmenbedingungen betr. hausärztlicher Pharmakotherapie kennen lernen Die ökonomische Dimension beschreiben Kritische Sekundärliteraturquellen kennen wissen, dass bei Pharmakotherapie mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen zu rechnen ist. Strategien einer rationalen Pharmakotherapie skizzieren können Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
3 Pharmakotherapie in der hausärztlichen Praxis Wie hoch schätzen Sie den prozentualen Anteil hausärztlicher (AM + hausärztl. Intern.) Verordnungen von allen im ambulanten Bereich rezeptierten Medikamenten ein?? Tauschen Sie sich 1 min mit Ihren Nachbarn aus!! Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
4 Rahmenbedingungen 75% aller im ambulanten Sektor verordneten Medikamente werden von Allgemeinärzten und hausärztlichen Internisten verschrieben Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
5 Rahmenbedingungen Umsatz unserer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis +- = Verordnungsvolumen an Medikamenten Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
6 Rahmenbedingungen Arzneimittelbudget Wirtschaftlichkeitsprüfungen Regresse Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
7 Rahmenbedingungen Arzneimittel Budget Richtgrößen 2008 (2005) Hausärzte Südbaden: M/F (Pat. <65 J.): 46,53 (40,20 ) Rentner: 151,12 (140,25 ) Richtgrößenprüfung: Überschreitung > 15% Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
8 Listung nach der Roten Liste Antihypertensiva Antidiabetika Diuretika Ca-antag., ß-Block., ACE Hemmer Lipidsenker Analgetika/Antirheumatika Hausärztliche Verordnungen: Erstellen sie die Verordnungs-Hitliste der aufgeführten Medikamentengruppen Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
9 Mio. DDD Ca-antag., ß-Block., ACE Hemmer 6594 Antihypertensiva Diuretika Antidiabetika Lipidsenker Analgetika/Antirheumatika Arzneiverordnungsreport 2005 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
10 Rahmenbedingungen Der deutsche Pharmamarkt: - Zugelassene Arzneimittel: Wirkstoffe: Jährliche Neuanträge: Jährlich neue Stoffe: Jährliche Innovationen: Dt. Ärzteblatt Jg 104;2007 Heft 49 S 3370 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
11 Rahmenbedingungen VIII Beispiel: - Die Rote Liste : - 30 NSAR verschiedene Handelspräparate Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
12 Rahmenbedingungen IX WHO: essential drugs: 270 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
13 Einige Prinzipien eigene Positiv- Liste Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
14 Einige Prinzipien Lange Marktpräsenz erhöht die Arzneimittel-Sicherheit Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
15 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
16 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
17 Multimorbidität Sie behandeln einen 82 jährigen Patienten. Diagnosen: - leichte Hüftgelenksarthrose - Diab. mell. Typ II (BZ nü 110 mg%; postbrandial mg%; Hba1c: 6,5%) - Hyperuricämie (7,8 mg%) - Herzinsuffizienz bei Kardiomyopathie (u.a: Ruhedyspnoe, Ödeme) - mässige Cataract (visus 0,7 bds; liest Zeitung, sieht TV) - In welcher Prioritäten Reihenfolge behandeln Sie Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
18 Einige Prinzipien Das Problem Multimorbidität - Wen behandle ich? - Welche Erkrankungen möchte ich pharmakotherapeutisch beeinflussen? - Mit welchem Ziel? - Interaktionen? Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
19 Einmal Antikoagulation - immer Antikoagulation!?!? Oder: - Überdenke die Therapien regelmäßig mit dem steten Ziel, Anzahl und Dosierung der verordneten Medikamente zu verringern - Compliance und Anzahl der Medikamente Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
20 Zu Risiken und Nebenwirkungen PHARMAKOVIGILANZ- FAKTEN Bei ca. 5% aller medikamentös behandelten Patienten treten unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) auf Etwa 40% aller UAW werden als vermeidbar eingestuft Die Zahl der an einer UAW Verstorbenen übersteigt in England und den USA die der Verkehrstoten deutlich Für Deutschland fehlen valide Zahlen, Schätzungen gehen von Todesfällen/Jahr aus AVP, Band 32 (2005) Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
21 Einige Prinzipien Die zehn Empfehlungen zur rationalen Pharmakotherapie (Michael M Kochen 1998) Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
22 10 Empfehlungen zur rationalen Pharmakotherapie 1. Definieren Sie das Problem des Patienten 2. Definieren Sie das Behandlungsziel 3. Erstellen sie einen Katalog der therapeutischen Optionen 4. Prüfen Sie, ob Ihr Patient einer Risikogruppe angehört 5. Nimmt Ihr Patient ein Risikomedikament Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
23 10 Empfehlungen zur rationalen Pharmakotherapie 6. Wählen sie eine (Pharmako) Therapie - Wirksamkeit, Sicherheit, Eignung für Pat, Wirtschaftlichkeit 7. Diskutieren Sie die Behandlung mit dem Patienten (shared decision making) 8. Schreiben Sie nun das Rezept 9. Vereinbaren Sie mit dem Pat. einen neuen Termin 10.Überwachen (und beenden?) Sie die Therapie Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
25 Rahmenbedingungen III 2004 Umsatz GKV unserer Praxis (ca KS/Quart): ,- Verordnete Medik.: ,- Gewinn: ,- Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
26 Rahmenbedingungen V Kassenärztliche Versorgung: - ausreichend - zweckmässig - wirtschaftlich Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
27 Einige Prinzipien Compliance - Anzahl der Medikamente - Einnahme-zuverlässigkeit - Patienteninformation - Patientenziel = Arztziel? Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
28 Generika Fertigarzneimittel, welche nach Ablauf des Patentschutzes unter ihrem internationalen Freinamen (International Nonproprietary Name) zu einem (meist) günstigeren Preis auf den Markt gebracht werden. Der Anteil am generikafähigen Markt lag 2004 bei 74,1 %. AVR 2005 Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
29 Einige Prinzipien Jetzt sind Sie wieder an der Reihe: Bei Ihrer Pharmakotherapie achten Sie auf Verordnung möglichst weniger Medikamente. Ab welcher Anzahl müssen Sie mit nachlassender Compliance rechnen? 1 min mit den Nachbarn Lehrbereich Allgemeinmedizin-Universität Freiburg/
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