9/9/2013. Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen. Jens Brauer. Hinweis

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1 Hirnfunktionelle und Hirnstrukturelle Befunde zu Sprachentwicklung und Sprachentwicklungsstörungen Hinweis Diejenigen Teile des Vortrags, die noch unveröffentlichte Daten und Ergebnisse enthalten, sind in der vorliegenden publizierten Version der Präsentation nicht enthalten. Wir bitten um Verständnis. Jens Brauer Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Sciences Sprachverarbeitung: 19. Jahrhundert Sprachverarbeitung: 20. Jahrhundert Motorische Sprachregion (Broca-Areal) Primärer Motorkortex Syntax (Broca-Areal) Primärer Motorkortex Carl Wernicke, 1874 Paul Broca, 1865 Sensorische Sprachregion (Wernicke-Areal) Primärer auditorischer Kortex Primärer auditorischer Kortex Lexikon (Wernicke-Areal) Forschungsfragen Methoden zur Beantwortung dieser Frage Wie verarbeitet das menschliche Gehirn Sprache? Magnetresonanztomographie (MRI): Hohe räumliche Auflösung Wie erwirbt das Kind diese Fähigkeit? Was sind die hirnstrukturelle und hirnfunktionelle Korrelate von Störungen im Spracherwerb? Ereigniskorrelierte Potentiale (EKP): Hohe zeitliche Auflösung 1

2 Eintritt in die Sprache Wortebene Silbenlänge und Wortbetonung Die ersten sprachlichen Schritte von Kindern basieren auf prosodischen Informationen. Wortebene Die exakte Perzeption von Betonungsmustern erleichtert die Identifizierung von Wortgrenzen (Wortbeginn und Wortende). Die Wordbetonung wird von einigen akustischen Parametern gekennzeichnet, die Silbenlänge ist dabei der Wichtigste. betonte Silbe = lange Silbe Können Säuglinge zwischen langen und kurzen Silben unterscheiden? EKP-Methode Perzeption: Methode der ereigniskorrelierten Potentiale (EKP) Hohe zeitliche Auflösung, da Hirnaktivität Millisekunde für Millisekunde gemessen wird. Messmethode erfordert keine Reaktion des Kindes. Diskriminationsparadigma Diskrimination von Silben von unterschiedlicher Länge Mismatch Hirn-Antwort... bedarf nicht der Aufmerksamkeit des Kindes. EKP pro Bedingung (schwarz) und deren Unterschied (rot) bei 2 Monate alten Säuglingen /ba:/ lang... wird ausgelöst durch eine Veränderung in der wiederholten akustischen Stimulation: dev... ist das Resultat der Detektion der Abweichung vom häufig wiederholten Stimulus. Dev (lang) (N = 61) Sta (kurz) (N = 61) Dev Sta Quelle: Friederici, Friedrich & Weber, NeuroReport,

3 Frühes Erkennen von Sprachentwicklungsstörungen: Hypothese Kleinkinder im Alter von 2 Monaten können lange von kurzen Silben unterscheiden Eine der zugrundeliegenden Ursachen bei Spezifischer Sprachentwicklungsstörung (SSES) könnte eine Störung bei der Verarbeitung prosodischer Information sein. Wenn das so ist, dann ist bei Kindern mit SSES-Risiko vielleicht schon im Alter von 2 Monaten eine Störung beim Unterscheiden von langen und kurzen Silben zu messen. EKP bei SSES Mismatch-Effekt bei 2 Monate alten Kindern mit und ohne SSES Familienrisiko Kinder mit einem SSES Risiko unterscheiden sich in ihrem EKP-Muster für die Diskrimination von Silbenlängen von Kindern ohne SSES Risiko bereits im Alter von 2 Monaten. ohne SSES Risiko (N = 62) mit SSES Risiko (N = 14) Hat das auch für die spätere Sprachentwicklung etwas zu sagen? Quelle: Friedrich, Weber & Friederici, Psychophysiology, 2004 EKP-Daten gemessen im Alter von 2 Monaten Diskrimination von Betonungsmustern Klassifikation nach Familienrisiko bei Geburt Klassifikation nach Sprachentwicklungstest im Alter von 2 Jahren /ba:ba/ 750 ms /baba:/ 750 ms ohne SSES Risiko mit SSES Risiko Standard 5 / 6 Deviant 1 / 6 Sehr frühe Indikation möglich. 1. Block 2. Block baaba baaba baaba babaa baaba baaba babaa babaa babaa babaa baaba babaa 3

4 Diskrimination von unterschiedlichen Betonungsmustern Mismatch (MM)-Effekte bei 4 5 Monate alten Babies Deutsch (N = 50) Französisch (N = 50) Wortbetonung Wortbetonungen sind sprachspezifisch. Deutsch: Betonung auf der ersten Silbe pápa Französisch: Betonung auf der zweiten Silbe papá Quelle: Friederici, Friedrich & Christophe, Current Biology, 2007 Lautproduktion bei Neugeborenen Erfahrung mit Deutsch oder Französisch als Muttersprache beeinflusst die kortikale Verarbeitung bei 4 Monate alten Säuglingen. Diejenigen rhythmischen Strukturen, die typisch für die jeweilige Muttersprache sind, werden bevorzugt. typischer französischer Schrei typischer deutscher Schrei Wortformen sind im Gehirn bereits im Alter von 4 Monaten sprachspezifisch gespeichert! Bereits zu diesem Zeitpunkt sichtbar ist der Einfluss des sprachlichen Umfeldes Quelle: Mampe, Friederici, Christophe & Wermke, Current Biology, 2009 Schreie von 4 Tage alten Neugeborenen Der Schrei eines Säuglings ist bereits sprachspezifisch. Wie entwickeln sich die Sprachprozesse weiter? Quelle: Mampe, Friederici, Christophe & Wermke, Current Biology,

5 Verstehen komplexer syntaktischer Strukturen Verhaltensstudie Satzverständnis SO Der Affe wieft den Käfer. OS Den Affen wieft der Käfer. Zufallsniveau Quelle: Dittmar, Abbot-Smith, Lieven & Tomasello, Child Development, 2008 Quelle: Dittmar, Abbot-Smith, Lieven & Tomasello, Child Development, 2008 Syntaktische Verarbeitung bei 6jährigen Funktionelle Aktivierung der Sprachareale Subjekt-initiale Sätze Objekt-initiale Sätze Subjekt-initiale Sätze Objekt-initiale Sätze Der NOM Igel zieht den ACC Tiger Den ACC Igel zieht der NOM Tiger Quelle: Knoll, Obleser, Schipke, Friederici & Brauer, NeuroImage (2012) Quelle: Knoll, Obleser, Schipke, Friederici & Brauer, NeuroImage (2012) Region-of-Interest Analyse LIFG: BA44/BA45 Syntaxverarbeitung Kinder tun sich bis ins Alter von 7 Jahren schwer, komplexe syntaktische Strukturen zu verarbeiten. Warum? Hirnreifung? Quelle: Knoll, Obleser, Schipke, Friederici & Brauer, NeuroImage (2012) 5

6 Kortikale Sprachverarbeitungsareale (Graue Subnz) IFG Broca-Areal PMC Primärer Motorkortex Strukturelle Hirnverbindungen zwischen den Spracharealen anterior posterior STG Wernicke-Areal PAC Primärer auditorischer Kortex Quelle: Friederici, Physio Rev 2011 Nervenfaserverbindungen (Weiße Subnz) Diffusionsbildgebung Mißt die Orientierung der Diffusion von Wasser im Gehirn (fraktionale Anisotropie) Dorsal I Ventral I Dorsal II Ventral II anterior posterior Quelle: Heidemann et al., MRM 2010 Verarbeitung syntaktisch komplexer Sätze: Funktionelle Neuroanatomie Erwachsene Hypothese Falls die dorsale Faserverbindung verantwortlich ist für die Verarbeitung von komplexen Sätzen Broca-Areal pstg/sts Quelle: Friederici et al., 2006 from BA44 to STG Zufallsniveau * signifikant besser als Zufall Quelle: Dittmar et al., 2008 dann sollte die Verbindung bei 7 Jahre alten Kindern noch nicht voll entwickelt sein. Quelle: Friederici et al., NeuroReport,

7 Fraktionelle Anisotropie (FA) Unterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern Faserverbindungen zwischen IFG & STG Erwachsene 7 Jahre alte Kinder Insbesondere die sprachrelevanten perisylvischen Areale sind bei Kindern im Alter von 7 Jahren noch nicht voll ausgereift max. Aktivierung bei Kindern max. Aktivierung bei Erwachsenen ventrale Route dorsale Route Quelle: Brauer, Anwander & Friederici, Cerebral Cortex, 2011 Quelle: Brauer, Anwander & Friederici, Cerebral Cortex, 2011 Ventrale und dorsale Faserverbindungen bei Neugeborenen, 7-jährigen Kindern und Erwachsenen Kinder zeigen anhaltende Reifung der weißen Subnz in sprachrelevanten Faserverbindungen, insbesonderen in der dorsalen Verbindung zu BA44 im Broca-Areal Kinder rekrutieren zusätzliche funktionale Ressourcen im Broca-Areal (BA45) und verwenden damit vor allem die ventrale Faserverbindung Quelle: Brauer et al., under rev. Neugeborene The dorsal pathway(s) Phonologische Prozesse Phonologisch basiertes Lernen Die Verbindung zwischen STG und PMC ist von Geburt an vorhanden und trägt möglicherweise zu frühem phonologisch basiertem Sprachlernen bei (z.b. Saur et al., PNAS, 2008). LH Teil des AF/SLF: Verbindung zu PMC: Auditorisch-motorische Schleife Teil des AF/SLF: Verbindung zu Broca: Syntaxverarbeitung Die Verbindung zwischen STG und Broca-Areal ist nicht erkennbar zur Zeit der Geburt. Diese Verbindung ist wichtig für die Verarbeitung komplexer Syntax (z.b. Friederici et al., PNAS, 2006). Quelle: Perani et al., PNAS,

8 Fazit Die Entwicklung der Sprachfunktionen geht Hand in Hand mit der Reifung und Entwicklung von Netzwerkverbindungen des Gehirns. Diese Reifungs- und Entwicklungsprozesse spiegeln sich in funktioneller Aktivität während der Sprachverarbeitung, in zunehmender Spezialisierung und Segregation kortikaler Areale, in funktionellen Netzwerken und strukturellen Netzwerkverbindungen wider. Störungen der Sprachentwicklung zeigen frühe messbare Auffälligkeiten der funktionellen und strukturellen Hirnentwicklung 8

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