Statement Jugendhilfe: Vom Jugendlichen aus Denken, Vernetzen und Gestalten
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- Beate Grosser
- vor 7 Jahren
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1 Statement Jugendhilfe: Vom Jugendlichen aus Denken, Vernetzen und Gestalten die Entwicklung lokaler Bildungslandschaften in der Handlungslogik der Kinder- und Jugendhilfe Fachtagung: Kommune wird Bildungslandschaft in Meißen Hartmut Mann, Referent Kinder- und Jugendhilfe
2 (Freie Träger der) Kinder- und Jugendhilfe als Kooperationspartner in kommunalen Bildungslandschaften 1. Zwei gute Beispiele: Angebote freier Träger der Jugendhilfe als Bestandteil kommunaler Bildungslandschaften 2. Handlungslogik der Jugendhilfe für die Zusammenarbeit der Bildungsakteure im Sozialraum 3. Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung
3 Beispiel: Hort der 122. Grundschule Am Palitzschhof in Dresden-Prohlis: Konzept und Angebot, Zusammenarbeit und Vernetzung Dresden-Prohlis, ein Stadtteil mit hoher sozialstruktureller Belastung Schule besteht seit 1979, seit 1992 als Grundschule Kooperation mit dem Palitzschhof Hort im Schulgebäude
4 Der Hort in Trägerschaft des Verbund Sozialpädagogischer Projekte e. V. Bildung, Erziehung und Betreuung von Schülerinnen und Schülern im teilstandardisierten Bildungskontext mit integrierter Ganztagsbetreuung für sprachbehinderte Kinder (Leistung der Eingliederungshilfe gem. SGB XII) mit integrierter ambulanter Erziehungshilfe bzw. Betreuung in einer sozialpädagogischen/heilpädagogischen Tagesgruppe mit Erziehungsberatung im Hort Fachpersonal mit heilpädagogischer Zusatzqualifikation im Hort Zusammenarbeit mit der 122. Grundschule auch im Rahmen des Förderprogramms für Ganztagsangebote an Schulen Zusammenarbeit mit der Einrichtung Spreewalder 1 (Erziehungsberatung, Tagesgruppe, ambulante Dienste der Erziehungshilfe, offene Jugendarbeit, Erlebnispädagogik, Stadtteilarbeit)
5 Grundsätze und Programm des Hortes in Zusammenarbeit mit der Grundschule Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung und lernt Entscheidungen zu treffen. Die Erzieher/innen beobachten, begleiten, unterstützen, fördern, und vermitteln. Die Kinder lernen miteinander verantwortlich umzugehen und voneinander zu lernen Feste, Ferienfahrten Hausaufgabenhilfe Elternzusammenarbeit, Elterngespräche, Elternabende, gemeinsamer Schulelternrat, Elterncafé Erziehungsberatung im Hort, Sozialpäd. Familienhilfen im Hort möglich Kursangebote mit hohem Bildungs- und Selbstbildungsanspruch Schülerzeitung Sternenkinder Schulhunde Flax und Leni Schülerzertifikat Schüler für Schüler Jugendliche zeigen Kindern ihr Hobby und vermitteln ihre Fertigkeiten Outdoortage, Sport, Spiel, Kreatives, Experimente, Tanz, Yoga...
6 Dahinter steht... Pädagogischer Handlungsansatz: Das Verständnis vom Kind/ Jugendlichen als eigenverantwortlichem Subjekt individuelle Unterstützung, Hilfeleistung nach Maß und Einbezug von Ressourcen im Sozialraum im sozialen Netz der jungen Menschen, beim Träger und bei anderen Akteuren der Bildung, Erziehung und Betreuung auch Bildungs- und Lebensort Schule Konstruktivistischer Bildungsansatz im Sächsischer Bildungsplan für Kita das sich bildende, aus Interaktion und Erfahrung lernende, sich die Welt aneignende Kind Die Stadtteilrunde als AG nach 78 SGB VIII langjährig entwickelte Zusammenarbeit und Vernetzung im Stadtteil mit Kinder- und Jugendhilfe als federführendem Akteur und aktiver Beteiligung des öffentlichen Trägers langjährig entwickelte Kultur der Zusammenarbeit der Akteure im Stadtteil auch im Hinblick auf Kooperation und Konkurrenz Inhaltliche Impulse von außen zu Beginn der 90-er Jahre (Subjektorientierung, flexible integrierte Hilfen, Sozialraumorientierung, aktivierende Bürgerbeteiligung
7 Beispiel: Familienzentrum/Mehrgenerationenhaus in Neustadt/Sachsen: Konzept und Angebot, Zusammenarbeit und Vernetzung Ländlicher Raum im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge Die Gemeinde: Stadt mit 8 eingemeindeten Dörfern, Einwohner Familienzentrum besteht seit vielen Jahren, Standort im Mehrgenerationenhausprogramm des Bundes Träger ist der Arbeiter-Samariter-Bund Ortsverband Neustadt/Sa. e. V. (Pflege, Rettungsdienst, Kita, Jugendhilfe, ASB-Jugend)
8 Das Familienzentrum/Mehrgenerationenhaus MGH: Information, Bildung und Beratung für alle Generationen, Haushaltnahe Dienstleistungen, Angebote von Frauen für Frauen, örtliche Kinder- und Familienfeste Offene Kinder- und Jugendarbeit: Kinderclub, Jugendtreff, Freizeiten und Ferienfahrten, außerschulische Jugendbildung Schuljugendarbeit in Kooperation mit Friedrich-Schiller- Mittelschule Jugendsozialarbeit: Jugendberatung, geschlechtsspezifische Angebote, Mobile Jugendarbeit in Neustadt/Sa., Familienzentrum: Offener Familientreff, Eltern-Kind-Gruppen, Elternberatung, Babymassage-Kurse, Sportgruppe, Mobile Familienbildung im ländlichen Raum (!) Familienunterstützende Angebote: flexible Kinderbetreuung, Second-Hand, Kindergeburtstagsfeste, Hol- und Bringdienste, Begleiteter Umgang, Eltern-Kinder-Treff nach Trennung und Scheidung
9 Dahinter steht... Jahrelanges Bestehen des Familienzentrums, das verschiedenste Entwicklungen, Krisen in der Förderung, einen Trägerwechsel gut überlebte/bewältigte und sich in den letzten Jahren pädagogisch profilierte Kooperation mit der Gemeinde, jahrelange Mitgliedschaft einer Mitarbeiterin im örtlichen Jugendhilfeausschuss BBB Begegnung, Beratung und Bildung als Triade in den Bildungskonzepten für offene Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe und in anderen Bereichen des Sozialen Familienbildung in örtlicher Vernetzung als Konzept entwickelt Mehrgenerationenhaus-Programm als (temporäres) Förderkonzept, das nicht an einen Sozialleistungskontext wie bspw. SGB VIII gebunden ist Langjährige Zusammenarbeit mit der Mittelschule im Programm Schuljugendarbeit, dann in Schuljugendarbeit als GTA und nun in GTA Mobiles BBB-Angebot für den strukturschwachen ländlichen Raum
10 Handlungslogik der Jugendhilfe für die Zusammenarbeit der Bildungsakteure Auftrag: Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, Elternberatung, Schutz vor Gefährdungen, Engagement für gute Lebensbedingungen Zuständigkeit: Steuerung (Planung und Finanzierung) als hoheitliche Aufgabe vor allem auf örtlicher Ebene (Landkreis/kreisfreie Stadt bzw. Gemeinde für Kita) Vorrang freier Träger bei den Jugendhilfeleistungen flexibel, schnell reagierend auf positive oder negative Entwicklungen Prinzipien: Vielfalt von Konzepten, Trägern mit verschiedenen Wertorientierungen, Beteiligung an räumlicher u. individueller Planung Geprägt von sozialpädagogischer Fachlichkeit: Individualität Bedarf des/der Einzelnen in seinem sozialen Umfeld, Gruppe Gestaltungsfreiräume als Aufforderung zur Aktivität in eigener Sache Sozialraum als Planungsebene, das Individuum als Subjekt Interesse an Schnittstellengestaltung Zuständigkeitsabgrenzung Interesse an Problemlösung durch Schule, GTA als Konkurrenz zur Jugendarbeit oder GTA als Gelegenheitsstruktur für Jugendarbeit
11 Auf welcher Handlungsebene setzt die Entwicklung von kommunalen Bildungslandschaften an? Die Hierarchie von Handlungsebenen für Veränderung: 1. Analyse/Situationsbewertung 2. Strategie/Politik 3. Zielsetzung 4. Programm/Konzept 5. Methodik 6. Personal/Personalentwicklung 7. Investitionen 8. Sachausstattung Je weiter oben Veränderungen ansetzen, desto länger der Zeitraum bis zur Wirkung und desto wirksamer in der Veränderung.
12 Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung Konkreter werden: Landschaft als Metapher, Sozialraum als Handlungsebene in Zuständigkeit von Landkreisen, kreisfreien Städten Schlüsselprozess auf der Ebene Analyse/Politik: Gemeinsame Zielgruppenbeschreibung Unser Bild vom jungen Menschen und Bildung (!) Chancengleichheit/Bildungsgerechtigkeit durch Erkennen der Verschiedenheit junger Menschen und ggf. Nachteilsausgleich (Pendant: Eltern fordern Individualität) Schlüsselpersonen Zuständige für Soziales, Jugend, Schule (oft die Beigeordneten, Fachbürgermeister) Steuerung durch Planung (Analyse, Bewertung, Bedarf) Schnittmenge mit dem Vorhaben integrierter Sozialplanung Unterschiedliche Aufträge Vereinbarung der jeweiligen Zuständigkeit versus Omnipotenzanspruch und allzuständigen Programmen Partnerschaft statt Übernahme, die oft zitierte Augenhöhe
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