Chirly dos Santos-Stubbe (Hrsg.) Interkulturelle Soziale Arbeit in Theorie und Praxis

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1 Berichte aus der Sozialwissenschaft Chirly dos Santos-Stubbe (Hrsg.) Interkulturelle Soziale Arbeit in Theorie und Praxis Shaker Verlag Aachen 2005

2 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Bei»Zugl.:«Uni ändern! Es wurde nicht angegeben, ob»diss«oder»habil«bei»zugl.:«!, ansonsten : Copyright Shaker Verlag 2005 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN ISSN Shaker Verlag GmbH Postfach Aachen Telefon: / Telefax: / Internet: info@shaker.de

3 I Geleitwort Die vorliegende Veröffentlichung versammelt die Beiträge des von Frau Prof. Dr. Chirly dos Santos-Stubbe für die Fachhochschule Mannheim - Hochschule für Sozialwesen am 28. Oktober 2004 organisierten Hochschultag lnterkulturelle Soziale Arbeit in Theorie und Praxis. Der Band offeriert pointierte Auswahlblicke in einen eigenständigen Bereich der Sozialen Arbeit, dessen tiefe Notwendigkeit sich konturierungsstark in der Lehre, der Forschung und auch in der Praxis -und bei letzterer sogar noch stärker als bisher auszuprägen beginnt. Interkulturelle Soziale Arbeit war also noch nie so gefragt und von so durchdringender Bedeutung für Wirtschaft, Politik und Kultur, für die gesamte Organisation der beruflichen und privaten Alltagskommunikation, wie dies derzeit der Fall ist. Sie rückt von ehemals exotischer Randerscheinung sozialarbeits-wissenschaftlicher Diskussion immer stärker in deren Zentrum. Die lesenswerten Referate (und auch die Diskussion-Statements) belegen daher sehr konsequent, dass die in der Sozialen Arbeit Tätigen immer vielfältiger mit einer "internationalen Klientel" konfrontiert sind - mittendrin oder noch außen vor - im unaufhaltsamen Wandel und Weiterentwicklung gesellschaftlichen Lebens (Seins). Zu diesem Klientel gehören beispielsweise Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge, Spätaussiedler, EU-Binnenemigranten, Asylzuwanderer, Werksvertrags- und SaisonarbeitnehmerInnen und auch Familienangehörige aus Drittstaaten, obwohl diese oftmals einen deutschen Pass besitzen. Die Integration der Migranten ist eine der großen Herausforderungen für die (wiedervereinigte) deutsche Gesellschaft, deren finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten momentan aber drastisch schrumpfen. Das Eingliederungsproblem, das vor 20 Jahren von Politik und Medienöffentlichkeit übertrieben oder verharmlosend dargestellt wurde und deshalb weitgehend nicht registriert wurde, schiebt sich jetzt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der

4 II Erkenntnis, dass speziell in den deutschen Großstädten der Anteil der Migranten wächst, folgenreich auf einen Hauptplatz der Tagesordnung. Und weil die Teilhabe der Migranten am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben arg in Frage gestellt ist, begegnen diese Zielgruppen den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in allen Feldern und Einrichtungen ihrer Profession. Interkulturelle Kompetenz als Fähigkeit, mit Migranten umzugehen, wird heute von vielen verlangt. Fragt man jedoch nach, was damit im Einzelnen gemeint ist, ergeben sich vielfältige Vorstellungen und Erklärungen, die einander zum Teil ergänzen, sich aber auch widersprechen. Diese Kompetenz in ihrer Bedeutung als pädagogische Ziel- und Handlungsdimension zu erfassen und vor allem zu präzisieren, ist daher ebenfalls ein prononciertes Anliegen des vorliegenden Bandes. Und: Diese zentrale Kompetenz wird facettenreich reflektiert, in ausgewählten essentiellen Aspekten ins Bündel gepackt und auf ihren pädagogischen Gehalt hin geprüft. Der Sinn des Sammelbandes liegt neben der Vermittlung von Fakten vor allem in der Weckung von Problembewusstsein. Er will interkulturell relevante Themen und Grundbegriffe vor ihrem bildungs- und gesellschaftspolitischen Hintergrund kritisch diskutieren und für theorie- und praxisorientierte Leser und auch für die Nicht-Fach- Öffentlichkeit gleichermaßen informativ sein. Es versteht sich von selbst, dass die Auswahl der übernommenen Themenkreise des Hochschultages nicht erschöpfend sein kann, sie ist vielmehr Ergebnis der subjektiven Veranstalter-Einschätzungen ihres jeweiligen Nachfrage- und Gebrauchswert für Studium und Praxis. Das Rektorat der Hochschule und die Planerin des Hochschultages, Frau Prof. Dr. Santos- Stubbe, freuen sich zusammen mit den Autoren/Referenten des Sammelbandes, dass der Förderkreis der Hochschule für Sozialwesen weitgehend die Buch-Finanzierung übernommen hat. Dafür ist dem Verein ausdrücklich zu danken. Mit der Publikation wird erstmals die erfolgreich Interkulturelle Soziale Arbeit in Theorie und Praxis der Hochschule für Sozialwesen hervorgehoben, die bereits seit Gründung der Hochschule im Jahre 1972 vor allem mit interdisziplinären Veranstaltungen im Curriculum

5 III verankert war und in den letzten Jahren ihre Lehrrahmen aus der Nachfrage-Notwendigkeit stark erweitern konnte. Der gelungene Verlauf des Hochschultages hat gezeigt, dass die Interkulturelle Arbeit sich in ihrer Selbstwahrnehmung weiter aufhilft, um dabei Visionen für die Zukunft zu entwickeln und auch mögliche Stolpersteine und Verhinderungssperren im offenen Diskurs aufzuzeigen. Prof. Dr. Heinz-Rudi Brunner M.A. Prorektor für Lehre und Studienorganisation Mannheim, 25. Mai 2005

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7 V Inhalt Joachim Auer Begrüßung und Einführung zum Hochschultag am 28. Oktober Chirly dos Santos-Stubbe Gestaltungselemente kompetenten sozial-pädagogischen Handelns in der Einwanderungsgesellschaft...11 Ulla Törnig Kulturelle Identität als individuelles Klientenrecht im Rahmen der sozialen Arbeit...28 Stefan Gaitanides Interkulturelle Öffnung der sozialen Dienste Visionen und Stolpersteine...36 Karin Weber Interkulturelle Soziale Arbeit in Theorie und Praxis...63 Afonso Benfica Der Krieg und die Nachkriegszeit in Mosambik...79 Ulrich Reitemeier Gute Gründe für schlechte Gesprächsverläufe SozialarbeiterInnen in der Kommunikation mit Migranten...83 Lena Khuen-Belasi Zugang zu SpätaussiedlerInnen in der Sozialen Arbeit Rainer Kilb Ghetto oder Multikultur - sozialräumliche Aspekte der Migration in Deutschland Über die Autorinnen und Autoren...125