Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal

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1 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal M A I Editiorial Überblick Was bisher geschah Vorarbeiten für die Tunnelkette Granitztal Tunnelbauarbeiten ab 2014 Massendisposition Neue Infobox Rad-Infopfad Baustellenwandertag zugestellt durch post.at

2 2 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, anlässlich des Baubeginns für die Vorbereitenden Maßnahmen Lavanttal im Herbst 2008 haben wir Sie mit einer Bau-Information über die Eckpunkte dieses Abschnitts der Koralmbahn informiert. Seit damals wurde mit Hochdruck an diesem bedeutenden Infrastrukturprojekt gearbeitet. Die Arbeiten wurden mittlerweile zeitgerecht fertig gestellt. Anlässlich dieses Meilensteines erhalten Sie daher mit der vorliegenden aktuellen Ausgabe der Bau-Information einen umfassenden Einblick in das bisherige Baugeschehen sowie weiters eine detaillierte Information über die weiteren Tätigkeiten. Wir möchten uns an dieser Stelle auch bei den Anrainern bedanken, die unseren Bauarbeiten in den vergangenen zwei Jahren mit sehr viel Verständnis begegnet sind. Für Ihr Projektteam DI Gerald Zwittnig DI Markus Höhndorf Überblick Die Koralmbahn Graz Klagenfurt ist eines der Schlüsselprojekte der Baltisch-Adriatischen Achse, die als Nord- Süd-Transversale von der Ostsee bis zur Adria reicht. Sie verbindet aufstrebende Wirtschaftsregionen neuer EU- Mitgliedsstaaten mit bedeutenden Wirtschaftsräumen in Österreich und Norditalien, wobei die Anbindung an die oberadriatischen Häfen eine bedeutende Rolle spielt. Darüber hinaus stellt sie eine wichtige Verknüpfung mit anderen prioritären Achsen des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) her und ist somit eine der wichtigsten transeuropäischen Eisenbahnachsen sowohl für den Personen-, als auch für den Güterverkehr. Mit der Koralmbahn entsteht auf rund 130 Kilometern eine völlig neue, zweigleisige, elektrifizierte Hochleistungsstrecke, die die Städte Graz und Klagenfurt künftig direkt miteinander verbindet. Zwischen Graz und Klagenfurt reduziert sich dadurch die Fahrzeit von derzeit knapp drei auf rund eine Stunde. Für die Wirtschaft in den südlichen Bundesländern ergeben sich dadurch zusätzliche Potenziale. Neben dem Herzstück der Koralmbahn, dem knapp 33 km langen Koralmtunnel, ist der Abschnitt vom Westportal des Koralmtunnels bis zur Drauquerung bei Eis/Ruden ein wichtiger Bestandteil dieser neuen Hochleistungsstrecke.

3 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal 3 Visualisierung InterCity-Bahnhof im Lavanttal Hier entsteht im Lavanttal ein neuer InterCity-Bahnhof, der auch eine Verknüpfungsfunktion mit der bestehenden Lavanttalbahn hat. Im Anschluss verläuft die Trasse bis zum Nachbarabschnitt Aich - Mittlern - Althofen a.d. Drau, der bei der Jauntalbrücke nach Eis/Ruden beginnt. Was bisher geschah Für einen reibungslosen Bauablauf der anschließenden Tunnelbaulose Koralmtunnel und Tunnelkette Granitztal laufen seit Herbst 2008 umfangreiche Vorbereitungsarbeiten im Lavanttal. Neben der Herstellung der künftigen Bahntrasse sowie der Baustelleneinrichtungsflächen für die Tunnelbaulose wurden weitreichende Straßenbau- und Wasserbauarbeiten durchgeführt. Die Kollnitzer Straße sowie die St. Pauler Landesstraße wurden umgelegt, weiters wurden Gerinne verlegt, welche die Koralmbahn in diesem Abschnitt queren. Für die St. Pauler Landesstraße wurde eine Bogenbrücke errichtet, um eine niveaufreie Kreuzung mit der künftigen Eisenbahntrasse herzustellen. Für die Lavanttalbahn wurde ein so genanntes Überwerfungsbauwerk über das Portal des Koralmtunnels gebaut, damit die bestehende Bahnstrecke außerhalb des künftigen Baubereiches geführt werden kann. Ein weiterer, wichtiger Bestandteil des bisherigen Bauloses war die Schaffung eines 20 ha großen Hochwasserretentionsraums, damit hinkünftig der InterCity-Bahnhof im Lavanttal gesichert Errichtung der blauen Bogenbrücke für die St. Pauler Landesstraße

4 4 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal Verlegung der Lavant und Schaffung neuer Retentionsräume hochwasserfrei gehalten werden kann. Dazu war es erforderlich, die Lavant auf eine Länge von rund 1,4 km in ein neues Flussbett zu legen. Die Übergabe dieses neuen Fließgewässerabschnittes erfolgte im Juli Im neuen, gewundenen Flussbett hat nun die Lavant viel Platz für eine dynamische, eigenständige Entwicklung. Neu errichtete Amphibientümpel Auf einer Fläche von rund 1,5 ha wurden eng miteinander verzahnte Stillgewässer geschaffen, die wertvolle Lebensräume für gewässertypische Tier- und Pflanzenarten darstellen. Diese Tümpel stehen wiederum in ständiger Kommunikation mit dem neuen Flusslauf der Lavant. Somit ergeben sich laufend Entwicklungsmöglichkeiten und Umgestaltungen des Flusslaufes. Für den Erholungssuchenden und Interessierten ist diese dynamische Entwicklung vom neu gestalteten Radweg aus gut zu beobachten. Für die Hochleistungsstrecke sowie für die bestehende Lavanttalbahn wurden außerdem neue Brücken über die Lavant errichtet. ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Insgesamt wurden bisher rund 1,2 Mio. m³ Erdmaterial bewegt to Stahl verbaut m² Asphaltschichten hergestellt m³ Beton verwendet lfm Bohrpfähle eingebaut Bäume und Sträucher gepflanzt Errichtung der neuen Eisenbahnbrücken über die Lavant

5 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal 5 Vorarbeiten für die Tunnelkette Granitztal Das zukünftige Nord-Portal der Tunnelkette Granitztal wird im Bereich des seit den 80iger Jahren stillgelegten Basaltabbaues situiert sein. Der Abbau erfolgte als Tagebau in Grubenbauweise, wobei sich die zurück gebliebene Grube nach der Stilllegung mit Oberflächenwasser bzw. Meteorwasser gefüllt hat. Vor Beginn der weiteren Baumaßnahmen musste somit dieser Basaltteich entleert werden und wird nun mit Aushubmaterial, das in den Deponien in Mitterpichling und im Lavanttalboden zwischengelagert ist, aufgefüllt. Das Wasser musste vor dem Abpumpen und Einleiten in den Kampacher Bach und in die Lavant einer entsprechenden Behandlung mit Calzium-Nitrat unterzogen werden. So konnten die strengen Grenzwerte für die Einleitung gesichert eingehalten werden. Im April haben die Arbeiten zur Auffüllung des Basaltschlotes begonnen. Diese werden bis zum Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Als Ausgleich für den Verlust des Basaltteiches wurden entlang der neu strukturierten Lavant umfangreiche Ersatzmaßnahmen umgesetzt, um neue, vielfältige Lebensräume für die Pflanzenund Tierwelt zu schaffen. Der entleerte Basaltteich Weitere Vorarbeiten für die Tunnelkette finden im Granitztal statt, wo zunächst eine TransAustria-Gasleitung umzulegen ist. Außerdem wird im Granitztal die gemeinnützige Gesellschaft Archäologischer Dienst Kärnten archäologische Voruntersuchungen durchführen, um möglicherweise vorhandene Bodendenkmäler freizulegen und wissenschaftlich zu dokumentieren. Tunnelbauarbeiten ab 2014 Nach diesen Vorarbeiten beginnt im Jahr 2014 der Bau der Tunnelkette Granitztal, die mit einer Gesamtlänge von rund 6 km zwischen dem Lavanttal und dem Jauntal verläuft und dabei die Deutsch Grutschen, das Granitztal und den Langer Berg quert. Die beiden Bergrücken werden mit zwei eingleisigen Tunnel in bergmännischer Bauweise unterfahren. Die Tunnelröhren sind durch Querschläge mit einem Abstand von max. 500 m miteinander verbunden. Visualisierung Geländemodellierung Granitztal Tunnelbauarbeiten

6 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal 6 Schematische Darstellung der Lüfterzentrale Im Bereich des Granitztales wird der Tunnel auf einer Länge von ca. 0,6 km in offener Bauweise hergestellt und im Endzustand eingehaust. Die Querung des Granitzbaches erfolgt durch eine geschlossene Tunnelbrücke. Im Bereich der Einhausung Granitztal, die mittels Geländemodellierung wiederum in die Landschaft eingegliedert wird, befindet sich eine Lüfterzentrale mit einem Stiegenhaus als zusätzlicher Sicherheitsausgang an die Oberfläche. Während sich das Nordportal der Tunnelkette Granitztal im Bereich des ehemaligen Basaltteiches befindet, kommt das Südportal in einem etwa 15 m tiefen Geländeeinschnitt zwischen den Ortschaften Eis und St. Radegund im Jauntal zu liegen. Massendisposition Für den Bau der Koralmbahn wurde unter Beachtung der Materialeigenschaften bereits in einer frühen Phase des Projektes eine Massenbilanz erstellt. Diese hatte vor allem zum Ziel, das Ausbruchsmaterial aus den Tunnelbereichen in möglichst geringer Entfernung als Schüttmaterial für die Trasse und für Lärmschutzwälle wieder zu verwenden. Ein großer Teil der Tunnelausbruchsmassen des Abschnittes St. Paul Aich wird für die Einhausung und Geländemodellierung der offenen Bauweise im Granitztal verwendet. Durch eine standortgemäße Bepflanzung und eine landschaftsplanerische Gestaltung der Gewässerbereiche des Granitz- und Schildbergbaches wird sich die hier entstehende Geländeformation harmonisch in die Landschaft einfügen. Für die Überschussmassen wurden frühzeitig geeignete Standorte für Deponien ausgewiesen, die möglichst im Nahbereich der Trasse liegen. So werden große Transportweiten vermieden. Nicht benötigte Ausbruchmassen aus der Tunnelkette Granitztal werden vor allem in die vorweg hergestellte Deponie Lavanttalboden gebracht. Neue Infobox bietet umfangreiche Information Zusätzlich zu unseren bisher gebotenen Informationsmaßnahmen über das Projekt wird am Klagenfurter Hauptbahnhof die Infobox Koralmbahn eröffnet. Ab Ende 2011 können Sie sich hier über das Projekt und sein thematisches Umfeld informieren. Der Standort im Auf- nahmegebäude des Hauptbahnhofs ist aufgrund der hohen Kundenfrequenz ein idealer Ort, um eine DauerAusstellung zu diesem bedeutenden Infrastrukturvorhaben einzurichten. Wir freuen uns schon jetzt auf zahlreiche BesucherInnen.

7 Bau-Information Koralmbahn St. Paul Aich / Bahnhof Lavanttal 7 Rad-Infopfad Eine Baustelle dieser Größenordnung ist naturgemäß von besonderem Interesse für die Öffentlichkeit. Daher haben wir das vorhandene Rad- und Gemeindewegenetz genutzt, um einen Rad-Infopfad zu errichten. An insgesamt 18 Stellen von Mitterpichling im Lavanttal bis Althofen a.d. Drau zum Teil mit Blick auf die Baustelle werden ab dem Sommer 2011 Schautafeln wissenswertes zu verschiedensten Themen rund um das Projekt Koralmbahn vermitteln. Zu Fuß oder mit dem Rad kann entlang dieses Rad-Infopfades das Baugeschehen hautnah erlebt werden. Wandern entlang der Koralmbahn Baustellenwandertag der Hauptschule St. Paul im Lavanttal Auf Anregung von Bgm. Hermann Primus, Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal, fand im Herbst 2010 erstmals ein Baustellenwandertag im Lavanttal statt. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler die Bauarbeiten hautnah erleben und sich ein Bild über das Gesamtprojekt machen. Nach einem Besuch der Infobox Mitterpichling stand ein Fußmarsch am künftigen Koralmtunnel-Portal vorbei und an der Bahntrasse entlang bis zu den neu geschaffenen Retentionsräumen an der Lavant am Programm. Die Jugendlichen bekamen die einmalige Gelegenheit, sich mit einer persönlichen Bepflanzung entlang der Lavant im Koralmbahnprojekt zu verewigen und gleichsam Pate zu stehen für einen erfolgreichen Aufwuchs der Vegetation entlang der neuen Lavant. Kinder pflanzen ihre Patensträucher und erkunden die neuen Retentionsräume

8 Kontakt: ÖBB-Infrastruktur AG Projektleitung Koralmbahn 6 (PLK6) Walther von der Vogelweideplatz 1/I, 9020 Klagenfurt Tel.: Fax: ÖBB-Infrastruktur AG Stab Unternehmensstrategie, PR & Kundenservice Team Projektinformationsmanagement Praterstern 3, 1020 Wien Tel: infra.kundenservice@oebb.at Impressum: CI&M im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG Prod. Nr.: Medieninhaber: ÖBB-Infrastruktur AG Text. ÖBB-Infrastruktur AG Fotos und Visalisierungen: ÖBB, pantv, Bolt, Egger Layout: Irene Weichselbaumer Druck: Paul Gerin, PG-DVS, 1140 Wien Stand: Mai 2011