Hier schlägt das Herz der Wirtschaft

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1 Ausgabe 1/2014 Hier schlägt das Herz der Wirtschaft M+E-Infodienst Familienfreundlichkeit: Bei M+E ist die Vision schon Realität Exportüberschuss: Deutsche Ausfuhren stärken Europa Die wirtschaftliche Lage: Konjunkturausblick der M+E-Industrie für 2014 DIE UNTERNEHMEN DER METALL- Ausgabe 1/ UND ELEKTRO- INDUSTRIE Kontakt: Antonin Finkelnburg,

2 Familienfreundlichkeit ist bei M+E schon Realität Der Vorstoß der Bundesfamilienministerin für eine Reduzierung der Regelarbeitszeit hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Was Frau Schwesig jedoch als Vision bezeichnet, ist in der Metall- und Elektro-Industrie schon längst betriebliche Realität und ein fester Bestandteil der Personalpolitik. Für die Mehrheit unserer Mitarbeiter gilt die 35-Stunden- Woche, alle Arbeitnehmer haben einen grundsätzlichen Anspruch auf Teilzeitarbeit, und noch dazu gibt es in den Betrieben zigtausende Arbeitszeitmodelle, so dass Mütter und Väter ihre Anwesenheit individuell regeln können. Auch die Freistellung zur Pflege eines Angehörigen ist bei einem großen Teil der M+E-Unternehmen über das gesetzliche Maß hinaus gängige Praxis. Und nicht nur das: Die Unternehmen sind sich bewusst, dass es immer wichtiger wird, Fachkräfte an sich zu binden und im Beruf zu halten. Die Tarifverträge der Metall- und Elektro-Industrie geben den Betrieben den erforder lichen Spielraum für ein vielseitiges Engagement von betriebseigenen Kindertagesstätten über Eltern-Kind-Büros bis zur persönlichen Karriereplanung. Nicht ohne Grund sagen in Umfragen 75 Prozent der rund 3,7 Millionen Beschäftigten im Herz der Wirtschaft, dass sie kein Problem bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben. Nachholbedarf beim Ausbau staatlicher Betreuungsstrukturen Für weitere gesetzliche Regelungen gibt es daher keine Notwendigkeit. Die Pläne sind auch nicht finanzierbar, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft massiv zu beschädigen. Und vor Ort wissen die Unternehmer und Arbeitnehmer am besten, was für ihre Betriebe und was für ihre Familien sinnvoll ist. Für beide Seiten hilfreich wäre es aber, wenn sich die Poli tik noch stärker als bisher um den Ausbau der Kinderbetreuungs möglich keiten kümmert. Hier gibt es in Quantität und Qualität Nachholbedarf. Es fehlt an personellen und finanziellen Ressourcen. Erst wenn die Betreuung in Kitas und Schulen flächendeckend und ganztags gewährleistet wird, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überhaupt erst für alle Eltern eine Option. Kontakt: Jutta Kemme,

3 Exportüberschuss: Deutsche Ausfuhren stärken Europa Trägt Deutschland eine Mitschuld an der Krise im Euro- Raum? Deutschlands Exportstärke sei durch Billiglöhne erkauft und schade den anderen EU-Ländern, so der pauschale Vorwurf. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: So wie die M+E-Industrie das Herz der Wirtschaft ist, ist Deutschland der wirtschaftliche Motor Europas. Eine Studie des IW Köln belegt, dass mit einer Steigerung des deutschen Aushandels um 10 Prozent auch die Exporte der EU-Partner an Vorleistungen nach Deutschland um 9 Prozent zunehmen. Ziel kann es daher nicht sein, den deutschen Außenhandel durch künstliche Belastungen einzuschränken. Immer weniger Überschüsse gehen ins europäische Ausland Zudem verringerten sich in den letzten vier Jahren die M+E-Exportüberschüsse in Europa, sodass sie sich mittlerweile nur noch zu knapp 40 Prozent auf die EU-Länder verteilen mit abnehmender Tendenz. In der Euro-Zone landete 2013 mit lediglich 60 Mrd. Euro vorrausichtlich sogar nur ein Fünftel unserer Überschussexporte. Dagegen ist der Außenhandel nach Asien sowie Nord- und Südamerika gestiegen. Viele der dortigen Schwellen länder benötigen die M+E-Produkte wie Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge für den Aufbau ihrer eigenen Industrie (siehe Grafiken). Erfolgreich trotz hoher Lohn- und Arbeitskosten Auch der Vorwurf des Dumpinglohnstandortes ist falsch. In der deutschen Industrie lagen die Arbeitskosten im Jahr bei 37 Euro pro Stunde. Deutschland ist damit einer der teuersten Produktionsstandorte weltweit. Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen der Mitarbeiter in der M+E-Industrie beträgt Euro. Ganz offensichtlich sind wir also nicht wegen, sondern trotz unserer hohen Lohn- und Arbeitskosten international wettbewerbsfähig. Mit einem Anteil von rund 65 Prozent geht die überwiegende Mehrheit deutscher Exporte auf die Metall- und Elektro-Industrie zurück. Zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise braucht es in ganz Europa daher vor allem mehr Wettbewerbsfähigkeit und ein noch besseres Investitionsklima. Nach Schätzungen des DIW beträgt die derzeitige Investitionslücke allein in Deutschland 80 Mrd. Euro. Kontakt: Dr. Alexander Eschbach, eschbach@gesamtmetall.de,

4 Exportüberschuss: Deutsche Ausfuhren stärken Europa Anteil der Eurozone fällt auf unter ein Viertel Exportüberschuss mit der Eurozone sinkt Regionale Verteilung der M+E-Exportüberschüsse in zwei Zweijahresperioden und 2,3 7,3 16,3 15,5 18,8 39,8 Euro-Länder EU-Länder ohne Euro Restliches Europa 14,3 22,7 7,1 Nord- und Südamerika Asien Afrika und Ozeanien 17,3 24,3 14,4 und 2013* M+E-Exportüberschuss mit der Eurozone und dem Rest der Welt in Mrd. Euro Rest der Welt Eurozone * Quelle: Statistisches Bundesamt. 2013* mit Daten bis Oktober. Weltweit haben sich die M+E-Exportschüsse in den letzten Jahren neu verteilt. Während die Überschüsse in die EU-Länder um ein Drittel abgenommen haben, hat sich ihr Anteil außerhalb Europas seit fast verdoppelt. Quellen: Statistisches Bundesamt. 2013*: Daten bis Oktober 2013 geschätzt für das Gesamtjahr. Der M+E-Exportüberschuss mit den Euro-Ländern hat in den letzten Jahren nicht nur relativ, sondern auch absolut deutlich an Gewicht verloren. Dies ist umso erstaunlicher, als die Überschüsse seit wieder deutlich zugelegt haben. Kontakt: Dr. Alexander Eschbach, eschbach@gesamtmetall.de,

5 Die aktuelle wirtschaftliche Lage Auftragseingang: Hoffnung auf Wachstum Konjunktur: Zuversicht zum Jahresende Auftragseingang nach Herkunft, Indexwerte 2010 = 100, saison- und preisbereinigte Quartalswerte 2007 Ausland Gesamt Inland Okt./Nov. Okt./Nov. gegen 3. Quartal 2013 (saisonbereinigter Niveauvergleich) Gesamt: + 1,4 % Inland: 1,8 % Ausland: + 3,6 % M+E-Industrie Deutschland, saisonbereinigte Entwicklung 2007 Lage Erwartungen 2010 Saldo der Firmenmeldungen über gute (+) und schlechte ( ) Geschäftslage bzw. günstigere (+) und ungünstigere ( ) Geschäftserwartungen Dez Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: ifo Konjunkturtest Der Auftragseingang in der Metall- und Elektro-Industrie bleibt weiter auf Wachstumskurs. Das starke Auslandsgeschäft gleicht die mangelnden Inlandsaufträge aus. Ziel muss es sein, die Investitionen in Deutschland wieder attraktiver zu machen. Der ifo-konjunkturtest für die Metall- und Elektro-Industrie hat im Dezember 2013 seinen positiven Trend der letzten Monate bestätigt. Die Geschäftslage konnte leicht auf +18 Punkte zulegen. Ebenso haben die Erwartungen einen kleinen Sprung auf +15 Punkte gemacht. Kontakt: Dr. Michael Stahl, stahl@gesamtmetall.de,

6 Zu guter Letzt Wer mehr Flexibilität im Job für Zeit mit der Familie fordert, darf nicht gleichzeitig f lexible Instrumente wie Teilzeit oder Befristungen verteufeln. Das passt nicht zusammen. Dr. Rainer Dulger, Gesamtmetall- Präsident Impressum: M+E-Infodienst Herausgeber: Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Voßstraße 16, Berlin Redaktion: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de, Tel.: DIE UNTERNEHMEN DER METALL- UND ELEKTRO- INDUSTRIE Kontakt: Antonin Finkelnburg, finkelnburg@gesamtmetall.de,