Herausforderungen und Chancen der Asylzuwanderung Zahlen, Rahmenbedingungen und Maßnahmen des Bundesamts
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1 Herausforderungen und Chancen der Asylzuwanderung Zahlen, Rahmenbedingungen und Maßnahmen des Bundesamts Laura Kolland Referat 310 Grundsatzfragen der Integration, Wertevermittlung, Geschäftsstelle Deutsche Islam Konferenz Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg
2 Gliederung Wer kommt und wie viele? Aktuelle Zahlen Erfahrungen aus dem Modellprojekt Early Intervention Welchen Beitrag leistet das Bundesamt?
3 Aktuelle Asylzahlen
4 Asylerstantragszahlen : bislang Erstanträge, davon im April 2015: : : :
5 Hauptherkunftsländer 2015 Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer 2015: 49,8 %
6 Hauptherkunftsländer 2016 Gesamtschutzquote für alle Herkunftsländer 2016: 62,1 %
7 Altersstruktur Asylbewerber*innen Jahre und älter von 60 bis unter 65 Jahre von 55 bis unter 60 Jahre von 50 bis unter 55 Jahre (0,5 %) (0,5 %) (1,0 %) (1,7 %) über 50 Jahre: Personen rd. 3,2% von 45 bis unter 50 Jahre von 40 bis unter 45 Jahre von 35 bis unter 40 Jahre von 30 bis unter 35 Jahre (2,9 %) (4,6 %) (7,1 %) (10,6 %) 25 bis unter 50 Jahre: Personen rd. 40,4% von 25 bis unter 30 Jahre (15,2 %) von 18 bis unter 25 Jahre von 16 bis unter 18 Jahre (4,6 %) (24,8 %) 18 bis unter 25 Jahre: rd. 24,8% bis unter 16 Jahre (26,5 %) männlich weiblich
8 Anzahl Erstanträge Altersstruktur der Asylbewerber*innen Asylerstanträge 2014 in Deutschland nach Alter und Geschlecht* * ohne Nulljährige, Quelle: MARiS/BAMF Asylbewerber*innen im erwerbsfähigen Männer Frauen Alter (18 bis 65 Jahre ) in 2014: davon Personen 18 bis unter 25 Jahre: Personen 25 bis unter 50 Jahre: Personen über 50 Jahre: Personen Einzelalter
9 Anteil nach Einzelalter in % Altersstruktur der Asylbewerber*innen Altersstruktur Asylerstantragsteller 2014 in Deutschland* * ohne Nulljährige, Quelle: MARiS/BAMF Asylbewerber*innen im erwerbsfähigen Alter (18 bis 65 Jahre ) in 2014: Syrien Erstanträge 2014 Serbien Erstanträge 2014 Eritrea Erstanträge 2014 Alle Erstanträge 2014 davon Personen 18 bis unter 25 Jahre: Personen 25 bis unter 50 Jahre: Personen über 50 Jahre: Personen Einzelalter
10 Daten zum Bildungshintergrund Grundschule 22,4 % Keine Schulbildung 7,2 % Sonstiges 0,7 % Hochschule 17,8 % Basierend auf der Selbstauskunft von Asylbewerber*innen (alle HKL, älter als 18 Jahre) Mittelschule 28,8 % Gymnasium 20,4 % Befragungszeitraum: Januar-Dezember 2015 Fachschule 2,7 %
11 Erfahrungen aus dem Modellprojekt Early Intervention
12 Arbeitsmarktzugang - Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen Verkürzung der Wartezeit für die Erteilung der individuellen Arbeitserlaubnis an Asylbewerber und Geduldete auf drei Monate 61 Abs. 2 Satz 1 AsylVfG, 32 Abs. 1 Satz 1 BeschV (in Kraft seit ) Wegfall der Vorrangprüfung für Asylbewerber und Geduldete bei Mangel-, Ausbildungsberuf und Tätigkeit für Anerkennung einer ausländischen Berufsqualifikation oder nach 15 monatigem Aufenthalt 32 Abs. 5 BeschV (in Kraft seit ; befristet bis zum ) Räumliche Beschränkung verkürzt auf erste drei Monate Gesetz zur Verbesserung der Rechtsstellung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern vom (in Kraft seit ). Gesetz zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung (in Kraft seit ) Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz (in Kraft seit ) Öffnung der Integrationskurse für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive und Geduldete Beschäftigungsverbot für Asylbewerber aus sicheren HKL, die seit dem einen Asylantrag gestellt haben.
13 Modellprojekt Early Intervention Pilotprojekt der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit dem Bundesprogramm XENOS arbeitsmarktliche Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge (BMAS) und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Modellstandorte: Augsburg, Köln, Dresden, Freiburg, Hamburg, Bremen; seit 2015: Berlin, Ludwigshafen, Hannover Ziele: Umsetzung der neuen politischen (Koalitionsvertrag) und rechtlichen Rahmenbedingungen der Arbeitsmarktintegration schon während des Asylverfahrens Anerkennung und Sicherung der Potenziale von Flüchtlingen für Arbeitsmarkt und Gesellschaft Kenntnisse über mögliche Hürden in Hinblick auf einen erfolgreichen Arbeitsmarktzugang und Weiterentwicklung der Vermittlungsstrukturen und Instrumente zur Arbeitsmarktintegration faktische Ermöglichung
14 Early Intervention Zahlen und Teilnehmerstruktur Gesamtzahl der Teilnehmenden (Asylbewerber mit Bleibeperspektive): Anteil Frauen: 14 % Altersgruppen: 18 bis 24 Jahre: 23 %, 25 bis 49 Jahre: 74 %, über 50 Jahre: 3 % Herkunftsländer Syrien 37 %, Eritrea 13 %, Afghanistan 12 %, Iran 11 %, Pakistan 7 %, Irak 6 %, Ägypten 6% Qualifikation (Teilnehmende sind handverlesen, kein Rückschluss auf Qualifikationen der Asylbewerber*innen insgesamt möglich!): Nach eigenen Angaben verfügten fast alle Teilnehmenden über einen Schulabschluss 56 % Abitur, 11 % Mittlere Reife, 15 % Hauptschulabschluss Integrationserfolge Arbeit: 135 Personen Ausbildung: 26 Personen Weiterbildung: 266 Personen Wechsel ins SGB II: 460 Personen Projektziel: 100 TN pro Standort
15 Fazit und Konsequenzen Gute Erfahrungen mit Perspektivwechsel Arbeitsmarkt/Asyl Die Projektteilnehmenden sind hochmotiviert, enge Begleitung ist allerdings erforderlich (personalintensiv!) Ausbau der Lotsenstrukturen Ausbau passgenauer Förderinstrumente Sprache ist entscheidend! Seit Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz frühzeitige Sprachförderung möglich: Öffnung Integrationskurse für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive Entwicklung von Kombi-Modellen zur Verzahnung von Spracherwerb und beruflicher Aktivierung und Qualifizierung Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Kompezentfeststellung (insb. für bei undokumentierten Qualifikationen) Kompetenzaufbau/-ausbau bei Vermittlungsfachkräften Neue Kompetenzerhebungsmethoden, bspw. visuelle Diagnoseinstrumente Ausbau bei Anpassungsqualifizierung Integriertes Flüchtlingsmanagement hat Arbeitsmarktintegration von Beginn an im Blick
16 Ausblick Arbeitsmarktintegration IAB-Abschlussbericht zum Modellprojekt Early Intervention erhältlich Arbeitsmarktintegration (insb. als Fachkraft) wird auch für die Bestqualifizierten ein weiter Weg Realistische Debatte nötig keine Überforderung der Teilnehmenden, keine unrealistischen Erwartungen in der Öffentlichkeit/bei Unternehmen Arbeitsmarktintegration während des laufenden Asylverfahrens wird nur in Ausnahmefällen möglich sein Gesamtstrategie, über das Asylverfahren hinaus erforderlich (Zuständigkeits- und Rechtskreiswechsel) Schnittstellenmanagement und Kooperation sind entscheidend!
17 Welchen Beitrag leistet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge?
18 Gesetzliche Kernaufgaben des Bundesamtes im Integrationsbereich Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) 75 Nr.9 AufenthG Informationsmaterial Integration 75 Nr. 3 AufenthG Ab Mitte 2016: Berufsbezogene Sprachförderung 45a AufenthG Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl 75 Nr. 4 AufenthG Integrationskurs 43 AufenthG Gesetzliche Aufgaben BAMF Bundesweites Integrationsprogramm 45 AufenthG
19 Weitere Aufgaben des Bundesamtes im Integrationsbereich Hotline "Arbeiten und Leben in Deutschland" Projektförderung (aus nationalen und europäischen Mitteln); Modellprojekte Förderprogram m "Integration durch Qualifizierung - IQ" Initiierung und Einbindung in Dialogprozesse; Geschäftsstelle DIK ESF-BAMF- Programm Erweiterte Aufgaben BAMF Weiterentwicklung des Integrationsverständnisses
20 Aktuelle Schwerpunkte des Bundesamtes Stabilisierung des Kerngeschäfts, insb. Sprachförderung Kapazitätserweiterung und finanzielle Ressourcen sichern Verzahnung Spracherwerb und Arbeitsmarktintegration Inhaltliche Weiterentwicklung: neue Konzepte und Module Maßnahmen zu "Ankommen & Orientieren" Umsetzung des Konzepts integrierte Wertevermittlung Erweiterung der MBE: Zielgruppen, Angebote, Inhalte Projektförderung: u.a. Lotsenprojekte, Unterstützung Ehrenamtlicher, MO als Partner in der Flüchtlingsarbeit Forschung & Evaluierung Kenntnisse zur Zielgruppe Asylbewerbern und Schutzberechtigten Beitrag zur Versachlichung der Diskussion Grundlagenstudien und Begleitforschung
21 Vielen Dank! Kontakt: Laura Kolland Referats 310 Grundsatzfragen der Integration, Wertevermittlung, Geschäftsstelle Deutsche Islam Konferenz
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