Tagung Vielfalt begegnen (Teil 2) 22. Nov Landschaftsverband Rheinland. Workshop
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- Fritzi Heidrich
- vor 7 Jahren
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1 Tagung Vielfalt begegnen (Teil 2) 22. Nov Landschaftsverband Rheinland Workshop
2 "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Václav Havel).
3 Index - Frage: Haben die Kinder, Eltern, Leitungsteam/LeiterInnen und Stadtteilbewohner alle das Gefühl, dass die Einrichtung zu ihnen gehört? Nachdenken über die Frage / Notizen machen Austausch mit NachbarIn : Gedanken, Empfindungen, Wirkungen, erste Ideen 3. Austausch in der Gruppe: Ergebnisse festhalten 4. Kurzpräsentation
4 1. Fragebogen ausfüllen 2. Zwei Themen bestimmen 3. PartnerInnen nach Themen auswählen 4. Formulieren des gewünschten Zustands 5. Ideen für eine Herangehensweise entwickeln 6. Kurzpräsentation
5 Inklusion in Kindertageseinrichtungen Projektebenen: Coaching von Kitas (mithilfe des Index für Inklusion) Kommunale Beiräte in Reutlingen / Ludwigsburg Landesweiter Beirat in Baden-Württemberg Träger: Arbeitsgemeinschaft Integration e.v. Reutlingen Ev. Hochschule Ludwigsburg
6 Projektträger Elternverein Arbeitsgemeinschaft für Integration Reutlingen e.v. AGI Wissenschaft Evang.Hochschule Ludwigsburg (früher : Reutlingen) Praxis verändern und entwickeln hinsichtlich der Teilhabe und Bedürfnisse von Kindern und Familien Praxisforschungsprojekte für inklusive Theorie und Praxisentwicklung sowie Unterstützung von inklusiven Prozessen in Politik und Verwaltung unterstützt und finanziell gefördert von der Paul-Lechler-Stiftung der Heidehofstiftung und dem KVJS-KommunalverbandJugend und Soziales
7 Zur Geschichte von IQUAnet Von FABI / IQUA zu IQUAnet FABI (Fachdienst Assistenz-Beratung-Inklusion( ) IQUA (Inklusion-Qualifikation-Assistenz) seit 2000: Qualifizierung der Einzelpersonen Qualifizierung der Teams IQUAnet (Inklusion-Qualifikation-Assistenz-Netzwerk) seit 7/2009: Verbindung der Qualifizierung von Teams mit der Stärkung des Netzwerks! TRÄGER: Ev. Hochschule Ludwigsburg und Arbeitsgemeinschaft Integration Reutlingen e.v.
8 Lokale Netzwerke zur Qualifizierung für Inklusion in Kindertagesstätten Ziele + Aufgaben des Projekts Jedes Kind ist willkommen: Kein Kind soll zurückbleiben: Inklusion braucht geteilte Verantwortung und eine Politik der vielen Köpfe und Hände: Arbeit mit dem Index für Inklusion
9 Ebenen der Vernetzung für die inklusive Entwicklung Kindertagesstätten Eltern, Frühförderung, ASD, Schule, Jugendhilfe, Familienhilfe, DKSB, Therpeuten Lokale Beiräte Kommune, Landkreis, Schulamt, Frühförderung, Eltern, Träger, Jugendhilfe, Fachdienste, SPZ(eingel.) Landesweiter Beirat Städtetag, Gemeindetag, Kultusministerium, Überregionale Arbeitsstelle für Frühförderung, Wohlfahrtsverbände, Eltern, KVJS, Träger, Lebenshilfe, Kommunen,Landkreise
10 Arbeit mit den Einrichtungen nach innen Begleitung und Beratung der Einrichtung vom Status quo aus die Einrichtung definiert ihre Ziele Entwicklung von Möglichkeiten vor Ort, - Haltung-Wissen-Können Team- und Qualitätsentwicklung mit Hilfe des Index für Inklusion nach außen Vernetzung im Stadtteil Unterstützung der Kooperation zu Institutionen Unterstützung der Gemeinsamkeit der Eltern Transfer von Erfahrungen in die lokalen Beiräte und den landesweiten Beirat zur Weiterentwicklung von stützenden Rahmenbedingungen
11 Kerndaten zum Praxisbeispiel Gustav-Groß-Strasse Reutlingen: -Ganztageseinrichtung, 2-12Jahre, - Kinder aus Familien mit sehr herausfordernden Lebenslagen - Inklusion in Bezug auf Kinder mit Benachteiligung durch Armut, Kultur, Assistenz Ansatzpunkt der Kita: Eltern Kinder Vernetzung- Unterstützungssysteme Übergangsgestaltung zur Schule und zum Gemeinwesen
12 Beispiel viele Eltern mit sehr großen Belastungen ( psychisch, gesundheitlich, ökonomisch, sozial) Kinder mit großen Entwicklungsherausforderungen unterschiedliche Kulturen, Lebenssituationen und Abholzeiten der Eltern wenig Kontakt zwischen ihnen kommen nicht zu den Elternabenden haben oft keinen Bezug zu helfenden Institutionen und Angeboten Soziales Netzwerk, in dem Eltern sich gegenseitig helfen können ist gering Hohe Vertrauensbasis der Eltern zur Kindertagesstätte Bedeutung der Kindertagesstätte, wenn z.b. Eltern mit großen Belastungen ihre Kinder regelmäßig bringen Kita als erste Anlaufstelle in belastenden Situationen Kita kann diesen Bedarf nicht allein decken Es braucht neue und mehr Formen der Elternzusammenarbeit
13 Die Arbeit mit dem Index für Inklusion Mit dem Index beginnen Die Einrichtungssituation beleuchten. Den Index-Prozess evaluieren Einen Aktionsplan entwerfen Den Plan in die Praxis umsetzen
14 Arbeiten mit dem Index Planungsprozess: Sich mit den Materialien vertraut machen Entwicklung ist kein mechanischer Prozess. Sie besteht aus der Verbindung von Werten, Emotionen und Handlungen, aus sorgfältiger Reflexion, Analyse und Planung Es gibt nicht den richtigen Weg, den Index zu nutzen
15 Mit dem Index-Prozess beginnen Ein Index-Team bilden - In welcher Form wollen wir die Prozesse planen? - Gemeinsames Verständnis von Inklusion entwickeln - Was verstehen wir unter Förderung? - Wo liegen in unserer Einrichtung Barrieren und Ressourcen? Einen kritischen Freund einbeziehen Themen aufspüren/ Prioritäten festlegen Zusammenarbeit mit dem Gesamtteam vorbereiten
16 Einrichtungssituation beleuchten Einführungsveranstaltung für das Gesamtteam (und ggf. weitere Beteiligte) - Index einführen - Ideen, Wissen und Entwicklungsbereiche austauschen und sammeln - Nächste Schritte vorstellen Wissen und Ideen der Kinder erkunden - Wo erleben sie Barrieren der Partizipation? - Wo gelingt Teilhabe? Wissen und Vorstellungen von Eltern erkunden - Was schätzen sie am meisten an der Einrichtung? - Was würden sie am liebsten geändert wissen? Prioritätenliste erstellen
17 Einen inklusiven Plan entwerfen Wie wollen wir vorgehen? Was wollen wir erreichen? Welche Schritte können wir unternehmen? Wer wird was tun? Bis wann? Was brauchen wir dazu?
18 Den inklusiven Plan umsetzen Hierbei ist es wichtig: Alle auf dem Laufenden zu halten, sich zu informieren und auszutauschen Den Prozess am Laufen zu halten Den Prozess auch aus den Augen der Kinder und Eltern zu reflektieren
19 Den Prozess evaluieren und dokumentieren Inwieweit hat der Index uns geholfen, inklusiven Arbeitsweisen mehr Aufmerksamkeit zu widmen? Wie gut hat unsere Vorgehensweise und Zusammenarbeit funktioniert? Was war das Ergebnis? Welche Anpassungen sind in der Weiterarbeit erforderlich?
20 Praxisbeispiel: Struktur der Zusammenarbeit Gustav-Groß-Strasse (Stadt Reutlingen) Überblick der Indikatoren/Fragen - Vertiefungsinteresse Es gibt eine Partnerschaft zwischen Mitarbeiterinnen und Eltern. Die Erzieherinnen stellen eine Verbindung zwischen den Ereignissen in der Einrichtung und dem Leben der Kinder zu Hause her. Die Einrichtung hilft den Eltern, mit sich zufrieden zu sein. Allen neuen Kindern wird bei der Eingewöhnung geholfen. Prof. Jo Jerg / Ev. Hochschule Ludwigsburg
21 Überblick der Indikatoren/Fragen - Vertiefungsinteresse: B 1.5 Allen neuen Kindern wird bei der Eingewöhnung geholfen Fragen: sind für neue Eltern Informationen über die städtischen BildungsGesundheits- und sozialen Einrichtungen sowie über die eigene Einrichtung verfügbar? Nimmt das Eingewöhnungsprogramm auf die Unterschiede in der Entwicklung der Kinder und auf die Muttersprachen Rücksicht? Werden die Kinder auf die Aufnahme in die Einrichtung vorbereitet, indem man ihnen etwas aus der Einrichtung mit nach Hause gibt? Fragen aus dem Index für Inklusion : B 1.5 c-e Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg
22 Die in der Indexarbeit aufgekommenen Gedanken und Einsichten wurden in folgenden Projekten umgesetzt: Willkommensbuch Elternverwöhnabend WIR-Buch Angebotsbroschüre : Nutzung von Vereinen Zugang und zu Institutionen Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen: Jugendhilfeeinrichtungen Kooperation mit FamilienhelferInnen /TherapeutInnen und der Einrichtung Vision der Kita: Entwicklung von Angeboten unter dem Motto: Wir tun uns was Gutes in Kooperation mit anderen Einrichtungen Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg 22
23 3. Anwendung und Umsetzung des Index für Inklusion in der Kindertagesstätte Gustav-Groß-Straße, Stadt Reutlingen
24 Neue Kinder bekommen noch bevor sie in die Einrichtung kommen ein Willkommensbuch nach Hause, in dem die Einrichtung, das Einrichtungsmaskottchen und die BezugserzieherInnen Dein Willkommensbuch von mir, für dich! vorgestellt werden. Kindern wird so der Übergang in die Einrichtung erleichtert. Fotos: Folie 20/21 Kita Gustav-Groß-Strasse Reutlingen Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg 24
25 Siehst du die Pinsel in Krokos Rucksack? Auch mit Werkzeug arbeitet er gerne. Sabine Kaiser IQUAnet
26 Umsetzungserfahrungen mit dem Index für Inklusion (Rückmeldungen der Praxis an die wiss. Begleitung) 1. Der Index arbeitet mit Fragen (nicht mit Standards) und ermöglicht dadurch einen Dialog. 2. Der Index ist gut geeignet, um Einrichtungssituation zu beleuchten/handlungsfelder zu identifizieren. 3. Der Index gibt jedem Team die Möglichkeit, an der eigenen Situation anzusetzen. 4. Für vorhandene Fragestellungen bietet der Index mit seinen Fragen Anregungen. 5. Der Index bietet einen Referenzrahmen für eine inklusive Ausrichtung, in dem andere Methoden eingebunden werden können. 6. Der Index öffnet die Sichtweise für ein umfassendes Inklusionsverständnis. 7. Der Arbeiten mit dem Index zwingt um die Ecke zu denken. 8. Der Index strukturieret die Kooperationsstrukturen im Sozialraum und schafft eine Basis für gelingende Vernetzung. 9. Die Umsetzung benötigt eine Prozessbegleitung und Moderation von außen. 10. Voraussetzung für eine erfolgreiche inklusive Begleitung ist die Bereitschaft des Teams, Gewohntes und Alltagstheorien zu reflektieren/eigenes Interesse an Weiterentwicklung. Prof. Jo Jerg / Ev. Hochschule Ludwigsburg vgl. Jerg/Thalheim in Tacheles-Magazin 9/2012, S.18)
27 Veröffentlichungen im Kontext des Projekts Inklusion im Kindergarten / Ev. Hochschule Ludwigsburg J.Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (2011): Vielfalt entdecken Erfahrungen mit dem Index für Inklusion in Kindertagesstätten und Gemeinde, Reutlingen, 80 Seiten, ISBN: J.Jerg (2010): Inklusion von Anfang an - Entgrenzungen als Herausforderung für eine inklusive Gestaltung von Kindertagestätten. In: Frühe Kindheit / Deutsche Liga für das Kind (Hrsg.) 4/2010 S. Thalheim, J. Jerg, W.Schumann (Hrsg.) 2008: Inklusion im Kindergarten. Qualität durch Qualifikation, Reutlingen J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (Hrsg.) (2006): Vielfalt und Unterschiedlichkeit im Bildungsdiskurs. Inklusion im Kindergarten, Reutlingen, 103 Seiten. ISBN: J. Jerg (2005): Vielfalt + Differenz = Inklusion + Assistenz. Bausteine und Verbindungen einer inklusiven Baustelle - oder: Ordnung muss sein!? Gedanken zum Aufräumen ohne Auszusondern! In: Barz, M./ Weth, U. (2005): Potentiale Sozialer Arbeit, Stuttgart, S ISBN: J. Jerg, S. Thalheim, W. Dürr, W. Schumann (2005): Inklusive Erziehung im Kindergarten als Menschenrecht und die Geschichte von Anna. In: Kita aktuell BW, Fachzeitschrift für Leiter/innen der Tageseinrichtungen für Kinder - Nr. 7/8/2005, S J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim: Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Überlegungen zum Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Tageseinrichtungen für Kinder in Baden-Württemberg und der Inklusion von Kindern mit Behinderungen. In: Kita aktuell BW, Fachzeitschrift für Leiter/innen der Tageseinrichtungen für Kinder - Nr. 4/2005, S J. Jerg (2005): Vielfalt und Differenz - Forschungsverständnis und Forschungsethik imarbeitsfeld der Behindertenhilfe an der EFH. In: J. Jerg, J. Armbruster, A. Walter (Hrsg.) (2005): Selbstbestimmung, Assistenz und Teilhabe. Beiträge zur ethischen, politischen und pädagogischen Orientierung in der Behindertenhilfe, Stuttgart, S ISBN: Thalheim, S. (2004): Ein Kindergarten für alle. Modellprojekt zur Unterstützung der Inklusion von assistenzberechtigten Kindern in Kindertagesgärten in Stadt und Landkreis Reutlingen (Abschlussbericht), Reutlingen. ISBN: J. Jerg, S. Thalheim (2004): Qualifizierung zur Inklusionsassistentin. Erste Erfahrungen aus dem Reutlinger Forschungsprojekt. In: Schnell, I., Sander, A.(2004): Inklusive Pädagogik, Bad Heilbrunn, S ISBN J. Jerg, W. Schumann, S. Thalheim (Hrsg.) (2003): Von Anfang an - Qualifizierung zur InklusionsassistentIn in Kindertageseinrichtungen, Reutlingen. ISBN Jo Jerg, Ev. Hochschule Ludwigsburg
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