Ländlicher Raum: Modellprojekt Ostalbkreis
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- Leopold Langenberg
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1 Beispiele aus der Praxis regional und integriert Ländlicher Raum: Modellprojekt Ostalbkreis Dr. med. Klaus R. Walter Gesundheitsdezernent im Ostalbkreis
2 Einleitung Der Ostalbkreis als Gesundheitsregion Der Ostalbkreis will eine Region sein mit überdurchschnittlich hoher Lebensqualität im Alter und eine Modellregion für innovative Ansätze der gesundheitlichen Versorgung im Ländlichen Raum Der Ostalbkreis stellt eine flächendeckende medizinische Versorgung im stationären Bereich mit seinen Kreis- Krankenhäusern sicher Im ambulanten Bereich unterstützt der Ostalbkreis eine bürgernahe Versorgung im ländlichen Bereich 3 Telemedizin-Projekte flankieren diese Bemühungen: Tele-EKG, Sturzprophylaxe und Chronische Wunde
3 TELEMEDIZIN: Pilotprojekt "Telekonsultation Chronische Wunde : Demonstration des Vorgehens beim Projektstart
4 Einleitung Die Ausgangssituation im Ostalbkreis In ländlichen Gemeinden im Ostalbkreis konnten für Allgemeinarztpraxen keine Nachfolger/-innen gefunden werden. Unter dem Vorsitz des Landrats wurde mit den Kreisärzteschaften Aalen und Schwäbisch Gmünd, den Krankenhausdirektoren der drei Kliniken des Ostalbkreises und weiteren Akteuren im Ostalbkreis ein gemeinsames Positionspapier mit Aufgaben und Forderungen erarbeitet. Die Aufgaben, die im Ostalbkreis bearbeitet werden konnten, wurden angegangen. Parallel wurde das Papier im politischen Raum breit gestreut.
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6 Anteil der Hausärzte 60 Jahre und älter in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs Quelle: Versorgungsbericht 2009 der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg
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8 Positionspapier des Ostalbkreises zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum - Forderungen an Bund, Land, Kreis 1. Bund: bessere Rahmenbedingungen 2. Land: Planung kleinräumiger 3. Kliniken erstellen Weiterbildungskonzept 4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern 5. Kommunen: sollen Praxen unterstützen 6. Sparkasse gibt Kredite für neue Praxen 7. Ärztliche Kooperationsformen (z.b. in Form überörtlicher Berufsausübungs-Gemeinschaften) werden unterstützt und positiv begleitet.
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10 Positionspapier des Landkreistags Baden- Württemberg zur ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum Der LKT BW hat das 7-Punkte-Papier in ein ausführliches 10-Punkte-Papier erweitert. Bestehende Punkte wurden präzisiert und erweitert, neue Punkte aufgenommen: eine Erhöhung der Ausbildungskapazität für Mediziner ein Auswahlverfahren, das Eignung und Motivation für den Arztberuf stärker berücksichtigt größere Praxisnähe des Medizinstudiums, das Fach Allgemeinmedizin sollte zu einem der Pflichtfächer beim Praktischen Jahr (PJ) werden eine bessere Werbung für den Beruf des Allgemeinmediziners
11 Entwicklung der Initiativen 1. Schreiben von Landrat Klaus Pavel an Minister Dr. Rösler: Forderung an die Bundespolitik unverzüglich Maßnahmen gegen den bereits bestehenden und sich zukünftig noch verschärfenden Ärztemangel einzuleiten (z.b. Erhöhung der Studienkapazitäten für Medizinstudenten) und die sozialpolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Arztberuf wieder attraktiv ist. Antwort von Herrn Staatssekretär Bahr vom : Steuerung des Niederlassungsverhaltens ab 2010 auch durch Preisanreize Begrüßung der Initiative des Ostalbkreises Studienzulassung Sache der Länder, Medizin wurde beim Hochschulpakt 2020 ausgeklammert und kein Sonderprogramm aufgelegt! Übereinstimmung der Notwendigkeit zur Weiterentwicklung der Bedarfsplanung Bereits Ausschuss des GBA eingesetzt, Ergebnisse werden 2010 erwartet Ärzte-Honorarreform wird kritischer Überprüfung unterzogen
12 Entwicklung der Initiativen (BMG) Bundesministerium für Gesundheit, Interview mit Minister Dr. Rösler im Dt. Ärzteblatt ( )
13 Entwicklung der Initiativen - Land 2. Forderung an den Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen Baden-Württemberg die derzeitige Bedarfsplanung der ärztlichen Versorgung zu überarbeiten und die Versorgungsbereiche kleinräumiger zu gestalten. Schreiben an den Landesausschuss im Oktober 2009 Landesausschuss beschäftigt sich mit dem Thema und dem Anliegen des Ostalbkreises. Arbeitsgespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung am KVBW kann sich kleinräumigere Planungsgebiete grundsätzlich vorstellen. Versorgungsbereiche werden eher an den Zentren des Landesentwicklungsplans ausgemacht (für den OAK: Raumschaften Aalen, Schwäbisch Gmünd und Ellwangen) Landkreisverwaltung sieht eher noch kleinere Lebensbereiche als Grundlage
14 : Ministerrat beschließt Zehn-Punkte- Aktionsprogramm Landärzte : 7 Millionen Euro für strukturelle Verbesserungen der ärztlichen Versorgung Entwicklung neuer Organisationsformen ärztlicher Tätigkeit: Projekt Landärztin/Landarzt Gezielte Nachwuchsförderung im Bereich Humanmedizin Gezielte Förderung der ärztlichen Versorgung in Heimen Reform der Bedarfsplanung vertragsärztlicher Leistungserbringung Vorhandene Instrumente stärker nutzen Übertragung ärztlicher Leistungen auf nichtärztliche Berufe Bessere Verzahnung der ärztlichen Versorgung Ländliches Umfeld noch attraktiver machen und die Wiederbesetzung freier Arztsitze unterstützen Strukturen im Land weiter entwickeln gemeinsam vor Ort planen Sieben Millionen Euro Förderprogramm der Landesregierung Zitat Ministerin Dr. Stolz:... letztendlich geht es aber darum, lokale, passgenaue Lösungen zu finden.
15 Entwicklung der Initiativen - Ostalbkreis 3. Erarbeitung einer integrierten Weiterbildungs- Konzeption zur/zum Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin an den Kliniken. Beginn 2009: bis zu 3 ÄrztInnen/Jahr am Ostalbklinikum Aalen Es gibt weitere Interessenten
16 Ausbildung von Allgemeinmedizinern
17 Entwicklung der Initiativen - Ostalbkreis 4. Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern Ist in den Kommunen noch in der Umsetzung 5. Unterstützung durch Kommunen, z.b. Zur Verfügung stellen von Praxisräumen und Zuschüsse zum Betrieb In einzelnen Kommunen bereits umgesetzt Einschätzung der Ärzteschaften und der KVBW: Auch die Konstellation: Gemeinde erstellt Praxis und vermietet an Arzt kann attraktiv sein. Innovative Modelle: Mietkauf? Ausstattungs- und Geräte-Investition durch die Kommune und Anmietung durch Arzt?
18 Entwicklung der Initiativen - Ostalbkreis 6. Entwicklung von Finanzierungsangebote durch die regionalen Kreditinstitute, um die notwendigen Investitionen von Arztpraxen zu ermöglichen. Kreissparkasse Ostalb hat zum Februar 2010 ein Sonder-Kreditprogramm für Ärzte aufgelegt. 7. Ärztliche Kooperationsformen (z. B. in Form einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft) zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung wird von den Unterzeichnenden aktiv unterstützt Kliniken des Kreises haben grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, enger mit den niedergelassenen Ärzten zu kooperieren (z. B. auch gemeinsame (Groß)-Geräte-Nutzung. Ärzte wünschen sich mehr Unterstützung der KV bei den moderneren Kooperations- und Betriebsformen
19 Rechtliche Rahmenbedingungen Nach 72 SGB V haben Krankenkassen und Leistungserbringer (Ärzte, Zahnärzte, Physiotherapeuten und Med. Versorgungszentren) eine Pflicht zur gemeinsamen Sicherstellung der Versorgung. Den Kassenärztlichen Vereinigungen kommt nach 75 Abs.1 Satz 1 SGB V ein besonderer Sicherstellungsauftrag zu. Niedergelassene Ärzte sind privatwirtschaftlich tätig, für eine Niederlassung gibt es fachliche Voraussetzungen
20 Fazit: Initiativen von kommunaler Ebene geben erfolgreich Anstöße für landes- und bundesweite Entwicklungen. Initiativen wie das Modellprojekt Ostalbkreis sind wichtig, weil sie die Kräfte einer Region bündeln, weil sie an unterschiedlichsten Handlungs- und Entscheidungsebenen ansetzen, weil sie die vorhandenen Spielräume ausnutzen und darauf hinwirken, diese auszuweiten.
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. med. Klaus R. Walter, Aalen Landratsamt Ostalbkreis, Geschäftsbereich Gesundheit
Gemeinsames Positionspapier
Kreisärzteschaft Aalen Kreisärzteschaft Schwäbisch Gmünd Gemeinsames Positionspapier des Ostalbkreises, der Kreisärzteschaft Aalen, der Kreisärzteschaft Schwäbisch Gmünd sowie der Kliniken des Ostalbkreises
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