Förderpreis Ökonomie in Schulen 2015 Soziale Marktwirtschaft - Ergänzende Hinweise zur Bewerbung -
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- Catharina Peters
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1 Förderpreis Ökonomie in Schulen 2015 Soziale Marktwirtschaft - Ergänzende Hinweise zur Bewerbung - Inhaltlich finden sich in der Ausschreibung folgende Hinweise zur Bewerbung: Bewertet und prämiert werden innovative Unterrichtsideen, Konzepte und Projekte zur Erlangung grundlegender Basiskenntnisse über unsere Wirtschaftsordnung zur Einordnung, Analyse und Beurteilung aktueller Herausforderungen, die Veränderungsprozesse unserer Wirtschaftsordnung erforderlich machen (Beispiele sind: Finanzkrise, demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Zuwanderung, prekäre Beschäftigung, Fachkräftemangel, Kapitalismuskritik, Globalisierung, Umweltprobleme, Energiewende und Klimawandel). zur Fortentwicklung unserer Wirtschaftsordnung im Spannungsfeld ökonomischer, sozialer und politischer Interessen Wettbewerbsbeiträge können einen oder mehrere Punkte aufgreifen. 1. Inhaltliche Hinweise zur Bewerbung von Grundschulen Schon in der Grundschule lassen sich einzelne Charakteristika einer marktwirtschaftlichen Ordnung für die Schülerinnen und Schüler begreifbar machen. Anknüpfungspunkte bietet das Kerncurriculum für den Sachunterricht (1-4) im Inhaltsbereich Gesellschaft und Politik. Hier werden in Jhrg. 2 Familienformen, Konsumprodukte (Bedürfnisse, Werbung, Geld) und in Jhrg. 4 Demokratie (Aufgaben öffentlicher Institutionen wie Stadtverwaltung, Feuerwehr, Polizei) sowie Arbeit und Arbeitslosigkeit thematisiert. Bezogen auf den wirtschaftlichen Teil im Sachunterricht ist es somit zum Beispiel möglich, die zentralen Akteure - Private Haushalte, Unternehmen und Staat - in einem marktwirtschaftlichen System herauszugreifen und ihr Verhältnis zueinander zu erklären. Einige Beispiele für Teilfragen zu Privaten Haushalten und Unternehmen: - Wer lebt alles in einem Haushalt? Welche Familienformen gibt es? - Welche Bedürfnisse haben die Familienmitglieder und wie befriedigen sie diese? - Welche Möglichkeiten gibt es, Einkommen/Einnahmen zu erzielen? (Einkommen der Eltern/Taschengeld) - Inwieweit bist du ein Teil der Wirtschaft? - Was ist ein Unternehmen und welche Aufgaben haben Unternehmen? 1
2 - Was ist Werbung und warum werben Unternehmen? Einige Beispiele für Teilfragen zur Rolle des Staates im Wirtschaftsgeschehen: - Was ist eine staatliche Einrichtung, z. B. Gemeinde- oder Stadtverwaltung, Feuerwehr, Polizei? - Was sind Steuern und wer zahlt sie? (Unternehmen und private Haushalte als Steuerzahler) - Wofür verwendet der Staat Steuergelder? (Arbeitslosengeld, Kindergeld, Bau von Schulen, Straßen etc.) - Welche Regeln stellt der Staat auf und überwacht sie? (z. B. Lebensmittelgesetze, Normen zur Sicherheit bei Spielgeräten auf Spielplätzen etc.) Einige Beispiele für Teilfragen zum Tausch auf Märkten sind: - Welche Märkte kennt ihr (z. B. Lebensmittelmarkt, Möbelmarkt, Automarkt, Bekleidungsmarkt, Spielwarenmarkt, Wohnungsmarkt) - Was passiert auf einem Markt? - Wer macht die Preise auf Märkten? D.h.: Wie viel muss ein Unternehmen mindestens für ein Produkt verlangen? (Kosten decken) Wie viel darf ein Unternehmen maximal für ein Produkt verlangen? (Nachfrage beachten) Zusammenfassung In einer Bewerbung im Rahmen des Wettbewerbes Ökonomie in Schulen soll aufgezeigt werden, wie wirtschaftliche Zusammenhänge aus dem Kontext Soziale Marktwirtschaft kinderleicht vermittelt und kreativ mit den Kindern erarbeitet werden. Der Sachunterricht hat eine ökonomische Dimension, die herausgearbeitet werden kann. In diesem Rahmen kann es z. B. darum gehen, - Fachwissen zu vermitteln, z. B. über die Aufgaben von Unternehmen oder die Funktion von Märkten - die Schüler an unterschiedliche Methoden und Arbeitsweisen (z. B. Rollenspiele, Befragung, Erkundungen) heranzuführen sowie - Sachverhalte zu beurteilen, z. B.: Schadet Werbung mir? Was bedeutet Arbeitslosigkeit für die Betroffenen? 2
3 2. Inhaltliche Hinweise zur Bewerbung von Schulen der Sek I Was in der Grundschule schon ansatzweise behandelt wurde, lässt sich in der Mittelstufe weiter ausarbeiten. Geht es um den Zusammenhang zwischen Unternehmen und privaten Haushalten, dann ist als unterrichtliches Modell der einfache Wirtschaftskreislauf und auch der um den Staat ergänzte erweiterte Wirtschaftskreislauf geeignet. Abb. 1: Einfacher Wirtschaftskreislauf Darüber hinaus ist in der Mittelstufe in Jhrg. 9 im Themenfeld Staat die Soziale Marktwirtschaft ein konkretes Unterrichtsthema im Wirtschaftsunterricht sowie im Politik/Wirtschaft Unterricht. Grundsätzlich lässt sich sagen: Das Wissen um zentrale Ordnungsformen und -elemente unserer Wirtschaftsordnung bildet das unabdingbare Orientierungswissen, das benötigt wird, um wirtschaftliche und politische Prozesse zu verstehen, auch um sich an der Weiterentwicklung der Wirtschaftsordnung zu beteiligen. Das bedeutet nicht, sich unkritisch gegenüber der marktwirtschaftlichen Ordnung zu verhalten. Vielmehr ist diese Ordnung als permanente ordnungspolitische Gestaltungsaufgabe zu verstehen, bei der Analyse, Zielsetzung und Instrumente in einen Zusammenhang zu bringen sind. Es geht eben nicht darum, ein Verhalten blinder Akzeptanz zu erzeugen, sondern mit dem Fokus auf der Sozialen Marktwirtschaft werden Vergleiche zu anderen Wirtschaftsordnungen nicht vermieden. Es wird vielmehr über die Auseinandersetzung mit der Ordnungsstruktur des eigenen Landes die Basis für eine angemessene Beschäftigung mit alternativen Ordnungsformen erst geschaffen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang darauf zu achten, dass nicht ein unzulässiger Vergleich zwischen Real- und Idealtypen erfolgt. 3
4 In der Mittelstufe bekommen die Schülerinnen und Schüler ein Grundverständnis unserer Wirtschaftsordnung (vgl. Kerncurriculum für das Fach Wirtschaft). Die Hauptfragen, die von der Wirtschaftsordnung gelöst werden müssen, stellt die folgende Abbildung dar. Abb. 2: Wirtschaftsordnung und Inhaltsbereiche der ökonomischen Bildung Darüber hinaus ist es auf der Basis dieses Orientierungswissens möglich, die aktuellen Herausforderungen und Problemfelder unserer Wirtschaftsordnung und Möglichkeiten sowie Grenzen staatlichen Handelns mit den Schülerinnen und Schülern zu untersuchen. Beispiele für Problemfelder sind: Finanzkrise, demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Zuwanderung, prekäre Beschäftigung, Fachkräftemangel, Kapitalismuskritik, Globalisierung, Umweltprobleme, Energiewende und Klimawandel (vgl. Einstiegskasten zum Ausschreibungstext). Zusammenfassung Eine Bewerbung im Rahmen des Wettbewerbes Ökonomie in Schulen sollte aufzeigen, wie die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft schülernah vermittelt werden können. Alternativ oder ergänzend kann an einem Beispiel aufgezeigt werden, wie Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, aktuelle gesellschaftliche Problemlagen vor dem Hintergrund unserer Wirtschaftsordnung zu erkennen, zu verstehen und zu bewerten. 4
5 3. Ergänzende inhaltliche Hinweise zur Bewerbung der gymnasialen Oberstufe, der Fachoberschulen Wirtschaft und Verwaltung und der Beruflichen Gymnasien Wirtschaft In der gymnasialen Oberstufe stehen je nach Schulform und Schulstufe die Grundelemente einer sozialen Marktwirtschaft, die internationalen Wirtschaftsbeziehungen oder auch Wirtschaftspolitik in der Sozialen Marktwirtschaft im Zentrum der Analyse. Die für das ökonomische Denken relevanten Erkenntnisweisen und Analyseinstrumente können eine breite Anwendung finden, ökonomische Theorien umfassend angewendet werden und die Berichterstattung der Medien über die Soziale Marktwirtschaft, vor allem über das Marktversagen, tiefergehend reflektiert werden. Zusammenfassung: Eine Bewerbung sollte am Beispiel einer oder mehrerer aktueller Herausforderungen der Sozialen Marktwirtschaft aufzeigen, wie Schüler ihr Orientierungswissen anwenden und in die Lage versetzt werden, solche Problemstellungen eigenständig wahrzunehmen, aufzuarbeiten und zu beurteilen. In allen Schulformen sind Ausführungen zu den erwarteten Kompetenzen, zum Methodenansatz und konkreten Erfahrungen mit dem eingereichten Wettbewerbsbeitrag gewünscht. 4. Weitere Hinweise Es hat sich bewährt, eine Bewerbung wie folgt zu gliedern. Dies ist als Vorschlag zu werten, nicht als zwingende Vorgabe: (1) Inhaltliche Ausgestaltung: vgl. hierzu die ergänzenden inhaltlichen Hinweise. (2) Organisatorische Umsetzung: Es sollte deutlich werden, wie das Fachangebot sich konkret gestaltet und im schulischen Gesamtkonzept aufgestellt ist. (3) Personalpolitische Umsetzung: Es ist die Frage zu beantworten, wie die Lehrkräfte für ihre Aufgabe qualifiziert sind und weitergebildet werden. (4) Kommunikationspolitik: Es soll aufgezeigt werden, ob und wie ein lebensnaher und praxisorientierter Wirtschaftsunterricht schulintern und gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert wird. (5) Modellcharakter: Insgesamt sollte deutlich werden, inwiefern es sich um ein auf andere Schulen übertragbares Modell handelt. 5
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