Der Mikrozensus als Datenquelle einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen

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1 Der Mikrozensus als Datenquelle einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen Dr. Jürgen Schiener Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Soziologie Col. Kleinmann-Weg Mainz juergen.schiener@uni-mainz.de Vortrag bei der 4. Mikrozensus-Nutzerkonferenz am Oktober 2005, ZUMA Mannheim. Fassung vom 29. September Einleitung Funktionen und Formen der Sozialberichterstattung Anknüpfungspunkte einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen Behinderte Menschen im Mikrozensus Methodische Aspekte der Einkommensmessung im Mikrozensus Äquivalenzeinkommen und Einkommensarmut von behinderten Menschen Schluss Tabellenanhang Literatur...28

2 1 Einleitung Eine erfolgreiche Sozialpolitik muss über die Lebenslagen ihrer Zielgruppen informiert sein. Über die Situation der behinderten Menschen in der Bundesrepublik Deutschland ist allerdings überraschend wenig bekannt. Eine integrierte, empirisch-sozialwissenschaftlich ausgerichtete Sozialberichterstattung für behinderte Menschen, die Zustand und Entwicklung ihrer Lebenslagen auf der Basis von Individualdaten regelmäßig beschreibt, gibt es noch nicht (Maschke 2003). Allerdings sind seit den 1990er Jahren vielfältige Bestrebungen dazu erkennbar und die Bedingungen haben sich zumindest was die Datenlage angeht spürbar verbessert. Mein heutiger Beitrag ist Teil eines größeren Forschungsprojekts, in dem ich die Ausgangslage zur Etablierung einer regelmäßigen Sozialberichterstattung für behinderte Menschen klären möchte. Ich werde im Folgenden kurz die Möglichkeiten und Anforderungen umreißen, welche die Sozialberichterstattung zur Dokumentation der Lebenslagen behinderter Menschen bietet. Im Anschluss werde ich die zur Verfügung stehenden Informationsquellen erläutern und einige daraus hervorgehende Rahmendaten präsentieren. Danach zeige ich eigene Ergebnisse zur wirtschaftlichen Situation der behinderten Menschen. Sie wurden anhand von Scientific-Use-Files des Mikrozensus aus den Jahren 1995, 1999 und 2003 gewonnen. Menschen mit Behinderungen sind im Mikrozensus gemäß der Legaldefinition von Behinderung aus dem SGB IX erfasst. Demnach sind Menschen ich zitiere behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Normale Alterserscheinungen sind somit keine Behinderungen im Sinne des SGB IX. Personen, deren Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt, gelten als schwerbehindert; als leichter Behinderte werden Personen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50 bezeichnet. Die Auswirkungen auf die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft werden als Grad der Behinderung (GdB) nach Zehnergraden von 20 bis 100 abgestuft festgestellt. (Pfaff et al. 2005) Mit meinem Beitrag schließe ich an Vorarbeiten an, die auf früheren Mikrozenus- Nutzerkonferenzen hier im Hause präsentiert wurden. Zu nennen sind insbesondere die Arbeiten von Wolfgang Strengmann-Kuhn (1999) über Armutsanalysen mit dem Mikrozensus, von Tanja Mühling (2000) zur beruflichen Integration von schwerbehinderten Menschen und von Johannes Stauder und Wolfgang Hüning (2003) zur Messung von Äquivalenzeinkommen und Armutsquoten auf der Basis des Mikrozensus. 2

3 2 Funktionen und Formen der Sozialberichterstattung Nach Heinz-Herbert Noll (1997: 7) gehört es zu den zentralen Funktionen der Sozialberichterstattung, Zustand und Veränderungen der Lebensbedingungen und der Lebensqualität der Bevölkerung auf einer adäquaten empirischen Datenbasis im Sinne eines regelmäßigen und umfassenden gesellschaftlichen monitoring zu messen, zu beschreiben und zu analysieren. Mit einer Systematik, die ebenfalls von Noll (1997: 9) entwickelt wurde (siehe Abbildung 1), lässt sich mein Projekt in den Bereich der Sozialberichterstattung einordnen. Es ist auf die nationale E- bene ausgerichtet und zielt auf die Teilpopulation der behinderten Menschen. Ich betreibe es zwar im institutionellen Rahmen eines wissenschaftlichen Instituts, aber dennoch aus persönlichem Interesse am Thema und weitgehend im Alleingang. Ich nutze dazu Daten, die von anderen Akteuren der amtlichen sowie der nicht amtlichen Sozialberichterstattung bereitgestellt werden. Ohne die Vorarbeiten dieser Akteure, zu denen auch die heutige Konferenz zählt, wäre es unmöglich, ein solches Forschungsprojekt in der beschriebenen Form anzugehen. Die individuelle Lebensqualität (Glatzer 1992, Noll 2003) der Menschen ist der wesentliche Bezugspunkt der Sozialberichterstattung. Dabei wird ein mehrdimensionaler Ansatz verfolgt, der sich auf unterschiedliche Lebensbereiche bezieht. Häufig stehen der Lebensstandard oder die klassischen Dimensionen sozialer Ungleichheit Bildung, Beruf und Einkommen im Mittelpunkt. Daneben treten weitere Ungleichheiten z.b. die Gesundheitssituation, Wohnverhältnisse, Arbeitsund Freizeitbedingungen. Zusätzlich werden auch immaterielle Dimensionen der Lebensqualität abgedeckt. Erhoben werden Art und Umfang der sozialen Beziehungen in Form von Netzwerken Abbildung 1: Systematik der Sozialberichterstattung Ebene Typ Akteure + Supranational + Umfassend, + Amtlich + National bereichsübergreifend Statistische Ämter + Regional, subnational + Speziell: Ministerien + Lokal, kommunal einzelne Lebensbereiche Teilpopulationen + Nicht amtlich wissenschaftliche Institute spezielle soziale Probleme Verbände Quelle: Noll 1997: 9. 3

4 und Unterstützungssystemen. Dazu kommen Indikatoren der persönlichen Entfaltung und Selbstverwirklichung, in Form von politischer und gesellschaftlicher Partizipation. Art, Anzahl und Gewichtung der berücksichtigten Dimensionen sind je nach Zielsetzung des konkreten Projekts unterschiedlich. Für all diese Dimensionen der Lebensqualität kann prinzipiell zwischen zwei Komponenten unterschieden werden: den objektiven Lebensbedingungen und dem subjektiven Wohlbefinden (Glatzer und Zapf 1984). Mit den objektiven Lebensbedingungen sind die faktischen Gegebenheiten in den einzelnen Lebensbereichen gemeint. Das subjektive Wohlbefinden meint dagegen Bewertungen, Haltungen und Gefühle der Menschen im Hinblick auf die einzelnen Dimensionen der Lebensqualität. Sie werden beispielsweise in Form von Zufriedenheiten und Hoffnungen, aber auch von Sorgen und Ängsten erhoben. In der bundesdeutschen Sozialberichterstattung wird grundsätzlich angestrebt, sowohl die objektive als auch die subjektive Seite der Lebensqualität zu berücksichtigen. Von besonderem Interesse ist auch der Zusammenhang zwischen beiden Komponenten. Aus den genannten Prinzipien lässt sich das Anforderungsprofil einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen ableiten. Mehrdimensionalität bedeutet hier zunächst einmal, dass sämtliche Dimensionen der Lebensqualität berücksichtigt werden sollten, die auch für nichtbehinderte Menschen erhoben werden. In dieser Hinsicht ist ein Vergleich zwischen den Lebenslagen behinderter und nichtbehinderter Menschen anzustreben, um den jeweils wirksamen Ex- oder auch Inklusionsprozessen auf die Spur zu kommen. Darüber hinaus müssen aber weitere Dimensionen der Lebensqualität berücksichtigt werden, die ihre besondere Bedeutung nur vor dem Hintergrund der Behinderung entfalten. Mobilität und Gesundheitsversorgung beispielsweise dürften für behinderte Menschen eine größere Bedeutung besitzen als für nichtbehinderte, und müssen in diesem Zusammenhang sicher auch differenzierter gemessen werden. Außerdem sollten sowohl subjektive als auch objektive Komponenten der Lebensqualität berücksichtigt werden. Und last but not least wäre darauf zu achten, dass die Analysen mit einer regelmäßig zur Verfügung stehenden Datengrundlage durchgeführt werden. Denn nur durch einen validen Zeitvergleich kann der Anspruch eingelöst werden, eine Art sozialpolitisches Frühwarnsystem für Verschiebungen in den Lebenslagen behinderter Menschen zu etablieren. 3 Anknüpfungspunkte einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen Eine integrierte und empirisch sozialwissenschaftliche Sozialberichterstattung für behinderte Menschen kann auf verschiedene Ressourcen zurückgreifen. An erster Stelle sind hier bereits etablierte 4

5 Aktivitäten der Berichterstattung zu nennen. Der Bericht der Bundesregierung (1998, 2004) über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe wird seit den 1980er Jahren mehr oder minder regelmäßig einmal in der Legislaturperiode vom Bundessozialministerium erstellt. Dazu kommen Berichte einzelner Bundesländer zur Lage der Menschen mit Behinderungen beispielsweise aus Sachsen (Staatsministerium für Soziales 2004) oder Berlin (Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen 2001). Spektrum und Form dieser Berichterstattung sind z.t. durch Gleichstellungsgesetze festgeschrieben oder durch politische Selbstverpflichtung fixiert. Es wird vor allem über Politik und Gesetzgebung in Bezug auf behinderte Menschen sowie über medizinische und ökonomische Aspekte ihrer Rehabilitation informiert. Ergebnisse der Sozialstatistik werden vor allem zum Arbeitsmarkt für behinderte Menschen angeführt. Daneben werden nur vereinzelt empirische Studien zitiert, die Rückschlüsse auf Stand und Entwicklung der individuellen Lebenslagen behinderter Menschen erlauben. Im Unterschied dazu verfolgt ein Bericht im Auftrag des Landes Sachsen-Anhalt eine deutlich andere Stoßrichtung (ISIS 2001). Auf der Basis von Befragungsdaten werden hier objektive Lebensbedingungen und z.t. auch das subjektive Wohlbefinden von behinderten Menschen in Sachsen- Anhalt im Jahr 2001 mit der Situation von 1993 verglichen. Dieser Bericht kann zwar die politisch definierten Ansprüche an ein Berichtswesen für behinderte Menschen nicht erfüllen. Aber er weist in die Richtung einer empirisch-sozialwissenschaftlichen Berichterstattung, welche ergänzend zu verfolgen wäre. In die gleiche Richtung gehen die Berichte des sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums Berlin-Brandenburg zur sozialen Lage von behinderten Menschen in den neuen Bundesländern (z.b. Winkler 1995a, b) und in Deutschland 2003 (Haupt et al. 2004). Diese Berichte informieren ausführlich über objektive Lebensbedingungen und subjektives Wohlbefinden der behinderten Menschen sowohl in allgemeinen als auch in behinderungsspezifischen Dimensionen der Lebensqualität. Insofern stellen sie eine wesentliche Ressource einer Sozialberichterstattung für Menschen mit Behinderungen dar. Vor dem Hintergrund des skizzierten Anforderungsprofils sind dennoch ein paar Nachteile festzuhalten. So erlauben die Ergebnisse aufgrund von z.t. unterschiedlichen Erhebungsschemata und Stichprobenverfahren keinen direkten Vergleich mit Daten von nichtbehinderten Menschen. Mit Ausnahme des bundesweit ausgerichteten Reports 2003 (Haupt et al. 2004) ist die Untersuchungsanlage regional begrenzt. Die Berichte sind bisher nicht ausreichend auf Regelmäßigkeit gestellt und ermöglichen nur punktuelle Vergleiche zur Entwicklung der Lebensqualität behinderter Menschen. Die Auswertung der Umfragedaten erfolgt ausschließlich deskriptiv und beschränkt sich in der Regel auf univariate, allenfalls bivariate Verfahren. 5

6 Neben den bereits etablierten Formen der Berichterstattung werden regelmäßig und systematisch Informationen zu einzelnen Lebensbereichen von Menschen mit Behinderungen durch die öffentlichen Verwaltungen bereitgestellt. Einen prominenten Platz nimmt hier die Berichterstattung zur Lage der schwerbehinderten Menschen auf dem Arbeitsmarkt ein, auf die auch die bereits erwähnten amtlichen Berichte zurückgreifen. Zugrunde liegen hier vor allem die Datenbestände der Bundesanstalt für Arbeit zur Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Rehabilitation und Eingliederung der schwerbehinderten Menschen (z.b. Rauch und Brehm 2003). Das Statistische Bundesamt veröffentlicht regelmäßig Ergebnisse aus der in zweijährigem Abstand bei der Versorgungsverwaltung durchgeführten Schwerbehindertenstatistik (z.b. Pfaff 2001, Pfaff et al. 2003). Hier werden einige demographische Eckdaten sowie Informationen zur Art und Ursache der Behinderung veröffentlicht. Daneben berichtet das Statistische Bundesamt auf der Basis des Mikrozensus über die objektiven Lebensbedingungen von behinderten Menschen (Pfaff et al. 2002, 2004, 2005). Hier werden eine Reihe von sozio-ökonomischen Basisinformationen wie Familienstand, Haushaltsgröße, Bildung und Ausbildung, Erwerbsstatus und neuerdings auch Informationen zur Einkommenssituation ausgewiesen. Und zwar in der Regel getrennt nach Alter und Geschlecht sowie in vergleichbarer Form für nichtbehinderte Menschen. Neben dem Mikrozensus ist das sozio-ökonomische Panel (SOEP Group 2001) die einzige regelmäßig und bundesweit durchgeführte Personenbefragung, bei der Informationen zum Behinderungsstatus und zum Grad der Behinderung erhoben werden. Wie aus dem Fragebogen hervorgeht, wurde 2002 auch eine offene Frage nach der Art der Behinderung gestellt. Diese Information wird allerdings nicht im Rahmen der gewöhnlichen Datenauslieferung weitergegeben. Im Vergleich zum Mikrozensus hat das SOEP mit den weitaus geringeren Fallzahlen einen gewichtigen Nachteil. Ein Vorteil ist dagegen der Längsschnittcharakter der Daten, die beispielsweise die Analyse von Eintrittsprozessen der Behinderung erlauben würden. Entsprechende Untersuchungen sind mir aber bisher nicht bekannt. Fassen wir kurz zusammen: Die verfügbaren Informationsquellen einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen lassen sich in vier Segmente gliedern: 1. Die etablierte Berichterstattung von Bundesregierung und Sozialministerien, die vor allem aggregierte und monetäre Größen für einige wenige Lebensbereiche der behinderten Menschen bereitstellt. 6

7 2. Sozialberichte, die sich den allgemeinen und spezifischen Lebenslagen behinderter Menschen aufgrund von eigens erhobenen Individualdaten widmen, ohne jedoch den Vergleich zu den nichtbehinderten Menschen zu ermöglichen. 3. Von den öffentlichen Verwaltungen, z.b. der Arbeitsverwaltung bereitgestellte, quasi prozessproduzierte Daten für einzelne Lebensbereiche der behinderten Menschen. 4. Große Personenbefragungen der amtlichen und der nichtamtlichen Statistik, die nicht speziell auf die Lebenslagen der behinderten Menschen ausgerichtet sind, aber einen Vergleich mit den nichtbehinderten Menschen erlauben. Dem Anspruch einer integrierten und regelmäßigen sozialwissenschaftlichen Berichterstattung für behinderte Menschen in der gesamten Bundesrepublik genügen die verfügbaren Informationen nicht. Sie liegen in fragmentierter Form vor und müssen erst mühsam zusammengetragen werden, um ein Bild von den Lebensverhältissen der behinderten Menschen zu gewinnen. Neben den mehrfach genannten Punkten Regelmäßigkeit und Vergleichbarkeit sehe ich die Lücken besonders bei der Erfassung behinderungsspezifischer Dimensionen der Lebensqualität, bei der Erfassung des subjektiven Wohlbefindens und bei der multivariaten Analyse der Lebensqualität von behinderten Menschen. Obwohl Letzteres nicht zum Kernbereich der Sozialberichterstattung sondern eher zur Sozialindikatorenforschung im Sinne einer Methoden- oder Grundlagenforschung gehört, scheint es mir im Hinblick auf behinderte Menschen besonders wichtig zu sein. Denn die verfügbaren Daten zeigen, dass sich die Sozialstruktur der behinderten Menschen in mancherlei Hinsicht von der Sozialstruktur der nichtbehinderten unterscheidet. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass 2003 beinahe drei Viertel der behinderten Menschen älter als 55 Jahre waren (Pfaff et al. 2004). Eine integrierte Sozialberichterstattung für behinderte Menschen sollte eine regelmäßige Zusammenschau der verfügbaren Informationen zur Lebensqualität der Menschen mit Behinderungen liefern. Sie wäre zu ergänzen durch einen regelmäßig durchgeführten Survey zu den objektiven Lebensbedingungen und zum subjektiven Wohlbefinden der behinderten Menschen in Deutschland mit ausreichend großen Stichproben und mit anderen Untersuchungen vergleichbaren Messinstrumenten, der sich gleichzeitig den spezifischen Lebenslagen der behinderten Menschen widmet. Ein gutes Beispiel sehe ich im Berichtssystem Weiterbildung (Kuwan et al. 2003), welches in der skizzierten Weise über das Weiterbildungssystem in der Bundesrepublik informiert. 7

8 4 Behinderte Menschen im Mikrozensus Bei der Zusammenschau der verfügbaren Informationen zur Lebensqualität der behinderten Menschen kann der Mikrozensus eine wichtige Rolle spielen. Hier sind zwar nur Informationen zu den objektiven Lebensbedingungen und nicht zum subjektiven Wohlbefinden enthalten. Aber dafür bietet sich die Möglichkeit, die objektiven Lebensbedingungen von behinderten und nichtbehinderten Menschen in einer ganzen Reihe von Dimensionen miteinander zu vergleichen. Aufgrund seiner hohen Fallzahlen eignet sich der Mikrozensus darüber hinaus für die Analyse von regional oder wie auch immer differenzierten Subpopulationen und den Einsatz von multivariaten Verfahren mit vielfältigen Interaktionseffekten. Wenn die Längsschnitteigenschaften des Mikrozensus in Zukunft einfacher genutzt werden können, böte sich auch hier die Möglichkeit, die Bedingungen des Eintritts einer Behinderung genauer zu untersuchen. Im Mikrozensus werden die Behinderteneigenschaft und der Grad der Behinderung erhoben, nicht aber die Art der Behinderung. Die entsprechenden Fragen werden nach dem aktuellen Stand alle vier Jahre im Zusatzprogramm des Mikrozensus mit einem Auswahlsatz von etwa einem halben Prozent der Bevölkerung vor 2005 und einem Prozent seit 2005 gestellt. Da in der Bundesrepublik ca. 10% der Bevölkerung als behinderte Menschen amtlich anerkannt sind, lassen sich die erwartbaren Fallzahlen schnell überschlagen. Auch in den aktuell verfügbaren Scientific-Use-Files sind die Daten von zum Teil über behinderten Menschen enthalten. Aus diesem Grund ist auch durch die Verwendung der Scientific-Use-Files keine wesentliche Einschränkung des Analysepotenzials des Mikrozensus zu erwarten. Meine eigenen Analysen zur Einkommenssituation behinderter Menschen habe ich deshalb auf Basis der Scientific-Use-Files von 1995, 1999 und 2003 durchgeführt. Zunächst werde ich aber einige Befunde aus den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamts (Pfaff et al. 2002, 2004, 2005) referieren, um Sie mit den Rahmenbedingungen vertraut zu machen. Ich habe diese Befunde z.t. anhand der Scientific-Use-Files überprüft und komme strukturell/inhaltlich zu den gleichen Ergebnissen. Bei den Zahlenwerten ergeben sich im Detail geringe Abweichungen. Das kann entweder an der 70%-Stichprobe, einer anderen Abgrenzung der Untersuchungsgruppen oder meinem Verzicht auf Gewichtungsfaktoren liegen. Die Konstruktion der verwendeten Hochrechnungsfaktoren konnte ich aus den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamts nicht exakt nachvollziehen. Wie bereits erwähnt liegt bei ca. 10% der Bevölkerung eine amtlich anerkannte Behinderung vor. Dabei liegt die Behinderungsquote der Männer leicht über der von Frauen. Eine Begründung für 8

9 den Geschlechterunterschied wird in der höheren Erwerbsbeteiligung der Männer gesehen. Hier kann die Anerkennung einer Schwerbehinderung beispielsweise deutliche Vorteile beim Übergang in den Ruhestand mit sich bringen. Obwohl normale Alterserscheinungen keine Behinderung im Sinne des Gesetzes darstellen, nimmt die Behinderungsquote ab einem Alter von ca. 55 Jahren deutlich zu. Und bei den Männern wiederum deutlich stärker als bei den Frauen. Bei den geschlechtssspezifischen Ungleichheiten unter den hochbetagten Menschen mögen auch im Untersuchungszeitraum kriegsbedingte Verletzungen noch eine gewisse Rolle spielen. Festzuhalten ist: Eine Behinderung liegt vergleichsweise selten von der Geburt an vor (ca. 4%). Stattdessen tritt sie im Lebensverlauf ein. Und hier sehr viel häufiger im hohen Alter als in jungen Jahren. Demnach ist das Alter eine unverzichtbare Kontrollvariable bei allen vergleichenden Analysen von behinderten und nichtbehinderten Menschen. Das zeigt sich z.b. beim Familienstand. Zwischen 25 und 55 Jahren sind behinderte Menschen deutlich seltener verheiratet als die nichtbehinderten. Behinderte Menschen haben scheinbar geringere Chancen, einen Partner oder eine Partnerin zu finden als nichtbehinderte. Dass das allenfalls zum Teil auf längere Suchzeiten und im Lebensverlauf länger aufgeschobene Eheschließungen zurückzuführen ist, lassen wiederum die höheren Verwitwetenquoten bei den älteren Nichtbehinderten vermuten. Analysen zur Haushaltsgröße führen noch etwas weiter. Hier zeigt sich, dass behinderte Menschen zwischen 25 und 60 Jahren deutlich häufiger als nichtbehinderte in 1- und 2- Personenhaushalten leben. Nichtbehinderte Menschen leben dagegen häufiger in 3- und mehr Personenhaushalten. Behinderte Menschen scheinen demnach auch seltener Kinder zu haben als nichtbehinderte. Die Bildungsstruktur der Menschen mit Behinderungen ist weniger günstig als die der nichtbehinderten Menschen. Im Hinblick auf den höchsten allgemeinen Schulabschluss dominiert der Volksbzw. Hauptschulabschluss bei den behinderten Menschen. Menschen ohne Behinderungen besitzen deutlich häufiger die mittlere bzw. die Hochschulreife als behinderte Menschen. Diese Unterschiede liegen aber zum Teil in den Abweichungen der Altersstruktur zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen begründet. In den einzelnen Altersgruppen sind die Unterschiede geringer. Nachteile zeigen sich beispielsweise in der Gruppe zwischen 25 und 45 Jahren in einer wesentlich niedrigeren Abiturientenquote bei den behinderten Menschen. Was die berufliche Bildung betrifft, zeigt sich ein ähnliches Bild. Die stärksten Unterschiede sind hier bei den 30-45jährigen zu beobachten. Hier besitzen behinderte Menschen wesentlich häufiger (noch) keinen beruflichen Abschluss und deutlich seltener einen Hochschulabschluss. 9

10 Was die Stellung zum und auf dem Arbeitsmarkt angeht, sind die Erwerbsquoten der behinderten Menschen zwischen 25 und 65 Jahren um Einiges niedriger als die der nichtbehinderten Menschen. Die Erwerbslosenquoten der Menschen mit Behinderungen liegen dagegen nach Geschlecht unterschiedlich um 3:2 oder mehr über denen der nichtbehinderten Menschen. Die erwerbstätigen Menschen mit Behinderung sind wesentlichen häufiger im öffentlichen Dienst beschäftigt als die Menschen ohne Behinderung. Zum Einkommen wird im Mikrozensus die Frage gestellt, aus welcher Einkommensquelle die Befragten ihren Lebensunterhalt überwiegend bestreiten. Bei den nichtbehinderten Menschen steht hier das Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit neben dem Unterhalt durch Familienangehörige im Vordergrund. Bei den behinderten Menschen ist es mit weitem Abstand das Einkommen aus Renten und Pensionen. Wesentlich geringere Bedeutung besitzen eigene Erwerbseinkommen und der Unterhalt durch Familienangehörige, was sich aber vor allem durch die Altersstruktur, sowie die bereits erwähnte Haushalts- und familiäre Situation erklärt. Bei einem direkten Vergleich der Haushaltseinkommen von behinderten und nichtbehinderten Menschen auf der Basis des Mikrozensus 2003 zeigt sich zunächst ein ambivalentes Bild (Pfaff et al. 2005). Behinderte Menschen sind insgesamt gesehen sowohl im unteren als auch im oberen Einkommensbereich seltener vertreten als nichtbehinderte. Salopp formuliert wären Menschen mit Behinderungen demnach seltener reich, aber auch seltener arm als Menschen ohne Behinderungen. Eine differenzierte Analyse nach Alter und Haushaltsgröße vermittelt jedoch insbesondere für 25- bis 55-Jährige in 1-Personenhaushalten einen anderen Eindruck. Hier sind behinderte Menschen wesentlich häufiger im unteren und deutlich seltener im oberen Einkommensbereich anzutreffen als Menschen ohne Behinderungen. Bei den persönlichen Einkommen zeigt sich ein vergleichbares Muster. Zwischen 15 und 55 Jahren erzielen behinderte Menschen öfter als nichtbehinderte nur ein geringes Einkommen. 5 Methodische Aspekte der Einkommensmessung im Mikrozensus Ein Vergleich der Einkommen von behinderten und nichtbehinderten Menschen ist anhand des Mikrozensus nicht ganz einfach. Zur Verfügung stehen Angaben zum persönlichen Nettoeinkommen sowie zum Haushaltsnettoeinkommen. Beide sind klassiert mit nach Einkommensniveau unterschiedlichen Klassenbreiten und mit einer nach oben offenen höchsten Einkommensklasse. In beiden Angaben sind jeweils sämtliche Einkommensquellen zusammengefasst, so dass auf einzelne Einkommensarten nur vage Rückschlüsse anhand einer geeigneten Abgrenzung der Untersuchungs- 10

11 gruppen zu ziehen sind. Das erschwert beispielsweise die Durchführung von Humankapitalanalysen, für die detaillierte Angaben zum persönlichen Bruttoeinkommen als Produktivitätsindikator notwendig wären. Im Rahmen einer Sozialberichterstattung ist allerdings das Nettoeinkommen als Wohlfahrtsindikator wichtiger als das Bruttoeinkommen. Hier wird in der Regel das Haushaltsnettoeinkommen herangezogen, weil die Menschen in Mehrpersonenhaushalten definitionsgemäß gemeinsam wirtschaften. Zusätzlich wird das Haushaltsnettoeinkommen im Rahmen einer Bedarfsgewichtung zum sogenannten Nettoäquivalenzeinkommen umgerechnet (z.b. Stauder und Hüning 2003). Damit soll das Nettoeinkommen von Haushalten unterschiedlicher Größe und Altersstruktur vergleichbar gemacht werden. Allerdings existieren verschiedene Skalen bzw. Verfahren zur Bestimmung des Ä- quivalenzgewichts, die zu durchaus unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Unabhängig von der gewählten Äquivalenzskala wird im Zusammenhang mit den klassierten Einkommensangaben im Mikrozensus problematisiert, in welcher Weise die Äquivalenzgewichtung durchzuführen sei. In der einfachsten Variante wird sämtlichen Untersuchungseinheiten die Klassenmitte als Wert für das Haushaltseinkommen zugewiesen und daraufhin durch das Äquivalenzgewicht geteilt. Für diese Variante haben Stauder und Hüning (2003: 36) anhand der Einkommensund Verbrauchsstichprobe von 1998 empirisch gezeigt, dass die Analyse relativer Einkommensungleichheiten ohne allzu große Verzerrungen möglich ist. Zeitvergleiche des Einkommens anhand von verschiedenen Mikrozensen werden zusätzlich durch die Veränderung der Klassengrenzen und -breiten vor allem im Zuge der Euro-Einführung erschwert. Ob ein Zeitvergleich von Einkommenskennzahlen auf der Basis von Klassenmitten unter diesen Bedingungen zu plausiblen Ergebnissen führt, wurde bisher nicht untersucht. Darüber hinaus wurde das Erhebungsschema für das Haushaltseinkommen was die hier relevanten Mikrozensen angeht von 1995 auf 1999 geändert wurde das Haushaltseinkommen noch durch das Statistische Bundesamt aus den persönlichen Einkommen im Haushalt aggregiert. Dabei wurden den einzelnen Einkommensklassen die Klassenmitten zugewiesen. Seit 1999 wurde die Haushaltsbezugsperson dagegen direkt nach dem Einkommen des gesamten Haushalts gefragt. Um vergleichbare Angaben zum Äquivalenzeinkommen in den Mikrozensen 1995, 1999 und 2003 zu erhalten, bin ich folgendermaßen vorgegangen. Zunächst habe ich die klassierten Angaben des persönlichen Nettoeinkommens in die Klassenmitten umgesetzt, wobei ich der nach oben offenen Einkommensklasse das 1,5fache der unteren Klassengrenze zugewiesen habe. Das ist ein arbiträrer 11

12 Faktor, den ich schlicht aus anderen Untersuchungen übernommen habe (Butz 2001). Daraufhin wurden die Einkommen in Euro umgerechnet und für die Jahre 1995 und 1999 nach dem Verbraucherpreisindex zu Preisen von 2003 deflationiert. Dabei wurden nicht nur die tatsächlich verweigerten Angaben sondern auch die Kategorie der Landwirte und mithelfenden Familienangehörigen als fehlende Werte deklariert, weil das persönliche Einkommen dieser Gruppen im Mikrozensus nicht erhoben wird. Bei den Einkommensanalysen wurden sämtliche Mitglieder von Haushalten ausgeschlossen, in denen die Einkommensangabe mindestens eines Haushaltsmitglieds fehlt. Anschließend habe ich die persönlichen Einkommen jeweils über alle Haushaltsmitglieder aggregiert. Die Bedarfsgewichtung habe ich anhand der älteren OECD-Skala durchgeführt. Danach erhält die erste Person über 14 Jahren im Haushalt ein Gewicht von eins, alle weiteren Personen über 14 Jahren ein Gewicht von 0,7 und alle Kinder von 14 Jahren und jünger ein Gewicht von 0,5. Betonen muss ich an dieser Stelle, dass sich die folgenden Analysen ausschließlich auf die Bevölkerung in privaten Haushalten beziehen. Die Bevölkerung in Gemeinschafts- und Anstaltsunterkünften ist zwar für die behinderten Menschen eine besonders relevante Größe, aber ein Äquivalenzeinkommen ist hier nicht sinnvoll zu bestimmen. Ich plane, in Zukunft gesonderte Analysen für die Bevölkerung in Institutionen vorzulegen. 6 Äquivalenzeinkommen und Einkommensarmut von behinderten Menschen In ihrem zweiten Armuts- und Reichtumsbericht aus dem Jahr 2005 kommt die Bundesregierung (2005a: 153) zu dem Schluss, ich zitiere dass gesundheitliche Beeinträchtigungen in der Regel nicht zu monetärer Armut führen. Die Armutsrisikoquoten behinderter Menschen lagen in den Jahren 1998 bis 2002 immer unter den Quoten der nicht behinderten Menschen, was auf eine angemessene Absicherung hindeutet. Zitat Ende. Dieser Schluss steht in einem merkwürdigen Kontrast zu einem nicht nur in der Öffentlichkeit sondern auch im wissenschaftlichen Bereich vorherrschenden Bild, welches Behinderung mit Armut und Exklusion gleichsetzt (Hollenweger 2003). Es wird zu prüfen sein, welche der genannten Bilder Exklusion oder angemessene Absicherung unter welchen Bedingungen den empirischen Tatbeständen am nächsten kommt. Sehen wir uns zunächst ein paar deskriptive Maße des Haushaltsnettoeinkommens an. Sie werden jeweils für behinderte und nichtbehinderte Menschen getrennt ausgewiesen. Auf die Darstellung der Werte für die gesamte Untersuchungsgruppe, d.h. behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammengenommen, habe ich verzichtet. Aufgrund des Übergewichts der nichtbehinderten Men- 12

13 schen in der Untersuchungsgruppe gibt es hier nur geringe Abweichungen zur Untersuchungsgruppe insgesamt. Abbildung 2 zeigt, dass das durchschnittliche Einkommen der behinderten Menschen in den drei betrachteten Jahren geringfügig über dem der nichtbehinderten Menschen liegt. Für beide Gruppen ist zwischen 1995 und 2003 ein leichter Anstieg zu verzeichnen, der zwischen 1999 und 2003 stärker ausfällt als zwischen 1995 und Das dürfte zumindest zum Teil auf die bereits angesprochenen Veränderungen im Erhebungsinstrument zwischen 1999 und 2003 zurückzuführen sein wurden 24 statt 18 Kategorien erhoben, die in detaillierter Form wesentlich höhere Einkommen berücksichtigen. Das äußert sich auch in einem deutlichen Anstieg der Standardabweichungen 2003 gegenüber 1999, den ich hier aber nicht eigens zeige (vgl. Tabelle 1, S. 22). Aus den genannten Gründen sind die Mediane besser geeignet, das Äquivalenzeinkommen von Menschen mit und ohne Behinderungen über die Zeit hinweg zu vergleichen. Abbildung 3 lässt erkennen, dass die behinderten Menschen auch bei den Medianen leichte Vorteile gegenüber den nichtbehinderten Menschen besitzen. Allerdings sind bei den Menschen ohne Behinderung zwischen 1999 und 2003 nur noch schwache Einkommenszuwächse zu verzeichnen. Bei den Menschen mit Behinderungen herrscht dagegen Stagnation. Ein anderes Bild ergibt sich nach Abbildung 4, wenn man die Darstellung der Einkommensmediane für das Jahr 2003 nach Altersklassen differenziert (Maschke 2003: 175). Hier zeigt sich, dass die im Durchschnitt zu beobachtenden Einkommensvorteile der behinderten gegenüber den nichtbehinder- Abbildung 2: Mittelwerte des Äquivalenzeinkommens Äquivalenzeinkommen (Mittelwerte) Ohne Behinderungen Mit Behinderungen Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 1, S

14 Abbildung 3: Mediane des Äquivalenzeinkommens Äquivalenzeinkommen (Mediane) Ohne Behinderung Mit Behinderung Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 1, S. 22. ten Menschen ausschließlich auf die gute Einkommensposition der älteren Menschen mit Behinderungen zurückzuführen ist. Im sogenannten erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren ist die Einkommensposition der behinderten Menschen dagegen zum Teil deutlich schlechter als die der nichtbehinderten Menschen. Die altersspezifischen Einkommensungleichheiten zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen lassen sich in ähnlicher, mehr oder minder starker Form auch mit den Mikrozensen von 1995 und 1999 zeigen. Die relativ gute Einkommensposition betagter und hochbetagter Menschen mit Behinderung erkläre ich mir vor allem durch den oben angesprochenen Zusammenhang zwischen einer amtlich aner- Abbildung 4: Mediane des Äquivalenzeinkommens 2003 nach Altersklassen Mediane nach Altersklassen < >= 75 Ohne Behinderung Mit Behinderung Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 2, S

15 kannten Behinderung und der früheren Erwerbsbeteiligung bzw. daraus folgenden Rentenansprüchen. Eine andere Erklärung könnte darin liegen, dass behinderte Menschen häufiger als nichtbehinderte Menschen in einkommensgünstigen Singlehaushalten leben (Maschke 2003: 174). Das trifft aber gerade für die älteren Menschen mit Behinderungen im Gegensatz zu den jüngeren nicht zu. Die Ungleichheit einer Einkommensverteilung kann anhand des Gini-Koeffizienten beurteilt werden. Er bewegt sich zwischen null und eins. Je näher er dem Wert eins kommt, desto größer ist die Ungleichheit. Die Werte der Gini-Koeffizienten in Abbildung 5 liegen leicht über denjenigen aus dem 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (2005a, b), die allerdings auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und mit der neueren OECD-Skala bestimmt wurden. Es zeigt sich weitgehend Konstanz im Untersuchungszeitraum. Allenfalls ist ein leichter Anstieg der Einkommensungleichheit erkennbar. Angesichts der erwähnten Veränderungen bei der Einkommenserhebung ist dem jedoch keine Bedeutung beizumessen. Wichtiger ist die Feststellung, dass die Einkommensungleichheit unter den Menschen mit Behinderung regelmäßig geringer ist als unter den Menschen ohne Behinderung. Das dürfte auf die geringere Bedeutung der Erwerbseinkommen in der Gruppe der behinderten Menschen zurückzuführen sein. Zur Bestimmung von relativen Armutsquoten ist zunächst einmal eine Armutsgrenze festzulegen. Dazu nimmt man einen bestimmten Prozentsatz eines mittleren Wertes der Einkommensverteilung (Stauder und Hüning 2003). Anschließend wird der Anteil der Menschen berechnet, deren Ein- Abbildung 5: Gini-Koeffizienten des Äquivalenzeinkommens Äquivalenzeinkommen (Gini-Koeffizienten) 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 0,00 0,27 0,27 0,28 0,23 0,24 0, Ohne Behinderungen Mit Behinderungen Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 3, S

16 kommen unterhalb dieser Armutsgrenze liegt. Es hat sich eingebürgert, die Grenze entweder bei 50% des arithmetischen Mittels oder bei 60% des Medians der Einkommensverteilung zu ziehen. In den letzten Jahren scheinen sich Armutsgrenzen auf der Basis des Medians auch in der Bundesrepublik mehr und mehr durchzusetzen (Bundesregierung 2005a). Bei der hier gewählten Vorgehensweise spricht für den Median vor allem ein methodisches Argument: Da der nach oben offenen Einkommensklasse ein hoher, aber recht beliebiger Einkommenswert zugewiesen werden muss, dürfte der Median weniger anfällig für daraus folgende Verzerrungen sein. In Anlehnung an den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (2005a) wähle ich hier die 60%-Grenze des Medians. Abbildung 6 zeigt, dass die Armutsquoten der behinderten Menschen im gesamten Untersuchungszeitraum und zum Teil deutlich unter denen der nichtbehinderten Menschen liegen. Hier macht sich die bei ähnlich hohen Mittelwerten geringere Streuung in den Einkommen der behinderten Menschen bemerkbar. Zunächst lässt sich deshalb das eingangs zitierte Ergebnis, das im Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung anhand von SOEP-Daten gewonnen wurde, mit dem Mikrozensus bestätigen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse aber einen spürbaren Anstieg der Armutsquoten zwischen 1999 und Hier bin ich misstrauisch, ob es sich tatsächlich um eine Zunahme von Armut in dieser Größenordnung handelt, oder ob sich dahinter vielmehr die methodischen Veränderungen bei der Einkommenserhebung im Mikrozensus verbergen. Eine zusätzliche Analyse von Armutsquoten anhand der Mikrozensen 2000 bis 2002 könnte hier vielleicht Klarheit schaffen. Die differenzierte Darstellung nach Altersklassen in Abbildung 7 zeigt wieder das vertraute Bild, Abbildung 6: Relative Armutsquoten (60% Median) Relative Armutsquoten (60% Median) 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 15,3 12,0 12,4 11,7 7,9 6, Ohne Behinderung Mit Behinderung Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 4, S

17 Abbildung 7: Armutsquoten (60% Median) nach Altersklassen 2003 Armutsquote (60% Median) nach Altersklassen 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0 < >= 75 Ohne Behinderung Mit Behinderung Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 5, S. 22. das wir schon von den Einkommensanalysen kennen. Die Armutsquoten der behinderten Menschen liegen zwar bei den über 65-Jährigen unter denen der nichtbehinderten. Aber im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren ist das Armutsrisiko der Menschen mit Behinderungen deutlich erhöht gegenüber den Menschen ohne Behinderungen. Auch hier lässt sich die Struktur der altersspezifischen Ungleichheiten auf der Basis der beiden älteren Mikrozensen replizieren. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse scheint die im Armuts- und Reichtumsbericht vertretene Auffassung, dass die Absicherung der behinderten Menschen ausreichend sei, fragwürdig. Offensichtlich gibt es längerfristig stabile Strukturmechanismen, die zu deutlich erhöhten Ausgrenzungsrisiken behinderter Menschen im erwerbsfähigen Alter führen Kommen wir nun zu einer multivariaten Analyse des Armutsrisikos und des Äquivalenzeinkommens von behinderten und nichtbehinderten Menschen. Die Verfahren der Wahl sind die binäre logistische Regressionsanalyse einerseits (z.b. Andreß et al. 1997, Menard 2001) und die OLS- Regression andererseits (z.b. Fox 1997, Urban 1982). Letztere habe ich hier zu explorativen Zwecken verwendet, obwohl sie der Datenstruktur streng genommen nicht angemessen ist. Die Ergebnisse können Sie meinem Manuskript entnehmen. Präsentieren werde ich hier lediglich die Ergebnisse der Logitmodelle. Als Kovariablen des Behinderungsstatus werden dabei vor allem Charakteristika der Haushaltsstruktur und demographische Merkmale kontrolliert (siehe Tabelle 6, S. 27). In Abbildung 8 sind die entlogarithmierten Regressionskoeffizienten eines logistischen Regressionsmodells zu den Armutsrisiken 2003 ausgewiesen. Unter Armutsrisiken seien in diesem Zusammenhang schlicht die odds bzw. odds ratios verstanden, ein Äquivalenzeinkommen unterhalb der 17

18 Armutsgrenze von 60% des Medians aufzuweisen. In diesem Sinne sind die ausgewiesenen Koeffizienten als Faktoren oder Multiplikatoren des Armutsrisikos zu interpretieren. Alle Koeffizienten sind signifikant auf dem 1%-Niveau. Das Pseudo-R-Quadrat nach Nagelkerke beträgt 0,2. Die Modelle für 1995 und 1999 werde ich hier nicht ausführlich diskutieren, denn sie sind weitgehend strukturgleich. Die einzige Ausnahme betrifft allerdings den Koeffizienten der schwerbehinderten Menschen im Jahr 1999, der nicht signifikant von eins verschieden ist. Betrachten wir zunächst die Merkmale auf Haushaltsebene. Die Anzahl der Einkommen, die im Äquivalenzeinkommen des Haushalts zusammenfließen, reduziert das Armutsrisiko erheblich. Pro zusätzlichem Einkommen halbiert sich das Armutsrisiko in etwa. Die Anzahl der Haushaltsmitglieder und davon unabhängig die Anzahl der Kinder unter drei Jahren im Haushalt steigern dagegen das Armutsrisiko. Besonders sticht die Anzahl der Erwerbslosen im Haushalt heraus. Pro zusätzli- Abbildung 8: Logistische Regression des Armutsrisikos 2003 Logistische Regression des Armutsrisikos Anzahl Haushaltsmitglieder Anzahl Einkommen Anzahl Kinder unter 3 Jahren Anzahl Erwerbslose Deutsche Frauen Alter/10 Alter/10 (quadriert) Leichtbehinderte Menschen Schwerbehinderte Menschen Konstante 1,18 0,53 1,41 4,81 0,35 1,18 0,72 1,03 0,86 1,23 1,08 Faktoren des Armutsrisikos (exp(beta)) Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen, vgl. Tabelle 6, S

19 cher erwerbsloser Person im Haushalt wächst das Armutsrisiko beinahe um das Fünffache. Von den demographischen Faktoren senkt die deutsche Staatsangehörigkeit das Armutsrisiko im Vergleich zu einer anderen Staatsangehörigkeit ganz erheblich. Frauen besitzen im Vergleich zu Männern ein erhöhtes Armutsrisiko. Mit zunehmendem Alter sinkt das Armutsrisiko zunächst, steigt dann aber im fortgeschrittenen Alter etwa ab 55 Jahren wieder an. Was die Indikatoren der Behinderung angeht, ist das Armutsrisiko von leichtbehinderten Menschen unter Kontrolle der genannten Kovariablen geringer als für nichtbehinderte Menschen. Für schwerbehinderte Menschen ist es dagegen erhöht. Die Größenordnung entspricht in etwa der geschlechtsspezifischen Ungleichheit in den Armutsrisiken. Wie bereits angesprochen, sind anhand des Mikrozensus 1995 praktisch identische Ergebnisse zu erzielen, nicht aber mit dem Mikrozensus Hier unterscheiden sich die Armutsrisiken von schwerbehinderten und nichtbehinderten Menschen kaum. 7 Schluss Die hier vorgestellten Ergebnisse haben noch einmal bekräftigt, dass der Mikrozensus einen unverzichtbaren Beitrag zu einer Sozialberichterstattung für behinderte Menschen leisten kann. Dies gilt für eine ganze Reihe von Dimensionen objektiver Lebensbedingungen. Indikatoren des subjektiven Wohlbefindens sind nicht enthalten, das es sich um eine Stichprobe der amtlichen Statistik handelt. Vorteile des Mikrozensus liegen vor allem in seiner Regelmäßigkeit und den hohen Fallzahlen, die eine differenzierte Analyse der Gruppe der behinderten Menschen erlauben. Zu nennen sind aber auch die vergleichsweise geringen Verweigerungsraten bei den meisten Indikatoren. Meine eigenen Analysen sollten ausloten, ob sich der Mikrozensus auch zur Untersuchung der Ä- quivalenzeinkommen und Armutsrisiken behinderter Menschen eignet. Auf Querschnittanalysen einzelner Jahrgänge bezogen ist die Eignung meines Erachtens gegeben. Auf den Vergleich von Zeitreihen bezogen möchte ich das noch nicht behaupten. Ich halte meine Ergebnisse zwar für plausibel, aber sie sind nur vorsichtig zu interpretieren (Stauder und Hüning 2003: 50). Welche Auswirkungen die Änderungen im Erhebungsschema des Einkommens haben, wäre auf der Basis weiterer Erhebungsjahre zu überprüfen. Die Frage ist beispielsweise, ob sich die Armutsquoten zwischen 1999 und 2003 mit der Umstellung des Kategoriensystems sprunghaft erhöhen oder ob es ein gleitender Anstieg ist. Wenn Letzteres der Fall sein sollte, würde es mein Vertrauen in die Trendanalyse der Einkommensungleichheiten zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen deutlich steigern. 19

20 Insgesamt gesehen, haben die hier vorgestellten Analysen meine Zweifel an dem Postulat einer angemessenen Absicherung von behinderten Menschen vor Armutsrisiken genährt. Es erscheint mir deutlich zu pauschal, obwohl ich hier nur die Befragten in Privathaushalten berücksichtigt und die Bevölkerung in Institutionen vernachlässigt habe. Die Differenzierung nach Altersklassen hat dennoch ergeben, dass behinderte Menschen im erwerbsfähigen Alter im Vergleich zu ihren nichtbehinderten Altersgenossen deutlich erhöhten Armutsrisiken ausgesetzt sind. Die Ergebnisse der multivariaten Analyse des Armutsrisikos sind zwar mit der Abweichung im Mikrozensus 1999 nicht ganz eindeutig. Aber letztlich haben sie Hinweise erbracht, dass die im Durchschnitt günstige Einkommensposition der behinderten Menschen im Zusammenhang mit spezifischen haushalts- und personenbezogenen Merkmalen zu sehen ist. Um welche Merkmale es sich dabei handelt und wie die zugrundeliegenden Wirkungsmechanismen aussehen, sollte zukünftig zum Gegenstand differenzierter empirischer, aber gleichermaßen auch theoretischer Forschungsarbeit gemacht werden. Ich muss selbstkritisch einräumen, dass ich hier ein Ad-Hoc-Modell zu den Armutsrisiken behinderter Menschen vorgestellt habe, das in dieser Hinsicht noch nicht weit trägt. 20

21 8 Tabellenanhang 21

22 Tabelle 1: Kennzahlen des bedarfsgewichteten realen Haushaltsnettoeinkommens (Euro, in Preisen von 2003) nach Behinderungsstatus Mikrozensus 1995 Mikrozensus 1999 Mikrozensus 2003 Behinderung Behinderung Behinderung Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Mittelwert Standardabweichung Dezile Gültige Werte Fehlende Werte Anteil (in %) 8,6 8,7 7,7 6,4 6,4 5,5 6,3 6,3 5,5 Bedarfsgewichtet nach älterer OECD-Skala. Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 22

23 Tabelle 2: Mediane des bedarfsgewichteten Haushaltsnettoeinkommen (Euro, in Preisen von 2003) nach Behinderungsstatus und Alter Mikrozensus 1995 Mikrozensus 1999 Mikrozensus 2003 Behinderung Behinderung Behinderung Altersgruppen Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja unter und älter Insgesamt Bedarfsgewichtet nach älterer OECD-Skala. Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 23

24 Tabelle 3: Kennzahlen zur Ungleichheit des bedarfsgewichteten realen Haushaltsnettoeinkommens (Euro, in Preisen von 2003) nach Behinderungsstatus Mikrozensus 1995 Mikrozensus 1999 Mikrozensus 2003 Behinderung Behinderung Behinderung Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Gini-Koeffizient 0,270 0,273 0,233 0,264 0,266 0,239 0,281 0,284 0,249 Dezilsanteile am Gesamteinkommen 1. 3,8 3,5 4,3 3,9 3,8 4,3 3,6 3,6 4,5 2. 5,5 5,5 6,0 5,6 5,5 5,4 5,7 5,0 4,9 3. 6,4 6,5 7,0 6,4 6,5 7,6 5,7 6,6 7,4 4. 7,5 7,2 8,0 6,9 7,3 7,6 6,7 6,9 6,5 5. 8,1 8,3 9,2 8,5 8,5 7,3 9,0 8,4 9,5 6. 9,5 9,3 6,7 9,9 9,3 10,8 9,6 9,9 11, ,3 10,5 12,4 10,1 10,4 10,9 10,1 9,6 8, ,9 11,7 12,1 11,8 11,8 9,5 11,6 11,9 12, ,3 14,1 13,9 14,3 14,2 15,9 14,4 14,3 14, ,7 23,2 20,4 22,6 22,7 20,7 23,6 24,0 21,3 Gültige Werte Fehlende Werte Anteil (in %) 8,6 8,7 7,7 6,4 6,4 5,5 6,3 6,3 5,5 Bedarfsgewichtet nach älterer OECD-Skala. Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 24

25 Tabelle 4: Relative Armutsquoten nach Behinderungsstatus Mikrozensus 1995 Mikrozensus 1999 Mikrozensus 2003 Behinderung Behinderung Behinderung Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Insgesamt Nein Ja Mittelwert 60% 19,2 19,8 13,5 20,1 20,5 15,9 21,6 22,0 17,1 50% 11,0 11,4 7,7 10,3 10,7 6,3 14,3 14,6 11,4 40% 4,6 4,9 2,5 5,1 5,3 3,5 6,1 6,3 3,9 Median 60% 11,6 12,0 7,9 11,9 12,4 6,8 15,0 15,3 11,7 50% 7,0 7,3 4,9 6,7 6,9 3,9 7,7 8,0 4,9 40% 2,8 2,9 1,4 2,8 2,9 1,6 4,0 4,1 2,8 Gültige Werte Fehlende Werte Anteil (in %) 8,6 8,7 7,7 6,4 6,4 5,5 6,3 6,3 5,5 Armutsquoten auf Basis des bedarfsgewichteten (ältere OECD-Skala) realen Haushaltsnettoeinkommens (Euro, in Preisen von 2003). Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 25

26 Tabelle 5: Armutsquoten nach Alter und Behinderungsstatus Mikrozensus 1995 Mikrozensus 1999 Mikrozensus 2003 Behinderung Behinderung Behinderung Cramérs Altersgruppen Insgesamt Nein Ja Cramérs V Insgesamt Nein Ja V Insgesamt Nein Ja Cramérs V unter 15 20,3 20,3 18,8 0,00 22,7 22,8 18,6 0,01 24,1 24,1 19,0 0, ,9 16,9 20,1 0,01 18,8 18,7 19,2 0,00 23,0 23,0 23,7 0, ,0 12,0 13,9 0,01 12,6 12,5 15,9 0,01 16,1 16,0 22,0 0, ,8 10,7 13,6 0,02 12,0 12,0 12,0 0,00 13,7 13,5 18,9 0, ,2 6,1 7,2 0,01 7,1 7,0 7,8 0,01 10,1 9,8 13,6 0, ,3 7,4 7,2 0,00 5,7 5,7 5,7 0,00 9,7 9,4 11,0 0, ,6 6,9 5,9 0,02 5,5 5,8 4,4 0,03 9,7 9,9 8,5 0,02 75 und älter 9,6 10,4 7,5 0,04 7,2 7,8 5,3 0,04 12,2 13,1 9,2 0,05 Insgesamt 11,6 12,0 7,9 0,04 11,9 12,4 6,8 0,05 15,0 15,3 11,7 0,03 Armutsquoten (60% Median) des bedarfsgewichteten (ältere OECD-Skala) realen Haushaltsnettoeinkommens (Euro, in Preisen von 2003). Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 26

27 Tabelle 6: Regressionsanalysen von Armut (Logit) und Äquivalenzeinkommen (OLS) Armut Einkommen Armut Einkommen Armut Einkommen Anzahl Haushaltsmitglieder 0,28 ** -121 ** 0,31 ** -114 ** 0,17 ** -109 ** Anzahl Einkommen -0,57 ** 122 ** -0,44 ** 103 ** -0,63 ** 112 ** Anzahl Kinder unter 3 Jahren 0,25 ** -74 ** 0,28 ** -76 ** 0,34 ** -65 ** Anzahl Erwerbslose 1,52 ** -332 ** 1,45 ** -337 ** 1,57 ** -381 ** Deutsche -1,11 ** 175 ** -1,15 ** 173 ** -1,05 ** 204 ** Frauen 0,17 ** -63 ** 0,17 ** -61 ** 0,17 ** -66 ** Alter/10-0,34 ** 139 ** -0,32 ** 134 ** -0,33 ** 148 ** Alter/10 (quadriert) 0,03 ** -17 ** 0,03 ** -15 ** 0,03 ** -17 ** Leichtbehinderte Menschen -0,30 ** -23 * -0,26 ** -1-0,15 ** -37 ** Schwerbehinderte Menschen 0,14 ** -93 ** 0,06-72 ** 0,21 ** -99 ** Konstante -0,70 ** 968 ** -0,80 ** 981 ** 0,07 ** 967 ** R-Quadrat 0,19 0,13 0,21 0,13 0,20 0,07 Fallzahl Armutsquoten 60% Median des bedarfsgewichteten (ältere OECD-Skala) realen Haushaltsnettoeinkommens (Euro, in Preisen von 2003). Deflationiert anhand des Verbraucherpreisindex für Deutschland. Referenzkategorien sind Ausländer, Männer, nichtbehinderte Menschen. R-Quadrat bei den Armutsanalysen ist das Pseudo-R-Quadrat nach Nagelkerke. Quelle: SUF-Mikrozensus, eigene Berechnungen. 27

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