Frühkindliche Bildungsprogramme. Förderungsziel: Die sensiwve MuOer... Stärkung elterlicher Kompetenzen. Programme
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- Felix Gerhardt
- vor 7 Jahren
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1 Frühkindliche Bildungsprogramme Joscha Kärtner & Heidi Keller Kulturelle Entwicklungspfade Rela5vität von Erziehungsnormen und Familienmodellen im Kulturvergleich Starkes gesellscha<liches Interesse an frühkindlicher Bildung und Entwicklung Beliebte Themen: Übergang zur Elternscha<, Stärkung elterlicher Kompetenzen und Frühförderung Stärkung elterlicher Kompetenzen Förderungsziel: Die sensiwve MuOer... Bei aller Abhängigkeit ist Ihr Baby schon eine eigene kleine Persönlichkeit mit eigenen Interessen. Wenn Sie Ihr Baby als Partner betrachten und ihm viel von sich und seiner neuen Welt mioeilen, werden Sie ein Team fürs Leben sein Bundeszentrale für gesundheitliche AuRlärung: Das Baby, 007 Gibt dem Baby, was seine KommunikaWonen intendieren und was er/ sie möchte Reagiert sozial auf Versuche soziale InterakWonen zu iniwieren, spielerische auf Versuche, Spiel zu iniwieren Hebt B hoch, wenn er/sie es zu wünschen scheint und legt B wieder hin, wenn er/sie explorieren möchte. Programme Was haben diese Ansätze gemeinsam? Baby Lese Stunden (Barth, 000) Watch, wait and wonder (Cohen et al., 00) Marte Meo (Aarts, 996) IniWaWven wahrnehmen Auf IniWaWven eingehen Benennen Sich in der KommunikaWon abwechseln Starke normawve Ausrichtung Defizitannahme Basieren auf einem Menschenbild, das durch individuelle Autonomie organisiert wird
2 Autonomie Entwicklung ist die kulturspezifische Lösung universeller Entwicklungaufgaben, die im Laufe der Phylogenese entstanden sind Grundannahmen Kultur Geteilte Deutungsmuster und geteilte VerhaltensprakWken, die an ökonomische und soziale Ressourcen des Kontextes angepasst sind und die als soziokulturelle OrienWerungen beschrieben werden können Kultur beswmmt, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen. Die Lösung früher Entwicklungsaufgaben hat ImplikaWonen für die Lösung späterer Entwicklungsaufgaben Entwicklung kann so als kulturinformierter Pfad entlang universeller Entwicklungsaufgaben betrachtet werden Autonomie. Der Lebenslauf des Menschen kann als Abfolge evolvierter und universeller Entwicklungsaufgaben verstanden werden. Für die Bearbeitung dieser Entwicklungsaufgaben sind Menschen mit einem pankulturellen Verhaltensrepertoire ausgestaoet. Der kulturelle Kontext selekwert und verstärkt beswmmte Strategien, die während der Ontogenese auf der Grundlage des angeborenen Repertoires erworben werden Grundannahmen Soziokultureller Kontext: SÖS, Bildungsgrad, Familienform Kulturelles Modell SozialisaWonsziele RelaWonalität Individuelle Kontrolle und Verantwortung Individuum als unabhängiges Handlungszentrum Individuum ist einzigarwg und verschieden von anderen Ist das überall so? kleiner Exkurs... Entwicklung Parentale Ethnotheorien Elternverhalten Entwicklung
3 Prototyp psychologische Autonomie Gebildete, städwsche, westliche MiOelschicht Spätes Erstgeburtsalter, wenige Kinder, Kernfamilie SozialisaWonsziele in Osnabrück Autonomes kulturelles Modell SozialisaWonsziele (Selbstbewusstsein, Selbständigkeit) Parentale Ethnotheorien (gleichberechwgter IA Partner) Elternverhalten (mentalis5sche Sprache) Talente und Interessen entwickeln eigene Vorstellungen klar ausdrücken von anderen verschieden sein sich durchsetzen mit anderen teilen soziale Harmonie erhalten tun was Eltern sagen ältere Menschen respekweren Entwicklung 5 0 Distale SozialisaWonsstrategie Elternverhalten Exklusive dyadische Aufmerksamkeit PosiWve EmoWonalität Berlin Hallihallo h:: Freust dich des Lebens, ne? Du freust dich des Lebens, ne? ( ) ((während Turnsequenz; B lacht)) 'Gefällt dir, ne? Das Ge fällt dir. () Das ge fällt dir wohl, das weiß ich wohl. () Da=ksch (.) ksch (.) ksch (.)ksch (.) ksch (.) ksch ksch:::t ksch:::::::: >Lach doch mal!< Einmal noch lachen. Gleich geht's weiter. ( ) Das gefällt dir, ne? Turnen macht Spaß!
4 MentalisWsche Sprache Berlin Lob Berlin ((B lacht)) Das ist toll, ne? Ja, das find`ste klasse, ne? Das weiß die Mama. Du stehst so gerne, ne? ((küsst B)) Hallo Ja, ha::llo Hu:i, du kleiner Räuber. Hallo. Das is` toll, ne? [ Fe:in.] Guck' mal krä<ig hoch! Feste! Schö:n machst du das. Schö:n machst du das. und wieder zurück? Gl:::::ps G u:t machst du das! Ganz toll! () Mhm. Ganz toll! Kindzentriert Berlin Autonomie in alltäglichen Handlungen Das kannst du gut, gut machst du das! Ja, gut machst du das. Gut machst du das. Woll'n wa das noch mal machen? Woll'n wa das noch mal machen? >Jetzt nicht mehr? Betonung des Selbstwertes, Selbstausdrucks, Selbstmaximierung Quasi gleiche Partnerscha< Betonung der EinzigarWgkeit Aufrechterhaltung posiwver EmoWonalität Kindzentriertes, distales Elternverhalten MentalisWsche Sprache NormaWvität und AdapWvität Prototyp RelaWonalität Niedrige formale Bildung, Subsistenzwirtscha< Frühes Erstgeburtsalter, viele Kinder, Großfamilie AdapWv in der Lebensrealität städwscher, westlicher MiOelschichamilien (spätes Erstgeburtsalter, wenige Kinder, Kernfamilie) Ist es sinnvoll, dieses kulturelle Modell der Autonomie auf Die restliche Weltbevölkerung Alle Menschen einer NaWon Familien mit MigraWonshintergrund anzuwenden? RelaWonales kulturelles Modell SozialisaWonsziele (Respekt, Gehorsam, Hilfsbereitscha<) Parentale Ethnotheorien (Kind als Lehrling) Elternverhalten (z.b. geteilte Aufmerksamkeit) Entwicklung
5 SozialisaWonsziele in Osnabrück SozialisaWonsziele der ländl. Nso Talente und Interessen entwickeln Talente und Interessen entwickeln eigene Vorstellungen klar ausdrücken eigene Vorstellungen klar ausdrücken von anderen verschieden sein von anderen verschieden sein sich durchsetzen sich durchsetzen mit anderen teilen mit anderen teilen soziale Harmonie erhalten soziale Harmonie erhalten tun was Eltern sagen tun was Eltern sagen ältere Menschen respekweren ältere Menschen respekweren Proximale SozialisaWonsstrategie Geteilte Aufmerksamkeit MulWple Betreuungskontexte SkeleOha<er, rhythmischer Diskurs Girl=o:h (0.5) Be smiling then (.) ( ) Maclea=o:h(.) Maclea=o:h(.) Maclea=o:h(.) Maclea=o:h(.) Maclea=o:h(.) Be smiling so that it should be visible (.) Be smiling so that it should be visible () Be smiling so that it should be visible (.) Nso 5
6 Responsive Kontrolle ((person in background calls B's aoenwon and prompts her to smile)) Mother:((firmly)) Who is calling for you? Smile! Are you not smiling? Others from background: Smile! Smile! ( ) Mother: You are trying to smile and are refusing. You are refusing. E::h Le:n? ((flicking lips)) Others from background: Smile! Deutscher Diskurs RelaWonalität in alltäglichen SituaWonen Proximale InterakWonsstrategie (geteilte Aufmerksamkeit, rhythmisch synchrone InterakWon) Vermeidung negawver EmoWonen Experte/Novize: soziales Training Verweise auf soziale KonvenWonen und moralische Standards Eingliederung in die soziale Hierarchie Nso Diskurs Kind als gleichberech5gter InterakWonspartner, mit individuellen Erfahrungen Lebensgeschichte wird in sequenwelle zeitliche Struktur gebracht, die die MuOer teilt Wünsche und Präferenzen des Kindes erfragt und respek5ert Kind als Teil einer umfassenderen sozialen Handlung; Fokus nicht auf individuellem Erleben Lebensgeschichte wird in synchrone zeitliche Struktur gebracht (in rhythmischem Einklang mit MuOer) Kind soll wissen, was mit ihm passiert Kind als passiver InterakWonspartner Primäre IntersubjekWvität in Form von Protokonversa5on Primäre IntersubjekWvität in Form von Protosong Autonom-relationale Modelle Gebildete, städtische Mittelschicht traditioneller Gesellschaften oder Migranten Autonom-relationales kulturelles Modell Monate 8 Monate 6 Jahre soziale Beziehung(en) frühes Selbstkonzept Selbstausdruck SozialisaWonsziele im Vergleich Talente und Interessen entwickeln eigene Vorstellungen klar ausdrücken Sozialisationsziele von anderen verschieden sein sich durchsetzen Parentale Ethnotheorien mit anderen teilen soziale Harmonie erhalten Elternverhalten tun was Eltern sagen ältere Menschen respekweren 5 Osnabrück rural Nso 0 Delhi Entwicklung 6
7 In Deutschland... haben 8,6% aller Personen haben 7,% aller < 5 jährigen haben,5% aller < 6 jährigen... MigraWonshintergrund (Mikrozensus, 005) ImplikaWonen für das Fördern Anlagen und PrädisposiWonen sind universell... aber... es gibt verschiedene Wege, universelle Entwicklungsaufgaben zu lösen Forderung Ziele unserer Forschungsgruppe Bildungs und Förderprogramme müssen diese Realitäten in Betracht ziehen und entsprechende kultursensiwve Programme entwickeln Was anders ist, ist nicht naturgemäß ein Defizit. Erkenntnisse über Entwicklungspfade Möglichkeit Kinder opwmal, in unterschiedlicher Art und Weise zu fördern. Erkenntnisse über kulturelle Modelle bessere KooperaWon und besseres Verständnis zwischen InsWtuWonen und Elternhaus Einige laufende Projekte KusS kultursensiwves Sprachförderprogramm Babysprechstunde Osnabrück: psychosoziale Beratung für Eltern mit Kinder von 0 Jahren unter Leitung von Jörn Borke Konzepte kultursensiwver Beratungsarbeit Familiensprechstunde Belm (Ariane Gernhardt) Fit für den Start unter wissenscha<licher Leitung von Monika Abels Die Entwicklung und Förderung prosozialen und kooperawven Verhaltens im zweiten Lebensjahr 7
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